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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bineira, 21.02.2022

    Als Buch bewertet

    Bonnie Garmus' Debütroman um eine kämpferische Frau spielt Anfang der 1960er Jahre in Kalifornien. Elizabeth Zott ist eine intelligente und selbstbewusste junge Chemikerin. In einem renommiertem Institut arbeitet sie als einzige Frau nicht im Sekretariat, sondern in der Forschung. In dieser reinen Männerdomäne ist sie ständig den Anfeindungen und Intrigen ihrer Kollegen und Vorgesetzten ausgesetzt, doch ihr Wunsch, eine anerkannte Wissenschaftlerin zu werden, ist so gross, dass sie dem enormen Druck standhält. Als Elizabeth den berühmten Chemiker Calvin Evans kennen lernt, beginnt für die beiden eine grosse Liebe, die viel zu früh durch Calvins Tod endet.

    Nun muss die attraktive junge Frau sich und das gemeinsame nichteheliche Kind Madeline allein durchbringen. Wegen des Geldes nimmt sie widerstrebend das Angebot eines Fernsehsenders an, eine Kochshow zu präsentieren. Die Sendezeit nutzt sie, um den Hausfrauen im Land neben gesunden Gerichten auch die Grundzüge der Chemie und ihre Lebensphilosophie zu präsentieren. Ihr Credo lautet: "Chemie bedeutet Veränderung. Verändern Sie nicht bloss den Speiseplan, sondern Ihre Rolle in der Welt!"

    Der Roman beginnt temporeich und verknüpft einige Schicksale miteinander. Da ist Madeline, Elizabeths und Calvins hochintelligente Tochter, die im Alter von vier Jahren witzig und geistreich mit einem Pfarrer über Geheimnisse und das Lügen diskutiert. Oder Harriet, die hilfreiche Nachbarin, die unter ihrer unglücklichen Ehe leidet. Auch Calvins Vergangenheit spielt eine wichtige Rolle. Der charmanteste Sidekick ist Halbsieben, ein riesiger Findelhund, der sich so seine eigenen Gedanken über das Geschehen macht.

    Es wird viel geredet in diesem Buch. Nicht jede Wendung erschien mir schlüssig, und das Ende war nicht überraschend. Insgesamt hat mich der Roman trotz einiger Längen gut unterhalten.
    Mein Leben verändern wird er jedoch nicht. ;-)

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 06.04.2022

    Als Buch bewertet

    In den fünfziger Jahren hat Elisabeth Zott Chemie studiert, sie ist sehr intelligent, ausserdem sieht sie gut aus und hat einen starken Willen. Eine Kombination die sehr gefährlich für eine Frau in dieser Zeit ist. Nicht nur das ihre Fähigkeiten nicht anerkannt werden, sie wird auch als Freiwild betrachtet. Hässliche Bemerkungen, geklaute Ergebnisse ihrer Forschungen sind noch die harmlosesten Widrigkeiten die ihr widerfahren. Erst Calvin Evans akzeptiert sie so wie sie ist, nicht nur das, sie werden ein perfektes sich einander ergänzendes Paar. Aber das Schicksal hat sich etwas Anderes ausgedacht. Also wird Elisabeth Anfang der sechziger Jahre Moderatorin einer Kochshow. Auch hier setzt sie ihren eigenen Stil durch.
    Es ist die Geschichte einer Frau der nichts geschenkt wird. Wo ein Mann hart arbeiten muss, muss eine Frau das Dreifache an Leistung erbringen. Wenn man das Buch liest, ist man dankbar in unserem Jahrzehnt zu leben und zu arbeiten. Es ist noch immer nicht alles Gold was glänzt, aber diese Härten werden uns weitgehendst erspart. Vor allem wird uns Heute wenn wir uns dagegen wehren, geglaubt und wir bekommen Hilfe.
    Vor allem der Erzählstil vermittelt die Geschichte sehr glaubhaft. Er hat eine gewisse Distanz, es wird mehr aus der Sicht einer Beobachtenden erzählt. Es fehlt vielleicht eine Portion Emotionalität oder genau dieses Fehlen macht diesen Roman glaubhaft und man kann es nicht als reine Phantasie abtun. Einiges wird überspitzt beschrieben, dadurch werden die Themen die der Autorin am Herzen liegen deutlich.
    Ich kann mir dieses Buch sehr gut als Filmvorlage vorstellen, als Film würde es noch ein breiteres Publikum erreichen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandyisme, 08.04.2022

    Als Buch bewertet

    Eine mutige Frau

    Elizabeth Zott ist eine stolze junge Frau, welche nur den einen Wusch hat. Sie möchte Chemikerin werden. Doch auch zu Beginn der sechziger Jahre herrscht noch in vielen Köpfen; Frauen heiraten früh, gehören in die Küche, an den Herd und bekommen Kinder. Das Sagen hat der Ehemann. Wir schreiben das Jahr 1961 wo auch in der Welt viel passiert. Frauen tragen Hemden und Hosen und wollen Berufe ergreifen. Das Thema Emanzipation ist aktuell. Calvin Evans war zur damaligen Epoche einer der besten Wissenschaftler, er verliebt sich in Elizabeth. Sie beginnen eine Beziehung, welch jäh durch den Unfall auseinandergerissen wurde.

    Elizabeth ist allein mit einem kleinen Kind und viele schütteln den Kopf, wie will die denn Chemikerin werden. Man verwehrt ihr die Prüfung. Sie braucht aber eine Arbeit um sich und ihre Tochter Madeline durchzubringen. Und dann plötzlich landet Elizabeth in einer TV Koch Show . Was sie ihren Zuschauerinnen dort zu bieten hat ist einzigartig. Denn kochen ist für sie wie Chemie. Lange hatte sie versucht, eines der grössten chemischen Rätsel der damaligen Zeit zu lösen. Veränderungen stehen an.

    Die Autorin erzählt in einem flüssigen Schreibstil mitreissend und witzig eine sehr interessante Geschichte mit Höhen und Tiefen. Der Leser/in erfährt vieles was so in den Sechzigern passierte. Die Charaktere wurden real beschrieben, ich hatte schon den Verdacht das mit Donati was nicht stimmte. Schon damals gab es Plagiate. Ich fühlte mich gut unterhalten und da es mein erstes Buch dieser Autorin war, so kann ich sagen, es wird nicht das Letzte sein. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna S., 21.06.2022

    Als Buch bewertet

    Wenn ich ehrlich bin hat mich das Cover zu Beginn einen ganz anderen Inhalt erwarten lassen. Am Ende habe ich ein Buch über eine geniale, starke und sich selbst treu gebliebene Protagonistin erhalten. Und ich wurde dabei sehr gut unterhalten.
    Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Ich konnte mich gut in die verschiedenen Situationen hineinversetzen und habe Elisabeth Zott sehr gerne bei ihrer Geschichte und ihrem Leben als Chemikerin begleitet. Trotz vieler Rückschläge und diskriminierender Behandlungen kämpft sie sich durch das Leben und das Ganze mit sehr viel Souveränität, Selbstbewusstsein und Zielstrebigkeit.
    An einigen Stellen musste ich wirklich lachen. Denn die stets logischen und wenig empathischen Handlungen der Protagonistin haben mich sehr amüsiert.
    Teilweise haben mich die Entscheidungen von Elisabeth aber fragend zurückgelassen. Ich konnte mich nicht immer in Sie hineinversetzen und ihre Aktionen nachvollziehen. An einigen Stellen war mir die Geschichte auch mal zu abstrakt, was aber glaube ich den Stil wiederspiegelt, welchen die Autorin für das Buch gewählt hat. Nichtsdestotrotz ist es ein geniales Buch, welches ich unbedingt empfehlen würde.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 10.07.2023

    Als eBook bewertet

    Ein Buch über eine Aussenseiterin, Feministin und nicht zuletzt Wissenschaftlerin. Elizabeth ist wirklich eine toll gezeichnete Protagonistin, die ihre Ecken und Kanten hat, der man nicht wirklich nahe kommt, die einem aber unweigerlich ans Herz wächst. Viele der Kämpfe, die sie als Frau der 1950'er Jahre in einer männerdominierten Welt ausfechten muss, werden auch heute in nur leicht abgeschwächter Form gekämpft. Das Buch hat sowohl Drama als auch Witz - eine gelungene Mischung.

    Ein Buch mit aussergewöhnlichen Menschen und einem aussergewöhnlichen Hund. Da muss man etwas grosszügig sein, was die Realistik betrifft. Aber es lohnt sich das zu tun, denn dann wird man sehr kurzweilig und intelligent unterhalten.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rinoa, 15.03.2022

    Als Buch bewertet

    Eigentlich ist Elizabeth Zott Wissenschaftlerin, präziser gesagt: Chemikerin, doch Anfang der 60er Jahre ist es für Frauen nicht leicht, als eigenständige intelligente Personen wahrgenommen und nicht einfach nur auf Haushalt und Kindererziehung reduziert zu werden. Doch Elizabeth ist eine Kämpferin und geht ihren Weg; allerdings geht auch das Leben manchmal seine eigenen Wege. Und so findet sich Elizabeth alleinerziehend und als Moderatorin einer Kochshow wieder. Doch auch Kochen ist Chemie und für die Frauen, die Elizabeths Sendung ansehen wird sie zur Inspiration…

    Der Sprachstil ist wirklich besonders, und ich habe mich (trotz der teilweise schlimmen Vorkommnisse) gerade zu Beginn sehr oft beim Schmunzeln ertappt und hätte mir bestimmte Sätze am liebsten markiert, was bei mir nicht allzu häufig vorkommt.

    Die Passagen, in denen Elizabeth von Männern (aber auch von ihren Geschlechtsgenossinnen) ungerecht und schlecht behandelt wird, haben mich wirklich teilweise erschüttert, teilweise aufgeregt (und davon gibt es viele), ansonsten kam ich aber insbesondere gerade Elizabeth nicht wirklich nah, es war immer eine gewisse Distanz da. Auch das lag möglicherweise am Sprachstil, dessen „Fluffigkeit“ mir mit zunehmender Lektüre leider auch etwas auf die Nerven ging.

    Für mich gab es einen richtigen Bruch so in der Mitte des Buchs. Die erste Hälfte fand ich toll, die zweite Hälfte hat mich dann aber irgendwie verloren.
    Obwohl ich einige Charaktere wirklich mochte, waren mir andere dann wiederum irgendwie zu (bemüht) skurril (was auch auf manche Begebenheiten zutrifft) und gerade am Ende hatte ich das Gefühl, die Autorin möchte auf Teufel komm raus alles noch irgendwie aufklären oder einer Erklärung zuführen. Das war mir dann ein bisschen zu viel.

    Alles in allem hat mich „Eine Frage der Chemie“ nicht so recht überzeugen können, vielleicht hatte ich mir auch einfach etwas anderes vorgestellt. Meinen Geschmack hat es leider nicht ganz getroffen.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 14.04.2022

    Als eBook bewertet

    Elisabeth Zott ist eins – eine brillante Wissenschaftlerin, besser gesagt Chemikerin. Doch leider lebt sie in der falschen Zeit, einer Zeit in der die Wissenschaft von Männern dominiert wird, so dass sie kaum eine richtige Change hat aktiv ihre Forschung zu betreiben. Einzig Calvin Evans, ein ebenso einsamer und nur für die Forschung lebender Nobelpreiskandidat, erkennt ihr Potential. Wen wunderts, sie verlieben sich und ziehen zusammen. Wenn auch nicht von Dauer….
    Der Schreibstil hat mich an amerikanische Komödien erinnert. Anfangs konnte ich an einigen Stellen auch über die skurrilen Handlungen und Entwicklungen lachen, aber irgendwann war’s mir dann zu viel des Guten. Aber dieser Roman lebt ja von den schrägen Hauptfiguren und deren Aktionen. Ein Beispiel nur mal: schräg wie Elisabeth nun mal ist, bezeichnet sie eine Arbeitskollegin als Freundin, nur weil man sich auf dem Flur zunickt und an der Kaffeemaschine einige belanglose Sätze getauscht. Aber echte Freunde hat Elisabeth auch nicht. Irgendwann war mir das alles aber zu viel. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass eine Kochshow, bei der die Köchin Salz als Natriumkarbonat betitelt und zum Kochvorgang die chemischen Prozesse, die dabei ablaufen, beschreibt, bei den Zuschauern ankommt. So habe ich mich auch etwas durch das Buch gequält, wobei das Ende mir wieder gefallen hat. Insgesamt gesehen gibt’s von mir nur 3 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    Karin H., 09.03.2024

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Bin gerade mit dem Lesen des Buches fertig. Einfach grandios! Ich hab selten so ein gutes, spannendes Buch gelesen. Klare Empfehlung.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anonym, 01.06.2022

    Als Buch bewertet

    Wer Chemie liebt, ist hier richtig. Oder doch nicht?

    In diesem Buch haben eine Frau, ein intelligentes Kind und ein denkender Hund die Liebe zur Chemie gemeinsam.
    Stellenweise schon sehr extrem, denn die junge Chemikerin Elisabeth Zott kocht sogar mit Reagenzglas und Bunsenbrenner.

    Als sie (alleinerziehende) Mutter wird, wird ihr gekündigt und bekommt durch Zufall einen Job in einer Tv-Show: als kochende Chemikerin.

    Das ganze Land, vorallem Frauen, interessieren sich auf einmal für Chemie.
    Grosses Interesse wäre hier ja noch ok, aber gleich alle ohne Ausnahme?

    Die Frauenbewegung ist spürbar in fast jeder Zeile, aber für mich nicht passend genug ungesetzt, wofür es leider einen Stern Abzug gibt.

    Der Schreibstil ist locker, nimmt den Leser mit und lässt auch die Spannungen zwischen Eilsabeth Zott und den Männern spüren.

    Insgesamt hat das Buch zwar Tiefgang, aber leider zu viele Klischees und alles wirkte dann zu einfach.

    Schade, von mir gibt es dafür 3 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Rosemarie C., 27.10.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Wunderbares Buch zum Umgang mit Menschen.

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  • 5 Sterne

    Petra M., 29.12.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Ausgezeichnet aus meiner Sicht!!!

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  • 5 Sterne

    eleisou, 17.03.2022

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte spielt in Polen, vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs Es herrschen viele Gerüchte, die aus Deutschland kommen, und das Land scheint hin- und hergerissen zu sein, ob es wirklich zu einem Krieg kommen wird - und wenn ja, wie schnell so etwas niedergeschlagen werden könnte.
    Dominik ist Arzt und alleinerziehender Vater von Marie, und sein einziges Ziel ist es, sie zu beschützen. Sollte das Schlimmste eintreten und Deutschland einmarschieren, scheint Dominik zu spüren, dass er nicht in der besten Position ist, um sie zu beschützen, und so wünscht er sich, dass sie in eine wohlhabende, einflussreiche Familie einheiratet, in der Hoffnung, dass sie dadurch in Sicherheit ist. Doch Marie hat andere Vorstellungen.
    Der einzige Mann, den sie heiraten will, ist Ben Rosen, ihr Freund aus Kindertagen, von dem sie gerade erfahren hat, dass er nach seinem Studium wieder in der Nähe wohnt. Ben hat sie nicht wissen lassen, dass er zurück ist, aber als Marie von jemand anderem davon erfährt, kann sie nicht anders und muss ihn besuchen. Der erste Grund ist, dass Bens Studium ihr helfen könnte, sich an etwas über ihre Mutter zu erinnern. Aber als sie sich wiedersehen, weiss Marie, dass Ben der Einzige ist, den sie heiraten will, aber Dominiks Reaktion ist nicht sehr herzlich. Er ist kein Fanatiker und hat nichts gegen Juden, aber er weiss, dass die Heirat mit einem Juden Marie nur in grössere Gefahr bringt, nicht in geringere, falls die Deutschen einmarschieren sollten. Er kann sie jedoch nicht von ihrer Entscheidung abbringen, und so muss Dominik zu anderen Mitteln greifen, um Maries Sicherheit zu gewährleisten.
    Neben der Beziehung zwischen Marie und Ben geht es in diesem Roman auch um ein Geheimnis, das Dominik hütet, und um die potenzielle Gefahr, dass es aufgedeckt wird (was er für unvermeidlich hält, vor allem, wenn es zum Krieg kommt), und wie sich das auf Marie und die Folgen auswirken würde. Ich muss zugeben, dass ich eine Ahnung von Dominiks Geheimnis hatte - es gab etwas in einigen seiner Bemerkungen gegenüber Marie, das mich fragen liess, ob es etwas Bestimmtes sein könnte, aber ich war immer noch sehr zwiegespalten darüber für einen Grossteil des Buches, bis es schliesslich enthüllt wurde.
    Mir hat die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, sehr gut gefallen, da sie sich sowohl auf Dominik als auch auf Marie konzentriert, und das auch noch in verschiedenen Zeitebenen. Marie hat Dominik immer als eine schwierige Person empfunden - er ist nicht warmherzig oder demonstrativ, und obwohl er immer gut für Marie gesorgt hat, einschliesslich des Kochens ihrer Mahlzeit jeden Abend, ist er nicht sehr gesprächig, und Marie merkt, dass sie nicht einmal den Namen ihrer eigenen Mutter kennt. Fragen werden abgewiesen oder ganz ignoriert, und jetzt, wo sie älter ist, hat Marie genug und will alles wissen: Ist ihre Mutter wirklich gegangen? Und wenn ja, warum? Oder ist etwas viel Schlimmeres passiert?
    Maries Suche nach dem, was mit ihrer Mutter passiert ist, wird von Dominiks Geschichte und seinem Bestreben durchsetzt, Dinge in die Wege zu leiten, die Marie hoffentlich in Sicherheit bringen werden. Obwohl Dominik auf eine bestimmte Art und Weise dargestellt wird und Marie ihre Frustrationen mit ihm hat, kann man wirklich sehen, wie sehr sich Dominik auf seine Tochter konzentriert und wie sehr er sie vor jeglichem Schaden schützen möchte.
    Ich fand diese Geschichte wirklich fesselnd - sowohl Dominiks als auch Maries Teil, obwohl ich glaube, dass mir Dominiks Teil etwas besser gefallen hat. Er war einfach ein sehr interessanter Charakter und hatte so viele Entscheidungen getroffen, und je weiter das Buch in die Geschichte eindrang, desto faszinierender fand ich es. 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    hiclaire, 26.03.2022

    Als Buch bewertet

    Gleich das erste kurze Kapitel offenbart, dass man mit Maddie und ihrer Mutter zwei ungewöhnlichen Menschen begegnen wird, faszinierend und sympathisch zugleich. Dazu kommen eine gute Sprache und angenehme Erzählweise, die mich der Geschichte ausgesprochen gern haben folgen lassen.

    Zu Beginn lernt man Elizabeth Zott als ehemalige Forschungs-Chemikerin und derzeitigen Star einer Kochsendung kennen. (Anfangs habe ich befürchtet, es könnte auf eine dieser Geschichten mit Schwerpunkt Kochen/Backen und Rezepten im Anhang hinauslaufen, aber weit gefehlt). Ihre kleine Tochter Maddie konnte schon mit drei Jahren lesen und mit fünf ist sie sich schon absolut bewusst, dass sie „anders“ ist als die anderen, das aber so weit wie möglich verbergen und dazu gehören will. Im weiteren Verlauf geht es zunächst 10 Jahre zurück in die Vergangenheit. Man erfährt, was geschehen ist bzw. wie es zu ihrer aktuellen Situation kommen konnte - und von einer ganz besonderen, für mich unwiderstehlichen Liebesgeschichte, die ein abruptes Ende nimmt.
    In dieser Phase spinnt die Autorin einige Fäden, die längere Zeit „herumhängen“, aber am Ende tatsächlich alle verknüpft werden und für so manche (auch ein bisschen märchenhafte) Überraschung sorgen.

    Elizabeth ist eine ausnehmend kluge, selbstbewusste junge Frau und ihrer Zeit weit voraus. Ihre Fähigkeiten als Wissenschaftlerin, insbesondere Chemikerin stossen in dieser nahezu ausschliesslich von Männern dominierten Welt auf wenig Gegenliebe. Anerkennung erhält sie nur insofern, als ihre Forschungsergebnisse von männlichen Kollegen geklaut und als die ihren ausgegeben werden. Und was das Schlimmste dabei ist, ohne jegliches Unrechtsbewusstsein. Generell kommen die Institutionen, sowohl die wissenschaftlichen als auch die religiösen nicht gut weg, werden als scheinheilig und opportunistisch dargestellt bzw. entlarvt. Doch nicht ausschliesslich, auch in diesen selbstgefälligen Männerwelten gibt es (wenige) Ausnahmen, die Elizabeth schätzen und bereit sind, sie zu nehmen wie sie eben ist.

    Ihre Logik in allen Bereichen des Lebens stösst in ihrem Umfeld meist auf Unverständnis und beschert ihr wenig Freunde. Ihre Tochter macht einige Jahre später ähnliche Erfahrungen.
    Durch und durch wissenschaftlich geprägt, erweist sich Elizabeth dann auch als eine ziemlich „spezielle“ Mutter. In diesem Sinn erzieht sie auch ihre Tochter, was zu verblüffenden, teils skurrilen Situationen führt. Als Halbsieben in ihr Leben tritt, war ich zunächst ein bisschen skeptisch, ob dieser Hund mit seinen besonderen Fähigkeiten nicht etwas zu viel des Guten ist, aber was soll ich sagen - er hat mein Herz im Sturm erobert.

    Kritisch könnte man vielleicht anmerken, dass manche Figuren und Ereignisse etwas überzeichnet werden und dadurch nicht unbedingt wie aus dem Leben gegriffen wirken. Mich hat das nicht weiter gestört, irgendwie gehört es hier dazu und unterstreicht das Besondere in und um Elizabeth. Es nötigt vermutlich jedem LeserIn Bewunderung ab, wie sie den zahlreichen Schwierigkeiten und Ungerechtigkeiten hoch erhobenen Hauptes begegnet, ihren wissenschaftlichen Ansätzen und sich selbst treu bleibt, selbst wenn es über ihre Kräfte zu gehen droht. Auch die emotionalen Momente werden auf eine spezielle, zurückgenommene, perfekt in die Geschichte passende Weise geschildert – und sind gerade deshalb besonders intensiv und berührend.

    Mir hat die Zeit mit Elizabeth ausgesprochen unterhaltsame Lesestunden beschert.

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  • 5 Sterne

    maria luise z., 31.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Bonnie Garmus, hat mit ihrem beeindruckenden Debütroman "Eine Frage der Chemie" eine unglaublich tolle Geschichte über Frauen in den 50er/60er Jahren des letzten Jahrhunderts und deren Welt, die aus heutiger Sicht damals eindeutig nicht in Ordnung war, geschrieben.

    Inhalt:
    Elizabeth Zott wird Ihr Leben verändern!

    Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Ausser Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show »Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände ...

    Meine Meinung:
    Im Mittelpunkt der Geschichte, steht Elizabeth Zott, eine selbstbewusste junge Frau, die in den 60er Jahren den Wunsch hegt, eine anerkannte Chemikerin zu werden. Viele Steine werden ihr in den Weg gelegt, denn es herrscht die Meinung, Frauen gehören an den Herd und sollen sich um ihre Männer und Kinder kümmern. Aber nicht mit Elizabeth Zott …

    Erstaunlich stark werden hier Elizabeths Ziele und ihre Vorstellung als anerkannte Chemikerin, bis ins Kleinste, witzig und humorvoll dargestellt. Sie lässt sich kein Stück von ihrem Ziel ablenken selbst als Calvin Evans, den sie über alles liebt, ihr einen Heiratsantrag macht und sie ablehnt. Elizabeth will mit ihrem eigenen Namen als anerkannte Chemikerin dastehen und nicht im Schatten von Calvin stehen. Und plötzlich steht sie alleine da, bis ihre Schwangerschaft sich bemerkbar macht.

    Der Produzent Walter Pine ist von Elizabeth so begeistert, dass er ein neues TV-Format „Essen um sechs“ nur für sie zum Leben erweckt. Obwohl sie davon nicht begeistert ist aber kein anderer Job in Aussicht zu sein scheint, nimmt sie an, denn sie muss ja sich und ihr Kind versorgen. Elizabeth bietet den Zuschauern herrliche Szenen, denn für sie ist Kochen Chemie und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände.

    Fazit:
    Die Autorin konnte mich mit ihrem flüssigen und herrlichen Schreibstil total begeistern. Was für eine tolle Geschichte, die einfach nur ein Lesegenuss hoch drei für mich war. Neben einer ausgezeichneten Recherche mit welchen Konsequenzen Frauen in den 50er/60er Jahren zu kämpfen hatten, besticht das Buch durch berührende und herrlich witzige Handlungen, die mich bis zum Ende mitgenommen haben. Die Charaktere werden mit ihren Stärken aber auch mit ihren Schwächen, bildlich und lebendig dargestellt.
    Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Kim I., 27.02.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus durfte ich vorablesen.

    Mitreissend geschrieben, führt es die Leser ein in eine andere Welt. Und das vor allem, da die Handlung des Buches in den 50er Jahren beginnt. Emanzipation war zu dieser Zeit noch ein Fremdwort, doch lebt die Protagonistin Elizabeth Zott ihre Prinzipien. Die Erzählung einer Frau, die sich entgegen aller gesellschaftlichen Widerstände nicht unterkriegen lässt und ihre Standpunkte behält ist beeindruckend! Nicht selten habe ich mich extrem über die „Gegenspieler“ geärgert aber auch über die gesamtgesellschaftliche Misere, die im Endeffekt lediglich die Ansichten der damaligen Zeit spiegelte. Frauen waren nichts ohne einen Mann. Auserkoren in der Küche und im Haushalt zu vergammeln und sich nie wirtschaftlich unabhängig zu machen oder auch nur eine höhere Bildung zu erlangen.

    Bonnie Garmus nimmt die Leser*innen mit auf eine emotionale Reise. Die Autorin schreibt so, dass man sich direkt in die jeweilige Situation der Protagonisten hineinversetzen kann. Man lacht und weint mit Elizabeth Zott, Calvin Evans und deren unehelicher Tochter Madeline, mit ihren Freunden Harriett, Mason, Wakely und ihrem unglaublich intelligenten Hund Halbsieben. Es ist erstaunlich, wie sich am Ende alles fügt und wie Bonnie Garmus es schafft, alle handelnden Personen miteinander zu verknüpfen, sodass sich ein grosses Ganzes ergibt. Und Obwohl die Chemie eine zentrale Rolle in dem Buch spielt, ist sie für mich als Leserin nur Beiwerk gewesen. Chemische Zusammensetzungen wurden so erklärt, dass man als Leserin sehr gut folgen konnte.

    Das Buchcover hat mich ehrlicherweise zuerst nicht angesprochen. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass es gerade in einer Buchhandlung die Aufmerksamkeit der Menschen weckt, die stöbernd auf der Suche nach ihrem nächsten Roman sind, da es doch anders als andere Cover wirkt. Es zeigt eine selbstbewusste Frau, die in die Kamera schaut und ist in eintönigen Farben gehalten. Hat man das Buch gelesen wird deutlich, dass dieses Cover dem Inhalt des Buches und der Protagonistin während ihrer Zeit als Köchin in der Sendung „Essen um sechs“ mehr als gerecht wird. Ebenfalls wird das Cover innerhalb des Buches aufgegriffen und entpuppt sich als Zeitschriftencover der 50er/60er Jahre.

    Ab und an wird es erst nach dem zweiten oder dritten Satz eines Abschnitts deutlich, aus welchen Sicht die Geschichte zu diesem Zeitpunkt erzählt. Dennoch tut auch dies der Geschichte keinen Abbruch. Interessant wird sicherlich auch die filmische Umsetzung des Buches sein, da es als Serie mit Bree Larsson verfilmt wird.

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  • 5 Sterne

    Denise H., 23.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Grossartiger Roman über Emanzipation, Wissenschaft und Muttersein

    Chemie ist Leben und Elizabeth Zott lebt Chemie. Als Vollblut-Wissenschaftlerin blüht die Protagonistin von "Eine Frage der Chemie" regelrecht auf, wenn sie mit ihrem Partner Calvin Evans während der Mittagspause über abstrakte Vorgänge wie Abiogenese diskutiert. Beide forschen an einem grossen Institut, doch werden nicht gleich behandelt. In den 60er Jahren wird es vielen Frauen noch sehr schwer gemacht eigene Forschung zu verfolgen. Viele Männer stehlen die Ergebnisse und verkaufen sie als die eigenen. Aber nicht Calvin. Er verliebt sich in Elizabeths Verstand und sieht sie als ebenbürtige Gefährtin. Doch ihr Glück währt leider nicht lang.

    Bonnie Garmus hat mit diesem Roman so viele, auch heute noch wichtige Themen in einer Geschichte verpackt, dass es einfach lohnenswert ist, das Buch zu lesen. Trotz des ernsten Hintergrunds hat sie es durch die Nebenfigur des Halbsieben, dem zugelaufenen Hund von Elizabeth, und die amüsanten, abstrusen Dialoge und Gedanken von Mad, Elizabeths Tochter, geschafft einen leichten Ton anzuschlagen. Die Lektüre macht Spass und bildet.
    Die Hauptfigur Elizabeth ist vielleicht auf den ersten Blick nicht die sympathischste. Sie lacht nicht viel, ist vorlaut und störrisch. Aber sie wird auch nicht gleichberechtigt behandelt, sondern vielmehr klein gehalten und nicht ernst genommen. Es ist eine Schande, dass allein das Geschlecht damals wie heute über Einkommen, Bildungschancen und Ansehen entscheiden kann. Deshalb braucht es mehr Elizabeths, um das zu ändern.
    Ihre Tochter Mad(eline) würde, wenn man die Geschichte weiter erzählen würde, mit Sicherheit ebenfalls erfolgreiche Wissenschaftlerin, denn ihre Intelligenz ist bereits in jungen Jahren überragend. Sie versteckt sie sogar vor ihren Mitschülern und Lehrern. Beider Biographien sind tragisch, dadurch fühlt man sehr mit den beiden mit und freut sich gerade deshalb über die kleinen Wunder, die ihnen dann doch ab und zu widerfahren.

    "Eine Frage der Chemie" ist eines der besten Bücher der letzten Zeit, weil es zugleich Familien- und Zeitgeschichte ist, darüber hinaus witzig, pointiert und gleichzeitig geistreich und motivierend. Am liebsten würde ich einen ganzen Stapel davon kaufen und die Bücher an Freunde, Kollegen und Familie verschenken.

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  • 5 Sterne

    Cynthia M., 25.02.2022

    Als Buch bewertet

    Als studierte Naturwissenschaftlerin liebe ich den Titel. Denn „Eine Frage der Chemie“ ist so wunderbar mehrdeutig und gleichzeitig so allumfassend. Chemie ist Leben und Chemie umgibt uns alle an jedem einzelnen Tag. Ich bin in dieses Buch hineingestolpert, um darin zu versinken und mit neuem Mut und neuer Hoffnung darauf aufzutauchen. Was für ein ergreifendes, ermutigendes Werk.

    Zum Inhalt: Elisabeth Zott ist anders als die meisten Frauen. Aber in erster Linie ist sie Wissenschaftlerin- wenn man sie denn eine sein lässt. In einer von Männern beherrschten Welt versucht sie sich zu behaupten und trifft dort auf eine verwandte Seele. Der Chemiker Calvin Evans ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet und wird gleichermassen geachtet wie gefürchtet, was ihn einsam macht. Bis zu dem Tag an dem Elisabeth sich in ihn verliebt. Die beiden sind eine Einheit, eine gemeinsame Seele in zwei Körpern. Bis eine Tragödie das junge Glück zerstören soll.

    Ich liebe Bücher mit starken weiblichen Hauptfiguren. Elisabeth Zott ist ein Vorbild und eine echte Sympathieträgerin. Wie sie die Widrigkeiten ihres Lebens meistert, sich einen Platz in der Welt schafft und sich behauptet ist einfach bewundernswert. Gleichzeitig schmerzt es, dass es überhaupt nötig ist, dass sie sich behauptet, dass sie zurückstecken muss, dass sie Kompromisse machen muss. Und obwohl das Buch 60 Jahre in der Vergangenheit spielt sind die angesprochenen Themen nach wie vor relevant.

    Der Leser wird mitgenommen in eine typische Männerdomäne- die Naturwissenschaft. Frauen in der Wissenschaft waren allenfalls Sekretärinnen, wurden nicht ernstgenommen, diskriminiert und sexualisiert. Und obwohl sich viel getan in den letzten 60 Jahren, sind wir immer noch am Ziel, das sich Elisabeth Zott für Frauen gewünscht hat.

    In diesem Buch geht es um die Liebe- die Liebe zur Wissenschaft und zu einem Menschen der es versteht, einen so zu nehmen wie man ist. Ohne Kompromisse.
    Das Buch ist fantastisch geschrieben und hat mich ab dem ersten Moment gefangen genommen. Ich möchte mehr solcher Bücher lesen.

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  • 5 Sterne

    Natalie, 01.04.2022

    Als Buch bewertet

    Elizabeth Zott ist Chemikerin. Aber 1961 wird Frauen nicht zugetraut, dass sie Wissenschaftlerinnen sein können. Und so muss sich auch Elizabeth vielen Widrigkeiten und Anfeindungen entgegen stellen. Letztendliche wird sie aus der Wissenschaft gedrängt und sie landet bei der Koch-Show „Essen um sechs“. Für Elizabeth ist aber auch Kochen Chemie.

    Die Autorin kann wirklich sehr gut auf emotionaler Ebene schreiben. Vieles, was Elizabeth widerfährt und gegen das sie ankämpfen muss, macht einen wütend. Allen voran das engstirnige Denken der Menschen zu dieser Zeit. Und dann macht es einen noch wütender, wenn man daran denkt, dass es heutzutage oft immer noch so ist.

    Elizabeth ist keine typische Protagonistin, die man sofort ins Herz schliesst. Sie hat definitiv ihre Ecken und Kanten, aber auf jeden Fall hat sie Charakter. Sie will die Welt, wie sie ist, nicht akzeptieren, vor allem die Rolle, die ihr darin zugeteilt wird. Sie spricht aus, was sie denkt, lässt sich nicht verbiegen und verstellt sich für niemanden. Sie ist eine sehr starke Person.

    Die Zeit bei der Koch-Show „Essen um sechs“ wird erst später im Buch aufgegriffen. Zuerst begleitet man Elizabeth bei ihrem Job als Chemikerin und wie sie Calvin Evans kennen lernt. Man versteht schon, warum sich die beiden ineinander verlieben, aber genau in diesem Punkt konnte die Autorin für mich die Gefühle nicht so gut übermitteln. Die Liebesbeziehung blieb für mich immer etwas entfernt.

    Es gibt einige tolle Nebencharaktere, die man schnell liebgewinnt und die Elizabeth auf ihrem Weg begleiten und ihr helfen, auch wenn sie anfangs Zweifel ihr gegenüber haben.

    Der einzige grosse negative Punkt am Buch sind für mich die plötzlichen Perspektivwechsel, die häufiger vorkommen und manchmal auch mit Zeitsprüngen einhergehen. Das fand ich hin und wieder störend. Ansonsten ist es eine spannende Geschichte über eine interessante Frau, die zwar hinfällt, aber immer wieder aufsteht.

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  • 5 Sterne

    bibliofreund, 20.03.2022

    Als Buch bewertet

    Elizabeth Zott, eine brillante Wissenschaftlerin, hat das Pech, in eine Zeit hineingeboren zu werden, in der es Frauen nicht erlaubt ist, ihre eigenen Schecks zu unterschreiben, Wissenschaftlerinnen zu sein (die ernst genommen werden), mit einem Mann zu leben, den sie lieben (es sei denn, sie sind verheiratet), ein (uneheliches) Kind zu bekommen oder zu erwarten, dass alles, was sie sagen, ernst genommen wird (einschliesslich jeglicher Art von sexueller Aggression gegen sie). Elizabeth muss ihr ganzes Leben lang darum kämpfen, in einem Labor zu arbeiten und die Art von Wissenschaft zu betreiben, die sie so gerne studiert. Sie liebt die Chemie, sie liebt ihren Partner (Calvin Evans, ebenfalls ein hervorragender Chemiker) und sie liebt ihre Tochter (Madeline).
    Die Geschichte von (namens Six-Thirty) und der jungen Madeline hat mir gut gefallen, ebenso wie die Besetzung der Figuren in der Geschichte. Ein grosser Teil der Geschichte basiert auf der Tatsache, dass Elizabeth widerwillig zu einem Star des Nachmittagsfernsehens wird, der Hausfrauen die Chemie des Kochens köstlicher Speisen beibringt. Sie verzichtet auf die engen Kostüme und die kitschigen Kulissen, die für sie geschaffen wurden, und macht die Dinge auf ihre eigene Art und Weise, indem sie die Idee vermittelt, dass Hausfrauen als sehr wichtige Menschen mit Träumen und Rechten ernst genommen werden sollten!
    Insgesamt sehr gut gemacht. Ich frage mich allerdings, ob jüngere Leute tatsächlich glauben werden, dass es eine Zeit gab, in der Frauen so behandelt wurden. Oder ob sie denken werden, dass die Autorin sich eine poetische Freiheit nimmt, wie die Dinge damals waren. In vielerlei Hinsicht hat sich die Welt so sehr weiterentwickelt, dass der Gedanke, dass eine junge Frau nicht in der Lage ist, Chemikerin zu werden oder ein eigenes Bankkonto zu eröffnen, ein fremdes Konzept ist.

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  • 5 Sterne

    iGirl, 19.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    ...und es zischt und dampft

    Danke, dass es Frauen wie Elisabeth Zott gegeben hat. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir Frauen und unsere Töchter heute das lernen und beruflich ausüben dürfen was ihren Neigungen und Berufungen entspricht.

    Elisabeth hat das Glück in Calvin Evans, ebenfalls Chemiker, einen Menschen zu treffen, der sie nicht unterdrückt, sondern zusammen mit ihr einen Weg beschreiben will. Wie zu erwarten trifft Elisabeth mit ihrem gewählten Fach Chemie auf ein typisches Männer-Spielfeld. Kann das für Elisabeth gut gehen Anfang der 60er-Jahre? Aus dem damaligen Blickwinkel des Mannes taugt eine Frau dazu hübsch auszusehen, Anweisungen zu erhalten und mit dem ersten Kind zuhause ein behagliches Haus für den Mann und die Familie zu schaffen. Da passt es für die männlichen Entscheider nur zu gut Elisabeth aus der Wissenschaft heraus in eine 'Koch-Show' zu drängen. Doch Rückschläge machen Elisabeth nur stärker.

    Ich habe selbst Verfahrenstechnik studiert und traf Ende in den 80er Jahren auf ein gut funktionierendes männliches Netzwerk, das immer bemüht war, anstelle von Förderung, Hindernisse in den Weg zu legen … hat aber nicht geklappt. Umso mehr habe ich das Lesen von 'Eine Frage der Chemie' genossen und mich gefreut, dass Elisabeth sich nicht unterkriegen liess, obwohl es für sie unglaublich schwer war.

    Dieses Buch ist einfach nur klasse! Toll und einfühlsam geschrieben, starke Charaktere...sogar der Hund... und ein authentisch gezeichnetes Zeitbild. Ich kann dieses Buch allen Frauen, die sich für einen naturwissenschaftlichen Berufsweg entscheiden, nur ans Herz legen – es macht Mut und trägt dazu bei stark und beharrlich zu bleiben. Der ständige kleine und grosse Kampf zahlt sich am Ende aus!

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