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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 30.08.2018 bei bewertet

    Familiendrama mit aussergewöhnlicher Erzählstruktur

    Die neue Wandfarbe ist Schuld: Plötzlich erinnert sich Benjamin Wassner wieder, als vor 24 Jahren seine 19-jährige Schwester Summer spurlos bei einem Picknick am Genfer See verschwand. Ein einschneidendes Erlebnis für den damals 14-jährigen schüchternen Jungen, der seine Schwester nahezu vergötterte. Doch was damals wirklich geschah, weiss Ben bis heute nicht. Wird er Antworten finden in den Erinnerungen, welche er bis vor kurzem verdrängte?

    "Ich möchte den Arm ausstrecken, aber ich bin wie gelähmt oder gar nicht da, die Fische schwärmen und spinnen ein dichter werdendes Netz um meine Schwester, bis sie sie ganz eingewickelt haben, ihre Haare treiben weiter im Wasser, doch ihr Körper ist fort." (Zitat S. 27)

    Benjamins Erinnerungen an die Momente seiner Kindheit und Jugend kommen sehr durcheinander und verworren zurück, eine entsprechend chronologische Unordnung findet sich somit auch im Buch wieder. Zudem sind seine Erinnerungen teilweise recht düster und wirken, als würde er nicht richtig zur Familie gehören. Erst mit der Zeit schafft Benjamin es, Ordnung in sein Erinnerungschaos zu bringen und die richtigen Schlüsse aus seinen Beobachtungen zu ziehen, zu welchen er damals noch nicht in der Lage war. Dabei entwickelt sich der Roman von Seite zu Seite immer mehr zu einem Familiendrama.
    Das Buch besticht durch seine poetische Wortwahl, welche manchmal passte, stellenweise jedoch wie übertrieben wirkte. Zudem stellte sich beim Lesen heraus, dass "Summer" vielmehr ein Buch über Ben selbst ist als nur über seine Schwester. Atmosphäre hat der Roman auf jeden Fall, die chonologische Unordnung von Bens teils stark subjektiven Erinnerungen machte das Lesen vor allem zu Beginn zu einer Herausforderung. Dennoch war es interessant mitzuverfolgen, wie Benjamin nach und nach den Vorhang lichtete und begann, seine Familie mit den Augen der Erkenntnis zu betrachten, wie Glanz und Glamour nach und nach erloschen.
    Sehr gefallen hat mir, wie Monica Sabolo Benjamins Erinnerungen zu einem Knäuel verstrickte, aus dem lange Zeit nicht ersichtlich war, was die einzelnen Details für eine Bedeutung haben könnten. Auch ist Ben als in sich gekehrter Charakter gut gezeichnet, wenn auch mir von Kapitel zu Kapitel immer unsympathischer werdend. Ein atmosphärischer, etwas düsterer Roman mit einer aussergewöhnlichen chronologischen Erzählstruktur, bei welchem man als Leser miträtseln kann, welches Schicksal Summer einst erlitt.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele S., 04.09.2018

    TRAUMA

    Benjamin war 14, als Summer, seine 19jährige Schwester, spurlos verschwand. Inzwischen ist er 38 und durchlebt einen tiefen Absturz. Er kann nicht mehr arbeiten und beginnt eine Therapie. Das ist nicht seine erste, doch es geht ihm so schlecht, dass er dieses Mal dran bleibt – bis zum bitteren Ende. 250 Seiten benötigt Monica Sabolo, um das ganze Drama seines Lebens zu erzählen. Diffuse Rückblicke in Bens Kindheit schicken den Leser auf verwirrende Spuren.

    Er habe seine Kindheit in einem „Papierschloss“ verbracht, erzählt Benjamin seinem Therapeuten: „Aber niemand, absolut niemand kannte meine wahre Natur, nicht einmal meine Eltern, die immer einen Tennis-Champion aus mir machen wollten (und einfach nicht zur Einsicht kamen, dass ich nie einer werden würde) und sich (vergeblich) mühten, mich (den Legastheniker, der ein T nicht von einem D unterscheiden konnte) genauso zu lieben wie Summer, die Klassenbeste, der aller Herzen zuflogen.“ (Seite 59)

    Als Leser taucht man ein in ein geselliges Leben am Genfer See ein, doch entdeckt schnell, dass der Schein grösser ist als das Sein. So gibt es nach Summers Verschwinden keine Freunde und Gäste mehr. Und der verstörte Benjamin zieht sich immer stärker in seine eigene Welt zurück, in der er angeblich nicht mehr an seine Schwester denkt.

    Mich hat dieser Roman sehr angesprochen. Ich fand die langsame Entwicklung mit den vielen Rückblicken und den diffusen Bildern äusserst spannend. Da konnte ich leicht über die teilweise verschachtelten Sätze hinwegsehen.

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  • 4 Sterne

    MrsAmy, 28.08.2018

    Alles scheint perfekt im Leben der Wassners. Benjamins Eltern gehören zur Crème de la Crème der bürgerlichen Gesellschaft. Sein Vater ist ein erfolgreicher Anwalt und kann seiner Familie ein exklusives Leben gönnen. Ihr Haus liegt direkt am See, Partys locken illustre Gäste und Benjamin und seine Schwester Summer besuchen eine hervorragende Privatschule. Doch dann kommt dieser eine Sommer in den 70er Jahren, nach dem nichts mehr so ist wie es war. Benjamin liebt seine Familie und vergöttert seine fünf Jahre ältere Schwester Summer. Sie ist 19, und geniesst mit ihren Freundinnen das Leben in vollen Zügen. Ihre Weiblichkeit, ihre Freiheit, ihre Art, alle Blicke auf sich zu lenken, faszinieren den 14-Jährigen und er liebt es, mit ihr und ihren Freundinnen unterwegs sein zu dürfen. Doch dann verschwindet Summer plötzlich bei einem Picknick im Wald. Benjamin reist es den Boden unter den Füssen weg. Seine Welt gerät ins Wanken, er stürzt ins Chaos. Um noch irgendwie bestehen zu können verdrängt er jeden Gedanken an Summer, zwingt sich zu vergessen. Doch 25 Jahre später holt ihn seine Vergangenheit wieder ein. Plötzlich ist er nicht mehr in der Lage, seiner Arbeit nachzugehen, versinkt in Lethargie und verlässt das Haus nur noch für eine Therapie, bei der er versucht, die Ereignisse der Vergangenheit endlich aufzuarbeiten. Wird es ihm gelingen, Summer Verschwinden auf die Spur zu kommen und sich selbst zu retten?

    Mit „Summer“ hat die Autorin Monica Sabolo einen eindrucksvollen Roman geschaffen. Weckt der Titel zuerst noch Assoziationen zu warmen und hellen Sommernächten, findet man sich bald in einer atmosphärisch verdichteten Handlung wider, die vor allem etwas Bedrückendes und Beklemmendes ausstrahlt. Relativ schnell wird deutlich, dass bei den Wassners nur die Oberfläche perfekt scheint, darunter aber brodelt und gärt es. Man erlebt das Geschehen aus Benjamins Sicht. 24 Jahre sind seit Summers Verschwinden vergangen, und doch holt es Benjamin gerade jetzt wieder ein. Man erfährt nur wenig von seinem aktuellen Leben, aber es schien bis vor kurzer Zeit zumindest in einigermassen geordneten Bahnen zu verlaufen. Nun aber gerät alles aus dem Ruder. Er ist nicht mehr in der Lage sein Büro zu betreten, er verkommt, zieht sich völlig zurück, er wendet sich von der Gegenwart ab und taucht zurück in die Vergangenheit. Benjamin gewährt dem Leser mittels grösseren und kleineren Erinnerungsfetzen Einblicke in die Zeit vor dem Verschwinden seiner Schwester. Vieles bleibt vage, Dunkles und Geheimes wird angedeutet, aber nie wirklich zu Ende geführt. Mich haben diese vielen Andeutungen zum Teil frustriert, weil die Autorin dem Leser wirklich sehr viel Platz für die eigene Fantasie lässt. Langsam und stetig bewegen sich Benjamins Erinnerungen nach vorn, Summer verschwindet, das sorgsam perfekte und instabile Gebilde der Familie stürzt in sich zusammen und Benjamin wird in der Zeit seines Heranwachsens völlig aus der Bahn geworfen. Vieles von dem, was der Leser erfährt, erzählt Benjamin seinem Therapeuten, was einem jedoch nur selten wirklich bewusst wird. Die Charaktere sind mir über die gesamte Handlung hinweg fremd und distanziert geblieben, was ich jedoch nicht negativ auslegen möchte. Diese Distanz passt sehr zum Inhalt, dieser fremden und durch Benjamins Augen sehr düster wirkenden Welt, in der alles irgendwie verlangsamt scheint. „Summer“ ist kein dynamischer Roman, seine Faszination erhält er durch die beeindruckende Atmosphäre, die man derart verdichtet wirklich nur selten im Literaturbetrieb findet. Der Autorin gelingt es dabei herausragend, auf dem schmalen Grad zu wandeln und nie in ein „zu überladen“ abzugleiten. Kurzum: ein besonderer Roman, der eindrucksvoll zeigt, dass stets ein Blick hinter die Fassade lohnt.

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  • 4 Sterne

    Christina P., 30.08.2018

    Familiendrama mit aussergewöhnlicher Erzählstruktur

    Die neue Wandfarbe ist Schuld: Plötzlich erinnert sich Benjamin Wassner wieder, als vor 24 Jahren seine 19-jährige Schwester Summer spurlos bei einem Picknick am Genfer See verschwand. Ein einschneidendes Erlebnis für den damals 14-jährigen schüchternen Jungen, der seine Schwester nahezu vergötterte. Doch was damals wirklich geschah, weiss Ben bis heute nicht. Wird er Antworten finden in den Erinnerungen, welche er bis vor kurzem verdrängte?

    "Ich möchte den Arm ausstrecken, aber ich bin wie gelähmt oder gar nicht da, die Fische schwärmen und spinnen ein dichter werdendes Netz um meine Schwester, bis sie sie ganz eingewickelt haben, ihre Haare treiben weiter im Wasser, doch ihr Körper ist fort." (Zitat S. 27)

    Benjamins Erinnerungen an die Momente seiner Kindheit und Jugend kommen sehr durcheinander und verworren zurück, eine entsprechend chronologische Unordnung findet sich somit auch im Buch wieder. Zudem sind seine Erinnerungen teilweise recht düster und wirken, als würde er nicht richtig zur Familie gehören. Erst mit der Zeit schafft Benjamin es, Ordnung in sein Erinnerungschaos zu bringen und die richtigen Schlüsse aus seinen Beobachtungen zu ziehen, zu welchen er damals noch nicht in der Lage war. Dabei entwickelt sich der Roman von Seite zu Seite immer mehr zu einem Familiendrama.
    Das Buch besticht durch seine poetische Wortwahl, welche manchmal passte, stellenweise jedoch wie übertrieben wirkte. Zudem stellte sich beim Lesen heraus, dass "Summer" vielmehr ein Buch über Ben selbst ist als nur über seine Schwester. Atmosphäre hat der Roman auf jeden Fall, die chonologische Unordnung von Bens teils stark subjektiven Erinnerungen machte das Lesen vor allem zu Beginn zu einer Herausforderung. Dennoch war es interessant mitzuverfolgen, wie Benjamin nach und nach den Vorhang lichtete und begann, seine Familie mit den Augen der Erkenntnis zu betrachten, wie Glanz und Glamour nach und nach erloschen.
    Sehr gefallen hat mir, wie Monica Sabolo Benjamins Erinnerungen zu einem Knäuel verstrickte, aus dem lange Zeit nicht ersichtlich war, was die einzelnen Details für eine Bedeutung haben könnten. Auch ist Ben als in sich gekehrter Charakter gut gezeichnet, wenn auch mir von Kapitel zu Kapitel immer unsympathischer werdend. Ein atmosphärischer, etwas düsterer Roman mit einer aussergewöhnlichen chronologischen Erzählstruktur, bei welchem man als Leser miträtseln kann, welches Schicksal Summer einst erlitt.

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  • 4 Sterne

    Elke O., 06.09.2018

    Ein abwechslungsreiches Leben in einer prachtvollen Villa am Genfer See, viele Feste, viele Freunde, viele Aktivitäten am und im Wasser, ein beruflich erfolgreicher Vater, eine schöne Mutter, eine hinreissende Schwester von 19 Jahren - das alles sind Attribute, die Benjamins Leben beschreiben könnten, bevor ein schwerer Schicksalsschlag alles auf den Kopf stellt. Seine von ihm verehrte und bewunderte Schwester Summer verschwindet spurlos und beendet das sorglose und oberflächliche Leben der ganzen Familie.
    Monica Sabolo beschreibt in ihrem Roman die verzweifelten Versuche Benjamins, wieder Klarheit in seine Welt zu bringen, denn alle seine Gedanken drehen sich nur um Summers Verschwinden. Wo könnte sie sein? Warum ist sie gegangen? Lebt sie noch? Ist sie entführt worden? In dieser kritischen Zeit lebt Benjamin teilweise in einer grausamen Fantasiewelt, die aus glitschigen Fischen, Algen, tödlichen Wellen und saugenden Wasserpflanzen besteht. Mit Hilfe dieser Metaphern schafft die Autorin eine düstere und bedrohliche Atmosphäre, die Benjamins Trauma umgibt.
    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, er ist bildhaft, abwechslungsreich und sehr präzise. Die langen Satzverschachtelungen passen wunderbar zu der verfahrenen Situation. Ich mag solche Sätze, auch wenn ich ab und an das Geschriebene zweimal lesen muss.
    Der Spannungsaufbau geschieht direkt von Anfang an, wird aber in der Mitte des Buches leider weniger, z.B. durch die langatmigen Sitzungen bei Benjamins Therapeuten oder die ständig wiederkehrenden Furchtmetaphern, die auf Dauer langweilen. Das ist schade, aber gegen Ende nimmt die Spannung wieder zu und gipfelt in einem überraschenden Ende.
    Dieses Buch handelt von dem spurlosen Verschwinden eines jungen Mädchens, aber es ist in erster Linie kein Krimi, auch kein Psychokrimi, sondern eher eine Auseinandersetzung mit Benjamins stark strapazierter Gefühlswelt und seiner Sehnsüchte, bis es ihm schliesslich gelingt, seinen traumatisierenden Erfahrungen zu entkommen.
    Das Buch ist eine empfehlenswerte, aber keinesfalls leichte Lektüre. Sie wirkt noch nach und macht nachdenklich.

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  • 4 Sterne

    Simone L., 28.08.2018

    Benjamins Schwester Summer ist vor 25 Jahren spurlos verschwunden und nun will er herausfinden, was damals geschehen ist. Die Autorin lässt Benjamin die komplette Geschichte erzählen, was er in der Form tut, dass er mehrheitlich Rückblenden in sein Leben und seine Gefühlswelt gibt. Dies geschieht aber nicht chronologisch, sondern es folgen wirr durcheinander Situationen von damals, mal vorm Verschwinden von Summer, dann wieder von danach. Dazwischen kommen Abschnitte aus der Gegenwart. Deshalb tat ich mir zu Beginn sehr schwer, da man regelrecht überflutet wird mit familiären Informationen, die erst mal überhaupt keinen Sinn machen. Bis zur Hälfte des Buches geht das so weiter und ich empfand es als eine Aneinanderreihung von belanglosen Ereignissen, die nichts dazu beitragen, das Verschwinden von Summer aufzuklären. Doch dann wurde das Buch so, wie ich es mir auch vorgestellt hatte. Es kamen endlich Fakten aus der Vergangenheit auf den Tisch, die sehr gut mit der Gegenwart verknüpft wurden. Dies endet dann in einem sehr krassen Ende. Mich liess das Ende zufrieden zurück. Sprachlich kann man der Autorin nichts vorwerfen. Es sind sehr viele Vergleiche enthalten, vieles bildgewaltig ausgedrückt. Manchmal leider etwas übertrieben. Der bildhafte Schreibstil rund um das Element Wasser war bezugnehmend auf den Buchinhalt und beschrieb Benjamins Gefühlswelt. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich nachhinein finde ich es auch sehr lesenswert. Wären die Längen am Anfang nicht gewesen, dann wäre ich von Anfang an von dem Buch überzeugt gewesen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 28.08.2018 bei bewertet

    Benjamins Schwester Summer ist vor 25 Jahren spurlos verschwunden und nun will er herausfinden, was damals geschehen ist. Die Autorin lässt Benjamin die komplette Geschichte erzählen, was er in der Form tut, dass er mehrheitlich Rückblenden in sein Leben und seine Gefühlswelt gibt. Dies geschieht aber nicht chronologisch, sondern es folgen wirr durcheinander Situationen von damals, mal vorm Verschwinden von Summer, dann wieder von danach. Dazwischen kommen Abschnitte aus der Gegenwart. Deshalb tat ich mir zu Beginn sehr schwer, da man regelrecht überflutet wird mit familiären Informationen, die erst mal überhaupt keinen Sinn machen. Bis zur Hälfte des Buches geht das so weiter und ich empfand es als eine Aneinanderreihung von belanglosen Ereignissen, die nichts dazu beitragen, das Verschwinden von Summer aufzuklären. Doch dann wurde das Buch so, wie ich es mir auch vorgestellt hatte. Es kamen endlich Fakten aus der Vergangenheit auf den Tisch, die sehr gut mit der Gegenwart verknüpft wurden. Dies endet dann in einem sehr krassen Ende. Mich liess das Ende zufrieden zurück. Sprachlich kann man der Autorin nichts vorwerfen. Es sind sehr viele Vergleiche enthalten, vieles bildgewaltig ausgedrückt. Manchmal leider etwas übertrieben. Der bildhafte Schreibstil rund um das Element Wasser war bezugnehmend auf den Buchinhalt und beschrieb Benjamins Gefühlswelt. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich nachhinein finde ich es auch sehr lesenswert. Wären die Längen am Anfang nicht gewesen, dann wäre ich von Anfang an von dem Buch überzeugt gewesen.

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  • 3 Sterne

    Readaholic, 28.08.2018

    Was geschah in jenem Sommer?
    Benjamin Wassner ist vierzehn, als seine neunzehnjährige Schwester Summer eines Tages spurlos vom Ufer des Genfer Sees verschwindet. Für Familie Wassner, einer glamouröse Familie, deren Partys legendär sind, ist fortan nichts mehr wie zuvor. Die Freunde ziehen sich zurück als ob das Unglück ansteckend wäre. Am härtesten trifft es Benjamin, dessen Leben völlig aus den Fugen gerät.
    Auch 24 Jahre später scheint das Verschwinden der Schwester, von der es nach wie vor keine Spur gibt, immer noch das beherrschende Thema in seinem Leben zu sein. Er hat Albträume, in denen ihm Summer erscheint und Wasser eine grosse Rolle spielt, er riecht unangenehme Gerüche und ist nicht mehr in der Lage zu arbeiten.
    Endlich stellt er sich der Vergangenheit und beginnt auf eigene Faust herauszufinden, wer Summer war und was mit ihr geschah. Viel zu lange hat er die Augen verschlossen vor Dingen, die sich vor seinen Augen abspielten. Dabei muss er feststellen, dass seine Eltern ihm vieles verschwiegen haben. Das Bild des heilen Familienlebens vor Summers Verschwinden bekommt Risse.
    Monica Sabolo versteht es sehr gut, atmosphärisch dichte Stimmungen zu beschreiben. Was mich allerdings kolossal gestört hat, sind die unzähligen ungewöhnlichen, teilweise absurden Metaphern und Vergleiche, mit denen der Roman regelrecht überfrachtet ist. Es kommt mir vor, als wollte die Autorin um jeden Preis originell sein. Weniger wäre hier mehr gewesen.
    Das Ende des Romans kam für mich überraschend, doch konnte ich die Auflösung, was mit Summer wirklich geschah, nicht wirklich nachvollziehen.

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