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  • 5 Sterne

    Philo, 22.04.2021 bei bewertet

    Nach reiflichem Studium der Aktenlage, nach vielen Verhandlungstagen, nach Anhörung der Beteiligten und Zeugen verkündet ein Richter sein Urteil. Nicht immer entspricht das Urteil allen Erwartungen, weshalb oftmals Revision eingelegt wird.

    Frank Petersen ist ein gewissenhafter und anerkannter Richter am Oberlandesgericht. Erst nach Prüfung aller Tatbestände fällt er seine Urteile, die nur höchst selten durch ein Berufungsurteil aufgehoben werden. Nun aber hat er massive familiäre Probleme wegen zweier Urteile, die seine Frau nicht nachvollziehen kann und ihm Überheblichkeit und Amtsanmassung vorwirft. Sie zieht kurzerzhand mit dem gemeinsamen Sohn zu ihren Eltern und Petersen weiss nicht, wie er sich verhalten soll. Er denkt darüber nach, sich als Richter zur Ruhe zu setzen und zweifelt an seiner Urteilsfähigkeit. Seine vorgesetzte Staatsanwältin, die grosse Stücke auf Petersen hält, bietet ihm eine Beurlaubung von einigen Monaten an, in denen er seine Handlungsweise noch einmalüberdenken soll.

    Der Richter Frank Petersen war mir von Anfang an sympathisch. Ein aufrechter Kämpfer für Recht und Ordnung, der seinen Beruf über alles stellt. Die letzten beiden Urteile versucht er aber, mit den Augen seiner Frau zu sehen. Auf alle Fälle will er aber, dass seine Frau wieder zurückkommt.

    Markus Thiele hat mit seiner fundierten Kenntnis einen spannenden Roman aus dem Gerichtsalltag geschrieben, bei dem es sich zwar um einen fiktiven Roman handelt, der aber an reale Geschehnisse angelehnt ist. Die Tat der Marianne Bachmeier steht mir wieder vor Augen.

    Aber Recht ist nicht gleich Gerechtigkeit. Petersen hält sich streng an die Gesetze und richtet danach das Strafmass aus, was oft auf Unverständnis der Beteiligten oder der Bevölkerung führt.

    Der Autor führt in einer wunderbaren Sprache seinen Lesern den Gerichtsalltag und die für die Urteilsfindung Verantwortlichen vor Augen. Ein sehr lesenswertes Buch, das ich nur empfehlen kann. Es regt zum Nachdenken an, und bestimmt werden die Protagonisten des Buches mich noch eine ganze Weile beschäftigen.

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  • 5 Sterne

    Philo, 28.04.2021

    Nach reiflichem Studium der Aktenlage, nach vielen Verhandlungstagen, nach Anhörung der Beteiligten und Zeugen verkündet ein Richter sein Urteil. Nicht immer entspricht das Urteil allen Erwartungen, weshalb oftmals Revision eingelegt wird.

    Frank Petersen ist ein gewissenhafter und anerkannter Richter am Oberlandesgericht. Erst nach Prüfung aller Tatbestände fällt er seine Urteile, die nur höchst selten durch ein Berufungsurteil aufgehoben werden. Nun aber hat er massive familiäre Probleme wegen zweier Urteile, die seine Frau nicht nachvollziehen kann und ihm Überheblichkeit und Amtsanmassung vorwirft. Sie zieht kurzerzhand mit dem gemeinsamen Sohn zu ihren Eltern und Petersen weiss nicht, wie er sich verhalten soll. Er denkt darüber nach, sich als Richter zur Ruhe zu setzen und zweifelt an seiner Urteilsfähigkeit. Seine vorgesetzte Staatsanwältin, die grosse Stücke auf Petersen hält, bietet ihm eine Beurlaubung von einigen Monaten an, in denen er seine Handlungsweise noch einmalüberdenken soll.

    Der Richter Frank Petersen war mir von Anfang an sympathisch. Ein aufrechter Kämpfer für Recht und Ordnung, der seinen Beruf über alles stellt. Die letzten beiden Urteile versucht er aber, mit den Augen seiner Frau zu sehen. Auf alle Fälle will er aber, dass seine Frau wieder zurückkommt.

    Markus Thiele hat mit seiner fundierten Kenntnis einen spannenden Roman aus dem Gerichtsalltag geschrieben, bei dem es sich zwar um einen fiktiven Roman handelt, der aber an reale Geschehnisse angelehnt ist. Die Tat der Marianne Bachmeier steht mir wieder vor Augen.

    Aber Recht ist nicht gleich Gerechtigkeit. Petersen hält sich streng an die Gesetze und richtet danach das Strafmass aus, was oft auf Unverständnis der Beteiligten oder der Bevölkerung führt.

    Der Autor führt in einer wunderbaren Sprache seinen Lesern den Gerichtsalltag und die für die Urteilsfindung Verantwortlichen vor Augen. Ein sehr lesenswertes Buch, das ich nur empfehlen kann. Es regt zum Nachdenken an, und bestimmt werden die Protagonisten des Buches mich noch eine ganze Weile beschäftigen.

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  • 5 Sterne

    Marita R., 13.05.2021

    Was ist Gerechtigkeit ?

    " Die Wahrheit der Dinge " ist das zweite Buch , das ich von diesem Autor lese und ich bin immer wieder begeistert.Nicht nur der Schreibstil ist anspruchsvoll und toll zu lesen, auch die Themen, die der Jurist aufbereitet sind interessant und regen einen jedesmal zum Nachdenken an, denn es sind Themen, die immer ihre zwei Seiten haben, die bei der Rechtssprechung manchmal aussen vor gelassen werden.

    Auch in diesem Buch geht es darum, ob ein Urteil rechtens ist, nicht nur von der juristischen Seite betrachtet, sondern auch von der menschlichen, die natürlich in einem Gerichtssaal nichts zu suchen hat, dort geht es nur um Fakten. Aber ist dem wirklich so ? Führen nicht unsere Beweggründe manchmal zur Tat ?

    Der Richter Peterssen, der sein Amt mit viel Leidenschaft ausführt, ist hier genauso Hauptperson, wie eine junge Frau, Corinna, deren Handlungen in engem Zusammenhang stehen. Corinna hat den Mörder ihres Sohnes im Gerichtssaal erschossen, kurz bevor das Urteil gefällt wurde, von dem sie annahm, dass es nicht gerecht sein würde, denn sie hat zwei Menschen durch Rechtsradikale verloren. Ihren Mann, der Opfer einer Gewalttat wurde, nur weil er nicht die richtige Hautfarbe hatte und ihren Sohn, der auch aufgrund seiner Hautfarbe brutal ermordet wurde. Peterssen war in letzterem Fall der Richter und sprach ein Urteil, was umstriten war. Schon einige andere Urteile von Ihm wurden vom BGH in Zweifel gezogen und dieser letzte Urteilsspruch, gepaart mit einem anderen, den die Familie als vorurteilsbeladen ansieht, führt dazu , dass die Welt von Peterssen ins Wanken gerät. Seine Frau trennt sich von ihm, sein Sohn versteht ihn nicht und beide werfen ihm Selbstgerechtigkeit vor.

    Dieses Buch hat mich von Anfang an gepackt, mich nicht mehr losgelassen, bis die letzte Seite gelesen war. Der Schreibstil hat sein Übriges getan, um dieses Buch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis werden zu lassen. Ich sag nur ein Wort: L E S E N !!!!!!!

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 21.07.2021

    Wahrheit und Gerechtigkeit

    Frank Petersen ist Strafrichter. Bisher war er von seiner Arbeit sehr überzeugt. Doch nun kommen mehrere Sachen gleichzeitig auf ihn zu: Seine Frau hat sich von ihm getrennt, sie ist mit dem gemeinsamen Sohn zu ihren Eltern gezogen, weil sie ihn als zu selbstherrlich empfindet. Zudem wird voraussichtlich eine seiner Entscheidungen vor dem BGH in Frage gestellt – nun bereits zum vierten Mal. Als auch noch eine Strafgefangene zum Ende ihrer Haft entlassen wird, die im Gerichtssaal den rechtsradikalen Mörder ihres Sohnes erschossen hat, noch bevor Petersen das Urteil verkünden konnte, stellen sich für den zweifelnden Strafrichter entscheidende Fragen: Ist er wirklich so voreingenommen, werden seine Entscheidungen von Vorurteilen geprägt? Was ist die Wahrheit hinter den Dingen?

    Frank Petersen ist ein Strafrichter, der es sich mit seinen Entscheidungen nicht einfach macht, und dabei gerecht in seinen Strafen sein möchte. Dass er nun von so vielen Seiten Gegenwind bekommt, verunsichert ihn – zum ersten Mal in seiner beruflichen Laufbahn, dafür aber umso effektiver. Es ist nachvollziehbar, dass er überlegt, seinen Beruf an den Nagel zu hängen. Seine Zweifel werden existentiell – und durch diese Gedanken erhält der Leser Zugang zur Arbeit eines Strafrichters, zu den Überlegungen, die einem Urteil vorausgehen (müssen). Als Rechtsanwalt kennt der Autor Markus Thiele die Hintergründe zum Rechtswesen und zu gerichtlichen Verfahren, das merkt man der fiktiven Geschichte an. Zwei bekannte unterschiedliche reale Fälle hat Thiele in dieser Erzählung zu einem Roman zusammengefasst und leicht verändert, die Petersens Zweifel authentisch erscheinen lassen.

    Dieses berührende Buch regt zum Nachdenken darüber an, was Wahrheit ist und was sie bedeutet. Sehr gerne empfehle ich die Geschichte weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    Hannelore K., 01.05.2021

    Zerrissen
    Der Titel dieses Buches ist wirklich „Programm“ und hätte meines Erachtens nach nicht treffender gewählt werden können, denn er passt einfach perfekt zu der interessanten und spannenden Geschichte:
    „Frank Petersen, Strafrichter aus Leidenschaft, ist überzeugt von der Unfehlbarkeit des Rechts. Seine Urteile, so sein Selbstverständnis, sind objektiv und gerecht. Bis eines Tages sein Leben völlig aus den Fugen gerät. Und er plötzlich über sich selbst richten muss.
    Ein umstrittenes Urteil löst heftige Kritik an Petersen aus, selbst seine Familie wendet sich von ihm ab. Der Vorwurf seiner Frau, er sei selbstherrlich, voreingenommen und lasse sich von Vorurteilen leiten, ist ein vernichtender Schlag für ihn, der ein altes Trauma aufreisst: Corinna Maier, die in seinem Gerichtssaal den rechtsradikalen Mörder ihres Sohnes erschossen hat, bevor Petersen sein Urteil verkünden konnte. Mit einem Mal steht alles in Frage: seine Integrität als Richter, als Ehemann, als Vater. Aus seiner Sicht gibt es nur einen Ausweg: Er muss sich selbst mit Fragen konfrontieren, die er sich nie zu stellen getraut hat …“
    Der Autor schafft es geradezu meisterhaft, die Zerrissenheit seines Protagonisten dem Leser so nahe zu bringen, dass man sich in seine Situation hineinversetzen kann, selbst wenn man mit dieser Welt sonst so gar nichts zu tun hat. Das macht die Geschichte und auch den Protagonisten sehr lebensecht und nahbar. Das fand ich u.a. als herausragenden Aspekt dieses Buches, das für mich auch wieder eine angenehme Überraschung im teilweise eher „übersättigten“ Buchmarkt war. Es ist anspruchsvoll geschrieben, ohne zu schwierig zu werden dadurch. Diese Balance ist nicht einfach und spricht meiner Meinung nach deutlich für das Talent dieses Autors, den ich mir merken werde und von dem wir hoffentlich noch mehr lesen werden.

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  • 5 Sterne

    Bücherfreundin, 20.06.2021

    Frank Petersen, ein Richter aus Leidenschaft, muss sich plötzlich mit seinem eigenen Selbstbild und der Frage nach Gerechtigkeit und Selbstgefälligkeit im Justizsystem auseinandersetzen.

    Nach jahrelanger Berufserfahrung werden auf einmal mehrere seiner Urteile vom BGH überprüft und er fängt an zu zweifeln, ob er wirklich immer gerecht und ohne Vorurteile geurteilt hat.

    Auslöser ist die bevorstehende Freilassung der verurteilten Mörderin Corinna Maier, die vor 4 Jahren Selbstjustiz in seinem Gerichtssaal bei dem Mörder ihres Sohnes geübt hat.

    Die Geschichte wird auf 2 Zeitebenen erzählt - zum einen in der Gegenwart und zum anderen Anfang der 90 ger Jahren, wo Corinna Maiers Geschichte ihren Anfang nimmt.

    Markus Thiele, selber Strafverteidiger, verknüpft gekonnt die fiktive Geschichte mit zwei echten Kriminalfällen. Zum einen dreht sich viel um die Geschichte von Marianne Bachmeier, die 1981 im Lübecker Gerichtssaal Selbstjustiz beging. Zum Anderen wird der rechtsradikale Mord von Eberswalde von 1990 an Amadeu Kiowa thematisiert.

    Er schafft es gekonnt beides miteinander so verknüpfen, dass man sich (auch mit dem Hintergrundwissen der beiden tatsächlichen Taten) gut in die Gefühlslage der beiden Hauptpersonen reinversetzen kann. Man fängt an, darüber nachzudenken, ob wirklich jedes Gerichtsurteil gerecht gefällt wird bzw. werden kann. Denn lässt sich Gerechtigkeit wirklich immer an den Buchstaben des Gesetzes festmachen oder hat man bei seinem Bauchgefühl nicht doch manchmal ein anderes Empfinden?

    Es ist zwar kein echtes True Crime Buch, aber es kommt dem Genre ziemlich nah und kommt durch das echte Fachwissen des Autors auch sehr authentisch rüber.

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  • 5 Sterne

    Nele33, 05.04.2021

    "Die Wahrheit der Dinge" des Autors und Rechtsanwalt Markus Thiele begibt sich tief in die Rechtssprechung und was auf den verschiedenen Seiten des Gerichts darunter verstanden wird.

    Petersen ein leidenschaftlicher Richter, penibel genau in seinen Augen fast immer unfehlbar verliert den Boden unter den Füssen. Seine Frau Britta zieht nach seinem letzten Urteil mit seinem Sohn Jannis zu ihren Eltern. Er hat ein Urteil gegen den Vater der Freundin seines Sohnes gesprochen-schuldig.
    Von der Möglichkeit sich als befangen aus dem Spiel zu nehmen, hat er in seiner Überheblichkeit keinen Gebrauch gemacht, zumindest in den Augen seiner Frau...
    Petersen macht sich nach einer Runde "Selbstmitleid" und Renovierungsarbeiten auf den Weg, den Weg zu seinem traurigsten Urteil, welches aus dem Gefängnis entlassen wird. Dies wird eine Reise zu sich selbst und dem Leben von Corinna, der Verurteilten.
    Dieser Weg ist nicht bequem und reisst alte Wunden auf beiden Seiten auf.

    Von der ersten Seite an haben mich die Beschreibungen des Autors völlig gefangen genommen, die Wucht die hinter den einzelnen Sätzen steckt, die eher zart daher kommen. Dies ist genau der Schreibstil der mich gefangen nehmen kann und zum nachdenken anregt. Mit dem Wissen, dass diese Geschichte inspiriert wurde von den Fällen Marianne Bachmeier und Amadeu Antonio Kiowa, ging sie mir noch näher. Diese Schiksale haben vor Jahrzehnten die Menschen bewegt und irgendwie hat sich die Situation bis heute nicht grundlegend geändert.
    Ein berührendes und offenes Werk eines Schriftstellers, der es weiss mit Sprache umzugehen.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 10.04.2021 bei bewertet

    Der Strafrichter Frank Petersen ist aus der Bahn geworfen. Er ist davon überzeugt, dass es an seinen Urteilen nichts zu bemängeln gibt. Doch plötzlich gibt es Kritik und er bekommt Zweifel. Selbst seine Frau macht ihm Vorwürfe. Als Corinna Maier nach verbüsster Haft entlassen wird, setzt er sich mit ihr in Verbindung. Sie hat vor Jahren den Mörder ihres Sohnes am letzten Prozesstag, kurz vor der Urteilsverkündung, erschossen. Er stellt alles in Frage.
    Wie schon bei dem Roman „Echo des Schweigens“ hat sich der Autor Markus Thiele von spektakulären realen Fällen inspirieren lassen. Dabei geht es aber weniger um diese Fälle selbst, sondern vielmehr um die Überzeugungen, Einstellung und dann auch Zweifel.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet. Petersen Ist ein Strafrichter aus Leidenschaft. Er ist überzeugt, dass er seine Urteile gar nicht anders hätte fällen können. Doch nun gibt es Kritik und zum wiederholten Mal wird ein Urteil in der höheren Kammer überprüft. Schon das kratzt an seinem Ego, schlimmer aber ist, dass seine Frau ihm vorwirft, rechthaberisch zu sein und voller Vorurteile, und ihn verlässt. Sein Leben gerät aus den Fugen. Er redet mit Freunden und mit Corinna Maier, die es ihm nicht leicht macht. Dabei gewinnt er neue Erkenntnisse. Die Aktenlage ist eine Sache, die Geschichte dahinter ist menschlicher und voller Emotionen.
    Es ist eine komplexe Geschichte um Schuld, Recht und Gerechtigkeit. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 10.04.2021

    Der Strafrichter Frank Petersen ist aus der Bahn geworfen. Er ist davon überzeugt, dass es an seinen Urteilen nichts zu bemängeln gibt. Doch plötzlich gibt es Kritik und er bekommt Zweifel. Selbst seine Frau macht ihm Vorwürfe. Als Corinna Maier nach verbüsster Haft entlassen wird, setzt er sich mit ihr in Verbindung. Sie hat vor Jahren den Mörder ihres Sohnes am letzten Prozesstag, kurz vor der Urteilsverkündung, erschossen. Er stellt alles in Frage.
    Wie schon bei dem Roman „Echo des Schweigens“ hat sich der Autor Markus Thiele von spektakulären realen Fällen inspirieren lassen. Dabei geht es aber weniger um diese Fälle selbst, sondern vielmehr um die Überzeugungen, Einstellung und dann auch Zweifel.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet. Petersen Ist ein Strafrichter aus Leidenschaft. Er ist überzeugt, dass er seine Urteile gar nicht anders hätte fällen können. Doch nun gibt es Kritik und zum wiederholten Mal wird ein Urteil in der höheren Kammer überprüft. Schon das kratzt an seinem Ego, schlimmer aber ist, dass seine Frau ihm vorwirft, rechthaberisch zu sein und voller Vorurteile, und ihn verlässt. Sein Leben gerät aus den Fugen. Er redet mit Freunden und mit Corinna Maier, die es ihm nicht leicht macht. Dabei gewinnt er neue Erkenntnisse. Die Aktenlage ist eine Sache, die Geschichte dahinter ist menschlicher und voller Emotionen.
    Es ist eine komplexe Geschichte um Schuld, Recht und Gerechtigkeit. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Lisa, 11.04.2021

    Faszinierende Einblicke in die Grauzonen unseres Rechts

    „Die Wahrheit der Dinge“ von Markus Thiele beschäftigt sich mit keinem leichten Thema, nämlich der Gerechtigkeit bzw. der (Un-)Fehlbarkeit unseres Rechtssystems. Die Handlung ist zwar fiktiv, wurde aber von zwei wahren Rechtsfällen inspiriert, welche das Buch besonders authentisch wirken lassen. Hierbei werden zwei spannende Perspektiven gegenüber gestellt. Der Autor schreibt fesselnd, treffend und baut so auf relativ wenigen Seiten, eine beeindruckende Geschichte auf. Alles wirkt dabei real und auch die Protagonisten erscheinen lebensnah. So sind ihre Wünsche, Zweifel und Gedanken äusserst umfassend und gut nachvollziehbar dargestellt, so dass ich mich in jede der Positionen gut hineinversetzen konnte. Schnell merkt man, dass Markus Thiele, selbst Rechtsanwalt, Ahnung von diesem Metier und seinen Grauzonen hat. Das Buch ist atmosphärisch und schafft es die Leser*innen zum Nachdenken anzuregen. Die Handlung wirkte auf mich mit der Zeit eine regelrechte Sogwirkung aus, da man sich nach und nach der Frage nähert, ob es wirklich nur die eine unumstössliche Wahrheit gibt, oder ob sich die Wahrheit der Dinge, nicht je nach Blickwinkel auch unterscheiden kann. Durch das spannende Thema, sowie die gelungen Umsetzung hat sich die Lektüre für mich auf jeden Fall gelohnt, weswegen ich den Roman gerne weiterempfehle!

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  • 5 Sterne

    raschke64, 19.04.2021 bei bewertet

    Frank Petersen ist Richter. Er hat eine feste Meinung zu seinen Entscheidungen. Doch in den letzten zwei Jahren wurden vier seiner Urteile vom übergeordneten Gericht angezweifelt und zurückverwiesen. Das ist für ihn schwierig. Ausserdem ist seine Frau der Meinung, dass sie eine Auszeit braucht, und verlässt ihn. In dieser Krise beginnt Frank, über sich und seine Entscheidungen nachzudenken, und es kommen Zweifel auf.

    Das Buch hat mich überrascht, und zwar sehr angenehm. Es bezieht sich auf zwei wahre Rechtsfälle, die im Buch allerdings nur Anstoss geben und zu einer völlig anderen Geschichte verarbeitet wurden. Mir hat zum ersten der Stil gut gefallen. Er ist angenehm zu lesen und verfällt nicht in Juristendeutsch. Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass es hier keine eindeutige Wahrheit gibt. Natürlich erkennt man, dass der Autor bestimmte Ansichten vertritt. Aber er lässt durch das Auftreten der verschiedenen Personen: des Richters, der Ehefrau, einer Betroffenen, verschiedene Ansichten auf die Fälle zu und überlässt es dem Leser, eine endgültige Entscheidung für sich selbst zu treffen. Ausserdem gibt das Buch unheimlich viele Anregungen, um sich eigene Gedanken zu machen. Es ist ein interessanter Einblick in hinter Rechtsfälle und hinter die Personen, die die Entscheidung dazu treffen.

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  • 5 Sterne

    Andreas W., 26.04.2021

    Diese Frage stellt Corinna Maier Richter Petersen, als sie von ihm persönlich unerwartet nach vier Jahren Haft am Tag der Entlassung abgeholt wird. Er selbst war es auch, der die Chance gehabt hätte, dem Mörder ihres Sohnes eine gerechte Strafe zu geben. Doch die Erfahrungen des Lebens haben Corinna gelehrt, dass Gerechtigkeit ein wandelbares Wort ist, je mehr Blinkwinkel hinzukommen, je mehr nach Antworten gesucht wird. Obwohl die Urteile längst gesprochen sind und die Haftstrafe abgeleistet wurde, sind Petersen und Corinna weiterhin auf der Suche nach Antworten.
    Corinnas Leben wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt und am Ende fragt man sich wieder, wie viel kann ein Mensch ertragen. Doch nur so kann man versuchen zu verstehen, was Corinna letztendlich zu dieser verzweifelten Tat treibt. Viele geschichtliche Hintergründe spielen dabei eine grosse Rolle, z.B. der unbeschreibliche Fremdenhass in Ostdeutschland nach der Wende und der beständig wachsende Rechtsextremismus. Und man kann leider das Thema nur mit Corinnas Worten abschliessen: "Vielleicht bin ich naiv, aber ich habe gehofft, dass sich was geändert hätte."
    Ein sehr zeitgemässes Buch, das aktuelles Geschehen wiedergibt und uns alle zum Nachdenken bringt und dabei hilft, die Dinge aus mehreren Standpunkten aus zu betrachten.

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  • 5 Sterne

    Winterzauber, 02.07.2021

    Frank Petersen ist Strafrichter mit Leib und Seele. Über die Jahre hat er viele Urteile gefällt und das Gesetzt ist für ihn heilig. Nun gerät sein Leben ins Wanken, seine Frau verlässt ihn, da sie ihn für selbstherrlich hält und seine Urteile anzweifelt, vor allem als er wegen eines Rechtsspruchs heftig in die Kritik gerät.

    Sein Trauma ist Corinna Meyer, die vor Jahren den Mörder ihres Sohnes im Gerichtssaal erschoss. Er muss sein Leben, seine Einstellung und seine Urteile neu überdenken.

    Ich hatte mir das Buch ganz anderes vorgestellt, im Fokus steht Frank Petersen und erst nach und nach in Rückblicken wird auf den zurückliegenden Fall von Corinna Meyer eingegangen. Die Geschichte verbindet 2 bekannte Gerichtsfälle miteinander und ist absolut spannend. Die Story ist wie ein Sog, nach jeder Seite muss man immer weiter lesen und kann nicht mehr aufhören, bis die letzte Seite gelesen ist.

    Der Autor führt gekonnt ohne erhobenen Zeigefinder durch die Geschichte. Das Thema Selbstjustiz und Fremdenhass wird von allen Seiten beleuchtet und ist absolut erschreckend. Das Buch hallt bei mir noch lange nach und ich werde mir den Autor merken und alle weiteren Bücher von ihm lesen

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 04.05.2021

    Ich habe etwas gebraucht, um in das Buch richtig rein zu kommen. Das lag daran, dass mir der Protagonist nicht sonderlich sympathisch war und ich die Ausgangssituation seltsam fand. Frank Petersen wirkt umhergetrieben, nach seinem Platz suchend, alles in Frage stellend. Parallel zu diesem Handlungsstrang läuft ein Strang in der Vergangenheit, der den Verlauf des Lebens von Corinna Maier beschreibt. Dadurch wird man als Leser Stück für Stück mitgenommen, in die Welt der Justiz, in den Gerichtssaal, wo zwischen Recht und Gerechtigkeit entschieden wird. Da der Geschichte zwei echte Justizfälle zugrunde liegen, ist die erzählte Handlung noch greifbarer. Ich fand die Gegensätze zwischen Recht und Unrecht gut dargestellt. Der Autor kennt sich als Rechtsanwalt in diesem Milieu bestens aus und das merkt man auch an seinen Schilderungen. Er greift hier topaktuelle Themen auf, wie Vorurteile, Fremdenhass, Selbstjustiz und die Grauzone unseres Rechtsstaats. Ich fand beide Handlungsstränge spannend erzählt und am Ende hat mich der Protagonist doch noch von sich überzeugen können.
    Fazit: Ein tolles Buch, dass den Nerv der Zeit trifft und damals wie heute topaktuelle Themen bespricht.

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  • 5 Sterne

    Simone H., 06.04.2021

    Frank Petersen ist Strafrichter mit viel Erfahrung. Trotzdem kommt zuletzt immer wieder vor, dass die zweite Instanz seine Urteile aufhebt und zur neuerlichen Entscheidung zurückweist, sodass er an seinen Entscheidungsfindungen zweifelt. Dazu wird er von seiner Familie in der Entscheidungsfindung kritisiert und allein gelassen und von einem alten Fall verfolgt...

    Dieser Roman hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Ich finde ihn nachvollziehbar aufbereitet und für jeden (juristischen) Laien gut verständlich. Trotzdem bekommt man einen nicht überspitzten und authentischen Einblick in das Leben eines Richters. Die Sprache ist auch locker und leicht zu lesen, obwohl das Thema schon sehr zum Grübeln und Nachdenken anregt. Auch dass sich die Hintergrundinformationen und Geschehnisse erst nach und nach aufdecken finde ich gut und gibt dies der Geschichte besonders viel Spannung. Die abwechslende Erzählperspektive ist auch wirklich toll gelungen. Auch hier war ich schon die ganze Zeit am puzzeln, wie einzelnen Erzählstränge zusammenpassen könnten und wurde von der Auflösung in keinster Weise enttäsuscht. Ich kann dieses Buch daher nur uneingeschränkt weiterempfehlen!

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  • 4 Sterne

    Jashrin, 23.04.2021

    Strafrichter Frank Petersen ist überzeugt, dass seine Urteile stets wohlüberlegt und angemessen sind und vor allem einzig und allein auf den Gesetzen beruhen. Persönliche Befindlichkeiten spielen bei ihm keine Rolle. Trotzdem wird in seinem Gerichtssaal ein Angeklagter erschossen. Hätte er etwas merken müssen oder können? Trägt er womöglich eine Mitschuld daran, dass es so weit kommen konnte?

    Diese Fragen haben ihn in den letzten Jahren nicht losgelassen und als er sich nach seinem letzten Urteil heftiger Kritik und Anschuldigungen ausgesetzt sieht, kommen all die alten Erinnerungen einmal mehr wieder hoch.

    Nach „Echo des Schweigens“ bringt der Autor und Anwalt Markus Thiele einen weiteren Roman, in dem es um Recht und Gerechtigkeit geht, um Moral und vor allem auch um Schuld. Welche Aspekte dürfen bei einer Urteilsfindung eine Rolle spielen? Ist Petersen wirklich so frei von Vorurteilen, wie er selbst glaubt, oder hat seine Frau doch recht, als sie ihm Selbstherrlichkeit und Voreingenommenheit unterstellt. Kann jemand überhaupt frei von Vorurteilen sein oder liegen genau dort vielleicht auch die Grenzen des Rechtsstaats? Gibt es völlige Objektivität?

    Während Petersen an sich selbst und seinem Urteilsvermögen zweifelt und versucht sein eigenes Verhalten zu reflektieren, ist er zudem bemüht herauszufinden, ob er die Tat damals hätte verhindern können und warum sie überhaupt geschah. Auch als Leser fängt man unwillkürlich an, sich seine eigene Meinung zu bilden, sein eigenes Urteil zu fällen – über Petersen, aber auch über die Fälle und die darin verwickelten Personen.

    Neben Frank Petersen gibt es eine weitere Protagonistin: Corinna Maier, eben jene Frau, die den Angeklagten, den Mörder ihres Sohnes, erschossen hat. In vielen Rückblenden in das Jahr 1989/90 werfen wir einen Blick in ihre Vergangenheit und erfahren, was sie bis zu dem Zeitpunkt der Tat alles erlebt hat. Rassismus und wieder einmal die Frage nach Schuld und Gerechtigkeit begleiten ihre Geschichte. Und auch wenn ihre Tat trotz aller Umstände nicht zu rechtfertigen ist, bis zu einem gewissen Punkt kann man sie dennoch verstehen.

    „Die Wahrheit der Dine“ ist reine Fiktion, allerdings hat der Autor doch Anleihen bei zwei realen Fällen genommen, auf die er im Nachwort kurz eingeht. Zum einen ist es der Fall der Marianne Bachmeier aus dem Jahr 1981, die damals im Gerichtssaal den mutmasslichen Mörder ihrer Tochter erschoss, zum anderen der Fall des aus rassistischen Gründen getöteten Amadeu Antonio Kiowa, bei dem es allerdings nicht zu einer Mordanklage kam. Auch wenn natürlich vieles im Roman völlig anders ist, ist es sehr interessant, wie Markus Thiele die Fälle aufgreift und welch eigene Geschichte er darum spinnt.

    Im Buch erfährt man erst nach und nach, wer eigentlich aus welchem Grund angeklagt war. Insbesondere Petersens letzter Fall wird erst recht spät eindeutig benannt. Auch wenn es ein wenig frustrierend war, lange Zeit nicht zu wissen, worum es ging, so hat dieser Punkt nichtsdestotrotz für mich die Spannung hochgehalten.

    Obwohl die beiden Fälle durchweg präsent sind, handelt es sich bei „Die Wahrheit“ der Dinge nicht um einen Krimi, auch wenn der Klappentext vielleicht so gedeutet werden könnte. Es ist ein spannender Roman über einen vielleicht doch nicht ganz so unfehlbaren Richter, der zum Nachdenken anregt und der mir persönlich gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    Sophie L., 22.04.2021

    Emotionale Gerechtigkeit

    Der Richter Petersen hadert mit seinem Leben und seinem Job. Eines seiner Urteile führt dazu, dass seine Frau und ihr gemeinsamer Sohn ihm den Rücken zuwenden. Hinzu kommt ein früherer Fall, bei dem Petersen das Urteil gefällt hat, der ihn nun wieder einholt: Corinna Maier hat im Gerichtssaal den Mörder ihres Sohnes erschossen und hat nun ihre Strafe abgesessen.

    Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht von Petersen und aus der Perspektive von Corinna Maier in früheren Jahren geschrieben. Dieser Wechsel hat mir sehr gut gefallen, da man als Leser*in so zum einen beiden Seiten verstehen kann und das ganze zum anderen zu einer abwechslungsreichen Lektüre führt.
    Der Autor schafft es die Sachlichkeit eines Richters, aber auch seine Gefühle und die Gefühle von Corinna Maier zu vereinen. So können sich auch die Leser:innen immer wieder die Frage stellen, wie sie in der Situation gehandelt und entschieden hätten.

    Zusammenfassend kann ich diesen Roman von Markus Thiele wie auch schon seinen ersten Roman wärmstens weiterempfehlen. Er bietet Unterhaltung mit Tiefgang.

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  • 5 Sterne

    Christian B., 05.04.2021 bei bewertet

    Spannender und lesenswerter Justizroman


    „Die Wahrheit der Dinge“ ist nach dem Vorgängerwerk „Echo des Schweigens“ der zweite Justizroman von Markus Thiele. Der Roman ist wie auch schon der Vorgänger von wahren Rechtsfällen inspiriert. Dieses Mal von dem Fall Marianna Bachmeier und dem Fall Amadeu Antonio Kiowa (am Ende des Romans gibt es ein Nachwort, dass die wahren Fälle kurz zusammenfasst). Wie bereits der vorherige Roman, hat mit „Die Wahrheit der Dinge“ sehr gut gefallen, der Schreibstil von Markus Theile ist flüssig zu lesen und der Aufbau der Geschichte gut gelungen. Die Dialoge und Ausarbeitung der Charaktere bis hin zu Nebenpersonen ist sehr realistisch. Das Buch habe ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen, konnte es einfach nicht zu Seite legen. Fazit: "Die Wahrheit der Dinge" ist erneut ein lesenswerter und spannender Roman von Markus Theile, gerne mehr davon. 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Christian B., 05.04.2021

    Spannender und lesenswerter Justizroman

    „Die Wahrheit der Dinge“ ist nach dem Vorgängerwerk „Echo des Schweigens“ der zweite Justizroman von Markus Thiele. Der Roman ist wie auch schon der Vorgänger von wahren Rechtsfällen inspiriert. Dieses Mal von dem Fall Marianna Bachmeier und dem Fall Amadeu Antonio Kiowa (am Ende des Romans gibt es ein Nachwort, dass die wahren Fälle kurz zusammenfasst). Wie bereits der vorherige Roman, hat mit „Die Wahrheit der Dinge“ sehr gut gefallen, der Schreibstil von Markus Theile ist flüssig zu lesen und der Aufbau der Geschichte gut gelungen. Die Dialoge und Ausarbeitung der Charaktere bis hin zu Nebenpersonen ist sehr realistisch. Das Buch habe ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen, konnte es einfach nicht zu Seite legen. Fazit: "Die Wahrheit der Dinge" ist erneut ein lesenswerter und spannender Roman von Markus Theile, gerne mehr davon. 5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Michaela W., 23.04.2021

    Inhalt:
    Frank Petersen, Strafrichter aus Leidenschaft, ist überzeugt von der Unfehlbarkeit des Rechts. Seine Urteile, so sein Selbstverständnis, sind objektiv und gerecht. Bis eines Tages sein Leben völlig aus den Fugen gerät. Und er plötzlich über sich selbst richten muss.
    Ein umstrittenes Urteil löst heftige Kritik an Petersen aus, selbst seine Familie wendet sich von ihm ab. Der Vorwurf seiner Frau, er sei selbstherrlich, voreingenommen und lasse sich von Vorurteilen leiten, ist ein vernichtender Schlag für ihn, der ein altes Trauma aufreisst: Corinna Maier, die in seinem Gerichtssaal den rechtsradikalen Mörder ihres Sohnes erschossen hat, bevor Petersen sein Urteil verkünden konnte. Mit einem Mal steht alles in Frage: seine Integrität als Richter, als Ehemann, als Vater. Aus seiner Sicht gibt es nur einen Ausweg: Er muss sich selbst mit Fragen konfrontieren, die er sich nie zu stellen getraut hat …

    Meine Meinung:
    Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Der Schreibstil ist zwar flüssig und spannend und auch die Aufteilung in zwei Zeitebenen bzw. zwei unterschiedliche Geschichten ist sehr interessant. Allerdings fehlt mir in beiden Bereichen einfach der nötige Tiefgang, den die Fälle jeweils verdient hätten. Da beide Fälle auf einer wahren Begebenheit beruhen, hat man natürlich ein gewisses Hintergrundwissen und weiss vieles auch. Trotzdem finde ich, hätte man auf einiges näher eingehen können.
    Die Charaktere des Buches sind allerdings wirklich gut ausgewählt und beschrieben und man kann nach und nach eine Bindung zu der jeweiligen Person aufbauen. Das gefällt mir wiederum sehr sehr gut. Auch die Selbstzweifel des Richters werden sehr gut beschrieben und man kann deutlich erkennen, das es nicht immer leicht ist, eine Situation, eine Tat etc. zu beurteilen, wenn man nicht beide Seiten der Medaillen kennt. Gerade in Corinna konnte ich mich, nachdem ich ihre Geschichte erfahren habe sehr gut rein versetzen, sie hat mich wirklich überrascht.
    Insgesamt ein lesenswertes Buch, bei dem ich mir allerdings noch etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte. Wie bereits am Anfang erwähnt, ich bin bei diesem Buch sehr zwiegespalten und ziehe für den fehlenden Tiefgang 1 Stern ab.

    Mein Fazit: Trotz fehlendem Tiefgang. 4 Sterne.

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