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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 31.07.2018

    Ein unvergänglicher Sommer
    «Mitten im Winter erfuhr ich endlich, dass in mir ein unvergänglicher, unbesiegbarer Sommer ist.» Albert Camus

    Es beginnt mit einem Schneechaos in New York. Im Stadtteil Brooklyn lebt seit Kurzem Lucía, eine geschiedene, zweiundsechzigjährige Chilenin, die als Gastdozentin an der New York University für sechs Monate lehrt. Die Frau hatte sich, was Männer betraf noch nicht aufgegeben, obwohl die Chancen nach ihrer Meinung schlecht standen. Ihr Begehren gilt Richard, ihrem Arbeitgeber und gleichzeitig ihr Vermieter. Richard aber verhält sich abweisend. Das hat zumindest den äusserlichen Anschein. Der Professor entwickelte im Laufe der Zeit eine Angst vorm Leben und der Liebe. Seine vier Katzen sind seine einzigen Mitbewohner, die ihn aber nicht behelligen. Eine davon nascht am Frostschutzmittel und er fährt trotz winterlichem Chaos zum Tierarzt. Mieze muss zur Beobachtung dableiben. Auf dem Rückweg dann beginnt das Unheil seinen Lauf zu nehmen. Durch eine kurze Unaufmerksamkeit verursacht Richard einen harmlosen Auffahrunfall. Was er zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnt, in dem Kofferraum des Wagens liegt eine weibliche Leiche...

    Die Kapitel sind überschrieben mit den drei Namen der Protagonisten und dem Ort der Handlung. Anhand der eingangs beschriebenen Situation, die sie zu einer Zwangsgemeinschaft zusammenführt, entwickeln sich in Gesprächen die Lebensgeschichten von Evelyn Ortega aus Guatemala, Lucía Maraz aus Chile und Richard Bowmaster aus New York. Auf nur 350 Seiten nahm mich Isabel Allende mit in die Heimat der jungen Guatemaltekin, deren Land von Korruption, organisiertem Verbrechen und der schweren Gewalttaten der Mara (kriminelle, sehr grausam agierende Jugendbande) heimgesucht wurde. Das junge Mädchen ist schwer traumatisiert von den furchtbaren Erlebnissen, die sie selbst und ihre beiden Brüder betrafen. Evelyn gelingt die kräftezehrende, gefährliche Flucht über Mexiko in die USA.
    Lucías Leben wiederum wird nachhaltig beeinflusst durch die Ereignisse um den Militärputsch 1973 in Chile. Auch sie verlässt ihr Heimatland, geht als 19 jährige nach Kanada, heiratet, bekommt eine Tochter.
    Richard schliesslich lebte mit seiner Familie viele Jahre in Brasilien. Nach schweren, familiären Schicksalschlägen und nach der Überwindung seiner Alkoholsucht hatte er sich weitgehend vom normalen Dasein in sich selbst zurückgezogen, wird zum Eigenbrötler.

    Fazit:
    Isabel Allende zählt man nicht ohne Grund zu den meistgelesenen Schriftstellerinnen der Welt. Auch dieser Roman konnte mich wieder in den Bann ziehen und voll überzeugen. Beeindruckend, wie die Autorin es versteht auf den wenigen Seiten so viele Informationen äusserst lesenswert, mit viel Herz und Seele, unterzubringen. Sie erzählt in meisterhaftem, eindringlichen Schreibstil nicht nur die drei Lebensgeschichten, sondern belebt auch das Umfeld mit faszinierenden Charakteren, mit tragischen Schicksalen.
    „Ein unvergänglicher Sommer“ ist ein vielschichtiger Roman. Die Verbindung von Spannung, geschichtlichem Hintergrund und Liebesgeschichte zweier Personen im reiferen Alter finde ich hervorragend gelungen.

    Deshalb vergebe ich sehr gern die Höchstbewertung und eine Lese-/Kaufempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbstrose, 07.08.2018

    Schneesturm und eisige Kälte in Brooklyn. Der 60jährige Richard Bowmaster, Professor an der New York University, hatte eben seinen Kater zum Tierarzt gebracht und befand sich nun auf dem Heimweg, als er aufgrund der Glätte auf einen vor ihm fahrenden Wagen auffuhr. Ein belangloser Schaden den seine Versicherung regeln würde, dachte er, und übergab der jungen Fahrerin seine Visitenkarte. Doch kaum ist Richard zu Hause angekommen, steht sie auch schon vor seiner Tür, völlig aufgelöst und den Tränen nahe. Da sie offenbar nur spanisch spricht, braucht Richard die Hilfe seiner Untermieterin, der 62jährigen Universitäts-Gastdozentin aus Chile, Lucia Maraz. Nach einigem Hin und Her stellt sich heraus, die Fahrerin heisst Evelyn Ortega, stammt aus Guatemala, arbeitet illegal als Kindermädchen und – sie hat eine Leiche im Kofferraum. Diese muss natürlich verschwinden! So machen sich die drei im Schneetreiben auf den Weg in den Norden, wo Richard an einem See in den Wäldern eine Hütte hat …

    Diese aberwitzige Geschichte ist jedoch nur das Gerüst, der rote Faden, für den Roman „Ein unvergänglicher Sommer“ von Isabel Allende. Wie auch in ihren anderen Romanen führt die Autorin den Leser nach Mittel- und Südamerika, indem sie die beiden Frauen während der langen beschwerlichen Fahrt von ihren Heimatländern berichten lässt. In Rückblicken erzählen sie ihre bewegenden Lebensgeschichten. Wir erfahren von Grausamkeiten in Guatemala, von Morden und Vergewaltigungen, von Bandenkämpfen und von Evelyns abenteuerlicher Flucht. Lucia berichtet über die Machtübernahme des Militärs 1973 in Chile, über Guerillakämpfe und über Mütter auf der Suche nach ihren verschollenen Söhnen. Auch Richard hat viel mitzuteilen, fühlt er sich doch noch immer schuldig am Tod seiner Frau und seiner Tochter. Das gemeinsame Erlebnis dieses gefährlichen Unternehmens bringt die drei Menschen einander näher – endlich können sie sich öffnen und von seelischer Last befreien. Jetzt haben sie wieder eine Zukunft …

    Ein Buch voller Herzenswärme und feinem ironischen Humor. Mit grosser erzählerischer Kraft und Lust am Detail gelingt es Allende, die jeweilige Stimmung treffend einzufangen und wiederzugeben. Spannung und ruhigere Phasen wechseln sich gekonnt ab. Ihr Schreibstil ist sehr lebendig und flüssig, klar und schnörkellos, und dennoch voller Ausdruckskraft. Landschaften und Örtlichkeiten sind atmosphärisch treffend erfasst und mit ihrem guten Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen wirken die Charaktere authentisch und lebensecht.

    Fazit: Ein wunderbares Buch, das ich ohne Einschränkungen empfehlen kann!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklooker, 21.08.2018

    Fesselnde Handlung- beseelte Figuren

    Festzustellen, dass einem im Herbst des Lebens "ein unvergänglicher Sommer" bevorsteht, muss grossartig sein.
    So zumindest entwickelt sich das von Ängsten und Zwängen bestimmte Leben des 60jährigen Richard im Laufe dieser fesselnden Geschichte.

    Isabel Allende erzählt aus dem Leben dreier grundverschiedener Menschen, die durch eine schicksalhafte Begegnung aufeinandertreffen.

    Richard, alleinlebender Universitätsprofessor, fährt in einem schweren Schneesturm, von Sorgen und Selbstvorwürfen geplagt, auf ein anderes Fahrzeug auf. Am Steuer sitzt Evelyn Ortega, eine junge, aus Guatemala stammende illegale Einwandererin. Im Kofferraum: eine Leiche.
    Richard, schnell mit der Situation überfordert, wendet sich hilfesuchend an seine aus Chile stammende Mieterin und Kollegin Lucía Maraz. Die 62jährige, die als Gastdozentin ebenfalls an der Universität von New York lehrt und erst seit einigen Monaten in der Wohnung unter Richard wohnt, soll die Sprachbarriere zu der stotternden Evelyn durchbrechen.
    Die drei stellen schnell fest, dass es nur einen Weg gibt, unbeschadet aus der Situation zu entkommen: Leiche und Fahrzeug müssen weg.
    Von der Umsetzung dieses Plans, den sich daraus ergebenden Situationen und vor allem von der sich langsam anbahnenden Beziehung zwischen Lucía und Richard, erzählt die Rahmenhandlung. Es geht darum, Vertrauen zu haben in Neuanfänge, die das Leben einem vor die Füsse wirft. Darum, dem Leben und der Liebe - auch in fortgeschrittenen Lebensphasen - eine Chance zu geben und darüber vielleicht in den Genuss eines "unvergänglichen Sommers" zu kommen.

    Neben dieser Rahmengeschichte werden die Lebensgeschichten von Lucía, Evelyn und Richard erzählt, die ebenso wichtig daherkomen, wie die Rahmenhandlung selbst. Alle drei haben eine traumatische Vergangenheit hinter sich. Jeder von ihnen eine andere Strategie der Bewältigung.
    Es geht um politische Themen wie Verfolgung, Rassismus, Menschenhandel, um Gewalt in der Ehe, physische und psychische Handicaps und vieles mehr.

    Für mich ist "Ein unvergängliche Sommer" ein gelungener Roman, der viel Historisches erzählt, sowohl eine Kriminal- als auch Liebesgeschichte enthält.
    Beeindruckend finde ich vor allem die bis ins kleinste Detail herausgearbeiteten Figuren. Selbst die Nebenfiguren sind charakterlich einzigartig und interessant.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    La novelera, 15.09.2018 bei bewertet

    Die Wege des Schicksals sind oft verschlungene Pfade und so finden die Protagonisten Lucía, Evelyn und Richard auf ungewöhnliche Weise zusammen und erleben ein gemeinsames Abenteuer.

    Als in Brooklyn ein Schneesturm tobt, kommt es zu einem Auffahrunfall zwischen dem Universitätsprofessor Richard und der Guatemaltekin Evelyn. Das wäre kein grosses Drama, stünde die junge Frau nicht am Abend vor Richards Tür - mit einer Leiche im Kofferraum und keiner Ahnung wohin sie soll. Papiere hat sie nicht, da sie vor vielen Jahren auf illegalen Wegen ins Land eingereist ist.

    Richard ist mit der Situation heillos überfordert und wendet sich an seine chilenische Untermieterin Lucía, die einen kühlen Kopf bewahrt und sich der Situation stellt. Bereits hier zeigt sich, welch starken Charakter die Frau besitzt. Nichts scheint sie aus der Ruhe zu bringen, souverän stellt sie sich dem, was auf sie zukommt. Sicher ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass sie in ihrem Leben schon so einiges durchlitten hat. Vieles hat sie stark gemacht.

    Von nun an beginnt für die drei völlig unterschiedlichen Menschen eine Art Roadtrip mit dem Ziel, die Leiche im Kofferraum irgendwie unbemerkt loszuwerden.

    Auf dieser Reise lernen die drei sich untereinander und auch wohl selbst besser kennen. Denn im Vordergrund stehen eher die Lebensgeschichten der drei, die eng verwoben sind mit der Geschichte Chiles und Guatemalas, woher die beiden Frauen kommen.

    Allende gelingt es wieder einmal, diese lateinamerikanischen Länder beim Lesen vor den Augen des Lesers aufsteigen zu lassen. Man meint die typischen Gerüche und Farben wahrnehmen zu können, die man aus diesen Ländern kennt.
    Der Leser versteht auch die Hintergründe von Richards Charakterzügen – neurotisch, etwas schwierig, eigenbrötlerisch. In seinem „ersten Leben“ in Brasilien hat er schwere Schuld auf sich geladen.

    Besonders gut gelungen finde ich das Nachzeichnen der Charaktere. Am Ende hatte ich das Gefühl, die drei ziemlich gut zu kennen, weil ich ihre Lebensgeschichte kannte und besser verstand, warum sie sind, wie sie sind. Das hat mich sehr beeindruckt. Die Vordergrundhandlung tritt im Nachhinein gesehen eigentlich in den Hintergrund und das Kernstück sind drei ganz besondere Menschen.

    Ein gelungener Roman, den man auf jeden Fall weiterempfehlen kann!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 07.08.2018

    Spannend wie ein Krimi

    Nachdem Richard bei einem Schneesturm im Brooklyn einen Auffahrunfall hatte, ist nichts mehr in seinen Leben wie es war. Binnen 24 Stunden sieht er sich mit Evelyn, einem guatemaltekischen Kindermädchen, seiner Kollegin und Untermieterin Lucia, einer Chilenin, und einer Leiche im Kofferraum auf der Flucht. Das Schicksal führt hier drei Menschen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können.
    Der Autorin gelingt es in ihrem neuen Roman wieder einmal, lateinamerikanische Geschichte lebendig werden zu lassen. Sie zeigt, dass das Schicksal eines Landes, in diesem Fall Chile und Guatemala, untrennbar von den Lebensgeschichten der Menschen in diesen Ländern verbunden ist.
    Vor den Lebensschicksalen der drei Hauptpersonen, wobei durch Richards Familie das der europäischer Juden im 20. Jahrhundert mit aufgenommen wird, präsentiert sie ihrem Leser die spannende Reise der Drei durch die verschneiten nordamerikanischen Wälder auf der Suche nach einem geeigneten Platz für die Leiche, die so ganz zufällig in ihr Leben geplatzt ist und die sie unbedingt loswerden müssen. Natürlich bleiben wir am Schluss nicht im Dunkeln was den Mord betrifft.
    Die kriminelle Rahmenhandlung umspannt eine Vielzahl von Themen in diesem Roman: die jüngere Geschichte Lateinamerikas mit ihren Revolutionen, Putschen, Militärregierungen, dem unsäglichen Leid der indigenen Bevölkerung, Flucht und Vertreibung, illegale Einwanderung. Aktueller als zur jetzigen Zeit kann das Buch gar nicht sein, wurde es doch während des amerikanischen Wahlkampfes geschrieben, denn im Epilog befinden sich folgende Worte: „Angefacht von Donald Trumps Hetzreden in Präsidentschaftswahlkampf, nahm die Fremdenfeindlichkeit gegen die Hispanics bereits spürbar zu. Auch wenn ihm kaum jemand ernsthafte Chancen bei der Wahl einräumte, schlug sein grossspuriges Gerede davon, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu bauen wie einst im alten China und elf Millionen Einwanderer ohne Papier abzuschieben, erste Wurzeln in den Gedanken der Menschen.“ Die Geschichte hat den Roman eingeholt.
    Aber „Ein unvergänglicher Sommer“ ist kein Geschichtsbuch, sondern lässt uns ein wunderbares Beispiel für gegenseitige Hilfe, Zusammengehörigkeitsgefühl, menschliches Mitgefühle und einer späten Liebe miterleben und ist uneingeschränkt empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 31.07.2018 bei bewertet

    Isabel Allende erzählt uns eine Geschichte, wie nur sie es kann, beseelt, humorvoll und lebensklug und wirft den Leser mit ihrem neuen Roman in ein nicht endendes Wechselbad der Gefühle. Eine Geschichte von drei grundverschiedenen Menschen, die durch eine kuriose Schicksalslaune zusammenkommen. Von der Flucht vor sich selbst und der Aussicht auf einen späten Neuanfang. Und davon, wie viel wir erleiden können, ohne unsere Hoffnung zu verlieren. Ein Schneesturm in Brooklyn, und den Auffahrunfall tut Richard als belanglose Episode ab. Aber kaum ist der eigenbrötlerische Professor zuhause, steht die Fahrerin des anderen Autos vor der Tür. Evelyn ist völlig aufgelöst. Denn, in ihrem Kofferraum liegt eine Leiche. Zur Polizei kann sie nicht, denn das scheue guatemaltekische Kindermädchen ist illegal im Land. Richard wendet sich Hilfe suchend an Lucia, seine draufgängerische chilenische Untermieterin, die ebenfalls an der Uni tätig ist. Lucia drängt zu einer beherzten Aktion: Die Leiche muss verschwinden. Hals über Kopf machen sie sich auf den Weg in die nördlichen Wälder, auf eine Reise, die die drei zutiefst verändern wird. Richard hätte auch nie gedacht, dass er mal die Justiz behindert. Denn das Gesetz ist grausam und Justitia ist blind, aber in diesem Falle hatten sie ihre Waage nur ein bisschen zugunsten einer natürlichen Gerechtigkeit geneigt. Und am Rande dieses Abenteuers entsteht etwas zwischen Richard und Lucia, von dem sie beide längst nicht mehr zu träumen gewagt hatten. Denn mitten im Winter erfuhren sie endlich, dass in ihnen ein unvergänglicher Sommer ist. Fesselnd und meisterhaft, wie Isabel Allende Geschichte, Spannung und Romanze zusammenbringt. Ihre dichte und rasante Geschichte über kleine und grosse Verbrechen ist ausgesprochen scharfsinnig, ganz und gar charmant und unglaublich spannend! So mitreissend von starken Frauen erzählt nur Isabel Allende. "Ein unvergänglicher Sommer" entfaltet den Zauber grosser Erzählkunst. Mit seiner genialen Handlung ergründet der Roman, was es heisst, einander zu respektieren, zu behüten und zu lieben. Ein atemraubender Krimi und zugleich ein fesselnder Roman über und davon, wie viel wir Menschen erleiden können, ohne unsere Hoffnung zu verlieren. Isabel Allende schreibt stimmungsvoll über eine Liebe, die weit in die Vergangenheit reicht.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 09.11.2018

    Eine ungewöhnliche Schicksalsgemeinschaft

    Ein kleiner Auffahrunfall auf vereister Fahrbahn, nichts Grösseres scheint es, als Richard bei der Rückkehr vom Tierarzt nach Hause fahren möchte. Doch als die Fahrerin kurze Zeit später vor seiner Wohnung auftaucht, stellt sich heraus, dass in ihrem Kofferraum eine Tote liegt. Sie hat sich das Auto ihrer Arbeitgeberin nur kurz ausleihen wollen – doch da sie eine illegale Einwanderin ist, darf die Polizei nicht eingeschaltet werden. Was tun mit der Leiche? Richard ruft seine Kollegin und chilenische Untermieterin Lucia hinzu, und gemeinsam überlegen sie, was am besten zu tun sei.

    Ausgehend von dieser slapstickartigen Einlage spinnt Autorin Isabel Allende einen Roman zusammen, der in die Rahmenhandlung des Kriminalromans sehr viele Themen humorvoll und tiefsinnig einbettet. Um sich die Zeit zu vertreiben, während sie warten müssen, erzählen sich die drei Akteure ihre Lebensgeschichten. Sie handeln von Flucht und Vertreibung, von Verlust, von Liebe, von traumatischen Ereignissen und schönen Augenblicken im Leben. Ganz nebenbei bringt die Autorin Sozialkritik mit ein, sehr moderat, aber gleichzeitig sehr bestimmt, sie schildert die Zustände in Lucias chilenischer Heimat genauso wie die in Guatemala, dem Anfangspunkt von Evelyns Flucht. Aber auch Richards Leben ist nicht so gleichmässig verlaufen wie erwartet. Sehr einfühlsam und mit viel Sympathie für ihre Protagonisten erzählt der Roman die Erlebnisse dieser drei Menschen und all derer, die in ihrem Leben eine Rolle gespielt haben. Die Schwere der Vergangenheit wird immer wieder von den humorvollen Geschehnissen der Gegenwart unterbrochen, so dass der Leser von den dramatischen Ereignissen aus der Vergangenheit auch nicht erschlagen wird. Und dabei bahnt sich nach und nach eine Veränderung an, die niemand erwartet hatte.

    Mit diesem Roman zeigt Isabel Allende erneut ihre Fabulierkunst, sehr schnell kann sie den Leser in den Sog der Geschichte hineinziehen. Etwas unglücklich gewählt finde ich den deutschen Titel, ist es doch klirrend kalt am Ausgangspunkt der Ereignisse. Hier passt der Originaltitel eindeutig besser.

    Mich hat das Buch sehr schnell fasziniert, deshalb vergebe ich sehr gerne alle fünf möglichen Sterne und spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 28.07.2018 bei bewertet

    Spannend und meisterhaft erzählt

    „Ein unvergänglicher Sommer“ ist ein spannender Roman der chilenisch-US-amerikanischen Schriftstellerin Isabell Allende von drei Menschen die nichts gemeinsam haben und zufällig zusammentreffen.

    Durch einen Schneesturm kommt es in Brooklyn zu einem Auffahrunfall. Richard - ein ansonsten sehr kontrollierter Professor - hat Alkohol getrunken und Tabletten genommen und schlittert in einem unachtsamen Moment mit seinem Wagen in ein anderes Auto. Aus diesem steigt eine junge Frau, die lediglich panisch auf den sich nicht mehr schliessenden Kofferraumdeckel einschlägt und anschliessend wortlos verschwindet. Richard gelingt es gerade noch ihr seine Visitenkarte in das Auto zu werfen. Diese nutzt die Autofahrerin und taucht mitten in der Nacht bei Richard auf. Wieder bleibt sie stumm und Richard vermutet, dass sie ihn nicht verstehe. Seine chilenische Untermieterin Lucia kann helfen und es kommt raus, dass sich in dem Kofferraum des Wagens eine Leiche befindet. Da sie sich illegal in den USA befindet und das Auto ungefragt von ihrem Arbeitgeber ausgeliehen hat, kann sie nicht zur Polizei. Für Lucia ist sofort klar, die Leiche muss verschwinden.

    Da in den Kapitelüberschriften jeweils der bzw. die Protagonisten um den/die es geht und der Ort der Handlung genannt wird, findet man sich einfach in der Handlung zurecht. Der Schreibstil der Autorin ist – wie auch in ihren vorherigen Büchern – angenehm und mühelos zu lesen. Mir gefällt ihre bildhafte und lebendige Sprache. Dabei versteht sie es ausgezeichnet Spannung und Humor miteinander zu vereinen. Ihre Charaktere beschreibt sie authentisch und nachvollziehbar und die Entwicklung und Balance der Beziehung zwischen den drei vollkommen unterschiedlichen Charakteren ist ausgesprochen interessant.

    Sehr einfühlsam schreibt Isabell Allende über die Probleme der Migration aus Mittelamerika in die USA. Die Lebensumstände den Herkunftsländern sind untragbar und den Menschen bleibt nichts anderes als die Flucht. Die Handlung ist spannend und die Erzählweise mitreissend. Ich habe das Buch gerne gelesen und freue mich schon jetzt auf weitere Werke von Isabell Allende.

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  • 5 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nela, 04.09.2018

    Richard hat in einer dunklen Winternacht in Brooklyn einen Auffahrunfall. Er macht sich keine grossen Gedanken darüber, sorgt er sich doch mehr um seine Katze, die er gerade wegen einer Vergiftung zum Tierarzt gebracht hatte. Doch dann steht die Fahrerin des anderen Wagens vor seiner Tür. Evelyn ist ein guatemaltekisches Kindermädchen und illegal im Land. In ihrem Kofferraum befindet sich eine Leiche und sie braucht seine Hilfe. Zusammen mit Lucía, der chilenischen Untermieterin und Kollegin von Richard, machen sich die drei auf den Weg, die Leiche zu entsorgen.

    Gleich zu Beginn des Buches herrscht eine ganz besondere Stimmung. Man sitzt mit Lucía im warmen Zimmer, draussen stürmt es, sie kocht eine Suppe, die sie an ihre Heimat erinnert. Ich kannte von Isabel Allende bisher nur ihre Jugendbücher und auch in diesen schafft sie immer eine ganz besondere Atmosphäre und Stimmung. Durch den Klappentext und das für mich wenig ansprechende Cover hatte ich etwas Angst, am Schluss eine belanglose Liebesgeschichte vorzufinden, doch dies war unbegründet. Man erfährt durch die drei Protagonisten sehr viel über die Geschichte Südamerikas, die Situation verschiedener Gesellschaftsschichten, Evelyns Flucht und die Hintergründe der Drei. Der Roman ist spannend, emotional, lehrreich und interessant.

    Fazit: ein schöner Roman einer tollen Autorin

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 15.08.2018

    Anhand des Klappentexts und des Covers könnte man bei "Ein unvergänglicher Sommer" eine eher kitschige Geschichte erwarten. Aber das täuscht - genauso wie übrigens auch der Titel. Ich habe Isabel Allendes neuestes Buch nicht als Liebesgeschichte gelesen, sondern als eine Geschichte über Migration. Jeder der drei Protagonisten hat hierbei seinen ganz eigenen Hintergrund. Im Blizzard des Januar 2015 treffen sie zusammen. Neben der Geschichte um die Leiche im Kofferraum wird nach und nach die Vergangenheit aller drei erzählt. Natürlich ist auch eine Liebesgeschichte enthalten, die aber überhaupt nicht kitschig ist und eher ein Nebenschauplatz ist.

    Richard aus New York, Lucía aus Chile und Evelyn aus Guateamala werden durch einen Zufall zusammen geführt. Trotz aller Unterschiede bilden die eine Zweckgemeinschaft, um eine Leiche zu beseitigen. Die Geschichte rund um die Leiche mutet tragikomisch bis überzeichnet an, was in meinen Augen nicht gut zum Rest des Buches passt.
    In Rückblicken erfahren wir immer mehr über die drei Protagonisten, die bisher alle ein Leben voller tragischer Umstände hinter sich haben. Wiederkehrendes Motiv ist die Migration, die jeden bereits durch mehrere amerikanische Länder geführt hat - vielleicht wäre "getrieben" das richtige Wort, denn wirklich richtig ankommen können alle drei bisher nirgendwo. Diese ganz unterschiedlichen Geschichten machten für mich den Reiz des Buches aus, zeigen sie doch, wie unterschiedlich Flucht und Migration verlaufen kann. Leider geht es nicht richtig in die Tiefe - viele Aspekte werden eher gestreift als genau analysiert - anders wäre es wohl bei drei Lebensgeschichten und diesem Seitenumfang nicht möglich. Hierdurch ist es dennoch ein sehr aktuelles Buch zu einem internationalen Thema, in dem die Autorin die menschliche Seite hinter einer oft polemisch geführten Debatte zeigt.

    Mein Highlight waren die drei Lebensgeschichten - die Handlung in der Gegenwart fand ich im Vergleich etwas schwach. Trotzdem sehr lesenswert.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 30.07.2018

    Ausschweifende Erzählkunst

    Isabel Allende ist ein Garant für humorvolle, kluge und mitreissende Unterhaltung.
    In ,,Ein unvergänglicher Sommer“ stellt sie drei Personen in den Mittelpunkt, deren Leben sich zufällig kreuzt und dadurch eine unvorhergesehen Wendung nimmt.
    Die Handlung beginnt, ganz anders als es der Titel vermuten lässt, mitten im Winter, in Brooklyn während eines Schneesturms, der eigentlich alle zuhause bleiben lässt. Doch Richard Bowmaster, eigenbrötlerischer Professor an der New York University, muss seinen vergifteten Kater zum Tierarzt fahren. Dabei rutscht er auf den eisglatten Strassen in ein anderes Fahrzeug. Dessen Fahrerin steht kurz darauf völlig aufgelöst vor seiner Tür, denn im Kofferraum des Fahrzeugs befindet sich eine Leiche. Die Fahrerin, Evelyn Ortega, ein guatemaltekisches Kindermädchen, traut sich aber nicht zur Polizei, da sie sich illegal in den USA aufhält. Ausserdem hat sich panische Angst vor ihrem Arbeitgeber, der offenbar gewalttätig und sehr gefährlich ist. Richard, heillos überfordert mit der Situation, ruft seine chilenische Untermieterin Lucia zu Hilfe. Diese ist wie Richard Anfang 60, anders als er ist sie aber pragmatisch, zupackend und lebensfroh. Sie entscheidet, dass die Leiche und das Unfallauto verschwinden müssen. Mitten im Schneesturm machen sich die drei ungleichen Gefährten auf eine abenteuerliche Reise.
    Die einzelnen Kapitel rücken zu Beginn je eine Figur in den Fokus. So erfährt man nach und nach nicht nur die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven, sondern auch das vergangene Leben der einzelnen Figuren. Isabel Allende verwebt dabei geschickt die Geschichte Guatemalas, Chiles, Brasiliens und der USA mit dem jeweiligen Schicksal ihrer Figuren. Auch wenn dabei viel Grausames und Trauriges zur Sprache kommt, schafft es die Autorin dennoch, Hoffnung, Lebensfreude und Herzenswärme zu vermitteln.
    Ein berührender Roman für Leser, die ausschweifendes Erzählen lieben.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 30.07.2018 bei bewertet

    Ausschweifende Erzählkunst

    Isabel Allende ist ein Garant für humorvolle, kluge und mitreissende Unterhaltung.
    In ,,Ein unvergänglicher Sommer“ stellt sie drei Personen in den Mittelpunkt, deren Leben sich zufällig kreuzt und dadurch eine unvorhergesehen Wendung nimmt.
    Die Handlung beginnt, ganz anders als es der Titel vermuten lässt, mitten im Winter, in Brooklyn während eines Schneesturms, der eigentlich alle zuhause bleiben lässt. Doch Richard Bowmaster, eigenbrötlerischer Professor an der New York University, muss seinen vergifteten Kater zum Tierarzt fahren. Dabei rutscht er auf den eisglatten Strassen in ein anderes Fahrzeug. Dessen Fahrerin steht kurz darauf völlig aufgelöst vor seiner Tür, denn im Kofferraum des Fahrzeugs befindet sich eine Leiche. Die Fahrerin, Evelyn Ortega, ein guatemaltekisches Kindermädchen, traut sich aber nicht zur Polizei, da sie sich illegal in den USA aufhält. Ausserdem hat sich panische Angst vor ihrem Arbeitgeber, der offenbar gewalttätig und sehr gefährlich ist. Richard, heillos überfordert mit der Situation, ruft seine chilenische Untermieterin Lucia zu Hilfe. Diese ist wie Richard Anfang 60, anders als er ist sie aber pragmatisch, zupackend und lebensfroh. Sie entscheidet, dass die Leiche und das Unfallauto verschwinden müssen. Mitten im Schneesturm machen sich die drei ungleichen Gefährten auf eine abenteuerliche Reise.
    Die einzelnen Kapitel rücken zu Beginn je eine Figur in den Fokus. So erfährt man nach und nach nicht nur die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven, sondern auch das vergangene Leben der einzelnen Figuren. Isabel Allende verwebt dabei geschickt die Geschichte Guatemalas, Chiles, Brasiliens und der USA mit dem jeweiligen Schicksal ihrer Figuren. Auch wenn dabei viel Grausames und Trauriges zur Sprache kommt, schafft es die Autorin dennoch, Hoffnung, Lebensfreude und Herzenswärme zu vermitteln.
    Ein berührender Roman für Leser, die ausschweifendes Erzählen lieben.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 30.07.2018

    Isabell Allendes neuer Roman erzählt die Geschichte dreier Menschen, die der Zufall oder das Schicksal zusammenführte. Alle drei haben gebrochene Biografien und schleppen Altlasten aus Verlust, Trauer und Schuld mit sich.
    In wechselnden Kapiteln und Perspektiven erzählt Allende von Evelyn, dem illegal in der USA arbeitenden Kindermädchens und der Geschichte ihrer Familie und ihrer Flucht in die Vereinigten Staaten.
    Sie erzählt von Richard, der an seiner Vergangenheit krankt und sich die Schuld am Tod seiner Tochter und seiner Frau gibt. Nachdem er seine Alkoholsucht überwunden hatte, stürzte er sich in seine Arbeit und sein Haus,das kalt, kahl und unfreundlich zu seiner Festung wurde.
    Lucia ist seine Untermieterin, eine Exil-Chilenin, die trotz ihrer Trauer um ihren in der Diktatur verschwunden Bruder und ihre gescheiterte Ehe und ihre Krebserkrankung sich eine lebensbejahende Energie bewahrte.
    Zusammengeführt hat einen Auffahrunfall die Drei. Richard fuhr auf Evelyns Wagen auf und versteht erst nicht ihre verstörte Reaktion. Die wird ihm erst später klar, als sie erfahren, dass im Kofferraum eine Leiche liegt und Evelyn den Wagen ihres Arbeitgebers gestohlen hat. So machen sie sich auf den Weg, den Leichnam und den Wagen zu entsorgen und alle Spuren zu tilgen. Das ist Lucias Idee, die die junge Illegale auf keinen Fall allein lassen möchte. Aber diese Fahrt wird die Zweckgemeinschaft verändern.
    Isabell Allendes Schicksal ist es, dass ihr erster Roman „Das Geisterhaus“ ein Meilenstein war. Ein Buch, das aus der zeitgenössischen lateinamerikanischen Literatur nicht wegzudenken ist. Seit dem wird jedes neue Buch von ihr daran gemessen und hält dem Vergleich nicht stand. Was eigentlich ungerecht ist, denn sie schreibt hinreissende und spannende Geschichten voller Lebenserfahrung und mit einer tiefen Menschenfreundlichkeit. Und genau das macht auch „Ein unvergänglicher Sommer“ aus. Es hat mir sehr gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 21.10.2018

    "Ein unvergänglicher Sommer" hat mich nach ein paar Anfangsschwierigkeiten doch sehr überzeugt, deswegen gebe ich für dieses Buch vier Sterne. Denn dann kann man gar nicht anders, als sich immer mehr in die Geschichte zu versenken.

    Das Buch führt die Geschichten von drei ziemlich unterschiedlichen Personen zusammen. Richard fährt Evelyn aufs Auto. Im Kofferraum liegt eine Leiche. Lucia, Richards Untermieterin, kommt dazu. Was soll mit der Leiche passieren? Auch Evelyns Schicksal hängt davon ab. Denn sie ist nicht die Mörderin, könnte aber dafür verantwortlich gemacht werden.

    Diese Handlung ist eigentlich wirklich nur die Rahmenhandlung. Im Buch werden nämlich sehr genau die Geschichten der einzelnen Personen geschildert, die alle etwas mit Südamerika zu tun haben. Ich muss zugeben, das hat mich am Anfang etwas gestört, weil ich da gerne mehr Handlung an sich gehabt hätte und was die drei jetzt anstellen. Als dann aber die Geschichten auch immer spannender wurden, viel es leicht sich immer mehr in die Lektüre zu versenken. Die drei haben wirklich harte Schicksale erlebt, jeder auf seine ganz eigene Weise. Das macht die Charaktere auch so interessant und tiefgehend, weil man sie im Laufe der Geschichte immer besser kennenlernt und richtige Verbindungen mit ihnen eingeht.

    Der Schreibstil von Allende ist wie gewohnt nicht ganz einfach zu lesen, übertragt aber dennoch eine Lockerheit, die es einfach macht, der Geschichte zu folgen. Ich finde, diese Geschichte hat eine spannende Rahmenhandlung, tiefgehende Charaktere und arbeitet sehr interessant, intensiv und informativ die Geschichte Südamerikas, gebunden an Einzelschicksale auf. Das hätte ich mir von dem Roman gar nicht erwartet und musste mich erst daran gewöhnen, aber dann hat dieses Konzept voll überzeugt und ich empfehle das Buch gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia L., 12.11.2018 bei bewertet

    Sommer ist, was du draus machst

    Wenn man den Klappentext so liest, vermutet man hinter diesem Buchdeckel wahrscheinlich eher ein rasantes Roadmovie. Stattdessen würde ich es eher als Erfahrungsbericht mit einprägsamem Lebensmotto nennen:

    "Man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt. Und zum leben ist es nie zu spät!"

    Richard und Lucía sind in ihren 60ern, als sie als Untermieterin bei ihm einzieht. Obwohl beide in ihrem Leben schon unheimlich viel erlebt haben, könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Während Lucía sich von ihren Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lässt und ihr Leben geniesst, hat Richard längst kapituliert. Er kapselt sich ab und verschanzt sich hinter Mauern. Bis die junge Evelyn inmitten eines Schneesturms plötzlich an seiner Tür klingelt und ihn damit zwingt, das Leben so zu nehmen wie es kommt.

    Auch wenn sich das Buch ziemlich ruhig liest, wirkt es doch sehr beeindruckend. In vielen Rückblenden erfährt man, was die drei Schicksalsgefährten in ihrem Leben bereits erlebt haben und wie sie letztendlich zu den Personen geworden sind, die sie heute der Welt zeigen. Es stimmt einen nachdenklich zu lesen, was vor allem die beiden Frauen alles erleben mussten, aufgewachsen in Guatemala und Chile.
    Denn Isabel Allende erzählt nicht nur von der Liebe und dem Leben, sondern auch von politischen Unruhen, ärmlichen Verhältnissen, Gewalt gegen Frauen und der amerikanischen Flüchtlingspolitik. Trotz der ernsten Themen ist das Buch sehr unterhaltsam und lässt einen mit einem positiven Gefühl zurück.

    Fazit:
    Ein Buch, das einen daran erinnert, nicht nur in der Vergangenheit zu leben und mit seinen Rückschlägen zu hadern. Solange man mutig ist und die Zukunft furchtlos mit offenen Armen empfängt, ist der Sommer des Lebens noch nicht vorbei!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 30.07.2018

    Als Richard Bowmaster mit seiner Katze, die an Vergiftungserscheinungen leidet, unterwegs zum Tierarzt ist, verursacht er einen Auffahrunfall. Zu diesem Zeitpunkt ahnt er nicht, dass sein Leben eine grosse Wende erfahren wird.
    Kurze Zeit später steht Evelyn,seine Unfallgegnerin, vor seinem Haus und erzählt ihm eine wirre Geschichte. Das Auto, mit dem sie unterwegs war, gehört ihrem Chef und im Kofferraum befindet sich eine Leiche.
    Richard ist mit diesen Informationen völlig überfordert und bittet seine Mieterin, eine chilenische Dozentin, um Hilfe.
    Die erste Idee, die Polizei zu verständigen, scheidet aus, da Evelyn illegal im Lande lebt. Die drei willkürlich aufeinandergetroffenen Menschen versuchen nun ,die Situation irgendwie zu meistern.

    Meine Meinung:

    In verschiedenen Erzählsträngen wechselt die Autorin zwischen Vergangenheit und Gegenwart der beteiligten Personen. Dies ist immer mit Orts —und Namenangabe gekennzeichnet,wodurch man als Leserin stets den Überblick behält.
    Alle drei Protagonisten sind auf unterschiedliche Weise vom Leben gebeutelt worden. Das erzählt die Autorin auf eine sehr feinfühlige, aber dennoch eindringliche Weise. Verschiedene Themen, wie Sklavenhandel, Gewalt in der Ehe, Verlust von Familienangehörigen, Flüchtlingsprblematik usw.,werden behandelt.
    Auch eine sich anbahnende neue Liebesbeziehung wurde in den Themenkreis aufgenommen.

    Fazit:

    Erneut hat mich der tolle Schreibstil der Autorin begeistert,obwohl es meiner Meinung nach, nicht ihr stärkstes Werk ist.
    Von mir eine Leseempfehlung und vier Sterne.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 02.08.2018 bei bewertet

    „Ein unvergänglicher Sommer“ beginnt gar nicht sommerlich mit einem Schneesturm im Winter und Richard, Uniprofessor und Eigenbrötler, wird urplötzlich mit dem Leben mit all seinen Facetten konfrontiert.

    Die letzten Jahre, wohl eher Jahrzehnte, hat er ein zurückgezogenes Leben mit seinen Katzen geführt und keine menschliche Nähe zugelassen.
    Doch nun poltern Lucia (aus Chile) und Evelyn (aus Guatemala) nicht nur in sein nüchternes Appartement, sondern in sein Leben.
    Im Gepäck haben sie nicht nur eine Leiche im Kofferraum, sondern auch ihre Lebensgeschichte.

    Isabel Allende hat es wieder geschafft, mit ihren weiblichen Hauptpersonen auf die Geschichte Lateinamerikas aufmerksam zu machen, die politischen Geschichte ist eng mit den Charakteren verbunden und wie gewohnt sehr berührend.
    Sie hat mit den Haupt- und Nebenfiguren starke Frauen gezeichnet, die trotz Leid weitermachen (müssen).

    Eingebunden in einen abenteuerlichen Krimi und eine Liebesgeschichte ein meist spannendes und sehr berührendes Buch.
    Mit den übersinnlichen Erscheinungen in Allendes Büchern kann ich zwar immer nicht so viel anfangen, sie gehören aber zu den Charakteren und ihrer Herkunft und sind insofern o.k.

    Zwischendrin hatte das Buch für mich etwas an Kraft verloren, insgesamt aber ein starkes Buch über starke Frauen. Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 29.07.2018 bei bewertet

    Die Geschichte von Isabel Allende handelt von drei Personen, die das Schicksal zusammenführt. Richard, ein eigenbrötlerischer Professor, seine Untermieterin Lucia und Evelyn, der Richard aufs Auto drauf fährt. Mir hat gut gefallen, dass Richard und Lucia schon älter sind und trotzdem noch Zukunftspläne haben. Die Autorin hat zwischen der eigentlichen Handlung immer Kapitel eingestreut, die über die Vergangenheit der drei Protagonisten berichten. So erfährt man viel über Evelyns Flucht aus Guatemala, aber auch was bei Lucia in Chile alles passiert ist. Richard hat auch eine bewegende Vergangenheit. Die Autorin springt immer zwischen der Gegenwart und Vergangenheit hin und her, hat das aber immer gut gekennzeichnet, so dass man als Leser den Durchblick behält. Dies ist mein erstes Buch von Isabel Allende und ich fand ihren Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Für mich waren die Rückblenden leider nicht ganz so interessant, wie die eigentliche Hauptgeschichte, da ich mich mehr dafür interessierte, was die drei mit der Leiche anstellen. Alles in allem ein sehr ruhiger Roman, den man aber sehr gut lesen kann.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meike K., 22.08.2018

    Richard fährt während eines Schneesturmes Evelyn hinten auf ihr Auto drauf und ist kurze Zeit später mitten drinnen in einem Abenteuer, denn die Fahrerin des Autos steht kurze Zeit später vor seiner Tür. Im Kofferraum befindet sich eine Leiche und Evelyn kann nicht zur Polizei gehen. Sie ist illegal im Land und hat sich das Auto nur von ihrem Chef ausgeliehen. Richard sucht Hilfe bei seiner chilenischen Untermieterin Lucía. Gemeinsam wollen sie die Leiche entsorgen und lernen dabei eine Menge über die Anderen und über sich selbst.

    Das Cover gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Ich mag dieses graphische nicht und ich finde es passt auch nicht zum Inhalt des Buches.
    Die Kapitel werden aus verschiedenen Blickwinkeln und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es wird von den bisherigen Leben der Protagonisten berichtet.

    Die Entsorgung der Leiche rückt dabei in den Hintergrund und die Autorin nimmt uns mit nach Südamerika und die Probleme mit Korruption und den Gangs. Man lernt dabei etwas von den politischen Situationen bestimmter Länder und auch etwas über die Bevölkerung. In diesem Buch werden viele aktuelle Themen angeschnitten und miteinander verwoben.

    Alle drei haben in ihrem Leben viel durch gemacht und es ist interessant ihre Geschichten zu erfahren. Jeder hat ordentlich zu schleppen.
    Auch sind die drei sehr sympathisch.

    Mir hat die Spannung gefehlt. Die Leiche taucht am Anfang der Geschichte auf. Obwohl keins der drei Leben langweilig ist, konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Es war an einigen Stellen sehr langatmig. Auch das Ende gefällt mir nicht.

    Ich denke, dass dieses Buch viele andere Leser begeistern wird. Ich gehöre nicht dazu und deswegen gibt es von mir keine Leseempfehlung.

    Ich habe das Buch von vorablesen bereitgestellt bekommen und bedanke mich herzlich dafür.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 29.08.2018

    Ein neues Buch von Isabel Allende zieht mich immer in seinen Bann. Ich habe ganz viele ihrer Bücher gelesen, und immer waren es ganz besondere Bücher, die aus der Vielzahl an Titeln herausragten. Isabel Allende versteht es, mit ihrem einmaligen, bildhaften und atmosphärischen Schreibstil, ihrem Einfallsreichtum und vor allem mit ihrer ungeheueren Kennntis der Geschichte Lateinamerikas ihre Leser zu begeistern. Wie immer legt sie ihr Augenmerk auf die Charakterisierung ihrer Protagonisten, die einem ganz nahe kommen, man glaubt sie zu kennen und kann sich mit ihnen identifizieren.

    Im vorliegenden Buch treffen Paul, Lucia und Evelyn ganz zufällig aufeinander. Paul fährt auf einer eisglatten Strasse auf Evelyns Fahrzeug auf, was zu ungeahnten Verwicklungen führt. Evelyn kommt aus Guatemala und lebt und arbeitet ohne Papiere in New York. Paul und Lucia sind Kollegen, die beide an der Universität ind New York arbeiten. Nun müssen die drei sich zusammentun, weil Evelyn wegen des Schadens am Auto dieses nicht einfach ihrem Arbeitgeber zurückbringen kann. im Kofferraum befindet sich eine Leiche. Die Leiche muss verschwinden, was die drei vor ziemliche Probleme stellt. Evelyn ist am Boden zerstört und Paul lässt sich erst nach langem Zögern von Lucias praktischen Vorschlägen überzeugen. In einer eingeschneiten Hütte, in der sie die Nacht verbringen müssen, erzählen sich die drei ihre Lebensgeschichten, und die haben mich wirklich erschüttert. Schonungslos und wahrhaftig berichtet Isabel Allende über die Verhältnisse in Guatemala und Chile, über Menschenhandel, Raub, Mord und Vergewaltigungen und über das Verschwinden von Menschen. Insbesondere Evelyn ist hiervon betroffen. Nach und nach erkennen die drei, dass sie zusammenstehen müssen, um die traumatischen Erlebnisse zu überwinden. Ohne Verbitterung und mit sehr viel Einfühlungsvermögen lässt Isabel Allende ihre Protagonisten neue Hoffnung schöpfen. Und wenn auch der Titel des Buches mit dem Inhalt nicht so recht zu tun hat, weil die Geschichte mitten im Winter spielt, löst die Autorin das Rätsel auf. Nachdenklich und betroffen bleibe ich zurück und weiss, dass ich mich mit dem Buch noch lange auseinandersetzen werde.

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