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  • 5 Sterne

    Anna B., 13.02.2024

    Als Buch bewertet

    James und Huckleberry Finn

    Das Buch erzählt die Geschichte von dem Sklaven James und spielt in Missouri, einem der Südstaaten der USA. Die Verbindung mit dem Klassiker um Huckleberry Finn finde ich sehr interessant und gelungen. James (auch Jim genannt) kennt Huck von klein auf, da er in der Nachbarschaft seiner "Besitzerin" wohnt und zwischen den beiden entwickelt sich eine freundschaftliche Beziehung, soweit das eben zwischen einem Sklaven und einem weissen Jungen möglich ist.
    James und die anderen Sklaven nutzen eine spezielle Art der Sprache in Gegenwart der Weissen. Ein Art Slang der vorgaukeln soll, dass sie dumm und ungebildet sind, so wie sie es in den Augen der Weissen sowieso sind. Es ist lustig wie die Sklaven die Weissen damit auf die Schippe nehmen, ohne dass sie es merken. Unter sich sprechen sie ganz anders, denn sie sind teilweise wesentlich gebildeter und können sich besser ausdrücken als so mancher Weisser. Es ist wohl die einzige Form von Widerstand die Ihnen nicht zum Verhängnis werden kann, weil die Weissen diesen Trick nicht durchschauen.
    Als man James plötzlich nach New Orleans verkaufen will und er dadurch seine Frau und Tochter zurücklassen müsste, entschliesst er sich zu fliehen. Huck begleitet ihn und die beiden erleben so einige Abenteuer rund um den Mississippi.
    Trotz des ernsten Themas ist die Geschichte humorvoll und unterhaltsam. Die Seiten fliegen nur so dahin. Gleichzeitig ist es unfassbar schockierend wie zu dieser Zeit mit Menschen umgegangen wurde. Es war eine schreckliche Zeit und die Sklaven mussten eine unheimliche innere Stärke entwickelt haben um das ertragen zu können. Man merkt an James wie irgendwann die angestaute innerliche Wut durchbricht. Er lebt nur um seine Familie in Sicherheit zu bringen, das ist alles was zählt. Und in Huck findet er ein wahren Freund.
    Ein schönes und absolut lesenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 05.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ein grosses und wichtiges Stück Literatur

    Da ich bereits als Kind ein grosser Fan von Mark Twains Geschichten rund um Tom Sawyer und Huckleberry Finn war, musste ich dieses neue Buch von Percival Everett selbstverständlich lesen! Zumal ich bisher vom Autor noch nichts kannte, bin ich nun extrem neugierig auf seine Werke geworden! Hier erzählt Everett einen Teil der Abenteuer um Huck und den Sklaven Jim neu, allerdings diesmal völlig ungewohnt aus der Perspektive des Schwarzen. Dieser ist, ganz entgegengesetzt zu Twains Büchern, hochintelligent und verstellt sich nur, gibt sich dumm und einfältig, um möglichst dem Bild zu entsprechen, das die Weissen von ihm haben und unauffällig zu bleiben. Er bedient sich hierzu sogar einer eigenen Sprache, einer Art Slang, die grammatikalisch teilweise falsch war. Der Autor gibt dies sehr gut wieder, auch wenn es für mich teilweise nicht einfach zu lesen war, doch bekommt man dadurch auch einen grossartigen Eindruck, wie schräg und abartig das Verhältnis zwischen den Sklaven und ihren Besitzern war, dass sich die einen so viel dümmer stellen mussten als sie waren, nur um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten. Die Geschichte liest sich leicht und spannend wie ein Abenteuerroman u. ist doch so viel mehr. Sie berührt, unterhält und zeigt all den Schrecken, der Rassentrennung, des Rassismus, der ganzen Grausamkeit, die Menschen bereit sind, anderen, schwächeren anzutun. Percival Everett hat damit ein sehr wichtiges Buch geschrieben, das ich jedem ans Herz lege, es wäre in meinen Augen auch eine grossartige Schullektüre. Hierfür gibt es von mir natürlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung! Danke an den Autor für dieses Werk! Ich werde nun mit Sicherheit noch mehr von Percival Everett lesen!

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  • 5 Sterne

    sursulapitschi, 04.04.2024

    Als Buch bewertet

    Bei jedem neuen Buch von Precival Everett staune ich, wie vielseitig er ist. Er scheint jedes Genre bedienen zu können und kommt auf unterschiedlichsten Wegen doch immer wieder zu seinem Hauptanliegen, Rassismus in Amerika anzuprangern.

    Den „Huckleberry Finn“ umzuschreiben ist höchst innovativ und gleichzeitig so schlüssig umgesetzt, dass man sich fragt, warum das sonst noch keiner gemacht hat.

    Es passiert alles, was im Original auch passiert. Huck und Jim fliehen aus unterschiedlichen Gründen aus ihrem Zuhause und tun sich zusammen, erleben allerlei Schreckliches auf einer abenteuerlichen Reise mit dem Floss den Mississippi entlang. Nur zeigt uns Jim dabei eine Sicht auf die Welt, auf die wir nicht im Traum gekommen wären.

    Sklaven sind nicht die dummen Analphabeten, für die die weissen Massas sie halten. Jim kann lesen, schreiben und sich gewählt ausdrücken. Für Weisse spielt er den Trottel, der kaum reden kann, damit er ihrem Bild entspricht, bei dem Schwarze im Grunde Tiere sind, die nichts denken und nichts fühlen. Tatsächlich stellen sich alle Sklaven dumm, weil sie gelernt haben, dass es ihnen besser bekommt. In einer Welt, in der Weisse das Sagen haben, ist es nützlich nicht aufzufallen.

    Hier ist man direkt dabei, erlebt in der ersten Reihe mit, wie es war, ein Sklave zu sein, Willkür, Borniertheit und Menschenverachtung in allen grausigen Spielarten. Es ist unglaublich, was Menschen alles Menschen antun können und doch glaubt man Jim jedes Wort.

    Dieses Buch ist ganz viel gleichzeitig: Die spannende Neuerzählung eines Klassikers, die leidvolle Geschichte eines Sklaven, ein Abenteuer, ein Fanal gegen Rassismus und vor allem anderen ein Augenöffner, der verdeutlicht, was „Sklaverei“ wirklich bedeutet.

    Dicke Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    Elisa, 27.02.2024

    Als Buch bewertet

    Als Teenager habe ich mit Begeisterung Mark Twains "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" gelesen, und ich freute mich darauf, meine alten Bekannten Huck, Jim, Tom und weitere nochmal zu treffen.
    Aber Jim ist ja gar nicht der einfältige, naive, ungebildete und ängstliche Typ, wie ihn Mark Twain dargestellt hat. Das wird schon auf den ersten paar Seiten klar. Und auch das Cover zeigt keinen gebeugten, unsicheren Sklaven, sondern einen aufrechten, stolzen Mann.
    Die Story folgt Mark Twains Buch: Jim und Huck fliehen auf dem Fluss aus ihrem Dorf, weil Jim als Sklave verkauft werden soll und Huck Angst vor seinem Vater hat. Der weitere Verlauf der Geschichte ist mal näher, mal weiter entfernt von dem Original. Und ausserdem ist hier ja nicht Huck, sondern Jim die Hauptperson, und diese erzählt aus eine ganz anderen Perspektive. Eine, die ich so noch nicht kannte. Ich war erschrocken, wie schrecklich brutal das Leben eines Sklaven in den USA vor nicht mal allzu langer Zeit war.
    Anfangs war ich genervt von dem Slang, den Jim und die anderen Sklaven benutzen, wenn Weisse zuhören, aber ich gewöhnte mich daran. Gut ist, dass der Übersetzer ein Nachwort dazu schreibt.
    Die Abenteuer, die James und Huck unterwegs erleben, sind sehr spannend und aberwitzig. Manche Szenen sind total absurd. Zum Beispiel die mit dem Sklaven, der im Maschinenraum des Dampfschiffs arbeitet. Da wusste ich nicht, ob ich weinen oder lachen soll.
    Ein tolles Buch, das meine Erwartungen, nostalgisch in meinen Erinnerungen an meine Kindheitslektüre zu schwelgen, bei weitem übertroffen hat. Mit Jim habe ich so einiges über Sklaverei, Rassismus, Menschenrechte... gelernt.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 31.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ein interessanter Perspektivwechsel

    In seinem Buch „James“ beleuchtet der US-amerikanische Autor Percival Everett ein Stück amerikanische Literatur von einer ganz neuen Seite.

    Der Sklave Jim soll verkauft werden und um dem zu entkommen flieht er gemeinsam mit dem Jungen Huckleberry Finn über den Mississippi Richtung Norden. Auf dem Weg in die Freiheit erleben die beiden ein Abenteuer nach dem anderen.

    Die Ereignisse werden aus der Ich-Perspektive von Jim erzählt. Dadurch habe ich schnell einen guten Einblick in sein Leben, seine Gedanken und Gefühle erhalten. Es ist erschreckend, wie die Menschen damals mit den Schwarzen umgegangen sind, welche Macht sie ihnen gegenüber demonstrierten und wie sie sie lediglich als Besitz betrachteten.

    James ist gebildet und klug. Das lässt er sich aber in Gegenwart der Weissen nicht anmerken, da es zu gefährlich wäre.

    Die Ereignisse sind spannend und fesselnd, gleichzeitig aber auch nur schwer zu ertragen. Hier werden gesellschaftliche Missstände schonungslos offengelegt. Der damals vorherrschende Rassismus, Machtspiele und Ungerechtigkeiten sind streckenweise nur schwer zu verdauen. Die Kapitel sind zum Glück recht kurz, was es einfacher macht zwischendurch abzusetzen, um einmal Luft zu holen.
    Geschichtliches und Fiktion greift hier gelungen ineinander.

    Dadurch, dass James hier seine Geschichte selbst erzählt, lässt Percival Everett seine Leser die menschenunwürdigen und erschütternden Situation aus nächster Nähe miterleben.

    „James“ ist ein aufrüttelndes, provokatives und absolut lesenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    Paul S., 18.03.2024

    Als Buch bewertet

    Aufrüttelnd

    Ein Buch, das mich gefesselt hat. Vor allem zwei Figuren, die uns von Mark Twain her bekannt sind, spielen hier die Hauptrollen. Das ist einmal Huckleberry Finn, hier nur Huck genannt. Die zweite Figur ist Jim bzw. James, der bei Twain nur eine Nebenrolle spielte. Hier ist Jim die Hauptperson. Jim ist Sklave und soll verkauft werden. Er flieht zusammen mit Huck. Spannende, beinahe unglaubliche Erlebnisse folgen. Immer wieder wird die grausame Wirklichkeit des Sklaventums drastisch beschrieben. Es sind Abenteuer, die die Protagonisten erleben, aber lebensgefährliche Abenteuer, wobei die Hauptgefahr von Weissen droht, die die Schwarzen nur als Vieh ansehen.

    Dabei ist es brandgefährlich, wenn ein Sklave wie Jim lesen und schreiben kann und sich nicht nur in der sogenannten Sklavensprache sondern in der Sprache der Weissen ausdrücken kann. Da kann man dem Übersetzer nur ein grosses Kompliment machen, da er es geschafft hat, diese spezielle Sklavensprache im Deutschen nachzubilden.

    Percival Everetts Roman hat, obwohl er in längst vergangenen Zeiten spielt, eine erschreckende Aktualität. Liest und hört man doch immer wieder, wie einige Menschen andere Menschen als minderwertig betrachten, z. B. wegen ihrer Hautfarbe.

    Es ist ein Zwei-Tages-Roman. Das ist bei mir ein Qualitätskennzeichen. Denn ich konnte es nur schwer aus der Hand legen und hatte es nach zwei Tagen durchgelesen. Absolute Lese Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    Desiree H., 19.04.2024

    Als Buch bewertet

    Gänsehaut!

    Ich bin ohne grosse Erwartungen an den Roman "James" von Percival Everett herangegangen. Ich habe "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" von Mark Twain nie gelesen und kannte die ursprüngliche Geschichte daher nur grob. Ausserdem bin ich eher skeptisch, wenn es um Neuerzählungen von Klassikern geht. Dennoch hat mich der Roman neugierig gemacht - zum Glück! Denn: "James" ist ein Highlight sowie ein absolutes Meisterwerk!

    Zwar habe ich Anfangs etwas gebraucht, um in die Geschichte und insbesondere in die "Sklavensprache" zu finden (hier ein grosses Lob an den Übersetzer Nikolaus Stingl!), aber dann traf mich die Geschichte mit voller Wucht.

    Im Klappentext heisst es, dass die Geschichte u.a. "komisch" sei. Sprechen wir hier von dem selben Roman? Ich habe unsagbar viele Emotionen während des Lesens gespürt, aber nichts hatte nur annähend etwas mit Humor zu tun. James' Geschichte ist fesselnd, sie erschüttert und ich war während der gut 300 Seiten regelrecht angespannt, weil ich auf ein gutes Ende für James und seine Familie gehofft habe. Die US-amerikanische Zeit der Sklaverei aus dem direkten Blickwinkel eines Sklaven zu lesen, hat mich tief berührt. Everett hat es geschafft, dass ich durchweg James' Angst, Wut und Verzweiflung spüren konnte und ich zum Ende eine Gänsehaut hatte.

    Der Roman wird mich noch lange bewegen und mich fragen lassen, was Menschen anderen Menschen antun können.

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  • 5 Sterne

    Evenia, 15.02.2024

    Als Buch bewertet

    Huckleberry Finn neu interpretiert

    Das Buch "James" von Percival Everett hat mich vom ersten Moment an gefesselt. Der Schreibstil von Everett ist hervorragend, ohne Längen aber mit einem schön aufgebauten Spannungsbogen, welcher es nicht erlaubt, das Buch aus der Hand zu legen.
    Ein jeder kennt das Buch von Mark Twain "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" und viele haben die Geschichten um Huck Finn und Tom Sawyer in ihrer Kindheit geliebt.
    Percival Everett erzählt in seinem Buch die Story aus der Sicht des Sklaven Jim. Jim, der verkauft werden soll und somit von seiner Frau und seiner Tochter getrennt werden würde, läuft weg und versteckt sich auf einer kleinen Insel im Mississippi. Dort trifft er auf Huck, der auch weggelaufen ist. Als sie von der Insel fliehen müssen, erleben sie ein Abenteuer nach dem nächsten, viele sehr unschön, bis sie einander auf ihrer Reise verlieren.
    Jim, der heimlich lesen und schreiben gelernt hat und Bücher einfach liebt, stellt sich den Weissen gegenüber dumm, spricht eine "Sklavensprache", damit niemand merkt, wie schlau und gebildet er eigentlich ist. Er will einfach nicht auffallen.
    Percival Everett schafft es, mit "James" dem Lesenden ein Buch an die Hand zu geben, welches nicht nur unterhalten soll, sondern auch bedrückend aus der Zeit der Sklavenhaltung in Amerika erzählt.

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  • 5 Sterne

    liesmal, 27.04.2024

    Als Buch bewertet

    Mark Twain hat mich mit den Abenteuern von Tom Sawyer und seiner Freundschaft zu dem Sklaven Jim als Kind total bewegt und begeistert. Jetzt hat sich der Autor Percival Everett des Themas angenommen. Sein Buch „James“ erzählt die Geschichte von damals aus einem anderen Blickwinkel, nämlich aus der Sicht des Sklaven Jim.
    Als Jim verkauft werden und deshalb auch von seiner Familie getrennt werden soll, entscheidet er sich für die Flucht. Er will für seine und die Freiheit seiner Frau und seiner Tochter kämpfen, auch wenn die Chancen nur gering scheinen.
    Unglaublich spannend und einfühlsam lässt Everett den Sklaven Jim als Ich-Erzähler die zu bestehenden Abenteuer beschreiben. Jim begegnet auf seinem Weg entlang des Mississippi nicht nur Tom, mit dem ihn eine ganz besondere Freundschaft verbindet, sondern er muss sich vielen Herausforderungen stellen und manchmal auch anders entscheiden, als sein Herz es ihm sagt.
    Die Grausamkeiten, die körperlichen und seelischen Schmerzen, die den Sklaven zugefügt wurden, sind manchmal nur schwer zu ertragen. Dass ein einfacher kleiner Bleistiftstummel Grund genug ist, um einen Sklaven zu hängen, ist kaum vorstellbar.
    Mich hat das Buch tief berührt und ähnlich wie in meiner Kindheit die Ungerechtigkeiten zwischen Schwarzen und Weissen spüren lassen.

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  • 5 Sterne

    liesmal, 27.04.2024

    Als Buch bewertet

    Mark Twain hat mich mit den Abenteuern von Tom Sawyer und seiner Freundschaft zu dem Sklaven Jim als Kind total bewegt und begeistert. Jetzt hat sich der Autor Percival Everett des Themas angenommen. Sein Buch „James“ erzählt die Geschichte von damals aus einem anderen Blickwinkel, nämlich aus der Sicht des Sklaven Jim.
    Als Jim verkauft werden und deshalb auch von seiner Familie getrennt werden soll, entscheidet er sich für die Flucht. Er will für seine und die Freiheit seiner Frau und seiner Tochter kämpfen, auch wenn die Chancen nur gering scheinen.
    Unglaublich spannend und einfühlsam lässt Everett den Sklaven Jim als Ich-Erzähler die zu bestehenden Abenteuer beschreiben. Jim begegnet auf seinem Weg entlang des Mississippi nicht nur Tom, mit dem ihn eine ganz besondere Freundschaft verbindet, sondern er muss sich vielen Herausforderungen stellen und manchmal auch anders entscheiden, als sein Herz es ihm sagt.
    Die Grausamkeiten, die körperlichen und seelischen Schmerzen, die den Sklaven zugefügt wurden, sind manchmal nur schwer zu ertragen. Dass ein einfacher kleiner Bleistiftstummel Grund genug ist, um einen Sklaven zu hängen, ist kaum vorstellbar.
    Mich hat das Buch tief berührt und ähnlich wie in meiner Kindheit die Ungerechtigkeiten zwischen Schwarzen und Weissen spüren lassen.

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  • 5 Sterne

    meerblick, 16.04.2024

    Als eBook bewertet

    Hervorragende neue Auslegung eines Klassikers

    Percival Everett gibt in seinem Roman -James- die Erzählstimme einem Sklaven, der verkauft werden soll und damit von seiner Frau und seinem Kind getrennt werden würde. James, der von allen Jim genannt wird, flieht in der Hoffnung seiner kleinen Familie auch eines Tages die Freiheit zu ermöglichen und trifft dabei auf Huck, der sich wiederum von seinem alkoholkranken, brutalen Vater befreien will. Beide begeben sich auf eine abenteuerliche Reise in Richtung Norden Nordamerikas entlang des Mississippi. Auf ihrem Weg sind sie unzähligen Stürmen und verheerenden Witterungsbedingungen ausgesetzt, aber auch humanistischen Herausforderungen infolge Missachtung grundlegender Menschenrechte. James oder Jim ist klug und weiss sich zu verstellen, vor dem weissen Mann, seiner grössten Gefahr. Dieses Thema ist mit viel Feingefühl herausgearbeitet.
    Der Autor greift die Geschichte des Klassikers -Huckleberry Finn- von Mark Twain auf und schildert die Brutalität der menschenverachtenden Sklaverei, die Ausweglosigkeit eines freien, selbst bestimmten Lebens. Ausdrucksstark und emotional sehr berührend zeichnet er ein dunkles Kapitel der amerikanischen Geschichte, die durch ihre Klarheit und Deutlichkeit besticht.

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  • 5 Sterne

    Clara M., 10.04.2024

    Als Buch bewertet

    "James" von Percival Everett wirft ein neues Licht auf „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ von Mark Twain - dieses Mal wird die Geschichte aus der Sicht vom Sklaven Jim erzählt. Jim begibt sich auf eine lange und beschwerliche Reise - geographisch sowie innerlich - und wird dabei von Huck begleitet. Dabei ist es jedoch nicht notwendig, die Original-Geschichte zu kennen - ich habe sie auch nie gelesen und konnte mich trotzdem sehr schnell in die Charaktere und ihre Lebensumstände hineinversetzen.

    Dem Buch gelingt es über den schrecklichen Alltag der Sklaven aufzuklären, darüber wie sie behandelt werden und wie sie versuchen damit umzugehen sowie wie der schmale Grat zwischen Sklaven und Nicht-Sklaven sehr schnell verwischt werden kann - es wird der facettenreiche Umgang aller Menschen mit der Situation aufgezeigt. Anstatt dabei jedoch wie ein Lehrbuch zu wirken, ist der Inhalt in einen spannenden Abenteuerroman verpackt, der viele verschiedene Charaktere beinhaltet: Wir begegnen liebenswerten und mutigen Charakteren, aber auch einigen unliebsamen und unangenehmen Charakteren, die den Protagonisten die Reise erschweren.

    Für diesen Abenteuerroman, über den ich noch lange nachdenken werde, gibt es eine klare Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    Anne D., 28.03.2024

    Als Buch bewertet

    Die Abenteuer von Huck und Jim

    Percival Everetts beschreibt hier die Reise am und auf dem Mississippi von dem Sklaven Jim und Huckleberry Finn.
    Jim ist der Sklave aus den Jugend- und Abenteuerbüchern von Mark Twain, in dem es um die Jungen Tom Sawyer und Huckleberry Finn geht.
    Hier wird nun alles aus der Sicht von Jim geschildert, einem äusserst klugen Mann, der trotz geringer Möglichkeiten das Beste aus seinem Leben macht.
    Als er verkauft werden soll, flieht er gemeinsam mit Huck, der seinem gewalttätigen Vater entkommen möchte. Diese Flucht ist äusserst gefährlich und spannend, gleichzeitig aber auch überraschend und skurril.

    In diese Geschichte werden die historischen Hintergründe, um Rassismus, dem Besitzdenken der Weissen an den Schwarzen und dem unwürdigen Sklavenlebens gut eingebettet. Ungeschönt und schonungslos erfährt der Leser hier schockierende Dinge. Aber durch die Sicht von Jim, der eine gute Portion Humor in sich trägt, um mit seiner Situation zurechtzukommen, ist die Handlung gut erträglich.

    Mir hat das Buch gut gefallen und Percival Everetts hat mit seiner neuen Sichtweise den Klassiker von Mark Twain gelungen aufgearbeitet.

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  • 5 Sterne

    Heike R., 21.03.2024

    Als Buch bewertet

    Percival Everett hat eine neue Version des 1884 veröffentlichten Romans "Die Abenteuer von Huckleberry Finn" von Mark Twain geschrieben.

    Die Geschichte beginnt in Hannibal, Missouri, wo Mark Twain angeblich in einer Höhle Inspiration für seinen Roman fand. In Everetts Neuinterpretation ist der Sklave Jim, vorerst im Besitz von Mrs. Watson, die Hauptfigur und führt durch den Roman.

    Jim gibt Sprachunterricht in seiner Hütte, wie man mit Weissen spricht, während er eigentlich gebildet und sprachlich begabt ist. Dieses Geheimnis gibt ihm einen Vorteil, den er geschickt nutzt, um sich durch die Geschichte zu manövrieren.

    Everett webt geschickt berühmte, gebildete Personen in seinen Roman ein, darunter Philosophen und Denker, und bietet einen interessanten Einblick in die amerikanische Geschichte und den Rassismus der damaligen Zeit.

    Mit seinem gewagten Unterfangen, einen Klassiker neu zu interpretieren, gelingt es Everett, einen spannenden und informativen Roman zu schaffen, der die heutige Sicht auf die amerikanische Geschichte, insbesondere deren Rassismus und Sklaverei, neu beleuchtet.

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  • 5 Sterne

    Quincyliest, 19.04.2024

    Als Buch bewertet

    Der amerikanische Autor Percival Everett erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte von Mark Twains Klassiker "Huckleberry Finn" neu, und zwar aus der Perspektive des Sklaven Jim.
    James, der von allen nur Jim genannt wird, soll verkauft werden. Er flieht zusammen mit Huck Richtung Norden entlang des Mississippi. Es drohen überall Gefahren, Naturgewalten, Begegnungen mit Betrügern. Doch Jim ist klug, hat sich selbst das Lesen und Schreiben beigebracht, er stellt sich nur in Gegenwart der Weissen dumm. In ihrer Anwesenheit spricht er eine Art Slang, damit sie sich überlegen fühlen können.
    Everett erzählt eindringlich, aber auch spannend und mit feiner Ironie. Es ist eine Abenteuergeschichte mit Tiefgang, die laufend neue Wendungen nimmt und deren Ende nicht ganz ohne Hoffnung ist. Es ist eine zeitgenössische Adaption des Klassikers, die den Abenteuercharakter bewahrt, aber einen kritischen Blick auf ein düsteres Kapitel amerikanischer Geschichte wirft. Ein Buch, das man unbedingt lesen muss.

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  • 5 Sterne

    Heidi L., 02.03.2024

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt: Jim ist intelligent und gebildet, was er jedoch gut versteckt. Für Ihn wäre es gefährlich, wenn die Weissen davon Kenntnis bekommen würden. Also spielt er den Dummen. Doch als man Jim nach New Orleans verkaufen will, flieht er zusammen mit Huck gen Norden, der vermeintlichen Freiheit entgegen. Auf Ihrem Weg in die Freiheit, jagt auf dem Mississippi ein Abenteuer das nächste. Jim muss sehr mit seiner Schwarzen Identität jonglieren, damit er sich und seinen
    jugendlichen Freund zu retten.
    Meine Meinung: Bereits die Leseprobe hat mich sehr angesprochen und der ganze Roman konnte mich zu Hundert Prozent überzeugen. Die Charaktere sind sehr gut in Szene gesetzt und sind sehr liebenswert. Der Inhalt der Geschichte ist sehr anspruchsvoll und rüttelt einen auf. Der Roman passt in diese Zeit, da er es schafft, zu provozieren. Ich hatte eine angenehme Lese-Zeit, da der Schreibstil des Autors sich sehr angenehm lesen lässt. Das Buchcover finde ich auch sehr ansprechend.

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  • 5 Sterne

    gabi e., 16.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ein unter die Haut gehendes Buch: Empathisch und mit viel Gefühl erzählt der Autor die Geschichte des Sklaven Jim. Wieviel Unrecht seinerzeit den Sklaven von ihren sogenannten Besitzern angetan wurde, lässt sich fast nicht in Worte fassen. Von Bildung ausgeschlossen, der Willkür und den Begehrlichkeiten der Besitzer ausgeliefert einfach nur zu funktionieren. Was ich besonders abscheulich fand, dass es solche Farmen wie die Graham-Farm gab; Farmer, die sich zum Ziel gesetzt haben, Sklaven zu züchten, um sich daran zu bereichern.

    James, der als Sklave den Namen Jim trägt, ist sehr gebildet, verstellt sich aber, da er ansonsten mit Repressalien zu rechnen hat. Als er erfährt, dass er verkauft werden soll, beschliesst er zu fliehen. Auf der Flucht, begleitet von seinem Freund Huck, wird er immer wieder mit dem Obrigkeitsdenken der Weissen, die in ihm eine Ware sehen, konfrontiert.

    Das Buch möchte ich empfehlen. Es ist eine Mahnung, solche Verhältnisse niemals zuzulassen.

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  • 5 Sterne

    LuckyAnne, 23.03.2024

    Als Buch bewertet

    Emotional ergreifend und historisch wichtig.

    In meinen Augen ist das Buch von Mark Twain „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ ein wichtiges Werk der Weltliteratur und sollte in der Schule zur Pflichtlektüre gewählt werden.

    Jetzt aber hat sich Percival Everett daran gewagt, die Geschichte aus der Sicht des Sklaven Jim/James aufzuschreiben.

    James wird als ein Mann dargestellt, dessen Intelligenz, Empathie und Integrität ausserordentlich sind und der teilweise klüger ist, als so manch Weisser.

    Doch diese Umstände stellen ihn immer wieder vor grosse Herausforderungen auf seiner Flucht.

    Dadurch wird dieses Buch, trotz seiner geschichtlichen Hintergründe, zu einem echten Pageturner und auch die Spannung fehlt in diesem Buch überhaupt nicht.

    Die einzelnen Kapitel haben eine perfekte Länge und der Schreibstil ist extrem flüssig.

    Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Kaufempfehlung und auch hier bin ich der Meinung, dass es eine Pflichtlektüre ist.

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  • 5 Sterne

    Kokoloreslot, 01.03.2024

    Als Buch bewertet

    Der Klassiker "Huckleberry Finn" aus Kindertagen ist einer meiner Lieblingsbücher. Bereits der Anfang dieser Neuinterpretation war grandios, weil es sich ähnlich dem Original anfühlte und doch anders. Percival Everett bietet eine ganz neue Perspektive und ich konnte mich gut in diese Zeit und die Menschen hineinversetzten.Der afroamerikanische Jim muss mit seinen Fähigkeiten hinterm Berg halten, denn dumm ist besser als schlau, wenn man ein Sklave ist. Gemeinsam mit Huck erlebt er, getreu des Klassikers, einige Abenteuer. Flott erzählt, schonungslos, gefühlsmässig mitziehend und einige, interessante Charaktere, die ihrer Wege kreuzen. Everett beeindruckt auf ganzer Linie mit seiner Erzählkunst und einem denkwürdigem Ende. Ich bin beeindruckt und ehrfürchtig, angesichts dieses Meisterwerks. Ganz gross!
    Wahrscheinlich eines der besten Bücher, die ich gelesen habe. 10 Sterne!

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  • 5 Sterne

    Petra W., 11.02.2024

    Als Buch bewertet

    Es passiert höchst selten, dass ein Buch mich so fesselt, dass ich es ohne Unterbrechung von Anfang bis Ende lese. Percival Everett ist es mit seinem Roman "James" gelungen, dass ich dieses Buch nicht aus der Hand legen konnte ohne es beendet zu haben. Dieser Autor hat eine wunderbare Art seine Geschichte zu erzählen, die nie langweilig wird.
    Es wird wohl kaum jemanden geben, der den erfolgreichsten Roman von Mark Twain "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" nicht kennt. Everett erzählt diese Geschichte neu aus der Sicht des des Sklaven Jim.
    Jim ist ein liebender Familienvater und sehr intelligent. Er hat sich das Lesen und Schreiben beigebracht. Um sich und seine Familie nicht zu gefährden muss er diese Tatsachen vor den Weissen verheimlichen.
    Als er verkauft werden soll, beginnt seine abenteuerliche Flucht, bei der Huck immer wieder an seiner Seite ist.
    Tolles Buch!

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