20% Rabatt auf den tolino Epos 3!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 147823199

Buch (Gebunden) Fr. 27.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne H., 13.12.2023

    Als Buch bewertet

    Der dritte Nunez, diesmal nicht mit Hund sondern Papagei...
    Dies war mein dritter Nunez Roman, nach "Der Freund" und "Eine Feder auf dem Atem Gottes", und ich kann nur wiederum sagen: Wie die schreiben kann! Nur wenige schaffen es, zwischenmenschlichen und gesellschaftliche Dinge und Beziehungen so stark und zugleich zart festzuhalten und zu beschreiben. Auch was unsere inneren Gefühle, Freuden, Schwächen, Unsicherheiten und Ängste und Belange angeht, bringt sie diese so unglaublich gut zu Papier, dass sich ein jeder darin finden kann.... Grossartig! Hier nunmehr geht es um die zwischenmenschliche Beziehungen vor allem zwischen Mann und Frau, und eine Begegnung mit einem jungen Mann, der in der schwierigen Zeit der Pandemie seinen Weg und Zuflucht sucht, dazu auch Eureka , der Papagei. Auch autobiographische Züge um das Erleben und die Gedanken zu Pandemiezeiten, die Probleme beim Schreiben, werden verarbeitet. Auch sehr schön beleuchtet: Was macht dies mit den jungen, heranwachsen Mensch in diesen verstörenden Zeiten? Dies alles ganz liebenswert, klar und doch oft auch komisch. Ich bin auch diesmal total überzeugt, Nunez versteht es wie wenige, in die Gefühlswelten einzutauchen und auch darzulegen. Kleiner Kritikpunkt oder Hinweis: Anfangs mag es verwirren oder befremden, dass die beschriebene Handlung des Klappentextes nicht auftaucht, man versteht nicht, wo es hingeht. Tut es aber: Diese Handlung fängt etwa um die Seite 62 an, wenn auch durchbrochen.Es geht im Inhalt aber noch um viel mehr: Ich kann es mir so erklären, da der Roman in Pandemiezeiten entstanden ist, vielleicht Zweifel bestehen, dass dies inhaltlich nunmehr kein grosses Interesse mehr findet. Tut es aber: Das Virus meldet sich wieder, wenn auch nicht wie zu seiner Blütezeit, und zwischenmenschlich ist er aktueller denn je: Wir leben in Krisenzeiten überall kommen Kriege und Unruhen auf, die Klimakrise, die steigenden Preise, überall sind Menschen auch gesellschaftlich verunsichert. Der Titel sagt es am besten aus: Sind wir alle in diesen Zeiten und nicht nur die ' Schwachen' verletzlich (im Original : vulnerable)? Ja, mehr oder weniger und mehr denn je!!! Ich habe viel Kundenkontakt und es tun sich auch bei scheinbar starken Menschen Unsicherheiten und Ängste auf. Wie abstrus reagieren wir oft in der Krise? Dies sind die Themen, die Nunez wunderbar bearbeitet, so das man sich als Leser ausgedrückt und verstanden, nicht alleine fühlt. Daher hätte man die Präsentation des Romans meiner Meinung nach besser machen können, um nicht Leser zu verwirren oder zu enttäuschen. Das ist meine Empfindung, jedoch möchte ich dies trennen und kann es nicht der Autorin anlasten und gebe diesem wunderschönen sensiblen Roman trotzdem meine vorgesehenen 4 Sterne und bedanke mir sehr für dieses befreiende Buch. Ein Pluspunkt: Dieses wunderschöne Cover, welches den Roman inhaltlich sehr gut vertritt. Sehr sehr schön gemacht, da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht und sehr schön wiedergegeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Batyr, 23.12.2023

    Als Buch bewertet

    Vom Hölzchen aufs Stöckchen

    Zunächst hatte der Leser ja durchaus Veranlassung, vom unorthodoxen Erzähleinstieg verblüfft bis entzückt zu sein: von den unangenehmen Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie über recht beliebige Kindheits- und Jugenderinnerungen bis hin zu dem emotionalen Gehalt der Bezeichnungen für Blumen, die diese zu geeigneten Mädchennamen machen.

    Wenn aber dann doch endlich die tatsächliche Romanhandlung einsetzt, kommt es bei der Lektüre zunehmend zu Abwehrreaktionen. Ein Reigen von Frauengestalten bevölkert die Seiten, deren vorherrschende Merkmale darin bestehen, vorwiegend in Kreativberufen tätig, finanziell mehr als gut gestellt und als Charaktere weitgehend ununterscheidbar zu sein. Ausgestattet mit mehreren Wohnsitzen, kommt eine existentielle Bedrohung kaum zum Tragen. Wenn alles Denken und Trachten einer dieser Frauengestalten sich auf den in New York zurückgebliebenen Papagei richtet, dann ist das angesichts der Hunderttausenden von Toten während dieser Pandemie ein Beispiel für Privilegien, weniger für die im Romantitel angesprochene Vulnerabilität.

    Im weiteren mäandert die Handlung zwischen allen Fährnissen dieser mittelalterlichen Frauen aus der Intellektuellenschicht herum: von später Mutterschaft bis zur Distanz zu den erwachsen werdenden Kindern. Zwischendurch schwenkt die Autorin unvermittelt um zu ihren Streifzügen durch literarische Gefilde: ein wildes name dropping, bei dem kaum je mehr als ein paar Zeilen einem Gedankenschnipsel gewidmet werden.

    Fazit: eine mit Neugier und Elan begonnene Lektüre, die allzu bald in reine Verärgerung mündete.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 18.03.2024

    Als Buch bewertet

    irreführender Klappentext und zu abruptes Ende

    Der Roman hinterlässt mich zwiegespalten. Ich hatte mir aufgrund des Klappentextes mehr erwartet und auch eine intensivere Auseinandersetzung mit gewissen Themen. Die Probleme der Coronapandemie verbunden mit der Einsamkeit der Menschen und dem Gefühl der Einschränkungen sind sehr gut gelungen. Die Geschichte rund um die Fürsorge für den Papagei, der sehr pflegeintensiv ist, aber auch etwas bewirkt und zurückgibt, ist spannend dargestellt. Das Zusammenleben von zwei zuvor fremden Menschen finde ich interessant, auch aufgrund des Altersunterschiedes und der anfänglichen Ablehnung der Ich-Erzählerin. Die Gespräche waren zuerst oberflächlich, antastend, werden aber mit der Zeit intensiver und persönlicher, vor allem unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln. Dass man sich in diesem Zusammenhang dann noch immer siezt, finde ich unnatürlich und nicht stimmig.
    Nicht gefallen haben mir die Gedanken über das Schreiben und die Schriftsteller*innen sowie möglicher Themenbereiche. Dies war zeitweise sehr ausufernd und hat den Lesefluss unterbrochen, ob bewusst oder unbewusst kann ich nicht beurteilen, aber trotzdem für mich keinen Mehrwert gehabt, im Gegenteil.
    Ich hätte mich über mehr Gespräche oder emotionalere Diskussionen der Bewohner*innen gefreut. Der Roman war dann für mich auch überraschenderweise abrupt, ohne Höhepunkt, zu Ende.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Manuela H., 20.12.2023

    Als Buch bewertet

    Farblich dezent gestaltet, sticht das Cover nicht unmittelbar hervor. Dennoch kann es als ansprechend bewertet werden und unterstreicht graphisch auf dem Buch, was Sigrid Nunez sprachlich im Buch umsetzt: Ein stimmiges Ganzes, an und für sich harmonisch und doch nicht immer so, wie es sich die namenlose Hauptfigur wünschen würde.

    Was es mit der Hortensie und dem Papagei auf dem Cover auf sich hat, erfahren die Leser:innen früh in der Geschichte. Während der Papagei eine tragende Rolle im Gesamtkonstrukt spielt, ist die Hortensie Teil einer der vielen inneren Monologe, von denen dieses Buch lebt.

    Als Stilmittel hervorragend eingesetzt und sprachlich prägnant ausgearbeitet, schafft die Autorin so Nähe und lässt das Publikum förmlich eintauchen in die Gedankenwelt der Hauptcharaktere. Dabei erleben wir eine faszinierende Reise voller Erinnerungen, Gedankenspielen, Selbstreflexion und Alltagsbetrachtungen. Und immer überzeugt die Erzählweise durch ihre Präzision, durch das Zusammenführen einer scharfen Beobachtungsgabe und die bewusste Auseinandersetzung mit den Dingen.

    Damit hat Sigrid Nunez ein Werk geschaffen, das vollumfänglich verzeiht, dass der angekündigte Inhalt des Klappentextes zwar nicht falsch ist, per se im Buch aber eine eher untergeordnete Rolle spielt.

    «Die Verletzlichen» ist ein sprachlich präzises, sehr persönliches und inhaltlich abwechslungsreiches Leseerlebnis für alle, die eine unaufgeregte Lektüre auf hohem Niveau zu schätzen wissen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Gabriele K., 17.12.2023

    Als Buch bewertet

    Die Inhaltsbeschreibung täuscht etwas, sie erweckt den Eindruck, es handle sich um einen "normalen Roman". So ist es aber nicht. Das Buch beinhaltet viele - teilweise zusammenhanglose - Gedanken und Erinnerungen. Es sind Reflexionen über das Altern, das Schreiben, Gedanken über die Pandemie und wie sie uns verändert, politische und gesellschaftliche Themen, Zukunftsängste. Angereichert ist all das mit Zitaten aus Büchern und Gedichten, Zitate von Schriftstellern und anderen bekannten Persönlichkeiten. Dazu kommen dann noch persönliche Erinnerungen und Alltagsbeobachtungen mit aufgeschnappten Gesprächsfetzen. Ich schätze mal, das "nicht-Handlungsbezogene" macht etwas mehr als die Hälfte des Buches aus. Die eigentliche, oben beschriebene Handlung beginnt erst auf Seite 69 (von 221).
    Das hört sich sicher eigenartig an, bietet aber ein grosses Lesevergnügen. Es ist in wunderbarer, poetischer Sprache wiedergegeben und so folgt man gerne den Gedanken, Erinnerungen, Assoziationen. Mal ist es humorvoll, mal nachdenklich, und immer gelingt es Nunez, positive wie negative Gefühle hervorragend zu beschreiben. Alles äusserlich sehr leicht und inhaltlich sehr schwer im Sinne von tief.
    Die "eigentliche" Geschichte zeigt uns das Verhalten in einer Ausnahmesituation, die sich hier doppelt ergibt: einmal durch die Pandemie und den Lockdown, dann durch das ungeplante und auch von beiden nicht gewünschte Zusammenleben der Schriftstellerin mit dem jungen Mann. Die Ich-Erzählerin geniesst zunächst das ausgestorbene New York, schreibt derzeit nicht, geht viel nach draussen (obwohl man das nicht soll) und denkt viel nach. Der Papagei Eureka fasziniert sie und sie beginnt, eine Art Beziehung zu ihm aufzubauen. Dann wird die Zweisamkeit gestört. Es passt ihr nicht, eine Art Wohngemeinschaft mit dem jungen Mann zu bilden, von dem sie weiss, dass er kürzlich in der Psychiatrie war. Ihre Freundin meint, sie habe die Abwehr nur, weil er sie unbewusst an früher erinnert, an die Jugend, an Beziehungen und Sex, und sie nun leidet, weil das für sie vorbei ist.
    Es ist ein Buch über den Alltag in der Pandemie, etwas abstrahiert ist es ein Buch über Ausnahmesituationen, was sie mit uns machen und wie sich alles verändern kann, wenn man offen für andere Menschen ist.
    Das Buch bietet eine Fülle an Anregungen, über bestimmte Themen nachzudenken. Für alle Literaturinteressierten sind die vielen Zitate und Informationen ein zusätzlicher Genuss.

    Dieser Mix aus Reflexionen, Erinnerungen und Geschichte ist sicher nicht jedermanns Sache. Mir gefiel es, wenngleich ich mir im zweiten Teil etwas weniger davon gewünscht hätte. Ich war dann so in der Geschichte "drin", dass ich gerne ohne Abschweifungen "dringeblieben" wäre, darum habe ich es am Schluss noch von 5 auf 4 Punkte gekürzt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    skandinavischbook, 25.01.2024

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Wenn ein Jahr mit einer solchen literarischen Freude beginnt, dann hat man als Leser direkt ein wahres Juwel gefunden. Denn was Sigrid Nunez in diesem Roman schafft ist einzigartig und katapultiert sie für mich auf den Stand einer meiner liebsten Autoren/Autorinnen!

    Der literarische Ton, den die amerikanische Autorin hier anschlägt zeugt von einem unheimlichen literarischen können, welches dem Leser während der Lektüre wirklich Augen öffnend bis ins tiefste Innerste dringt. Selten habe ich eine Autorin gelesen, die mit einer solchen Feinheit und Raffinesse absolut punktgenau und von höchster literarischer Brillanz eine Handlung und das Innerster ihrer Charaktere zu schildern vermag.

    Dabei hat dieser Roman einen ganz zarten, verletzlichen und so hoffnungsvoll ruhigen Charme dass man förmlich darin versinkt.

    Ein grosses, sehr grosses Highlight

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    PoetryandCoffee, 28.12.2023

    Als Buch bewertet

    Über das Leben und das Schreiben

    Das Setting: New York zur Zeit der Corona-Pandemie. Was haben eine alternde Schriftstellerin, ein gutaussehender junger Student und ein schlauer Papagei gemeinsam? Dieser und anderen Fragen und Themen widmet sich Sigrid Nunez in ihrem neuesten Essay-Roman "Die Verletzlichen". Klug, zeitweise melancholisch aber immer mit viel Herz und Humor erzählt die namenlose Protagonistin ihre Gedanken zu den grossen Dingen des Lebens. Ihre Verweise auf Schriftsteller*innen und deren Werke machen Lust, sich ihnen zu widmen.

    Es ist überaus unterhaltsam, diesen Gedanken zu folgen, ein Angebot an Themen und Meinungen, das die Lesenden für sich aufgreifen können. Am Ende kam ich aus der Lektüre des Romans nachdenklich, menschlich berührt und mit einer langen Leseliste hervor. Ein wunderbares Buch von einer wunderbaren Schriftstellerin.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Jürg K., 27.12.2023

    Als Buch bewertet

    Eine Freundin der Erzählerin strandet in Kalifornien. Sie will sich um ihre Wohnung in New York kümmern. Auch um den temperamentvollem Papagei. Mit wem sie nicht gerechnet hat, ist, Vetch einen Teenager. Diese hat Zuflucht vor den Erwartungen seiner Familie gesucht. Die beiden und der Papagei durchleben eine bewegende Zeit. In diesem Buch wird der Leser auf eine Reise durch ihr Gedächtnis mitgenommen. Man liest was passiert, wenn Fremde bereit sind, ihr Herz füreinander zu öffnen. Dieses Buch fand ich sehr gut geschrieben und das Thema bestens verarbeitet. Das Lesen lässt einem nachdenken und es entstehen Fragen. Die Geschichte ist interessant und gibt einen Einblick, was Fürsorge bewirken kann. Ich kann das Buch nur empfehlen. Das Lesen lohnt sich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    caro_phie, 26.12.2023

    Als Buch bewertet

    So viel mehr, als der Klappentext suggeriert

    Ein Papagei, ein junger Mann, der sich mit seinen Eltern überworfen hat, und die Erzählerin – drei Figuren, die während des Corona Lockdowns in New York in einer Wohnung stranden. Eine amüsante Geschichte über die anfänglichen Schwierigkeiten Altersunterschiede und Vorurteile zu überwinden hin zu einer vertrauensvollen Freundschaft. Das verspricht der Klappentext und das hält er auch, aber es geht um viel mehr als um diese liebevoll erzählte Geschichte über fallende Mauern zwischen Fremden in Zeiten allgemeiner sozialer Isolation.

    Gekonnt verwebt Sigrid Nunez den Erzählstrang mit essayistischen Elementen. Realität und Fiktion verschwimmen und es entsteht das Gesamtbild einer Autorin (die namenlose Erzählerin oder doch Sigrid Nunez selbst?), die während der Coronapandemie versucht eine Schreibblockade zu lösen, die rastlos umherschweift, sowohl durch New York als auch in ihren Gedanken, auf der Suche nach Inspiration, nach einem Anfang für einen gelungenen Roman. Dabei streift sie grössere Themen des Mutter- und Frauseins, des Alterns und Krisen vergangener und jetziger Zeiten fast im „Vorbeigehen“.

    Sigrid Nunez scheint die Leser dazu herauszufordern sich auf ihre Erzählweise einzulassen, ihren Gedankengängen ohne Zweifel zu folgen. Mehr als einmal habe ich mich ertappt gefühlt, wenn Fragen in mir aufkamen, und Nunez diese zu erraten schien und gerade rechtzeitig auf subtile Weise beantwortete. Ich bin immer wieder gerne zu dem Buch zurückgekommen und oft hat die Autorin mir - mit ihrem feinsinnigen Humor und ihrer scharfen Beobachtungsgabe für die Widersprüchlichkeiten unserer Gesellschaft - ein Schmunzeln entlockt.

    Dennoch würde ich das Buch nicht uneingeschränkt empfehlen. Gerade jene, denen eine handlungsgetriebene, geradlinige Erzählweise wichtig ist, sollten eventuell eher zu einem anderen Buch greifen. Auch mir fiel es teilweise schwer jedem von Nunez Gedankengängen zu folgen, gerade durch die vielen Verweise in die Literatur, die mir nicht alle bekannt waren. Trotzdem habe ich mich sehr gerne auf Nunez Erzählweise eingelassen und war insbesondere von ihrer Sprache und ihrem subtilen Humor begeistert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    meerblick, 26.03.2024

    Als eBook bewertet

    Die Erzählerin der Geschichte bleibt namenlos. Sie schlendert durch die menschenleere Stadt. Die Metropole, die niemals schläft, zeigt sich ausgestorben ohne die zahllosen Einheimischen, Pendler, Touristen, die Tag für Tag für Lärm, Abfall und verstopfte Strassen sorgten. Eine beängstigende Stille legt sich zu Beginn des Lockdowns infolge der Corona-Pandemie über die Millionenstadt New York. Kontakte ausserhalb der systemrelevanten Tätigkeiten sind verboten. Was bleibt in dieser eingeschränkten Zeit, sind unzählige Gedanken über alle möglichen und unmöglichen Zukunftsszenarien. Die Protagonistin verstrickt sich in mannigfaltige mentale Konstruktionen zur Verstörtheit der Menschen infolge der pandemischen Ausnahmesituation, der politischen Verhältnisse im Land, der Veränderungen in einer uns umgebenden Umwelt. Sie reflektiert ihre partnerschaftlichen Beziehungen und nimmt immer wieder Bezug auf Inhalte von Büchern, die ihr nachhaltig im Bewusstsein geblieben sind.
    Siegrid Nunez, die Autorin des Romans -Die Verletzlichen- versteht es sehr gekonnt, den Solidaritätsgedanken in aussergewöhnlichen Zeiten als kleine Inseln der Menschlichkeit in den Mittelpunkt ihres Romans zu setzen und zwei Menschen mit differenten Lebenseinstellungen ins Gespräch zu bringen. Sie legt Verletzungen offen, die durch Unvermögen, Ignoranz oder Unachtsamkeit entstehen, glücklicherweise jedoch unterschiedlich bewertet werden und damit eine Chance der Heilung erfahren können.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, von der Sprache, dem Inhalt. Man muss sich etwas Zeit nehmen, den vielen Gedanken zu folgen und diese für sich einzuordnen. Mit diesen Worten möchte ich meine Leseempfehlung ausdrücken.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Sagota, 14.01.2024

    Als Buch bewertet

    "Die Verletzlichen" von der bekannten amerikanischen Autorin Sigrid Nunez (übersetzt aus dem Amerikanischen von Anette Grube) erschien im Aufbau-Verlag, Berlin (HC, gebunden, 221 S.). Ich kannte die Autorin zuvor nur dem Namen nach und musste im Verlauf des Lesens dieses Romans feststellen, dass ich andere Erwartungen an "Die Verletzlichen" hatte als ich letztlich darin vorgefunden habe.


    Worum geht's?


    Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten; denn: Es geht um so Vieles! Die Haupthandlung besteht darin, dass Iris, eine gute Freundin der "namenlosen Erzählerin" - nachfolgend n.E. von mir genannt - einen jungen Studenten damit beauftragt, für die Zeit ihrer Reise zu den Schwiegereltern in Kalifornien Eureka, den Papagei der Familie, zu hüten (und dies ist keine leichte Aufgabe, da Eureka, der sehr selbstgefällig ist "und weiss, wie schön er ist", ein Zimmer für sich alleine hat - die Wände erinnern an den Dschungel, seine eigentliche Heimat; und jeden Tag viel Aufmerksamkeit braucht). Der Student ist ein Freund der Familie und Iris vertraut ihm, auch wenn sie um die problematischen Hintergründe des jungen Mannes weiss. Da dieser Student es jedoch vorzieht, nach Vermont zu ziehen, da New York eine schwer betroffene Stadt der Pandemie ist (2020), kommt die n.E. ins Spiel, die hier gerne einspringt, da die Wohnung von Iris (und was für eine: Luxuriös ist kein Ausdruck; das Ehepaar hat drei Anwesen; eins davon in New York) fussläufig erreichbar ist.


    So freunden sich der zuerst schreiende Papagei und die n.E., die tagsüber gerne durch die Parks streift, nach und nach an. Sie empfindet Freude daran, mit ihm zu spielen und sich mit ihm zu beschäftigen. Bis eines Tages unvermittelt der Student zurückkehrt - und beide sich (auf Wunsch von Iris) die - zugegebenermassen sehr grosse Wohnung - teilen müssen. Was der n.E. anfangs gar nicht behagt. Beide sich auch weitläufig aus dem Wege gehen, bis - ja bis der Student bemerkt, dass die n.E. nicht kochen kann und jeden Tag dieselben Sandwiches isst: Nun kocht er (das vegane Kochen hat er während eines Klinikaufenthalts gelernt) für beide, wenn sie auch nie zusammen essen. Die Einsätze als Hüter von Eureka verlängern sich, da das Baby, das Iris erwartet, früher zu kommen scheint.


    Meine Meinung:


    Ich habe selten einen Roman gelesen, der eher einer Aneinanderreihung von teils interessanten, teils aber auch verworrenen Gedanken glich und dem jedweder rote Faden fehlte. Themen gibt es zuhauf (Tod und Verlust; das Verhalten von Menschen, das in Pandemiezeiten nicht immer nachvollziehbar ist, die Literatur, das Schreiben, die Natur und der Mensch als ihr Zerstörer, der "Brain Fog" als Folge der Pandemie, das Scheitern und seine Wichtigkeit, um als "Destillat dessen daraus hervorzugehen, der man eigentlich ist" und so vieles mehr.


    Viele Themen sind an der Oberfläche geblieben; manche sind intellektuell und durchaus interessant, für eine tiefergehende Aussage reicht es jedoch nicht. Dagegen wird relativ schnell zum nächsten Thema übergegangen. Dies hat meine Lesefreude eher gebremst als sie anzufachen.


    Der Roman ist in zwei Teile geteilt; dazwischen gibt es ein "Intermezzo", in dem es hauptsächlich um das Schreiben und das Lesen, um Literatur selbst geht. Hier fand ich einiges recht interessant, anderes nebensächlich. Nachdenklich stimmte hier, dass manche AutorInnen in der Lockdown-Zeit Probleme hatten, zu schreiben und sich zu konzentrieren (was dem Rest der Menschheit sicher ebenso erging). Der Stil ist schnörkellos, prägnant, die Kapitel sind kurz und vieles wirkte auf mich zusammenhanglos. Die interessanteste Figur war für mich der junge Student, dessen Ansichten ich teilte und von dem ich gerne mehr erfahren hätte. Im Klappentext geht es um "Nähe und Innigkeit in unwägbaren Zeiten", hier konkret um zwei Menschen wie die n.E., eine ältere Frau, und einen jungen Studenten, die sich in der "Papageien-Wohnung" einer sehr privilegierten Freundin miteinander arrangieren müssen: Von Nähe und Herzlichkeit war hier für mich allerdings meist wenig bis gar nichts zu spüren, was mehr von der n.E. auszugehen schien als von dem Studenten, den ich mochte und der dem Roman am Ende noch eine positive Wendung gibt, die auch Eureka gefallen haben dürfte.


    Fazit:


    Ein auf mich leider sehr fragmentarisch wirkender Roman in einer eher schwierigen Zeit (Pandemie, New York) um zwei Menschen, die sich um einen verwaisten Papagei kümmern. Eher eine wahllose Aneinanderreihung von (teils klugen, intellektuellen) Gedanken einer namenlosen Erzählerin, die für mich schemenhaft bleiben. Ähnlich wie der 'Brain Fog', der hier angesprochen wird. Der rote Faden fehlte und auch eine literarische Tiefe. Zumindest mir. Daher von mir knappe 3 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Heike L., 18.12.2023

    Als Buch bewertet

    "Die Verletzlichen" von Nunez leben in der Brain Fog Welt von Corona.
    Beide sind irgendwie Aussenseiter und müssen sich die grosse Wohnung teilen und sich um den Papagei kümmern.
    Er hat seine Aggressionsstörung weil er aus seiner privilegierten Wohlstandswelt ausbrechen will.
    Sie isoliert sich wegen Corona und hält sich an ihren Gewohnheiten fest.
    Die Dissoziationen und Ängste, die Essprobleme bekommen sie mit seinen Drogen in den Griff und überleben so die Lockdowns und Einschränkungen.
    Die Angst vor Ansteckung rückt in den Hintergrund.
    Die Auflösung von Persönlichkeiten, die absolute Orientierungslosigkeit schlagen sich im Erzählstil, in den Assoziationen, den Gedankenbrüchen, den Rückblenden nieder.
    Voller kreisender Gedanken und Sorgen, dann die Leichtigkeit durch die Drogen und die völlige Auflösung der bedrückenden Situation, weil sich irgendwie die Aussenwelt normalisiert
    Sehr gut gemacht und empfehlenswert. Mir hat etwas von der Kommunikation gefehlt, weil das weibliche ErzählerIch sich hauptsächlich auf das eigene Gedankenkarusell konzentriert. Somit gibt es nur eine Perspektive, die bei mir nur Brain Fog auslöst

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lesefastalles, 07.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss
    Das Cover und der Klappentext haben mich sehr angesprochen.
    Den Roman würde ich, nachdem ich ihn gelesen habe, nicht unbedingt als solchen bezeichnen. Eher würde ich ihn eine Erzählung und Ansammlung von Gedanken und Schilderungen nennen. Ein roter Faden zieht sich eigentlich nur durch die Geschichte, in der die namenlose Ich-Erzählerin eine unfreiwillige WG mit einem Papagei und einem gescheiterten Studenten bildet.
    Nachdem die Autorin sehr in ihren Gedanken springt, wirkt der Text wie ein Sammelsurium von Gedanken, was das Lesen für mich sehr schwierig gestaltet hat.
    Nichtsdestotrotz haben mir die Anregungen und Themen, die dabei behandelt wurden gut gefallen. Dieser Text ist auf jeden Fall keine entspannende Lektüre für zwischendurch, er erfordert die volle Aufmerksamkeit, kein Buch, das man in einem Rutsch durchlesen kann.
    Interessant waren die Inputs zu den Literaturhinweisen, wo ich bei manchen Texten nachgeschlagen habe und sie mir auf meine Leseliste gepackt habe.
    Wenn man keinen Roman erwartet, dann ist das Buch wirklich interessant und empfehlenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anne D., 14.12.2023

    Als Buch bewertet

    New York im Frühling 2020

    Die Handlung des Romans ist schnell zusammengefasst. Zeitlich befindet sie sich mitten in der Corona Pandemie. Die Menschen sind verunsichert, bleiben zu Hause. Die Protagonistin und Ich-Erzählerin hütet das Haus samt Papagei einer Freundin, die durch die Pandemie in Kalifornien festsitzt. Dort trifft sie auf einen jungen Mann, der seiner Familie entkommen wollte. Gemeinsam gehen sie durch die denkwürdige Zeit der Pandemie.
    Der Roman lebt nicht von seiner Handlung, sondern vom Schreibstil der Autorin. Im Grunde arbeitet sie die Zeit der Pandemie anhand von zwei Charakteren, die sich unter anderen Umständen nie begegnet wären auf. Das Buch macht nachdenklich, ist verspielt, ernst, aber auch humorvoll und provokant. Es zeigt die Gesellschaft in einer Ausnahmesituation, verknüpft aktuelle Themen geschickt mit Zitaten aus der Literatur. Diesen Aspekt fand ich besonders gelungen und interessant.
    Stilistisch hat mich das Buch überzeugt, inhaltlich hatte ich mehr erwartet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anne P., 22.12.2023

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte des neuen Romans von Sigrid Nunez handelt von allem und doch nichts. Eine namenlose Erzählern verbringt den Lockdown während Corona mit einem Pflegepapagei und einem jungen Mann in einer Wohnung. Sie nimmt die Lesenden mit auf eine Reise durch ihr Gedächtnis, weswegen die Handlung häufig in der Zeit springt, dabei ist es nicht immer direkt ganz klar, wo sich die Erinnerung gerade zeitlich befindet. Ich habe keinen leichten Zugang zu der Erzählerin und der Geschichte gefunden, da sie einerseits andere Ansichten hat als ich und ich mich zu Beginn in der Geschichte zurecht finden musste, besonders die Zeitsprünge haben mir dies erschwert. Der Schreibstil ist anspruchsvoll und toll zu lesen. Das Cover hat mir direkt sehr gut gefallen und auch der Titel des Buches passt hervorragend zum Inhalt des Buches. Der philosophische Anteil ist in einem angenehmen Mass vorhanden und macht die Geschichte interessant.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    XYZ, 25.01.2024

    Als Buch bewertet

    Essay über die Zeit und das Leben

    Ein wirklich interessantes Buch, welches Sigrid Nunez hier geschrieben hat.
    Das Cover ist schön gestaltet, gut gelungen und passt auch gut zum Buch.
    Es hat so viel Inhalt, aber gleichzeitig auch so wenig. Die Erzählerin ist namenslos - finde ich interessant. Sie erzählt von ihrer Zeit im Lockdown während der Corona Zeit - und ihrem Pflegepapagei und dem jungen Mann in ihrer Wohnung.
    Die Erzählungen sind etwas verwirrend, da sehr viel in der Zeit gesprungen wird, das fand ich nicht so gut. Aber es ist quasi frei von der Leber der namenslosen Erzählerin, daher passt es schon auch.
    Das Buch hat durchaus auch einen philosophische Anteil - also darauf muss man sich einstellen, aber dieser philosophische Ansatz ist macht das Buch auch wirklich sehr interessant und hat mir zugesagt.
    Ich fand das Buch sehr schön - mir hat es gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lisa V., 18.01.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat einen interessanten Einband der gleich ins Auge fällt.
    Es geht um eine Autorin und ihre Erfahrungen während der Corona Pandemie. Erst gibt es Informationen zum Umfeld der Autorin und Ihren Freundinnen.
    Einer der Freundinnen tut sie einen Gefallen während der Pandemie. Sie kümmert sich um deren Papagei. Denn Papageien vereinsamen wenn sie keine sozialen Kontakte haben.
    Der junge Mann der sich ursprünglich kümmern sollte ist einfach zu seinen Eltern abgereist.
    Nach einiger Zeit der Papageien Pflege zieht die Autorin in die Wohnung der Freundin um ihre Wohnung einer Ärztin zur Verfügung zu stellen die in der Stadt im Krankenhaus aushilft.
    Unvermittelt taucht der junge Mann wieder auf der ein enger Freund der Familie ist. Das ist der Autorin nicht so Recht da sie nicht einfach in ihre Wohnung zurück kann und der Mann will auch nicht gehen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    lindi s., 04.01.2024

    Als Buch bewertet

    In Zeiten der Pandemie

    Das Cover sagte mir zunächst nicht viel. Das änderte sich, während ich das Buch las. Die Schriftstellerin war mir bisher unbekannt. Aber da sie in Amerika durchaus beliebt ist, war ich interessiert, etwas von Sigrid Nunez kennen zu lernen.
    Den Schreibstil finde ich ungewöhnlich und auch nicht ganz leicht verständlich. Aber nicht nur aus diesem Grunde werde ich das Buch bald noch einmal lesen.
    Der Roman spielt in New York im Jahr 2020. Er zeigt auf, wie unterschiedlich die Menschen mit Corona und den damit verbundenen Einschränkungen umgehen. Sehr unterhaltsam setzt sich die Autorin mit dem Lockdown auseinander. Die Handlung selbst, nimmt allerdings nur einen geringen Teil des Buches ein. Hauptsächlich geht es um die Erinnerungen, Emotionen und die Betrachtungsweise der Erzählerin.
    Das Buch ist durchaus empfehlenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anja S., 14.12.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Buch in dieser Art hab ich wahrscheinlich noch nie gelesen. Die eigentliche Geschichte ist ganz schnell erzählt. Wir bekommen jedoch viele Rückblicke ins Leben der Protagonisten und auch immer wieder zum aktuellen Thema passende Zitate aus Gedichten und Romanen der Weltliteratur. Der Roman spielt genau in der Pandemie, man soll das Haus nicht verlassen, alles ist unsicher und man stellt sich Fragen, auf die man sonst vielleicht gar nicht gekommen wäre. Hier findet ein kluger und feinfühliger Austausch statt zwischen zwei Menschen, die sich ausserhalb der Pandemie wahrscheinlich nie begegnet wären. Besonders gern mochte ich hier den Einblick in die Gefühlswelt des jungen Erwachsenen. Wurde er zuerst in die Schublade „veganer Ökoterrorist“ gesteckt, merkt man dann doch, dass da mehr dahinter ist. Sehr empfehlenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Marion D., 19.12.2023

    Als Buch bewertet

    Eine Autorin sinniert über das Schreiben, darüber, was allgemeingültig, als schlechter Anfang gilt, wie das Wetter. Nur, um ihre Geschichte dann rigoros und konsequent mit den Worten: Es war ein launischer Frühling.” zu beginnen.

    Sie hinterfragt sich und ihr Leben als Schriftstellerin. Die Zeit als sie wegen eines ihrer Bücher freche Emails bekam.

    Dann damals in der Schule, dieser Junge, der sich mit ihr verabreden wollte, was sie nicht mochte. Wie er den ganzen Nachmittag mit dem Rad vor ihrem Haus auf- und abgefahren ist. Am frühen Abend schickte ihre Mutter sie hinaus, sie solle mit ihm reden, dass er nach Hause fuhr. In dieser Gegend konnte ihm schliesslich “Gott weiss was” passieren.

    Als Lilly bestattet wird, trifft sie ihre Freundinnen wieder. Während ihres Frühstücks am nächsten Morgen führen sie anregende Gespräche über Männer. Der Tod von Lilly hat die Vergangenheit heraufbeschworen, die sie teilen.

    Dann bricht die Pandemie aus, die Autorin sitzt ganz allein inmitten einem verwaisten New York, und versucht ihre Schreibblockade zu überwinden. Deshalb kommt der Hilferuf, ihrer schwangeren Kollegin, auf ihren Papagei aufzupassen, der zu vereinsamen droht, nicht ungelegen.

    Fazit: Das war nicht meins! Ich konnte keinem roten Faden folgen. Die Autorin schildert viele Eindrücke, folgt einem Gedankengang, lässt ihn ziehen, findet einen anderen. Es gibt keine durchgehende Geschichte. Mir ist nicht einmal klar, ob die Autorin über sich selbst schreibt, so wirkt es oder, ob sie eine Protagonistin entwickelt hat. Worum geht es überhaupt? Es geht ums Älter werden, um Einsamkeit, Vorbehalte gegenüber einer jungen, trotzigen Generation, die die Eltern nicht ehrt. Es geht ums Loslassen von Liebgewonnenem. Im Grunde um grosse und wichtige Themen, die mich sehr interessieren, an deren Bedeutung ich als LeserIn, bei diesem Buch gescheitert bin.

    Der Klappentext hatte mir eine runde, zusammenhängende Geschichte versprochen, die das Buch nicht halten konnte. Auch die Urkomik hat mich nicht erreicht, obwohl ich durchaus Sinn für Humor habe. Ich hatte mich für dieses Buch interessiert, weil ich den Namen Sigrid Nunez schon häufiger gehört habe. Ganz sicher werde ich es mit einem anderen ihrer Bücher erneut versuchen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein