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  • 3 Sterne

    Moritz E., 01.02.2017 bei bewertet

    Ich hatte noch kein Buch von Paulo Coelho gelesen, da mir seine bisherigen immer etwas zu esoterisch und verkopft anmuteten. Aber da er ein so erfolgreicher Autor ist und ich Mata Hari, die Hauptfigur von „Die Spionin“ sehr interessant finde, habe ich mich an diese historische Biographie doch herangewagt. Ich muss sagen, dass mir der Schreibstil gut gefallen hat. Leicht lesbar aber nicht trivial und keineswegs zu verzwirbelt und nicht spirituell wie seine vorhergehenden Geschichten.

    Allerdings bliebt mir die Figur der Mata Hari fremd und der Autor schaffte es nicht, ihr wirklich Leben einzuhauchen. Er beginnt die Geschichte mit der Hinrichtung der Spionin – allen bekannt - , um dann in einer Art Brief ihre Vergangenheit Revue passieren zu lassen. Es gab einige Brüche im Leben dieser interessanten Frau. Und obwohl doch sehr viele von ihr schon mal gehört haben, so ist doch viel zu wenig von ihr bekannt.

    Mich konnte das Buch leider nicht ganz überzeugen. Trotz der teils dramatischen und eigentlich spannenden Ereignisse, ist Mata Hara blass geblieben und ihre Motivationen waren mir oft nur schwer nachvollziehbar. War die Frau kalt wie ein Fisch oder nur cool, war sie einsam oder einfach eine Egomanin. Es bleiben viele Fragen

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 30.11.2016 bei bewertet

    Das Buch beginnt mit der Hinrichtung von Mata Hari, einer berühmten Tänzerin und Doppelagentin.
    In einem Brief, welchen sie an ihre Tochter schreibt, erfährt man in Rückblenden aus ihrem Leben.
    Sie wurde als Margarethe Zelle geboren und von ihrem Vater schon bald nach dem Tod der Mutter in ein Internat gegeben. Dort wird sie von dem Direktor vergewaltigt, ein Erlebnis , welches nie publik wird.
    Ihre Chance, aus diesem Leben auszubrechen, ergibt sich durch die Heirat mit einem niederländisch- ostindischen Offizier. Diese Ehe wird jedoch nicht glücklich, ihr Mann demütigt sie und betrügt sie.
    Erneut gibt sie ihrem Leben eine andere Wendung und beginnt ihre Karriere als Tänzerin, wobei sie sich den Namen „Mata Hari" gibt.Sie lernt einflussreiche Männer kennen, die ihr einen glamourösen Lebenswandel finanzieren. Zu Beginn des 1. Weltkriegs lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein, was ihr letztendlich zum Verhängnis wird.

    Obwohl der Schreibstil sehr angenehm war, hat mich das Buch enttäuscht. Die Geschichte blieb stets oberflächlich, es fehlte eindeutig die Tiefe. Meine Hoffnung, Einzelheiten aus dem Leben dieser schillernden Persönlichkeit zu erfahren, erfüllte sich leider nicht.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anja n., 02.12.2016

    Das Buch beginnt mit den ergreifenden Details der Hinrichtung Mata Haris. Sie faszinierte die Männer. Doch diese waren es auch, die nach ihrem Tod schrien.
    Wenn zwei (Mann oder Frau) das gleiche tun, ist es längst noch nicht dasselbe. Das wird am Beispiel des bewegenden Schicksals von Margarethe Zelle alias Mata Hari nur allzu deutlich. Sie war ihrer Zeit voraus und damit auch dem damaligen Rollenbild und Sittenverständnis der Gesellschaft.
    Viel wurde über sie berichtet und dies in einer Spannbreite, die von Huldigung bis Verteufelung reichte. Doch hier ist es bemerkenswerte Weise ausgerechnet ein Mann, Paulo Coelho, der diese mutige Frau in seinem Buch zu Wort kommen lässt und ihr damit ein vielschichtiges Denkmal setzt und sie zum einem grossen Teil damit auch rehabilitiert. Ihr Worte „mein einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein“ werden zur Wahrheit.
    Sie war nie richtig einverstanden mit dem Platz, den man einer Frau in der damaligen Zeit zudachte. Sie wollte mehr – ein wirklich selbst bestimmtes Leben führen, eine unabhängige Frau sein. Dafür wurde sie von vielen bewundert aber vor allem auch gehasst. Eine erzwungene Freiheit und damit auch kein leichtes Leben, denn die vorausgehen, gehen meist allein. Das war ihr stets bewusst, doch das war es, was sie wollte und wofür sie auch einen hohen Preis bezahlt hatte. Während sie in einem Brief noch einmal ihre Lebensgeschichte an sich vorbei ziehen lässt, ahnt sie nicht, wie hoch dieser Preis tatsächlich für sie sein wird. Das ist bitter für den Leser, denn er lernt eine tapfere, lebensbejahende und kluge Frau kennen, die wegen Hochverrats im Gefängnis sitzt und doch sehr schnell klar wird, dass allein sie es ist, die heimtückisch verraten wurde.
    Ja, auch sie strebte nach Geld und macht. Dies sind nicht gerade eherne Ziele, doch was ist schlimmer daran, wenn eine Frau dies tut? Mata Hari ist tot, das Buch geschlossen. Wir bleiben mit Fragen und Erkenntnissen zurück; und vor allem mit Empfindungen, die von Mitleid und Bewunderung bis hin zu Groll reichen. Ist es heute die richtige Zeit für Frauen oder ist es noch immer ein Unterschied, ob Mann oder Frau dasselbe tun? Diese und viele weitere Fragen drängen sich beim Lesen auf. Noch immer ist es mehr Kampf als Selbstverständlichkeit, wenn Frauen ihren eigenen Weg gehen wollen. Die Vergangenheit – ihre Geschichte – für viele noch heute Realität. Ihr Schicksal steht stellvertretend für viele Frauen – aus jeder Epoche – die es wagten, anders zu sein.
    Gleichzeitig gibt es aber auch den Blick auf ihre Mitmenschen frei und in die Köpfe der sogenannten feinen ehrenwerten Leute, die in Bigotterie, Vorurteilen und Intoleranz verhaftet waren. Sie selbst hat ihren Platz im Leben nie wirklich gefunden. Dennoch war sie bis zuletzt nicht bereit, diesen sich vo irgend jemandem zuweisen zu lassen.
    Nicht unbedingt nur ein Buch für Frauen, waren es doch grösstenteils Männer, die das Leben und Streben Margarethe Zelles tiefgreifend beeinflusst haben. Der handgeschriebener Brief einer Frau wird so zum entlarvenden Sittengemälde und zum Spiegelbild der Gesellschaft.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin G., 18.11.2016 bei bewertet

    Ich muss gestehen, dass ich ein absoluter Paulo Coelho Fan bin und bisher alle Bücher von ihm gelesen habe. So musste ich auch dieses Buch unbedingt haben.
    Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und angenehm zu lesen. Im Gegensatz zu den meisten früheren Büchern fliesst dieses Mal wenig esoterische in die Handlung mit ein. Das hat mir irgendwie ein wenig gefehlt, da das ja irgendwie ein Markenzeichen vom Autor ist.
    Jedoch bei genauem Lesen kann man so einiges zwischen den Zeilen entdecken.
    Zur Geschichte, Mata Hari, ist eine sehr exzentrische, freiheitsliebende Frau, die die Hauptfigur in dem Buch spielt.
    Sie wird wegen Spionage zum Tode verurteilt. Mata Hari hofft auf eine Begnadigung und ist sich deren bis kurz vor ihrer Verurteilung ziemlich sicher, da sie ja eigentlich nichts verbrochen hat. Es gibt auch keine ausdrucksstarken Beweise.
    Das Buch wird aus zweierlei Sichtweisen erzählt, zum einen von Mata Hari und zum anderen von ihrem Anwalt. Eine sehr tiefgreifende Geschichte, die der Autor hier aufgegriffen hat.
    Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, wobei ich gestehen muss, dass mir die früheren Bücher von Paulo Coelho besser gefallen haben.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frieda-Anna, 14.12.2016 bei bewertet

    Kleines Büchlein, edler roter Einband, typisches Cover mit Bild und Schrift darunter. Alles wie gewohnt im rennomierten Diogenes-Verlag.

    Nur, dass Paulo Coelho diesmal selbst als seine Hauptfigur auftritt.

    Er ist in die mystisch schillernde Persönlichkeit Mata Haris geschlüpft und berichtet per Brief über deren Leben als weltberühmte, verführerisch exotische Tänzerin und vermeintliche Spionin. Letzteres hat ihr den Tod durch Erschiessen, ausgerechnet in ihrem Lieblingsland Frankreich, eingebracht. Ersteres zunächst Ruhm und wichtig(tuerische) Kontakte, dann die Erkenntnis an Wert und Popularität zu verlieren, zu altern.

    Aber eigentlich wollte sie ein eigenständiges Leben führen, autark sein und wissen, wer sie wirklich ist.

    Paulo Coelho macht deutlich, dass dies für eine Frau in den Anfängen des 20. Jahrhunderts nicht möglich war, ohne einen hohen Preis dafür zahlen zu müssen.
    Mata Hari hat ihn auf tragische Weise mit ihrem Leben bezahlt und Paulo Coelho vermittelt uns dies in seiner typischen Manier. Mit seinem eindringlich emotionalen Stil, der mich immer wieder dazu bringt, mich in eine Art emotionale Trance zu begeben und auch nach dem Lesen noch eine gewisse Zeit in seinem Werk zu verweilen.
    Er hat sich erlaubt, in "Die Spionin", fiktives Gedankengut mit wahren Begebenheiten zu vermischen und schafft es, Mata Hari nocheinmal wiederauferstehen zu lassen. Er lässt sie weise klingen, aber gleichzeitig auch naiv und unreif wirken wie ein Kind, was mich mitunter ihr gegenüber in ambivalenten Gefühlen zurückgelassen hat. Daher fiel es mir hier, frei nach Coelho, schwer, sie als erste Feministin und Kämpferin für ihre eigenen Werte und Bedürfnisse zu betrachten.
    Trotzdem: Dieses Buch, mit seiner dramatischen Protagonistin, hat meine Seele berührt. Paulo Coelho ist ein lesenswertes Essay über eine faszinierende Frau gelungen, die in der heutigen Zeit besser aufgehoben wäre. Wie immer lässt er uns durch sein Werk nachdenklich unsere eigene Person betrachten. Lesen und staunen!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CanYouSeeMe, 26.12.2016 bei bewertet

    Hauptfigur dieses Buches ist Margaretha Zelle, besser bekannt als Mata Hari, die mir vor der Lektüre dieses Buches nur ein vager Begriff war, dem ich keine genaue Personenbeschreibung zuordnen konnte.
    Das Buch liest sich alles in allem wie ein angenehmer Bericht, fast schon wie ein Roman. Dass der Autor sich künstlerische Freiheiten genehmigt hat und daher einige Abläufe hinzugefügt, herausgelassen oder in eine andere zeitliche Reihenfolge gebracht hat, hat mich persönlich nicht gestört – ich hätte auch nicht gewusst, wie es anders gewesen wäre.
    Ich konnte mich sehr gut in die Perspektive von Mata Hari hineinversetzen und habe die Ausführungen mit grossem Interesse gelesen. Insgesamt empfinde ich den Inhalt jedoch recht oberflächlich, in die Tiefe wurde nicht gegangen, was bei dem geringen Seitenumfang auch verwunderlich gewesen wäre.
    Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und hat mich schon bei der ersten Seite ans Buch fesseln können. Die Beschreibungen waren durchaus bildlich, so dass ich mir ein gutes und detailliertes Bild von den Geschehnissen und Personen machen konnte. Auch die verwendete Sprache passte gut ins Geschehen und zu den Personen.
    Dieses Buch war mein erstes von Coelho und durch die Themensetzung sicher nicht das exemplarischste seiner Werke. Dennoch konnte mich sein Schreibstil überzeugen, so dass ich mir in Zukunft das ein oder andere Buch von ihm zu Gemüte führen werde.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 23.11.2016 bei bewertet

    Sie war eine der ersten Frauen des 20. Jahrhunderts, die von Männern des 19. Jahrhunderts hingerichtet wurde. Dieses Buch ist das intime Porträt einer klugen, verführerischen Frau, die den männlichen Moralvorstellungen zum Trotz ihr selbstbestimmtes Leben führte - bis zuletzt. Eine typische Coelho-Heldin, unkonventionell, mutig und frei. Als das junge Mädchen Margaretha Geertruida Zelle aus der holländischen Provinz kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Paris aus dem Zug steigt, ist sie ein Niemand und mausarm. Wenige Monate später verschlägt sie als skandalöse, exotische Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde, einem Millionenpublikum den Atem und verdreht den mächtigsten Männern Europas den Kopf. Und das war vermutlich ihr Fehler. Denn als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein und wird des Hochverrats angeklagt. Mademoiselle Mata Hari, in Europa seit langem für ihre Schönheit und ihre Liebschaften bekannt, wurde angeklagt, den Deutschen geheime Produktionsdaten der Entente Panzer verraten zu haben, was dazu führte, dass diese als sofortige Gegenmassnahme die Entwicklung eines besonderen Giftgases vorantriben. Mata Hari hatte Paris angeblich im Frühling verlassen und einige Monate in der britischen Ortschaft verbracht, in der die ersten Entente Panzer produziert wurden. Danach reiste sie mehrmals zwischen England und Holland hin und her und anschliessend nach Spanien, wo sie sich als Gefährtin eines Mannes verdächtig machte, den der französische Geheimdienst schon lange beschattete. Bei ihrer Rückkehr nach Paris wurde sie verhafted, wobei der Umstand, dass sie dort in Begleitung eines jungen britischen Offiziers gesehen wurde, der mit der Entwicklung der Panzer zutun hatte, die Ereignisse beschleunigte. Dies ist die Geschichte einer Frau, die erotisch wie politisch zwischen alle Fronten gerät. Ihr einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein: Mata Hari - die sinnliche Verführerin, die mutig ihren Weg ging und furchtlos den Preis dafür zahlte. Sie war zweifellos die berühmteste Spionin aller Zeiten: die legendenumwobene Mata Hari, die während des Ersten Weltkrieges in Paris im Dienste des deutschen Geheimdienstes stand. Verraten von einem eifersüchtigen Liebhaber, wurde sie im Herbst 1917 von einem französichen Militärgericht zum Tode verurteilt, und im Morgengrauen des 15. Oktober 1917 als Spionin erschossen. Ihre letzten Lebensminuten vor ihrer Hinrichtung meistert sie mit Grazie. Von der auf sie abgefeuerten Salve traf angeblich nur ein einziger Schuss, dieser allerdings direkt ins Herz. So stirbt nur eine Frau von Format ...Unklar ist bis heute, ob sie tatsächlich die raffinierte Doppelagentin war, wie in dem Urteil dargestellt – oder ein willkommenes Bauernopfer des französischen Militärgerichts, weil die Kriegsbegeisterung merklich nachliess und ein Sündenbock für die Niederlagen und Verluste hilfreich schien. Das Buch ist informativ und macht richtig Lust, in das Leben dieser schillernden Persönlichkeit einzutauchen. Irgendwie mehr als nur ein spannendes Buch. Es liest sich eingängig, ist kurzweilig und sehr informativ. Besonders gut hat mir auch das schöne Cover und wie es insgesamt gestaltet ist gefallen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    querleserin_102, 13.01.2017 bei bewertet

    Ich bin zuerst ziemlich skeptisch an das Buch ran gegangen. Immerhin war es mein erstes Buch von Paulo Coelho und dann auch noch eine Art Biografie? Naja, ich bin aber ja offen für neues.
    Schon ab der ersten Seite war ich in den Bann von Mata Hari gezogen. Eine so selbstbewusste und emanzipierte Frau zu solchen Zeiten ist wirklich bemerkenswert. Das sie ihre Familie für ihren Traum verlässt ist sehr mutig und selbst in der heutigen Zeit würde man dafür noch verurteilt werden. Man merkt schon ab den ersten Seiten, dass sie sehr unsicher ist und sich sehr auf die Meinung anderer versteift. Vor allem auf Meinungen von Männern. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie als Tänzerin, heute würde man sie vermutlich eine Stripperin nennen, Erfolg hat. Ebenfalls ist es nicht verwunderlich, dass sie wirklich mit fast jedem erfolgreichen Mann im Bett war.
    Das sie dann als Spionin angagiert wurde, war dann wohl ihr Todesurteil. Als Doppelakentin hat sie sich natürlich wohl gefühlt, aber es war nunmal nicht sonderlich intelligent. Somit wurde sie leider zum Tode verurteilt. Meiner Meinung nach hätte sie damals viel mehr bewegen können, wenn sie nur nicht so sehr auf die Meinung anderer fixiert gewesen wäre.
    Leider wurde das Buch zum Ende hin dann doch etwas langweiliger und langwieriger. Irgendwie war die Luft dann einfach raus.

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  • 3 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jarmila K., 30.12.2016

    Klappentext:

    Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr aussergewöhnliches Leben selbst erzählen: vom Mädchen Margaretha Zelle aus der holländischen Provinz zur exotischen Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein.

    Leseeindruck:

    Ich muss zugegeben: Ich bin absoluter Paulo Coelho-Fan, habe alle seine Werke gelesen und freute mich immens auf seinen neuen Roman "Die Spionin". Allerdings ist dieser so ganz anders, als die Romane des Autors, die man sonst so kennt. Dieser Roman wird nach wahren Begebenheiten erzählt, aber gemischt mit fiktiven Dialogen und Szenen. Es handelt von der weltbekannten Doppelspionin der Holländerin Margaretha Zelle alias Mata Hari Codname H21. Coelho verfasst diesen Roman in einer Briefform, den Mata Hari so oder ähnlich an ihren Verteidiger hätte schreiben können. Der Prolog, der den wahren Begebenheiten entspricht, beschreibt ihre Hinrichtung, wa sich zwar sehr grausam fand, aber auch lesenswert, denn das hatte ich so noch nicht gewusst. Auch wird das Buch mit einigen Fotos der Spionin bereichert.


    Insgesamt hatte ich aber mehr Roman erwartet, nicht nur Briefdialoge oder eine Auflistung ihres Schrankkoffers.

    Der Roman war zu Beginn recht spannend, wurde dann aber leider immer langatmiger, weswegen ich nur 3 Sterne vergeben kann.


    @ esposa1969

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  • 5 Sterne

    17 von 36 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 15.11.2016

    „Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, die ich besser gemieden hätte.“

    Inhalt

    Die schillernde Femme fatale Mata Hari, einst wunderschön und beneidet ebenso wie begehrt und berühmt schreibt aus dem französischen Gefängnis „Saint-Lazare“ einen Brief an ihren Anwalt, in Erwartung ihrer Strafe, die sich zwischen Begnadigung und Todesurteil entscheiden wird. Ein kurzer, skizzenhafter Abriss über ihr Leben, ihre Wünsche und Sehnsüchte ebenso wie getroffene Fehlentscheidungen, eine schriftliche Unschuldsbekundung und gleichermassen ein bitteres Eingeständnis. Denn obwohl sie mitnichten eine deutsch-französische Doppelagentin im ersten Weltkrieg war, so lautete die Anklage, hat sie sich zahlreicher Verfehlungen hingegeben, deren einziger Initiator der Wunsch nach Anerkennung war. Und auch ihr Anwalt antwortet in einer Art Entschuldigungsschreiben, welches sie nicht mehr lesen wird, um ihr mitzuteilen, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort war und im gesamtpolitischen Hintergrundgeschehen keine gerechte Strafe erwarten könne.

    Meinung

    Grundlegend muss ich sagen, dass Paulo Coelho zu einen meiner Lieblingsautoren zählt, der mich mit zahlreichen Romanen zum Nachdenken und Innehalten angeregt hat, schon allein deshalb war ich auf sein neues Buch so gespannt. Und schon nach den ersten Seiten des Buches wurde mir klar: hier gibt es zu wenig Platz, um die Geschichte rund um Mata Hari in allen Einzelheiten zu erzählen.

    Umso treffender finde ich die Aussage, die der Autor im Nachwort des Romans liefert. Denn dieses Buch stellt nicht den Anspruch eine Biografie von Margaretha Zelle (später Mata Hari) zu sein, sondern fungiert eher als eine Art Einstieg, um vielleicht die Lust beim Leser zu wecken, genauere Recherchen anzustellen und sich ein eigenes Bild zu machen. Und das ist mit diesem wahrlich kurzen, skizzenhaften Briefroman sehr gut gelungen.

    Coelho legt sein Augenmerk auf wenige, einschneidende Erlebnisse in Mata Haris Leben, die sie in die Arme der falschen Männer getrieben haben. Er setzt sich mit der Illusion auseinander, die eine Gefangene hat, die von ihrer Unschuld überzeugt ist. Er zeigt, wie sich ihr selbstgewähltes, exotisches Auftreten im Laufe der Jahre gegen sie gewandt hat, nachdem sie feststellen musste, dass es immer wieder hübschere, jüngere Tänzerin geben würde und ihr Stern am Himmel nicht unendlich strahlen würde. Glanz und Glamour hatten auch damals schon einen hohen Preis, insbesondere, wenn man fast blauäugig und an Selbstüberschätzung leidend versuchte, als emanzipierte Frau in einer männerdominierten Welt zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, Fuss zu fassen. Dieser innere Zwang, es anderen zu beweisen und selbst im Angesicht des Todes eine gewisse Rolle zu spielen, hat mir die Person Mata Hari nähergebracht.

    Der Schreibstil von Paulo Coelho liest sich flüssig und durch einige eingestreute Bilder und Zeitdokumente, wird der Text zusätzlich aufgelockert. Leider muss ich sagen, dass ich dieses Buch so gern gelesen habe, dass es mich schmerzt, wie wenig Textmaterial tatsächlich vorliegt. An so vielen Stellen hätte man in die Tiefe gehen können und gerade die historischen Zusammenhänge besser herausarbeiten können.

    Fazit

    Ich vergebe 5 Lesesterne für einen interessanten, wenn auch kurzen biographischen Eindruck aus dem Leben einer selbstbewussten Frau. Ein Buch, welches mir die Person Mata Hari aus der Ich-Erzählperspektive heraus, schmackhaft machen konnte. Mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt. Zwischen den Zeilen verpackt der Autor seine Lebensweisheiten, die ich immer gerne herauslese, um sie mit meinen persönlichen Lebenserfahrungen zu vergleichen. Ein stiller, nachdenklich stimmender Roman, dem es leider an Umfang fehlte.

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  • 5 Sterne

    8 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchleserin, 21.11.2016

    Bereits die Leseprobe dieses Buches hatte mich völlig in ihren Bann gezogen und ich war sehr gespannt auf „Die Spionin“ von Paul Coelho. Im Prolog fand ich die Szene, wie sich Mata Hari sich für ihre Hinrichtung bereit macht und die Hinrichtung durch das Erschiessungskommando , unglaublich ergreifend und sehr emotional. Diese Atmosphäre dort konnte ich beim Lesen direkt spüren.
    Paul Coelho lässt in seinem Buch Mata Hari in einem fiktiven Brief an ihren Anwalt Maître Clunet ihre Geschichte erzählen. Eine Woche vor ihrer Hinrichtung schreibt sie ihr Leben in einem Brief auf, damit ihre Tochter ihn später lesen kann, um zu erfahren, wer ihre Mutter eigentlich wirklich war. Mata Hari hat natürlich gehofft, das ihr Anwalt diesen Brief nie bekommt.
    Ich war sehr gespannt auf ihre Geschichte und das aufregende Leben dieser wohl bekanntesten Spionin aller Zeiten.

    Das Cover zeigt Mata Hari als exotische Tänzerin gekleidet und ist passend zum Buch gewählt.
    Paul Coelhos Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und die Handlung hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Idee mit diesem fiktiven Brief, geschrieben an ihren Anwalt, gefällt mir sehr gut. Die Geschichte der in Holland geborenen Margarethe Zelle ist sehr emotional und fesselnd geschrieben. Ich fand es sehr interessant und spannend, etwas über die weltbekannte Mata Hari zu erfahren. Ich war neugierig darauf, wie sie zur exotischen Tänzerin wurde und wie es dazu kam, dass sie als Doppelagentin H21 des Hochverrats angeklagt wurde. Mata Hari hatte die Fähigkeit andere zu manipulieren und ist schliesslich selbst ein Opfer der Manipulation geworden, wie Paul Coelho es schreibt. Paul Coelho hat Informationen aus inzwischen zugänglichen Geheimakten bekommen.

    Mir hat „Die Spionin“ von Paul Coelho sehr gut gefallen und wer sich für die Geschichte der Mata Hari interessiert, dem kann ich dieses Buch wirklich sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frieda-Anna, 14.12.2016

    Kleines Büchlein, edler roter Einband, typisches Cover mit Bild und Schrift darunter. Alles wie gewohnt im rennomierten Diogenes-Verlag.

    Nur, dass Paulo Coelho diesmal selbst als seine Hauptfigur auftritt.

    Er ist in die mystisch schillernde Persönlichkeit Mata Haris geschlüpft und berichtet per Brief über deren Leben als weltberühmte, verführerisch exotische Tänzerin und vermeintliche Spionin. Letzteres hat ihr den Tod durch Erschiessen, ausgerechnet in ihrem Lieblingsland Frankreich, eingebracht. Ersteres zunächst Ruhm und wichtig(tuerische) Kontakte, dann die Erkenntnis an Wert und Popularität zu verlieren, zu altern.

    Aber eigentlich wollte sie ein eigenständiges Leben führen, autark sein und wissen, wer sie wirklich ist.

    Paulo Coelho macht deutlich, dass dies für eine Frau in den Anfängen des 20. Jahrhunderts nicht möglich war, ohne einen hohen Preis dafür zahlen zu müssen.
    Mata Hari hat ihn auf tragische Weise mit ihrem Leben bezahlt und Paulo Coelho vermittelt uns dies in seiner typischen Manier. Mit seinem eindringlich emotionalen Stil, der mich immer wieder dazu bringt, mich in eine Art emotionale Trance zu begeben und auch nach dem Lesen noch eine gewisse Zeit in seinem Werk zu verweilen.
    Er hat sich erlaubt, in "Die Spionin", fiktives Gedankengut mit wahren Begebenheiten zu vermischen und schafft es, Mata Hari nocheinmal wiederauferstehen zu lassen. Er lässt sie weise klingen, aber gleichzeitig auch naiv und unreif wirken wie ein Kind, was mich mitunter ihr gegenüber in ambivalenten Gefühlen zurückgelassen hat. Daher fiel es mir hier, frei nach Coelho, schwer, sie als erste Feministin und Kämpferin für ihre eigenen Werte und Bedürfnisse zu betrachten.
    Trotzdem: Dieses Buch, mit seiner dramatischen Protagonistin, hat meine Seele berührt. Paulo Coelho ist ein lesenswertes Essay über eine faszinierende Frau gelungen, die in der heutigen Zeit besser aufgehoben wäre. Wie immer lässt er uns durch sein Werk nachdenklich unsere eigene Person betrachten. Lesen und staunen!

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  • 5 Sterne

    8 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LadyIceTea, 28.12.2016

    Mata Hari – ein rasanter Blick in ihre Lebensgeschichte

    Paulo Coehlo lässt Mata Hari noch einmal lebendig werden. Mit einem fiktiven Brief, erzählt sie ihre Geschichte aus einem Gefängnis heraus – kurz vor ihrer Hinrichtung.
    Der Brief erzählt von ihrem Leben als Margaretha Zelle, als Ehefrau Mademoiselle MacLeod und ihrem Weg zur berühmten Tänzerin und Spionin Mata Hari.

    Dies war mein erstes Buch von Coehlo und ich verstehe endlich, warum alle diesen Schriftsteller so sehr loben. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
    Ich wusste nicht viel über Mata Hari, eigentlich gar nichts. Ich kannte nur ihre Bilder und wusste, dass sie eine Tänzerin ist. Coehlo hat es geschafft, mir in einer spannenden Art und Weise das Leben von Mata Hari näher zu bringen. Seine fiktiven Gespräche und Handlungen, hätten in meiner Vorstellung wirklich stattfinden können und haben mir alles sehr anschaulich nähergebracht. Ich finde Mata Hari ist eine sehr interessante Persönlichkeit und ich bin froh, ihr Leben durch dieses Buch näher kennen gelernt zu haben.
    Ich freue mich schon auf die anderen Bücher von Coehlo und kann dieses Buch hier wärmstens empfehlen.

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  • 5 Sterne

    8 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine W., 02.12.2016

    Coelhos Stil ist wie immer sehr ansprechend. Kein Wunder, dass man die ersten beiden Teile des Buches als autobiographische Zeugnisse von Mata Hara ansieht. Ihre Lebensbeichte ist so glaubwürdig und ehrlich verfasst, dass man keinen Autor – schon gar keinen Mann – dahinter vermuten möchte. Die starke Frau beteuert bis zum Ende ihre Unschuld und hofft auf Gerechtigkeit. Coelho gibt in diesem Werk Mata Haris Sicht auf ihr bisheriges Leben, sowie auf die allgemeine Situation der Frauen und Männer ihrer Zeit wieder. Der dritte Teil des Buches ist ebenso persönlich verfasst und beleuchtet den „Fall“ der Spionin aus dem Blickwinkel ihres Anwaltes.
    Wie das von Mata Hari selber konstruierte Leben verknüpft auch der Roman Wahrheit mit Phantasie. Geschichtliche Begebenheiten verflechten sich mit eigenen Ideen des Autors. Zum Untermauern der realen Grundlagen der Geschichte findet man im Anhang Kopien von Dokumenten jener Zeit. Doch wie viel Wahrheit auch tatsächlich dahinter stecken mag, eine fesselnde Geschichte ist es allemal! Ein höchst lesenswerter Roman über eine Frau, deren Verurteilung weniger auf tatsächlichen Verbrechen, sondern eher auf ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit basiert.

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  • 4 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nela, 18.01.2017

    Mata Hari war eine schillernde Persönlichkeit ihrer Zeit. Sie wusste, was sie will, und ist diesen Weg unbeirrt gegangen. Paulo Coelho schildert in diesem fiktiven, auf wahren Begebenheiten beruhenden Roman zunächst die Umstände ihrer Hinrichtung, um sie dann selbst in einem Brief aus ihrem Leben erzählen zu lassen. Anschliessend lässt er auch noch ihren Verteidiger zu Wort kommen.

    Für mich handelt es sich bei diesem Buch um einen typischen Coelho, der nicht herausragend ist, aber meinen Erwartungen entsprach. Mata Haris Gedanken, Gefühle, ihr starker Wille und ihre Zielstrebigkeit werden sehr gut beschrieben, was für eine hervorragende Recherchearbeit spricht. Der Autor erweckt Mata Hari zum Leben und gibt einen sehr guten Einblick, wie sie sich vom niederländischen Mädchen zu einer gefeierten Tänzerin in Paris und ganz Europa entwickelt hat und schliesslich unter Spionageverdacht steht. Ich habe das Gefühl, diese Frau kennengelernt zu haben, wobei ich nicht prüfen kann, ob meine Empfindungen mit der Realität übereinstimmen. Coelho erhebt keinen Anspruch, mit diesem Werk eine Biographie vorzulegen, schafft es aber mit seinem besonderen Erzählstil, die damalige Zeit und die Protagonistin lebendig werden zu lassen.

    Das Buch eignet sich daher nicht als Ersatz für eine ausführliche Biographie, kann aber einen ersten Eindruck geben und vor allem gut unterhalten.

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  • 3 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anushka, 21.01.2017

    Frankreich, 1917: In Paris wird eine Frau von einem Erschiessungskommando hingerichtet. Es handelt sich dabei um die skandalumwitterte Tänzerin Mata Hari, die in den höchsten Kreisen verkehrte und schliesslich der Doppelspionage angeklagt und für schuldig befunden wird.
    In diesem Buch, verfasst Mata Hari kurz vor ihrer Hinrichtung einen (fiktiven) Brief an ihren Anwalt und schildert ihre Sicht der Ereignisse und Entwicklungen. Dabei erfährt man viel aus ihrer Biografie; wie sie sich in ihrer holländischen Heimat langweilte, deshalb einen britischen Offizier heiratete und mit ihm nach Java ging. Doch diese Ehe war geprägt von Gewalt und so verlässt die damals noch Marghareta genannte junge Frau ihren Mann und ihr Kind und beginnt ohne Ausbildung eine Karriere als Tänzerin. Ihre freien Interpretationen exotischer Tänze, die wenig Authentizität und dafür viel nackte Haut beinhalten, verhelfen ihr zu Berühmtheit. Sie prahlt in ihrem Brief mit ihren unzähligen Liebschaften und legt dabei sowohl Arroganz als auch Naivität an den Tag. Leider bleibt Mata Hari in diesem Abschnitt sehr schematisch. Es wirkt oft wie eine Aneinanderreihung von biografischen Fakten, oft fehlte mir dabei die Emotionalität und Nähe zur Figur. Zudem scheint der Autor damit spielen zu wollen, dass Mata Hari auch im Ruf einer Lügnerin stand und oft viel zu ihrer Geschichte dazu erfand. Das erfährt man jedoch erst im Nachwort oder bei weiteren Recherchen im Internet. Im Buch selbst ist ein solches Verwirrspiel leider nicht gut gelungen, weil es nicht deutlich genug herausgestellt oder in Widerspruch zu anderslautenden Aussagen gestellt wird. Als einziges relativierend wirkt der anschliessende (fiktive) Brief von Mata Haris Anwalt, doch auch das ist nicht ausgearbeitet genug und dient wahrscheinlich eher dazu, die Abläufe zu schildern, die ausserhalb Mata Haris Wissen lagen. Leider bleibt auch Mata Haris Spionagetätigkeit schwammig und wenig greifbar oder verständlich. Der Meinung der Buchfigur nach seien gar keine Informationen geflossen bzw. ist von der Weitergabe von Klatsch die Rede, nur dass nie deutlich wird, was und an wen Mata Hari geliefert hat. Deutlich wird nur, dass Mata Hari in ihrer Selbsterhöhung und ihrem Geltungsdrang dumme und naive Dinge getan hat und sich möglicherweise in eine Situation manövriert hat, deren Bedeutung sie gar nicht erfassen konnte. Auch wird deutlich, wie gefährlich eine Frau wahrgenommen hat, die die Geliebte vieler einflussreicher Männer war und schliesslich mindestens für ihre Unkonventionalität mit dem Leben zahlen musste.

    Mata Hari wird auch weiterhin eine Faszination auf mich ausüben, dieses Buch wird jedoch wenig zu meinem Bild von ihr beitragen. Der Schreibstil ist zugegebenermassen ansprechend und durchaus poetisch, konnte mir aber zu keiner Zeit irgendeine Emotion vermitteln, was ich wirklich bedauerlich fand. Auch die biografischen Details wurden für mich nicht bildhaft genug. Meiner Meinung nach wurde hier einiges an Potential der Geschichte verschenkt. Ich hatte ein ergreifenderes Buch erwartet, nicht zuletzt aufgrund Mata Haris tragischem Ende und etlicher Ungerechtigkeiten, die ihr wiederfahren sind. So kann ich nur sagen "Kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt".

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 25.12.2016

    Das Buch beginnt mit einer starken Szene: Mata Haris Gnadengesuch ist abgelehnt worden, die Hinrichtung wird vollzogen. Hier zog mich der Autor sofort in Bann.
    Der nächste Teil besteht aus einem langen Brief Mata Haris an ihre Tochter. Hier flacht für mich die Geschichte bereits ab. Die Beschreibung brachte mir die Persönlichkeit nicht näher. Im Schnelltempo bewegen sie die Beschreibungen durch ihr Leben. Herkunft und Familie werden gestreift, die Vergewaltigung durch den Leiter der Internatsschule und die immer grössere Entfremdung zur Familie, sind die ersten Etappen, die in einer lieblosen Ehe mit einem sehr viel älteren Kolonialoffizier münden. Sie begleitet ihren Mann nach Niederländisch-Ostindien und dort lernt sie die Kultur kennen, die sie zu ihrem Künstlernamen und zu ihren tänzerischen Darbietungen inspirieren. So wird aus Margarethe Zeller Mata Hari. Sie wird eine Berühmtheit der Halbwelt, findet reiche Gönner und lebt ihr Luxusleben, bis der Erste Weltkrieg dem ein Ende bereitet und sie neue Einnahmequellen suchen muss.
    Eine dritte Sichtweise bringt der Brief ihres Anwalts, der ihr die Vollstreckung des Urteils ankündigt und der sich und seine Verteidigung rechtfertigt.


    Bilder und Dokumente rahmen die Romanhandlung ein, die mir leider viel zu sehr an der Oberfläche geblieben ist. Die Person Mata Hari hätte sicher viel mehr an Projektionsfläche zu bieten gehabt. So kratzte der Roman nur an der Geschichte, aber ich hätte mir viel mir Tiefe gewünscht. In einem Roman hätte der Autor die Möglichkeit gehabt, der Figur nahe zu kommen, sie zu interpretieren, das ist leider nicht passiert. Auch über die grosse Frage – Spionin oder nicht – hätte ich gern mehr erfahren.


    So ist mir eigentlich nur ein Satz, gleich zu Beginn des Buches im Gedächtnis geblieben: Ich bin eine Frau, die im falschen Jahrhundert geboren wurde. Ich weiss nicht, ob sich in der Zukunft jemand an mich erinnern wird, aber wenn doch, dann möchte ich nicht als Opfer gesehen werden, sondern als Frau, die mutig ihren Weg gegangen ist und furchtlos den Preis dafür gezahlt hat.“


    Leider trägt das Buch nicht dazu bei, die Erinnerung an Mata Hari lebendig zu halten.

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  • 3 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbert M., 02.01.2017

    „Mein einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein“.
    Ein Zitat aus dem Brief Mata Haris, den sie aus dem Gefängnis an ihren Anwalt schreibt, der sie nicht vor dem Todesurteil bewahren konnte. Der Brief einer Frau, die bis zum Schluss nicht daran glaubt, dass sie wirklich sterben muss, weil ihr das Schicksal am Ende doch immer irgendwie günstig mitgespielt hat. So nutzt sie die Zeit, die sie auf ihre vermeintliche Begnadigung wartet, um ihr Leben Revue passieren zu lassen und ihrem Anwalt zu erklären, wie sie dorthin gelangen konnte, wo sie am Ende war.
    Natürlich ist dieser Brief und die Antwort darauf Fiktion, aber das Bild, das wir von Mata Hari erhalten, wir dadurch nicht deutlicher. Sie wird auch nicht besonders sympathisch dargestellt. Was sie in ihrem Brief als Unabhängigkeit bezeichnet, ist das genaue Gegenteil davon. Denn sie war – ob das den Tatsachen entspricht oder nicht- meist von den finanziellen Zuwendungen gleich mehrerer Männer abhängig. Ob dies alleine die Folge ihrer desaströsen Ehe und der Vergewaltigung in ihrer Schulzeit war, kann man dahingestellt lassen.
    Im Gesamten hat mich dieses Buch nicht überzeugt, sprachlich nicht und inhaltlich nicht. Um Mata Hari lag immer so das Oevre einer verruchten femme fatale und dann noch eine Spionin. Nach der Lektüre dieses Buches bekommt man den Eindruck einer eher schwächlichen Frau, die sich mit ihren begrenzten Mitteln durchs Leben laviert hat.

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  • 3 Sterne

    7 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    melange, 19.11.2016

    Nachempfundene Geschichte

    Mein Eindruck:
    Das fiktive Vermächtnis von Mata Hari, einer schillernden Figur der Zeitgeschichte, aufgeschrieben von einem mehrfach ausgezeichneten Schriftsteller, - was kann da schon schiefgehen?
    Eine gefällige und (wie gewohnt) blumige Sprache führen dazu, dass man sich tatsächlich in die Zeit vor und während des 1. Weltkriegs zurückversetzt fühlt. Das Staunen über die Weltausstellung in Paris klingt genauso echt wie die Bestürzung über die ausbleibende Hilfe bei Verhaftung, Gnadengesuch und Vollstreckung des Urteils. Interessant sind auch die echten Dokumente, die den Prozess veranschaulichen und die Fotografien Mata Haris, welche sie ausserhalb ihrer Bühnenshow zeigen. Ärgerlich ist jedoch der hohe Preis für letztendlich etwa 170 Seiten Geschichte. Vor allem auch deshalb, weil der Autor seinen Plot schon fertig vorgefunden hat und dieser Coelhos leicht schwülstiger Erzählweise vortrefflich entgegenkommt. Die Mühe, die er sich mit dem Verfassen geben musste, hielt sich somit in überschaubaren Grenzen und fast 20 Euro sind ein zu stolzer Preis für das, was letztendlich aus der Feder geflossen ist, - auch wenn es zugegebenermassen eine beeindruckende Geschichte ist. Das Grundgerüst ist bekannt und viele Ansatzpunkte für eine genauere Betrachtung wären möglich gewesen (die Liebe zu einem Soldaten, die Zeit in Java, die Trennung von Mann und Tochter), aber so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Autor eine schnelle Mark machen wollte - und das mit möglichst wenig eigenem Aufwand.

    Mein Fazit:
    Ein Stück Zeitgeschichte - (zu) teuer bezahlt

    3 Sterne

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    steffi k., 23.12.2016

    Eine ungewöhnliche Frau und ein gewohnt guter Autor ****
    »Mein einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein.«
    Mata Hari in Die Spionin
    Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr aussergewöhnliches Leben selbst erzählen. Mit Schwarzweiss-Fotos, einer Lebenschronik Mata Haris und einer Karte ihrer Reisen quer durch Europa.
    Coelho wendet sich einem für ihn ungewohntem Thema zu. Er erzählt, anhand von bestehenden Dokuments, die Geschichte einer selbstbewussten Frau, deren Einstellungen von Freiheit und Weiblichkeit geprägt waren und die nicht zur damaligen Gesellschaft passten.
    Diese Geschichte beginnt mit Mata Haris Hinrichtung im Jahre 1917, aus der Sicht eines ihrer „Mörder“. Dargelegt werden die Ereignisse in Briefform: Mata Hari übergibt ihrem Anwalt Monsieur Clunet bei Verlassen ihrer Zelle einen langen Brief. Durch diese von Coelho gewählte Schreibform wird der Leser direkt in Mata Haris Lebensgeschichte hineingezogen.
    Der Roman hat mir sehr gefallen, und ich kann ihn nur empfehlen, auch für Leser, die Coelho sonst vielleicht nicht mögen.
    Coelho beschreibt die Dinge „nur“, ohne Wertung. Der Leser muss selbst seine Schlüsse ziehen. Das ist die grosse Kunst dieses Autors.
    „Die Spionin“ ist keine Biografie, das scheint nur auf den ersten Blick so.
    Der Autor verbindet die historisch belegten Begebenheiten mit fiktiven Szenen und hinterlässt uns ein gekonntes Ganzes.

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