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  • 4 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus 34, 18.06.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Dieser Roman, ist ein so viel gelobter, dass ich mit sehr hohen Erwartungen an die Lektüre herangegangen bin. Zunächst einmal ist der Stil des Autors sehr interessant und definitiv modern. Sein Sound ist geprägt von einem bissigen, teilweise bösen und dadurch sehr gesellschaftskritischen, hoch aktuellen Ton, der dieser Geschichte die Eigensinnigkeit verleiht und, wenn ich mich auch zu Anfang erst daran gewöhnen musste, auch die Stärke.

    Auch die Geschichte ist eine sozialkritische Gesellschaftsstudie, die einem manchmal das Lachen im Halse stocken lässt, aber auch einem amerikanischen Blockbuster Film, welcher von Reichtum und Armut erzählt.

    Eigentlich macht der indische Autor Rahul Raina alles richtig und dennoch hatte ich das Gefühl, dass er seinen Stil, nicht bis ganz zum Schluss durchhält und auch die Geschichte zum Ende hin ein wenig ihre Konstanz und Brisanz verliert. Auch ist diese mir nie ganz nahe gekommen und dennoch hat mich dieses Buch wirklich beeindruckt!

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  • 4 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michel P., 07.06.2022

    Als Buch bewertet

    Witzig, spannend und voller Abenteuer = prima Unterhaltung

    Wer eine energiegeladene, spannende und zugleich witzige Abendlektüre sucht, ist bei Rahul Rainas "Bekenntnisse eines Betrügers" genau richtig. Der Plot hält den Spannungsbogen und das Tempo während der gesamten Lektüre quasi im oberen Drittel. Daher ist die Gefahr, dass hier Langeweile aufkommt, fast ausgeschlossen. Je nach Leseappetit kann natürlich auch die ein oder andere Pause eigelegt werden und man ist trotzdem nach wenigen Seiten wieder direkt im Lesefluss. Auch der kulturelle Einfluss im positiven wie negativen wird hier toll eingebaut. Ein Schmunzeln hier und eine Stirnrunzeln dort waren da beim Lesen des Buches gar nicht mal so selten. Ich könnte mir nach der Lektüre eine Verfilmung des Buches sehr gut vorstellen. Das wäre sicherlich eine zwei stündige Kinovorstellung par excellence. Einzig der Schreibstil hat mir nicht auf Anhieb zu 100% gefallen, aber mit der Zeit hat er sich als "Stilmittel" herauskristallisiert. Insgesamt handelt es sich hier um einen speziellen Roman, der mich auf Grund der Eingangs genannten positiven Aspekte mehr als lesenswert ist. Als kleines Manko empfand ich das Cover, welches leider zu viele Klischese bedient. Eine Spur moderner hätte es gern sein können.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.K., 27.08.2022

    Als Buch bewertet

    Ramesh wuchs als Kind einer niedrigen Kaste in ärmlichen Verhältnissen in Delhi auf. Da sich eine Nonne seiner annahm und ihm auf diese Weise Bildung verschaffte, verfügt er jedoch über ein grosses Wissen, dass er auf etwas andere Art und Weise zu Geld macht: Indem er für reiche indische Kinder deren Abschlussprüfungen schreibt. Mit dieser Dienstleistung als sogenannter „Bildungsberater“ verdient Ramesh ein gutes Auskommen, das darin seinen Höhepunkt, als er für einen seiner Klienten Jahrgangsbester bei den „All India“-Prüfungen wird. Dies verhilft dem Jungen zu grossem Ruhm, vom dem auch Ramesh etwas abhaben möchte. Für sein Schweigen lässt er sich als persönlicher Assistent einstellen und lernt so auch die Abgründe kennen, die Bekanntheit und Reichtum mit sich bringen.
    „Bekenntnisse eines Betrügers“ ist der Debütroman des indischen Autors Rahul Raina. Das Cover ist kreativ und durch die gelbe Farbe auffallend, wirkt auf mich persönlich allerdings nicht sonderlich ansprechend. Auch finde ich es nach Ende der Lektüre nicht sonderlich passend zu Thema und Inhalt des Buches. Dafür erscheint das Buch in qualitativ hochwertigem Hardcover und mit einem praktischen Lesebändchen. Was mich überzeugt es zu lesen war der Klappentext, von dem ich mir viel versprochen habe.
    Leider kann das Buch in meinen Augen aber so gar nicht halten, was es verspricht. Der Anfang gestaltet sich noch als interessant und actionreich, jedoch entwickelt sich daraus ein sehr skurriler und chaotischer Storyverlauf, in dem so ziemlich alles passiert, was klischeehafte Holly- oder in diesem Fall eher Bollywoodfilme ausmacht. Irgendwie hat es mich an den Film „Hangover“ erinnert – was absolut nicht das war, was ich mir anhand der Leseprobe von dem Buch erhofft hatte. Die Idee hinter Ramesh´ Dienstleistungsangebot des „Bildungsberaters“ fand ich noch kreativ und lustig, triftet dann aber so sehr ins Verrückte und Übertriebene ab, dass es einfach nur noch unglaubwürdig erscheint. Natürlich möchte der Autor Gesellschaftskritik üben und prinzipiell mag ich es, dass er viele Aspekte der indischen Kultur und Gegebenheit satirisch kritisiert. Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es in Indien wirklich so zugeht, wie er es beschreibt. Ich habe zunehmend das Gefühl, dass er sein Heimatland hasst und verachtet. Natürlich ist es ein schönes Stilmittel zu überzeichnen, aber Raina übertreibt in grossen Teilen des Buches so sehr, dass es mehr als unrealistisch scheint und rutscht des Öfteren in klassische gut-böse, reich-arm-Klischees. Vielleicht sind viele Passagen satirisch-humorvoll gemeint, aber dann hat er leider weder meinen Humor noch Geschmack getroffen. Des Weiteren war das Buch in Teilen sehr zäh zu lesen, in zu vielen Details ausartend und die Sprünge gegen Ende hin immer unlogischer.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Sprache. Diese habe ich als sehr vulgär und teilweise sogar als abstossend empfunden, so viele Schimpf- und Fäkalworte finden sich darin. Auch musste ich ständig ins Glossar schauen, was den Lesefluss doch stark unterbrochen hat. Dieses hat sich zwar als hilfreich erwiesen, war aber leider unvollständig.

    Insgesamt hatte ich mir von dem Buch leider sehr viel mehr versprochen: Einen Einblick ins heutige Indien, die positiv stimmende Geschichte eines gewitzten jungen Mannes, der es aufgrund seiner (wenn auch zweifelhaft eingesetzten) Leistung aus der Armut heraus schafft und jede Menge witziger Momente. Leider konnte das Buch nichts davon erfüllen und ich es dementsprechend nur eingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    pw, 01.06.2022

    Als Buch bewertet

    Voller Wortwitz, Spannung und sehr indisch

    Ramesh hat sich aus ärmsten Verhältnissen „hochgearbeitet“, oder besser „hochgelernt“. Er hat ein Business daraus gemacht. Er legt Prüfungen für die Kinder reicher Leute ab, und zwar in den sogenannten „All Indias“. Wer dort gut abschneidet, bekommt einen der begehrten Plätze auf einem ausländischen College oder zumindest auf einem guten College in Indien.

    Dieser Job als „Bildungsberater“ läuft recht gut und Ramesh verdient dabei für indische Verhältnisse mehr als nur ordentlich. Dann gerät aber alles ausser Kontrolle. Bei der Prüfung für Rudraksch alias Rudi schiesst er regelrecht über das Ziel hinaus. So wird sein Schützling Jahrgangsbester und durch schlaue Vermarktung im indischen Fernsehen eine „Gelddruckmaschine“, an der auch Ramesh weiterhin seinen Anteil hat.

    Ramesh stammt aus der untersten Schicht des Landes. Aber dieser Roman ist alles andere als nur das „Von der untersten Schicht in die oberste“-Klischee, wo ein Junge, der intelligent ist und fleissig arbeitet, zu grossem Erfolg und Reichtum gelangt. Dieses Buch ist viel besser und vielschichtiger.

    Der Autor legt einen unheimlichen Wortwitz an den Tag. Das passt sehr gut zu seinem Protagonisten. Dem bleibt oftmals gar nichts anderes übrig, als geduldig, gewieft und voller sarkastischem Humor zu sein, um sich seine mentale Stärke zu bewahren.

    Trotz manchmal harter Töne, erlebt man beim Lesen auch eine feinfühlige und verletzliche Seite des Haupthelden. Mir ist er jedenfalls schnell ans Herz gewachsen. Es wird zwar alles aus seiner Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, aber das ist für mich nicht automatisch ein Garant dafür, dass ich eine Person mag.

    Die Geschichte empfand ich meistens als witzig, obwohl mich die beschriebenen Verhältnisse oftmals den Kopf schütteln liessen. Korruption ist selbstverständlich und wird schon mit einkalkuliert. Ehrliche Beamte sind Exoten. Wachleute sind Feiglinge, die sich selbst zuerst in Sicherheit bringen. Vielleicht ist es in diesem Roman alles etwas übertrieben dargestellt, aber ich kann mir vorstellen, dass in allem mehr Wahrheit steckt, als einem lieb ist.

    Das alles macht das Buch sehr abwechslungsreich und bietet eine Menge Nervenkitzel, denn es wird – wie gleich auf den ersten Seiten dargestellt – gefährlich, sowohl für Ramesh als auch für Rudi. Zu schwach besaitet sollte man bei der Lektüre dieses Romans nicht sein. Das Ende habe ich als ungewöhnlich und überraschend empfunden, aber es hat mir gefallen.

    Im Text sind viele indische Begriffe so belassen worden, aber immerhin kursiv gedruckt. Das ist ein Hinweis darauf, dass es im Glossar erklärt wird. Einerseits habe ich Verständnis für so etwas, denn manche Dinge lassen sich nicht eins zu eins übersetzen. Andererseits musste ich beim Lesen immer wieder blättern. Vielleicht wären Fussnoten bequemer gewesen. Aber das trügt meinen insgesamt positiven Eindruck nicht.

    Fazit: Ein ungewöhnlicher Roman. Sehr witzig und spannend und für mich auch ein wenig exotisch. Man merkt dem Autor an, dass er das Land und dessen Leute liebt.

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  • 5 Sterne

    skandinavischbook, 19.06.2022

    Als eBook bewertet

    Inhalt:
    Ramesh lebt in brütenden Hitze Indiens und während er als Kind bei seinem gewalttätigen Vater gross wird, durch dessen Hände das Geld auf seltsame Art verschwindet, geht Ramesh ganz andere Wege.
    Denn dieser ist mit Anfang Zwanzig für die indische unterste Unter Mittelschicht, ganz dick im Business und dass fernab von den intensiven Gerüchen des väterlichen Teeladens.
    Er absolviert Prüfungen für reichen, aber wenig begabten Kids, von noch reicheren Eltern, die sich nach dem westlichen Leben und den dort lauernden Möglichkeiten verzehren. Alles läuft gut, bis eine Prüfung so ganz anders läuft und plötzlich alles schrecklich aus dem Ruder läuft.

    Meine Meinung:
    Dies ist der hochspannende und innovative Debütroman des indischen Schriftstellers Rahul Raina, der mit "Bekenntnisse eines Betrügers" einen ganz neuen Sound innerhalb der Literatur geschaffen hat. Denn Raina scheut sich nicht davon scharfzüngig und absolut bissig über die indische Gesellschaft, deren Probleme, aber eben auch die ach so hochgelobten westlichen Wohstandsstandarts zu schreiben und dabei nimmt er absolut kein Blatt vor den Mund und scheut sich nie einiges an Gesellschaftskritik zu äussern.

    Dabei sind seine Vergleiche, Metaphern und sein intellektueller Ideenreichtum immer sehr spitz, manchmal gerade zu böse und trifft den Leser mitten da, wo es auch mal weh tut und dieser ordentlich zum Denken angeregt wird.
    Ganz fernab diesen Gesellschaftsromans erzählt der Autor eine spannende und einfallsreiche Geschichte eines Aussteigers, aber eben auch eines Aufsteigers, der ebenso intelligent ist, wie der Roman in dem er als Protagonist agiert!

    Und diese Geschichte ist spannend, wie ein gut gemachter Film, den man einfach innerhalb kürzester Zeit konsumieren muss, weil er eben so rasant und schnelllebig gestaltet ist. Mit Ramesh hat der Autor einen Protagonisten erschaffen, der kreativ, eigensinnig, scharfsinnig und authentisch ist, den man als Leser in sein Herz schliesst und definitiv nicht mehr vergessen wird.

    Mein Fazit:
    Ein innovativer, scharfsinniger Roman, der so viel Mehrwert an literarischen Momenten, aber auch minutiös dargestellter Gesellschaftskritik bietet und dabei nie die Unterhaltung- und den Spannungsaspekt vergisst.

    Für mich einer der besten Romane des ersten Lesehalbjahres und definitiv eine wahre Bereicherung!

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LindaRabbit, 12.06.2022

    Als Buch bewertet

    ein indischer 'Felix Krull'

    Widmung: "Für meine Familie, die schreckliche Angst hatte, dass das Buch von ihr handelt..." Allein schon durch diese Widmung wird der besondere Humor des Autors Rahul Raina deutlich

    Teil eins des Buches beginnt mit: "Das erste Kidnapping war nicht meine Schuld. Alle weiteren - definitiv ich". Das macht natürlich sehr neugierig auf den Roman. Viele Lesende lesen den Beginn eines Buches und ein paar zufällig ausgewählte Zeilen, manche sogar den Schluss, um sich für ein Buch zu entscheiden. Mit diesem Einstieg hat einem der Autor im Griff. Definitiv!

    Das Buch ist interessant: Ein abgehackter Finger und viele indische Begriffe. Das Glossar hinten ist äusserst nützlich, obwohl mir viele Begriffe bekannt sind, aber da ich nur rudimentäres Hindi spreche, schlug ich öfters Begriffe nach.

    Das Titelbild ist ebenfalls nicht alltäglich: Ein sogenannter 'eye catcher' – knallig gelb zieht das 'Auge' an, der Titel darauf in einem metallic Blau. Ein Tiger (ja, in Indien gibt es Tiger und viele interessante Bücher, die mit indischen Tigern zu tun haben), Affen (sogar heilige Affen, die alles tun und lassen dürfen); der davon laufende Mann mit offenem (schreienden?) Mund wurde in Einzelteile verlegt. Genau das passt auch wieder zum Inhalt des Buches. Wer bin ich und wenn wie viele? (Um mit einem anderen Buchtitel zu kontern). Auffallend schön gemacht, Kompliment!

    Der ganz spezielle Schweizer Verlag 'KEIN & ABER' macht besondere Bücher, die keine Durchschnittsware sind oder Bücher, die man mal in die Hand nimmt und sagt, es liest sich gut. Dieser Roman ist toll geschrieben, zeitgeistig, amüsant, aufweckend bezüglich der indischen Gesellschaft (also Gesellschaftskritik auf subtile Weise). Den Namen Rahul Raina muss man sich merken. Wie viel Rahul Raina in 'Bekenntnisse eines Betrügers (Originaltitel 'How to kidnap the Rich') steckt, lässt sich ahnen – in England hat er eine Beratungsfirma und in Neu-Delhi lebt er ebenfalls. Deswegen, um den Bogen zu schliessen, war vermutlich die Ängste seiner Familie nicht unbegründet.

    Definitiv interessant! Zum Lesen!

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  • 5 Sterne

    Barbara T., 04.07.2022

    Als Buch bewertet

    Eindrucksvolle Einblicke in das dunkle Herz Indiens
    Das Leben des aufgeweckten Jungen Ramesh, der in der untersten Kasten Indiens zur Welt kam und ohne Mutter aufwuchs, schien vorprogrammiert zu sein. Ein gewalttätiger Vater, der ihn zur täglicher Arbeit in seinem miserablen Teegeschäft zwang, seltener Schulbesuch, armselige Lebensumstände – all das liess keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Ramesh zu.
    Bis eines Tages die Nonne Claire den Teeverkaufsstand besuchte und den Jungen unter ihre Fittiche nahm. Dank Claire konnte Ramesh die beste Ausbildung absolvieren. Nachdem er seine Förderin durch tragische Umstände verloren hat, wurde er zu einem „Bildungsberater“, der für die reichen Kinder illegal die Uni-Aufnahmeprüfungen ablegte.
    Erst die erfolgreich bestandene Prüfung für den 18-jährigen Rudi unterbrach alles; sie veränderte das Leben der beiden jungen Männer komplett und löste eine Lawine unvorhersehbaren Ereignisse aus.

    In seinem Debütroman „Bekenntnisse eines Betrügers“ erzählt Rahul Raina die Geschichte eines hochintelligenten Jungen, der den Absprung von der untersten Kasten Indiens in die Welt der Reichen und Schönen geschafft hat. Der durchaus sympathische Protagonist erreicht seine Ziele hauptsächlich durch Betrug, aber auch Mut und harte Arbeit sind dem klugen „Bildungsberater“, wie er sich selbst nannte, nicht fremd.

    Wie ein spannender Krimi lässt sich der Roman lesen, in einer temporeichen, bildhaften Sprache erzählt. Mit kritischen Augen betrachtet der Autor die indische Gesellschaft: das ungerechte Kastensystem, Korruption, Gewalt und Skrupellosigkeit im Alltag. Witzig, schlagfertig und eindrucksvoll sind diese tiefen Einblicke in „das dunkle Herz Indiens“ (303).

    Es fehlt in dem Roman an emotionalen Ereignissen nicht. Berührend ist die tragische Geschichte der Nonne Claire, die ihre Heimat verlassen hat und in Indien ihre Berufung fand. Auch die armselige Kindheit von Ramesh bewegt, genauso wie seine Sehnsucht nach Anerkennung, Liebe und Zuneigung.

    Die ganze Geschichte und die bewegende Schicksale vielen ihrer Protagonisten stimmen nachdenklich. Der Roman bietet erstklassige Unterhaltung und ist wärmstens zu empfehlen!

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  • 4 Sterne

    Irisblatt, 06.08.2022

    Als Buch bewertet

    Letzter Ausweg Kidnapping
    „Das erste Kidnapping war nicht meine Schuld. Alle weiteren - das war definitiv ich.“ So beginnt der rasant erzählte, gesellschaftskritische, satirische Debütroman von Rahul Raina.
    Ich-Erzähler Ramesh wächst als Sohn eines einfachen, zu Gewaltausbrüchen neigenden Teeverkäufers, eines Chai-Wallahs, in Delhi auf. Glückliche Umstände ermöglichen dem Jungen trotz widriger Voraussetzungen eine gute Schulbildung und letztendlich eine Karriere als sogenannter „Bildungsberater“. Ramesh absolviert stellvertretend für die verhätschelten, ungebildeten Kinder der Reichen die alles entscheidenden mehrtägigen Abschlussprüfungen. Denn nur ein sehr gutes Prüfungsergebnis sichert den Zugang zu den Elite-Universitäten der Welt und stellt damit die Weichen für ein erfolgreiches Leben. Rameshs Professionalität spricht sich schnell herum, er verdient ausgezeichnet bis ihm seine Berufserfahrung unvorhergesehen zum Verhängnis wird und der langjährige Betrug aufzufliegen droht.
    „Bekenntnisse eines Betrügers“ wirft einen bitterbösen Blick auf das heutige Indien, in dem das längst abgeschaffte Kastensystem immer noch in den Köpfen präsent, die Schere zwischen Arm und Reich gigantisch ist. Alles und jede:r ist käuflich in diesem System, ein Deal immer möglich. Raina entlarvt die Oberflächlichkeit der indischen Upper Class bzw. der zu Geld gekommenen oberen Mittelschicht. Alles ist Show, mehr Schein als Sein, dabei sind alle doch irgendwie auf der Suche nach dem Echten, nach aufrichtigen zwischenmenschlichen Begegnungen.
    Der Ich-Erzähler berichtet temporeich in einer lockeren, manchmal derben und flapsigen Sprache, aber immer auf den Punkt und mit einer guten Prise schwarzem Humor gewürzt. Der Text ist mit zahlreichen Hindi-Wörtern gespickt, deren Bedeutungen in einem Glossar am Ende des Buches nachgeschlagen werden können. Immer wieder gibt es Referenzen zu Kinofilmen, aber Rameshs Geschichte ist alles andere als typisch für einen Bollywood Blockbuster, obwohl durchaus vereinzelt Elemente auftauchen wie z.B. eine gesellschaftlich nicht anerkannte Liebe, Heldentum sowie eine Achterbahnfahrt der Gefühle, der man beim Lesen unmittelbar ausgesetzt ist. Neben der sehr treffenden Gesellschaftskritik, die vor allem den Fokus auf Korruption in allen Bereichen, Vetternwirtschaft, Sexismus sowie auf die Oberflächlichkeit und Macht der Medien legt, kritisiert der Autor die rechtsnationalistische Hindu-Partei BJP, die im Buch allerdings kein einziges Mal namentlich genannt, dafür aber umso deutlicher beschrieben wird.
    Obwohl vieles überspitzt dargestellt scheint, zeichnet Rahul Raina ein sehr authentisches, lebendiges Bild vom heutigen Indien mit all seinen Problemen. Die Inhalte sind eingebettet in eine Art Gaunerkommödie, einer irrwitzigen, turbulenten Geschichte, die lediglich zu Beginn des letzten Drittels etwas zäh zu lesen ist. Am Ende nimmt der Roman auch noch das spirituelle Bild aufs Korn, das viele Menschen in Europa und Nordamerika von Indien haben. Es ist nur konsequent, dass sich auch damit Geld verdienen lässt. Rahul Raina schafft mit seinem Roman etwas ganz Eigenes und findet dabei meist die Balance zwischen scharfsinniger Sozialkritik, Action und Comedy. Mir wird dieses rasante Indien-Abenteuer auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben.

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  • 5 Sterne

    Melanie B., 17.06.2022

    Als Buch bewertet

    Mitreissend
    Das Cover könnte unseren Erzähler und gleichzeitig die Hauptfigur darstellen. Ramesh ist in Delhi geboren und sein Leben hat ihn von Beginn an schlechte Karten zugespielt. Seine Mutter hat er nie kennengelernt und sein Vater behandelt ihn wie einen Sklaven. In eine niedrige Kaste hineingeboren, scheint sein Weg vorbestimmt. Dennoch schafft er es mit Hilfe einer Nonne eine schulische Laufbahn einzuschlagen. Als Leser hofft man nun, dass sich das Schicksal des jungen Protagonisten ändert, aber mit dem Abschluss beginnt erst das Chaos. Der Autor erschafft in dem Buch eine mitreissende Geschichte und zeigt uns ein Delhi, was erbarmungslos, vorbestimmt ist. Wie ein riesiger Moloch, der fast alle mit nach unten zieht in seinen Abgrund. Spannung wird durch den Aufbau erzeugt. Nach und nach erzählt der junge Ramesh seine Lebensgeschichte und wechselt dabei immer ein wenig von seiner jüngsten Vergangenheit, die eng mit seinem aktuellen Schlamassel verbunden ist, in die frühen Kindheitsjahre. Die Hauptfigur bereut, erklärt, verbindet und reisst einen mit sich.

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  • 5 Sterne

    Jennifer M., 25.05.2022

    Als Buch bewertet

    Eigentlich spielt das Buch so vollkommen ausserhalb meiner sonstigen Interessen, aber hier hatte mich der Klappentext so angezogen, dass ich es einfach lesen musste.

    Das Cover ist genauso bunt, wie ich mir Indien vorstelle. Das Gelb sticht richtig ins Auge und die Körperlose Figur, von der man nur Füsse, Hände und Kopf sieht, sind auch aussergewöhnlich.

    Die Geschichte selbst ist in 2 Teile unterteilt. Zuerst erfahren wir, was bisher in Rameshs Leben passiert ist und wie er zu dem jetzigen Zeitpunkt kam und der Zweite Teil dreht sich dann um die turbulente Story der Entführung samt Erpressung. Eine Geschichte die so absurd klingt, dass sie im Gedächtnis bleibt.
    Hier zeigt sich glaube ich auch ein ganz gutes Bild von Indien und seiner unterschiedlichen Kasten.
    Es wird nichts überschönt, sondern direkt angesprochen, wie es ist.
    Der Schreibstil ist temporeich, witzig, ein bisschen überspitzt und einfach unglaublich unterhaltsam.
    Ich glaube das Buch hätte durchaus Chancen verfilmt zu werden.
    Ein tolles Buch das ich jedem empfehlen würde.

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  • 4 Sterne

    Charlie F., 25.06.2022

    Als Buch bewertet

    Der Verlag hat ein Buch vorgelegt, das in einem kleineren Format als üblich daherkommt und ansprechend aufgemacht ist. Die blaue Schrift glänzt und das Lesebändchen wurde farblich passend ausgewählt. Leider hat das Format auch eine sehr kleine Schrift bewirkt, bei der es mitunter anstrengend werden kann, den Geschehnissen zu folgen.
    Ramesh beginnt seine Erzählung an dem Punkt, als die Kidnapper ihn und Rudi schnappen und arbeitet sich dann rückblickend an seinem Leben hinab. Immer abwechselnd ab dem Moment, als er Rudi und seine Familie kennengelernt hat und seiner frühen Kindheit. Seine Mutter starb im Kindbett und sein Vater trinkt und hurt gern, wenn er nicht gerade seinen Sohn schlägt. Er besitzt einen Teestand, mit dem er beide durchbringt, doch nur wenn er zu betrunken ist, kann Ramesh in die Schule gehen. Das ändert sich, als die Nonne Claire auf ihn aufmerksam wird und ihn unter ihre Fittiche nimmt. Aber selbst dann wird der Junge gemobbt, aus der falschen Gegend stammend und an eine Mädchenschule gehend.
    Diese Kindheitserzählungen lesen sich zunächst ansprechend, wenn auch stetig recht derb erzählt wird, wer keine direkte, auch mal vulgäre, Sprache verträgt, sollte nicht zugreifen. Aber mit steigender Seitenzahl wird es schlicht zu viel. Natürlich möchte der Autor nicht ernst in seinen Erzählungen sein und mit Freude greift er die Widersprüche der indischen Gesellschaft auf – arm gegen reich insbesondere. Aber stetige Wiederholung – und dann noch so künstlich weinerlich – bewirkt nur ein nachlassendes Interesse an der Erzählung, also nicht das, was er sich wohl gewünscht hätte.
    Allein die Namen der Protagonisten, die offenbar aus Sagen- und religiöser Welt Indiens stammend, haben grosses Interesse hervorgerufen. Leider wird davon wenig aufgegriffen, nur am Rande (vielleicht sogar nur vom Übersetzer?) im Nebensatz geklärt, wer das gewesen ist.
    Rudraksh, Rufname Rudi, jedenfalls gewinnt das All-India, wird damit sogleich zum Superstar, denn in Indien wird Bildung hoch bewertet. Ein neuer Widerspruch, wenn die Sprösslinge der Reichen anderen die Arbeit überlassen und die Ärmeren diese komplett als Zeitverschwendung betrachten und harte Arbeit vorziehen. Rudi wird Werbe- und Fernsehstar und Ramesh mit ihm. Dabei lernt er auch eine Mitarbeiterin kennen und lieben. Spätestens an diesem Punkt der Geschichte wird es immer abstruser und wirkt leider recht gekünstelt. Der Autor erwähnt selbst etliche Bollywood-Filme und deren Stars und hat sich augenscheinlich von diesen stark inspirieren lassen. Dass es sich um keine ernstgemeinte Story handelt, wird spätestens jetzt sonnenklar. Das letzte Drittel verkommt leider zu einem Klamauk der besonderen Art, der vertragen werden will.
    Rahul Raina hat eine beschwingte Feder geführt, die die meiste Zeit zu überzeugen weiss. Jedoch wirkt seine zynische Art nicht immer überzeugend und kann ins Gegenteil umschlagen. Humorig-derb muss der Leser mögen und vielleicht sollten einige Dinge nicht gar so überzogen dargestellt werden. Ansonsten ist „Bekenntnisse eines Betrügers“ eine ansprechende Erzählung zu und über Indien.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 25.05.2022

    Als Buch bewertet

    Mal was Neues und ganz Anderes;
    Das Buch ist witzig und abwechslungsreich und gliedert sich in zwei Teile, die beide aus der Sicht Rameshs erzählt werden. Der erste Teil erzählt die bisherige Lebensgeschichte des „Bildungsberaters“ und wie er zu diesem ungewöhnlichen Job kam. Der zweite Teil ist eine wilde und rasante Enführungs-, Erpressungs-, Romantikkomödie – eigentlich entzieht es sich einer Kategorisierung. Indien wird offen und schonungslos, gleichzeitig optimistisch und pessimistisch beschrieben und ich fand das Buch sehr unterhaltsam. Man bekommt einen Einblick in das Leben in Indien in den verschiedenen Gesellschaftsschichten und einen anderen Blickwinkel auf die westliche, „zivilisierte“ Welt. Das Buch lässt sich gut lesen. Der Schreibstil ist ein bisschen wild und ungezügelt, ähnlich wie die Geschichte, die erzählt wird. Der Stoff eignet sich sicher auch für einen tollen, rasanten Film. Mir hat das Buch gut gefallen, es ist erfrischend anders und ich war jederzeit gut unterhalten!

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  • 4 Sterne

    SofieW, 10.06.2022

    Als Buch bewertet

    Wenn nicht geradeaus, dann muss man eben andere Wege nach oben finden

    Ramesh hat es auf seine ganz eigene Weise geschafft, gut leben zu können. In ärmlichenVerhältnissen aufgewachsen, vom Vater schlecht behandelt und von jeder Möglichkeit auf Bildung ausgeschlossen, bekommt er durch die Begegnung mit einer Nonne die Chance, zur Schule zu gehen. Ein Traum geht in Erfüllung und er erarbeitet sich die Möglichkeit, innerhalb des indischen Gesellschaftssystems, seinen Weg zu machen. Doch es kommt anders, Korruption und Beziehungen haben mehr Gewicht. Aber Ramesh gibt nicht klein bei. Er ist klug und clever dazu. Und so wird er 'Bildungsberater', übernimmt es, Prüfungen für die Kinder der Reichen und Mächtigen abzulegen. Das bringt eine Menge Geld und er ist gut darin. So gut, dass Rudi, eines dieser Kinder, eines Tages durch Rameshs exzellente Leistungen mit Höchstpunktzahl zum gefeierten Landesbesten wird. Und plötzlich sitzt dieser eigentlich als Unberührbarer von der Gesellschaft von vornherein ausgeschlossene junge Mann mit im Boot und es geht steil nach oben. Es gibt Hindernisse auf diesem Weg, aber davon lässt sich Ramesh nicht aufhalten. Er ist ja flexibel, ohne grosse moralische Vorgaben an sich selbst. Recht und Unrecht, das lebt einem das indische System ja vor, hat wenig Relevanz.
    Eine Geschichte, als Schelmenroman auf indische Art angepriesen, mit wenig Skrupel, spannend bzgl. dem, was gleich als nächstes wohl um die Ecke kommt und wie Ramesh dann erneut die Kurve kriegt, das ist bunt, allerdings nicht im Bollywoodstil, das ist sehr vielfältig, schräg und makaber humorvoll auf eine Art, die schon sehr besonders daherkommt. Aber es ist nur ein Teil von dem, was diesen Roman ausmacht. Hier wird das indische Gesellschaftssystem sehr ehrlich beleuchtet, keine Beschönigung, einfach 'klare Kante', so wie es ist. Das geht durchaus manchmal etwas tiefer, aber nie so tief, das der Fluss der Geschichte ins Straucheln gerät. Und so bleibt die Leichtigkeit, die dieser doch sehr andere Roman mit sich trägt, wunderbar erhalten, ohne dies mit dem Preis von Oberflächlichkeit bezahlen zu müssen, eben einfach besonders und sehr lesenswert.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 31.05.2022

    Als Buch bewertet

    Indisches Abenteuer

    „ Ich gehörte zu den Untersten der unteren Mittelschicht. Mein Vater besass zwar ein Geschäft, das ist Erben würde, das schon. Und wir waren nicht am Verhungern, waren wieder dalits noch Obdachlose. Aber wir würden niemals aufsteigen. Die grossen gesellschaftlichen Bewegungen hatten uns links liegenlassen. Die Unabhängigkeit, der Sozialismus, der Kapitalismus, für uns machte das keinen Unterschied. "
    Im Armut aufgewachsen mit einem zur Gewalt und Alkoholkonsum neigendem Vater - Ramesh Kumar hatte keinen aussichtsreichen Start ins Leben. Erst als er die None Claire trifft, die ihm eine schulische Bildung ermöglicht, scheint eine bessere Zukunft doch realistisch zu sein. Leider reichen Ramesh‘s Prüfungsergebnisse nicht für ein Stipendium aus und ohne Geld kann er nicht studieren. Um aus seiner Bildung doch ein Profit zu schlagen schreibt Ramesh die Prüfungen für Kinder von Reichen. Das ist zwar nicht legal, bringt aber gutes Geld. Das Geschäft läuft gut…bis es völlig aus dem Ruder läuft.
    Gute Unterhaltung mit deutlich spürbaren gesellschaftskritischen Unterton - für mich war das eine interessante und lesenswerte Verbindung. Besonders gefallen hat mir der erste Teil der Geschichte, in dem die Kindheit von Ramesh geschildert wird. Der Erzählton ist bisschen ernster und die Beschreibungen von den Lebensumständen der unteren Kaste und Indiens gesellschaftlichen Strukturen fand ich bildhaft und informativ. Der zweite Teil ähnelt dann einem turbulenten, boolywoodmässigen Abenteuer - eine Entführung folgt der anderen, alles wirkt übertrieben und nicht ganz glaubwürdig. Wahrscheinlich ist das ein Klischee, aber für mich war das wirklich sehr indisch und trotz den Übertreibungen authentisch. Den Schreibstil fand ich anfangs gewöhnungsbedürfitg und die Sprache bisschen vulgär, aber im Ganzen hat mir das Lesen viel Spass gemacht.
    Eine Empfehlung für alle, die bei der schönen Literatur die leichtere Kost bevorzugen und eine niveauvolle Unterhaltung suchen.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 08.08.2022

    Als Buch bewertet

    Eine äusserst skurrile Geschichte

    Der junge Inder Ramesh arbeitet als „Bildungsberater“ - nun ja, eigentlich legt er für betuchte Teenager die Prüfungen ab, damit diese sie auch wirklich bestehen. Ramesh hat sich seine Bildung hart erkämpft, er kommt selbst aus einfachsten Verhältnissen. Für einen seiner Prüflinge legt er die Prüfungen so gekonnt ab, dass dieser, der 18jährige Rudi, zum berühmtesten Mann Indiens wird. Nun winkt Rudi die Moderation einer Fernsehsendung, tatkräftig unterstützt von Ramesh. Doch dann werden die beiden entführt…

    Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz leicht, das liegt vermutlich daran, dass ich mich mit der Lektüre in das Leben in der indischen Gesellschaft hineindenken musste. Doch sobald mir dies gelungen war, konnte ich gut eintauchen in diese bizarre Geschichte eines Betrügers, dessen Lebensgeschichte sich so ganz anders aufbaut als je gedacht. Dabei spiegelt die Geschichte das Leben in Indien, von Korruption geprägt und von eher vorgegebenen Lebenswegen. Um es auf den Punkt zu bringen: Eigentlich werden in Indien die Reichen immer reicher, die Armen bleiben kontinuierlich arm. Doch genau dieses Muster hat Ramesh unterbrochen, bis sein Lebenstraum jäh unterbrochen wird. Hier ändert sich dann auch der Tonfall des Buches, es wird zu einer Gangsterkomödie, die mit vielen slapstickartigen Situationen aufwartet. Wenn am Anfang der Geschichte die Gesellschaftskritik überwiegt, so sind es in der zweiten Hälfte des Buches die skurrilen Begebenheiten, die Rameshs Beruf so mit sich ziehen können.

    Das Buch unterhält sehr gut, während es gleichzeitig der indischen Gesellschaft einen Spiegel vorhält. Mir hat die Geschichte, nach leichten Anlaufschwierigkeiten, gut gefallenn, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    eine Kundin, 01.07.2022

    Als Buch bewertet

    Ironisch, mitreissend, gesellschaftskritisch
    Dieses Buch ist nicht nur ein Roman. Er vereint verschiedene Aspekte in einem. So ist er sowohl Krimi als auch ein satirischer und gesellschaftskritischer Roman in einem.
    „Bekenntnisse eines Betrügers“ ist somit zum einen eine frische und bissige Satire auf das heutige Indien, wenn uns der Autor seine Hauptfigur aus ärmlichen Verhältnissen stammend, näherbringt, und mittels Verstand und Beharrlichkeit seinen Weg nach oben miterleben lässt. Und zum anderen diesen gewählten Lebensweg unseres Helden dafür nutzt, um ihn in kriminelle Machenschaften wie Bestechung, Erpressung und Entführung rutschen lässt.
    Also ein Roman, der sich nicht so einfach einem bestimmten Genre zuordnen lässt, aber deshalb nicht weniger spannend und mitreissend ist. Im Gegenteil, man erfährt einiges über die Mentalität der Inder und der wirtschaftlichen und politischen Situationen in diesem Land. Mir hat dieser originelle und ungewöhnliche (Kriminal-)Roman gut gefallen. Nicht zuletzt wegen des in seinem Handeln so zu Herzen gehenden Hauptprotagonisten Ramesh. Eine Leseempfehlung kann ich absolut aussprechen und ich vergebe 4 von 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Sabine, 28.05.2022

    Als eBook bewertet

    Durch die knallgelbe Farbe sticht das Cover ins Auge. Obwohl, oder vielleicht gerade weil von der Person sozusagen nur Körperteile wirklich sichtbar sind, zieht es denn Blick auf sich.
    Der Klappentext klingt interessant. „Ramesh Kumar – Bildungsberater. So steht es auf meiner Visitenkarte." einfach eine super Umschreibung für den eigentlichen "Beruf". Die angebliche Elite der indischen Gesellschaft lässt betrügen um zu gewinnen. Das Buch klingt spannend mit ansich ernstem Hintergrund. Ein Buch mit einer Prise schwarzem Humor auf indisch.
    Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll, direkt, "einfach indisch". Gerade in Indien ist das Kasten Denken noch immer aktuell. In eine geboren gibt es eigentlich kein "Entkommen". Die Unterschicht muss sich fügen, die Oberschicht lässt sozusagen arbeiten. Nur durch eine glückliche Fügung und Förderung erhält Ramesh Bildung. Kann er sie nutzen oder bleibt er der "Lakai", der für die gehobene Gesellschaft die Kohlen aus dem Feuer holen muss?
    Insgesamt ist das Buch lesenswert, mit einem Schuss Humor, Ironie, Krimi, mit nachdenklich machenden Elementen. Man fiebert mit und drückt ihm die Daumen.

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  • 4 Sterne

    Sabine, 18.05.2022

    Als Buch bewertet

    Durch die knallgelbe Farbe sticht das Cover ins Auge. Obwohl, oder vielleicht gerade weil von der Person sozusagen nur Körperteile wirklich sichtbar sind, zieht es denn Blick auf sich.
    Der Klappentext klingt interessant. „Ramesh Kumar – Bildungsberater. So steht es auf meiner Visitenkarte." einfach eine super Umschreibung für den eigentlichen "Beruf". Die angebliche Elite der indischen Gesellschaft lässt betrügen um zu gewinnen. Das Buch klingt spannend mit ansich ernstem Hintergrund. Ein Buch mit einer Prise schwarzem Humor auf indisch.
    Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll, direkt, "einfach indisch". Gerade in Indien ist das Kasten Denken noch immer aktuell. In eine geboren gibt es eigentlich kein "Entkommen". Die Unterschicht muss sich fügen, die Oberschicht lässt sozusagen arbeiten. Nur durch eine glückliche Fügung und Förderung erhält Ramesh Bildung. Kann er sie nutzen oder bleibt er der "Lakai", der für die gehobene Gesellschaft die Kohlen aus dem Feuer holen muss?
    Insgesamt ist das Buch lesenswert, mit einem Schuss Humor, Ironie, Krimi, mit nachdenklich machenden Elementen. Man fiebert mit und drückt ihm die Daumen.

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  • 4 Sterne

    Daniela E., 12.06.2022

    Als Buch bewertet

    Wie funktioniert eine Gesellschaft, die von ihren Kindern erwartet, immer die Besten zu sein? Mit Betrug und Korruption.
    Rahul Raina prangert mit diesem Werk genau das an - Rudrash‘s indische Eltern stellen hohe Erwartungen an ihn. Der Druck ist hoch, Rudrash, ein verwöhnter Jugendlicher überfordert, nicht gewillt, dem Druck nachzugeben. . Die Eltern wollen jedoch dennoch ihren Sohn als Erfolgreichen Abschliesser der All Indian Aufnahmeprüfung wissen.
    So kommt Ramesh ins Spiel, Sohn eines mittellosen, gewalttätigen Teeverkäufers, dessen Frau Ramesh Geburt verstorben ist. Gefördert von einer Nonne, hat Ramesh trotz der widrigen Umstände ein enormes Mass an Bildung erhalten, konnte jedoch aus Gründen nicht selbst an den Prüfungen teilnehmen. Er tut dies in den Folgejahren als Proxi für die faulen, dünneren Kindern der Oberschicht und verhilft ihnen zu Plätzen an den renommiertesten Universitäten.
    Ein spannendes und gut geschriebenes Buch, sehr kurzweilig und bisweilen etwas zu affektiert.

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  • 4 Sterne

    Gavroche, 29.07.2022

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Buch mit dem eher ungewöhnlichem Gelbton des Covers und ausserdem einem auffällig anderen Format, bin ich sofort neugierig geworden, denn der Tiger, die beiden Affen und die Zeichnung des "unvollständigen" Mannes sagten mir sofort, dass der Roman wohl in Indien spielen wird und so war es auch. Da ich das Land bereits ein wenig kenne, war ich gespannt auf diese betrügerische Masche von Ramesh. Bei der Geschichte musste ich mehr als einmal grinsen, denn obwohl vieles hier überzogen dargestellt wird, so konnte ich mir so einiges dennoch sehr gut vorstellen und manches Mal auch genau in dieser Form und nicht in der übertriebenen Art. Ramesh ist ein gewitzter Protagonist, der sein Potenzial erkennt und es zu nutzen weiss. Geboren im Elend von Alt-Delhi, zieht er mit seinem Vater in einen besseren Stadtteil um und erhält die Chance auf Bildung, die er ergreift.
    Ein witziger Schreibstil, der manchmal jedoch etwas zu überzogen war.

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