Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 2 Sterne

    Beust, 17.08.2018 bei bewertet

    Juri Zipit ist ein wunderbarer Held der Geschichte: Nach einigen schrecklichen Unfällen ist er körperlich versehrt, geistig zurückgeblieben und gleichzeitig doch ein in die Herzen der Menschen blickender Kerl. Der Sohn des Moskauer Zoodirektors hat es nicht leicht im Leben, aber einen tollen Vater, der ihn neben zahlreichen zoologischen Essentials auch gelehrt hat, die Dinge stets von der positiven Seite zu sehen, und wenn nur zu sagen bleibt: „Es hätte schlimmer kommen können.“

    In der stalinistischen Sowjetunion ist ein Zeitpunkt, zu dem man das kaum noch sagen kann, dann erreicht, wenn nachts der Geheimdienst anklopft und zum Mitkommen auffordert. Doch als dies Juri und seinem Vater passiert, geht es nicht in den Gulag, sondern auf einen Umweg zunächst auf die Datscha des kommunistischen Führers selbst: Väterchen Josef ist krank und traut seinen Ärzten nicht, weshalb der Zoodirektor und Tierarzt Zipit den „Genossen Elefant“ behandeln soll.

    Damit ist der Zeitpunkt benannt, zu dem der Roman spielt: es ist Februar/März 1953, und Stalin wird nach einer beispiellosen Jagd auf Ärzte und jüdische Intellektuelle bald das Zeitliche segnen. Und zwar auf jener Datscha bei Kunzewo, in der er seinen innersten Kreis zu nächtlichen Saufgelagen versammelte, deren Exzesse ebenso bekannt sind wie die blutigen Exzesse ihrer Teilnehmer, allen voran Lawrentij Berija, der sich mit dem Blut der Stalinistischen Säuberungen und der Schauprozesse der 1930er Jahre befleckt hatte.

    Nachdem man den treuherzig-klarsichtigen Juri und sein Talent kennen gelernt hat, die Leute zu unfreiwilligen Geständnissen zu bewegen und sie den kindlichen Betrachtungen des vermeintlichen Krüppels vorzulegen, steigt die Vorfreude auf die Begegnung mit den Chargen der sowjetischen Nomenklatur.

    Wie wird der Junge mit dem reinen Herzen die Schurken entlarven? Welchen Spiegel hält er ihnen vor? Mit welchen klugen Vergleichen wird Juri die Weltanschauungen der Politverbrecher entlarven?

    Gar nicht, denn sie entlarven sich selbst.

    Nach der wirklich grossartigen Willkommensszene in der Datscha, in der Doktor Zipits Auftrag als Nicht-Auftrag dargelegt wird, nach diesem Höhepunkt des Romans rutscht die Handlung ab in eine groteske Klamotte, die alle Gerüchte über die Saufnächte Stalins wahr werden lässt, in der alle Vorurteile und Kolportagen über den verkalkten Tyrannen Stalin und die gewalttätige Bande seiner degenerierten Verbrecher für bare Münze genommen werden.

    Statt den ironischen Tonfall beizubehalten und die Stärken des Helden als Katalysator zu nutzen, um die Wirklichkeit zu filtern und in literarische Wahrheit zu verwandeln, erleben wir einen tumultuarischen Klamauk nach dem anderen – bisweilen um seiner selbst willen. Das ist nicht witzig, nicht klug und der Wahrheitsfindung nicht förderlich. In Russland wurde der ähnlich erzählende Spielfilm „The Death of Stalin“, der am gleichen Zeitpunkt ansetzt, verboten. Einerseits weil Russland keine freie Meinungsäusserung gestattet und deshalb nicht als Demokratie zu bezeichnen ist, Andererseits weil eine Zurschaustellung von kolportierten Klischees über machtgeile Scheusale in dieser Form wirkt, als würde der Sieger des Kalten Krieges seinen Triumph über den Systemfeind noch einmal feiern, indem er dem untergegangenen Sowjetreich noch einmal aufs Grab pinkelt.

    Hätte ein Russe diesen Roman geschrieben, hätte ich weniger den Eindruck haben müssen, dass der Klassenfeind sich noch einmal an den „Kommis“ rächen wollte.

    Viel schwerer aber wiegt das literarische Manko, dass Christopher Wilson in seinem so stark anfangenden Schelmenroman den Schelm vergisst, den Narren verrät.

    Der Narr in der Geschichte hat die einzigartige Fähigkeit, hinter die Kulissen zu blicken. Nur er darf über den König lachen und so den vermeintlichen Über-Menschen als Menschen entlarven. Der Narr stellt die Fehler und Schwächen bloss und verwandelt die Fassade der scheinbaren Wirklichkeit in literarische Wahrheit. Till Eulenspiegel ist niemals Teil der Dioramen, in denen er die Eitelkeiten der Welt entlarvt.

    Juri hingehen ist Teil des Bildes und gleichzeitig völlig überflüssig, da sich der geheime Macht- und Saufzirkel Stalins in Klamaukszenen selbst als Haufen idiotischer Suffköppe vorführt. Man braucht gar nicht zu ahnen, dass Berija ein gewissenloses Scheusal gewesen ist – er wird so vorgestellt und agiert so ohne jeden doppelten Boden und ohne jedes sich aufstellende Nackenhaar, der Horror dieser historischen Figur verschwindet hinter der grellen Bühnenfarbe, in der Wilson sie anstreicht.

    Ich bin schwer enttäuscht von diesem schwachen Gebrauch der Narrenfigur und ihrer Möglichkeiten.

    Vollends nicht verstanden habe ich die Umbenennung des Personals. Berija wird zu Bruchah, Chruschtschow zu Kruschka, Josef Wissarionjowitsch Stalin zu Josef Petrowitsch usf. Warum dieser durchsichtige Schleier über das sonst so plakativ-brachiale Geschehen? Mir unklar.

    „Guten Morgen, Genosse Elefant“ fängt so stark an, wie er später nachlässt, ist witzig und originell geschrieben und vielleicht deshalb umso enttäuschender.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin G., 30.07.2018

    Das Buch hat mich schon vom Cover und dem Titel her nicht unbedingt angesprochen. Der Autor war mir bis jetzt vollkommen unbekannt.
    Der Schreibstil ist gewöhnungs bedürftig, zu Beginn fand ich ihn noch ganz witzig und interessant, aber mit dem Fortlauf des Buches hat er mich immer mehr gestört.
    Zur Geschichte, Juri erzählt in der Ich- Form. Er wurde von einem Lastwagen und hat seit dem ein entrücktes Gesicht und auch sonst so einige Gebrechen. Sein Vater ist Veterinärmediziner. Durch einen Zufall werden sie zu einer Behandlung gerufen und verbringen so einige Zeit in der Datscha des Stalins.
    Ich bin leider irgendwie nie richtig ins Buch reingekommen. Das Thema zog sich auch ewig in die Länge und alles war sehr zäh. Vielleicht ist das Buch für Leute, die sich gerne in dieser Zeit der Geschichte aufhalten und sich dafür interessant, mich konnte es nicht überzeugen. Ich jedoch hatte keinen Spass beim Lesen und war froh, als ich das Buch beenden konnte.

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  • 3 Sterne

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    Renate D., 31.07.2018

    Hätte mehr erwartet

    1954 in der Hauptstadt der Sozialistischen Sowjetrepubliken lebt Juri mit seinem Vater, die Mutter befindet sich, so denkt Juri in Gefangenschaft. Er ist 12 1/2 Jahre alt und lebt mit seinem Vater, der Neurologe im Hauptstadtzoo ist in einer Personalwohnung gleich neben dem Elefantengehege. Juri kann einem schon leid tun. Seine Umwelt um ihn herum ist kalt, nein Eise kalt. Als sein Vater und er zu sehr wichtigen Leuten verschleppt werden, landet Juri im Palast und wird Vorkoster. Vorkoster beim Mann aus Stahl und erlebt den Alltag , wie er bei den Genossen tagtäglich stattfindet. Kaum zu glauben, aber es entsteht eine leicht Freundschaft zwischen den beiden und Juri bekommt einen sehr wichtigen Brief ausgehändigt, von dem nur einer erfahren darf, dass es ihn gibt.

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  • 5 Sterne

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    Marianna T., 26.07.2018 bei bewertet

    Prägnante Satire!

    Juri Zipit, ein einfältiger Junge, wird mit seinem Vater, einem Tierarzt, eines Nachts in Stalins Datscha gebracht. Dieser ist körperlich krank und paranoid, weswegen Juris Vater, wie alle Ärzte zuvor, bald verschwindet. Juri verbringt getrennt von seinem Vater mehrere Wochen mit dem „Stählernen“, wird zu seinem Vorkoster. Und plötzlich ist er mittendrin im sowjetischen Machtzentrum. Er erlebt politische Intrigen, bekommt Einblicke in Stalins verquere Weltsicht und dessen körperlichen und geistigen Abbau.

    Eine verworrene und absurde Geschichte, die Christopher Wilson in „Guten Morgen, Genosse Elefant“ geschrieben hat. Auf spannende Weise erzählt Wilson von politischen Absurditäten, einem paranoiden und wahnsinnigen Mächtigen und gleichzeitig von brutaler und menschenverachtender Realität. Eine gelungene und vielschichtige Erzählung.

    Seine überzeichneten Charaktere werden immer wieder durch den Kakao gezogen, lächerlich gemacht und wirken dabei so einschüchternd und real. Die Geschichte wird in ihrer ganzen Tragik und Komik erlebbar. Neben den anderen Akteuren spielt Juri eine übergeordnete Rolle. Dieser naive Junge, mit seinen banalen Einschätzungen, seinen entwaffnenden Beobachtungen macht die Geschichte erlebbar. Er wirkt sympathisch und drollig. Die Geschichte aus der Sicht dieses Jungen zu erzählen macht den besonderen Reiz des Romans aus. Er bietet in dieser wahnwitzigen Geschichte Halt.

    Wilson schreibt seine Geschichte mit viel Witz. Eine ganz grosse Satire, die all die brutale Realität enthält. Die Ereignisse gehen nahe und erschüttern. Er überzeichnet, verdeutlicht und schreibt leichtfüssig. Insgesamt ein gut lesbarer Text, der mitnimmt und begeistert. Seine Dialoge sind absurd und lustig, bieten kluge Einsichten, gehen ins poetische und sind vulgär. Der Autor erschafft über diese besondere Ausdrucksweise eine spürbare Atmosphäre.

    Eine sehr prägnante und eindrückliche Satire. Leichtfüssig aus der Sicht des Jungen Juri erzählt. Spannende Einsichten in die Sowjetunion zu Zeiten Stalins. Insgesamt sehr gelungen!

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  • 5 Sterne

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    lesebiene, 27.07.2018 bei bewertet

    Inhalt: 
    Russlands Hauptstadt 1954, ein Jahr nach Stalins Tod, eigentlich... Denn der britische Autor Christopher Wilson, schreibt die Geschichte neu. 
    Eine Geschichte, in der Stalin seinen Schlaganfall überlebt und in der Juri Zipit, ein kleiner Junge, ein paar Tage, die Macht der Politik hautnah erlebt. 
    Juri Zipit ist ein zwölfjähriger Junge, doch kein gewöhnlicher, denn seit einem Unfall, bei dem Juri von der Strassenbahn überfahren wurde, halten ihn alle für einen einfältigen Deppen. Bis zu dem Tag, an dem sein Vater , der Zoodirektor und Veterinär zu einer geheimen Behandlung eines Patienten gerufen wird, dieser Patient ist Stalin. Kurzer Hand, wird Juri selbst Vorkoster und Vertauter Stalins und findet sich mitten in den Machtkämpfen und Intrigen der Politik wieder.... 

    Meine Meinung: 
    Dieses Buch erzählt Geschichte Mal ganz anders, denn Christopher Wilson, macht sich einen ganz besonders spannenden Stoff, der Geschichte zu eigen... Was wäre wenn?! 
    Was wäre wenn Stalin überlebt hätte? 
    Doch neben dieser einnehmenden Fiktion, lässt der Autor, immer wieder wahre Geschehnisse und Persönlichkeiten, der russischen Geschichte mit einfliessen. Sodass dieses Buch nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr lehrreich daherkommt. 
    Ganz nebenbei ist Juri ein ganz wundervoll und authentisch gezeichneter Charakter, der tiefgründig ist und das Leserherz, mit ganz viel Charme im Sturm erobert. 
    Dieses Buch bietet wirklich alle Facetten, von schwarzhumorigen Szenen, über traurige, dramatische und zu Tränen rührende Szenen, ist alles enthalten. 

    Mein Fazit : 
    Ein grossartiges Buch, welches versteht, das Interesse an Geschichte zu wecken und voller Emotionen ,die Geschichte, des kleinen Juri erzählt, welche dem Leser, sicherlich lange, einzigartig und positiv in Erinnerung bleiben wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 13.11.2018

    Guten Morgen, Genosse Elefant, Roman von Christopher Wilson, 272 Seiten, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch.
    Die Erlebnisse des russischen Jungen Juri Zipit, als Vorkoster Stalins.
    Der 12jährige Juri lebt mit seinem Vater Doktor Roman Alexandrowitsch Zipit in einer Dienstwohnung im Zoo, sein Vater ist Professor für Veterinärmedizin, sein Fachgebiet Neurologie der Grosshirnrinde. Eines Nachts werden die beiden abgeholt und in die Datscha des „Vater des Vaterlands“, Josef Stalins gebracht. Der Stählerne hatte einen leichten Schlaganfall, da Juris Vater nicht viel ausrichten kann, werden die beiden getrennt und Juri bleibt als erster Vorkoster und Spion, in den Diensten „Onkel Josefs“. Seine Erlebnisse dieser Zeit sind in diesem Buch sehr berührend geschildert. Da Juri in der Vergangenheit vom Blitz getroffen, von einer Strassenbahn und einem Milchwagen überfahren wurde, hat er doch so einige Handicaps. Bei emotionalen Ereignissen reagiert er mit epileptischen Anfällen, ausserdem kann er nicht immer kontrollieren was er so alles „ausplappert“. Er wird dort Zeuge wichtiger Entscheidungen und epochaler Vorkommnisse und dieses Wissen wird für ihn schliesslich sehr gefährlich.
    Das Buch ist in überschaubare Kapitel aufgeteilt die mit einem Titel versehen sind. Darunter steht der Ort und das Datum, was sehr hilfreich ist sich in der Zeit zurechtzufinden. Medizinische Fachausdrücke erscheinen kursiv und die Verhaltensmassregeln die ihm sein Vater ans Herz legte, wie auch ein paar Witze sind fett gedruckt und werden dadurch deutlich hervorgehoben. Wilson hat als Stilmittel die Ich-Form aus der Sicht Juris gewählt. So kann sich der Leser zu jederzeit ganz nah am Geschehen fühlen.
    Juri Zipit ist ein, wenn auch etwas naiver, aber doch sehr kluger Junge. Ein liebenswerter Protagonist sein Schicksal hat mich an einigen Stellen zu Tränen gerührt. Trotzdem gab es auch immer wieder Szenen, z.B. mit dem Stählernen, die mich zum Lachen brachten. Stalin ist als grausamer, vulgärer Despot beschrieben, der flucht wie ein Droschkenkutscher. Doch kann er sich nicht der Faszination des Jungen entziehen, die Menschen dazu bringt, ihm seine Geheimnisse anzuvertrauen. Völlig unsympathisch war der sadistische Leiter des Geheimdienstes Marschall Bruhah, der am Ende für seine Untaten büssen muss. Insgesamt hat mich das Buch hervorragend unterhalten und ich konnte es auch schnell durchlesen. Gefallen hat mir, dass trotz traurigen Elementen auch immer wieder Juri durch sein sonniges zuversichtliches Wesen Hoffnung in die Erzählung gebracht hat. Die Charaktere handelten nachvollziehbar und ich konnte dem Plot gut folgen. Am Ende wurde ich noch von einer unvorhersehbaren Wende überrascht.
    Wieweit sich die Erzählung mit den tatsächlichen Geschehnissen um die letzten Tage des Generalsekretärs der KPdSU deckt, bleibt der Fantasie des Lesers selbst überlassen. Die handelnden Charaktere können, soweit es die Sowjetfunktionäre betrifft, durchaus historischen Personen zugeordnet werden, denn die Namen wurden kaum verändert. Meine Empfehlung für Leser, die sich für das Leben des Diktators interessieren oder einfach nur formidabel unterhalten werden wollen. Ich vergebe 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 13.09.2018

    „Guten Morgen, Genosse Elefant“ ist einfach mal erfrischend anders und deswegen ein ganz tolles Buch, sodass ich gerne die 5 Sterne vergebe.
    Juri ist ein russischer Junge, der im Zoo lebt, weil sein Vater Tierarzt und dabei vor allem auf Elefanten spezialisiert ist. „Leider“ (das macht ihn nun mal zu einer super spannenden Hauptfigur) ist Juri nach einem Unfall nicht mehr ganz richtig im Kopf und hat auch einige körperliche Leiden. Schwer ist es für ihn vor allem auch wegen der politischen Zeiten. Wenn man etwas Falsches sagt, ist man schnell weg vom Fenster. Noch schlimmer, wenn man direkt in die Höhle des Löwen kommt, weil Juri nämlich durch ein paar Zufälle Vorkoster von Stalin höchstpersönlich wird. So wirft man durch seine Augen einen ganz neuen Blick auf die damaligen politischen Ereignisse und blickt tief in Stalins Privatsphäre.
    Juri ist einfach eine besondere Person und ich finde es gut, dass er die Leser auch direkt anspricht. So hat man das Gefühl er selbst würde dir seine Geschichte erzählen. Daran orientiert sich auch der Erzählstil des Autors, den er so optimal umgesetzt hat. Ich mochte Juri von Anfang an und kann mir keine bessere Hauptperson vorstellen. Das Buch ist zwar eher kleiner, aber der Inhalt überzeugt völlig.
    Am Überraschesten war für mich die Perspektive. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie man solche eine Geschichte aus der Sicht eines Jungen erzählt, aber das ist einfach super gelungen. Und so kommt eine ganze spezielle Geschichte heraus, die ich gar nicht erwartet hätte.
    Das Buch ist wirklich lesenswert und ich empfehle es allen weiter, die einen neuen Blick auf die historischen Begebenheiten in Russland werden wollen, weil sicher auch viel Wahrheit in dem Erzählten steckt.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bianca K., 16.08.2018

    Der Zoo, der alte Mann, Juri und die Welt

    Juri ist gerade mal zwölfeinhalb Jahre alt und hat schon einiges in seinem Leben erlebt. Vor einiger Zeit hatte er einen schweren Unfall und dies könnte man als Pech und Glück für Juri bezeichnen. Er wird nie wie die anderen sein, aber durch die Ausdrucksweise in seinem Gesicht erweckt er bei jedem Menschen sofort Sympathie. Die Menschen lieben es Juri ihre Geheimnisse und Geschichten zu erzählen. Und Juri hat gelernt damit umzugehen, auch wenn er nicht immer genau weiss, was er da so tut. Seine Mama ist schon ein Weilchen weg und sein Papa ist Doktor im Hauptstadtzoo. In einer Nacht und Nebelaktion landen die beiden bei einem sehr wichtigen Mann in Russland. Auch dieser Herr ist sofort von Juri begeistert und möchte den Jungen nicht mehr gehen lassen. Somit ist Juri ab sofort Vorkoster. Juri erfährt sehr viel und jeder, aber auch wirklich jeder, versucht den Jungen in seine Intrigen zu verwickeln. Aber Juri ist einfach wunderbar und versucht alle Probleme, die er oft gar nicht erkennt, auf seine Art und Weise zu lösen. Kann er jemals wieder mit seiner Mama und seinem Papa zusammen leben? Und bitte nie vergessen, auch Zootiere haben in schwierigen Zeiten wichtige Aufgaben zu erfüllen.
    Was kann ich zu diesem Buch sagen? Einfach grossartig. Eine herzerwärmende Geschichte, bei der man trotz der Traurigkeit an der einen oder anderen Stelle einfach schmunzeln muss. Juri ist ein ganz aussergewöhnlicher Junge, den jeder einfach mögen muss. Das Buch bietet genug Spielraum um sich um die Geschehnisse seine eigenen Gedanken zu machen. Eine Geschichte, die leicht und locker erzählt ist und trotzdem eine Weile die Leser beschäftigen wird, wenn sie das Buch aus der Hand gelegt haben. Ich kann hier nicht anders und vergebe gerne 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gartenkobold, 28.07.2018

    Tiefgründige Satire
    Das Cover des Romans ist schlicht und recht einfach gestaltet, doch der Inhalt, der hat es in sich…..
    Juri Zipit der zwölfjährige Protagonist des Romans, lebt allein mit seinem Vater in einer Dienstwohnung im Zoo, direkt neben dem Elefantengehege. Juris Mutter wurde vom System verschleppt und Juri selbst ist behindert, nachdem er vom Milchwagen überfahren, durch die Luft geflogen und schlussendlich noch von einer Strassenbahn überfahren wurde. Geistig hat dieser Unfall tiefe Spuren hinterlassen, denn Juri gilt als geistig behindert. Als eines Tages der Vater abgeholt wird und Juri mitnimmt, findet er sich im Zentrum der sozialistischen Macht wieder, auf Stalins Datscha….
    Christoper Wilson hat einen Roman geschrieben, bei dem man oft lachen muss, einem aber das Lachen auch oft im Halse stecken bleibt, der Roman ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, er ist tragisch, komisch und eine Satire. Die Figur des Juri ist dem Autor hervorragend gelungen, er wirkt authentisch, ist charmant, sympathisch, tiefgründig und seine Schilderungen sind wertfrei.
    Der Autor erzählt von politischen Absurditäten, einem paranoiden und wahnsinnigen Stalin sowie dessen brutalem und menschenverachtendem Wirken. Die überzeichneten Charaktere werden satirisch auf die Schippe genommen, doch bleibt ein bleibender Eindruck durch einen ganz eigenen Blickwinkel auf die Schreckensherrschaft des Josef Stalin, seine letzten Wochen.
    „Guten Morgen, Genosse Elefant“ ist ein Roman mit Tiefgang, mehr, als die ersten Seiten erahnen lassen, gewürzt mit Humor ist es ein wunderbar satirischer Roman.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Paul S., 10.08.2018

    Absurde, satirisch, tragische Komödie.

    Merkwürdige Überschrift! Oder? Aber auch der Roman hat merkwürdige Züge. Ist er eine Tragödie, eine Satire oder Komödie? Die Antwort lautet: Ja! Alles drei! Christoper Wilson hat einen Roman geschrieben, bei dem man oft lachen muss, einem aber das Lachen auch oft im Halse stecken bleibt.

    Aber zunächst zur Handlung: Juri, die Hauptperson, ist ein zwölfeinhalb Jahre alter Junge, der vor sechs Jahren von einem Milchwagen angefahren und durch die Luft geworfen wird, um dann anschliessend noch von einer Strassenbahn überfahren zu werden. Das hat einige vor allem geistige Folgen für ihn. Er leidet an sozusagen furchtloser Impulsivität. Er sagt immer das, was er denkt. Das ist eigentlich im damaligen Russland unter Stalin nicht empfehlenswert. Aber weil er ein so vertrauenerweckendes Gesicht hat und als verrückt gilt, kommt er damit durch und wird in Stalins Datscha während dessen letzten Lebenswochen zu seinem Vorkoster.

    Absurd ist die Situation oft. Aber so ist auch die menschenverachtende Haltung und Handlung der Regierenden. Man könnte sie ins Reich der Fiktion stellen, wenn man nicht wüsste, dass vieles davon real war.

    Das Buch ist also eine absurde satirisch, tragische Komödie. Und wirklich lesenswert.

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  • 5 Sterne

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    Marianna T., 26.07.2018

    Prägnante Satire!

    Juri Zipit, ein einfältiger Junge, wird mit seinem Vater, einem Tierarzt, eines Nachts in Stalins Datscha gebracht. Dieser ist körperlich krank und paranoid, weswegen Juris Vater, wie alle Ärzte zuvor, bald verschwindet. Juri verbringt getrennt von seinem Vater mehrere Wochen mit dem „Stählernen“, wird zu seinem Vorkoster. Und plötzlich ist er mittendrin im sowjetischen Machtzentrum. Er erlebt politische Intrigen, bekommt Einblicke in Stalins verquere Weltsicht und dessen körperlichen und geistigen Abbau.

    Eine verworrene und absurde Geschichte, die Christopher Wilson in „Guten Morgen, Genosse Elefant“ geschrieben hat. Auf spannende Weise erzählt Wilson von politischen Absurditäten, einem paranoiden und wahnsinnigen Mächtigen und gleichzeitig von brutaler und menschenverachtender Realität. Eine gelungene und vielschichtige Erzählung.

    Seine überzeichneten Charaktere werden immer wieder durch den Kakao gezogen, lächerlich gemacht und wirken dabei so einschüchternd und real. Die Geschichte wird in ihrer ganzen Tragik und Komik erlebbar. Neben den anderen Akteuren spielt Juri eine übergeordnete Rolle. Dieser naive Junge, mit seinen banalen Einschätzungen, seinen entwaffnenden Beobachtungen macht die Geschichte erlebbar. Er wirkt sympathisch und drollig. Die Geschichte aus der Sicht dieses Jungen zu erzählen macht den besonderen Reiz des Romans aus. Er bietet in dieser wahnwitzigen Geschichte Halt.

    Wilson schreibt seine Geschichte mit viel Witz. Eine ganz grosse Satire, die all die brutale Realität enthält. Die Ereignisse gehen nahe und erschüttern. Er überzeichnet, verdeutlicht und schreibt leichtfüssig. Insgesamt ein gut lesbarer Text, der mitnimmt und begeistert. Seine Dialoge sind absurd und lustig, bieten kluge Einsichten, gehen ins poetische und sind vulgär. Der Autor erschafft über diese besondere Ausdrucksweise eine spürbare Atmosphäre.

    Eine sehr prägnante und eindrückliche Satire. Leichtfüssig aus der Sicht des Jungen Juri erzählt. Spannende Einsichten in die Sowjetunion zu Zeiten Stalins. Insgesamt sehr gelungen!

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  • 5 Sterne

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    skandinavischbook, 27.07.2018

    Inhalt: 
    Russlands Hauptstadt 1954, ein Jahr nach Stalins Tod, eigentlich... Denn der britische Autor Christopher Wilson, schreibt die Geschichte neu. 
    Eine Geschichte, in der Stalin seinen Schlaganfall überlebt und in der Juri Zipit, ein kleiner Junge, ein paar Tage, die Macht der Politik hautnah erlebt. 
    Juri Zipit ist ein zwölfjähriger Junge, doch kein gewöhnlicher, denn seit einem Unfall, bei dem Juri von der Strassenbahn überfahren wurde, halten ihn alle für einen einfältigen Deppen. Bis zu dem Tag, an dem sein Vater , der Zoodirektor und Veterinär zu einer geheimen Behandlung eines Patienten gerufen wird, dieser Patient ist Stalin. Kurzer Hand, wird Juri selbst Vorkoster und Vertauter Stalins und findet sich mitten in den Machtkämpfen und Intrigen der Politik wieder.... 

    Meine Meinung: 
    Dieses Buch erzählt Geschichte Mal ganz anders, denn Christopher Wilson, macht sich einen ganz besonders spannenden Stoff, der Geschichte zu eigen... Was wäre wenn?! 
    Was wäre wenn Stalin überlebt hätte? 
    Doch neben dieser einnehmenden Fiktion, lässt der Autor, immer wieder wahre Geschehnisse und Persönlichkeiten, der russischen Geschichte mit einfliessen. Sodass dieses Buch nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr lehrreich daherkommt. 
    Ganz nebenbei ist Juri ein ganz wundervoll und authentisch gezeichneter Charakter, der tiefgründig ist und das Leserherz, mit ganz viel Charme im Sturm erobert. 
    Dieses Buch bietet wirklich alle Facetten, von schwarzhumorigen Szenen, über traurige, dramatische und zu Tränen rührende Szenen, ist alles enthalten. 

    Mein Fazit : 
    Ein grossartiges Buch, welches versteht, das Interesse an Geschichte zu wecken und voller Emotionen ,die Geschichte, des kleinen Juri erzählt, welche dem Leser, sicherlich lange, einzigartig und positiv in Erinnerung bleiben wird.

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  • 5 Sterne

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    Gartenkobold, 28.07.2018

    Tiefgründige Satire
    Das Cover des Romans ist schlicht und recht einfach gestaltet, doch der Inhalt, der hat es in sich…..
    Juri Zipit der zwölfjährige Protagonist des Romans, lebt allein mit seinem Vater in einer Dienstwohnung im Zoo, direkt neben dem Elefantengehege. Juris Mutter wurde vom System verschleppt und Juri selbst ist behindert, nachdem er vom Milchwagen überfahren, durch die Luft geflogen und schlussendlich noch von einer Strassenbahn überfahren wurde. Geistig hat dieser Unfall tiefe Spuren hinterlassen, denn Juri gilt als geistig behindert. Als eines Tages der Vater abgeholt wird und Juri mitnimmt, findet er sich im Zentrum der sozialistischen Macht wieder, auf Stalins Datscha….
    Christoper Wilson hat einen Roman geschrieben, bei dem man oft lachen muss, einem aber das Lachen auch oft im Halse stecken bleibt, der Roman ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, er ist tragisch, komisch und eine Satire. Die Figur des Juri ist dem Autor hervorragend gelungen, er wirkt authentisch, ist charmant, sympathisch, tiefgründig und seine Schilderungen sind wertfrei.
    Der Autor erzählt von politischen Absurditäten, einem paranoiden und wahnsinnigen Stalin sowie dessen brutalem und menschenverachtendem Wirken. Die überzeichneten Charaktere werden satirisch auf die Schippe genommen, doch bleibt ein bleibender Eindruck durch einen ganz eigenen Blickwinkel auf die Schreckensherrschaft des Josef Stalin, seine letzten Wochen.
    „Guten Morgen, Genosse Elefant“ ist ein Roman mit Tiefgang, mehr, als die ersten Seiten erahnen lassen, gewürzt mit Humor ist es ein wunderbar satirischer Roman.

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    egal, 24.07.2018

    Einfach wow

    Juri ist 12 Jahre alt und lebt mit seinem Vater eigentlich recht gut versorgt im städtischen Zoo. An seine Mutter kann er sich nicht mehr erinnern, er hat schon so manchen Zwischenfall (üb)erleben müssen und nun wird sein Vater, ein Veterinär, zum Stählernen gerufen. Der Leser erfährt, wie das Leben im Dunstkreis um Stalin, inmitten von Gewalttätigkeiten und Willkür, aussah.
    Ein solches Buch habe ich noch nie gelesen - das steht schon mal fest, genauso wie die Tatsache, dass ich gerne öfter ein solches Buch lesen würde. Es ist teils urkomisch, dank des ganz speziellen Ich-Erzählers, teils schockierend und einfach nur traurig. Häufig waren die Situationen vieles zugleich.
    Der lockere Schreibstil und die interessante, etwas skurrile Geschichte, haben mich das Buch fast in einem Rutsch lesen lassen. Besonders angetan hat es mir allerdings Juri, der zwar auf den ersten Blick ziemlich benachteiligt wirkt, aber sich trotzdem eine gewisse Fröhlichkeit bewahrt. Man fragt sich immer wieder, wie es Juri ergehen wird, ob er mit heiler Haut aus der Geschichte rauskommt, fiebert mit ihm, wenn man ihn und sein Handeln auch nicht immer so nachvollziehen kann. Er kennt keine Angst, ist in manchen Gebieten hochintelligent, aber um seine Lebensweisheit ist es nicht so gut bestellt - warum das so ist sollte der interessierte Leser selbst rausfinden. Unterhalten haben mich in diesem Zusammenhang auch die Regeln von Juris Vater.
    Ein Buch für Leser, die besondere Geschichten mögen, selbst wenn sie eigentlich weniger Interesse am Politischen haben.

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    Leser100, 31.07.2018

    Der Roman von Christopher Wilson handelt in der Sowjetunion zur Regierungszeit Stalins. Er verbindet in gekonnter Weise tragische und satirische Elemente und führt den Leser in die Schreckensherrschaft eines Diktators ohne gleichen.

    Zusammen mit seinem Vater wird der 12-jährige Juri zur Datscha Stalins gerufen. Grund dafür ist eine Erkrankung des Diktators, denn seine Leibärzte hat er aufgrund seines Misstrauens foltern und einsperren lassen. Juris Vater ist Tierarzt und damit laut Stalins Meinung vertrauenswürdiger als ein Humanmediziner. Dort angekommen werden Vater und Sohn getrennt. Juri bleibt nun stets in Stalins Nähe, wird zu dessen Vorkoster und engem Vertrauten. Denn aufgrund Juris Behinderung hält ihn der Diktator für einen Dummkopf und damit für unbedenklich. Doch die Erkrankung ist schlimmer als gedacht, was für Juri und seinen Vater dramatische Folgen hat.

    Die Geschichte um die letzten Tage des Stählernen ist hinreichend bekannt sowie auch die unfassbaren Verbrechen denen sich der Diktator schuldig gemacht hat. Hinzufügen musste der Autor lediglich den Zooveterinär und seinen Sohn. Man mag es kaum glauben, aber Wilson hat es tatsächlich geschafft diesen unglaublichen Geschehen um die Herrschaft Stalins eine lächerliche Note zu verpassen. Was eigentlich nicht zusammenpasst: ein urkomischer Humor und der furchtbare Schrecken der von Stalin ausging werden hier verbunden. Man fühlt sich geradezu an Charlie Chaplins „Der grosse Diktator“ erinnert. Einfach ein grossartiger Roman, zum Schreien komisch und zutiefst dramatisch.

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    Julia L., 30.08.2018 bei bewertet

    Tragikomisch

    Christopher Wilson hat mit Juri eine berührend lustige, einfache Figur geschaffen, die einem die Gräuel der sowjetischen Diktatur auf eine ganz besondere Weise nahe bringt.

    Juri ist ein 12-jähriger Junge, der mit seinem Vater im Zoo lebt und seit einem Unfall geistig etwas beeinträchtigt ist. Als Vorkoster für Stalin erlebt er dessen letzte Tage im Dunstkreise seiner engsten Vertrauten und weiss doch nie, wem er trauen kann.

    Die Geschichte wird komplett aus Sicht des jungen Juri erzählt. Seine naive, gutgläubige Art und sein Unvermögen, die Hintergedanken und Wortspiele seiner Mitmenschen zu verstehen, machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Sie schildern das Leben in der Sowjetunion aus Sicht eines hilflosen, gestrandeten Kindes und machen die Erlebnisse damit umso reeler und unabwendbarer.

    Für mich wurde das Lesevergnügen (denn das ist es trotz des ernsten Themas wirklich) dadurch umso eindringlicher, erfährt man doch die Machtlosigkeit und Tristesse durch Juris Augen umso schonungsloser.

    Christopher Wilson gelingt dabei ein sehr unterhaltsames Spiel mit Worten und Metaphern, allein die vielen Namen, die er Stalin verpasst, ohne auch nur einmal seinen richtigen Namen zu nennen, machen wirklich Spass. Man merkt, dass er ein Meister des humorösen Metiers ist und es weiss, dessen Wirkung gezielt einzusetzen.

    Fazit:
    Ein Buch, das unbedingt gelesen werden will und ein Protagonist, dem mit Leichtigkeit das Vertrauen und das Herz des Lesers zufliegt.

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    S.L., 27.07.2018

    Juri, 1940 geboren, überfahren vom Milchwagen, ist ein Idiot. Und Krüppel. Sagt man. Er beobachtet und registriert genau, flösst seiner Umwelt Vertrauen ein, ihm vertraut man Geheimnisse an. Er lebt mit seinem Vater, einem renommierten Veterinär im Zoo. Ein Tigerbaby zu wärmen oder Salamander am Spiess findet er nicht seltsam. Als er 12 ist, wird der Vater abgeholt und nimmt ihn mit. Was das in den 50-ern in der Union der Sozialistischen Republiken bedeuten kann, weiss man. Überraschend findet sich Juri als ersten Vorkoster des Stählernen Genossen wieder, mitten im Zentrum der Macht.
    Bis hier und noch weiter scheint es eine ironische Schilderung von einem Jugendlichen zu sein, der sich gnadenlos verstellt und als harmloser Depp agiert. Juris Schilderungen demontieren den Mythos Stalin, zeigen ihn als verschlagenen, heimtückischen und hinterhältigen Charakter. Genau wie seine „Genossen“. Brutale, widerwärtige und kriecherische Gestalten. Die wilde Orgien feiern, ihre Macht ausleben und sich für grossartig halten. Juri urteilt nicht, er schildert, was er sieht. Er hofft immer darauf, dass Alles gut wird.
    Ein Roman, beissende Satire, zynisch, triefend vor Sarkasmus. Und erschütternd. Historische Fakten kennt man, persönliche Schicksale - auch fiktive- berühren mehr. Dieses Buch von Christopher Wilson haut einen um.

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    S.L., 23.07.2018

    Juri, 1940 geboren, überfahren vom Milchwagen, ist ein Idiot. Und Krüppel. Sagt man. Er beobachtet und registriert genau, flösst seiner Umwelt Vertrauen ein, ihm vertraut man Geheimnisse an. Er lebt mit seinem Vater, einem renommierten Veterinär im Zoo. Ein Tigerbaby zu wärmen oder Salamander am Spiess findet er nicht seltsam. Als er 12 ist, wird der Vater abgeholt und nimmt ihn mit. Was das in den 50-ern in der Union der Sozialistischen Republiken bedeuten kann, weiss man. Überraschend findet sich Juri als ersten Vorkoster des Stählernen Genossen wieder, mitten im Zentrum der Macht.
    Bis hier und noch weiter scheint es eine ironische Schilderung von einem Jugendlichen zu sein, der sich gnadenlos verstellt und als harmloser Depp agiert. Juris Schilderungen demontieren den Mythos Stalin, zeigen ihn als verschlagenen, heimtückischen und hinterhältigen Charakter. Genau wie seine „Genossen“. Brutale, widerwärtige und kriecherische Gestalten. Die wilde Orgien feiern, ihre Macht ausleben und sich für grossartig halten. Juri urteilt nicht, er schildert, was er sieht. Er hofft immer darauf, dass Alles gut wird.
    Ein Roman, beissende Satire, zynisch, triefend vor Sarkasmus. Und erschütternd. Historische Fakten kennt man, persönliche Schicksale - auch fiktive- berühren mehr. Dieses Buch von Christopher Wilson haut einen um.

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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    .L., 24.07.2018 bei bewertet

    Juri, 1940 geboren, überfahren vom Milchwagen, ist ein Idiot. Und Krüppel. Sagt man. Er beobachtet und registriert genau, flösst seiner Umwelt Vertrauen ein, ihm vertraut man Geheimnisse an. Er lebt mit seinem Vater, einem renommierten Veterinär im Zoo. Ein Tigerbaby zu wärmen oder Salamander am Spiess findet er nicht seltsam. Als er 12 ist, wird der Vater abgeholt und nimmt ihn mit. Was das in den 50-ern in der Union der Sozialistischen Republiken bedeuten kann, weiss man. Überraschend findet sich Juri als ersten Vorkoster des Stählernen Genossen wieder, mitten im Zentrum der Macht.
    Bis hier und noch weiter scheint es eine ironische Schilderung von einem Jugendlichen zu sein, der sich gnadenlos verstellt und als harmloser Depp agiert. Juris Schilderungen demontieren den Mythos Stalin, zeigen ihn als verschlagenen, heimtückischen und hinterhältigen Charakter. Genau wie seine „Genossen“. Brutale, widerwärtige und kriecherische Gestalten. Die wilde Orgien feiern, ihre Macht ausleben und sich für grossartig halten. Juri urteilt nicht, er schildert, was er sieht. Er hofft immer darauf, dass Alles gut wird.
    Ein Roman, beissende Satire, zynisch, triefend vor Sarkasmus. Und erschütternd. Historische Fakten kennt man, persönliche Schicksale - auch fiktive- berühren mehr. Dieses Buch von Christopher Wilson haut einen um.

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    begine, 22.07.2018 bei bewertet

    In den Fängen der Macht
    Christopher Wilson ist ein spannender zu Herzen gehender Roman gelungen.
    Guten Morgen, Genosse Elefant ist eine lustige und traurige Geschichte, wie Juri Zipit für ein paar Wochen in die Fänge der Macht gerät.
    Juri ist 12 ½ Jahre alt, sein Vater ist Tierarzt und Zoodirektor.
    Juri ist der Icherzähler dieser Geschichte. Er wird erster Vorkoster für Stalin und erfährt einiges der Politik und wird von Gegner des Stähleren malträtiert. Obwohl er mit Humor anfängt, erlebt er schlimme Dinge. Ich hatte oft Angst um ihn. Zu leicht wurden in Russland die Menschen einfach so verhaftet und gefoltert. Juris Mutter ist schon seit 6 Jahren in einem Arbeitslager und Jury hat in seinem Leben schon viel Pech gehabt. Seine Art mit allem fertig zu werden, ist bemerkenswert.

    Der Autor lässt die Geschichte mit Wahrheit und Phantasie brillieren. Der Roman wird nie langweilig. Es wird zu einem Wechselspiel der Gefühle. Der Roman ist eine sehr gute spannende Unterhaltung.

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