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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Paula K., 06.06.2019

    Mütterchen Russland

    Sehr überrascht hat mich, dass dies eigentlich der zweite Teil der Sankt- Petersburg - Romane der Autorin ist. Dies stört aber nicht, da die Handlung vollkommen autark ist und auch fehlende Vorkenntnisse der Handlung keinen Abbruch tun.
    Leider hielt der Roman nicht ganz, was ich mir von ihm versprach. Ich erwartete Hofintrigen, geheime Liebschaften der Zarin und viel Zeit mit ihr und dem so verheissungsvollem Philosophen. Aber trotz der durchaus namenhaften geschichtlichen Personen die in diesem Buch vorkommen, verbringt der Leser viel Zeit mit unbekannten Persönlichkeiten. Nichtsdestotrotz entführt uns die Autorin in eine tolle Zeit Mütterchen Russlands und schafft es mit ihrem Schreibstil einiges wieder wett zu machen. Empfehlung für alle, die sich schon mit Katharina befasst haben und nun gerne einen geschichtsträchtigen Roman lesen wollen, der in dieser Zeit angesiedelt ist.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 13.08.2019

    Dieses Buch ist der zweite Band, der die Geschwister Felice, Willi und Ille zur Nieden nun im Berlin von 1928 begleitet. Im ersten Band „Was wir zu hoffen wagten“ erleben wir die Zeit vor Ausbruch des Ersten Krieges und die Zeit unmittelbar danach.

    Felice ist die erfolgreiche Anwältin, Willi ein gefeierter Regisseur und Ille, die ja als Gattenmörderin verurteilt worden ist, findet sich kaum in der neuen Welt zurecht. Illes Kinder wachsen gemeinsam mit jenen von Felice und Quintus auf.

    Willi hat seine grosse Liebe Recha geheiratet. Doch während er nach wie vor einem „perfekten“ Film nachjagt, bekommt seine jüdische Frau, Schauspielerin, den immer stärker werdenden Antisemitismus hautnah zu spüren.

    Die gesamte (Gross)Familie scheint auseinander zu brechen, als Ille in Gernot einen neuen Partner zu finden glaubt, und ihre Kinder von Felice wegholen will. In beinahe halsbrecherischen Aktionen kämpft Felice darum, ihre Pflegekinder zu behalten.

    Meine Meinung:

    Michaela Saalfeld ist es stellenweise gut gelungen die Stimmung in Deutschland einzufangen: Da ist zum Beispiel die scheinbare Normalität, in der die Menschen leben, aber auch der Tanz auf dem Vulkan (man steht ja kurz vor dem Börsencrash) und den heraufdäuenden schwarzen Wolken des immer stärker werdenden Antisemitismus. Als Leser kennt man ja die richtige Weltgeschichte und weiss daher, was sich so abspielen wird.

    Die Charaktere haben sich seit dem ersten Band anders entwickelt als gedacht. So schlittert die toughe Anwältin Felice als es darum geht, dass Ille ihre Töchter wieder zu sich nehmen will, in ein emotionales Chaos, das sie ziemlich irrational agieren lässt.

    Recha wünscht sich ein Kind, aber anstatt mit Willi darüber zu reden, verbeissen sich beide sprachlos in ihren Beruf. Doch für die jüdische Recha wird es immer schwieriger, Rollen zu bekommen und das liegt nicht nur daran, dass der Tonfilm dem Stummfilm starke Konkurrenz macht. Willi selbst versucht aus dem Schatten seines in Ypern gefallenen Freundes Wolfgang Vanselow herauszutreten und hetzt einer Vision nach.

    Am besten hat mir noch Quintus gefallen, der sich, obwohl fast wie ein Statist wirkend, als Fels in der Brandung entpuppt.

    Der Schreibstil ist detailverliebt, manchmal ausufernd und hemmt dadurch den Fortgang der Handlung. Hier wäre ein strategischer Eingriff seitens Lektorat vermutlich hilfreich gewesen, die vielen Verzweigungen der Familiensaga ein wenig zu kürzen.

    Gut gefallen hat mir, dass der Titel, der als Zitat in unterschiedlichen Varianten, sich mehrfach im Buch wiederfindet. Auch der Besuch des Schuhgeschäftes „Salamander“ hat mich schmunzeln lassen. Sonst hat mir das Lokalkolorit von Berlin um 1928/29 ein wenig gefehlt.

    Es steht die Ankündigung der Autorin im Raum, einen dritten Teil zu schreiben. Der wird, so befürchte ich, eine Zessur in der Familiengeschichte bedeuten. Wir wissen ja, was nach 1933 in Deutschland bzw. auf der ganzen Welt passiert ist.

    Fazit:

    So ganz hat mich der zweite Teil nicht überzeugt. 3 Sterne kann ich dennoch vergeben.

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  • 4 Sterne

    Claudia R., 17.07.2019 bei bewertet

    Interessante Zeitreise
    Die Autorin nimmt in ihrer Fortsetzung der Petersburg-Saga ihren Leser mit in die Regierungszeit Katharina der Grossen. Reale und fiktive Personen führen uns durch ein buntes Bild der aufstrebenden Stadt im Norden Russlands, das bisher mittelalterlich geprägt war und nun durch eine aufgeklärte Regentin zu einer neuen Blüte geführt werden soll. Jedoch regt sich auch Widerstand auf Seiten der Unterdrückten, unterstützt durch eine enge Vertraute der Zarin. Die Autorin verarbeitet eine Fülle historischer Begebenheiten, was manchmal erdrückend auf den Leser wirkt. Hier hätte ich mir mehr Tiefe bei der Ausgestaltung der Charaktere gewünscht. Der Roman bietet dennoch gute Unterhaltung und einen interessanten Blick auf das Russland des 18. Jahrhunderts.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 17.07.2019

    Interessante Zeitreise
    Die Autorin nimmt in ihrer Fortsetzung der Petersburg-Saga ihren Leser mit in die Regierungszeit Katharina der Grossen. Reale und fiktive Personen führen uns durch ein buntes Bild der aufstrebenden Stadt im Norden Russlands, das bisher mittelalterlich geprägt war und nun durch eine aufgeklärte Regentin zu einer neuen Blüte geführt werden soll. Jedoch regt sich auch Widerstand auf Seiten der Unterdrückten, unterstützt durch eine enge Vertraute der Zarin. Die Autorin verarbeitet eine Fülle historischer Begebenheiten, was manchmal erdrückend auf den Leser wirkt. Hier hätte ich mir mehr Tiefe bei der Ausgestaltung der Charaktere gewünscht. Der Roman bietet dennoch gute Unterhaltung und einen interessanten Blick auf das Russland des 18. Jahrhunderts.

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  • 4 Sterne

    engel24, 11.09.2019

    Sankt Petersburg,1762. Die Welt hält den Atem an, als sich die junge Kaiserin nach dem Putsch selbst zur Zarin krönt.
    Der Preussenkönig Friedrich der Grosse schickt einen jungen Philosophen als Spion in den Winterpalais.
    Er soll über Katharinas Pläne berichten.


    Die Autorin Martina Sahler hat die russische Politik gut recherchiert und bringt sie in dem Roman gut ein.

    Das Buch ist gut aufgemacht, hat im vorderen und hinteren Teil Karten von Sankt Petersburg und Russland.
    Und eine Auflistung aller Beteiligten Personen.

    Das Cover finde ich passend und stimmig. Es passt gut zu dem Buch.

    Der Schreibstil ist flüssig.

    Die Zarin und der Philosoph ist ein interessanter Historischer Roman.
    Gebe 4⭐️

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 26.05.2019

    Katharina die Grosse scheint fest auf dem russischen Zarenthron zu sitzen. Zwar war ihr Weg zur Macht nicht ganz koscher, doch jetzt wird sie auch von den anderen grossen Herrschern Europas respektiert. Friedrich II schickt ihr, der gebildeten und philosophisch Interessierten, gar seinen Haus- und Hofphilosophen Stephan Mervier. Der wollte mit seiner Frau eigentlich in Paris und Wien glücklich werden, doch die russische Gesellschaft nimmt die beiden bald auf.

    Die Geschichte grosser Herrscherinnen ist immer eine besondere, da das „schwache“ Geschlecht oft besonders kämpfen muss, um Anerkennung und Rückhalt im Volk und der oberen Zehntausend zu finden. Martina Sahler behandelt in ihrem Roman nur eine kurze Zeitspanne von Katharinas Regentschaft, doch auch die hat es schon in sich. Intrigen, Geheimnisse, angespannte Verhältnisse, Kriege… langweilig wird es nicht in St. Petersburg. Die Autorin spricht viele kleine und grosse historische Fakten an, trotzdem steht klar immer die fiktive Handlung im Vordergrund. Vielleicht war es das, was mich im Endeffekt davon abgehalten so richtig in der Geschichte aufzugehen. Die vielen fiktiven Figuren leben ihr Leben, das mich aber samt und sonders nicht so richtig interessiert hat. Egal ob es die Oberschicht ist oder der aufständische Bauer, so recht konnte mich keiner überzeugen und so hat mich ihr Schicksal oft unfreiwillig kalt gelassen. Die Einblicke blieben mir auch zu oberflächlich, gerade der Blick auf die drohende Rebellion gerät äusserst flüchtig. Zwar habe ich dank Sahlers angenehmen Erzählstil unterhaltsame Lesestunden gehabt, trotzdem hat mich der Inhalt einfach nicht richtig überzeugen können.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 05.06.2019

    Die Zarin Katharina die 2.te steht im Zentrum der Geschichte von Martina Sahler. Es handelt sich um den zweiten Band. Katharina hat ihren Mann aus dem Weg räumen lassen und ist nun unumschränkte Herrscherin eines grossen Reiches. Obwohl sie den Reformen, die im restlichen Europa nach und nach um sich greifen, sehr zugetan ist, und den Disput mit diversen Philosophen und Vordenkern der damaligen Zeit sehr schätzt, regiert sie doch mit eiserner Hand und lässt keinen Zweifel daran, wer das sagen hat. Das bekommen nicht nur ihre Untertanen zu spüren sondern auch die Liebhaber, Sohn und Ziehtochter.

    Kaiser Friedrich schickt einen Jungen Philosophen und dessen Frau zum spionieren an den russischen Hof. Durch diesen Erzählstrang erfährt man mehr über die Gegenr der Zarin und wie die Deutschen Katharina damals sahen.

    Trotz einiger fiktiver Darsteller liegt der Fokus des Buches doch auch auf den tatsächlichen geschichtlich belegten Fakten. Für mich hätte es gerne noch etwas fiktiver sein dürfen oder spekulativer, wie Katharina gewesen sein könnte. Es fehlte mir etwas die Empathie und die Tiefe der Charaktere. Auch hätte es die Dramatik sicher gesteigert, wenn auch das arme Volk und auch der ein oder andere Sklave (ja die gab es damals zu hauf in Russland) eine tragende Rolle gespielt hätte.

    So ist es ein solider Roman mit einer spröden Zarin und einer interessanten, etwas dahin plätschernden Story, die am Ende noch ein bisschen Fährt aufnimmt und zu einem zufriedenstellenden Ende kommt.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mariola P., 01.06.2019 bei bewertet

    Im Jahr 1763 schickt der Preussenkönig Friedrich der Grosse ein Philosoph, Stephan Mervier nach Sankt Petersburg, der soll immer der Friedrich über die Plänen von die Zarin Katharina die Grosse informieren, doch diese Aufgabe stellt sich schwieriger als er an Anfang gemeint hat und dann noch die Rebellion in Russland....


    Diese Buch historisch ist super, die vielen Fakten , die vielen realen Personen verleihen dieser Geschichte viel von Authentität doch mir fehlt die Bindung zu den Protagonisten, alle sind blass und fad, ich kann bis zum Ende keine grössere Gefühle zu jemanden hier hegen, die leben, die leiden, die treffen Entscheidungen aber alles das bleibt in die Ferne und rührt bei mir nichts.
    Der Schreibstil ist flüssig aber sind Momente wo alles zäh und langatmig ist, eine jedoch muss ich feststellen, die Beschreibungen von Sankt Petersburg und von die Palasten sind atemberaubend, die Autorin schreibt so plastisch und bildhaft dass ich brauche keine grosse Fantasie das alles von meiner Augen zu sehen, einfach super.

    Gut geschriebene historische Geschichte leider mit sehr schwach ausgearbeiteten Protagonisten Teil.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 21.05.2019

    Das Cover finde ich passend und stimmig. Es passt gut zu dem Buch.

    Der Schreibstil konnte mich nicht mitreissen und leider hat es mir das Buch sehr schwer gemacht.
    Ich habe grosse Probleme gehabt in die Geschichte zu kommen und damit hatte ich nicht gerechnet. Es war nicht das erste Buch von Katharina der Grossen, das ich gelesen habe.
    Die Charaktere in diesem Buch sind für mich alle sehr oberflächlich geblieben und somit habe ich der Geschichte zwar folgen können, sie hat mich aber nicht wirklich gefesselt.

    Wirklich schade, ich hatte mir mehr von dem Buch erwartet.

    Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 16.06.2019

    nicht so gut wie der erste Band
    Leider konnte mich dieses Buch nicht so sehr begeistern, wie der erste Teil dieser Reihe.Der war noch sehr abenteuerlich und beschäftigte sich mit der Entstehung der Stadt St. Peterburg. Dieser zweite Band ist Katharina der Grossen gewidmet, einer sehr charismatischen Frau, die sich innerhalb der Monarchen Europas behaupten musste.Ihr wurde unterstellt ihren Gemahl ermordet haben zu lassen und man misstraute ihrem Regierungsstil und ihrer Absichten Europa betreffend. Deshalb schickt Friedrich der Grosse einen Spion nach Russland, der sich nach den Absichten der Monarchin , Europa betreffend schlau machen soll.

    Das was mir beim ersten Band so gut gefallen hat, nämlich das Abenteuer und die Spüannung die das Buch mit sich brachte, hat mir bei diesem Buch sehr gefehlt. Sicherloich war es interessant mehr über die Zeit, in der Katharina herrschte zu erfahren, zumal es auch die Zeit war, in der viele Deutsche sich an der Wolga niederliessen , Deutsche, die in den letzten Jahrzehnten zurück nach Dewutschland kamen, die sogenannten Wolgadeutschen.

    Aber irgendwas hat mir bei diesem Buch gefehlt, um richtig in die Geschichte eintauchen zu können. Die Personen war gut und sehr charismatisch beschrieben, doch es dauerte lange, bis mal ein bisschen Leben in die Geschichte kam. Wenn ich erst die Hälfte eines Buches Buches lesen muss, um Gefallen daran zu finden, kann ich es nur mit wohlgemeinten 4 Sternen bewerten.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra K., 07.06.2019

    Das Cover stimmt mit Blick über die Newa auf die Zeit ein, in der das Buch spielt (1762 bis 1775). Der Einstieg in den Roman um Katharina die Grosse ist problemlos möglich, ohne Band 1, der zurzeit Zar Peter des Grossen spielt, gelesen zu haben. Es handelt sich um eine eigenständige, abgeschlossene Geschichte.

    Die faszinierende Welt rund um St. Petersburg hat mich total eingefangen. Es treten viele Personen auf mit facettenreichen Charakteren, die sich grösstenteils gut entwickeln. Die Darstellung der unterschiedlichen Schichten im 18. Jahrhundert hat mich begeistert, ebenso das Aufzeigen der verschiedenen Sichtweisen auf die Themen der Zeit. Dies alles ist eine gute Basis für die interessante Entwicklung der Geschichte.

    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, er ist leicht zu lesen und sorgt für ein reibungsloses Verfolgen der einzelnen Erzählstränge. Der Plan von St. Petersburg, das Personenregister und die Zeittafel sind sehr informativ und absolut hilfreich.

    Ein wenig enttäuscht hat mich die Figur des Philosophen. Sie geht teilweise etwas unter und hat sich nicht so entwickelt, wie ich es bei dem Titel vermutet hätte.

    Die geschichtlichen Details erscheinen mir fundiert und gut recherchiert; die historischen Fakten verschmelzen hervorragend mit der fiktiven Geschichte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 05.06.2019 bei bewertet

    Die Leseprobe hat mich neugierig gemacht, und das Buch hat mich nicht enttäuscht. Die Einführung in die Geschichte kann man auf den ersten Seiten nachlesen, was sehr hilfreich ist. Im Buch hat sich die Autorin zwar an die zeitliche Abfolge gehalten, aber durch die Einfügung einer ganzen Reihe von fiktiver Personen hat der Roman Lebendigkeit und Spannung erhalten.

    Hervorragend ist die Person der Katharina der Grossen beschrieben, ihre Zielstrebigkeit, mit der sie sich die Macht gesichert hat, in der Absicht, Russland zu einem freien Land nach westlichem Vorbild zu gestalten. Leider sind ihre Reformpläne ihrem eigenen Lebensstil zum Opfer gefallen.

    Dies hat Sonja, die Ziehtochter der Zarin, dazu bewogen, sich gegen ihre "Maman" zu stellen. Sonja, eine hochintelligente junge Frau, mit der die Zarin grosse Pläne für eine Karriere am Hofe hatte, liess sich nicht beirren und
    forderte die Zarin auf, ihre Reformpläne durchzusetzen.

    Eine interessante Figur im Roman ist auch Stephan Mervier, eine deutscher Philosoph, der vom Preussenkönig Friedrich an den Zarenhof geschickt wurde, um das Vorhaben der Zarin zu beobachten und nach Deutshland zu berichten. Stephan Mervier aber schloss sich einer Gruppe junger Männer an, die im Untergrund nach Möglichkeiten zur Umsetzung von Reformen in Russland suchten.

    Ich habe mit grossem Interesse über das Leben von Katharina der Grossen gelesen. Eine starke Frau, die viel für ihr Land wollte, aber rigoros ihre eigenen Lebensziele durchsetzte.

    St. Petersburg war der Mittelpunkt des Lebens der Zarin. Hier lebte sie, je nach Jahreszeit im Winterpalast oder Sommerpalast mit all ihrem Prunk und Reichtum. St. Petersburg war der Mittelpunkt allen höfischen Lebens und glanzvollen Ereignissen.

    Auch wenn in diesem Buch historische Gegebenheiten mit fiktiven Ereignissen und Personen vermischt wurden, ist es der Autorin gelungen, einen spannenden und lehrreichen Roman zu schreiben. Für alle, die historische Romane vermischt mit guter Unterhaltungslektüre lieben, sei dieser Roman wärmstens empfohlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 28.05.2019

    Russland, 1762: Nach einem Putsch und dem Tod des Zaren Peter III. lässt sich seine Witwe Katharina zur Zarin krönen und besteigt als Katharina II. den Thron. Die Deutsche auf dem Zarenthron will ihre Hauptstadt St. Petersburg zur politischen und kulturellen Blüte bringen und zeigen, dass Russland nicht rückständig und sie eine weltoffene Herrscherin ist, und fördert deshalb Kunst, Literatur und Philosophie in der Stadt. Preussenkönig Friedrich II. traut ihr nicht und entsendet den jungen Philosophen Stephan Mervier und seine Frau Johanna, eine Malerin, nach St. Petersburg. Mervier soll an Katharinas Hof und in der Stadt Fuss fassen und Friedrich über Katharinas Plänen auf dem Laufenden halten. Während Stephan am Hof und ausserhalb in philosophischen Zirkeln diskutiert und seine Frau auf den Durchbruch als Malerin hofft, schwelt es im Riesenreich. Es regt sich Widerstand in allen Teilen der Bevölkerung, und Katharina ahnt nicht, dass selbst in ihrem engsten Umfeld ein Verräter lauert….

    Schlichtweg grossartig! Ein toller Historienschmöker, der keine Wünsche offenlässt, nahe an den geschichtlichen Fakten und doch leidenschaftlich und packend. Die Autorin verfügt nicht nur über fundiertes Wissen, sie verpackt dieses in eine fesselnde, zu Herzen gehende Geschichte mit viel Herzblut und sehr authentischen Figuren. Ihr Schreibstil ist gehoben und dennoch sehr eingängig, ihre Sprache anschaulich ohne kitschig zu sein, sie lässt die Stadt vor unserem inneren Auge entstehen, lässt Menschen und ihre Geschichte lebendig werden. Der Leser taucht ein in ein farbenprächtiges Panorama und gewinnt ausserdem tiefste Einblicke in das Seelenleben der Protagonisten. Fast nebenher erlangt der Leser grosses Wissen in Katharinas Politik, aber noch viel spannender sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die unverhofften und oft überraschenden Freundschaften und Allianzen, die sich bilden. Die Autorin versteht es meisterhaft, die verschiedenen Perspektiven und Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen, so dass es nicht eine Sekunde langweilig wird. Der Leser erhält so tiefe Einblicke in alle gesellschaftlichen Schichten, vom Leibeigenen und Aufrührer bis zum Hofstaat, und erfährt, was die Menschen motiviert und umtreibt, von ihren Ängsten und Zweifeln, ihrem Mut und ihrer Opferbereitschaft.

    Das Buch wimmelt von interessanten Charakteren, auch wenn natürlich einige Nebenfiguren bleiben und die Autorin, wie sie selbst sagt, aufgrund der Fülle an Informationen über Katharina und der Menge an Personen in ihrem Umfeld naturgemäss eine Auswahl treffen musste. Dafür sind diejenigen, die im Buch vorkommen, umso vielschichtiger angelegt, jeder ist besonders in seiner Persönlichkeit und viele machen im Laufe der rund dreizehn Jahre, in denen das Geschehen stattfindet, eine starke Entwicklung durch. Dass die Handlung in einem Zeitrahmen von dreizehn Jahren spielt, macht die Geschichte kompakt und übersichtlich und sie lässt sich leichter verfolgen, ein Pro- und ein Epilog geben ihr zudem einen Rahmen und umschliessen sie gleichsam aufs Trefflichste. Formal ist das Geschehen in drei Bücher unterteilt mit fortlaufenden Kapiteln. Sehr hilfreich sind Zeittafel und Personenregister am Anfang des Buches.

    Als herausragender Charakter sticht natürlich Katharina hervor. Sie ist eine extrem starke, aber auch zwiespältige Persönlichkeit. Man muss sie für vieles bewundern, aber auch für einiges kritisieren. Die Autorin zeigt den Menschen hinter der Monarchin, eine Frau, die sich durchzusetzen weiss, die um Anerkennung und Liebe ringt, die hochintelligent ist, aber dennoch oft ein anderes Selbstbild hat als ihre Umgebung und ihr Volk von ihr haben. Sie lässt einerseits die Kultur in ihrer Stadt erblühen, fördert Künstler, Literaten und Philosophen, errichtet Bildungsstätten, setzt Reformen durch, herrscht aber andererseits als Autokratin und Despotin und schlägt Rebellionen blutig nieder, umgibt sich mit Jasagern und Schmeichlern und macht die Leibeigenschaft im Land stärker denn je. Aufs tiefste gedemütigt durch den Verrat in ihrem engsten Umfeld, lässt sie trotz der grossen menschlichen Enttäuschung am Ende doch Gnade walten, überwältigt von einem grossen Liebesbeweis.

    Die für mich faszinierendste Figur neben Katharina war übrigens nicht der titelgebende Philosoph Mervier – er beeindruckte mich erst am Schluss -, sondern Katharinas Ziehkind Sonja sowie Merviers Frau Johanna. Erstere ist eine originelle Person, deren Geschichte sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht und die eigentlich immer präsent ist. Über sie würde ich liebend gern mehr lesen. Letztere macht meines Erachtens den deutlichsten Wandel durch. Johanna entwickelt sich von einer schüchternen, von Selbstzweifeln geplagten und anfangs depressiven schwachen Person zu einer erfolgreichen Künstlerin, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, schliesslich zu ihrer Liebe steht und ihren Weg geht. Überhaupt beeindruckend, wie besonders die Frauen im Buch in einer für Frauen allgemein schwierigen Zeit sich behaupten und mit aller Kraft versuchen zu überleben.

    Fazit: ein absolut lesenswerter Roman, der alles vereint, was einen historischen Roman ausmacht – besser geht einfach nicht. Dass die Autorin erfolgreich Bücher und besonders im historischen Kontext angesiedelte Romane schreiben kann, hat sie hinlänglich bewiesen, doch ihre St Petersburg-Romane setzen noch einen drauf und bestechen durch Detailgenauigkeit und Liebe zu Land, Leuten und Geschichte. Wer sie noch nicht kennt, wird spätestens jetzt ein Fan und darf sich hoffentlich auf noch viele weitere Bände freuen!

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 23.05.2019

    Die Zarin und der Philosoph
    Inhaltsangabe: Quelle Amazon
    Katharina die Grosse und die Blütezeit von Sankt Petersburg

    Kurzbeschreibung:
    Katharina die Grosse und die Blütezeit von Sankt Petersburg
    Die junge Katharina krönt sich nach einem Putsch selbst zur Zarin. Sie sieht sich als Nachfolgerin von Peter dem Grossen und will Russland nach Westen öffnen. Doch die Welt hält den Atem an, kann man der Deutschen auf dem Zarenthron trauen? Preussens König Friedrich II. schickt einen Philosophen nach Petersburg, um die Pläne der neuen Herrscherin auszuspähen. Stephan Mervier ist beeindruckt von Katharina, von ihrer Klugheit, ihrem Charisma, aber Russlands Rückständigkeit und das Elend der Leibeigenen machen ihn wütend. Dabei wächst der Widerstand im Winterpalast längst heran. Eine enge Vertraute Katharinas kämpft auf Seiten der Unterdrückten. Stephan verliebt sich in die mutige Rebellin, die in grosser Gefahr schwebt. Denn die Zarin fördert zwar Fortschritt, Bildung und die Wissenschaften, aber ihre Herrschaft ist absolut, und sie setzt ihre Macht mit äusserster Härte durch.





    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Martina Sahler, hat mich mit ihrem 2. Band der Russland Triologie, wieder begeistert. Auch wenn es der 2. Band ist, muss man nicht den 1.Teil gelesen haben. Hier geht es um die junge Zarin Katharina , die Zar Peter Idee , Russland dem Westen zu öffnen fortsetzen will. Mit ihrem Schreibstil, versteht sie es einem in die Geschichte hineinzuversetzen, man wird eins mit den Personen, lacht und weint mit Ihnen. Der Spannungsbogen ist vom Anfang bis Ende sehr hoch. Auch das Historische ist korrekt wiedergegeben, und man erfährt so einiges Neues über Katharina und das Leben am Hof. Wir begegnen grossen historischen Persönlichkeiten, auch hat sie Fiktives und Wirklichkeit gut miteinander verwoben. Alles ist Bildhaft wiedergegeben, es war ein Vergnügen in diesem Roman zu versinken. Er ist ein sehr spannender Roman, der die Politischen Probleme in Russland zur damaligen Zeit wiedergibt. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, man spürt es ist mit viel Herzblut und der Liebe zu Russland geschrieben.


    Ich habe Katharina schon bewundert, für ihre Kraft und Stärke dieses Land, das voller Unruhen und Missmut ist, zu regieren. Sie war schon geschickt und sehr diplomatisch, mit dem Umgang ihrer Soldaten . Aber auch mit ihren Liebhabern. Das ausgerechnet der Preussenkönig Friedrich der Grosse ihr einen Spion an den Zarenhof schickte verwunderte mich nicht, ausgerechnet der Philosoph Stephan Mervier und seine junge Frau Johanna, hat er dafür ausersehen. Mich hat es nicht gewundert, das sie die ganze Scharade durchschaut, sich aber nichts anmerken lies. Sehr berührend fand ich wie sie die kleine 5 Jährige Sonja, von ihrer Mutter ausgesetzt annimmt, sie ist geradezu vernarrt in ihre Ziehtochter. Das Mädchen, ist wirklich mehr als intelligent, in zunehmendem Alter entwickelt sie sich zu einer regelrechten Rebellin, sie weiss wie sich durchsetzen muss. Aber das es ihr zum Verhängnis wird, habe ich geahnt, und um sie gebangt. Den in ihrem Zorn kann Katharina gnadenlos sein. Auch Stephan begibt sich auf Abwege, er tritt einem literarischen Zirkel bei, dem so manches von Katharina Politik im Auge ist. Auch hier muss man bangen und beten. Das Stephan seine Frau Johanna, eine begnadete Malerin, so schmählich, vernachlässigte, tat mir schon sehr leid.
    Aber ich fand es tröstlich, das sie in Boris Albrecht, einem Schriftsteller, einen Seelenverwandten fand. So manches Abenteuer ist zu bestehen, der Aufstand und die Rebellion, den im Land brodelt es. Ein Buch voller unvorhersehbarer Wandlungen, die einem oft den Atem anhalten lassen. Den Katharina möchte grossartiges bewegen, Schulbildung, neue Gesetze, und vieles mehr.
    Eine Geschichte mit einem grossen Emotionalen Ende.
    „ Ein Facettenreicher Roman, vor grossen historischen Hintergrund „

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bettina H., 30.05.2019

    Die Zarin und der Philosoph
    Autor: Martina Sahler

    Es geht um Katharina die Grosse. Sie krönt sich nach einem Putsch selbst zur Zarin, sieht sich als Nachfolgerin von Peter dem Grossen und will Russland nach Westen öffnen. Doch die Welt hält den Atem an, kann man der Deutschen auf dem Zarenthron trauen? Preussens König Friedrich II. schickt einen Philosophen nach Petersburg, um die Pläne der neuen Herrscherin auszuspähen. Stephan Mervier ist beeindruckt von Katharina, von ihrer Klugheit, ihrem Charisma, doch er sieht auch die Kehrseite der Medaille: Russlands Rückständigkeit und das Elend der Leibeigenen machen ihn wütend. Dabei gerät er fast ungewollt in einer Gruppe von Widerständlern und muss parallel den „Schein“ bei Katharina wahren bzw. konstruktive Kritik an ihren „Regierungsformen“ stellen. Doch auch im Winterpalast wächst der Widerstand längst heran. Eine enge Vertraute Katharinas kämpft auf Seiten der Unterdrückten. Stephan verliebt sich in die mutige Rebellin, die in grosser Gefahr schwebt. Denn die Zarin fördert zwar Fortschritt, Bildung und die Wissenschaften, aber ihre Herrschaft ist absolut, und sie setzt ihre Macht mit äusserster Härte durch.

    Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Martina Sahler, denn schon von „Die Stadt des Zaren“ war ich sehr begeistert. Hier erleben wir St. Petersburg unter Katharina der Grossen. Wie im Nachwort der Autorin festgehalten, konzentriert sich der Roman vor allem …„auf Katharinas Rolle zur Zeit der Aufklärung“. Es Fliessen jede Menge historische Fakten ein, die äusserst geschickt mit fiktiven Elementen verwoben sind.

    Der Schreibstil ist beeindruckend, wunderbar bildhaft, äusserst lebendig und absolut flüssig zu lesen. Man wird in eine andere Zeit versetzt und findet sich als stiller Betrachter aller Szenen im Hintergrund. Martina Sahler lässt uns am russischen Flair in St. Petersburg teilhaben. Ich konnte alle Emotionen nachvollziehen: Freude, Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und vieles mehr.

    Die Protagonisten, vor allem die historischen Persönlichkeiten wie Katharina, Graf Grigori Orlow, Grigori Potemkin, J. I. Pugatschow, Voltaire, Diderot und Friedrich II. treten hier beeindruckend und authentisch auf die Lesebühne. Die Einflechtung der fiktiven Figuren ist Martina Sahler sehr gut gelungen. Ein entscheidende Rolle nehmen dabei der Philosoph Stephan und seine Frau Johanna und Katharinas Ziehtochter Sonja ein. Der Handlungsverlauf, die persönlichen Geschichten/Erlebnisse sind hier perfekt in die Historie verankert und dies hat mir wunderbar gefallen. Wenn ich exakt historische Gegebenheiten 1:1 haben möchte, greife ich zum Geschichtsbuch oder Lexikon, aber wenn drumherum noch eine äusserst spannende Handlung einfliesst, geschichtliche Ereignisse hautnah präsentiert werden, dann ist dieser Roman geradezu perfekt, der Unterhaltungswert sehr hoch.

    Das Buch selbst hat ein wunderschönes Cover, welches exzellent zur Geltung kommt und zum Kaufen anregt. Entsprechende Landkarten – hier vom damaligen St. Petersburg und Russland – sind vorn und hinten im Buch enthalten. Vor allem auf der Karte von St. Petersburg war ich sehr oft mit den Protagonisten unterwegs und konnte mir vieles bildhaft vorstellen. Ein Personenverzeichnis mit den historisch belegten und fiktiven Personen empfand ich ebenfalls sehr hilfreich. Und am Ende natürlich das sehr interessante Nachwort, vieles wird dadurch noch schlüssiger und von manchen Gegebenheiten war ich sehr überrascht (Stichwort Reiseroman).

    Meine Erwartungen zu „Die Zarin und der Philosoph“ waren sehr hoch und ich würde definitiv nicht enttäuscht, im Gegenteil. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und vergebe dafür auch volle Punktzahl.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 29.05.2019

    aktualisiert am 31.05.2019

    Martina Sahler nimmt den Leser in diesem Historienroman im flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil (auf knapp 500 Seiten) mit in das Sankt Petersburg von 1761 bis 1775. Sehr eindrucksvoll beschreibt sie, ohne Langeweile aufkommen zu lassen, das Leben sowie das Umfeld von Katharina der Grossen. In diesem Roman werden historische Fakten leicht und verständlich mit Fiktionen verwoben. Sie spielt mit den Figuren rund um Katherina, dass es ein Genuss ist sich immer weiter in die Geschichte hineinzulesen. Hilfreich für Leser, die diesen dicken Schmöker nicht in einem Zug durcharbeiten, sind die ersten Seiten mit den Personenbeschreibungen sowie die Zeittafel. Die Zarengeschichte des riesigen Russlands wird in dieser Zeitspanne eindrucksvoll vermittelt. Bedingt durch den Titel dachte ich anfangs es handelt sich um leichte/seichte Lesekost. Schnell habe ich gemerkt, dass dem nicht so ist. Ich habe richtig Lust bekommen, mir den ersten Teil "Die Stadt des Zaren" zu besorgen.

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 29.05.2019

    Dieser historische Roman ist der zweite Teil einer Trilogie rund um das Zarenreich. Hat sich Teil eins (Die Stadt des Zaren) mit Zar Peter, dem Grossen, beschäftigt, ist nun Katharina die Grosse, Mittelpunkt des Romans. Allerdings deckt die Erzählung nur den Zeitraum bis 1775 ab.

    Die Autorin versucht die Zarin als aufgeklärte Monarchin darzustellen, in dem sie z.B. Sonja, ein Findelkind bei sich aufnehmen lässt. Das Mädchen, das überdurchschnittlich intelligent ist, wird im gesamten Verlauf des Romans eine wichtige Rolle spielen, wenn auch nicht immer eine schlüssige.

    Mehrere historische Personen kreuzen unseren und Katharinas Weg. So treffen wir Denis Diderot, den französischen Philosophen, korrespondieren mittels der fiktiven Figur Stephan Mervier mit dem echten Friedrich II., und lernen mehrere Liebhaber der Zarin kennen. Neben den Brüdern Grigori und Alexei Orlow erfreut sich Grigori Potemkin der Leidenschaft der Zarin.

    Die historischen Personen stellen allerdings nur ein grobes Gerüst für die Geschichte dar. Im Zentrum stehen der deutsche Philosoph und Dichter Stephan Mervier und seine Frau, die Malerin Johanna. Stephan ist allerdings vom preussischen König angehalten, die Zarin auszuspionieren. Er wird relativ bald enttarnt, was aber (für mich unverständlich) ohne Konsequenzen bleibt.

    Hier bin ich nun auch schon bei meinen Kritikpunkten:
    Die Autorin geht mit historischen Tatsachen recht grosszügig um. Manchmal schleichen sich auch garstige Fehler ein, die nicht notwendig und leicht vermeidbar wären. So wird gleich auf S. 35 der Sohn Maria Theresias (Joseph II) als deren Ehemann bezeichnet (richtig ist Franz Stephan von Lothringen).
    Die Figur der Zarin erscheint ambivalent. Einerseits will sie eine aufgeklärte Reformerin sein, hängt aber andererseits am althergebrachten.
    Der Titel suggeriert ein Zwiegespräch Katharinas mit einem Philosophen. Allerdings kommen gleich zwei vor, eben der fiktive Mervier und der historische Diderot, philosophische Dispute hingegen kaum.
    Die Autorin verzettelt sich in vielen kleinen Begebenheiten und streift historisch Wichtiges manchmal nur nebenbei. So wird der Figur des „Boris“ zu Beginn für meinen Geschmack zu viel Platz eingeräumt. Die elegisch erzählten Probleme mit seiner Familie hätten durchaus gestrafft werden können. Die homoerotische Annäherung des Verlegers Lorenz an Boris füllt einige Zeilen, zeigt die Abhängigkeit in die sich Boris begibt, hat aber wenig mit Katharina zu tun. Boris‘ Rolle im „Zirkel“ hätte dafür ein wenig tiefer gestaltet werden können. Die sich später entwickelnde Liebschaft mit Johanna, ist für die Handlung nicht unbedingt relevant.

    Die Pestrevolte von 1771 in Moskau wird nur mit wenigen Worten gestreift. Ein wichtiges Detail, nämlich dass eine grosse Gruppe der Bevölkerung glaubt, Katharinas ermordeter Ehemann sei noch am Leben, wird im Zusammenhang mit dem „Pugatschow-Aufstand“ nur am Rande erwähnt.
    Historisch nicht belegbar ist, dass Frauen an der (nicht näher bezeichneten) Akademie lehren (Johanna) und lernen (Sonja) durften. Frauen war der Zugang zu akademischer Bildung in ganz Europa bis zum beginn des 20. Jahrhunderts (mit Ausnahme der Schweiz) verboten.

    Natürlich kann die Autorin es nicht allen Lesern recht machen. So bin ich eben ein wenig zwiegespalten.
    Der Schreibstil ist farbenprächtig und opulent. Das St. Peterburg der 18. Jahrhunderts lässt sich gut vorstellen. Das Cover ist passend gewählt und die Leser können die Pracht der Stadt erahnen.

    Fazit:

    Für Leser, denen es weniger um die historische Genauigkeit, denn um farbenprächtige Geschichten vergangenen Zeiten geht, können durchaus Gefallen an diesem Roman finden. Ich kann hier nur 3 Sterne vergeben, weil mich dieses Buch nicht überzeugt hat.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 29.05.2019

    Katharina und ihr St Petersburg sehr bildlich dargestellt
    Die Zarin und der Philosoph ist der zweite Teil der St Petersburg Reihe von Martina Sahler. Nachdem mich der erste Teil total begeistert hat, musste ich diesen natürlich auch lesen.

    Nachdem es im ersten Teil um die Anfänge der Stadt und ihren Gründer Zar Peter ging, sind wir jetzt bei Katharina der Grossen angekommen. Wir lernen einige Bewohner der Stadt kennen, deren Leben irgendwie mit dem der Zarin verbunden ist. So zum Beispiel den deutschen Philosophen Stephan und seine Frau Johanna. Oder das Findelkind Sonja das von der Zarin aufgenommen wird.
    Insgesamt begleiten wir Katharina 13 Jahre lang und erfahren einiges über die damalige Zeit. Natürlich kann bei einer solchen Zeitspanne vieles nur angeschnitten werden aber das fand ich jetzt nicht schlimm. Wichtig waren mir die handelnden Personen und die hatten wie ganz normale Menschen alle so ihre Macken, das hat mir gefallen.

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  • 4 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sago, 26.05.2019 bei bewertet

    Erst beim Aufklappen des Romans habe ich erfahren, dass es sich dabei um den 2. Teil einer Serie handelt über das historische Sankt Petersburg. Die Romane können durchaus unabhängig voneinander gelesen werden. Dennoch ist mir nicht ganz klar, inwieweit vielleicht die Kenntnis des ersten Teils manches erleichtert. Ich war zum Beispiel komplett erstaunt, dass Russlands Zarin Katharina, die später die Grosse genannt wurde, so einfach ein Findelkind bei sich aufnimmt, dass ihr ein Einsiedler, dem sie schon einmal begegnet ist, bringt. Das und die dafür gegebene Erklärung fand ich nicht ganz plausibel. Ob es durch den ersten Band logischer würde, vermag ich nicht zu sagen. Das kleine Mädchen Sonja erweist sich als hochtalentiert, und wird bald zum Liebling Katharinas.

    An Katharinas Hof wird auch der preussische Philosoph Stefan Mervier entsandt. Vorgeblich, um mit der Zarin zu disputieren, doch insgeheim spioniert er für den preussischen König. Seine Frau Johanna, eine begabte Malerin, folgt ihm nur unwillig nach Sankt Petersburg und wird dort so unglücklich, dass die Ehe in eine Krise gerät. Sonja reift zu Frau heran und begegnet Stefan, während Johanna von einem russischen Schriftsteller umworben wird...

    Man sollte sich vor dem Lesen darüber klar sein, dass die letztgenannten vier Personen im Zentrum des Romans stehen und die historischen Figuren nur den Rahmen bilden. Zentrum und Rahmen sind allerdings äusserst interessant verwoben. So erfährt man einiges über Katharinas Regierungsstil und Leben, wenn man sich wie ich damit bisher wenig befasst hat. Dieser ist sowohl geprägt durch hohen Anspruch als auch feudale Härte, was für die Hauptprotagonisten des Romans zu einer immer grösseren Gefahr wird.

    Farbenprächtig und kenntnisreich führt die Autorin durch die damalige Zeit. Der Buchumschlag ist zudem wunderschön. Selbst der Buchrücken ist noch ein Schmuck im Regal!

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  • 4 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 20.06.2019

    Spannender historischer Roman!
    Wer in diesem knapp 500-seitigen Werk eine trockene Auflistung historischer Fakten befürchtet, irrt sich gewaltig. Martina Sahler entführt den Leser in ihrem gründlich recherchierten und zum Lesegenuss mit fiktiven Elementen ausgeschmückten Werk in die wohl schillerndste, farbenprächtigste und für mich faszinierendste Stadt Russlands und beleuchtet das Leben jener starken Frau, um die sich bereits zu Zeit ihres Lebens Legenden rankten. Katharina die Grosse steht für Aufklärung und Fortschritt, sie fördert die Bildung, die Wissenschaft, die Künste; doch – wie so viele Herrscher/innen – polarisiert sie. Warum hält die ansonsten so gütige und gerechte Frau am grausamen Gesetz der Leibeigenschaft fest?

    Auf dem wunderschönen Cover ist ein Gemälde abgebildet, welches bereits das Genre erahnen lässt. Auch die grosse goldene Krone oberhalb des Buchtitels wird elegant in Szene gesetzt.

    Dieser Roman hat mich vor allem durch seine bildgewaltigen Beschreibungen der Stadt an der Newa beeindruckt, die schon seit langer Zeit auf meiner Reisewunsch-Liste steht. Mehr denn je möchte ich nun den Newski-Prospekt entlangschlendern, die Pracht des Winterpalasts - samt der Kunstschätze der Eremitage - bestaunen! Gekonnt lässt die Autorin mit ihrem unterhaltsamen Erzählstil die Vergangenheit wieder lebendig werden. Auch wenn ich mir für die Darstellung von Katharinas Figur noch etwas mehr Nähe gewünscht hätte bzw. sie für mich gerne noch mehr im Vordergrund hätte stehen können, gewinnt man als Leser doch einen anschaulichen, authentischen Einblick in ihr Wesen. Jedoch wird sie in keiner Weise glorifiziert, auch die unter ihrer Herrschaft bestehenden Missstände werden angeprangert. Hierzu ist es natürlich unabdinglich, auch über die politischen Hintergründe zu schreiben, was allerdings ein klein wenig abgekürzt hätte werden können (aber das ist reine Geschmackssache). Der unüberbrückbare Graben zwischen Arm und Reich ist tiefer denn je, im Volk werden Stimmen nach einer Rebellion immer lauter…sogar im unmittelbaren Umfeld der Zarin. Vor allem Katharinas intelligente Ziehtochter kann nicht die Augen verschliessen vor den grossen Problemen des Landes, dem Elend der Bevölkerung, den Unruhen. Der von dem preussischen König an Katharinas Hof geschickte Philosoph Stephan Mervier soll die Zarin ausspionieren - eine gefährliche Mission, die auch einen Einfluss auf seine Ehe mit der Künstlerin Johanna haben wird, welche sich unter den neuen Lebensumständen immer mehr alleingelassen fühlt.

    Als Leser lernt man viel über die russische Geschichte, die Blütezeit Sankt Petersburgs um 1762-1775. Man spürt die Bewunderung, die die Autorin für diese Stadt hegt und ihre solide Kenntnis der Region. Im Werk enthalten sind auch zwei Karten und eine Zeittafel sowie ein ausführliches Personenregister, welches sowohl historische wie auch fiktive Figuren auflistet. Aufgrund der Vielzahl an Charakteren ist insbesondere letzteres eine willkommene Ergänzung.

    Ich habe erst im Nachhinein erfahren, dass dies der zweite Band einer Buchreihe ist; der Roman ist in sich geschlossen und kann auch als Einzelwerk gelesen werden.

    Fazit: Lehrreiche Unterhaltung! Eine definitive Empfehlung für alle Fans von historischen Frauenromanen.

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