Tolle Schnäppchen auf tolino shine 4 und tolino vision 6!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 5696901

Buch (Gebunden) Fr. 29.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 26.11.2016 bei bewertet

    Der Mythos bleibt ein Mythos

    Mata Hari – Tänzerin, Verführerin, Spionin, Feministin? Fast jedem ist der Name ein Begriff, doch wer war die Frau, die sich hinter diesem berühmten Namen verbirgt?
    Geboren als Margaretha Zelle in der niederländischen Provinz, langweilt sich die junge Frau so, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, auf eine Kontaktanzeige antwortet und kurz darauf dem 21 Jahre älteren Offizier Rudolph MacLeod nach Niederländisch-Ostindien folgt. Allerdings findet sie dort nicht das erhoffte exotische Paradies. Ihr Ehemann entpuppt sich als eifersüchtig, oft alkoholisiert und gewalttätig. Bei einem Aufenthalt in Holland lässt sie Mann und Kind zurück und flieht nach Paris, wo sie sich als orientalische Tänzerin ausgibt. Unterstützung erhält sie immer wieder von Männern, denen sie den Kopf verdreht, die sie verführt oder die sich mit ihrer Bekanntschaft schmücken wollen. So führt sie zwar ein luxuriöses und unkonventionelles Leben, allerdings verkauft sie dafür sich und ihren Körper.
    Dies alles erfährt der Leser in Form eines fiktiven Briefs, den Paulo Coelho die im Gefängnis Saint-Lazare inhaftierte Mata Hari kurz vor ihrer Hinrichtung wegen Hochverrats 1917 schreiben lässt.
    Obwohl der Autor Coelho die ,,Spionin“ ihre Lebensgeschichte selbst erzählen lässt, kommt man dem Mensch Mata Hari nicht wirklich näher. Während man ihre Beweggründe, die langweilige holländische Provinzstadt zu verlassen, noch nachvollziehen kann, fällt dies bei späteren Lebensabschnitten deutlich schwerer. Ein Leben ohne Konventionen, in Freiheit? Um den Preis, sich in die Abhängigkeit von Männern zu begeben, die für ihre Lustbefriedigung bezahlen? Kann man das wirklich als selbstbestimmtes und freies Leben bezeichnen? Mutig, verführerisch und unkonventionell war Mata Hari bestimmt, aber als Feministin würde ich sie nicht bezeichnen. Trotz der teils intimen Lebensbeichte und den authentischen Dokumenten und Fotos im Anhang bleibt die Titelheldin ungreifbar und distanziert. Der eigentliche Mensch hinter dem Mythos hat sich mir leider nicht erschlossen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 12.12.2016 bei bewertet

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Margarethe Zelle, ein Mädchen aus einem kleinen Dorf in Holland, nimmt nach ihren schlechten Erfahrungen in ihrer Jugendzeit und ihrer frühen und unglücklichen Ehe, aus der sie zwei Kinder hat, ihr Leben in die Hand und erfindet sich selbst neu. Als exotische Tänzerin Mata Hari tritt sie in populären Clubs in Paris auf und wird auch über die Grenzen hinaus bekannt bis sie schlussendlich als Doppelspionin verurteilt und hingerichtet wird. Paolo Coelho hat die Lebensgeschichte von Mata Hari in Form von fiktiven Briefwechseln aufgegriffen.

    Meine Meinung zum Buch:
    Ich finde es mutig von Paolo Coelho, dass er das politische Thema und die persönliche Biografie von Mata Hari aufgegriffen hat, da es über sie schon viele Berichte, teils Tatsachen, teils Spekulationen gibt. Trotzdem war es für mich ein wenig zu persönlich und oberflächlich gehalten. Ich hätte gerne noch mehr erfahren, wie Mata Hari denkt und was in ihr vorgeht, was damals Usus war, mit wem sie Kontakt hatte, usw. Für mich hat das Buch auf den ersten Anblick einen überwältigenden und berührenden Eindruck erweckt, aber auf den zweiten Blick hat mir doch der Tiefgang gefehlt. Es ist auch aufgrund der Seitenanzahl überschaubar, hier wäre durchaus noch Platz für eine intensivere Recherche und Auseinandersetzung gewesen. Nachdem ich schon viele Bücher von Paolo Coelho gelesen habe, hat mir sein Schreibstil auch diesmal sehr gut gefallen, insgesamt ist es aber nicht sein faszinierendstes Buch.

    Titel und Cover:
    Der Titel passt gut zum Buch und auch das Portrait von Mata Hari sowie der Hardcover Umschlag machen einen soliden und qualitativen Eindruck.

    Mein Fazit:
    „Die Spionin“ finde ich beeindruckend und gut, aber es ist nicht Paolo Coelhos bestes Werk.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 23.11.2016 bei bewertet

    biographisch angehauchter Kurzroman

    Paulo Coellho erzählt in seinem Roman „Die Spionin“ Mata Haris Lebensgeschichte, die er sie selber in Briefform an ihre Tochter Non schreiben lässt während sie im Gefängnis sitzt und bis zuletzt hofft, ihrem Gnadengesuch würde entsprochen.
    Coelho verwebt altbekannte und neue Erkenntnisse, die sich auf inzwischen zugängliche Geheimakten stützen, mit der Idee des Briefeschreibens verschmelzen. Im dritten Kapitel kommt Mata Haris Anwalt brieflich zu Wort.

    Beschrieben wird das Leben der Margarethe Zeller, verheiratet als Margaretha MacLeod, und schliesslich als Mata Hari und als vermeintliche Doppelagentin, mit einem Deckname H21. Ihre Kindheit, und ihre unglückliche Ehe prägen sie, so dass sie sich im späteren Verlauf ihres Lebens nach Freiheit und nicht nach Liebe suchte. Deutlich wird, wie sehr sie sich als Kriegerin, als Spielerin verschiedener Rollen gesehen hat, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ein gutes, unabhängiges Leben als freie Frau zu führen. Sie beschreibt es als ihren Traum, akzeptiert und respektiert zu werden, ohne sich dafür anderen zu unterwerfen oder sich selbst verraten zu müssen. So scheint es, dass sie selber nicht hat überblicken können, worauf sie sich einliess, als sie sich als Doppelagentin einspannen liess, hatte in einer Phase, in der sie in der angesagten, feinen Gesellschaft nicht mehr hofiert wurde wohl hauptsächlich nach einer Möglichkeit gesucht, sich weiterhin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dass sie keine wirklichen Staatsgeheimnisse verraten hat scheint heute eher unumstritten und wahrscheinlich musste sie als Bauernopfer herhalten, weil sie es gewagt hatte, bestimmten Konventionen die Stirn zu bieten.

    Paulo Coelho versteht es, den Leser in die Zeit der Mata Hari zu versetzen, was durch Details, wie z.B. dem Treffen mit Picasso, einigen allgemein zugänglichen Fotos und einzelnen Dokumenten im Anhang anschaulich erleichtert wird. Er schildert ihr Leben in groben Zügen gut nachvollziehbar; seine Wahl in Briefform zu erzählen hat mir gut gefallen.

    Ein wenig ärgert mich allerdings, dass im Anhang die Seiten mit Werbung für weitere Bücher Coelhos im Diogenes Verlag soviel üppiger ausfallen als die Dokumente und Anmerkungen zu dem Roman, der in diesem kleinformatigen Buch auf 170 Seiten erzählt wurde – für meinen Geschmack ein bisschen wenig; an vielen Stellen hätte ich gerne etwas mehr Tiefe und realen Inhalt erfahren, was bei einem Buchpreis von 19,90E. ja durchaus zu erwarten gewesen wäre.

    Fazit: ein netter Roman über Mata Hari, der Elemente ihres Lebenslaufes aufgreift, aber bei allem recht oberflächlich und knapp geblieben ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 15.11.2016 bei bewertet

    „Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, die ich besser gemieden hätte.“

    Inhalt

    Die schillernde Femme fatale Mata Hari, einst wunderschön und beneidet ebenso wie begehrt und berühmt schreibt aus dem französischen Gefängnis „Saint-Lazare“ einen Brief an ihren Anwalt, in Erwartung ihrer Strafe, die sich zwischen Begnadigung und Todesurteil entscheiden wird. Ein kurzer, skizzenhafter Abriss über ihr Leben, ihre Wünsche und Sehnsüchte ebenso wie getroffene Fehlentscheidungen, eine schriftliche Unschuldsbekundung und gleichermassen ein bitteres Eingeständnis. Denn obwohl sie mitnichten eine deutsch-französische Doppelagentin im ersten Weltkrieg war, so lautete die Anklage, hat sie sich zahlreicher Verfehlungen hingegeben, deren einziger Initiator der Wunsch nach Anerkennung war. Und auch ihr Anwalt antwortet in einer Art Entschuldigungsschreiben, welches sie nicht mehr lesen wird, um ihr mitzuteilen, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort war und im gesamtpolitischen Hintergrundgeschehen keine gerechte Strafe erwarten könne.

    Meinung

    Grundlegend muss ich sagen, dass Paulo Coelho zu einen meiner Lieblingsautoren zählt, der mich mit zahlreichen Romanen zum Nachdenken und Innehalten angeregt hat, schon allein deshalb war ich auf sein neues Buch so gespannt. Und schon nach den ersten Seiten des Buches wurde mir klar: hier gibt es zu wenig Platz, um die Geschichte rund um Mata Hari in allen Einzelheiten zu erzählen.

    Umso treffender finde ich die Aussage, die der Autor im Nachwort des Romans liefert. Denn dieses Buch stellt nicht den Anspruch eine Biografie von Margaretha Zelle (später Mata Hari) zu sein, sondern fungiert eher als eine Art Einstieg, um vielleicht die Lust beim Leser zu wecken, genauere Recherchen anzustellen und sich ein eigenes Bild zu machen. Und das ist mit diesem wahrlich kurzen, skizzenhaften Briefroman sehr gut gelungen.

    Coelho legt sein Augenmerk auf wenige, einschneidende Erlebnisse in Mata Haris Leben, die sie in die Arme der falschen Männer getrieben haben. Er setzt sich mit der Illusion auseinander, die eine Gefangene hat, die von ihrer Unschuld überzeugt ist. Er zeigt, wie sich ihr selbstgewähltes, exotisches Auftreten im Laufe der Jahre gegen sie gewandt hat, nachdem sie feststellen musste, dass es immer wieder hübschere, jüngere Tänzerin geben würde und ihr Stern am Himmel nicht unendlich strahlen würde. Glanz und Glamour hatten auch damals schon einen hohen Preis, insbesondere, wenn man fast blauäugig und an Selbstüberschätzung leidend versuchte, als emanzipierte Frau in einer männerdominierten Welt zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, Fuss zu fassen. Dieser innere Zwang, es anderen zu beweisen und selbst im Angesicht des Todes eine gewisse Rolle zu spielen, hat mir die Person Mata Hari nähergebracht.

    Der Schreibstil von Paulo Coelho liest sich flüssig und durch einige eingestreute Bilder und Zeitdokumente, wird der Text zusätzlich aufgelockert. Leider muss ich sagen, dass ich dieses Buch so gern gelesen habe, dass es mich schmerzt, wie wenig Textmaterial tatsächlich vorliegt. An so vielen Stellen hätte man in die Tiefe gehen können und gerade die historischen Zusammenhänge besser herausarbeiten können.

    Fazit

    Ich vergebe 5 Lesesterne für einen interessanten, wenn auch kurzen biographischen Eindruck aus dem Leben einer selbstbewussten Frau. Ein Buch, welches mir die Person Mata Hari aus der Ich-Erzählperspektive heraus, schmackhaft machen konnte. Mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt. Zwischen den Zeilen verpackt der Autor seine Lebensweisheiten, die ich immer gerne herauslese, um sie mit meinen persönlichen Lebenserfahrungen zu vergleichen. Ein stiller, nachdenklich stimmender Roman, dem es leider an Umfang fehlte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anja n., 02.12.2016 bei bewertet

    Das Buch beginnt mit den ergreifenden Details der Hinrichtung Mata Haris. Sie faszinierte die Männer. Doch diese waren es auch, die nach ihrem Tod schrien.
    Wenn zwei (Mann oder Frau) das gleiche tun, ist es längst noch nicht dasselbe. Das wird am Beispiel des bewegenden Schicksals von Margarethe Zelle alias Mata Hari nur allzu deutlich. Sie war ihrer Zeit voraus und damit auch dem damaligen Rollenbild und Sittenverständnis der Gesellschaft.
    Viel wurde über sie berichtet und dies in einer Spannbreite, die von Huldigung bis Verteufelung reichte. Doch hier ist es bemerkenswerte Weise ausgerechnet ein Mann, Paulo Coelho, der diese mutige Frau in seinem Buch zu Wort kommen lässt und ihr damit ein vielschichtiges Denkmal setzt und sie zum einem grossen Teil damit auch rehabilitiert. Ihr Worte „mein einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein“ werden zur Wahrheit.
    Sie war nie richtig einverstanden mit dem Platz, den man einer Frau in der damaligen Zeit zudachte. Sie wollte mehr – ein wirklich selbst bestimmtes Leben führen, eine unabhängige Frau sein. Dafür wurde sie von vielen bewundert aber vor allem auch gehasst. Eine erzwungene Freiheit und damit auch kein leichtes Leben, denn die vorausgehen, gehen meist allein. Das war ihr stets bewusst, doch das war es, was sie wollte und wofür sie auch einen hohen Preis bezahlt hatte. Während sie in einem Brief noch einmal ihre Lebensgeschichte an sich vorbei ziehen lässt, ahnt sie nicht, wie hoch dieser Preis tatsächlich für sie sein wird. Das ist bitter für den Leser, denn er lernt eine tapfere, lebensbejahende und kluge Frau kennen, die wegen Hochverrats im Gefängnis sitzt und doch sehr schnell klar wird, dass allein sie es ist, die heimtückisch verraten wurde.
    Ja, auch sie strebte nach Geld und macht. Dies sind nicht gerade eherne Ziele, doch was ist schlimmer daran, wenn eine Frau dies tut? Mata Hari ist tot, das Buch geschlossen. Wir bleiben mit Fragen und Erkenntnissen zurück; und vor allem mit Empfindungen, die von Mitleid und Bewunderung bis hin zu Groll reichen. Ist es heute die richtige Zeit für Frauen oder ist es noch immer ein Unterschied, ob Mann oder Frau dasselbe tun? Diese und viele weitere Fragen drängen sich beim Lesen auf. Noch immer ist es mehr Kampf als Selbstverständlichkeit, wenn Frauen ihren eigenen Weg gehen wollen. Die Vergangenheit – ihre Geschichte – für viele noch heute Realität. Ihr Schicksal steht stellvertretend für viele Frauen – aus jeder Epoche – die es wagten, anders zu sein.
    Gleichzeitig gibt es aber auch den Blick auf ihre Mitmenschen frei und in die Köpfe der sogenannten feinen ehrenwerten Leute, die in Bigotterie, Vorurteilen und Intoleranz verhaftet waren. Sie selbst hat ihren Platz im Leben nie wirklich gefunden. Dennoch war sie bis zuletzt nicht bereit, diesen sich vo irgend jemandem zuweisen zu lassen.
    Nicht unbedingt nur ein Buch für Frauen, waren es doch grösstenteils Männer, die das Leben und Streben Margarethe Zelles tiefgreifend beeinflusst haben. Der handgeschriebener Brief einer Frau wird so zum entlarvenden Sittengemälde und zum Spiegelbild der Gesellschaft.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 08.01.2017 bei bewertet

    Schillernde Persönlichkeit Mata Hari
    Paulo Coelho ist immer für Überraschungen gut und er ist vielfältiger als erwartet. Hier hat er eine ungewöhnliche Protagonistin. Die Spionin ist eine bekannte Person: die legendäre Mata Hari.
    Mata Hari ist eine Figur, mit der sich Paulo Coelho offenbar identifizieren konnte. Schliesslich war er auch immer freiheitsliebend und unangepasst. Das gilt für den extravaganteu Lebensstil von Mata Hari natürlich in starken Masse. Sie wollte sich nicht begrenzen lassen.

    Mich überzeugt die Erzählweise, in der Mata Hari in einem Brief ihr Leben erzählt. Da gibt es erstaunliche Begebenheiten und Wendungen, ihre frühe unglückliche Heirat, die Trennung, ihr Freiheitsdrang und wie sie schliesslich zur erfolgreichen Tänzerin wird. Gefeiert wie verrufen, schliesslich ist Nackttanz eine Spezialität von ihr und viele sehen sie einfach als Prostituierte.
    Nicht nur Niederlande, auch Java, Paris, Berlin sind Schauplätze. Zentraler Mittelpunkt des Buches ist der Prozess gegen Mata Har als angebliche Spionin im Jahr 1917. Ein Prozess, der nicht fair war.

    Gegen Ende gibt es noch einmal einen Perspektivwechsel. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob es sinnvoll war, das Mata Haris Anwalt den Schluss erzählt, aber ich denke doch, dass es gut ist, noch einmal Details aus anderer Sicht zu erfahren.
    Aber letztlich ist es doch Mata Hari selbst als übergrosse Figur, die den Roman prägt. Sie ist nicht durchgehend sympathisch, nicht selten sogar exzentrisch. Paulo Coelho verzichtet weitgehend auf esoterische Einschläge. Daher hat mir das Buch so gut gefallen.

    Wie schon bei Die Schriften von Accra ist auch Die Spionin ein sehr schön gestaltetes Buch. Es gibt z.B. Fotos und einen interessanten Anhang. Leider ist das Buch ein wenig kurz, ein paar Kapitel mehr hätten nicht geschadet. Doch letztlich ist Paulo Coelhos verknappter Stil in dieser Form auch sehr reizvoll.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 11.02.2017

    Schillernde Persönlichkeit Mata Hari
    Paulo Coelho ist immer für Überraschungen gut und er ist vielfältiger als erwartet. Hier hat er eine ungewöhnliche Protagonistin. Die Spionin ist eine bekannte Person: die legendäre Mata Hari.
    Mata Hari ist eine Figur, mit der sich Paulo Coelho offenbar identifizieren konnte. Schliesslich war er auch immer freiheitsliebend und unangepasst. Das gilt für den extravaganteu Lebensstil von Mata Hari natürlich in starken Masse. Sie wollte sich nicht begrenzen lassen.

    Mich überzeugt die Erzählweise, in der Mata Hari in einem Brief ihr Leben erzählt. Da gibt es erstaunliche Begebenheiten und Wendungen, ihre frühe unglückliche Heirat, die Trennung, ihr Freiheitsdrang und wie sie schliesslich zur erfolgreichen Tänzerin wird. Gefeiert wie verrufen, schliesslich ist Nackttanz eine Spezialität von ihr und viele sehen sie einfach als Prostituierte.
    Nicht nur Niederlande, auch Java, Paris, Berlin sind Schauplätze. Zentraler Mittelpunkt des Buches ist der Prozess gegen Mata Har als angebliche Spionin im Jahr 1917. Ein Prozess, der nicht fair war.

    Gegen Ende gibt es noch einmal einen Perspektivwechsel. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob es sinnvoll war, das Mata Haris Anwalt den Schluss erzählt, aber ich denke doch, dass es gut ist, noch einmal Details aus anderer Sicht zu erfahren.
    Aber letztlich ist es doch Mata Hari selbst als übergrosse Figur, die den Roman prägt. Sie ist nicht durchgehend sympathisch, nicht selten sogar exzentrisch. Paulo Coelho verzichtet weitgehend auf esoterische Einschläge. Daher hat mir das Buch so gut gefallen.

    Wie schon bei Die Schriften von Accra ist auch Die Spionin ein sehr schön gestaltetes Buch. Es gibt z.B. Fotos und einen interessanten Anhang. Leider ist das Buch ein wenig kurz, ein paar Kapitel mehr hätten nicht geschadet. Doch letztlich ist Paulo Coelhos verknappter Stil in dieser Form auch sehr reizvoll.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchleserin, 21.11.2016 bei bewertet

    Bereits die Leseprobe dieses Buches hatte mich völlig in ihren Bann gezogen und ich war sehr gespannt auf „Die Spionin“ von Paul Coelho. Im Prolog fand ich die Szene, wie sich Mata Hari sich für ihre Hinrichtung bereit macht und die Hinrichtung durch das Erschiessungskommando , unglaublich ergreifend und sehr emotional. Diese Atmosphäre dort konnte ich beim Lesen direkt spüren.
    Paul Coelho lässt in seinem Buch Mata Hari in einem fiktiven Brief an ihren Anwalt Maître Clunet ihre Geschichte erzählen. Eine Woche vor ihrer Hinrichtung schreibt sie ihr Leben in einem Brief auf, damit ihre Tochter ihn später lesen kann, um zu erfahren, wer ihre Mutter eigentlich wirklich war. Mata Hari hat natürlich gehofft, das ihr Anwalt diesen Brief nie bekommt.
    Ich war sehr gespannt auf ihre Geschichte und das aufregende Leben dieser wohl bekanntesten Spionin aller Zeiten.

    Das Cover zeigt Mata Hari als exotische Tänzerin gekleidet und ist passend zum Buch gewählt.
    Paul Coelhos Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und die Handlung hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Idee mit diesem fiktiven Brief, geschrieben an ihren Anwalt, gefällt mir sehr gut. Die Geschichte der in Holland geborenen Margarethe Zelle ist sehr emotional und fesselnd geschrieben. Ich fand es sehr interessant und spannend, etwas über die weltbekannte Mata Hari zu erfahren. Ich war neugierig darauf, wie sie zur exotischen Tänzerin wurde und wie es dazu kam, dass sie als Doppelagentin H21 des Hochverrats angeklagt wurde. Mata Hari hatte die Fähigkeit andere zu manipulieren und ist schliesslich selbst ein Opfer der Manipulation geworden, wie Paul Coelho es schreibt. Paul Coelho hat Informationen aus inzwischen zugänglichen Geheimakten bekommen.

    Mir hat „Die Spionin“ von Paul Coelho sehr gut gefallen und wer sich für die Geschichte der Mata Hari interessiert, dem kann ich dieses Buch wirklich sehr empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sandor, 16.01.2017 bei bewertet

    Paulo Coelho ist vielen als erfolgreicher brasilianischer Bestsellerautor bekannt. Mit seinem neuesten Roman „Die Spionin“ zeichnet er das Leben der zu Weltruhm erlangten Mata Hari nach.

    Kurz, jedoch mit viel Feingefühl erzählt der Coelho die faszinierende Geschichte Mata Haris, die als Margarethe Zelle in den Niederlanden geboren wurde und mit ihrem Ehemann nach Niederländisch-Ostindien übersiedelte, wo sie dem provinziellen Leben ihrer Heimat zu entfliehen glaubt. Was sie dort fand waren jedoch nur Demütigungen durch ihren Mann. Sie trennte sich von ihm und begann unter dem Künstlernamen Mata Hari in Paris ein neues Leben als orientalische Tänzerin. Im ersten Weltkrieg geriet sie zwischen die Fronten und wurde als angebliche Spionin zum Tode verurteilt.

    Was der Autor sehr gut zum Ausdruck bringt ist die politische Situation die Anfang des letzten Jahrhunderts und während des ersten Weltkriegs herrschte. Trotz politischer und nach damaligem Verständnis moralischer Unkorrektheiten Mata Haris kann man sie wohl aus Bauernopfer ansehen, das von den wahren politischen Problemen ablenken sollte. Zu einem idealen Sündenbock haben wohl auch ihr fiktiver Lebenslauf sowie ihre orientalischen Tänze, die in Wirklichkeit von ihr erfunden wurden, beigetragen. Damit war sie vor Gericht unglaubwürdig. Die wahre Rolle Mata Haris wurde nie vollständig geklärt doch mit ihren anregenden Tänzen, ihrer Schönheit gilt sie bis heute als eine faszinierende Person.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LadyIceTea, 28.12.2016 bei bewertet

    Mata Hari – ein rasanter Blick in ihre Lebensgeschichte

    Paulo Coehlo lässt Mata Hari noch einmal lebendig werden. Mit einem fiktiven Brief, erzählt sie ihre Geschichte aus einem Gefängnis heraus – kurz vor ihrer Hinrichtung.
    Der Brief erzählt von ihrem Leben als Margaretha Zelle, als Ehefrau Mademoiselle MacLeod und ihrem Weg zur berühmten Tänzerin und Spionin Mata Hari.

    Dies war mein erstes Buch von Coehlo und ich verstehe endlich, warum alle diesen Schriftsteller so sehr loben. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
    Ich wusste nicht viel über Mata Hari, eigentlich gar nichts. Ich kannte nur ihre Bilder und wusste, dass sie eine Tänzerin ist. Coehlo hat es geschafft, mir in einer spannenden Art und Weise das Leben von Mata Hari näher zu bringen. Seine fiktiven Gespräche und Handlungen, hätten in meiner Vorstellung wirklich stattfinden können und haben mir alles sehr anschaulich nähergebracht. Ich finde Mata Hari ist eine sehr interessante Persönlichkeit und ich bin froh, ihr Leben durch dieses Buch näher kennen gelernt zu haben.
    Ich freue mich schon auf die anderen Bücher von Coehlo und kann dieses Buch hier wärmstens empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 18.12.2016

    Fiktive Autobiographie einer mutmasslichen Spionin

    "Ich bin eine Frau, die im falschen Jahrhundert geboren wurde. Ich weiss nicht, ob sich in der Zukunft jemand an mich erinnern wird, aber wenn doch, dann möchte ich nicht als Opfer gesehen werden, sondern als Frau, die mutig ihren Weg gegangen ist und furchtlos den Preis dafür gezahlt hat." (Zitat S. 24)

    Mata Hari: exotische Tänzerin, Mätresse einflussreicher Männer - Spionin? Als ebendiese beschuldigt und zum Tode verurteilt nutzt Mata Hari die wenige, ihr verbleibende Zeit bis zur Hinrichtung, um in einem Brief an ihren Anwalt ein Résumé über ihr bisheriges Leben zu ziehen. So beschreibt die im niederländischen Leeuwarden als Margaretha Zelle geborene Mata Hari, wie sie bereits als junge Frau nach Höherem strebte und dem Kleinstadtmief durch die Heirat eines Offiziers zu entkommen versuchte. Doch auch das anschliessende Leben als Mutter in Niederländisch-Ostindien entpuppte sich als einziger Alptraum, vor welchem sie letztendlich nach Paris flüchtete, wo sie ihren starken Drang zur Unabhängigkeit als Mata Hari (javanisch für "Aufgang der Sonne, Auge des Tages") verwirklichen konnte.

    Der Roman liest sich als fiktive Biographie, in kurzer Zeit geschrieben. Schnell wird deutlich, dass Mata Hari sich emotional stets von anderen Menschen distanzierte. Ihr Erscheinungsbild machte vielen Männern Angst, wurde jedoch zu ihrer wichtigsten Waffe, um ihre Ziele zu erreichen. Durch den aufkommenden Krieg wurde sie jedoch einigen Personen ein Dorn im Auge und zum Spielball gewichtiger Männer, was letztlich ihr Schicksal besiegelte. Abgerundet wird der Roman von einem Brief ihres Anwalts, welcher Mata Hari jedoch nie erreichte.

    Eine realitätsnahe, fiktive Autobiographie zu schreiben ist natürlich eine Herausforderung für jeden Autor. Gespannt erwartete ich, Einblicke in das Leben Mata Haris zu erlangen. Doch obwohl ich durch diesen Roman so einiges aus ihrem Leben erfuhr, blieben die Charaktere grösstenteils sehr flach, hatte ich keine Gelegenheit, ausreichend in die Gefühlswelt Mata Haris einzutauchen. So distanziert sie anderen Menschen gegenüber blieb, so distanziert gestaltet sich leider auch dieser Roman. Zudem bleibt bis zum Schluss ungeklärt, inwiefern sie wirklich spionierte und/oder sich unwissend stellte oder nicht. Ein Roman, der mir persönlich zu vieles unegklärt liess, schade!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 16.12.2016 bei bewertet

    In seinem Roman Die Spionin lässt der Autor Paulo Coelho Mata Hari einen fiktiven Brief für ihre Tochter schreiben.

    Um Mata Hari ranken sich viele Geschichten und Mythen, Coelho gibt ihr mit seinem Buch die Möglichkeit ihre Version zu erzählen, es ist ausdrücklich keine Biographie sondern eine gut recherchierte Geschichte die Fiktion und Wahrheit vereint. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar. Die Gedankengänge von Mata Hari zu ihrem Leben ziehen den Leser in den Bann und teilweise verblüffte mich der sachlich erzählte Werdegang dieser Frau. Herausgekommen ist eine lesenswerte Version von Mata Hari und ihrem Leben, das durch sein kleines Buchformat auch gut als Zwischendurchlektüre in die Tasche passt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    11 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 25.11.2016

    In seinem Roman „Die Spionin“ lässt Paulo Coelho in einem fiktiven Brief an ihren Anwalt Mata Hari aus ihrem Leben erzählen. Die Geschichte besteht zum Teil aus geschichtlichen Fakten, aber auch aus der Fantasie Coelhos.

    Bisher kannte ich Mata Hari nur aus aufgeschnappten Erzählungen. Der Roman gab mir einen Einblick in ihre Vergangenheit vor dem 1. Weltkrieg, dessen Anfang und ihr Leben in Gefangenschaft mit der irrigen Annahme, doch noch begnadigt zu werden. Mata Hari ist eine faszinierende Persönlichkeit, die mit einer gewissen Eigenwilligkeit und ihrer ureigenen Einstellung zur Männerwelt sich ihren Platz in der Welt gesucht und eine gewisse Berühmtheit durch ihre tänzerischen Einlagen und Verbindungen zu hohen Persönlichkeiten der Politik und Zeitgeschichte erlangt hat. Mit einem erstaunlichen Selbstbewusstsein, Mut und Sehnsucht nach Freiheit ist sie aus ihrer begrenzten Welt mit einem brutalen Ehemann aus- und in eine neue Welt (Paris) aufgebrochen. Anfang des 20. Jahrhunderts war das für eine Frau undenkbar und wurde schon gar nicht gut geheissen. Ihr Umgang mit Männern hat ihr zwar einen gewissen Lebensstandard, aber kein wirkliches Glück gebracht. War sie eine Spionin oder nur ein Opfer der Umstände und der Zeit? Diese Frage stelle ich mir nach wie vor. Doch das ist wahrscheinlich auch nicht die Intention des Autors gewesen.

    Mit seinem gewohnt warmen und philosophischen Erzählstil hat mich Paulo Coelho wieder einmal mitgenommen. Er hat mir einen vielfältigen Einblick in das Seelenleben und Wesen, aber auch eine gewisse Naivität der Margaretha Zelle, alias Mata Hari, gegeben. Leider reicht dieser Roman für mich aber nicht an die anderen wunderbaren Werke, wie z.B. „Der Alchimist“ oder „Elf Minuten“ heran. Jedoch finde ich die Idee, Mata Hari selbst ihr Leben Revue passieren zu lassen, spannend und absolut interessant. Der kleine Roman hat mich gut unterhalten und mich neugierig auf den „Fall“ dieser ungewöhnlichen Frau gemacht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 26.11.2016 bei bewertet

    Ein etwas anderer Roman als wir es gewohnt sind vom Erfolgsautor Paulo Coelho. Der Versuch durch einen Brief, in dem die Verfasserin Mara Hari selbst ihre Lebensgeschichte beschreibt, soll Klarheit in das so sehr umstrittene Leben der angeblichen Doppelspionin schaffen.
    Sie wird als Margaretha Zelle in einem niederländischen Dorf geboren und um der Trostlosigkeit dort zu entfliehen antwortet sie auf einer Kontaktanzeige und findet sich verheiratet in Ostindien wieder. Doch die Ehe entpupt sich als etwas Falsches, da der Ehemann gewalttätig und oftmals betrunken ist. Die gemeinsame Tochter kann die rebellische Natur Mata Haris nicht zähmen und so verlässt sie eines Tages Mann und Kind und flieht nach Paris. Dort lebt sie ein glamuröses Leben dank der Leidenschaft, die sie bei so manchen reichen Geschäftsmännern dort auslöst.
    Der Verrat eines eifersüchtigen Liebhabers hat als Folge die Gefängnisstrafe, doch niemals wird Licht in der Tatsache gebracht, ob Mata Hari nun eine Doppelspionin war oder nur am falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Dies wird in dem Buch auch dem Leser überlassen.
    Sympatisch wurde mir die Protagonistin durch das Buch nicht gerade, ich konnte mit ihre Entscheidungen und ihrem Lebenstil nicht warm werden. Jedoch muss man schon eingestehen, dass sie ein turbulentes Leben geführt hat, das sicherlich nicht mit der Zeit ging in der sie lebte. Eine einzigartige Persönlichkeit, zielstrebig, machtsüchtig, aber auch sehr egoistisch und materiell eingestellt. Nur wer manchmal zu hohe Ziele setzt, fällt auch herunter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Gelinde R., 15.12.2016 bei bewertet

    Die Spionin, von Paulo Coelho

    Cover:
    Ein Foto der mysteriösen und mit vielen Geheimnissen umgebenen Mata Hari, weckte meine Neugier.

    Inhalt:
    Die Geschichte einer Frau, die erotisch wie politisch zwischen alle Fronten gerät. Mata Hari!
    Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos?

    Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven Brief aus dem Gefängnis von ihrem aussergewöhnlichen Leben erzählen.
    In kurzen knappen Worten wird eine ganze Tragödie erzählt, bei der wir als Leser nicht wissen was ist Wahrheit und was ist dazu erfundene Fiktion.

    Meine Meinung:
    Für mich (so lese ich es auf jedenfall aus dem heraus wie es der Autor beschreibt) ist Mata Hari eine tragische Person, der das Schicksal eine tragische Rolle zugeschrieben hat.
    Sie kam eigentlich aus einem behüteten Elternhaus, nach dem Tod der Mutter hatte sie das Pech in ein Internat zu kommen, in dem sie vom Direktor vergewaltigt wurde (was für diesen damals keine Konsequenzen hervorrief).
    Sie wollte nur noch weg und hatte das Pech in eine Ehe zu flüchten die auch wieder die Hölle für sie bereithielt.
    So hat sie eigentlich nur Druck und gewaltsamen Sex erfahren und hat dadurch(?) vielleicht erkannt welche Macht sie auf Männer ausüben kann. So ist sie dann in ihr weiteres Leben mit ihrer „vermeintlichen erotischen Kunst“ (Tänzerin die auch mal blank zog), die ihr alle Freiheiten wie sie glaubte gab, hineingewachsen (ganz gezielt).
    Wäre sie nach der Schule in eine liebevolle Ehe gekommen, wäre ihr Leben genauso verlaufen?
    Ich frage mich, wäre Sie dann auch so eine rebellische, freiheitsliebende, unruhige, nach Anerkennung gierende, getriebene, opportunischtische Person geworden? War ihre erotische Kunst für sie ein wirklich inneres Bedürfnis, oder ist sie in diese Rolle nur durch die Umstände gepresst worden?
    Auch zu ihrer Spionagetätigkeit erfahren wir eigentlich kaum etwas.
    Deshalb bin ich zwar entsetzt über das Todesurteil, aber ich wie es dazu kommen konnte ist trotzdem wieder sehr rätselhaft.
    Sind es wirklich die Umstände im Krieg?

    Aber diese Fragen sind alle fiktiv.
    Denn der Autor schreibt zwar in ICH-Form, aber was davon sind/waren wirklich Mata Haris Gedanken?
    Der Autor skizziert eine Person, ein Leben, mit Handlung und weiteren Personen, die mir immer irgendwie als „gezeichnet“ als „möglicherweise fiktiv“ vor Augen stehen. Ich weiss nie woran ich bin, es irritiert mich beim Lesen, dass ich immer das Gefühl habe, hier sehe ich nur einen kleinen Ausschnitt aus einem Ganzen und bei diesem kleinen Teil, weiss ich noch nicht einmal was real und was Phantasie ist.

    Der Schreibstil ist sehr breit gefächert. Von kurz und bündig, über poetisch, bis zu theatralisch ist alles enthalten.

    Zitat:
    -Auch wenn wir manchmal nicht wissen, wohin uns das Leben führt, so sind wir doch nie verloren.
    -Ich wusste, dass alles, was ich gesagt hatte, bis zum Ende aller Tage mit meinen Tränen im Sand versickert war.

    Mein Fazit:
    Ich finde für mich ist die Geschichte etwas lückenhaft, Mata Hari bleibt eine nebulöse Person, die viele Geheimnisse umgeben.
    War sie eine Spionin, war sie keine?
    Was war ihr eigener Antrieb?
    In dem Buch sind mir einzelne Passagen, einzelne Facetten ihres möglichen Lebens gezeigt worden, die mir eine Ahnung ihres Lebens geben, aber in keinster Weise eine Vollständigkeit haben, wie auch der Autor in Nachwort nochmals ganz klar schreibt.
    Der Schreibstil schafft für mich eine gewisse Distanz und Verwirrung.
    Insgesamt habe ich mehr von dem Buch erwartet. Mehr Einblicke in das besondere Leben der Mata Hari. Fundiertes Wissen und Emotionen.
    Ich vergebe 3 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martine H., 28.12.2016

    Faszinierend ist vieles an dieser wahren Begebenheit. Wie Mata Hari, mit ihren Geschichten, die Männer bezirzen und auch manche Frau um den Finger wickeln konnte. Wie sie mit ihrem erfundenen Tanz zur Künstlerin wurde. Welche bedeutsamen Männer und welche Vielzahl von Männern sie als Liebhaber hatte und trotzdem nie Liebe erfuhr. Und wie ihr ganzer Konstrukt an Lügengeschichten sie schliesslich in den Tod brachten. Faszinierend und traurig zugleich. Paulo Coehlo hat jedoch ein Buch, eine Geschichte, daraus gemacht, das oder die nicht um Mitleid für Mata Hari buhlt, sondern mehrere Lebensweisheiten, wie typisch für ihn als Autor, beinhaltet. Es handelt sich nicht um eine weitere Lebensgeschichte von Mata Hari sondern um eine, mit dem persönlichen Stempel von Coehlo. Lesenswert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    10 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 23.11.2016

    Paulo Coellho erzählt in seinem Roman „Die Spionin“ Mata Haris Lebensgeschichte, die er sie selber in Briefform an ihre Tochter Non schreiben lässt während sie im Gefängnis sitzt und bis zuletzt hofft, ihrem Gnadengesuch würde entsprochen.
    Coelho verwebt altbekannte und neue Erkenntnisse, die sich auf inzwischen zugängliche Geheimakten stützen, mit der Idee des Briefeschreibens verschmelzen. Im dritten Kapitel kommt Mata Haris Anwalt brieflich zu Wort.

    Beschrieben wird das Leben der Margarethe Zeller, verheiratet als Margaretha MacLeod, und schliesslich als Mata Hari und als vermeintliche Doppelagentin, mit einem Deckname H21. Ihre Kindheit, und ihre unglückliche Ehe prägen sie, so dass sie sich im späteren Verlauf ihres Lebens nach Freiheit und nicht nach Liebe suchte. Deutlich wird, wie sehr sie sich als Kriegerin, als Spielerin verschiedener Rollen gesehen hat, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ein gutes, unabhängiges Leben als freie Frau zu führen. Sie beschreibt es als ihren Traum, akzeptiert und respektiert zu werden, ohne sich dafür anderen zu unterwerfen oder sich selbst verraten zu müssen. So scheint es, dass sie selber nicht hat überblicken können, worauf sie sich einliess, als sie sich als Doppelagentin einspannen liess, hatte in einer Phase, in der sie in der angesagten, feinen Gesellschaft nicht mehr hofiert wurde wohl hauptsächlich nach einer Möglichkeit gesucht, sich weiterhin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dass sie keine wirklichen Staatsgeheimnisse verraten hat scheint heute eher unumstritten und wahrscheinlich musste sie als Bauernopfer herhalten, weil sie es gewagt hatte, bestimmten Konventionen die Stirn zu bieten.

    Paulo Coelho versteht es, den Leser in die Zeit der Mata Hari zu versetzen, was durch Details, wie z.B. dem Treffen mit Picasso, einigen allgemein zugänglichen Fotos und einzelnen Dokumenten im Anhang anschaulich erleichtert wird. Er schildert ihr Leben in groben Zügen gut nachvollziehbar; seine Wahl in Briefform zu erzählen hat mir gut gefallen.

    Ein wenig ärgert mich allerdings, dass im Anhang die Seiten mit Werbung für weitere Bücher Coelhos im Diogenes Verlag soviel üppiger ausfallen als die Dokumente und Anmerkungen zu dem Roman, der in diesem kleinformatigen Buch auf 170 Seiten erzählt wurde – für meinen Geschmack ein bisschen wenig; an vielen Stellen hätte ich gerne etwas mehr Tiefe und realen Inhalt erfahren, was bei einem Buchpreis von 19,90E. ja durchaus zu erwarten gewesen wäre.

    Fazit: ein netter Roman über Mata Hari, der Elemente ihres Lebenslaufes aufgreift, aber bei allem recht oberflächlich und knapp geblieben ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    17 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LinaLiestHalt, 28.11.2016

    »Mein einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein.«
    Mata Hari in Die Spionin

    Mata Hari gehört wohl zu den schillernsten und aussergewöhnlichsten Frauen des frühen 20. Jahrhunderts. Bis auf wenige Fotos kannte ich vor der Lektüre dieses Buches aber kaum etwas von ihrem Lebensweg. Geboren als Margarethe Zelle in der holländischen Provinz führte sie ihr kurzes Leben in vieler Herren Länder, ihre unglückliche Ehe aber zuerst nach Java, wo sie der Ausdruckskraft der einheimischen Tänze erlag. Wieder in Europa entfloh sie ihrer Ehe nach Paris, wo sie eine aussergewöhnliche und bisher so nicht dagewesene Karriere als exotisch-erotische Tänzerin begann. Bewundert und verachtet erlebte sie Höhenflüge und Tiefschläge, bis sie im Ersten Weltkrieg der Spionage angeklagtund zum Tode verurteilt wurde.

    Paulo Coelhos neuester Roman besteht neben geschichtlichen Quellen aus dem fiktiven letzten Brief der Mata Hari, die in der Woche vor ihrer Hinrichtung ihren Lebensweg reflektiert. Man erfährt von ihrer schrecklichen Ehe, lernt ihren unbedingten Willen zum Erfolg und ihre Rücksichtlosigkeit kennen. Durch die Briefform erhält der Leser direkten Zugang zu den Emotionen Mata Haris, wird intensiv eingebunden.

    Die Sprache ist einfach gehalten und enthält viele Bilder. Das Buch lässt sich dadurch sehr schnell und ihne Pausen lesen. Mich hat aber die ständige Betonung der Gefährlichkeit der Liebe genervt, die Mata Hari angeblich letzten Endes zu Fall gebracht habe, aber kaum thematisiert wird. Diese Passagen waren teils schrecklich schwülstig und belehrend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser fiktive Brief auch nur annähernd an das herankommt, was diese Frau empfunden haben mag. Mir kam es zeitweise so vor, als sei ihr Leben und dieses Buch nur das Gefäss, damit der Autor seine Ergüsse los werden kann. Dies ist nicht mein erster Coelho, aber ich überlege ernsthaft, ob ich noch weitere seiner Romane lesen soll, denn die letzten fand ich alle nicht wirklich überragend oder lesenswert. Dafür ist mir meine Zeit doch zu kostbar.

    Was das Buch aber in mir hinterlässt, ist das ehrliche Interesse an der Person hinter der Kunstfigur Mata Hari, die zu ihrer Zeit ein Phänomen war und wie viele Frauen ihrer Zeit, die frei und unabhängig waren, von anderen Frauen beneidet und verachtet und am Ende von Männern mithilfe vorgeschobener Anschuldigungenzu Tode verurteilt wurde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Herbert M., 02.01.2017 bei bewertet

    „Mein einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein“.
    Ein Zitat aus dem Brief Mata Haris, den sie aus dem Gefängnis an ihren Anwalt schreibt, der sie nicht vor dem Todesurteil bewahren konnte. Der Brief einer Frau, die bis zum Schluss nicht daran glaubt, dass sie wirklich sterben muss, weil ihr das Schicksal am Ende doch immer irgendwie günstig mitgespielt hat. So nutzt sie die Zeit, die sie auf ihre vermeintliche Begnadigung wartet, um ihr Leben Revue passieren zu lassen und ihrem Anwalt zu erklären, wie sie dorthin gelangen konnte, wo sie am Ende war.
    Natürlich ist dieser Brief und die Antwort darauf Fiktion, aber das Bild, das wir von Mata Hari erhalten, wir dadurch nicht deutlicher. Sie wird auch nicht besonders sympathisch dargestellt. Was sie in ihrem Brief als Unabhängigkeit bezeichnet, ist das genaue Gegenteil davon. Denn sie war – ob das den Tatsachen entspricht oder nicht- meist von den finanziellen Zuwendungen gleich mehrerer Männer abhängig. Ob dies alleine die Folge ihrer desaströsen Ehe und der Vergewaltigung in ihrer Schulzeit war, kann man dahingestellt lassen.
    Im Gesamten hat mich dieses Buch nicht überzeugt, sprachlich nicht und inhaltlich nicht. Um Mata Hari lag immer so das Oevre einer verruchten femme fatale und dann noch eine Spionin. Nach der Lektüre dieses Buches bekommt man den Eindruck einer eher schwächlichen Frau, die sich mit ihren begrenzten Mitteln durchs Leben laviert hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Maya W., 08.12.2016 bei bewertet

    Margaretha Zelle, besser bekannt als Mata Hari, schreibt aus dem Gefängnis einen Brief an ihren Anwalt, von dem sie sich eine Begnadigung erhofft, denn sie ist eine zum Tode Verurteilte. Aber nicht nur hinter Gittern ist Mata Hari eine Gefangene. Eine Gefangene war sie bereits während ihres ganzen Lebens.
    Sie war eine aussergewöhnlich schöne und glamouröse Frau, die bewundert wurde, mit der man sich auch in höheren gesellschaftlichen und einflussreichen Kreisen gerne umgab, allerdings immer unter dem Deckmantel des Verruchten. Denn schliesslich war sie Erotiktänzerin und Mätresse. Und auch sie genoss diese Bewunderung, genoss es im Mittelpunkt zu stehen und ein glanzvolles, schillerndes Leben zu führen. Letztendlich ist es aber das Geflecht aus Beziehungen und die Verstrickungen innerhalb dieser (auch politischen) höheren Kreise die Mata Hari zum Verhängnis werden und letztendlich wird klar, dass mit ihr nur gespielt wurde, und alle Zuneigung, Liebe und Freundschaft nur Fassade war.
    Es handelt sich bei diesem Roman nicht um eine Biografie. Dementsprechend hat man auch das Gefühl, auch in Anbetracht des Umfangs, dass Vieles nur angeschnitten und angedeutet wurde. Macht der Roman mich neugierig auf mehr? Möchte ich weiteres aus dem Leben der Mata Hari erfahren? Eher nicht, dafür bleibt die Geschichte zu sehr an der Oberfläche und lässt das Leben Mata Haris wirken, wie das Leben eines heutigen It-Girls.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein