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  • 5 Sterne

    17 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 18.02.2021

    Als Buch bewertet

    "Die Leute lieben es, unwahrscheinliche Szenarien über Todesfälle in der Wildnis zu erfinden, weil wir nie zu 100 Prozent wissen werden, was passiert ist." (Freddie Wilkinson)
    Eine Gruppe von westdeutschen Studenten bricht am ersten Advent 1989 auf, um die Befreiung des Brockens zu feiern. Ausserdem wollen sie sich mit Studenten aus Halle auf dem Brocken treffen. Jedoch am nächsten Tag sind alle von ihnen tot, erste Todesursache Erfrierung. Irgendetwas muss die Studenten aus ihrem Zelt getrieben haben, das sie ohne passende Kleidung und Schuhe geflohen sind. Nachdem die Beamten im Osten die Akten geschlossen haben, werden drei BKA Beamte aus dem Westen delegiert, um im Grenzgebiet zu ermitteln. Einige Begebenheiten weisen daraufhin, dass die Studenten mutwillig getötet wurden. Unter anderem findet man einen Pullover, der radioaktiv verstrahlt ist und weitere Studenten, die nicht nur erfroren waren, sondern verletzt wurden. Doch die grausame Wahrheit ist weitaus schlimmer als befürchtet.

    Meine Meinung:
    Das verschneite Cover gibt einen Einblick auf die Temperaturen, die in diesem Winter auf dem Brocken geherrscht haben. Der Schreibstil ist sehr detailliert, informativ, brillant, unterhaltsam und spannend. Das Unglück dieser Studenten beruht auf einem realen Hintergrund, der sich am 23. Januar 1959 am Djatlow-Pass ereignet hat. Alles deutet auf eine ungewöhnlich kleine Lawine hin, die für die grausamen Verletzungen und den Tod von neun Studenten verantwortlich gewesen sein könnte. Die Gruppe kehrte im Winter 1959 nicht von einer geplanten 350 Kilometer langen Ski-Tour im Uralgebirge zurück. Ebenso wie hier in diesem Buch beschrieben, erlagen diese Studenten ihren Verletzungen. Bis heute ist der genaue Hergang nicht nachvollziehbar. Eva-Maria Silber hat mit diesem realen Unglück ihren ganz eigenen Werdegang in diesen Thriller gebracht. Wir schreiben das Jahr 1989, die Mauer ist gefallen, doch die beiden Länder sind noch nicht vereint. So ermitteln deshalb jetzt beide Seiten, da die Regierung aus dem Westen und die Familien der Toten die genauen Ursachen geklärt haben möchten. Zum einen sind es die BKA-Ermittler Cassandra von Lucadou, Desiderius Maus und Max Rabenfels sowie der DDR-Ermittler Tomas Düvel. Sehr schön dargestellt werden die Unterschiedlichkeit, Hindernisse und die jeweiligen Kompetenzen dieser beiden Ermittlungsgruppen. Während die Beamten aus dem Westen frei heraus sagen, was sie denken, bleibt Düvel eher der Zurückhaltende, wie er es unter dem DDR-Regime sein musste. Selbst die Wetterverhältnisse und die Unwegsamkeiten auf dem Brocken wurden hier sehr gut dargestellt, sodass man sich nicht nur in die toten Studenten hineinversetzen konnte, sondern auch in die Ermittler. Besonders gut empfand ich die Ermittlungsarbeit, bei dem selbst ich bis zum Ende gerätselt habe, was in jener Nacht passiert ist. Beeindruckt haben mich auch die beiden unterschiedlichen Ermittler, die ihre ganz eigenen Facetten mit in die Geschichte bringen. Besonders gut fand ich die eher reservierte, toughe Cassandra und den dagegen zuvorkommenden, akkuraten und fürsorglichen Düvel. Doch was nützen die erfahrensten Ermittler, wenn man auf eine Mauer des Schweigens trifft, nicht nur vonseiten der DDR Behörden, sondern ebenso von russischen Beamten. Ich habe mich wieder in eine Zeit zurückversetzt gefühlt, als die Grenze gerade offen war und man auf eine ehemalige DDR trifft, die noch sehr in ihrer Vergangenheit liegt. Alles ist einfach, langsam und sehr verschlossen bzw. verschwiegen, weil man so vom Stasi-Regime geprägt ist. Ein Thriller, der mit einer herausragend guten Ermittlungsarbeit glänzt, dem ich eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne gebe.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eva f., 11.10.2020

    Als Buch bewertet

    Ein interessanter, brutaler Kriminalfall auf dem Brocken - dies ist ein Berg im Harz (über 100 Meter - und damit die höchste Erhebung in Norddeutschland) an der Grenze zwischen West- und Ostdeutschland. Auf dem Gipfelplateu sind die ostdeutschen Grenzsoldaten, der russische Geheimdienst und eine Wetterwarte stationiert. Dies sind erst einmal die Fakten, die ich im Internet nachgeschaut habe, denn als ö. Alpenländler hat mir der Begriff "Brocken " nichts bedeutet.
    Am ersten Adventwochenende 1989 fand dort ein grosses offenesTreffen zwischen Ost und West statt. Sehr gut wurde die Aufbruchstimmung von fast allen Bevölkerungsgruppen eingefangen, die Ängste vor der ungewohnten Freiheit, aber genauso die Ablehnung, die Sorgen anderer Menschengruppen, die mit der Öffnung der Grenze zusammenhängen. Das Zusammenarbeiten der Ermittler aus Ost und West, gegenseitige Akzeptieren, Verstehen von sehr verschiedenen, gewohnten Reaktionen und Standpunkten, Wertungen haben mir viele Probleme der Grenzöffnung und Wiedervereinigung näher gebracht.

    Der Kriminalfall wurde sehr bestialisisch dargestellt, er basiert auf dem tatsächlichen Unglück am Djatlow-Pass 1959, in Russland. Immer wieder wurden die Toten beschrieben. So unbegreiflich für Ermittler waren die Reaktionen der fitten, gesunden Studenten ohne Schuhe, kaum bekleidet das Zelt zu velassen und in den kalten Schnee hinauszugehen. Beim Lesen wurde einem immer wieder wirklich kalt! So passt auch das eisblaue Cover sehr gut zum Buch.
    Der Stil ist einfach und rasch zu lesen, die Spannung gut aufgebaut, sodass ich diesen Thriller kaum aus der Hand legen konnte.
    Die verschiedenen Charaktäre der Ermittler haben mir gut gefallen, mit vielen Stärken und Schwächen wurden sie lebendig und sympathisch dargestellt. Eine abewchslungsreiche Mischung zwischen der eiskalten Realität und logischen, auch empathischen Gesprächen des Teams wurde gefunden.
    Ein guter, stimmungvoller Roman über die ersten Monate nach der Grenzöffnung - lesenswert.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Engel07, 18.10.2020

    Als eBook bewertet

    1. Advent 1989: eine Gruppe von 9 Studenten bricht zur Brockenbefreiung auf. Der Schulleiter wird nach einigen Tagen stutzig. Die Studenten sind nicht zur Prüfung erschienen. Dann geht ein weitere Studenten-Trupp los um die Vermissten zu suchen. Was sie erwartet ist grausam: Das Zelt wurde aufgeschlitzt und die Kleider und Stiefel der Studenten liegen dort. Doch von den Vermissten fehlt jede Spur.

    Die Kripo erscheint und kurz darauf werden einige der vermissten Studenten gefunden. Sie sind tot. Von den anderen fehlt weiterhin jede Spur.

    Es dauert nicht lange da wird es zur Gewissheit: alle aus der Gruppe sind tot. Die Akte wird schnell geschlossen, mit dem Ergebnis erfroren. Doch der Fall wird wieder aufgerollt. Ermittler aus der Bundesrepublik Deutschland und der fähigste Kollege aus der ehemaligen DDR ermitteln hier am Brocken und am Grenzgebiet. Was dabei herauskommt lässt die ermittelnden Beamten mehrfach neuen Thesen folgen. Doch was genau geschah hier nach der Brockenbefreiung? Warum mussten so viele junge Menschen ihr Leben lassen?


    Das Buch hat es ganz schön in sich! Ich war von der ersten Seite an gefesselt.

    Der Einstieg in die Geschichte ist super. Man ist sofort mitten im Geschehen drin und fiebert von da an mit, wie es wohl weitergeht. Der Schreibstil ist einfach gehalten und man kann sich die einzelnen Situationen sehr gut vorstellen.

    Die Szenen sind gut beschrieben, die Stellen mit den Toten sind nichts für zarte Gemüter. Hier wurde alles sehr realitätsnah und bildlich beschrieben. Mir lief es stellenweise schon eiskalt den Rücken herunter.

    Die Handlung war sehr realistisch geschrieben. Ich bin grundsätzlich niemand der gerne so politisch angehauchte Bücher liest, doch dies war wirklich spannend und hat sich definitiv gelohnt.


    Die Hauptdarsteller in Form der Ermittler sind gute Charaktere, jeder mit seinen Ecken und Kanten – in der Gruppe haben sie sich aber als sympathisches und fast gut eingespieltes Team erwiesen.

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  • 5 Sterne

    Adelheid S., 30.08.2023

    Als Buch bewertet

    Neun Tote auf dem Brocken, und alles deutet auf Mord hin. Eine Gruppe Studenten bricht am 1. Advent 1989 zur Brockenbefreiung auf. Am nächsten Tag sind alle tot. Etwas hat sie offenbar bei eisigen Temperaturen aus ihrem Zelt getrieben. Drei Verbindungsbeamte des BKA ermitteln im Grenzgebiet, ebenso Tomas Düvel, einer der fähigsten Kriminalisten der DDR. Sie finden heraus, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde, ein Schuhabdruck nicht von den Studenten zu stammen scheint und der Pullover eines Opfers radioaktiv verstrahlt ist. Doch die grausame Wahrheit hinter all dem setzt sich nur Stück für Stück zusammen ...

    2 Studentinnen, 7 Studenten und ihr Betreuer brechen Ende 1989 zur Brockenbefreiung auf. Nachdem 1 Student krank abreist, werden kurz darauf alle anderen tot aufgefunden. Erfroren, halbnackt ausserhalb des Zeltes und mit diversen Wunden. Die DDR schliesst den Fall als Unfall ab. 3 Verbindungsbeamte des BKA übernehmen zusammen mit Thomas Düvel, einem Kriminalisten der DDR, der nie an deinen Unfall glaubte, die Ermittlungen. So finden sie heraus, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde und ein Pullover radioaktiv verstrahlt wird. Nur langsam nähern sie sich der Wahrheit, die sowohl durch Russen als auch SED-Getreuen vertuscht werden soll.

    Das Cover ist passend und in seiner Unauffälligkeit auffällig. Dabei muss man auch schon ein 2. Mal hinsehen, damit man erkennt was es darstellen soll.

    Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt. Dazu wirkt das Buch hervorragend durchdacht und recherchiert.

    Insgesamt erinnert die Handlung primär an das Unglück am Djatlow-Pass 1959, wo ebenfalls 9 Studenten unter mysteriösen Umständen starben, ähnlich wie in diesem Buch. Zum echten Fall gibt es zwar verschiedene Erklärungsversuche; dieser fiktive Fall wird aber ganz aufgelöst.

    Der Spannungsbogen ist sehr hoch gespannt, da die Ermittler nur nach und nach Puzzlestück zu Puzzlestück zusammensetzen. Dazu haben auch die unterschiedlichen Charaktere, die allesamt ihre eigene Geschichte haben, beigetragen. Am Anfang gibt es durch einige Wiederholungen vielleicht ein paar langatmige Szenen, die aber den Lesegenuss kaum beeinträchtigen.

    Neben dem Krimi zeigt das Buch aber auch das Leben in der DDR vor und nach dem Zusammenbruch.

    Am Ende bleiben bezüglich einiger Ermittler doch noch einige Fragen offen, und Düvel wird zum nächsten Fall gerufen. So würde ich mich sehr über einen weiteren Band mit den Ermittlern freuen.

    Fazit: Interessante Ermittler ermitteln in einem interessanten Fall. 4,5 von 5 Sternen

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 10.12.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Als erstes hat mich bei diesem Buch das Cover sehr fasziniert. Von oben fotografierte raureifbedeckte Tannen in einsamer Natur. Aber auch der Inhalt hat mich sehr interessiert, da ich über die damalige DDR relativ wenig Kenntnis hatte. Ein Gruppe von westdeutschen Studenten ist am ersten Advent unterwegs auf den Brocken, um den Brocken zu befreien. Doch diese jungen Leute kehren nicht mehr zurück. Sie werden Tod und teilweise entstellt gefunden. Die meisten waren nur leicht bekleidet und sind daran erfroren. In ihrem Zelt befanden sich lauter Öffnungen, die mit dem Messer eingeschlitzt wurden. Was war auf dem Brocken geschehen? Mussten die jungen Leute vor irgendetwas flüchten. Ein Team aus dem Westen und eines aus dem Osten sollen hier nun gemeinsam ermitteln. Die beiden Westler sind sehr taff, Cassandra, eine Kämpferin, die viel in den Kriegsgebieten im Ausland eingesetzt wurde und Desidierus, ein Kasten von einem Mann. Aus dem Osten ist der fähigste Kriminaler angereist, Tomas Düvel. Nach ersten Schwierigkeiten schweissen sich die beiden Teams zusammen. Die Ermittlungen gestalten sich als sehr schwierig, da die Leute nichts aussagen, zulange durften sie in der damaligen DDR ihre Meinung nicht äussern. Die Autorin gibt uns wirklich tiefe Einblicke in das Leben der DDR, lässt die Charaktere dieser Menschen aufleben. Interessant sind die einzelnen Mannschaften auf dem Brocken, von der Wetterstation über die Volksarmee bis hin zu den russischen Militärangehörigen. Man spürt förmlich die Kälte die von den Temperaturen wie auch von den Menschen ausgehen. Das Hotel Heinrich Heine, das sich früher nur höhere Funktionäre leisten konnte, ist für die Ermittler aus dem Westen sehr einfach und auch Essen und Kaffee lassen zu wünschen übrig. Durch dieses Buch bekommt man richtig Einblick in die Situation kurz nach der Wende. Der Tod der jungen Leute lässt viele Vermutungen zu, denen alle nachgegangen wird und am Ende doch noch aufgeklärt wird. Ich war von der Lösung sehr beeindruckt und auch überrascht. Was das ganze Buch noch menschlicher machte, waren das private Leben der Kriminaler, auf das in dem Krimi auch eingegangen wurde. Ich hoffe, dass es vielleicht noch eine Fortsetzung gibt, da das Ende des Teams offen blieb.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Toralf S., 07.12.2020

    Als Buch bewertet

    Mysteriös und spannend ist dieser Krimi aus der Wendezeit mit einem Ost / West Ermittlerteam.

    Ich hatte im Herbst einen Trip in den Harz geplant und wollte dabei natürlich auch auf den Brocken – und justament zu diesem Zeitpunkt wurde dieses Buch verlost und oh Wunder ich hatte Glück.

    Und das im doppelten Sinn, erstmal das ich das Buch gewonnen habe und zweitens, dass es wirklich Klasse war.

    Die Autorin, Eva-Maria Silber, war mir bislang unbekannt aber das Cover und der Klappentext versprach Spannung. Besonders interessant fand ich, dass hier zwei authentische Ereignisse den Rahmen der Handlung bilden, zum Einen die sogenannte Brockenbefreiung im Dezember 89 und zum Anderem die Ereignisse am Djatlow Pass 1959.

    Zunächst wird eine Gruppe westdeutscher Studenten, welche an der Brockenbefreiung teilnehmen wollten, vermisst und im Rahmen einer Suchaktion findet man nach und nach 9 Leichen und ein zerstörtes Zelt. Obwohl der Zustand der Toten Hinweise auf äussere Gewalteinwirkung zulässt und die Gesamtsituation viel Raum für Spekulationen lässt, wird der Fall von der Staatsanwaltschaft schnell als Unfall zu den Akten gelegt. Die Intervention von Westdeutscher Seite führt dann in dieser politisch sehr unruhigen Zeit zur ersten deutsch – deutschen Ermittlung, ein Team vom BKA soll den ostdeutschen Chefermittler bei der Wiederaufnahme des Falls unterstützen.

    Der Autorin gelingt es von der ersten Seite an, Spannung aufzubauen und interessante, sympatische Protagonisten zu erschaffen. Es ist unterhaltsam die anfänglichen Vorurteile beider Seiten zu beobachten und das allmähliche Zusammenwachsen des Teams und den Respekt voreinander mitzuerleben. Die Akteure sind gut getroffen, die Autorin lässt den Leser in die Gedankenwelt der Ermittler eintauchen und macht so den Menschen mit all seinen Sorgen und Problemen anschaulich. Trotz dieser persönlichen Probleme wird die Geschichte davon nicht überfrachtet, sondern der Fall steht eindeutig im Mittelpunkt. Und der hat es in sich, was erst als Unglück angesehen wird, entwickelt sich zu einem mysteriösen 9-fach Mord und dann weiter zu einem hochbrisanten Spionagethriller. Ich habe zwischenzeitlich einige Male gezweifelt, das die Story zu einem nachvollziehbaren Ende kommen kann, zu unwahrscheinlich entwickelte sich das Ganze – doch Respekt, auch hier gelang ein Bilderbuchfinale.

    Es gibt wenig zu bemängeln an diesem Buch, das Meiste davon entspringt meiner „Ossimentalität“, ich war 1989 auch Student und sehe so ein paar Kleinigkeiten anders als die Autorin, auch bin ich mir ziemlich sicher, das in einem DDR Interhotel nicht nur Malzkaffee ausgeschenkt wurde, tja und das die westdeutsche Seite drei solche Superagenten schickt, die in kürzester Zeit an alle nötigen Genehmigungen kommen um u.a. geheime sowjetische Stützpunkte zu durchsuchen… na egal, es passt in die Geschichte und macht die Sache spannend und interessant. Der Schluss war dann aber etwas abrupt und wirkte ziemlich konstruiert, aber er bietet auch genug Stoff für eine Fortsetzung, über die ich mich sehr freuen würde.

    Zusammenfassend kann ich dem Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben, 5 Sterne für gute und spannende Unterhaltung!

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  • 5 Sterne

    Lilia K., 12.01.2021

    Als Buch bewertet

    In diesem Krimi werden zwei historische Ereignisse miteinander verknüpft. Zu einem die Brockenbefreiung, die kurz nach dem Mauerfall 1989 stattfand. Zu anderem erinnert der Tod der neun Menschen auf dem Brocken an die Toten auf dem Djatlow-Pass im Jahr 1959,

    Inhalt:

    Neun westdeutsche Studenten und ihr Lehrer brechen am 1. Advent 1989 zur Brockenbefreiung auf. Die Stimmung ist ausgelassen und durch eine Unachtsamkeit des diensthabenden Grenzsoldaten, gelingt es den Menschen den Brocken zu stürmen. Alles verläuft friedlich, obwohl es nicht allen gefällt, dass die Grenzen immer mehr geöffnet werden. Doch am nächsten Tag sind acht Studenten samt ihrem Lehrer tot. Einige sind erfroren, andere anscheinend durch Fremdeinwirkung.

    DDR Kommissar Thomas Düvel übernimmt die Ermittlungen und es tauchen immer mehr Fragen. Was trieb die erfahrenen Wanderer aus ihrem Zelt? Warum waren einige von ihnen sehr leicht bekleidet? Und warum wurden einige Studenten grausam verstümmelt. Der zuständige Staatsanwalt schliesst aber ganz schnell die Akten, was im Sinne der DDR - Behörden ist und die Ermittlungen werden eingestellt.

    Aber da haben sie die Rechnung ohne die Eltern der Opfer und der BRD - Behörden gemacht. Da es sich bei den Toten um westdeutsche Bewohner handelt, werden drei Verbindungsbeamte des BKA entsannt, um den Fall neu aufzurollen. Thomas Düvel und der neue Staatsanwalt sind mit von der Partie.

    Was die Ermittler dann als Licht bringen, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren.

    Meine Meinung:

    Das Buch spielt in der Zeit um den Mauerfall im Jahr 1989/1990. Man bekommt tiefe Einblicke in das damalige Leben in der DDR. Die Menschen sehnen sich nach Freiheit und die Rufe nach Wiedervereinigung werden immer lauter. Es gibt aber auch solche, die an altem Denken und an der Grenze festhalten, komme was wolle.

    Die Autorin Eva-Maria Silber hat beide historische Ereignisse sehr gut recherchiert und spannend und authentisch zur Papier gebracht. Der Spannungsbogen ist von der ersten Seiten da und es steigert sich mit jeder Seite. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

    Es war für mich sehr interessant zu lesen, wie das Leben in der damaligen DDR war. Vor allem, dass die politischen Ereignisse sich bis nach Russland ausstreckten und wir dank M. Gorbatschow im Jahr 1992 nach Deutschland auswandern durften. Die Erzählung ist sehr bildhaft, sodass mein Kopfkino auf Hochtour lief und ich oft Gänsehaut hatte und das lag nicht nur an den eisigen Temperaturen auf dem Broken..

    Die Protagonisten waren alle sehr gut konstruiert, manche der Haupt- wie Nebencharaktere waren mir auf anhieb sympathisch, andere eher weniger.

    Die Lösung des Falls war für mich logisch und nachvollziehbar. Es blieben keine offenen Fragen. Ausser dass ich mehr von Thomas und Cassandra lesen würde.

    Liebe Eva-Maria,

    vielen Dank, dass ich diesen spannenden Kriminalroman lesen durfte.

    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

    © Lilia Kiefer

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  • 5 Sterne

    Gertie G., 27.10.2020

    Als Buch bewertet

    Ich gebe zu, dass ich von dem Cover völlig hingerissen bin. Es strahlt Kälte, Geheimnisse und Unnahbarkeit aus. Als Österreicherin kenne ich mich mit der Geschichte des Brockens als Grenzbastion nicht wirklich aus. Der Berg ist mir nur aus der Literatur bekannt. Immerhin hat Johann Wolfgang von Goethe den Harz bereist und den Brocken erklommen und (seine) Hexen tanzen in der Walpurgisnacht dort.

    Doch zurück zum Buch:

    Die Autorin nimmt die Leser mit in eine heute unwirklich erscheinende Welt.

    In der Nacht nach der als „Befreiung des Brockens“ bekannten Aktion westdeutscher Gruppierungen verschwinden neun Studenten. Einige werden wenig später grausam ermordet aufgefunden, andere erst Wochen danach.

    Ein Team aus ost- und westdeutschen Ermittlern beginnt den mysteriösen Fall zu untersuchen. Die Teammitglieder beäugen einander scheel, sind sie doch mit zahlreichen Vorurteilen behaftet. Unterschiedliche Welten prallen aufeinander und doch gibt es ein gemeinsames Ziel: die Aufklärung des Verbrechens, dem neun junge Menschen zum Opfer gefallen sind.

    Der Krimi ist actionreich und mir ist es mehrmals kalt über den Rücken hinunter gelaufen, wenn ich mit Tomas Düvel, dem Magdeburger Kommissar, die Leichen in Augenschein genommen habe.

    Der Autorin ist es sehr gut gelungen, diese Unterschiede darzustellen. Allein die Beschreibung des Hotels „Heinrich Heine“, das nur ursprünglich nur für verdiente Parteikader zugänglich war, finde ich spannend. Die Charaktere sind sehr gut angelegt. Jeder hat so sein eigenes Schicksalspäckchen zu tragen und hat so seine Geheimnisse.

    Einzig die Wahl der Vornamen der westdeutschen Ermittler Desiderius Maus und Cassandra von Lucadou finde ich ein wenig zu ungewöhnlich. Wer bitte nennt sein Kind Desiderius, noch dazu in Kombination mit dem Nachnamen Maus? Und schwul ist er auch - das ist mir persönlich ein bisschen zu dick aufgetragen. Allerdings ändert es nichts an den gelungenen Personenbeschreibungen, die die einzelnen Ermittler charakterisieren.

    Der Schreibstil ist packend und mitreissend. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe ich in einem Zug gelesen. Eva-Maria Silber kombiniert die für die Ermittler oft frustrierende Kleinarbeit mit humorvollen Dialogen. Die Leser erfahren, wie manches in der DDR so funktioniert (oder eben nicht) hat. Die Stimmung, die anfangs von gegenseitigem Unverständnis geprägt ist, schlägt um und die Ermittler ordnen alles dem gemeinsamen Ziel, die Morde aufzuklären, unter.

    Mein Verdacht, der auch nur einem Vorurteil entsprungen ist, hat sich bestätigt. Doch bis es zur Auflösung kommt, gibt es noch zahlreiche erwartete und unerwartete Wendungen.

    Der fiese Cliffhanger auf der letzten Seite lässt hoffen, dass das Team aus Ost und West neuerlich in einem brisanten Fall ermitteln darf.

    Fazit:

    Wer gerne Krimis mir Hochspannung liest, die sich aus den beiden Deutschlands ergibt, ist hier richtig. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Jeanette Lube, 08.12.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch erschien 2020 in der Emons Verlag GmbH und beinhaltet 319 Seiten.
    „Schneeweisser Tod“
    Am 1. Advent 1989 bricht eine Gruppe Studenten zur Brockenbefreiung auf. Am nächsten Tag sind sie alle tot. Offenbar hat sie etwas aus ihrem Zelt bei eisigen Temperaturen getrieben. Im Grenzgebiet ermitteln drei Verbindungsbeamte des BKA, ebenso Tomas Düvel, einer der fähigsten Kriminalisten der DDR. Sie finden heraus, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde, ein Schuhabdruck scheint nicht von den Studenten zu stammen und der Pullover eines Opfers ist radioaktiv verseucht. Doch nur Stück für Stück setzt sich die grausame Wahrheit hinter all dem zusammen…
    Der tolle Schreibstil der Autorin Eva-Maria Silber hat es geschafft, dass ich mich sofort mitten in der Handlung der Geschichte befand und das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte. Was ist hier nur passiert? Man kann es nicht glauben, dass alle Studenten tot sind und wie sie aufgefunden wurden, muss wohl hier mindestens ein oder sogar mehrere perfide Täter am Werk gewesen sein. Zunächst wird versucht, alles unter den Teppich zu kehren, so war es zumindest in der DDR üblich. Alles ist schwierig, da noch die Polizei der DDR ermittelt, aber sich dann auch das BKA einschaltet. Und alles geschieht bei eisigen Temperaturen auf dem Brocken. Ich konnte mir durch die Schilderungen richtig vorstellen, wie sehr die Studenten und auch die Ermittler hier frieren mussten. Nur gut, dass sie nicht locker gelassen und immer wieder nachgeforscht haben, denn nur so kamen sie letztendlich auch zum Ergebnis, was hier passiert ist und wie der Täter oder eben die Täter vorgegangen sind. Mich hat die Geschichte keinesfalls kalt gelassen und ich hatte echt Gänsehautmomente. Besonders die Ermittlerin Cassandra von Lucadou ist mir sehr ans Herz gewachsen, da sie nach aussen echt hart wirkt, aber innerlich ein wirklich sensibler Mensch ist. Sie kann supergut kombinieren und vernachlässigt dabei sogar ihre eigene Gesundheit. Und je näher die Ermittler dem Täter- oder den Tätern- auf die Schliche kommen, umso gefährlicher wird es für sie. Es handelt sich hier um einen spannenden, aufregenden, fesselnden und packenden Krimi, der einem kaum Luft zum Atmen lässt. Am Ende sass ich dann echt sprachlos da. Toll, wie der Fall gelöst wird mit einem Team, das sich nicht von den ehemaligen ostdeutschen Ermittlern und allen anderen aus dem Konzept bringen lässt, denn nur dank ihrer Beharrlichkeit kamen sie letzten Endes ans Ziel. Toll geschrieben! Die Autorin hat mich mit diesem Krimi überzeugt. Ich empfehle ihn allen Krimi-Fans gern weiter und wenn ihr den Brocken und die Umgebung des Brockens kennt, ist dieser Krimi ein Muss!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 19.10.2020

    Als Buch bewertet

    Rätselhaft und teuflisch gut

    Es scheint ein ewiges Rätsel zu bleiben, wie die 9 Studenten auf grausame Weise ums Leben gekommen sind. Doch so leicht leicht sich Tomas Düvel nicht die Butter vom Brot nehmen. Denn kurz nach dem Mauerfall steht so einiges auf dem Spiel, was den DDR- Kriminalen ins Wanken bringt und dieser mysteriöse Fall zerrt des Teufels Fratze ans Tageslicht...



    "Der Teufel vom Brocken" ist wirklich diabolisch, grausam und trotzdem faszinierend, mitreissend und absolut spannend geschrieben. Eva- Maria Silber lässt den eisigen Wind am Brocken mit seiner klirrenden Kälte dem Leser regelrecht und die Haut kriechen, wenn es darum geht, diesen Fall zu lösen.

    Sie verlangt dem Leser einiges ab, denn die grausame Szenen im Wald sind wirklich sehr bildlich beschrieben, sodass man die barbarisch zugerichteten Leichen direkt vor dem inneren Augen sieht. Wahrlich kein schöner Anblick, der sich einem bietet, wenn man die im Todeskampf erstarrten Glieder, verzerrten Gesichtszüge und geschändeten Körper so sieht.

    Der Roman beginnt schon direkt mit einem Paukenschlag und lässt über den gesamten Verlauf nicht an Spannung nach - im Gegenteil. Die Seiten fühlen sich an, als wären sie zum Zerreissen gespannt, so sehr spürt man den Nervenkitzel und den Thrill, der durch die Schreibende hier mit 1A - Umsetzung transportiert wird. Die angespannte Atmosphäre auf dem Brocken und bei den Ermittlungsarbeiten springt auf den Leser über und so kann man gar nicht anders, als sich in die zusammengewürfelte Truppe aus Ost-& Westermittlern zu mischen und jedem noch so kleinem Hinweis nachzugehen.

    Die Figuren überzeugen durch sehr individuelle Charakterzüge, die sorgfältig ausgearbeitet worden sind und die die ganze Bandbreite der individuellen Persönlichkeit widerspiegeln. Vom fiesen, schmierigen Typen, über den Grenzer, dessen bisheriges Leben komplett zusammenfällt, bis hin zur taffen Kommissarin, die wie ein Fels in der Brandung steht, ist hier alles zu finden, was das Herz begehrt.

    Der rätselhafte Fall ist abwechslungsreich angelegt, spielt mit den geschichtlichen Ereignissen rund um den Mauerfall und mündet schliesslich in einen hochspannenden Krimi, dessen Seiten man regelrecht durchsuchtet, weil man des Rätsels Lösung unbedingt wissen will.

    Eine perfekte Mischung aus verschneiter Winterlandschaft am Brocken, grausamen Vorfällen und eine Zeitreise in die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit - absolut empfehlenswert !

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  • 5 Sterne

    Kirsten W., 21.11.2020

    Als Buch bewertet

    „Der Teufel vom Brocken“ ist ein Kriminalroman, der in der Zeit kurz nach dem Mauerfall im deutsch-deutschen Grenzgebiet auf ostdeutscher Seite spielt.
    Die Hauptfiguren Cassandra von Lucadou und Tomas Düvel lösen den Fall in Gemeinschaftsarbeit. Sie ist eine taffe BKA-Verbindungsbeamtin und er ostdeutscher Offizier, der zur Unterstützung der Morduntersuchungskommission abgeordnet ist. Beide, umgeben von einem kleinen Team "eigener Leute", sollen die rätselhaften Morde an einer westdeutschen Studentengruppe aufklären, die zur „Brockenbefreiung“ aufgebrochen ist. Der Brocken war damals militärisches Sperrgebiet der Sowjets und war gespickt mit Abhöranlagen zur Ausforschung des Klassenfeinds jenseits der Grenze. Als die Mauer fiel, marschierten die Ostdeutschen auch auf den Brocken, um ihn „zu befreien“. Sie durften in Zeiten von Glasnost passieren. Unter ihnen die westdeutschen Studenten, die zu einer Gruppe ostdeutscher Kommilitonen aufschliessen wollten, aber nicht ankamen. Wochen später werden ihre Leichen, grässlich zugerichtet auf dem Brocken gefunden. Sie sind aus unbekannten Gründen aus ihrem Gemeinschaftszelt geflohen; wie es scheint, ohne Schuhe und einige beinahe nackt. Das Zelt wurde von innen aufgeschlitzt. Was trieb sie heraus? Und wieso strahlt ein Pullover eines Opfers radioaktiv?
    Die deutsch-deutschen Kriminalisten ermitteln. Von Befindlichkeiten der noch in Amt und Würden stehenden ostdeutschen Vorgesetzten lassen sie sich nicht stoppen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wachsen die Teams aus Ost und West zusammen und lösen den verwickelten Fall, der sehr anschaulich auch ein Schlaglicht auf den Kalten Krieg mit all seinen Spielarten, Spionage, Sabotage inklusive, wirft. Und ungefährlich ist der Fall für die Ermittler auch nicht, denn die alten Kräfte wirken noch, was von Lucadou und Düvel am eigenen Leib erfahren müssen.
    Sehr clever löst die Autorin den anspruchsvollen Fall auf, der übrigens angelehnt ist an ein wahres Verbrechen, nämlich den Ereignissen am Djatlow-Pass im Jahre 1959.
    Die Figuren, anfänglich etwas spröde, entwickeln sich. Unvorhersehbare Wendungen halten den Leser/die Leserin auf Trab. Man erhält neben einer kurzweiligen, spannenden Lektüre zudem unaufdringlich ein bisschen Geschichtsunterricht. Was will man mehr?
    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben.

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  • 5 Sterne

    Angela S., 19.12.2020

    Als Buch bewertet

    Schon der Klappentext hat mich bei diesem Buch sehr neugierig gemacht, denn dieser Kriminalroman, der tatsächlich eher ein Thriller ist, greift wahre Begebenheiten auf. Und zwar geht es um einen brisanten Kriminalfall aus dem Jahr 1959, der sich in Russland zugetragen hat und der bis heute nicht wirklich geklärt ist. Inzwischen ist dies als "Unglück am Djatlow-Pass" bekannt, der Pass wurde nachträglich nach dem Anführer der damals ums Leben gekommenen 9-köpfigen Gruppe benannt. Schon die Berichte darüber zu lesen, ist eine hochspannende Angelegenheit (sollte man aber besser erst nach dem Krimi recherchieren).

    Hier hat nun die Autorin Eva-Maria Silber diese Ereignisse in ein nicht minder fesselndes Buch verpackt und bleibt dabei bei vielen Erkenntnissen sehr dicht an der Realität. Es ist ein durchaus blutiges Buch, aber auch für zartbesaitetere Leser wohl noch gut auszuhalten. Die beschriebenen Verletzungen und Todesumstände sind wirklich nicht ohne.

    Die Handlung wurde in das Grenzgebiet um den Brocken und ausserdem 30 Jahre in die Zukunft verlegt, genau um die Zeit nach dem Fall der Mauer. Eine ohnehin sehr spannende Zeit, in der es reichlich Konfliktpotenzial gab. Diese noch sehr angespannte Stimmung kurz nach der Wende beschreibt die Autorin absolut greifbar mit ihrer Story, zumal sie auch noch Polizisten beider Seiten zusammen arbeiten lässt.

    Für mich begann die Geschichte wie eine Folge aus Akte X, irgendwie leicht mystisch, sehr rätselhaft und zudem hochspannend.
    Diese Spannung hielt sich tatsächlich auch konstant bis zum Ende des Krimis und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Am Schluss ging die Handlung dann in eine Richtung, die eine recht schlüssige Variante der damaligen Ereignisse erzählt. Dazu geraten auch die Ermittler noch etwas ins Kreuzfeuer, wie sich das für einen echten Thriller gehört.

    Die Figuren wirkten auf mich sehr realitätsnah und durch ihre eigenen Schicksale auch absolut authentisch und oftmals sogar liebenswert. Ich habe jedenfalls mit dem bunt gemixten Ermittlerteam mitgefiebert und ich wünsche mir fast, mit ihnen weitere Fälle lösen zu dürfen - was das Ende durchaus möglich machen würde.

    Dieser Thriller ist eine absolut gelungene Mischung aus Zeitgeschichte, Anleihen aus einem wahren Kriminalfall, Emotionen, etwas Humor und extrem viel Spannung. Sehr lesenswert!

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  • 5 Sterne

    ech, 15.12.2020

    Als Buch bewertet

    Schwierige Ermittlungen in politisch unruhigen Zeiten zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung

    In diesem Buch verknüpft die Autorin Eva-Maria Silber zwei historische Ereignisse, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, zu einem spannenden Kriminalroman, der darüber hinaus auch noch tiefe Einblicke in die politisch unruhigen Zeiten zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung bietet.
    Am 1. Advent des Jahres 1989 nimmt eine Gruppe von westdeutschen Studenten an der sogenannten Brockenbefreiung teil. Am nächsten Tag sind die Studenten und ein sie begleitender Lehrbeauftragte tot, teilweise sind sie erfroren, in einigen Fällen liegt aber eindeutig Fremdverschulden vor. Die DDR-Behörden haben kein grosses Interesse, den Fall aufzuklären und wollen ihn schnell zu den Akten legen. Nach sanftem Druck aus dem Westen werden die Ermittlungen im Frühjahr 1990 aber wieder aufgenommen. Dabei bekommt der ostdeutsche Kriminalist Tomas Düvel drei Verbindungsbeamte vom BKA an die Seite gestellt. Wird die ungleiche Ermittlungsgruppe das Rätsel um die toten Studenten doch noch lösen können ?
    Während es die Brockenbefreiung, bei der die ostdeutschen und sowjetischen Militäreinrichtungen auf dem Brocken während einer friedlichen Demonstration förmlich überrannt wurden, tatsächlich so gegeben hat, erinnert der Tod der Studenten an die rätselhaften Ereignisse auf dem Djatlov-Pass in der damaligen UdSSR. Im Jahr 1959 verschwanden dort 10 Ski-Wanderer auf mysteriöse Art und Weise, der Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Hier verlagert die Autorin den Vorfall nun an den Brocken und liefert am Ende auch eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offen lässt.
    Das die Autorin in beiden Fällen ausgiebig recherchiert hat, merkt man dem Buch jederzeit an. Auch der Zeitgeit der Jahre 1989 und 1990 wird hier hervorragend und nachvollziehbar transportiert. Zudem besticht die gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte durch einen packenden Schreibstil und einige überraschende Wendungen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.
    Ein mehr als gelungener Kriminalroman mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittlerteam, von dem ich sehr gerne mehr lesen würde. Das Ende deutet eine entsprechende Möglichkeit auch bereits an.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 10.12.2020

    Als Buch bewertet

    Als erstes hat mich bei diesem Buch das Cover sehr fasziniert. Von oben fotografierte raureifbedeckte Tannen in einsamer Natur. Aber auch der Inhalt hat mich sehr interessiert, da ich über die damalige DDR relativ wenig Kenntnis hatte. Ein Gruppe von westdeutschen Studenten ist am ersten Advent unterwegs auf den Brocken, um den Brocken zu befreien. Doch diese jungen Leute kehren nicht mehr zurück. Sie werden Tod und teilweise entstellt gefunden. Die meisten waren nur leicht bekleidet und sind daran erfroren. In ihrem Zelt befanden sich lauter Öffnungen, die mit dem Messer eingeschlitzt wurden. Was war auf dem Brocken geschehen? Mussten die jungen Leute vor irgendetwas flüchten. Ein Team aus dem Westen und eines aus dem Osten sollen hier nun gemeinsam ermitteln. Die beiden Westler sind sehr taff, Cassandra, eine Kämpferin, die viel in den Kriegsgebieten im Ausland eingesetzt wurde und Desidierus, ein Kasten von einem Mann. Aus dem Osten ist der fähigste Kriminaler angereist, Tomas Düvel. Nach ersten Schwierigkeiten schweissen sich die beiden Teams zusammen. Die Ermittlungen gestalten sich als sehr schwierig, da die Leute nichts aussagen, zulange durften sie in der damaligen DDR ihre Meinung nicht äussern. Die Autorin gibt uns wirklich tiefe Einblicke in das Leben der DDR, lässt die Charaktere dieser Menschen aufleben. Interessant sind die einzelnen Mannschaften auf dem Brocken, von der Wetterstation über die Volksarmee bis hin zu den russischen Militärangehörigen. Man spürt förmlich die Kälte die von den Temperaturen wie auch von den Menschen ausgehen. Das Hotel Heinrich Heine, das sich früher nur höhere Funktionäre leisten konnte, ist für die Ermittler aus dem Westen sehr einfach und auch Essen und Kaffee lassen zu wünschen übrig. Durch dieses Buch bekommt man richtig Einblick in die Situation kurz nach der Wende. Der Tod der jungen Leute lässt viele Vermutungen zu, denen alle nachgegangen wird und am Ende doch noch aufgeklärt wird. Ich war von der Lösung sehr beeindruckt und auch überrascht. Was das ganze Buch noch menschlicher machte, waren das private Leben der Kriminaler, auf das in dem Krimi auch eingegangen wurde. Ich hoffe, dass es vielleicht noch eine Fortsetzung gibt, da das Ende des Teams offen blieb.

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  • 5 Sterne

    Helgas Bücherparadies, 23.04.2021

    Als eBook bewertet

    Professor Kübler meldet eine Gruppe Studenten als vermisst, die bei der Brockenbefreiung dabei waren und nicht mehr zurückgekehrt sind.
    Der Kriminalkommissar Thomas Düvel ermittelt und erhält dabei Unterstützung von westdeutscher Seite des BKA, mit Cassandra von Lucadou und Desiderius Maus.
    Sie finden ein verlassenes Zelt, das von innen aufgeschnitten wurde und wenig später die Toten. Es gibt erstmal Rätsel auf, warum die Studenten nur leicht bekleidet unterwegs waren und keine Schuhe anhatten. Was hat die Studenten veranlasst so überstürzt das Zelt zu verlassen und was hat der radioaktiv verstrahlte Pullover damit zu tun?

    Ein sehr spannender Krimi ist hier der Autorin Eva-Maria Silber gelungen. Dieses Buch basiert auf Ereignissen am Djatlaw-Pass 1959.
    Der DDR Kommissar Thomas Düvel wird unterstützt von der toughen BKA Beamtin Cassandra und dem erfahrenen Kollegen Maus. Nach anfänglicher Skepsis von Seiten Thomas, der Cassandra insgeheim als weiblichen Rambo einschätzt, arbeitet das Dreierteam sehr gut zusammen und sie lernen sich gegenseitig zu schätzen. Sie haben ja auch einen besonderen Fall aufzuklären. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, glaubhaft und identisch.

    Die Autorin lässt auch einiges an Geschichte mit einfliessen. An der Brockenbefreiung am 03.12.1989 waren einige Tausend Menschen beteiligt. Dieser war bis dahin militärisches Sperrgebiet. Mit einem Massenansturm hatte damals keiner gerechnet.

    Auch die Ängste der Studenten nach dem Mauerfall wurde kurz angesprochen. Die womöglich steigenden Mieten und die Arbeitsplatzsicherung nach dem Studium, ist durch die Vereinigung bestimmt nicht mehr gegeben.

    Diese geschichtlichen Einblicke mindern aber keineswegs die Spannung. Sie bleibt durchgehend bestehen und die Auflösung des Falls ist sehr gut nachvollziehbar.

    Ein Anruf, den Düvel am Ende des Buches erhält, lässt auf eine Fortsetzung hoffen.
    Ich freue mich wieder eine neue Autorin kennengelernt zu haben. Dies wird nicht mein letztes Buch von ihr sein.

    Fazit: Eine gute Charakterdarstellung und ein packender Schreibstil, sowie die gesamte Story und die geschichtlichen Hintergründe führen zu einem sehr guten Lesegenuss.

    Von mir gibt es 💥 💥 💥 💥 💥

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  • 5 Sterne

    Martina M., 29.01.2021

    Als Buch bewertet

    Eva-Maria Silber hat sich von den Ereignissen 1959 am Djatlow-Pass zu diesem Thriller anregen lassen. Am 1. Advent 1989 bricht eine Gruppe Studenten zur Brockenbefreiung auf, um sich dort mit einer Gruppe Hallenser Studenten zu treffen. Doch dazu kommt es nicht. Zwei Wochen später werden die ersten fünf Leichen gefunden, die übrigen vier erst Wochen danach. Mysteriös sind die Umstände ihrer Tode, die drei Verbindungsbeamte des BKA und einer der fähigsten Kriminalisten der DDR aufklären sollen.

    Die Autorin verbindet die beiden historischen Ereignisse sehr geschickt zu einem spannenden Thriller, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es ist eine Reise in die jüngere Vergangenheit, die die Situation der beiden deutschen Staaten nach der Grenzöffnung verdeutlicht. Die Ermittler werden in einem der ostdeutschen Elite vorbehaltenen Hotel in Schierke untergebracht, das in seiner Plüschigkeit und begrenztem Speise- und Getränkeangebot die BKA-Beamten überrascht.
    Auch sonst könnten die Unterschiede zwischen den westdeutschen Ermittlern und Tomas Düvel vom MUK Magdeburg kaum grösser sein. Insbesondere die durchtrainierte Cassandra von Lucadou, die mit diesem Auftrag im kalten Oberharz hadert, unterschätzt den bieder wirkenden Düvel zunächst, wird aber schnell eines besseren belehrt. Denn die vier so ungleichen Ermittler ergänzen sich bei der Lösung des Falles ausgezeichnet.

    Eva-Maria Silber beschreibt ihre Protagonisten detailliert und lebendig, geht dabei auch ins Private, was sehr passend und angemessen eingearbeitet ist. Deutlich wird, wie Tomas Düvel an die Grenzen der staatlichen Stellen der DDR stösst, auch das ist sehr plausibel beschrieben.

    Die Auflösung ist kompliziert und in sich schlüssig. Die Geschehnisse nach der Überführung der Täter sind ganz sicher nicht zufällig. Das Ende gibt Hoffnung auf einen weitere Krimi mit diesem Ermittlerteam, eine Fortsetzung, die ich mir wünsche.

    Das Cover passt ganz ausgezeichnet zum Inhalt und ist absolut gelungen.

    Fazit: ein gut durchdachter spannender Krimi mit regionalem und historischem Flair, dem ich sehr gern eine Leseempfehlung ausspreche.

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  • 5 Sterne

    Carolin W., 10.03.2021

    Als Buch bewertet

    *** Spannend von Anfang bis Ende ***

    Da das Buch auf einer wahren Begebenheit beruht, empfehle ich jedem, der Interesse an den Hintergründen hat, nach "Unglück am Djatlow-Pass" zu suchen.
    Dies macht das ganze Buch meiner Meinung nach noch spannender und "realer" beim Lesen - wenn auch die Geschichte in den Harz zu Zeiten des Mauerfalls verlegt wurde.

    Auch die Suche nach dem Lost Place "Hotel Heinrich Heine" ist hier sehr empfehlenswert:
    Man findet hier tatsächlich auch ein 360° Foto des verfallenen Dachsbaus, in dem sich die Charaktere des Buches immer treffen, so dass man diesen Ort direkt bildlich beim Lesen des Buchs vor Augen hat!

    Des Weiteren gibt es zum Thema Brocken und Sperrgebiet eine sehr interessante Lost Places Doku auf ZDF Info.

    Doch nun zum Buch selbst:

    Einige westdeutsche Studenten machen sich Ende 1989 auf, um an der "Brockenbefreiung" teilzunehmen, welche bis zur Wende wie erwähnt militärisches Sperrgebiet war und der Sowjetunion als Horchposten diente. Doch keiner der jungen Leute überlebt diesen Ausflug, alle werden sie tot aufgefunden.

    Was geschah in jener Nacht auf dem Brocken?

    Tomas Düvel, ostdeutscher Kriminalbeamter, Cassandra von Lucadou und Desiderius Maus, Verbindungsbeamte des BKA, sowie der politische Beamte Max Rabenfels werden dem Fall zugeteilt.

    Trotz des anfänglichen gegenseitigen Misstrauens zwischen Ost und West entwickelt sich eine am Ende sogar freundschaftliche Zusammenarbeit die letzten Endes zur Lösung des Falls führt.

    Ein mitreissender Kriminalroman, der menschliche Abgründe auftut und von der ersten bis zur letzten Seite Hochspannung garantiert.

    Man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

    Schon mein letztes Buch der Autorin - "Forgotten Girl", welches ebenfalls auf einer wahren Begebenheit beruht und das Geschehen in die 80er und nach Deutschland verlegt - war unglaublich spannend und dank der Anlehnung an wahre Begebenheiten unglaublich realistisch und intensiv.

    Dies trifft nun auch wieder auf "Der Teufel vom Brocken" zu und daher:

    "Uneingeschränkt lesens- und empfehlenswert!"

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  • 5 Sterne

    Principessa1909, 10.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    *** Spannend von Anfang bis Ende ***

    Da das Buch auf einer wahren Begebenheit beruht, empfehle ich jedem, der Interesse an den Hintergründen hat, nach "Unglück am Djatlow-Pass" zu suchen.
    Dies macht das ganze Buch meiner Meinung nach noch spannender und "realer" beim Lesen - wenn auch die Geschichte in den Harz zu Zeiten des Mauerfalls verlegt wurde.

    Auch die Suche nach dem Lost Place "Hotel Heinrich Heine" ist hier sehr empfehlenswert:
    Man findet hier tatsächlich auch ein 360° Foto des verfallenen Dachsbaus, in dem sich die Charaktere des Buches immer treffen, so dass man diesen Ort direkt bildlich beim Lesen des Buchs vor Augen hat!

    Des Weiteren gibt es zum Thema Brocken und Sperrgebiet eine sehr interessante Lost Places Doku auf ZDF Info.

    Doch nun zum Buch selbst:

    Einige westdeutsche Studenten machen sich Ende 1989 auf, um an der "Brockenbefreiung" teilzunehmen, welche bis zur Wende wie erwähnt militärisches Sperrgebiet war und der Sowjetunion als Horchposten diente. Doch keiner der jungen Leute überlebt diesen Ausflug, alle werden sie tot aufgefunden.

    Was geschah in jener Nacht auf dem Brocken?

    Tomas Düvel, ostdeutscher Kriminalbeamter, Cassandra von Lucadou und Desiderius Maus, Verbindungsbeamte des BKA, sowie der politische Beamte Max Rabenfels werden dem Fall zugeteilt.

    Trotz des anfänglichen gegenseitigen Misstrauens zwischen Ost und West entwickelt sich eine am Ende sogar freundschaftliche Zusammenarbeit die letzten Endes zur Lösung des Falls führt.

    Ein mitreissender Kriminalroman, der menschliche Abgründe auftut und von der ersten bis zur letzten Seite Hochspannung garantiert.

    Man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

    Schon mein letztes Buch der Autorin - "Forgotten Girl", welches ebenfalls auf einer wahren Begebenheit beruht und das Geschehen in die 80er und nach Deutschland verlegt - war unglaublich spannend und dank der Anlehnung an wahre Begebenheiten unglaublich realistisch und intensiv.

    Dies trifft nun auch wieder auf "Der Teufel vom Brocken" zu und daher:

    "Uneingeschränkt lesens- und empfehlenswert!"

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  • 5 Sterne

    Buchfeeling, 12.03.2021

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte beginnt im Jahr 1989, kurz nach der Öffnung der Grenze zwischen Deutschland. Eine Studentengruppe aus dem “Westen” macht sich auf, bei der geplanten Brockenbefreiung dabei zu sein! Danach wollen die jungen Leute eine Wanderung mit gemeinsamem Zelten bis zu einer ostdeutschen Studentengruppe unternehmen. Doch am Ende sind alle Tod. Was ist am Brocken geschehen?

    Die Ermittlungen werden nach groben Fahrlässigkeiten auf Ostseite, von Beamten aus dem Westen unterstützt. Und so machen sich bald 4 sehr eigene Charaktere auf den Weg zum Brocken, um das Geheimnis zu lüften.

    Die Charaktere sind toll. Der Ostdeutsche Ermittler Düvel, der die Ehre des Landes retten will und unbedingt beweisen möchte, dass man gewillt ist, den wahren Schuldigen zu finden und nun nichts mehr unter den Tisch kehren wird, wo doch die Regierung nicht mehr zu fürchten ist. Dann wäre da noch Cassandra, eine Powerfrau, die normalerweise im Ausland auf schwierigsten Einsätzen ihr Leben riskiert und dadurch etwas schroff rüber kommt. Dabei hat sie im Verlauf der Handlung mit ganz eigenen Dämonen zu kämpfen. Maus, ihr Kollege und ein Berg von einem Mann. Der trotz seiner beeindruckenden Statur sehr besonnen und überlegt handelt, die Gruppe mit Verstand und Ruhe zusammenhält und sein kleines Geheimnis nicht für sich behält. Und als letztes den “Verbindungsmann” Rabenfels, der als politisch versierter Vermittler in vielen Situationen mit Beziehungen und wohlüberlegten Worten aus der Patsche hilft.

    Doch die besten Ermittler nutzen nichts, wenn sie bei den Zeugen auf Schweigen aus Angst und Fanatismus treffen.

    Und so entwickelt sich eine spannende, nicht reisserische Geschichte mit überraschenden Wendungen, grausamen Details und einem sehr glaubhaften Hergang.

    Ich fand die Story Klasse! Auch die kleinen Details, wie es in der DDR in Hotels und Restaurants so lief, fand ich super.

    Ein hervorragend konstruierter Krimi, sehr sympatische und glaubhafte Protagonisten und ein überraschendes und erschreckendes Ende!

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  • 5 Sterne

    Jarmila K., 13.12.2020

    Als Buch bewertet

    Inhaltsangabe lt. Klappentext:


    Neun Tote auf dem Brocken, und alles deutet auf Mord hin.


    Eine Gruppe Studenten bricht am 1. Advent 1989 zur Brockenbefreiung auf. Am nächsten Tag sind alle tot. Etwas hat sie offenbar bei eisigen Temperaturen aus ihrem Zelt getrieben. Drei Verbindungsbeamte des BKA ermitteln im Grenzgebiet, ebenso Tomas Düvel, einer der fähigsten Kriminalisten der DDR. Sie finden heraus, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde, ein Schuhabdruck nicht von den Studenten zu stammen scheint und der Pullover eines Opfers radioaktiv verstrahlt ist. Doch die grausame Wahrheit hinter all dem setzt sich nur Stück für Stück zusammen ..


    Leseeindruck:


    Mit „Der Teufel vom Brocken“ von Autorin Eva-Maria Silber liegt dem Leser ein fesselnder und höchst spannender Regionalkrimi vor. Die Haupthandlung, die den Leser zurück ins Jahr 1989 trägt, lehnt sich an den Fall am Djatlov-Pass im Jahre 1959 an, was ich besonders interessant finde, da ich es als besonders fesselnd emfinde, wenn sich ein fiktiver Roman an wahre Begebenheiten anlehnt. Auch 9 Studenten, die vermisst werden, wie man versucht deren Wanderung zu rekonstruieren, wie man das Zelt findet, die nackten Fussabdrücke, das Feuer und dann Leichen findet….Schön, dass die Kapitel tagebuchartig verfasst sind, so kann man die Handlung chronologisch mitverfolgen. Der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende straff gespannt, lässt kaum eine Verschnaufpause zu. Vermengt mit einem herrlichen Lokalkolorit, einen sympathischen Ermittler und eine grausame Wahrheit, die sich Stück für Stück aus einzelne Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammensetzt.


    Insgesamt 19 kurze und kurzweilige Kapitel verteilen sich auf knapp 319 Seiten, die sich beinahe in einem Rutsch lesen liessen. Das Cover mit dem winterlichen Wald von oben wirkt ebenso rätselhaft wie der Fall ansich. Ein sehr lesenswerter Kriminalroman, der mich bestens unterhalten hat.



    @esposa1969

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