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  • 5 Sterne

    8 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 20.11.2022

    Es sind die kleinen Rechthabereien, die eine grosse Liebe zerstören können. (Max Frisch)
    1958 begegnen sich der berühmte 47-jährige Schweizer Architekt und Schriftsteller Max Frisch und die 32-jährige österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann in Paris zum ersten Mal. Bachmann hat sich gerade von ihrem Geliebten, dem Lyriker Paul Celan getrennt und Frisch lebt getrennt von seiner ersten Ehefrau Gertrud. Die eigenwillige, chaotische, freiheitsliebende, ewig zweifelnde Bachmann und der bodenständige, unter Eifersucht leidende Ordnungsfanatiker Frisch sind vom Naturell her so gegensätzlich wie Himmel und Erde, doch hält es sie nicht davon ab, eine Liebesbeziehung einzugehen, die sich als Amour fou entpuppt. Was von grosser Anziehungskraft und gegenseitigem Respekt geprägt ist, bekommt schon bald Risse im Gefüge, denn beide können nicht aus ihrer Haut, ihnen fehlt es an Kompromissbereitschaft, die Eigenheiten des Partners zu akzeptieren und sich damit zu arrangieren. 1962 zerbricht die Beziehung und Frisch wendet sich einer anderen Frau zu, während Bachmann unter der Trennung leidet und in Depressionen verfällt…
    Bettina Storks hat mit „Die Poesie der Liebe“ wohl ihren persönlichsten Roman vorgelegt, denn, wie im Nachwort explizit erwähnt, verehrt sie die beiden Literaturgrössen und ihre Werke sehr. Durch ihre zwar fiktive Geschichte und unter Verwendung von Zitaten und Briefauszügen lässt sie die komplizierte und gleichsam explosive Liebe zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch für den Leser sehr lebendig, fühl- und greifbar werden. Wunderbar einfühlsam mit wohldosiert intelligent gesetzter Sprache entfaltet Storks ein poetisches Kaleidoskop, das sich kaskadengleich in das Herz des Lesers pflanzt. Begleitet von vielen Zitaten darf der Leser über sehr gekonnt gesetzte Perspektivwechsel die Gedanken- und Gefühlswelt von Frisch und Bachmann kennenlernen, so dass diese Persönlichkeiten fast leibhaftig aus den Seiten steigen. Während Bachmann eine eigenwillige Frau mit grossem Freiheitsdrang ist, die oft mit sich hadert und unter dem selbst gemachten Druck leidet, ist Frisch strukturiert, jedoch auch mit einem damals herrschenden Rollendenken behaftet. Beide Künstler befruchten sich gegenseitig, doch ihr privat driften ihre Ansichten voneinander ab. Während sich Frisch die eine oder andere Liebschaft gönnt, gesteht er Bachmann dieses Recht nicht zu und erdrückt sie fast mit seiner Eifersucht. Mit dieser Einstellung macht er deutlich, dass Bachmann als Frau eben doch nicht die gleichen Rechte geniesst wie er als Mann. Bachmann, emanzipiert und sensibel, kann damit nicht gut umgehen, hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht einengen. Storks hat mit grossartiger Recherchearbeit und schriftstellerischem Können die Komplexität dieser sehr diffizilen Beziehung exzellent herausgearbeitet und ihren Protagonisten dabei Herz und Seele verliehen, die ihrerseits ihre Gefühle in ihren Werken zum Ausdruck brachten.
    Den Charakteren wurde sehr geschickt Leben eingehaucht, so dass sie vor dem inneren Auge des Lesers wieder lebendig werden. Ingeborg Bachmann ist eine aufstrebende und vielbeachtete Dichterin, feinfühlig, sensibel, selbstkritisch und zerrissen, was ihre eigene Kunst betrifft. Sie Sie hat ein grosses Netzwerk, mit denen sie regelmässigen Kontakt pflegt und sich austauscht. Ihr unbändiger Freiheitsdrang zeugt von innerlichem Selbstschutz, denn sie will und kann sich nicht verbiegen. Max dagegen ist Ordnungsfanatiker, diszipliniert und sehr produktiv, aber auch krankhaft eifersüchtig. Er will Inge ganz für sich, obgleich er sich auch anderweitig Vergnügungen sucht.
    „Die Poesie der Liebe“ vereint neben einer hervorragenden Hintergrundrecherche vor allem die hohe Kunst der Worte. Storks hat mit diesem Buch nicht nur Bachmann und Frisch ein wunderbares Denkmal gesetzt, sondern sich selbst mit ihrem feinsinnigen, poetischen und tiefgründigen Schreibstil in den Olymp der Schreibenden katapultiert. Eine besondere Empfehlung für alle Literaturbesessenen und jene, die sich für herausragende Charaktere der Kunst begeistern. Absolute Leseempfehlung für ein seltenes Kleinod, Prädikat „Besonders wertvoll“! Chapeau!!!

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  • 5 Sterne

    6 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 30.08.2022

    Ein grossartiger Roman

    1958 begegneten sich Max Frisch und Ingeborg Bachmann in Paris.
    Max Frisch ist bodenständig, ein Genussmensch und ein international gefeierter Dramatiker.
    Ingeborg Bachmann ist der Lyrikstar der Gruppe 47 und gilt als bedeutende Schriftstellerin.
    Für Max Frisch war es Liebe auf den ersten Blick. Ingeborg Bachmann hingegen ist sehr sensibel und über ihre Trennung mit Paul Celan noch nicht hinweg.
    Ingeborg Bachmann gibt ihre Freiheit auch für die Liebe nicht auf.
    So beginnt eine Beziehung die von Eifersucht geprägt ist.

    In ihrem Roman „Die Poesie der Liebe“ erweckt Bettina Storks zwei grosse Literaten zum Leben.
    Vier Jahre dauerte die Beziehung mit vielen Höhen und Tiefen zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch.
    Die Beziehung wird abwechselnd aus der Sicht von Ingeborg und Max erzählt.
    Hier kommt sehr gut zum Ausdruck wie verschieden die zwei Liebenden waren.
    Max ist 15 Jahre älter als Ingeborg und lebte zum Zeitpunkt des Kennenlernens in Scheidung.
    Er ist der eifersüchtige Part der Ingeborg gerne binden möchte.
    Ingeborg die noch unter der Trennung von Paul Celan leidet braucht ihre Freiheit, lässt sich aber auf eine Beziehung mit Max ein.

    Beide, Ingeborg Bachmann und Max Frisch werden den LeserInnen in diesem Buch sehr nahe gebracht.
    Zwei grosse Schaffenskünstler, deren beider Leben von Erfolg gekrönt ist.
    Man lernt beide gut kennen und kann sich gut in die jeweilige Person hineinversetzten.
    Ingeborg braucht für ihre Arbeit die Freiheit und einen gewissen Glamour.
    Max ist nicht bereit ihr das immer zuzugestehen.
    So erlebt man hautnah eine grosse Liebe und viel Leidenschaft aber auch Hass und Misstrauen.
    Bis hin zum bitteren Ende einer Liebe.

    Für mich ist Ingeborg Bachmann die Verletzlichere, die eindeutig unter der Trennung mehr gelitten hatte, ja sich nie richtig davon erholt hatte.
    So habe ich mich in diesem Buch auch Ingeborg Bachmann immer näher gefühlt. Hat mich ihr Teil der Geschichte mehr berührt.
    Vielleicht auch weil mir die Werke von Ingeborg Bachmann vertrauter sind.

    Das Buch ist in vier Teile unterteilt.
    Dazu hat die Autorin Gedichte von Ingeborg Bachmann und Max Frisch verwendet.
    „Liebesanflug“, „Liebesflüge“, „Sturzflug“ und „Gebrochene Flügel“
    Passendere Überschriften hätte es nicht geben können.

    Bettina Storks hat mich schon mit einigen Romanen begeistert.
    Ihr feinfühliger Schreibstil, ihre Leidenschaft für ihre Protagonisten denen man bis in die tiefste Seele schauen kann.
    All das hat die Autorin auch in „Die Poesie der Liebe“ zum Ausdruck gebracht.
    Beim Lesen hat man das Gefühl Ingeborg Bachmann und Max Frisch persönlich begegnet zu sein.
    Ein grosser Roman über zwei grosse Persönlichkeiten.
    Ein echtes Lesehighlight.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina S., 27.08.2022

    Wer kennt sie nicht, die grossen Werke des Max Frisch oder auch die Gedichte einer Ingeborg Bachmann, sind sie doch aus keinem Lehrplan wegzudenken, so sehr haben sie mit ihren Worten die Literatur der Nachkriegszeit geprägt. Über die Menschen aber weiss man wenig, zumindest erging es mir so – bis zu diesem Roman.
    Wer Bettina Storks Bücher kennt, weiss, dass sie nicht nur eine Meisterin der Wortbilder ist, sondern auch sehr viel Wert auf Recherche legt. Die Liebe zum Detail ist in jedem Satz deutlich herauszulesen, was einen noch tiefer in die Thematik hineingleiten lässt. Erzählt wird die leidenschaftliche, überaus intensive, aber auch oftmals tragische Liebesgeschichte zweier Literaturgrössen, die zwar durchaus bekannt war, dennoch aber im Verborgenen gelebt wurde. Zwei Menschen, die im Grunde vom Wesen nicht unterschiedlicher sein könnten, verlieben sich Hals über Kopf ineinander und erleben daraufhin eine unglaublich intensive Zeit voller Höhen und Tiefen, Glück, Verzweiflung und auch einigen Kränkungen. Geschildert bekommen wir die Geschichte aus zwei Perspektiven, die beide unglaublich authentisch wirken, da die Erzählstimme immer wieder wechselt und man tatsächlich das Gefühl hat, Ingeborg oder Max würden uns an ihren Gedanken und Emotionen teilhaben lassen.
    Mich hat die Lektüre überaus begeistert, die poetische Sprache, die Tiefe, der schonungslose Einblick in die Seelen der beiden Künstler, auch wenn ich persönlich wahrscheinlich schon viel früher die Reissleine gezogen hätte.
    Ein grossartiges Werk einer wundervollen und einfühlsamen Autorin über zwei Menschen, die mit ihren Worten Geschichte geschrieben haben.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 20.08.2022

    Leseempfehlung! Ein beeindruckender Roman über eine verfängliche Liebe!
    Ingeborg Bachmann und Max Frisch waren für mich bisher nur Namen berühmter Schriftsteller, die ich durch diesen Roman von Bettina Storks ein stückweit von 1958 bis 1964 kennenlernen durfte. Ich liebe die ganz besonders feinfühlige und grossartige Erzählweise der Autorin, die mich schon mit vielen ihrer Werke begeistert hat. Dementsprechend neugierig war ich auf “Die Poesie der Liebe“, in der sie eindrucksvoll die leidenschaftliche, komplizierte und problembehaftete Liebe zwischen den beiden herausragenden Persönlichkeiten beschreibt. Es war ein intensives Leseerlebnis, da Bettina Storks es geschafft hat sehr sensibel ihre Charaktere darzustellen. Sie lässt den Leser tief in ihre Seelen blicken, erweckt sie dadurch zum Leben, transportiert ihre Gefühle und zeigt dabei ihre Stärken und Schwächen auf. Es war für mich berührend, bedrückend und schockierend hinter die Fassade ihrer Beziehung zu gucken und zu spüren, wie glücklich aber auch wie schwierig diese gefühlt selbstzerstörerische und mitunter egoistische Liebe zueinander war und welchen Einfluss sie auch auf ihre Schaffenskraft, ihr Wohlbefinden und auf ihre Leidensfähigkeit hatte. Aus der sich immer wieder abwechselnden Sicht von Max und Ingeborg erlebt der Leser ihren Blick auf diese offene Partnerschaft, wie ihre Gefühle sich durch die eigene Wesensart verändern, durch Beziehungen aus der Vergangenheit beeinflusst werden und Erfolg und Neid auch eine Rolle dabei spielen. Mit den vier einprägsamen Gedichten „Liebesanflug“, „Liebesflüge“, „Sturzflug“ und „Gebrochene Flügel“ von Max Frisch und Ingeborg Bachmann unterstreicht Bettina Storks dabei noch die Entwicklungsphase ihrer Beziehung.

    Mich hat Ingeborg Bachmanns Lebensweg und ihre Empfindungen etwas mehr mitgenommen und als die von Max Frisch. Vielleicht weil ich mich mehr mit ihr in sie hineinversetzen konnte? Sie war eine erfolgreiche und leidenschaftliche Frau, die einen Hauch von Glamour umgab und die ihre Freiheit für ihre persönliche und künstlerische Entfaltung brauchte, die ihr Max Frisch nicht uneingeschränkt geben konnte. Er hat sie durch seine immer wieder schwelende Eifersucht, seine Vertrauensbrüche und sein strukturiertes Leben, dass sie oft aus dem Konzept brachte, eingeengt und Druck bei ihr aufgebaut. Für mich kam Max Frisch als ein zum Teil egoistisch veranlagter Mensch rüber, dem es an Beziehungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Rücksichtnahme fehlte. Die vielen Reibungspunkte zwischen ihnen führten zu stundenlagen und quälenden Diskussionen, die sie mehr voneinander entfernten als zusammenführten. So genial sie in ihrer Schaffenskraft waren, so unfähig waren sie eine stabile und dauerhafte Beziehung zu führen. Doch was bei beiden übrigblieb, war Wehmut und der traurige Gedanke an eine verlorene Liebe.

    Beeindruckt hat mich auch noch das Nachwort der Autorin, in dem sie ihre Motivation zum Schreiben dieses Romanes und ihre Verehrung und Leidenschaft für die Werke der beiden Schriftstellergrössen zum Ausdruck gebracht hat, von denen sie auch einzelne Zitate mit in die Geschichte eingebaut hat. Bettina Storks weist zudem darauf hin, dass trotz der Einbindung des an die Öffentlichkeit gekommenen Wissens über dieses berühmte Paar ihr Roman eine fiktive Erzählung über deren Seelenleben und vermeintlichen Gefühle ist. Anhand der grossen Auflistung ihrer Quellen kann ich nur erahnen, wieviel Recherchearbeit sie für dieses wunderbare Buch geleistet hat.

    Mein Fazit:

    Mit jedem Wort habe ich gespürt, dass dieser Roman ein Herzensbuch von Bettina Storks ist. Ich kann dieses literarische Werk nur jedem Leser ans Herz legen, der Geschichten mit autobiografischem Charakter liebt. Mich hat die Autorin damit sehr begeistert und ich vergebe hochverdient 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sannysbuchwelten, 10.09.2022

    Die Liebe zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch hat sich schnell entwickelt, aber wird mit der Zeit immer schwerer.

    Ingeborg hat sich nie vollständig geöffnet in der Liebe und Max hat sich lange Zeit unbewusst verstellt und ist sehr eifersüchtig gewesen. Er selbst hat sich alle Freiheiten genommen, wenn es sein musste hat dieses aber seinen Partnerinnen nicht zu gestanden. Inge hat auch nachdem ihre Lieben verflossen waren, einen freundschaftlichen Kontakt gepflegt.

    Ich denke beide, Inge wie auch Max, waren bei ihrem ersten Treffen noch gar nicht soweit sich auf eine neue Beziehung einzulassen. Denn im Unterbewusstsein waren Inge und Max noch mit ihren gerade verflossenen Partnern beschäftigt.

    Besonders Max der ein sehr einfacher, gradliniger Mensch gewesen ist hatte mit der sehr verschlossenen Ingeborg seine Schwierigkeiten. Ausserdem waren beide sehr erfolgreiche Schriftsteller ihrer Zeit. Dabei hat Max ein sehr strukturiertes Arbeitstempo vorgelegt, während Inge mehr ein etwas unkonventionelles Arbeiten an den Tag gelegt hat.
    Jedoch ist es sehr ungewöhnlich für mich gewesen, dass diese Beziehung mehrere Jahre gehalten hat in einer Zeit in der es nur Lektoren gegeben hat und noch keine Lektorinnen. Die Frauen viel mehr kämpfen mussten um erfolgreich und unabhängig zu sein.

    Der Stil von Bettina Storks hat mich sofort mitgenommen. Die Autorin ist beiden Literaten mit sehr viel Respekt begegnet. Ich danke vorablesen für mein Exemplar.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisbethsalander, 15.11.2022

    Extrem gelungene Ronanbiografie
    Bettina Storks, die ich bereits als Autorin des Buches über Dora Maar, Muse und Lebensbegleiterin des grossen Pablo Picasso, in guter Erinnerung hatte, legt hier eine in meinen Augen extrem gut recherchierte Ronanbiografie über die beiden literarischen Grössen Ingeborg Bachmann und Max Frisch vor, die eine vierjährige Liebesbeziehung verbunden hat, was ich zugegebenermassen so gar nicht unbedingt wusste. Also dank der Autorin wieder eine Bildungslücke geschlossen. Zwar waren mir die beiden Literaten jeweils einzeln bekannt, vor allem Max Frisch kannte ich durch seine Werke Andorra oder Biedermann und die Brandstifter, doch mit "Poesie der Liebe", ein sehr romantisch klingender Titel, der mich neugierig gemacht hatte, hat Bettina Storks ein Zeugnis der Liebesbeziehung geschrieben, das mich perfekt unterhalten hat. In rasantem Schreibstil schildert sie, wie sich die beiden 1958 in Paris kennenlernen und auf heftigste Art und Weise in einander verliebt haben, und es ihnen dennoch aufgrund ihrer extremen, aber leider viel zu unterschiedlichen Charaktere nicht vergönnt war, länger als ein paar Jahre zusammen zu bleiben. Dieses Buch hat mich sehr bewegt, ich konnte es kaum aus der Hand legen, deshalb selbstverständlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung. In meinen Augen ein Muss für jeden Literaturfan!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helgas Bücherparadies, 26.08.2022

    Inge Bachmann lernt Max Frisch in Paris kennen. Es war für beide Liebe auf den ersten Blick.
    Sie beziehen eine gemeinsame Wohnung, während Inge ihre alte behält. Sie benötigt sie als Rückzugsort. Das Zusammenleben gestaltet sich von Anfang an schwierig, denn Inge möchte ihre Selbstständigkeit nicht aufgeben, was ihr als verheiratete Frau nicht möglich schien.
    Max ist von Eifersucht geplagt, denn Inge hält nach wie vor Kontakt zu anderen Männern.

    Von Anfang an liess ich mich auf die Geschichte ein und es hat mich wirklich gefesselt, die beiden Künstler näher kennenzulernen.
    Der Autorin ist hier ein aussergewöhnliches Werk gelungen.
    Mit grosser Recherche und Quellen hat sie die Biografie mit einem Roman verbunden.
    Dafür hat sie meine grosse Hochachtung.
    Sie hat die Charaktere so bildlich beschrieben, dass ich das Gefühl bekommen habe, sie in- und auswendig zu kennen.
    Inge war ein aussergewöhnlicher Literaturstar. Dies war in den 50 Jahren die grosse Ausnahme. Ihr Drang nach Freiheit war sehr gross.
    Der Dramatiker Max Frisch wollte sie ganz besitzen. Sie konnten nicht miteinander, aber auch nicht ohne den anderen.
    Auch die Bekannten der Beiden lernt man kennen. Viele bekannte Persönlichkeiten fliessen in die Geschichte ein.

    Fazit: Liebe Bettina Storks, ich habe jede einzelne Zeile genossen und für mich war es ein grossartiger Ausflug in die gehobene Literatur. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.
    Der grandiose Schreibstil, sowie die Biografien wurde meiner Meinung nach, sehr gut umgesetzt.
    Ich stelle es mir auch äusserst schwer vor, anhand von Zitaten und Quellenangaben einen so klasse Roman zu schreiben.

    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    labbelman, 18.08.2022

    Titel: Liebe, manchmal wie ein Kolibri

    Ich liebe Romane über Künstler und Kulturschaffende und da hier gleich zwei bedeutende Persönlichkeiten beleuchtet werden, musste ich einfach zugreifen.

    Auch wenn der Altersunterschied zwischen beiden Autoren mit 15 Jahren recht hoch ist, so treffen sich hier zwei Personen auf Augenhöhe, denn beide sind in einem Alter wo man schon weiss wo man hingehört und Bachmann wird hier zum Glück nicht als Groupie dargestellt, sondern als das was sie war: freiheitsliebend, chaotisch und intensiv fühlend.

    Bettina Storks hat schon einige Romane mit historischen Hintergrund geschrieben und das merkt man auch, denn sie hat gut recherchiert und die sechs Jahre der Leidenschaft gut beleuchtet. Dabei zeichnet sie ein anschauliches Bild beider Ausnahmetalente. Besonders ist hier, dass ich gern beide Protagonisten gern geschüttelt hätte, denn viele Probleme basieren lediglich auf der Andersartigkeit der beiden. Wären sie kompromissbereiter, wäre das Aus der Liebe weder gekommen noch so schmerzlich.

    Ansonsten ist die Vorstellung einfach toll, dass ein einziger Brief zu so einer leidenschaftlichen Liebe führt. Und der Roman zeigt auch, dass bestimmte Ereignisse im Leben ihre Zeit haben (denn beide verlieben sich ja verhältnismässig spät) und eben nicht alles immer von Dauer ist.

    Sensibel beschreibt die Autorin diese einzigartige Liebe und beleuchtet zwei deutsche Erscheinungen, von denen ich zwar schon einiges gehört hatte, aber nicht wirklich viel wusste.

    Fazit: Unterhaltsam und es lohnt sich hier drin abzutauchen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gavroche, 16.08.2022

    Das Cover mit dem integrierten Foto von Ingeborg Bachmann und Max Frisch gefällt mir gut - so erhält man gleich ein Bild vor Augen. Wie immer in den Romanen von Bettina Storks beinhaltet auch dieser einen wortgewaltigen und wunderbaren Prolog, bei dem man sofort in die Geschichte gezogen wird. Die eingeflochtenen Zitate machen das Buch noch lebendiger und da bekommt man richtig Lust, sich doch mal näher mit dem Werk von Ingeborg Bachmann und Max Frisch zu beschäftigen. Bettina Stork hat einen unglaublich tollen Schreibstil, was sie auch hier erneut beweist. Sie fesselt mich immer wieder mit ihren so unterschiedlichen Geschichten. Der rote Faden geht niemals verloren und wir erleben mit den beiden Protagonisten ihre nicht einfache Beziehung. Ein überaus "lebendiger" Roman, aus dem ich nur schlecht wieder "auftauchen" konnte und bei dem ich viel gelernt habe und neue Anstösse erhalten habe, mich näher mit diesen Personen zu beschäftigen.
    Das informierende und aufschlussreiche Nachwort sowie die Bibliographie und die Nachweise der Zitate machen deutlich, wie akribisch die Autorin recherchiert und sich in das Thema eingelesen hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 03.09.2022

    Bettina Storks gibt uns in "Die Poesie der Liebe" tiefe Einblicke in die Gedankenwelt des Schweizer Dramatikers Max Frisch und der in Österreich geboreren Lyrikerin und Epikerin Ingeborg Bachmann, die zur Gruppe 47 gehörte und zum Zeitpunkt ihres Kennenlernens schon einen recht hohen Bekanntheitsgrad hatte.

    Max Frisch und Ingeborg Bachmann begegneten sich 1958 in Paris zum ersten Mal, als Ingeborg Bachmann gerade ihre Affäre mit dem Dichter Paul Celan beendet hatte. Er ist sofort von ihr fasziniert und auch sie findet ihn nicht uninteressant. Allerdings sind sie doch sehr verschieden, Max Frisch, der eigentlich einmal Architektur studiert hat, lebt ein recht bodenständiges Leben, braucht das Gefühl von Sicherheit und geht auch beim Schreiben sehr strukturiert vor. Ingeborg dagegen braucht ihre Freiheit(en), hat immer wieder Schreibblockaden und hadert damit, dass sie die Beziehung und Max Eifersucht manchmal zu sehr einengen. Ausserdem pflegt sie, auch bedingt dadurch, dass der Literaturbetrieb damals noch sehr von Männern dominiert war, viele Kontakte zu männlichen Kollegen, Kritikern, Lektoren und Verlegern, was Max Eifersucht weiter anheizt. Man begleitet das Paar im weiteren Verlauf ihrer Beziehung an ihre gemeinsamen Wohnorte, zunächst am Zürichsee, später in einer Stadtvilla in Rom, wohin Max Ingeborg zuliebe zog, da sie sich in Italien am wohlsten fühlte und dort ihrer Meinung nach am kreativsten war.

    Auch in das literarische Werk der beiden grossen Literaten aus der Zeit ihrer Beziehung bekommt man immer wieder in kurzen Auszügen oder Zusammenfassungen Einblicke und merkt so, wie sehr das Private doch auch ihr Schreiben beeinflusst hat, obwohl beide sich ansonsten bemüht haben, ihre Beziehung fernab der Öffentlichkeit zu führen.

    Ich fand diese Einblicke, die jeweils abwechselnd aus der Perspektive von Max Frisch oder Ingeborg Bachmann verfasst waren, sehr interessant und aufschlussreich und habe nun das Gefühl beide viel besser zu kennen und auch ihr Werk noch etwas besser zu verstehen, nachdem ich mit ihrem Leben und ihren Gefühlen vertrauter bin. Auf mich wirkt alles sehr realistisch und von der Autorin sorgfältig recherchiert, auch wenn gewiss ebenfalls eine Dosis Fiktion enthalten ist. Der Schreibstil der Autorin war sehr gut lesbar und zugleich so, dass man sich gut in die beiden Protagonist:innen hineinversetzen und sich die beschriebenen Orte bildlich vorstellen konnte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 08.08.2022

    Bewegende Jahre

    Die Namen Ingeborg Bachmann und Max Frisch habe ich natürlich schon gehört. Gelesen habe ich bisher von Beiden noch nichts. Was sich nach dieser Lektüre aber bestimmt ändern wird.

    Bettina Storks hat mich neugierig gemacht auf diese beiden Menschen, denen ich hier von 1958 bis 1964 und dann im Jahr 1990 ein Stück auf ihrem gemeinsamen Lebensweg begleiten darf.

    Als sie sich 1958 in Paris kennenlernen hat sich die 32-jährige Wortzauberin Ingeborg Bachmann gerade von ihrem Geliebten Paul Celan getrennt, wird von Männern umschwärmt, ist aber erst mal der Liebe überdrüssig. Bei dem 49-jährigen Max Frisch, der geschieden ist, schlägt diese Begegnung ein wie ein Blitz. Liebe auf den ersten Blick zu einer eigenwilligen Frau, die in ihrer Unordentlichkeit und ihrem Hang zur Verschwendung so grundverschieden zu ihm ist. Sie liebt ihre Freiheit, korrespondiert mit vielen verschiedenen Männern aus ihrer Gegenwart und aus der Vergangenheit und lebt in München, wo sie sich allerdings nicht zuhause fühlt. Dieses Gefühl hat sie nur in Rom. Er ist oft grundlos eifersüchtig und liebt sein Domizil in Zürich. Und doch wagt sie den gewaltigen Schritt und zieht zu ihm in die Schweiz.
    Immer abwechselnd kommen die Beiden zu Wort und ich lerne sie in ihrem Tun und in ihren Gedanken immer besser kennen. Bei ihrem Freiheitsdrang und seiner Bodenständigkeit ahne ich aber bald, dass diese Liebe keinen Bestand haben kann. Ab einem gewissen Zeitpunkt kann ich Max´ Zerrissenheit direkt spüren.

    Bettina Storks hat mich mit ihrer geschliffenen, gehobenen Sprache schnell in diese so berührende Liebesgeschichte der beiden total unterschiedlichen Charaktere hinein gezogen. Dieser Lebensabschnitt liest sich sehr authentisch und ich kann mir das Leben der Beiden genau so sehr gut vorstellen.
    Mir haben es vor allem auch die vielen Zitate und klugen Sätze der beiden Wortakrobaten, wie Frau Storks sie nennt, angetan, über die im Anhang nochmal genau Nachweis geführt wird.

    Es ist keine leichter Sommerlektüre, ich musste mich auf die Geschichte der beiden faszinierenden Menschen richtig einlassen. So hatte ich ein paar sehr unterhaltsame und angeregte Lesestunden.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    friedericke, 24.08.2022

    Das Cover:
    Die Fotomontage finde ich sehr gelungen, sodass Cover und Klappentext, das Buch exzellent präsentieren.

    Die Geschichte:
    In Paris lernt der Schriftsteller Max Frisch 1958 Ingeborg Bachmann kennen, die sich ebenfalls der Literatur verschrieben hat und ebenso Berühmtheit erlangte. Es war Liebe auf den ersten Blick.
    Ingeborg Bachmann hat sich gerade erst von Paul Celan getrennt, aber noch nicht ganz gelöst. Sie braucht ihre Freiheit, die Leichtigkeit und auch Italien. Für ihre Werke sucht sie stets nach den richtigen poetischen Worten. Max Frisch ist geschieden, lebt in der Schweiz. Er liebt die Regelmässigkeit, auch die Ordnung, und er pflegt die direkte und einfache Sprache. Er ist ausserdem sehr eifersüchtig. Beide schätzen die Öffentlichkeit und leben für ihren Erfolg.
    Doch schon bald beginnen die Probleme.


    Meine Meinung:

    Ein grossartiges Buch! Selten wirkte eine Geschichte so nach, dass ich einige Tage brauchte, ehe ich mir Gedanken, über die Wahl meiner Worte für die Rezension machen konnte.
    Max Frisch hätte es vielleicht so auf den Punkt gebracht: „Ein Mann liebt eine Frau und eine Frau liebt einen Mann.“ Aber es ist viel mehr, als nur eine Liebe.
    Bettina Storks versteht es in einer wunderbaren, ausdrucksstarken, auch poetischen Sprache, starke Bilder zu erzeugen, um die beiden Schriftsteller durch ihre aufregenden Jahre der Liebe und darüber hinaus, zu begleiten. Abwechselnd durfte ich tief in das Innerste, der beiden Persönlichkeiten blicken, was offenlegt, wie unterschiedlich die beiden sind. Sie sind umgeben von Schmerz, Eifersucht, Neid und dann wieder Freude und Verständnis. Eine immerzu währende, unglaubliche Belastung, für diese aussergewöhnliche Liebe, in einer Intensität, die mich beim Lesen sehr berührt hat.
    In einem fiktiven Roman, das Leben und die Liebe zweier Menschen, die Berühmtheiten ihrer Zeit waren, anhand von Aufzeichnungen und intensiver Recherche abzubilden und sie glaubhaft agieren zu lassen, ist grosses Können. Auch die subtile und feine Einarbeitung der Auszüge ihres literarischen Schaffens hat mir sehr gut gefallen. Wenn ich könnte, würde ich dafür einen 6. Stern zufügen. Danke Bettina Storks für dieses Highlight.

    Mein Fazit:
    Ein brillantes Buch um die Persönlichkeiten Max Frisch und Ingeborg Bachmann. Eine leidenschaftliche Liebesgeschichte der Extreme. Ich möchte das Buch sehr ans Herz legen.
    Heidelinde von friederickes Bücherblog

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Undine S., 29.08.2022

    Paris, Juli 1958
    Max Frisch und Ingeborg lernen sich durch Zufall kennen. Beide schreiben, er Romane sie Lyrik.
    Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick, wer träumt nicht auch davon. Sie ziehen zusammen, sie wollen und können nicht mehr ohne den anderen sein,zu gross ist die innere Anziehungskraft. Aber mit der Zeit stellt sich heraus, das das für ein gemeinsames Leben nicht ausreicht. Zuviel Gegensätze kristallisieren sich heraus. Während Max ein Frühaufsteher ist und schon bis mittags viele Seiten seines aktuellen Projektes fertigstellt,liegt Inge lieber bis in die Mittagsstunden im Bett. Sie kommt auch nicht so richtig voran mit ihrem neuesten lyrischen Vorhaben, trotz das der Piper Verlag auf ihre Abgabe wartet. Sie kann nicht verstehen das Max so gut vorankommt während ihr einfach nichts einfallen will. Des öfteren greift sie zu Alkohol doch das hilft nicht wirklich beim Schreibprozess. Während Max mit seinen Arbeiten gut geld verdient gibt Inge ihr nicht verdientes geld lieber unkontrolliert aus. Da max es gern geordnet und strukturiert im Leben mag,will er Inge sogar heiraten, doch Inge liebt ihre Freiheit und ist auch eher der chaotische Typ. Sir will eigentlich auch nicht das jemand von ihrer Beziehung zu Max weiss. Sie stehen ihrer grossen Liebe immer wieder selbst im Weg. Die krankhafte Eifersucht von Max auf seine Vorgänger in Inge's Leben runden das ganze Dilemma noch ab. Max kann es nicht verstehen das Inge sich immer noch mit ihren ehemaligen Geliebten trifft und Briefe schreibt. Die Frage des Wohnort's ist auch ein Streitpunkt für beide Seiten. So richtig glücklich wird Inge nirgends so richtig, obwohl Maxihr immer nachgibt und da eine gemeinsame Wohnung sucht wo Inge es gern möchte.
    Irgendwie kann Inge ihr Leben nicht zu 100% gegen ein gemeinsames Leben mit Max eintauschen.
    Das führt dann dazu das auch Max zu müde ist um um ihre Liebe und eine gemeinsame Zukunft zu kämpfen.

    Es ist ein Roman mit viel Gefühl und um eine einzigartige Liebe die leider von vornherein keine Chance hatte.
    Ich hab bis zum Schluss mitgefiebert das die Liebe siegt,denn das ws für beide die grosse Liebe war,konnte man herauslesen.
    Abwechselnd aus Sicht von Max, dann aus Sicht von Inge geschrieben hat sich das Buch gut lesen lassen. Bettina Storks hat sich viel Arbeit mit der Recherche gemacht und das gut in diesem Roman umgesetzt.
    Dafür gibt es eine Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    steffi k., 14.08.2022

    Absolut lesenswert
    Da ich beide Schriftsteller überaus schätze , hatte ich mir dieses Buch schon seit seiner Vorankündigung des Verlages auf meiner Merkliste.
    Nun endlich ist es da und hält, was ich erwartet habe.
    Allein schon die Eingangszitate animieren zum Weiterlesen
    Der klare , fast nüchterne Schreibstil zog mich sofort in den Bann, die Recherche zum Buch scheint mit tiefgründig. Viele nachgewiesene Zitate belegen das.
    Das Cover gefällt mir gut, es zeigt die Verliebtheit der Beiden deutlich.
    Der Roman handelt von der kurzen aber intensiven Liebesbeziehung von Max Frisch und Ingeborg Bachmann. Eine Beziehung, die sehr speziell ist da beide Schriftsteller völlig unterschiedliche Auffassungen über die Beziehung haben. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere prallen aufeinander und können doch nicht voneinander lassen; er eifersüchtig und besitzergreifend, sie freiheitsliebend und selbstbewusst.
    Eine anspruchsvolle, aber lohnende Lektüre.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte S., 31.07.2022

    Ich hatte bereits das erste Buch "Gala & Dali" der Reihe "Berühmte Paare-Grosse Geschichten" vom Aufbau verlag, gelesen und hatte mich bereits auf dieses sehr gefreut.
    Das Cover passt zu dieser Reihe hervorragend und ist sehr poetisch gestaltet.
    Ingeborg Bachmann war mir bis jetzt nur bekannt durch den Bachmann-Preis für Literatur der jährlich vergeben wird.
    Max Frisch und Ingeborg bachmann zählten zu den bedeutentsten Lyrikern des
    20.Jahrhunderts.
    In diesen Roman spiegelt sich ihr Leben von ihrer ersten Begegnung bis zur Trennung wieder.
    Sie lernten sich 1958 in Paris kennen und wurden schnell ein Liebespaar. Beide hatten gerade eine trennung hinter sich. Es war Liebe auf den ersten Blick. Max ist sehr eifersüchtig und Ingeborg braucht ihre Freiräume, eine schwierige Beziehung.
    Der Schreibstil von Bettina Storks ist sehr poetisch. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und vergebe 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

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    Gabriela, 05.08.2022

    Die Liebe von Max Frisch und Ingeborg Bachmann ist von extremen durchzogen. Die beiden Protagonisten lernen sich 1958 in Paris kennen und lieben. Beide hatten sich gerade von ihren jeweiligen Partnern getrennt. Eigentlich sind beide wie Feuer und Wasser. Max ist eifersüchtig und hat ein ein nehmendes Wesen, Inge liebt ihre Freiheit und möchte sie auch behalten. Und doch merken beide, dass sie nicht mehr ohne einander leben können. So haben beide bis zur ihrer Trennung 1946 ein auf und ab ihrer Liebe zu bewältigen.
    Die Autorin Bettina Storks versteht es meisterhaft die Geschichte von Max und Ingeborg in ihren eigenen Worten so bildlich dazustellen, das man als Leser das Gefühl hat, man ist dabei. Auch hat sie’s verstanden, das Buch so in Kapiteln zu unterteilen, das man es immer aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten sehen kann. Von mir bekommt das Buch 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ramona M., 04.08.2022

    Eine Liebesgeschichte der anderen Art. Sie spielt in Paris, im Jahre 1958. Max Fischer verliebt sich in Ingeborg Bachmann. Für ihn Liebe auf den ersten Blick, für sie ist aber die Trennung von ihrem Paul noch nicht überwunden. Ingeborg ist nichts wichtiger als ihre Freiheit. Ob Max sie wohl von sich überzeugen kann? Die Liebe ist oft ein seltsames Spiel, nichts ist planbar, oder vorhersehbar. Es ist ein spannendes Buch, voller unvorhersehbaren Wendungen. Der Titel dazu einfach atemberaubend, wie auch das Cover zum Buch. Es ist ein klassischer Roman, sehr gut geschrieben und spannend noch dazu. Würde es auf alle Fälle empfehlen zu lesen, da es bis zum Schluss nie langweilig wird. Die Autorin hat sich richtig in die Geschichte reinversetzt, das hat mir gut gefallen, auch ihre Figuren einfach toll.
    Mir hat es sehr gefallen und ich würde es immer wieder lesen.

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  • 5 Sterne

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    Hanne, 16.08.2022

    Berühmte Schriftsteller als (Liebes)Paar - Das Buch ist in der Reihe „Berühmte Paare – Grosse Geschichten“ des Aufbau Taschenbuch Verlags erschienen. Bettina Storks schildert in ihrem Roman die Beziehung von Ingeborg Bachmann (1926-1973) und Max Frisch (1911-1991).

    Die einzelnen Kapitel sind wechselweise mit „Ingeborg“ und mit „Max“ überschrieben. Der Prolog ist aus der Sicht Bachmanns geschrieben, der Epilog aus der Sicht Frischs. So lernt der Leser immer neue Facetten von beiden kennen. Der Autorin gelingt es, beide Charaktere überzeugend nachzuzeichnen, auch durch das Einstreuen von Originalzitaten von Bachmann und Frisch (zu erkennen am Kursivdruck). Der Schreibstil ist so, dass der Leser unmittelbar in die Gedankenwelt beider Schriftsteller eintauchen kann.

    Zum Inhalt:
    Bachmann und Frisch lernen sich im Sommer 1958 in Paris kennen. Sie fühlen zunächst eine starke Anziehung füreinander. Bachmann ist zu dem Zeitpunkt 32, Frisch 47 Jahre alt. Im Verlauf des Romans treten die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede der beiden Schriftsteller zutage. Dem Freiheitsdrang von Ingeborg Bachmann steht die starke Eifersucht von Max Frisch gegenüber. Die Lebenseinstellungen und Lebensgewohnheiten der beiden sind nicht immer synchron. Bachmann hat ganz andere Schreibgewohnheiten als Frisch.

    Die erzählte Zeit erstreckt sich über die Jahre 1958 bis 1964. Das Buch ist aufgeteilt in mehrere Abschnitte:

    PROLOG (1958)
    LIEBESANFLUG (1958-1959)
    LIEBESFLÜGE (1959-1961)
    STURZFLUG (1962-1963)
    GEBROCHENE FLÜGEL (1963-1964)
    EPILOG (1990).

    Die Überschriften der einzelnen Romanabschnitte bringen den Verlauf der Beziehung von Bachmann und Frisch auf den Punkt. Im Epilog des Romans gibt der fast 80jährige Frisch einem Journalisten ein Interview. Darin spricht Frisch auch über seine Beziehung zu Ingeborg Bachmann.

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 15.11.2022

    Bettina Storks, die ich bereits als Autorin des Buches über Dora Maar, Muse und Lebensbegleiterin des grossen Pablo Picasso, in guter Erinnerung hatte, legt hier eine in meinen Augen extrem gut recherchierte Ronanbiografie über die beiden literarischen Grössen Ingeborg Bachmann und Max Frisch vor, die eine vierjährige Liebesbeziehung verbunden hat, was ich zugegebenermassen so gar nicht unbedingt wusste. Also dank der Autorin wieder eine Bildungslücke geschlossen. Zwar waren mir die beiden Literaten jeweils einzeln bekannt, vor allem Max Frisch kannte ich durch seine Werke Andorra oder Biedermann und die Brandstifter, doch mit "Poesie der Liebe", ein sehr romantisch klingender Titel, der mich neugierig gemacht hatte, hat Bettina Storks ein Zeugnis der Liebesbeziehung geschrieben, das mich perfekt unterhalten hat. In rasantem Schreibstil schildert sie, wie sich die beiden 1958 in Paris kennenlernen und auf heftigste Art und Weise in einander verliebt haben, und es ihnen dennoch aufgrund ihrer extremen, aber leider viel zu unterschiedlichen Charaktere nicht vergönnt war, länger als ein paar Jahre zusammen zu bleiben. Dieses Buch hat mich sehr bewegt, ich konnte es kaum aus der Hand legen, deshalb selbstverständlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung. In meinen Augen ein Muss für jeden Literaturfan!

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  • 4 Sterne

    Tanja P., 16.09.2022

    Literatur, Leidenschaft und Eifersucht

    „… ich bin Inge hoffnungslos verfallen. Ohne sie werde ich wahnsinnig. Mit ihr allerdings auch.“ (S. 94) Dieser Satz sagt wahrscheinlich alles, was man über die Beziehung von Ingeborg Bachmann und Max Frisch wissen muss. Als sie sich 1958 kennenlernen, ist sie 32 und er 47, beide sind frisch getrennt und berühmt. Und sie sind voneinander fasziniert. Max verliebt sich wohl sofort in Inge, aber sie ist vorsichtig. Inge braucht ihre Freiheit, im Schreiben und Leben, sie war mit ihrem bisherigen Dasein als Dauergeliebte von Paul Celan zufrieden, will gar keine bürgerliche Beziehung. Aber Max umwirbt sie und macht ihr grosse Versprechungen: „Wir können alles umdenken, Mann und Frau neu erfinden, wir werden die ersten sein.“ (S 77)

    „Ich geh vom Leiden weg, du wendest dich ihm zu.“ (S. 373) Gegensätze ziehen sich an, habe ich nicht nur einmal beim Lesen von Bettina Storks Romanbiographie über dieses berühmte Künstlerpaar gedacht, denn was die beiden unterscheidet, trennt sie auch. Inge ist ein Nachtmensch, extrem freiheitsliebend und ringt um jedes Wort, alles hat für sie eine Bedeutung. Sie braucht Ruhe und ihren Freiraum, um zu schreiben. Ausserdem kann (oder will) sie nicht mit Geld umgehen, gibt oft mehr aus, als sie hat und lebt sehr impulsiv. Max hingegen hat seinen Tag strikt durchgeplant, da kommt der Architekt, der er früher war, zum Tragen. Er setzt sich immer zur gleichen Zeit an die Schreibmaschine und schreibt dann auch – das macht Inge bald wahnsinnig – und hält penibel Ordnung. Ihn hingegen stört ihr kreatives Chaos, ihr laxer Umgang mit Geld, ihre zahllosen (Brief-)Freundschaften mit Männern, ihre vielen Reisen und vor allem, wie präsent Paul Celan in ihrem gemeinsamen Leben weiterhin ist – er kann seine Eifersucht kaum kontrollieren. „Ihre Freiheit machte ihn unfrei, ihr Wunsch nach Unabhängigkeit liess ihn klammern.“ (S. 179) Trotzdem raufen sie sich immer wieder zusammen, denn sie lieben sich doch und sind sich intellektuell ebenbürtig, dann muss doch auch das Zusammenleben funktionieren …

    Bettina Storks schreibt extrem lebendig, leidenschaftlich und poetisch – so wie die Beziehung des Paares war. Man dringt tief in Inges und Max‘ Gedanken- und Gefühlswelt ein, in ihren Alltag mit den sich ständig wiederholenden Szenen der Eifersucht und Selbstzweifel. Sie führen eine (in meinen Augen) sehr ungesunde, selbstzerstörerische Beziehung. Selbst die Leichtigkeit, die eine junge, frische Liebe ausmacht, scheint es nie gegeben zu haben. Die Freiheit, die er zu Beginn so an Inge mag, stört Max bald und treibt ihn in regelrechte Eifersuchtsattacken. Er versucht sie zu ändern und an sich zu binden. Sie antwortet, indem sie geht – in ein anderes Zimmer, eine andere Wohnung, Stadt oder gar ein anderes Land. Aber sie lässt sich immer wieder von ihm einfangen und zurückholen. Doch gesund ist es nicht, es nagt an ihren Körpern und Seelen (Inge hat eine lange Schreibblockade), sie flüchten sich in Alkohol oder Tabletten – oder „kurze Begegnungen“, wie die Affären, die ausdrücklich erlaubt sind, bezeichnet werden.

    Aber sie wachsen auch aneinander, geben sich neue Impulse für ihre Arbeit. Inge scheibt neben Lyrik endlich auch Erzählungen und Romane, Max verarbeitet seine Probleme mit ihr in seinen Werken – was sie verständlicherweise sehr kränkt.

    Bettina Storks hat es geschafft, mir diese beiden Ausnahmeliteraten, mit denen ich mich bisher ehrlich gesagt bisher noch nicht beschäftigt habe, näherzubringen und mich neugierig auf ihre Werke zu machen.
    Nach meinem Geschmack lag der Focus allerdings manchmal zu sehr auf den Konflikten, was zugegebenermassen natürlich den Charakter der Beziehung ausmachte. Man ist dadurch zwar mittendrin, sollte das aber auch mögen.

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