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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 02.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Thrillerartige Dystopie
    Eigentlich müsste in Green City das weibliche Geschlecht aus einer erhöhten Machtposition heraus agieren können, nachdem durch einen für Frauen tödlichen Virus ihre Anzahl erheblich dezimiert wurde. Sie sind die einzige und letzte Chance für Green City zu überleben. Nur die besten Männer wären von den wenigen Frauen auserwählt, eine Familie gründen, der gesamte Arbeitsaufwand und die Versorgung der Familien würde von Männer erledigt werden. Das Kinderhaben wäre durch die Unterstützung so attraktiv, dass der Fortbestand von Green City gesichert wäre...

    Die Realität von Green City sieht jedoch ganz anders aus. Die eigentlich wertvollen Frauen werden in einen goldenen Käfig gesperrt und vollgepumpt mit fruchtbarkeitssteigernden Medikamenten zu Gebärmaschinen degradiert. Obwohl ihnen materiell vermutlich nichts fehlt, ist ihr Leben wenig lebenswert. Wie Vieh werden sie mit verschiedenen Männern zusammen gebracht, ihre Körper als Brutschränke ausgezehrt, bis sie zusammenbrechen. Der Begriff der Zwangsverheiratung erscheint dabei fast noch beschönigend. Da das Zusammensein von Mann und Frau einzig dem Zweck der Fortpflanzung dient, gibt es Liebe und Zuneigung nur zwischen Müttern und ihren Kindern, ansonsten ist das Leben kalt und einsam.

    Vor diesem Hintergrund gefällt mir das etwas düstere Cover mit der hübschen, aber stark geschwächt wirkenden jungen Frau. Obwohl sie eine wunderschöne Aussicht geniessen könnte, wirkt sie abgewandt vom Leben, mutet depressiv an. Gelungen finde ich zudem die Wiederholung einzelner Bildausschnitte auf dem Buchrücken und auf der Rückseite. Die zweisprachige Betitelung der Kapitel hatte etwas Schönes.

    Einige wenige Frauen schaffen es, sich dieser Realität zu entziehen. Sie leben im Untergrund, in der sogenannten Panah, und verdienen ihren Unterhalt mit Etwas, das in Green City verboten ist, unter drakonische Strafe gestellt ist, Zuneigung ohne Sex. Zu ihnen gehören auch Sabine, Lin und Rupa. Da die wohlhabenden Männer, die diese Dienste in Anspruch nehmen, irgendwann mehr wollen, gerät das ganze Konstrukt aus den Fugen.

    Die Welt von Green City ist recht rudimentär beschrieben, gerade so umfangreich, wie es für das Verständnis der Geschichte erforderlich ist. Vermutlich dadurch erscheinen bestimmte Fakten, die keine weitere Verwendung finden, wie der Ultimative Krieg, etwas aufgesetzt. Die Unterdrückung der breiten Masse innerhalb des Überwachungsstaates und das Hinwegsetzen der staatlichen Elite über die eigenen strengen Regeln empfand ich dagegen äusserst glaubwürdig. Die Entwicklung der Protagonistin Sabine ist nachvollziehbar. Bei ihr hätte ich mir allerdings eine umfangreichere Ausprägung ihrer Emotionen gewünscht, sowie einen deutlicheren Austausch mit Lin und Rupa. Die Drei wirken deshalb nicht richtig wie eine eingeschworene Gemeinschaft, die gegen den Rest der Welt antritt und zusammen rebelliert.

    Ich mochte die indisch-asiatische, vielleicht auch etwas arabische Atmosphäre des Romans. Aus dem Rahmen fällt dabei nur der recht deutsche Name Sabine. Die indische Version Sabina hätte mir persönlich besser gefallen. Durch das Kippen der eingefahrenen Struktur kommt Geschwindigkeit in „Die Geschichte der schweigenden Frauen“, die in der zweiten Hälfte auch mächtig an Spannung zulegt. Das Gedankenspiel der Verknappung von Frauen war sehr interessant. Insgesamt ist diese Dystopie vielleicht nicht perfekt, hat dennoch einen guten Unterhaltungswert.

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  • 2 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mona H., 12.05.2019

    Als Buch bewertet

    Dystopie aber manchmal gar nicht so fern der Realität

    Der grösste Pluspunkt des Buches "Die Geschichte der schweigenden Frauen" ist meiner Meinung nach an erster Stelle das unglaublich spannende Thema. Dieser Widerspruch, in dem Frauen einerseits als wertvoll und "Retterinnen" der Welt gesehen werden aber gleichzeitig unterdrückt werden und wie Gebärmaschinen missbraucht werden, finde ich sehr provokant aber auch interessant. Denn dadurch, also durch Differenzerfahrungen, wird man als Leser erst zum Nachdenken angeregt.

    Der Anfang des Buches war sehr stark. Man wurde sofort in die Geschichte um Sabine hineingezogen. Das nahm leider jedcoh schnell und stetig ab. Die inhaltliche Umsetzung des äusserst interessanten Themas ist meiner Meinung nach nicht so gut gelungen, denn die vielen Spannungsflauten machen es schwer, sich zum Weiterlesen zu motivieren und es gibt einige logische Ungereimtheiten, die einem leider das Eintauchen in die Geschichte verwehren.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 21.04.2019

    Als Buch bewertet

    etwas enttäuschend

    Ich hatte ganz grosse Erwartungen an dieses Buch, da ich mich direkt in das Cover verliebt hatte und auch die Geschichte sehr interessant fand. Eine neue Gesellschaft, in der Frauen dazu gezwungen werden mehrere Ehegatten zu haben und allein als "Gebärmaschinen" zu dienen. Denn ein Virus hat fast alle Frauen von Green City ausgelöscht und nun muss die Bevölkerung durch strenge Regeln wieder aufgebaut werden. Doch einige Frauen wollen dieses Schicksal nicht annehmen und begeben sich in den Untergrund, um von dort aus Nachts ihre Dienste anzubieten und reichen Männern tröstende Zweisamkeit zu spenden.
    Ich fand die Geschichte leider nicht fesselnd und auch nach dem Ende habe ich noch viele Fragezeichen in meinem Kopf. Auch war die Sprache sehr einfach und ich habe mich manchmal wie in einem sehr schlichten Frauenroman gefühlt, indem es um starke und machtvolle Männer geht. Leider eine Enttäuschung.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine G., 14.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der Schweigenden Frauen von Bina Shah ist eine Dystophie über die Weltanschauung der Frau.

    In der Wüste entsteht eine Stadt nur von Grünem umgeben, Green City. Leider gibt es zu wenig Frauen und desshalb werden sie per Gesetzt dazu verpflichtet für Nachkommen zu sorgen. Jeder Frau muss mindestens 3 Ehemänner haben, damit der Nachwuchs auch gesichert ist.
    Es entsteht eine Untergrundorganisation in die sich Frauen flüchten können die dieses System nicht mitmachen wollen. Doch wer auffliegt wird eliminiert.

    Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch. Doch leider muss ich sagen, dass ich nicht richtig rein gefunden habe. Ich konnte keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen. Sicherlich möchte die Autorin den Leser auf die Unterwürfigkeit der Frauen in vielen Regionen aufmerksam machen, indem sie Gebärmaschinen erfindet. Für mich hat aber, trotz der Traurigkeit der Geschichte, die Unterhaltung und der Lesefluss gefehlt.
    Schade

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 22.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die provozierende Vision eines totalitären Staats, in dem Frauen keine Rechte haben. Eine fantastische Dystopie, nichts für schwache Nerven... Die moderne Metropole und Hauptstadt Südwestasiens Green City wirkt auf den ersten Blick wie ein Paradies. Doch der Schein trügt, denn das Verhältnis von Männern und Frauen ist aufgrund eines für Frauen tödlichen Virus ins Ungleichgewicht geraten. Um das Überleben der Gesellschaft zu sichern, sind die Bürgerinnen von Green City per Gesetz dazu verpflichtet, mindestens drei Gatten parallel zu haben, um möglichst effizient für Nachwuchs sorgen zu können. Wer sich weigert wird eliminiert. Erschreckend realistische Dystopie über eine Welt, in der die Menschheit wegen Unfruchtbarkeit auszusterben droht und religiöse Fanatiker ein Terrorregime der Ausbeutung errichten. Doch es gibt Frauen, die Widerstand leisten, Frauen, die sich im Untergrund zu einem Kollektiv zusammengeschlossen haben, Frauen, die sich weigern, Teil dieses Systems zu sein. Um der Zukunft als Gebärmaschine zu entgehen, flieht Sabine in die Panah - einen geheimen Zufluchtsort für Frauen, die sich gegen das System auflehnen. Nachts bieten die Rebellinnen aus dem Untergrund einen höchst illegalen Dienst feil, etwas, was in Green City von Grund auf unterdrückt wird - sie bieten Intimität ohne Sex. Die Panah gibt es nun schon seit dreissig Jahren, also haben ihre Verbündeten sie niemals verraten und vielleicht wird das auch niemals geschehen. Die Panah wird weiter bestehen, solange es eine Nachfrage danach gibt, solange Männer Frauen brauchen - und das bedeutet bis in alle Ewigkeit. Vielleicht ist es ein Leben im Schatten, aber immerhin befiehlt ihnen keine Behörde und kein Amt, wen sie heiraten und für wen sie die Beine breit machen müssen. Niemand kann mit ihren Eierstöcken herumexperimentieren, sie mit Fruchtbarkeitsmedikamenten vollpumpen oder ihren Zyklus und die Eiersprünge überwachen. Ihe Körper sind keine Inkubatoren die die Anzahl der Frauen angemessen vergrössern. Oberirdisch sind die "Rebellinnen aus dem Untergrund" bloss Frauen, aber hier unten, in der Panah, sind sie wieder zu Menschen geworden. Ein tief bewegender dystopischer Thriller, brillant erdacht und geschrieben, der ein beklemmendes und schreckliches Szenario entwirft. Ein mutiger Roman von einer wohl talentiertesten Autorin, den sie in einem vornehmlich muslimisch geprägten Teil der Welt angesiedelt hat, ist eine schon lange notwendige Erweiterung der kulturellen Diskussion. Ein Gottesstaat, in dem Frauen versklavt werden und nur als Gebärmaschinen gehalten werden. Eine beängstigende Geschichte, die von Bina Shah grandios erzählt wird, in einer Zukunft, die gar nicht so weit weg zu sein scheint und hoffentlich niemals eintritt. Eine Geschichte die provoziert, sprachlich nicht selten herausfordernd daherkommt und gleich mehrere hochaktuelle Themen zu einem intelligenten und aufwühlenden Leseerlebnis verbindet. Man begreift als Leser sehr schnell, dass so etwas durchaus jederzeit und überall auf der Welt passieren kann! Sollte man definitiv gelesen haben. Absolut fesselnd, düster, verstörend, aber sehr gut! Ein Buch, das einen so schnell nicht wieder loslässt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maren V., 27.04.2019

    Als Buch bewertet

    Nach dem Krieg ist die Bevölkerung, vor allem die weibliche, stark dezimiert. Nun obliegt es den restlichen Frauen dem Land wieder zu seiner alten Stärke zu verhelfen indem sie die Ehe mit mehreren Männern eingehen. Nur hat sie niemand gefragt.

    Bina Shah hat mit ihrem Roman „Die Geschichte der schweigenden Frauen“ eine eindringliche Geschichte mit einem bedrückenden Setting geschaffen, die mich von der ersten Seite an fasziniert hat. Eine Zukunftsvision in der Liebe, Zuneigung und ein Gefühl der Geborgenheit der Zweckmässigkeit gewichen sind – willkommen in Green City.

    Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, wobei die der Ich-Erzählerin Sabine im Vordergrund steht. So erfährt man nicht nur einiges über sie und ihr Leben in dieser unfreien Welt, sondern auch wie einige ihrer Wegbegleiter selbige wahrnehmen. Dabei ist des der Autorin gelungen alle ihre Charaktere individuell zu gestalten und ihnen auch ihren ganz eigenen Ton zu geben, der sie von einander abgrenzt, aber auch weiss sie zu verbinden.

    Sowieso gefällt mir die Sprache des Buches ausgesprochen gut. Bina Shah hat eine bildhafte Sprache gewählt, fast poetisch und diese durch einen ruhigen und besonnenen Ton zum Leben erweckt. In Kombination mit dem bedrückenden Setting ist so etwas entstanden, dem ich mich nur schwer entziehen konnte. Dieser Kontrast lässt die ganze Geschichte nur noch lebendiger wirken und verleiht ihr eine ganz eigne Intensität.

    Schönheit und Ungerechtigkeit liegen in diesem Buch ganz nah beieinander. Ich bin begeistert. Lesen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 26.05.2019

    Als Buch bewertet

    *Beklemmende feministische Dystopie*
    In ihrem dystopischen Roman „Die Geschichte der schweigenden Frauen“ entwirft die pakistanische Autorin und Journalistin Bina Shah eine beklemmende Zukunftsvision, in der Frauen in der männerdominierten Gesellschaftshierarchie keine Rechte haben. Nach einer apokalyptischen Katastrophe ist das Geschlechterverhältnis in eine beängstigende Schieflage geraten und Frauen sind ein kostbares Gut. Zum Erhalt der menschlichen Spezies werden sie lediglich auf ihre reproduktive Funktion als gebährfähiger Körper und ihre Rolle als fürsorgliche in Haus und Heim Mutter reduziert.
    Bina Shahs Roman liest sich als eine interessante, aufrüttelnde Parabel über gesellschaftliche Missstände und die Rolle der Frauen in repressiven muslimischen Ländern, in denen ihre Rechte als Bürger zweiter Klasse tagtäglich missachtet werden.
    Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus sich abwechselnden Blickwinkeln, so dass wir uns schrittweise ein immer umfassenderes Bild von den Zuständen in dieser fiktiven Diktatur in Südwestasien und den Schicksalen der Frauen machen können. Aufgrund einer krankheitsbedingten Reduzierung des Frauenanteils in der Bevölkerung in der nahen Vergangenheit hat sich die Situation der Frauen derart verschlechtert, dass sich eine Handvoll Rebellinnen der Kontrolle des totalitären Systems von Green City entzogen haben. Insbesondere die Einschränkung der körperlichen und sexuellen Selbstbestimmung der Frauen und die Vereinnahmung des weiblichen Körpers durch den totalitären Staat zum Nutzen der gesamten Gesellschaft sind erschreckend und stimmen angesichts der Parallelen zu aktuellen Begebenheiten nachdenklich.
    Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Protagonistin Sabine und ihr Schicksal. Um einer Zwangsverheiratung mit mehreren „Ehegatten“ oder einem vorschnellen Tod zu entgehen und ihre Freiheit zu bewahren, ist sie in die Panah, einem unterirdischen Refugium für Frauen, geflüchtet. Abgetaucht in die Illegalität müssen sie alle nun ein Leben im Verborgenen führen. Das Leid der Frauen im Widerstand gegen den Staat wird in unterschiedlichen Episoden sehr nachdrücklich thematisiert und so wird schnell deutlich, dass auch die Rebellinnen keineswegs ein freies, unbekümmertes Leben führen können. Sehr anschaulich und eindringlich führt uns die Autorin ihren eintönigen, trostlosen Alltag vor Augen - ein strikt geregeltes, diszipliniertes Leben, das darin besteht der Führungsriege dieser patriarchalen Welt mit ihrer seltsam verqueren Sexualmoral als besänftigende Dienerinnen tröstende Nähe zu spenden und als eine Art asexuelle Einschlafhilfe zu dienen. Aus ihrer lakonischen, nüchternen Sichtweise schildert Sabine ihre Erlebnisse im „emotionalen“ Schichtdienst mit einem ihrer zudringlichen Kunden und mit ihren Freundinnen im Panah, bis es schliesslich zu einer sehr überraschenden Wendung kommt und die Ereignisse zu überschlagen beginnen.
    Als Leser gewinnt man allmählich immer tiefere Einblicke in die Lebensrealitäten dieser Rebellinnen und die schockierenden Abhängigkeiten dieser Art von Widerstand. Letztlich ist ihr Leben ein beklemmendes, perspektivloses Dahinvegetieren, das ihnen aufgezwungen wird und das die meisten mit widerspruchsloser Lethargie akzeptieren.
    Leider entwickeln die Charaktere im Laufe der Handlung kaum Eigeninitiative, um sich grundsätzlich gegen das totalitäre System aufzulehnen, der erhofften Widerstand im Grossen zu leisten und die Zustände für alle Frauen zu verbessern. So fehlt zum Ende hin leider ein hoffnungsvoller Ausblick, denn alle „Rebellinnen“ scheinen bis zum traurigen Ende in ihrer passiven Rolle gefangen zu sein und als Ausweg bleibt ihnen nur der selbstbestimmte Tod oder die Flucht aus dem Land.
    FAZIT
    Eine aufwühlende, feministische Dystopie mit einer beklemmende Zukunftsvision, die nachdenklich stimmt.
    Trotz einiger Schwächen eine lesenswerte, beklemmende Parabel über die Rolle der Frauen!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 01.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es sieht aus, wie ein Ausschnitt aus einem alten Gemälde. Toll gemacht! Das Buch ist sehr schön gestaltet. Es handelt sich um ein flexibles Hardcover Buch mit praktischem Lesebändchen. Die Farbe schwarz überwiegt bei der Ausgestaltung. So gibt es z.B. arabische Schriftzeichen, und die Seitenzahlen sind nochmal extra schwarz markiert.
    Greencity ist die Hauptstadt und Metropole von Südwestasien. Gleichberechtigung ist in Greencity ein Fremdwort, hier haben nur die Männer und die Obrigkeit das sagen. Wer sich widersetzt, wird getötet. Um den Erhalt der Menschheit zu sichern muss jede Frau 3 Gatten gleichzeitig haben, um so den Nachwuchs zu sichern. Frauen dienen also nur als Gebärmaschinen und haben auch keine eigene Meinung zu haben. Doch es gibt auch Frauen, die sich widersetzen und in den Untergrund gehen. Sabine ist eine Frau aus dem Untergrund, sie lebt mit anderen Gefährtinnen in der Panah, einem geheimen Zufluchtsort. Doch nachts treffen sie Kunden und bieten illegal ihre Dienste an.
    Dabei geht es um Sex ohne Intimität.
    Die Geschichte der schweigenden Frauen hat mich sehr fasziniert und nachdenklich gemacht.
    Der Schreibstil von Bina Shah lässt sich sehr gut lesen. Durch ihre bildhafte Sprache konnte ich mir alles gut vorstellen.
    Allerdings hätte sie die Charaktere besser herausarbeiten können .
    Die Spannung war durchgängig im ganzen Buch zu finden, durch die ganzen Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen.

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  • 2 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dark Rose, 04.06.2019

    Als eBook bewertet

    Leider viel verschenktes Potential

    Sabine lebt in einer Welt, in der es kaum noch Frauen und Kinder gibt. Aus diesem Grund werden die Frauen gezwungen mehrere Ehemänner zu haben – normalerweise drei, manchmal aber auch fünf oder mehr. Die Frauen werden mit Medikamenten vollgepump, die die Empfängnis begünstigen sollen, sodass sie auf Kosten ihrer Gesundheit möglichst viele Kinder bekommen. Sabine will so ein Leben nicht, also flieht sie mit 16 Jahren vor ihrer bevorstehenden Ehe und geht in den Untergrund. Die anderen Frauen und bald auch Sabine erkaufen sich ihre Freiheit durch den Dienst als menschliche Einschlafhilfe. Immer mit der Gefahr im Nacken entdeckt und „entfernt“ zu werden.

    Das Buch wird gern als Nachfolger von Margaret Atwoods „Der Report der Magd“ bezeichnet und dem kann ich vollkommen zustimmen – aber das ist kein Kompliment. Das Buch fängt stark an, mit der Beschreibung der neuen südwestasiatischen Gesellschaft, was passiert, damit es dazu kam, wie das Leben dort für Frauen ist und wie Sabine floh. Danach allerdings, zieht es sich ewig in die Länge. Ich konnte mich nicht wirklich mit den Charakteren anfreunden und ständige Perspektivwechsel, haben es mir zusätzlich erschwert.
    Es gibt auch noch ab und an spannende Passagen, allerdings driftet man dazwischen total ab, weil einfach lange Zeit quasi gar nichts passiert. Das Ende kam dann sehr abrupt und hat mich verwirrt. Ich war mir nicht sicher, ob das jetzt Wahrheit oder Traum war.

    Fazit: das Buch ist für mich der Nachfolger von „Der Report der Magd“ – und das ist kein Kompliment. Ähnlich wie Margaret Atwoods Roman beginnt die Geschichte sehr stark mit einer gänzlich anderen, erschreckenden und totalitären Gesellschaft. Wie Atwoods Werk wird aber auch dieses Buch schnell unübersichtlich und stellenweise sehr langatmig und langweilig, bis auf ein paar Spannungsmomente, die aber auch eher halbherzig wirken. Das Ende kommt bei beiden Romanen zu abrupt und lässt einen frustriert zurück.

    Das Thema Frauenrechte ist heute, dank Me-Too so stark, wie schon lange nicht mehr. Aber leider bleibt dieser Roman hinter meinen Erwartungen zurück. Er hat viel Potential aber schafft es nicht dieses voll auszuschöpfen. Schade!

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  • 4 Sterne

    bookloving, 26.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    *Beklemmende feministische Dystopie*
    In ihrem dystopischen Roman „Die Geschichte der schweigenden Frauen“ entwirft die pakistanische Autorin und Journalistin Bina Shah eine beklemmende Zukunftsvision, in der Frauen in der männerdominierten Gesellschaftshierarchie keine Rechte haben. Nach einer apokalyptischen Katastrophe ist das Geschlechterverhältnis in eine beängstigende Schieflage geraten und Frauen sind ein kostbares Gut. Zum Erhalt der menschlichen Spezies werden sie lediglich auf ihre reproduktive Funktion als gebährfähiger Körper und ihre Rolle als fürsorgliche in Haus und Heim Mutter reduziert.
    Bina Shahs Roman liest sich als eine interessante, aufrüttelnde Parabel über gesellschaftliche Missstände und die Rolle der Frauen in repressiven muslimischen Ländern, in denen ihre Rechte als Bürger zweiter Klasse tagtäglich missachtet werden.
    Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus sich abwechselnden Blickwinkeln, so dass wir uns schrittweise ein immer umfassenderes Bild von den Zuständen in dieser fiktiven Diktatur in Südwestasien und den Schicksalen der Frauen machen können. Aufgrund einer krankheitsbedingten Reduzierung des Frauenanteils in der Bevölkerung in der nahen Vergangenheit hat sich die Situation der Frauen derart verschlechtert, dass sich eine Handvoll Rebellinnen der Kontrolle des totalitären Systems von Green City entzogen haben. Insbesondere die Einschränkung der körperlichen und sexuellen Selbstbestimmung der Frauen und die Vereinnahmung des weiblichen Körpers durch den totalitären Staat zum Nutzen der gesamten Gesellschaft sind erschreckend und stimmen angesichts der Parallelen zu aktuellen Begebenheiten nachdenklich.
    Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Protagonistin Sabine und ihr Schicksal. Um einer Zwangsverheiratung mit mehreren „Ehegatten“ oder einem vorschnellen Tod zu entgehen und ihre Freiheit zu bewahren, ist sie in die Panah, einem unterirdischen Refugium für Frauen, geflüchtet. Abgetaucht in die Illegalität müssen sie alle nun ein Leben im Verborgenen führen. Das Leid der Frauen im Widerstand gegen den Staat wird in unterschiedlichen Episoden sehr nachdrücklich thematisiert und so wird schnell deutlich, dass auch die Rebellinnen keineswegs ein freies, unbekümmertes Leben führen können. Sehr anschaulich und eindringlich führt uns die Autorin ihren eintönigen, trostlosen Alltag vor Augen - ein strikt geregeltes, diszipliniertes Leben, das darin besteht der Führungsriege dieser patriarchalen Welt mit ihrer seltsam verqueren Sexualmoral als besänftigende Dienerinnen tröstende Nähe zu spenden und als eine Art asexuelle Einschlafhilfe zu dienen. Aus ihrer lakonischen, nüchternen Sichtweise schildert Sabine ihre Erlebnisse im „emotionalen“ Schichtdienst mit einem ihrer zudringlichen Kunden und mit ihren Freundinnen im Panah, bis es schliesslich zu einer sehr überraschenden Wendung kommt und die Ereignisse zu überschlagen beginnen.
    Als Leser gewinnt man allmählich immer tiefere Einblicke in die Lebensrealitäten dieser Rebellinnen und die schockierenden Abhängigkeiten dieser Art von Widerstand. Letztlich ist ihr Leben ein beklemmendes, perspektivloses Dahinvegetieren, das ihnen aufgezwungen wird und das die meisten mit widerspruchsloser Lethargie akzeptieren.
    Leider entwickeln die Charaktere im Laufe der Handlung kaum Eigeninitiative, um sich grundsätzlich gegen das totalitäre System aufzulehnen, der erhofften Widerstand im Grossen zu leisten und die Zustände für alle Frauen zu verbessern. So fehlt zum Ende hin leider ein hoffnungsvoller Ausblick, denn alle „Rebellinnen“ scheinen bis zum traurigen Ende in ihrer passiven Rolle gefangen zu sein und als Ausweg bleibt ihnen nur der selbstbestimmte Tod oder die Flucht aus dem Land.
    FAZIT
    Eine aufwühlende, feministische Dystopie mit einer beklemmende Zukunftsvision, die nachdenklich stimmt.
    Trotz einiger Schwächen eine lesenswerte, beklemmende Parabel über die Rolle der Frauen!

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  • 4 Sterne

    dj79, 02.05.2019

    Als Buch bewertet

    Eigentlich müsste in Green City das weibliche Geschlecht aus einer erhöhten Machtposition heraus agieren können, nachdem durch einen für Frauen tödlichen Virus ihre Anzahl erheblich dezimiert wurde. Sie sind die einzige und letzte Chance für Green City zu überleben. Nur die besten Männer wären von den wenigen Frauen auserwählt, eine Familie gründen, der gesamte Arbeitsaufwand und die Versorgung der Familien würde von Männer erledigt werden. Das Kinderhaben wäre durch die Unterstützung so attraktiv, dass der Fortbestand von Green City gesichert wäre...

    Die Realität von Green City sieht jedoch ganz anders aus. Die eigentlich wertvollen Frauen werden in einen goldenen Käfig gesperrt und vollgepumpt mit fruchtbarkeitssteigernden Medikamenten zu Gebärmaschinen degradiert. Obwohl ihnen materiell vermutlich nichts fehlt, ist ihr Leben wenig lebenswert. Wie Vieh werden sie mit verschiedenen Männern zusammen gebracht, ihre Körper als Brutschränke ausgezehrt, bis sie zusammenbrechen. Der Begriff der Zwangsverheiratung erscheint dabei fast noch beschönigend. Da das Zusammensein von Mann und Frau einzig dem Zweck der Fortpflanzung dient, gibt es Liebe und Zuneigung nur zwischen Müttern und ihren Kindern, ansonsten ist das Leben kalt und einsam.

    Vor diesem Hintergrund gefällt mir das etwas düstere Cover mit der hübschen, aber stark geschwächt wirkenden jungen Frau. Obwohl sie eine wunderschöne Aussicht geniessen könnte, wirkt sie abgewandt vom Leben, mutet depressiv an. Gelungen finde ich zudem die Wiederholung einzelner Bildausschnitte auf dem Buchrücken und auf der Rückseite. Die zweisprachige Betitelung der Kapitel hatte etwas Schönes.

    Einige wenige Frauen schaffen es, sich dieser Realität zu entziehen. Sie leben im Untergrund, in der sogenannten Panah, und verdienen ihren Unterhalt mit Etwas, das in Green City verboten ist, unter drakonische Strafe gestellt ist, Zuneigung ohne Sex. Zu ihnen gehören auch Sabine, Lin und Rupa. Da die wohlhabenden Männer, die diese Dienste in Anspruch nehmen, irgendwann mehr wollen, gerät das ganze Konstrukt aus den Fugen.

    Die Welt von Green City ist recht rudimentär beschrieben, gerade so umfangreich, wie es für das Verständnis der Geschichte erforderlich ist. Vermutlich dadurch erscheinen bestimmte Fakten, die keine weitere Verwendung finden, wie der Ultimative Krieg, etwas aufgesetzt. Die Unterdrückung der breiten Masse innerhalb des Überwachungsstaates und das Hinwegsetzen der staatlichen Elite über die eigenen strengen Regeln empfand ich dagegen äusserst glaubwürdig. Die Entwicklung der Protagonistin Sabine ist nachvollziehbar. Bei ihr hätte ich mir allerdings eine umfangreichere Ausprägung ihrer Emotionen gewünscht, sowie einen deutlicheren Austausch mit Lin und Rupa. Die Drei wirken deshalb nicht richtig wie eine eingeschworene Gemeinschaft, die gegen den Rest der Welt antritt und zusammen rebelliert.

    Ich mochte die indisch-asiatische, vielleicht auch etwas arabische Atmosphäre des Romans. Aus dem Rahmen fällt dabei nur der recht deutsche Name Sabine. Die indische Version Sabina hätte mir persönlich besser gefallen. Durch das Kippen der eingefahrenen Struktur kommt Geschwindigkeit in „Die Geschichte der schweigenden Frauen“, die in der zweiten Hälfte auch mächtig an Spannung zulegt. Das Gedankenspiel der Verknappung von Frauen war sehr interessant. Insgesamt ist diese Dystopie vielleicht nicht perfekt, hat dennoch einen guten Unterhaltungswert.

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 03.05.2019

    Als Buch bewertet

    "Feminismus ist die Bewegung, die auf Missstände aufmerksam macht und uns eine Stimme verleiht. Pakistan braucht mehr Feminismus, damit wir ein besseres Pakistan schaffen können." So die Autorin in einem Interview.

    Doch so richtig feministisch wirkt dieses Werk nicht. Es macht nur auf Missstände aufmerksam, bietet aber keine echte Lösung an.

    Sabine lebt in Green City. In dieser abgeriegelten Stadt gibt es kaum mehr Frauen, denn sie wurden von einem Virus dahingerafft. Die verbleibenden Frauen werden zu Gebärmaschinen. Sie müssen drei, sogar vier Gatten haben, werden mit Hormonen vollgepumpt und sollen möglichst viele Kinder in die Welt setzen, um die Zukunft zu sicher.

    Für Sabine ist diese Vorstellung ein echter Schrecken und sie ergreift die Chance auf Flucht. Fortan lebt sie in der Panah, ein versteckter Ort, an dem wenige Frauen zurückgezogen leben. Sie verbringen ihre Nächte bei den Obersten der Gesellschaft und bieten ihnen, was sie sonst nirgends bekommen - echte menschliche Nähe. Sie helfen ihnen beim einschlafen, bewachen ihren Schlaf, damit sie gut gerüstet in den nächsten Tag starten können. Für sexuelle Abenteuer stehen sie nicht zur Verfügung.

    Bina Shah hat eine dystopische Welt geschaffen, wie in Atwoods "Report der Magd". In beiden Büchern findet sich Widerstand gegen dieses Regime. Wie weit der Widerstand in Atwoods Buch geht, kann man nur erahnen, aber es gibt ein Netzwerk und es gibt eine Fluchtroute. Die Frauen sind aktiv daran beteiligt. In Bina Shah's Roman gibt es zwar die Panah, aber die Frauen sind trotzdem vom Schutz der Mächtigen abhängig. Sie sind nicht wirklich aktiv. Sie versuchen nichts an ihrer Lage zu verändern oder anderer Frauen aus dem System zu schleusen. Das wirkt irgendwie inkonsequent. Die Frauen haben ihr Gefängnis nur getauscht. Sie können sich trotzdem nicht frei bewegen.

    Da die Autorin Pakistani ist, denkt man natürlich sofort an die Rolle der Frau in muslimischen Ländern. Auch da sind die Frauen Menschen zweiter Klasse, denen nicht zugetraut wird, für sich selbst zu entscheiden. Diese Missstände werden in der "Geschichte der schweigende Frauen" klar aufgezeigt, doch aktiv wird schlussendlich nur eine von ihnen und das aus Not.

    Trotzdem habe ich diese Geschichte gerne gelesen. Ich hab mit den Frauen gelitten, die in dieser Gesellschaft leben müssen und mit Sabine, die sich auf ein Abenteuer einlässt. Für FreundInnen des dystopischen Romans ist dieses Buch sicher eine Empfehlung und ich freue mich, mein erstes Buch einer pakistanischen Autorin gelesen zu haben.

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  • 4 Sterne

    Sigrid C., 03.05.2019

    Als Buch bewertet

    Autorin: Die Pakistani Bina Shah, Studium am Wellesley College und in Harvard.
    Der Roman:
    Zeit: irgendwann in der Zukunft
    Ort: Süd-West-Asien
    Personen:
    Sabine, junge Frau, lebt in der Panah
    Die Panah ist ein unterirdischer, geheimer Ort, an dem Frauen wie Sabine relativ sicher sein können.
    Die Panah wird geleitet von LIn Serfati, Nichte einer der Gründerinnen der Panah, Ilona Serfati.
    Weitere Personen: Rupa, Diyah, Su-Yin, Marya, Aleyna
    Dr. Bouthain, Manalac, Reuben Faro, Joseph,
    und der Wichtigste, Dr. Julien Asfour
    Die Handlung:
    Ein Krieg hat Süd-Wast-Asien zerstört und verstrahlt. Nur wenige Gebiete bleiben verschont, dort wird die moderne Stadt Green_City aufgebaut.
    Da es viel zu wenig Kinder gibt, müssen Frauen mit bis zu sechs Männern verheiratet sein und deren Kinder austragen, um den Bevölkerungsstand zu erhöhen.
    Die Mädchen aus der Panah, zu denen auch Sabine gehört, sind illegal und schenken Männern, die sie buchen können, Intimität ohne Sex, was für viele kaum vorstellbar ist. Das Leben ist für die Mädchen und die Leiterin der Panah, Lin, sehr gefährlich und auch nicht immer einfach, da es gilt, sehr strenge Regeln zu befolgen.
    Lin, die für sich eine Ausnahme macht und mit einem Mann auch Sex hat, bekommt eines Tages ein Schlafmittel, das sie Sabine, die nie schlafen kann, heimlich in ihren Tee mischt. Sie weiss, dass Sabine normalerweise keinen Alkohol trinkt.
    Aber genau dann macht auch Sabine eine Ausnahme und trinkt bei einem Kunden, Joseph, doch Alkohol. Prompt schläft sie ein.
    Einige Wochen danach, als sie wieder einmal bei Joseph war und nach Hause wollt, bricht sie auf der Strasse zusammen.
    Lins Überwachungssystem meldet ihr den Vorfall und Reuben, bei dem Lin die Nacht verbracht hat, beschliesst, die Sache in die Hand zu nehmen, denn er ist einer der mächtigsten Männer von Green City, hat Zugriff auf Daten und kann diese auch manipulieren.
    Er bringt Sabine bis vor das Krankenhaus und legt sie dort ab, überwacht aber genau, was mit ihr passiert.
    Dr. Julien Asfour wird zu Sabines Notfall gerufen und das Schicksal nimmt seinen Lauf........

    Sich eine Stadt wie Green City und ihre strengen Regeln auch nur vorzustellen, erzeugt bei mir Gänsehaut.
    Aber niemand weiss, was kommen wird.
    Die Geschichte nimmt einige drastische Wendungen, die Menschlichkeit kommt dabei nicht zu kurz.
    Eindringlich und eindrucksvoll geschriebener Roman, der zwar in der Zukunft spielt, der aber auch Emotionen freisetzt, die so nicht erwartet werden.

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  • 4 Sterne

    Fornika, 04.07.2019

    Als Buch bewertet

    „Man kann sich niemals den Regeln von Green City beugen, wenn man im Herzen rebelliert.“
    Sabine ist so eine Rebellin. Sie lebt mit anderen Frauen in der Panah, einem sicheren Refugium unter der Wüste vor Green City. So entgeht sie dem Schicksal aller Bürgerinnen der Stadt, die gleich mit mehreren Männern verheiratet werden, um möglichst viele Kinder in den Welt zu setzen.

    Bina Shah zeigt in ihrer feministischen Dystopie ein düsteres Bild, in dem die Beziehung zwischen Mann und Frau auf das Nötigste reduziert wird: den Fortbestand der eigenen Art zu sichern. Staatlich organisiert, gefühllos und ohne den Frauen überhaupt einen eigenen Willen zuzugestehen. Die werden zwar in Watte gepackt, gehegt und gepflegt, aber natürlich nur, wenn sie sich dem System unterwerfen. Diese Situation birgt natürlich viel Konfliktpotential und Stoff zum Nachdenken. Die wenigsten Leser können sich wahrscheinlich mit den Frauen in der Brutmaschinerie identifizieren, sondern fühlen eher mit den Rebellen mit. Genau das fand ich dann viel zu einseitig dargestellt, gerade Einblicke in die „normale“ Welt von Green City hätten gewiss noch Potential gehabt. So erlebt man einfach zu wenig vom Alltag, wodurch die Botschaft der Autorin etwas untergeht. Auch ist mir die Entstehung dieser Gesellschaft nicht recht klar geworden, die Männer waren und sind die Tonangebenden. Warum das auch in den Zeiten vor Konflikten, Kriegen und Epidemien schon der Fall war, warum es keine Aufstände der Frauen gegen die gesellschaftlichen Entwicklungen gab, all das bleibt irgendwie im Dunkeln und zumindest für die westliche Welt doch etwas unlogisch. Nichtsdestotrotz hat mir Shahs Roman gut gefallen, denn er liefert nicht nur einige Denkanstösse, sondern kann mit glaubhaften Charakteren eine spannende und gleichzeitig düstere Geschichte erzählen. Den Stil der Autorin mochte ich sehr, sie entwirft sehr lebendige Bilder, die man sofort vor Augen hat, egal ob es sich dabei um den Unterschlupf der Rebellen oder einen ausgewachsenen Sandsturm handelt.
    Unterm Strich also ein lesenswerter Roman mit kleinen Schwächen.

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  • 4 Sterne

    Manuela K., 25.07.2019

    Als Buch bewertet

    Tolle Gesellschaftskritik

    "Die Geschichte der Frauen" ist ein Science-Fiction-Roman der pakistanischen Autorin Bina Shah, liegt hier in einer Übersetzung von Annette Charpentier vor, umfasst 332 Seiten und erscheint im Frühjahr 2019 im Golkonda Verlag.
    Die Geschichte spielt in Green City, einer futuristischen Stadt in Südwestasien. Hier herrscht nach einem Atomunglück und Dank Geschlechterselektion sowie einer Virusinfektion ein eklatanter Frauenmangel. Diesem soll via Zwangsheirat und ähnlichen geburtenfördernden Massnahmen entgegengewirkt werden. Das Leben der Frauen ist also stark fremdbestimmt und einzig auf Vermehrung ausgerichtet. Um dem zu entgehen, fliehen einige Frauen buchstäblich in den Untergrund: in der Panah, einer unterirdischen autarken Gemeinde, finden sie ein neues Zuhause. Sie finanzieren sich durch spezielle Dienste, die sie wohlhabenden Männern nachts anbieten.
    Der Roman lebt von seinen zahlreichen Perspektivwechseln zwischen den feministischen Bewohnerinnen der Panah. In der Ich-Perspektive werden diese vorgestellt und mit ihrer Hilfe der Entstehungsweg der Untergrundgemeinde nachgezeichnet. Als Gegenspieler repräsentieren die Männer, die die nächtlichen Dienste der Panahbewohnerinnen in Anspruch nehmen, das diktatorische Regierungssystem des Fanatiestaates.
    Man findet im Roman alle Merkmale einer Dystopie. Wir haben eine diktatorische Herrschaftsform, die den Individuen jegliche Freiheit nimmt und sogar über ihre Körper verfügt. Hinzu unterbindet sie jedwede Kommunikation der Mädchen und Frauen untereinander, um Widerstand zu vermeiden. Vermutlich versucht die Autorin so, auf die Unterdrückung von Frauen in repressiven muslimischen Ländern weltweit hinzuweisen. Ebenfalls nimmt sie die Geschlechterselektion in Ländern wie Pakistan und Indien oder die Ein-Kind-Politik in China auf´s Korn.
    Empfehlen kann ich diesen Roman Lesern, die auch schon "Der Report der Magd" mit Begeisterung gelesen oder gesehen haben.

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  • 4 Sterne

    sandra s., 13.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Die Welt hat sich verändert. In Green City, der Hauptstadt Süd-West-Asiens wurde die Mehrzahl der Frauen von einem Virus getötet und die Männer sind eindeutig in der Überzahl. Daher werden die Frauen dazu gezwungen mehrere Männer zu haben und werden den Männern zugeteilt. So soll der Fortbestand der Bevölkerung gewährleistet werden.

    Es gibt Frauen, die dies nicht mitmachen möchten. Sie leben im Untergrund und bieten im Geheimen etwas ungewöhnliches an. Intimität ohne Sex.

    Meine Meinung:
    Die Autorin greift in ihrem Buch ein wichtiges Thema auf. Den Umgang mit Frauen in bestimmten Gesellschaften. Dieses Thema verpackt sie in eine sehr gut lesbare Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich. Ich hatte von einigen Szenen und Personen beim Lesen Bilder vor meinem inneren Auge. Dieses Buch unterscheidet sich von den Dystopien, die ich bisher gelesen habe. Was vergleichbar ist, ist dass die Welt, die gezeichnet ist, eine phantastische ist, die aber in irgendeiner Form grundsätzlich auch vorstellbar ist. Die Vorstellung ist beklemmend und furchtbar. Und so manch eine Diskussion die momentan geführt wird, macht dieses Bild noch realistischer.

    Was nicht wirklich in dem Buch vorkam sind Elemente aus der Science Fiction, was mich aber nicht gestört hat. Der Schwerpunkt des Buches ist für mich der Blick auf die Gesellschaft und dazu in Relation auch auf den Einzelnen.
    Die Charaktere sind gut beschrieben und wirken anschaulich.

    Ich fand das Buch sehr erschütternd und aufrüttelnd und es beschäftigt mich auch noch nach dem Lesen. Damit ist es der Autorin gelungen mich zu berühren.

    Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.

    Fazit:
    Aufrüttelnder Roman über eine (nicht) schöne neue Welt mit feministischem Bezug.

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  • 4 Sterne

    Sandra S., 13.05.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Die Welt hat sich verändert. In Green City, der Hauptstadt Süd-West-Asiens wurde die Mehrzahl der Frauen von einem Virus getötet und die Männer sind eindeutig in der Überzahl. Daher werden die Frauen dazu gezwungen mehrere Männer zu haben und werden den Männern zugeteilt. So soll der Fortbestand der Bevölkerung gewährleistet werden.

    Es gibt Frauen, die dies nicht mitmachen möchten. Sie leben im Untergrund und bieten im Geheimen etwas ungewöhnliches an. Intimität ohne Sex.

    Meine Meinung:
    Die Autorin greift in ihrem Buch ein wichtiges Thema auf. Den Umgang mit Frauen in bestimmten Gesellschaften. Dieses Thema verpackt sie in eine sehr gut lesbare Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich. Ich hatte von einigen Szenen und Personen beim Lesen Bilder vor meinem inneren Auge. Dieses Buch unterscheidet sich von den Dystopien, die ich bisher gelesen habe. Was vergleichbar ist, ist dass die Welt, die gezeichnet ist, eine phantastische ist, die aber in irgendeiner Form grundsätzlich auch vorstellbar ist. Die Vorstellung ist beklemmend und furchtbar. Und so manch eine Diskussion die momentan geführt wird, macht dieses Bild noch realistischer.

    Was nicht wirklich in dem Buch vorkam sind Elemente aus der Science Fiction, was mich aber nicht gestört hat. Der Schwerpunkt des Buches ist für mich der Blick auf die Gesellschaft und dazu in Relation auch auf den Einzelnen.
    Die Charaktere sind gut beschrieben und wirken anschaulich.

    Ich fand das Buch sehr erschütternd und aufrüttelnd und es beschäftigt mich auch noch nach dem Lesen. Damit ist es der Autorin gelungen mich zu berühren.

    Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.

    Fazit:
    Aufrüttelnder Roman über eine (nicht) schöne neue Welt mit feministischem Bezug.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 17.06.2019

    Als Buch bewertet

    Diese Dystopie führt uns nach Green City, die Hauptstadt von Südwest-Asien. Auf den ersten Blick sieht alles paradiesisch aus, aber die Wirklichkeit ist anders. Das Verhältnis von Männern und Frauen ist nicht ausgewogen. Krieg und vorgeburtliche Geschlechtsauswahl haben die Anzahl Frauen gesenkt und nun gibt es auch noch einen Virus, der für Frauen tödlich ist. Daher wurde diese Metropole errichtet, in der die Frauen zu Gebärmaschinen für Männer werden. Für das Leben in dieser Stadt gibt es eine Menge Regeln und strenge staatliche Kontrollen. Es darf keine persönlichen Beziehungen zwischen Männern und Frauen geben, aber einige Frauen widersetzen sich diesem System. Sie bieten spezielle Dienste an: Intimität ohne Sex. Sollten sie entdeckt werden, droht ihnen die Todesstrafe.
    Es ist eine düstere Geschichte, die sich mit der bestimmenden Dominanz von Männern über Frauen beschäftigt. Auch wenn es sich um eine Dystopie handelt, so braucht man sich nur in der Welt umzuschauen und wird feststellen, dass es doch sehr realistisch ist.
    Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Die Spannung, die anfangs noch da war, ging aber leider im Laufe der Geschichte etwas verloren.
    Es sind menschenunwürdige Zustände, welche die Frau hier hinnehmen sollen. Menschen sind keine Maschinen, sie haben Gefühle und Wünsche. Sie wollen entscheiden und nicht nur blind folgen.
    Werden die Frauen mit ihrem Widerstand Erfolg haben? Oder werden es wieder die Männer sein, die bestimmen, wo es lang geht?
    Das Buch ist erschreckend und macht nachdenklich.

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  • 4 Sterne

    Mariola P., 20.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die moderne Metropole Südwestasiens Green City wirkt auf den ersten Blick wie ein Paradies, doch die Realität ist ganz anders, alles und alle sind unter Kontrolle, jeder muss auf die bestimmte Regeln aufpassen und die Frauen , welche aufgrund einer Krankheit in Unterzahl sind, haben besonders schlimm, sie sind nur die Maschinen für die Kinder gebären. Eigentlich in Green City regieren Männer und nur die haben etwas zum sagen.

    Im Untergrund organiesieren sich die Frauen und richten ein Zufluchtsort - Panah. Dort flieht auch Sabine und wie die andere bietet den Männer von die Metropole die Nächte voller Intimität aber ohne Sex. Leider nach einiger Zeit geht etwas schief und Sabine landet im Krankenhaus in Green City, sie schwebt in Lebensgefahr doch ein Arzt trotz aller Regel hilft ihr.....
    Sehr spannende Dystopie mit düstere Atmosphäre und die beklemmenden Gefühlen. Die Personen sind ausführlich beschrieben so ich kann mich jeder ganz gut vorstellen, auch die Orten sind plastisch und bildhaft dargestellt.
    Die Autorin ist gelungen zwischen die dunklen Zukunfstvorstellung ganz ordentliche Portion Spannung einbauen, ich war gefesselt bei dieser Geschichte trotz ein Paar langatmige Passagen. Auch die Wechsel von die Erzählperspektive tut den ganzen gut.

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  • 3 Sterne

    Laura W., 17.06.2019

    Als Buch bewertet

    Ernüchternd!

    Als die Sonne in den frühmorgendlichen Himmel steigt, tut mir das Herz so weh, dass ich fast meine es würde meinen Brustkorb sprengen, um hunderte schwarze Vögel freizulassen, die die Luft verdunkeln und mich mit ihrem Flügelschlag fast blind machen. Ihre verzweifelten Leiber schlagen auf alles ein, was ich in meinem Kopf noch als hell und freundlich empfinde. (Seite 258/259)

    Das Buch von B. Shah ist voll mit wundervollen Textperlen, die mich regelmässig begeistert haben, leider war der Verlauf bis dahin aber immer wieder ernüchternd.
    Ich habe starke Frauen in einer dystopischen Welt erwartet, die sich mit Mut widersetzen, für ihre eigenen Prinzipien einstehen und bereit sind, für neue und faire Rechte zu kämpfen. Quasi Feminismus in Reinform. Leider muss man bei “Die Geschichte der schweigenden Frauen“ mit ansehen, wie die Frauen mehr und mehr an Selbstsicherheit verlieren, ihre Prinzipien selbst nicht genau kennen oder oftmals aus Eigennützigkeit über Board werfen. Ganz furchtbar fand ich dabei Lin. Mir blutet da echt etwas das Herz, denn am Anfang mochte ich sie mit am meisten, aber nach jeder umgeblätterten Seite hat mich ihre bestimmende Art und ihre scheinheilige Doppelmoral total genervt. Autoritär und mit einer gewissen Arroganz führt sie die Panah, die ihr mehr oder weniger vererbt wurde, an. Dabei, und das finde ich schon fast lächerlich, sind sie keine kleine und geheime Rebellengruppe, sondern nur geduldete Weiber von Lin ihrem Gönner. Versuche, es anders aussehen zu lassen, haben mich leider absolut nicht überzeugt. Und das wirklich schlimme: ihn mochte ich mehr als Lin oder eins ihrer Mädchen. Er ist ein dämonischer Unterdrücker mit sympathischen Zügen, dessen Rolle sich zum Ende hin einfach ins Nichts verlaufen hat. Meiner Meinung nach wurde mit ihm das meiste Potenzial verschenkt. Über die anderen Figuren würde ich am liebsten gar nicht reden, denn auch wenn man von ihnen selbst Gedanken und Gefühle erzählt bekommt, so wirken sie dennoch für mich von vorne bis hinten wie Schattenwesen. Ihre Existenz ist mir im grossen und ganzen immer total egal gewesen und ihre Persönlichkeiten haben sich meiner Meinung nach kein bisschen positiv entwickelt. Gerade gegen Ende fand ich Sabine und Anhang total unstimmig und unausgereift. Ein paar mehr Seiten zum Ende hin hätten der Geschichte bestimmt gut getan. Denn nach der letzten Seite habe ich mich irgendwie total vor den Kopf gestossen gefühlt und nach dem lesen der Danksagung (bei welcher die Autorin ausführlich betont wie sehr sie Ermutigt, Gedrängt und Unterstützt werden musste) fühlt sich das Buch noch mehr wie ein Krampf an.

    Manchmal überkommt mich eine Welle von Traurigkeit über die Lage, in der wir alle stecken, wie zerbrechlich unsere inneren Barrieren gegen den Verrat sind, der uns auf so viele Weisen zustossen kann, innerlich und äusserlich. (Seite 49)

    Ich habe stundenlang in den Spiegel gestarrt, um diesen Gesichtsausdruck zu perfektionieren. Er fällt mir nicht leicht. (Seite 13)

    Allein die Textperlen sind der Grund für die 3 Sterne. Die einzelnen Sichtweisen der Figuren, die abwechselnd zur Sprache kamen, konnten mich nicht überzeugen und auch das Cover gefällt mir nicht besonders gut.

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