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  • 4 Sterne

    AnnaMagareta, 26.01.2020

    Als Buch bewertet

    Lesenswerte Rahmenhandlung mit farblosen Charakteren

    „Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist das Debüt der Autorin Alexandra Cedrino, die aus der Kunsthändlerfamilie Gurlitt stammt.

    Die Handlung beginnt im Oktober 1930 in Berlin. Nach dem Tod ihrer Mutter Anna reist die Kunststudentin Alice Waldmann nach Berlin um ihre bisher unbekannten Familienangehörigen kennenzulernen. Während ihre Grossmutter sich ihr gegenüber sehr ablehnend verhält, heissen sie ihr Onkel Ludwig, seine Frau Rosa und ihr Onkel Johann willkommen, bieten ihr eine Unterkunft an und planen mit ihr die Wiedereröffnung der Familiengalerie am Potsdamer Platz. Alice ist von der Kunstszene fasziniert, entwickelt eine Leidenschaft für das Fotografieren und verliebt sich in Johanns Assistenten, den Deutsch-Iren John Stevens. Sie geniesst das Leben, aber die Zeiten sind schwierig und der Nationalsozialismus setzt ihr und ihrer Familie zu.

    Vom Schreibstil der Autorin war ich hin und hergerissen. Der Zeitgeist der 1930-er Jahre wurde gut eingefangen und die Kunstszene Berlins hatte ich lebendig vor Augen. Aber mit ihren Charakteren konnte sie mich nicht überzeugen. Da hätte ich mir mehr Leben und mehr Authentizität gewünscht. Trotzdem liess sich das Buch angenehm und flüssig lesen. Die historischen Hintergründe sind gut recherchiert und die Details aus der Kunstszene sind aufschlussreich.

    Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, fand die Rahmenhandlung und die geschichtlichen Informationen interessant und wissenswert. Lediglich bei den Charakteren ist noch Luft nach oben, da diese mich nicht 100%ig überzeugen konnten.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea T., 11.05.2020

    Als Buch bewertet

    Debütroman mit verschenktem Potenzial

    Alexandra Cedrino erzählt mit diesem Debütroman die (fiktive) Familiengeschichte der Galeristen-Familie Waldmann, die in Berlin einst eine angesehene Galerie am Potsdamer Platz betrieben hatten. Im Zentrum steht die junge Kunststudentin Alice Waldmann, die Anfang der 1930er Jahre nach Berlin reist, um endlich Kontakt zu ihrer Familie zu suchen, die sich aufgrund eines schweren Familienzerwürfnisses nie kennen lernen durfte. Doch der Start in die neue Familie beginnt mehr als holprig. Mit viel Kampfgeist, Beharrlichkeit und einer grossen Portion Sturheit erkämpft sich Alice einen Platz in ihrer Familie und erkennt bald ihr Talent als Fotografin. Gemeinsam mit ihren beiden Onkeln Ludwig und Johann plant sie bald die renommierte Kunstgalerie der Waldmanns wiederzueröffnen. Doch die grossen politischen Umwälzungen und der Aufstieg des Nationalsozialismus bedrohen sehr bald diese hoffnungsvollen Träume … und auch Alice’s persönliches Glück.
    Cedrino’s Roman ist der Auftakt einer Trilogie und auch ihr Debütroman. Nach dem Lesen der Leseprobe und auch vom Klappentext war ich sehr gespannt auf die Handlung und die Entwicklung der Familiengeschichte, die sich für mich auf den ersten Blick vor dem Hintergrund der politischen Umwälzungen, der sich angedeuteten familiären Spannungen und natürlich vor dem Hintergrund der damals kunstsinnigen und pulsierenden Grossstadtmetropole Berlins angedeutet hatte. Doch leider konnte der Roman nicht das halten, was ich mir persönlich von ihm versprochen hatte. Im Grunde würde es ausreichen, den Klappentext auf der Rückseite zu lesen, um die komplette Handlung auf dem berühmten „Silbertablett“ zu erhalten. Was ich sehr schade finde, denn die Handlung hat durchaus Potenzial.
    Die Handlung spielt im, Zeitraum 1930 bis 1933. Eigentlich eine total spannende Zeit, doch leider werden weder die politischen Umwälzungen (bis auf eine Grossdemo) noch das Flair der Metropole Berlins richtig greifbar, beiden rücken weitgehend in den Hintergrund der Geschichte bzw. sind „nur“ Nebenschauplätze. So geht für mich persönlich viel Flair verloren. Positiv auf der anderen Seite sind die spannenden Einblicke in die Kunstszene, die gute Akzente setzen können und die auch das starke Kunstverständnis der Autorin unterstreichen.
    Insgesamt bleibt aber die Handlung streckenweise langatmig und konnte mich nicht richtig fesseln – ich habe sogar das Buch für ein paar Tage zur Seite gelegt, bevor ich weitergelesen habe. Ich hatte ehrlich gesagt das Gefühl, dass der Geschichte der rote Faden fehlte. Alles wirkte auf mich irgendwie konstruiert. Erst ab Mitte des Buches nimmt für mich die Spannung wieder etwas mehr Fahrt auf, als sich die Beziehung zwischen Alice und John entwickelt und der Kontakt zum aufstrebenden Kunstkenner und Nationalsozialist Erik entsteht – eine gefährliche Kombination, wie sich für Alice herausstellen sollte. Auch der Konflikt zwischen Alice und ihrer Grossmutter Helena, dessen Ursache lange ungeklärt für den Leser bleibt, erhält ab dann endlich seinen Akzent. Jedoch war mein Eindruck, dass einiges Potenzial hier verschenkt wurde. Denn die Annäherung der beiden gab der Geschichte doch einige spannende und berührende Momente.
    Irgendwie enttäuscht war ich von der Hauptfigur Alice. Sie blieb für mich die ganze Geschichte hindurch ein Charakter mit mehr Ecken und Kanten, als ihr gut getan hat. Ich verstehe die Absicht sehr wohl, auch mal einen Frauencharakter zu zeichnen, der nicht zu sympathisch erscheint. Aber mit Alice bin ich nie richtig warm geworden. Sie wirkte auf mich auf weite Strecken geradezu kratzbürstig, eigensinnig bzw. nicht einsichtig genug, ja manchmal auch zu stolz und teilweise auch kalkulierend. Das ist nicht unbedingt das Bild einer starken, unabhängigen Romanheldin. Aber vielleicht entwickelt sich die Figur ja auch in einem der nächsten beiden Bücher positiv weiter.
    Vom Schreibstil her ist die Geschichte durchaus flüssig und angenehm zu lesen, hatte für meinen Geschmack aber zu viele Allgemeinplätze und wirkte auch etwas konstruiert. Wenn man sich daran nicht stört, und auch keine grossen literarischen Ansprüche stellt, ist der Roman ein unterhaltsamer, historischer Auftakt – der aber aus meiner Sicht deutlich Potenzial verschenkt hat.

    Mein Fazit: Nicht der mitreissende historische Roman, den ich mir versprochen hatte. Hier wurde einiges Potenzial bei Handlung, historischem Hintergrund und Figurenentwicklung verschenkt.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glüxklaus, 12.02.2020

    Als Buch bewertet

    Etwas spröder Roman über eine Berliner Kunsthändlerfamilie während des Aufstiegs der NSDAP

    „Was sie bis jetzt von der Stadt gesehen hatte, gefiel ihr. Quecksilbrig und gefährlich war es, düster, dreckig, billig. Aufregend, schnell und bevölkert von den interessantesten Menschen. Wenn sie irgendetwas erreichen wollte, dann hier. Aber sie musste auch aufpassen. Berlin ernährte sich von Leichtsinn und Gutgläubigkeit. Diese Stadt zog viele an: Glücksritter genauso wie Künstler, Elende wie Verwahrloste, die Hoffnungsvollen und die Optimisten- alle hofften ihr Glück zu machen oder in der Masse unterzutauchen“.
    Alice Waldmann reist 1930 nach dem Tod ihrer Mutter in das pulsierende Berlin, um ihre Grossmutter Helena zur Rede zu stellen, deren Verhältnis zu ihrer Tochter, Alices Mutter, zuletzt sehr belastet war. Helena weigert sich aber, mit Alice zu sprechen. Stattdessen nehmen Tante Rosa und ihre Onkel Johann, Rosas Mann, und Ludwig sich ihrer an. Sie darf nicht nur bei Rosa und Johann in Berlin wohnen, später beschliessen die Onkel sogar, gemeinsam mit Alice die ehemalige Kunstgalerie der Familie wieder zu eröffnen, allerdings sind sie dabei auf die Unterstützung des zwielichtigen Nationalsozialisten Erik Wolfferts angewiesen. Alice entdeckt zudem ihre Leidenschaft fürs Fotografieren und für den Deutsch-Iren John Stevens, Johanns Assistenten. Bald schon wird alles überschattet von den schwierigen politischen Verhältnissen und dem Aufstieg der NSDAP. Keine einfachen Zeiten für die Kunst und die Liebe.....

    Die Sprache des Romans korrespondiert über weite Strecken mit dem einfachen schnörkellosen Cover. Aber Autorin Alexandra Cedrino kann es durchaus besser und formuliert beeindruckende Sätze wie: „Jedes Bild- wirklich jedes- hat eine eigene Persönlichkeit. Manche sind duldsam, sie bleiben gerne ein Leben lang an einem Ort. Manche sind gleichgültig, sie dämmern in einer Art Halbschlaf vor sich hin, und es ist ihnen egal, wo und bei wem sie hängen (...) Und manche sind aufmerksam, sie nehmen genau wahr, was um sie herum passiert und wo sie hängen“. Gerade, wenn es um die Kunst geht, spürte ich beim Lesen die grosse Leidenschaft der Autorin für Gemälde und Bilder. Dann haben mich ihre Worte regelrecht mitgerissen. Insgesamt liest sich der Roman zwar stets flüssig, aber überwiegend schlicht, für meine Begriffe manchmal fast ein wenig zu schlicht und nüchtern.

    Die Handlung des Romans war für mich durchaus interessant, vor allem da die Autorin selbst aus einer Familie von Kunsthändlern stammt, sicherlich einiges zu erzählen hat und eigene Erfahrungen einfliessen lässt. Für mich hätte die Geschichte aber durchaus noch mehr Dramatik vertragen können. Phasenweise erscheint der Plot eher verhalten dahintröpfelnd als richtig spannend.

    Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, mich mit den Figuren zu identifizieren, so hatte ich den Eindruck, Cedrino legt mehr Wert auf das Thema „Kunst“ als auf ihre Protagonisten. Ihre Figuren blieben für mich seltsam blass und spröde, richtige Sympathie empfand ich für niemanden. Im weiteren wurden die Charaktere zwar etwas lebendiger und tiefgründiger, aber wirklich nah kamen sie mir nicht, eher so als würde ich sie durch eine Glasscheibe aus der Entfernung oder auf einem Bild betrachten. Ich fand mich nicht „mitten drin in der Geschichte“ wieder. Diese Distanz zu ihren Figuren könnte aber von der Verfasserin durchaus auch so gewollt sein. Alice will mit ihrer Kamera „das Leben fotografieren“. Was möchte die Autorin abbilden? Vielleicht eher die Kunstszene, die aufregende Stadt und weniger die einzelnen Personen ....

    Alles in allem ein unterhaltsamer Roman, der mich aber nicht richtig „gepackt“ hat. Ich möchte dennoch wissen, wie es mit Alice und ihrer Familie weitergeht und werde sicherlich den zweiten Teil nach Erscheinen auch lesen. Dabei wünsche ich mir, dass die Autorin, die durchaus schreiben kann und einiges zu erzählen hat, die „angezogene Handbremse löst“ und der Handlung und den Personen in der Fortsetzung etwas mehr „Leben“ verleiht.

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  • 4 Sterne

    Wencke M., 13.04.2020

    Als Buch bewertet

    Ein schöner Familienroman, der uns in das Berlin der 1930-er Jahre eintauchen lässt

    Mir hat dieser Roman, der in den 1930-er Jahren in Berlin spielt, sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht verständlich und die Autorin lässt uns in die Geschichte der Familie Waldmann eintauchen.

    Alice' Mutter Anna ist gestorben. Alice macht sich auf die Reise nach Berlin, sie möchte wissen, warum Alice' Grossmutter Helena ihre Tochter Anna verstossen hat. Als Alice nach der langen Reise endlich bei ihrer Grossmutter ankommt, muss sie hautnah erleben, wie kühl und distanziert Helena auch Alice abweist. Glücklicherweise findet sie in den Brüdern ihrer Mutter Verbündete und kann sich in Berlin einleben. Sehr passend fand ich eine Passage im Buch, in der es hiess, dass die Familie Waldmann, so zusammengewürfelt wie sie ist, eine Ansammlung stark ausgeprägter Persönlichkeiten ist. Dem kann ich voll und ganz zustimmen, das macht diesen Roman auch so lesenswert. Das Geheimnis, weshalb Helena sich so verhält wie sie sich verhält, wird erst gegen Ende des Buches verraten. Es bleibt so fast über das gesamte Buch schön spannend.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Leseratte, 03.02.2020

    Als Buch bewertet

    Interessanter Auftakt zu einer Trilogie. 380 Seiten geballte Lesekraft werden hier verarbeitet. Alice zieht nach dem Tod der Mutter nach Berlin. Hier versucht sie die Grossmutter, die ihr zwar unbekannt ist und dies ändert sich auch nicht, zu einem Schuldgeständnis zu bewegen. Doch die Reaktion ist einfach nur Schweigen. Gut und nachvollziehbar wird von jetzt an das aufregende Leben der 20er/30er Jahre in Berlin, die Lokale, die Liebe (wie auch immer) beschrieben. Alice ist eine für die damalige Zeit taffe Frau. Trotz vieler Hindernisse - sie stemmt die mannigfaltigen Probleme. Im flüssigen Schreibstil werden die Protagonisten beschrieben. Für mein Leseempfinden könnte hier etwas mehr Spannung und Pfiff in die einzelnen Figuren hineingegeben werden. Dieser erste Teil beschreibt die Kunst mit grosser Leidenschaft, aber auch den Nationalsozialismus inklusive seiner unschönen und grausamen Seiten. Gerne wüsste ich natürlich, wie die Trilogie sich weiterentwickelt und vergebe gerne 4 Sterne nebst Weiterempfehlung.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Familienbande halten viel aus...

    Der Klappentext klang nach einem Buch, welches wie für mich gemacht ist, da ich doch Geschichten aus der Zeit der Weltkriege, gepaart mit Familiengeheimnissen, schlichtweg liebe.

    In der Geschichte geht es um Alice, die zwischen den Seilen hängt, da ihr Kunststudium nicht so läuft wie sie es erwartet hat. So beginnt sie einen Neuanfang in Berlin, wo auch die Familie ihrer verstorbenen Mutter lebt. Diese sind wenig erfreut den Kuckuck der Familie vor Augen geführt zu bekommen, doch Blut ist eben manchmal doch dicker als Wasser. Wird die neu gefundene Familie ihr Leben verändern?

    Ein beobachtender Erzähler führt durch die Handlung, so dass man einen objektiven Blick auf alle agierenden Figuren bekommt.

    Es passiert nicht so oft, dass mir Nebenfiguren allesamt lieber sind als der Hauptcharakter, aber hier war dies der Fall. Ich mochte es, dass Alice selbstbewusst ist, aber ihre aufmüpfige Art wirkte zu aufgesetzt und unecht, so dass ich der Autorin diese Figur einfach nicht abgekauft habe. Erst relativ zum Schluss wurde ich dann mit Alice warm. Sie ist allem ablehnend gegenüber, greift aber stets mit vollen Händen zu.

    Richtig klasse fand ich den Deutsch- Iren John, da er nicht dem typischen Beuteschema entspricht und stets zu dem steht was er sagt. Im Gegensatz zu Alice mochte ich das Geheimnissvolle an ihm am meisten. Wenn es spannend bleiben soll, muss man doch nicht sofort alles über seinen Partner wissen, oder?

    Grossmutter Helena habe ich als gar nicht so schlimm empfunden. Der Grund warum sie mit ihrer Tochter gebrochen hat, war nachvollziehbar und man spürte bei allem was sie tat wie warmherzig sie ist, auch wenn sie das nach aussen hin nicht zeigt.

    Tante Rosa und die beiden Onkel Johann und Ludwig mochte ich auch sofort, da sie die verlorene Nichte mit offenen Armen empfangen und quasi dauerhaft Wiedergutmachung betrieben haben.

    Gut gefallen haben mir die Einblicke in die Kunstszene und die Arbeit in einer Galerie, denn darüber habe ich bisher noch nie nachgedacht.

    Literarisch anspruchsvoll ist dieser Roman leider nicht. Die sprachlichen Bilder wirken oft sehr gewollt. Man muss für meinen Geschmack nicht tausend Adjektive benutzen, um einen grauen Himmel zu beschreiben.

    Des Weiteren ist die Autorin nicht immer konsequent. Viele Kapitel sind mit Monaten überschrieben und dann plötzlich mit den Jahreszeiten. Hier hätte mir eine klarere Linie besser gefallen. Zudem sind die Sprünge auch nicht immer ganz gelungen, da es sich teils so anfühlt als wäre nur ein Tag vergangen, obwohl ein Monat rum ist und mal ist so viel Zeit vergangen und man hat das Gefühl wichtiges verpasst zu haben.

    Zudem hat mich gestört, dass auf jeder Seite eine Zigarette angesteckt und wieder ausgedrückt wird. Natürlich war es damals üblich zu rauchen und das in allen Gesellschaftsschichten, aber dies auf jeder Seite zu erwähnen, empfand ich als nervig. Auch wird alle Nase lang Alkohol gebechert, was mir auch zu oft erwähnt wurde.

    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um ein Debüt, was man auf jeder Seite gespürt hat. Es ist der Startband einer Reihe, der mich ganz gut unterhalten hat, der aber nicht unbedingt dazu führt, dass ich weitere Bände der Geschichte lesen wollen würde.

    Fazit: Durchaus unterhaltsam, aber definitiv mit Luft nach oben. Ich kann nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.

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  • 4 Sterne

    petra w., 08.02.2020

    Als Buch bewertet

    Für mich war dieses Buch ein Stimmungsbild der damaligen Zeit, eine selbstbewusste moderne junge Frau die auf Partys geht, eine Arbeit hat, politische Ansichten vertritt, vor dem Hintergrund der sozialen Ungerechtigkeit. Hohe Arbeitslosigkeit, Armut auf der einen Seite, Glanz und Glamour in Verbindung mit viel Geld auf der anderen.
    Der Aufstieg der Nazis steht kurz bevor, auch hier wird ein bekanntes Bild gezeichnet. Man kann sie gebrauchen für das eigene Wohlergehen, so schlimm sind sie nicht wenn sie erstmal an der Macht sind kommen sie auf den Boden der Tatsachen an oder ihre kruden Weltanschauungen sind mir unheimlich.
    Gleichzeitig wird hier eine Familiengeschichte erzählt, die in der Vergangenheit nicht schön, dafür im Jetzt für Ausgleich und Versöhnung steht.
    Die Themen sind ohne Schnörkel flüssig erzählt.
    Meine einzige Kritik ist das die Personen bis auf Alice eher blass und hölzern wirken. Sie sind eher Statisten um eine Hauptperson.

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  • 4 Sterne

    Philiene, 04.02.2020

    Als Buch bewertet

    Die Galerie am Potsdamer Platz spielt im Berlin der 30 er Jahre. Es geht um die Familie Waldmann. Vor Jahren hat Helena Waldmann ihre Tochter Anna Verstössen. Nach deren Tod steht ihre Tochter Alice vor Helenas Tür und möchte Antworten. Obwohl Helena ihre Enkelin ablehnt, bleibt Alice in Berlin und wird von Onkel und Tante in die Familie aufgenommen. Zusammen mit ihrem Onkel will sie die Gallerie die die Familie vor dem Krieg betrieben hat wieder eröffnen.

    Für mich war der Roman in erster Linie ein Familienroman, obwohl der Konflikt zwischen Alice und Helena ziemlich schnell in den Hintergrund gerät. Es geht um das Lebensgefühl der 30 er Jahre, die Anfänge der Nationalsozialisten, um Kunst und um die Liebe. Alice war eine Hauptperson mit Ecken und Kanten und manchmal etwas sehr nachtragend. Auch die anderen Charaktere waren gut dargestellt und ich bin gerne mit ihnen durch Berlin

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  • 3 Sterne

    Buchliebe4, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    hat mich leider nicht erreichen können

    Die junge Alice Waldmann kommt aus Wien nach Berlin. Sie will ihre Familie kennenlernen und ganz besonders, ihre Grossmutter Helena Waldmann zu der ihre kürzlich verstorbene Mutter kein gutes Verhältnis hatte. Warum?
    Aber auch Alice wird ein sehr frostiges Willkommen beschert. Die Frau ihres Onkels aber holt sie zu sich und so kann sie in Berlin bleiben und lernt immer näher den Deutsch Iren John Stevens kennen und natürlich ihre Familie, bis auf Helena, die ihr weiterhin kühl und reserviert gegenüber tritt.
    Alice fühlt sich wohl in Berlin und gerade in der hiesigen Kunstszene, das ist ihre Welt. Sie macht unheimlich gute Fotografien und schon bald enthält sie ihre Chance und nicht nur das. Ihre beiden Onkels wollen mit ihr zusammen die Galerie der Familie wieder eröffnen und bei diesen Aktionen begegnet sie auch zum ersten Mal den Kunstkenner Eric Wolfferts. Aber was will er eigentlich?
    Die politische Lage in Deutschland wird immer unruhiger, denn die Nationalsozialisten erlangen zu immer mehr Macht und nichts ist mehr so, wie es mal wahr…


    Meinung:

    Bei diesem Buch hat mich nicht das Cover angesprochen, sondern der Titel des Buches. Das Cover selber finde ich zu trist gestaltet.
    Der Klappentext hat dann endgültig mein Interesse geweckt, da ich total gerne historische Romane lese und gerne in die Vergangenheit reise.

    Der Schreibstil der Autorin ist verständlich, leicht und flüssig zu lesen aber das Buch und seine hoffnungsvolle Geschichte haben mich nicht mitgerissen und lassen mich sehr zwiegespalten zurück.

    Ich hatte Bilder,
    als John von seinem Bruder erzählte, wie er gestorben ist. Das waren Szenen, die mich total erreicht haben und die dann aber wieder abrupt endeten.

    Die Beschreibungen wie das Leben in den 1930 ziger Jahren waren haben mich auch sehr fasziniert und das empfand ich auch als gut beschrieben. Ebenso die ganze Kunstszene. Das fand ich echt gut umgesetzt und das hat mich auch total interessiert.

    Das Aufstreben der Nationalsozialisten kam auch sehr gut zur Geltung und die Veränderungen in Deutschland.

    Mit den einzelnen Protagonisten bin ich überhaupt nicht so richtig warm geworden und ich konnte sie mir nicht so richtig vorstellen. Mir hat da einfach die Farbe gefehlt. Und ich hatte auch den Eindruck, das jeder etwa zu verbergen hat und nicht ehrlich ist.
    Das hat es mir auch so schwer gemacht, mit dem Buch und seiner Geschichte so richtig mitzugehen.

    Die Familiengeschichte von Alice war sehr interessant und ich war später schockiert gewesen, was da alles gewesen ist und warum Alice so weit weg von ihren Verwandten aufgewachsen ist. Das empfand ich dann als to much.

    Leider war das nicht mein Buch.

    Und das tut mir total leid, denn ich weiss wie viel Herzblut, Zeit und Liebe in diesem Buch von Seiten der Autorin in diesem Werk stecken.
    Aber dennoch hat es mich nicht gepackt, wie erhofft.

    Ich vergebe 3 Sterne

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  • 4 Sterne

    KerMeliest, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der Auftakt der Trilogie von die Galerie am Potsdamer Platz beginnt schon viel versprechend und hält den Spannungsbogen bis zum Ende durch.
    Als Alice‘s Mutter verstirbt begibt sich unsere Hauptprotagonistin in meine Geburtsstadt Berlin. Ich bin begeistert aus dieser Zeit diese wundervolle Stadt einmal aus der Kunstszene kennenzulernen.
    Geschickt verwebt die Autorin geschichtliches mit einer spannenden Geschichte in Deutschlands wohl dunkelster Zeiten.
    Gemeinsam mit ihren Onkeln eröffnet Alice am Potsdamer Platz eine Fotogalerie- in dieser Zeit war auch mein Opa in Berlin Fotograf und das machte es für mich um so spannender! Dennoch konnte ich an einigen Szenen die Handlungen einiger Personen nicht ganz nachvollziehen. Ich wurde aber bestens unterhalten und bin schon sehr gespannt auf die zwei Folgebände! Wundervolle vier Sterne mit Plus

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  • 3 Sterne

    dj79, 23.02.2020

    Als Buch bewertet

    Gute Konstruktion, mässig umgesetzt
    „Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist der erste Teil einer Trilogie, gleichzeitig der Debütroman von Alexandra Cedrino, die der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt entstammt. Beim Lesen lässt sich durchgehend die Herkunft der Autorin spüren, die Kunstszene der 30er Jahre erscheint sehr gut recherchiert und damit glaubwürdig.

    Etwas schwächelnd empfinde ich die Geschichte um Alice Waldmann und ihre „neue“ Familie. Normalerweise fühle ich mich zu den Protagonisten hingezogen oder ich lehne sie vollständig ab, hier ist jedoch der Funke nicht richtig übergesprungen. Vermutlich liegt dies an den vielen losen Enden, die sich ergeben haben. Alles startet und endet irgendwie abrupt. Ein Beispiel ist Johanns Nachtclub, der nach der pseudomässigen Razzia dermassen in den Hintergrund rückt, dass man denkt, es gäbe ihn nicht mehr. In das Nachtleben selbst hätte man insgesamt auch tiefer eintauchen können. Dann hätte ich mir gewünscht, die lesbischen Beziehungen wären intensiver betrachtet worden. Zudem war ich etwas ratlos bezüglich der Verbindung zwischen Alice und ihrem Vater Lux. Nachdem Alice nach Berlin gereist war, gab es im Prinzip keinen Austausch mit ihrem Vater, dabei hätte sie doch seine Unterstützung, wenigstens aus der Ferne, im Rahmen der Konfrontationen mit der Grossmutter gebraucht. Erst im Nachhinein erfährt der Leser, dass beide sich wohl Briefe geschrieben haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich allerdings schon Zweifel, ob Lux überhaupt der leibliche Vater ist.

    Das Hauptthema des Romans, die Wiedereröffnung der Galerie, kommt mir ebenfalls zu spontan. Über die Leidenschaft, die Ludwig, Johann und Alice beim Pläne schmieden hatten, wird der Leser nur informiert. Besser wäre gewesen, ihn daran teilhaben zu lassen. Gut gelungen war dieses Beiwohnen-Lassen beim Sichten der Kunstwerke. So hätte ich mir den ganzen Roman gewünscht.

    Begeistern konnte mich dagegen die fast wortlose Annäherung der Grossmutter an Alice. Die Atmosphäre war aufregend und irgendwie zurückhaltend liebevoll zugleich. Die wenigen Worte und die Gesten sind von gegenseitigem Respekt geprägt. Es ist eine Art der Aussöhnung, bei der keine der beiden charakterstarken Frauen über den eigenen Schatten springen muss.

    Insgesamt wirkt der Roman auf mich zu konstruiert. Ideen wurden gesammelt, auf einen roten Faden gefädelt und dann ausformuliert. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, einzelne Ideen fallen zu lassen, sich dafür mit den verbleibenden intensiver auseinander zu setzen. Auch die Verbindungen zwischen den Personen und zwischen den verschiedenen Schritten der Haupthandlung hätten mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.

    Der Roman ist letztlich nicht schlecht, bleibt jedoch leider hinter seinen Potential zurück.

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  • 3 Sterne

    Lena, 19.02.2020

    Als Buch bewertet

    Nach dem Tod ihrer Mutter begibt sich Alice im Oktober 1930 von Wien nach Berlin, um ihre Familie aufzusuchen, die sie bislang nicht kannte. Ihre Mutter Anna hatte sich nach einem Streit mit Alices Grossmutter Helena von allen distanziert. Während Helena abweisend auf das plötzliche Erscheinen von Alice reagiert und sie als "Kuckuckskind" bezeichnet, wird sie von ihren beiden Onkeln Johann und Ludwig und Tante Rosa warmherziger aufgenommen.
    Alice bleibt in Berlin, verliebt sich in den Deutsch-Iren John und entdeckt ihr Talent als Fotografin. Gemeinsam mit ihren Onkeln eröffnen sie die Galerie Waldmann wieder, wobei Alice die Bilder der Kunstsammlung fotografiert und katalogisiert.
    Die Zeiten in Berlin werden rauer, SA und SS ziehen durch die Strassen und die Nationalsozialisten, die eine Gefahr für die freie Kunst sind, erstarken. Alice gerät in einen ganz persönlichen Konflikt mit dem Kunstsammler Erik Wolfferts, der ein bekennender Nationalsozialist ist und sich Alice ungehemmt nähert.

    "Die Galerie am Potsdamer Platz" ist der Auftakt der "Galeristinnen-Trilogie" um die Galerie der Familie Waldmann der Berliner Kunsthändlerszene.
    Im Verlauf des Romans spielt die Kunst und die titelgebende Galerie nur eine untergeordnete Rolle und auch der Konflikt zwischen Grossmutter Helena und ihrer Tochter Anna, der zu einer andauernden Entzweiung der Familie geführt hat, bleibt nur an der Oberfläche. Der Grund dafür ist jedoch weitaus weniger spektakulär als die tatsächliche Offenbarung des Familiengeheimnisses.
    Die Charaktere bleiben auf Distanz, ihre Motive und ihre Empfindungen nicht greifbar und auch die turbulente politische Situation in Berlin wird wenig anschaulich dargestellt. Die schillernde Kunstszene, das historische Flair Berlins und die zunehmende Bedrohung durch die Nationalsozialisten werden allenfalls angerissen, aber nicht weiter vertieft.
    Nach dem Kennenlernen von John und der anfänglichen Verliebtheit vermisste ich einen roten Faden in der Handlung, die mich weder packen noch emotional bewegen konnte.
    Nach einem guten Start und viel Potenzial für eine mitreissende Geschichte, wirkte der Roman über weite Strecken langweilig und leblos, verlor sich in Allgemeinplätzen und der andauernden Beschreibung von Whiskey-Trinken oder dem Rauchen von Zigarren und Zigaretten. Damit konnte mich "Die Galerie am Potsdamer Platz" nicht neugierig auf die folgenden beiden Bände der "Galeristinnen-Trilogie" machen.

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  • 3 Sterne

    Milli11, 10.03.2020

    Als Buch bewertet

    Berlin zu Beginn der 30er Jahre

    Die junge Alice kommt aus dem beschaulichen Wien in die ihr unbekannte Grossstadt Berlin, um ihre bis dahin fremde mütterliche Familie kennenzulernen, zwischen der und ihr und ihren Eltern bislang absolute Funkstille herrschte. Alice möchte die Gründe dafür wissen und wird Hals über Kopf in eine sehr spezielle Familienkonstellation gestürzt.

    Auch wenn sie zunächst keine Gründe für den Kontaktabbruch erfährt, ist ein Teil der neuen Familie doch ihr gegenüber sehr aufgeschlossen und nimmt sie auf. Sie wird in die Berliner Künstlergesellschaft eingeführt und ist begeistert vom sehr aktiven Berliner Nachtleben in all seinen Facetten. Sie darf sogar in der Kunst-Galerie der Familie mitarbeiten und Ausstellungen gestalten.
    Und es bleibt auch nicht aus, dass ein interessanter junger Mann auftaucht und beide sich ineinander verlieben und gegenseitig neue Welten eröffnen. John ist Halbire und hat im letzten Weltkrieg sehr traumatische Erlebnisse gehabt, ein paar Rätsel umgeben ihn ebenfalls.
    Gleichzeitig erscheinen die ersten Anzeichen für die zukünftigen faschistischen Machthaber, anfangs noch belächelt, werden sie doch immer mehr und ihr Einfluss wird spürbar stärker. Auch Alice bekommt das zu spüren.

    Das liest sich alles durchaus flüssig, aber so eine wirkliche Nähe zu den Personen will sich bei mir nicht einstellen. Auch der Liebeskummer von Alice berührt mich nicht sehr tief, zumal ich einige ihrer Handlungen nicht gut nachvollziehen kann.
    Zudem stört mich der ständige und sehr ausführlich beschriebene Griff zur Zigarette, das scheint mir auch das meistverwendete Wort in dem gesamten Buch zu sein.

    Es ist eine so interessante deutsche Zeit, aber bestimmte Bereiche werden nur beiläufig gestriffen. Die Gesellschaft, in der sich Alice und ihre Familie bewegt, gehört ja zu einer sehr privilegierten Schicht und die Not und das Elend, in dem der grösste Teil der Bevölkerung sich zu Beginn der 30er Jahre und der Weltwirtschaftskrise befindet, sind davon sehr weit weg und finden auch kaum Eingang in den Roman. Die Schilderung der Berliner Künstlerszene mit ihrem durchaus freizügigen Partyleben finde ich dagegen sehr gelungen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die noch folgenden Bücher auch aufgrund der kommenden historischen Ereignisse etwas intensiver werden, bin mir aber noch nicht sicher, ob ich diese lesen möchte.

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  • 3 Sterne

    yesterday, 28.04.2020

    Als Buch bewertet

    Alice, eine junge Münchnerin, fährt nach Berlin um ihre Familie mütterlicherseits kennenzulernen. Allerdings wissen die nicht, dass sie kommt…

    Dies ist die Ausgangslage für den verzwickten Familienroman, der in den Jahren 1930-33 angesiedelt ist. Zu den privaten Probleme kommen für Alice und alle anderen Hauptpersonen auch noch viele von aussen dazu. Die Zeiten auf den Strassen werden rauer, Nationalsozialisten sind auf dem Vormarsch und setzen alles daran, ihre erste grosse Wahl zu gewinnen.

    Berlin entwickelt sich von der kunterbunten, multikulturellen Grossstadt zu einem kalten, grauen Ort, an dem die Angst regiert. Zwar wird das auch thematisiert im Roman, aber dadurch, dass wirklich viele Themen auch glaubhaft miteinander verknüpft sind, kommt das einzelne öfter auch zu kurz.

    Anhand Alices Erlebnissen gibt es viel fürs Herz, Geheimnisse, die gelüftet werden, Streit, Nazipropaganda, Kunstunterricht und nebenbei noch etwas Gesellschaftsanalyse der damaligen Zeit. Im Privaten war die sexuelle Orientierung bei vielen beispielsweise komplett offen, wenn auch nicht öffentlich damit geprahlt wurde.

    Durch dies und einige andere Details vermittelt Alexandra Cedrino den damaligen Zeitgeist sehr gut und überzeugt natürlich auch, wenn es um die bildenden Künste und den Galeriealltag geht. Wobei ich mir davon - weil titelgebend - noch mehr gewünscht hätte.

    Vom gesamten Fokus her war es mir im Mittelteil doch etwas zu “allgemein”, da hätten mich schon mehr die familiären Abgründe oder intensive Galeriearbeit interessiert. Da schien eher wenig zu passieren, da gab es doch sehr viel Lovestory.

    Wie der kurze Autorentext verrät, sind noch zwei Nachfolger geplant, es soll eine Trilogie werden. Ich bin gespannt, denn eigentlich bin ich mit diesem “happy end” zufrieden und hätte mich nicht unbedingt gefragt wie es mit den beiden weitergeht. Eher dann doch wie es in Berlin weitergeht. Aber ich denke nicht, dass die Hauptfigur nicht mehr vorkommen wird in den nächsten Bänden.

    Das Cover ist ein Blickfänger, allerdings für mich eher weil die Frau nicht so ganz zum eleganten Rest passt. Die grün-blauen Farbflächen, die Schrift und Linien golden, das wirkt stimmig und sehr edel. Die aus einem Fotos von damals ausgeschnittene Person (war das Original überhaupt in Farbe?) ist eher ein Fremdkörper, noch dazu wo sie vom Licht von hinten angestrahlt wird.

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 08.02.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Die junge Kunststudentin Alice zieht nach dem Tod ihrer Mutter in die Hauptstadt. Sie sucht Anschluss an ihre Familie, einstmals angesehene Kunsthändler, die sie nie kennengelernt hat, trifft aber zunächst nur auf kalte Ablehnung. In der pulsierenden Kunstszene Berlins fühlt sie sich dennoch sofort zu Hause und entdeckt bald ihr Talent als Fotografin. Und sie verliebt sich in den Deutsch-Iren John. Trotz der Widerstände ihrer Grossmutter plant sie gemeinsam mit ihren Onkeln, die einst legendäre Galerie der Familie am Potsdamer Platz wiederzueröffnen. Dabei begegnet sie dem Kunstkenner Erik, Erbe einer spektakulären Kunstsammlung. Doch ist er wirklich daran interessiert, ihr zu helfen? Es sind unruhige Zeiten, und der Aufstieg der Nationalsozialisten droht bald ihre Liebe, die Galerie und ihre gesamte Familie in den Abgrund zu reissen ...

    Meine Meinung:

    Mein Interesse für die damalige Zeit und der vielversprechende Klappentext, richteten mein Augenmerk auf dieses Buch.
    Die im Mittelpunkt stehende Protagonistin Alice,begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf Spurensuche. Sie versucht zu klären, warum es seit langer Zeit keinen Kontakt zu ihrer Familie gab.
    Neben dieser Familiengeschichte geht es um das gesellschaftliche Leben in einer Zeit, nach dem ersten Weltkrieg und vor der immer grösser werdenden Einflussnahme der Nationalsozialisten.
    Zwar war der Schreibstil flüssig, jedoch konnte mir die Autorin die einzelnen Personen nicht wirklich nahe bringen. Sie blieben fast bis zum Schluss relativ farblos,ich konnte keine Nähe zu ihnen aufbauen.
    Die Geschichte plätscherte über weite Teile so dahin und erging sich in Belanglosigkeiten und Wiederholungen. Die titelgebende Galerie am Potsdamer Platz spielt auch nur eine untergeordnete Rolle.
    Zum Schluss wurde es dann etwas spannender und der Roman endete mit einigen offenen Fragen.

    Fazit:

    Da es sich,laut kleinem Hinweis auf dem Einband,um den ersten Teil einer Trilogie handelt und es ausserdem das Debüt der Autorin ist,werde ich dem nachfolgenden Buch eine erneute Chance geben.Hier jedoch kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

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  • 3 Sterne

    April1985, 03.02.2020

    Als Buch bewertet

    Berliner Kunstszene der 30er Jahre
    ⭐⭐⭐

    Im Jahr 1930 reist die junge Kunststudentin Alice Waldmann nach Berlin. Sie möchte ihre Grossmutter Helena zur Rede stellen und wissen warum diese ihre eigene Tochter, Alice' Mutter, verstossen hat. Trotz der Tatsache sie bei Helena auf Granit stösst, findet sie Anschluss in der Familie, die einst gross in der Kunstszene Berlins verwurzelt war. Als Alice ihr fotografisches Talent entdeckt, plant sie gemeinsam mit ihren Onkeln die ehemalige Galerie der Familie wieder zu eröffnen, was in Zeiten des aufkeimdenden Nationalsozialismus keine leichte Aufgabe ist.
    ⭐⭐⭐
    Das Buch ist ein historischer Roman, an dessen Beginn ein Familiengeheimnis steht. Das ganze ist mit einer Prise Romantik gewürzt. Auch Intrigen kommen nicht zu kurz. Eigentlich ein guter Mix, doch leider verliert sich die Spannung relativ bald. Mir wurden die Streitigkeiten innerhalb der Familie Waldmann irgendwann zu langweilig. Auch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nur mühsam voran schreitet.
    Erst im letzten Drittel kam wieder etwas Schwung in die Handlung und es kam wieder ein Motivationsschub beim Lesen bei mir auf. Das Ende hat mich dann sogar etwas wehmütig zurück gelassen.

    Gut gefallen hat mir vorallem das Portrait der 30er Jahre. Das Gefühl der Zeit wurde von der Autorin gut eingefangen.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und flüssig. Alexandra Cedrino schreibt sehr geradlinig und schnörkellos, sodass man nahezu durch alle Sätze fliegt.
    ⭐⭐⭐
    Alles in allem ist die "Galerie am Potsdamer Platz" ein guter Roman. Aufgrund der - für mein Empfinden - vielen Längen zwischendurch, kann ich jedoch "nur" ⭐⭐⭐/5 Sterne vergeben.

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  • 3 Sterne

    Sonja K., 28.04.2020

    Als Buch bewertet

    Die 1930er Jahre in Berlin. Alice reist zu ihrer Grossmutter, die sie nie kennengelernt hat, nach Berlin, um nach dem Tod der Mutter diese zur Rede zu stellen, doch diese reagiert hartherzig und abweisend. Die Brüder ihrer Mutter hingegen, Ludwig und Johann, nehmen sie mit offenen Armen auf. Alice bleibt in Berlin und enteckt nicht nur das pulsierende Leben der Stadt, sondern lernt auch noch den Halb-Iren John kennen und lieben. Durch eine geschenkte Fotokamera und die geplante Wiedereröffnung der familären Kunstgalerie findet sie eine Aufgabe. Neben den familären Auseinandersetzungen treten mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten weitere Spannungen auf.

    Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie. Ich habe mich allerdings mit der kettenrauchenden Alice am Anfang schwer getan, auch keine der anderen Protagonisten ist mir irgendwie ans Herz gewachsen, zudem plätschert die Geschichte lange Zeit dahin.

    Das Geheimnis, warum Alice Mutter Berlin verlassen hat, kann man erahnen, die Auflösung überrascht zwar, allerdings hat sie mich auch nicht ganz überzeugen können. Der Spannungsbogen bleibt niedrig, das Bild der 30erJahre wird allerdings gut wiedergegeben und man bekommt einen guten Eindruck beim Lesen von der Kunstszene und wie die Famile in diesen Zeiten gelebt und gearbeitet hat.

    Im letzten Drittel des Romanes steigert sich auch die Spannung, so dass ich ab da schon gefesselt weiter gelesen habe. Ich bin durch den Schluss neugierig geworden auf eine Fortsetzung und denke, dass ich dieser eine Chance geben werde.

    Von mir eine 3,5 Sterne Bewertung, die ich allerdings nicht auf vier Sterne aufrunden kann.

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  • 3 Sterne

    Lilofee, 28.01.2020

    Als Buch bewertet

    Ein interessanter Roman der in einer aufregenden Zeit spielt. Alice ist eine junge Frau die in
    den 1930 Jahren sehr emanzipiert und selbstbestimmt Leben kann. Ihre Familie ist vermögend und sie macht sogar den Führerschein. In den goldenen 20er-Jahren veränderten sich die Rollen von Frauen in der Gesellschaft gravierend. Die 20er-Jahre waren für die Emanzipation der Frau wegweisend.
    Feministisch orientiert und selbstbestimmt nahm die arbeitende „Neue Frau“ ihr Leben in die Hand. Das alles wird hier sehr deutlich gemacht. Alice ist eine typische Frau dieser Zeit und sie lebt es auch aus.
    Das alte Berlin mit seinen wunderbaren Galerien und Vergnügungsstätten wird noch mal lebendig.
    Die Sehnsüchte und Sorgen einer längst vergangenen Epoche leben noch einmal auf.
    Im Hintergrund wird schon deutlich, dass die Zeit des Nationalsozialismus angebrochen ist.
    Auch deshalb hat mich dieser Roman sehr neugierig gemacht. Stammt doch die Autorin aus der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt und lebt auch heute in Berlin. Da gibt es eine Menge an eigener Erfahrungen die auch in diese Geschichte eingeflossen sind. Diese Passagen trotzen so vor Leidenschaft und sind sehr mitreissend geschrieben.
    Die Charaktere aber bleiben seltsam blass und irgendwie langweilig.
    Da ist keine Leidenschaft, kein Esprit in den Figuren. Es fällt schwer mit ihnen warmzuwerden. Das hat das Lesevergnügen noch um einiges geschmälert.
    Am Ende sei noch bemerkt, das ein Stadtplan aus Berlin in dieser Zeit nicht von Nachteil wäre.
    Viele der genannten Strassen und Plätze gibt es ja in dieser Form nicht mehr.

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  • 3 Sterne

    lilalesemaus, 02.02.2020

    Als Buch bewertet

    nette Unterhaltung
    Von lilalesemaus
    Berlin 1930, die junge Alice reist nach dem Tod ihrer Mutter von Wien nach Berlin. Dort lebt die Familie der Mutter, die Alice bis jetzt nicht kennt, da der Kontakt durch ihre Grossmutter vor ihrer Geburt abgebrochen wurde.
    Nach einigen Wirren gelingt es Alice in die Familie aufgenommen zu werden. Mit ihrem Onkeln Ludwig, seiner Frau Rosa und dem zweiten Onkel Johann Waldmann versteht sie sich schnell sehr gut. Sie entdeckt ihr Talent als Fotografin, schliesslich eröffnen die Onkel gemeinsam mit ihr die Galerie wieder, die nach dem Tod ihres Grossvaters geschlossen wurde. Auch das Geheimnis, weswegen der Kontakt zu der Familie Waldmann abgebrochen wurde, wird im Verlauf des Romans gelüftet.

    Das Buch ist für mich ein netter Unterhaltungsroman, ich hatte mir nach der Leseprobe mehr erwartet. Die Protagonisten blieben mir während der ganzen Geschichte eher fern, ich konnte niemanden richtig ins Herz schliessen. Gestört hat mich, dass alle ständig rauchten und tranken. Ob das wirklich so war in der Zeit - ich weiss es nicht, aber mir hat es nicht gefallen.

    Die Sprache der Autorin hat mir nicht immer gefallen, manche Formulierungen fand ich etwas verquer. Und auch das Leben in den Künstlerkreisen im wilden Berlin der 20er Jahre, in denen Alice verkehrt, habe ich in anderen Büchern schon anschaulicher und mitreissender kennenlernen dürfen. Die Lösung des Familiengeheimnissens fand ich - ziemlich schräg und schwer nachvollziehbar.

    Alles in allem ganz nett zu lesen, aber mehr nicht. Daher 3 Sterne von mir dafür.

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  • 3 Sterne

    Beate V., 10.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der Name Gurlitt ging monatelang durch die Presse. Es ging da um eine riesige Sammlung von Kunstgemälden, von unschätzbarem Wert. Auch von Diebesgut war die Rede. Die Autorin stammt aus dieser Familie. Daher ist der Roman wohl auch in dieser Szene angeordnet.

    Es spielt im Jahr 1930. Die junge Kunststudentin Alice Waldmann sucht nach dem Tod ihrer Mutter ihre Familie in Berlin auf. Warum hat ihre Grossmutter mit ihrer Mutter gebrochen? Sie möchte mehr erfahren. Doch bei ihrer Grossmutter stösst sich auf starken Widerstand und eisige Kälte. Ihre Onkels sind allerdings recht angetan von dem neuen Familienmitglied und wollen sie auch alsbald in ihre Pläne einweihen und einspannen. Als sie eine Kamera zum Geburtstag bekommt, entdeckt sie ihr Talent zur Fotografie. Dabei stösst sie auf den Kunstkenner Erik, der ein bekennender Nazi ist. Das stösst bei ihrer Liebe John, dem Deutsch-Iren auf Missmut und bald kommt es auch zu einem Eklat.

    Es war eher eine unspektakuläre Geschichte, bei der ich ein wenig die Tiefe vermisst habe. Die Autorin Alexandra Cedrino schreibt gut, keine Frage, aber die Figuren waren nicht greifbar genug. Vor allem Alice wurde mir nicht sympathisch. Sie war für mich sehr unverständlich. Es gibt Autoren, die verstehen sich darin, den Leser hineinzusaugen. Das habe ich bei der
    jungen Autorin vermisst. Es schwamm so eher auf der Oberfläche dahin. Daran kann man arbeiten, denke ich mal. Der Roman war für mich zu farblos. Ich hatte nach der Leseprobe etwas anderes erwartet, mit mehr Tiefgang. Daher nur eine durchschnittliche Bewertung.

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