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  • 3 Sterne

    Archer N., 26.08.2020 bei bewertet

    Wilhelm Freiherr von Gryszinski ist ein preussischer Polizeibeamter, der von Berlin aus nach München gezogen ist. Bekannt als jemand, der der jungen Kriminalistik zugetan ist, soll er sich hier um besondere Fälle kümmern. Ein solcher lässt auch nicht lange warten - wird doch plötzlich ein bekannter Bierbeschauer tot aufgefunden: eingehüllt in einen seltsamen Umhang aus Schwanenfedern und neben ihm der Fussabdruck eines Elefanten! Eine Spur führt Gryszinski zu einem exzentrischen Selfmademillionär, der in einer riesigen Villa mit vielen technischen Spielereien lebt, Abenteuer erlebt hat und nicht abgeneigt ist, seine Ehre durch ein Duell zu verteidigen. Dann meldet sich auch noch der preussische Botschafter bei Gryszinski und plötzlich steht dieser zwischen allen Fronten.

    Was das Feeling und die Recherche zum Ende des 19. Jahrhunderts angeht, hat die Autorin ganze Arbeit geleistet. Man wurde an die Hand genommen und durch die Strassen des alten Münchens geleitet, wobei man manchmal aufpassen musste, nicht unter die Räder und Hufe der Trambahn zu kommen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Schreibstil als furchtbar zäh empfand und auch keinen Zugang zu irgendeinem Protagonisten erhielt. Bei Gryszinski wusste ich nie, wie ich ihn einstufen sollte, er benahm sich meistens wie ein ergrauter Langweiler, hat jedoch eine junge Frau und ein kleines Kind. Auch die restlichen Charaktere erschienen mir eher wie Schatten denn als Leute, mit denen ich etwas anfangen konnte. So gab es zwar schöne Einblicke in eine längst vergangene Zeit, aber als Kriminalroman selbst war mir das Buch dann doch ein bisschen zu fad.

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  • 3 Sterne

    Lesemaus 34, 12.09.2020 bei bewertet

    Meinung:
    Ich muss gestehen, dass mir der Anfang des Buches nicht unbedingt leicht gefallen ist, da für mich der Lesefluss nicht von Anfang am gegeben war. Dies lag in meinen Augen daran, dass die Erzählweise zu Beginn noch eher emotionslos und wenig ausgeschmückt wurde, ebenso, wie die Charktere die etwas blass wirkten.

    Ab Seite 80 allerdings empfand ich eine grosse Steigerung und ich wurde warm mit dem eigensinnigen Ermittler Gryszinski und besonders seine belesene Frau und seine eigensinnige Haushälterin empfand ich dabei als äusserst erfrischende und humorvolle Charaktere, die mir unglaublich viel Spass machten.

    Auch der Fall ist ebenso skurril, wie interessant und bietet auf jeden Fall einiges an aussergewöhnlichen Szenen und einen gelungenen Einblick in die Anfänge der Kriminalistik.

    Leider muss ich allerdings sagen, dass ich bereits fast zu Anfang wusste, wer hier der Täter oder Täterin ist, weshalb für mich die Auflösung zu vorhersehbar und offensichtlich war.

    Dennoch hat für mich diese Reihe sehr viel Potential, da sowohl der Ermittler, als auch dessen Umfeld sehr spannend und einzigartig ausgearbeitet wurden, sodass man gerne weiterverfolgen möchte wohin deren Reise in den Folgebänden noch geht. Wenn dann zu der wirklich schönen historischen Atmosphäre noch mehr Spannung und eine bessere Auflösung hinzukommen würde, wäre sicherlich ein Highlight möglich.
    So sind es in meinen Augen solide 3-3,5 Sterne

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  • 3 Sterne

    Lesemaus 34, 12.09.2020

    Meinung:
    Ich muss gestehen, dass mir der Anfang des Buches nicht unbedingt leicht gefallen ist, da für mich der Lesefluss nicht von Anfang am gegeben war. Dies lag in meinen Augen daran, dass die Erzählweise zu Beginn noch eher emotionslos und wenig ausgeschmückt wurde, ebenso, wie die Charktere die etwas blass wirkten.

    Ab Seite 80 allerdings empfand ich eine grosse Steigerung und ich wurde warm mit dem eigensinnigen Ermittler Gryszinski und besonders seine belesene Frau und seine eigensinnige Haushälterin empfand ich dabei als äusserst erfrischende und humorvolle Charaktere, die mir unglaublich viel Spass machten.

    Auch der Fall ist ebenso skurril, wie interessant und bietet auf jeden Fall einiges an aussergewöhnlichen Szenen und einen gelungenen Einblick in die Anfänge der Kriminalistik.

    Leider muss ich allerdings sagen, dass ich bereits fast zu Anfang wusste, wer hier der Täter oder Täterin ist, weshalb für mich die Auflösung zu vorhersehbar und offensichtlich war.

    Dennoch hat für mich diese Reihe sehr viel Potential, da sowohl der Ermittler, als auch dessen Umfeld sehr spannend und einzigartig ausgearbeitet wurden, sodass man gerne weiterverfolgen möchte wohin deren Reise in den Folgebänden noch geht. Wenn dann zu der wirklich schönen historischen Atmosphäre noch mehr Spannung und eine bessere Auflösung hinzukommen würde, wäre sicherlich ein Highlight möglich.
    So sind es in meinen Augen solide 3-3,5 Sterne

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  • 3 Sterne

    mars, 02.09.2020 bei bewertet

    Mal etwas anderes. Zum einen spielt der Krimi weder in der Weimarer Republik, noch in der Zeit des Nationalsozialismus noch in der Nachkriegszeit - das sind zurzeit sicherlich die Epochen, die am liebsten für historische Krimis gewählt werden, die in Deutschland spielen. Und dann ein Preusse, der in München ermittelt. Doch bisher hat Wilhelm Freiherr von Gryszinski es mehr mit Bagatellen zu tun gehabt und keine Ermittlung. Das ändert sich jedoch und er bekommt es mit einem toten Bierbeschauer zu tun. Neben dessen Leiche findet sich ein mysteriöser Fussabdruck - da wird sein Ermittlerinstinkt natürlich geweckt. Spätestens als sich der preussische Botschafter bei Gryzinski meldet, steht dieser zwischen den Stühlen. Uta Seeburg hat sich mit ihrem Schreibstil gut dem der anstehenden Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert angepasst und führt ihre Leser anschaulich durch das München dieser Zeit. Der Ermittler ist manchmal ein wenig dröge und manches Mal kam mir zu wenig Spannung auf. Insgesamt jedoch ein solider historischer Krimi.

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  • 3 Sterne

    mars, 02.09.2020

    Mal etwas anderes. Zum einen spielt der Krimi weder in der Weimarer Republik, noch in der Zeit des Nationalsozialismus noch in der Nachkriegszeit - das sind zurzeit sicherlich die Epochen, die am liebsten für historische Krimis gewählt werden, die in Deutschland spielen. Und dann ein Preusse, der in München ermittelt. Doch bisher hat Wilhelm Freiherr von Gryszinski es mehr mit Bagatellen zu tun gehabt und keine Ermittlung. Das ändert sich jedoch und er bekommt es mit einem toten Bierbeschauer zu tun. Neben dessen Leiche findet sich ein mysteriöser Fussabdruck - da wird sein Ermittlerinstinkt natürlich geweckt. Spätestens als sich der preussische Botschafter bei Gryzinski meldet, steht dieser zwischen den Stühlen. Uta Seeburg hat sich mit ihrem Schreibstil gut dem der anstehenden Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert angepasst und führt ihre Leser anschaulich durch das München dieser Zeit. Der Ermittler ist manchmal ein wenig dröge und manches Mal kam mir zu wenig Spannung auf. Insgesamt jedoch ein solider historischer Krimi.

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  • 2 Sterne

    Heinz-Dieter B., 12.10.2020

    Das Auftreten der Geheimdienst tötet den reichlich vorhandenen Charme

    Buchmeinung zu Uta Seeburg – Der falsche Preusse

    „Der falsche Preusse“ ist ein Kriminalroman von Uta Seeburg, der 2020 bei Harper Collins erschienen ist.

    Zum Autor:
    Uta Seeburg ist Berlinerin und lebt in München, wo sie als Redakteurin bei einer Zeitschrift arbeitet. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin wohnt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Haidhausen. »Der falsche Preusse« ist ihr erster Roman und Auftakt einer Krimireihe.

    Klappentext:
    München zur Jahrhundertwende. Es ist die Zeit der pferdegezogenen Trambahnen, der riesigen Bierpaläste und der gebratenen Kapaune. Und es ist der Beginn einer jungen Wissenschaft namens Kriminalistik. Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht von Preussen nach Bayern, um als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion tätig zu werden und den Beamten Errungenschaften wie den Fingerabdruck und die Spurensicherung am Tatort näherzubringen. Sein erster Fall: Ein stadtbekannter Bierbeschauer wird tot an der Isar gefunden – eingehüllt in einen kostbaren Federumhang, daneben der Abdruck eines Elefantenfusses. Gryszinski kommt bald einer Verschwörung nationalen Ausmasses auf die Spur, die ihn vor eine unsägliche Wahl stellt: Ist er eher bereit, seine Ehre als bayerischer Beamter zu verletzen oder als preussischer Offizier?

    Meine Meinung:
    Zu Beginn hat mir das Buch gut gefallen mit seiner altertümlichen Sprach-und Schriftweise. Die Hauptfigur Wilhelm Freiherr von Gryszinski wirkt sympathisch und man glaubt ihm seine Rolle als Erneuerer der Polizeiarbeit. Dabei wirkt die Figur überaus glaubwürdig und kompetent. Es wird ein atmosphärisch dichtes Bild des Münchens jener Zeit geschaffen. Dann jedoch kommt die Komponente Geheimdienst ins Spiel und mein Lesevergnügen nahm rapide ab. Der Charakter der Geschichte ändert sich abrupt und Phantasie ersetzt bodenständige Polizeiarbeit. Vor allem verliert der Roman viel von seiner Glaubwürdigkeit und nicht nur die Hauptfigur verliert den Boden unter seinen Füssen.

    Fazit:
    Nach überzeugendem Beginn ändert sich die Geschichte mit der Komponente Geheimdienst grundlegend und verliert ihren Charme fast vollständig. Deshalb vergebe ich nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).

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  • 5 Sterne

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    Christina P., 16.09.2020 bei bewertet

    Überzeugende historischer Krimi zu Beginn der Kriminalistik
    München 1894: Mit dem Preussen Wilhelm Freiherr von Gryszinski ist die neue Wissenschaft der Kriminalistik in der bajuwarischen Haupstadt eingezogen. Was dieser Londoner Romandetektiv eines britischen Schriftstellers kann, wollen die Münchener auch können, und haben Gryszinski deswegen als Fachmann der Kriminalistik aus Berlin für sich abgeworben. Und endlich kann der Sonderermittler der Königlich Bayerischen Polizeidirektion seinen geheimnisvollen Tatortkoffer einsetzen: An der Isar wurde eine Leiche gefunden, ein grosser Mann mit Flügeln und ohne Gesicht. Daneben der Abdruck eines Elefantenfusses. Eine verzwickte Aufgabe, die umso mysteriöser wird, als sich die Preussen bei Gryszinski melden und ihn für ihre eigenen Zwecke einspannen. Denn der Hauptverdächtige steht bei den Preussen im starken Verdacht, schwerwiegenden Landesverrat begangen zu haben. Aber wäre doch gelacht, wenn Gryszinski nicht für die Bayern und die Preussen zugleich ermitteln könnte. Raffiniert genug ist er - und gerät schon bald in tödliche Gefahr.

    „… ich bitte jeden Leser, dass er keine Wahrnehmung, die er gemacht hat, für unwesentlich halte.“ (Hans Gross: Handbuch für Untersuchungsrichter, Polizeibeamte, Gendarmen usw., 1. Auflage, 1893)

    Dieser Roman hat mich wirklich positiv überrascht. Die Autorin lässt den Leser in eine Welt eintauchen, in welcher die Kriminalistik ihre ersten Schritte macht. Wilhelm Freiherr von Gryszinski ist mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn von Berlin nach München gezogen und somit in eine für ihn ganz andere Welt. Durch seine Vergleiche erfährt man die gesellschaftlichen Unterschiede der Preussen und Bayern in der damaligen Zeit, ebenso ist der Roman geschickt durchsetzt mit kleinen Details, welche mich beim Lesen die Atmosphäre miterleben liessen. Ob es nun die Menschen der unterschiedlichen Klassen, die Ess- und Trinkgewohnheiten, die Fahrzeuge oder andere historische Einzelheiten waren, alles bereicherte den Roman auf angenehme Weise, ohne an der Spannungskurve zu kratzen.
    Sowohl der Ermittler selbst mit seiner Familie wie auch der Kriminalfall als solcher, der sich genaugenommen durch den Preussischen Auftrag in zwei Verbrechen aufteilt, konnten mich überzeugen. Gryszinski ist sympathisch, hat einen scharfen Verstand und kann sich flexibel den Gegebenheiten anpassen. Faszinierend sind auch die Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels aus dem „Handbuch für Untersuchungsrichter, Polizeibeamte, Gendarmen usw.“ von Hand Gross, dem österreischischen Begründer der Kriminalistik und Gryszinskis Mentor im Roman. Zudem bekommt man im Laufe des Romans einige, zur damaligen Zeit moderne Untersuchungsmethoden mit. Und man erfährt, warum es wichtig ist, eine Bonbondose im Tatortkoffer zu haben.
    Ein handwerklich sehr gut gemachter historischer Krimi, welcher sowohl vom Kriminalfall selbst wie auch mit seinem besonderen Flair der damaligen Zeit vollauf überzeugt.

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  • 4 Sterne

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    Hyperventilea, 21.09.2020 bei bewertet

    Kulturclash 1894 in München: skurriler Krimi mit sehr spezieller Atmosphäre

    „Einige der Gaffer hielten mittlerweile sogar Bierkrüge in den Händen. Es gibt wirklich kaum etwas, dachte Gryszinski bei sich, das den Bayern von seiner geliebten Gemütlichkeit abbringt.“

    Der Preusse Wilhelm Freiherr von Gryszinski arbeitet 1894 erst seit kurzem in München als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion. Für ihn eine Herausforderung, sich den bayerischen Gepflogenheiten anzupassen. Und auch sein erster Kriminalfall hat es in sich: An der Isar wird ein Toter gefunden, eingehüllt in einen wertvollen Federumhang, daneben der Abdruck eines Elefantenfusses. Schon bald stellt sich heraus, dass die Aufklärung des Mordes über die Landesgrenze hinaus von politischem Interesse ist. Gryszinski muss sich entscheiden, wem seine Loyalität gilt: Der neuen Heimat oder der alten, Bayern oder Preussen?

    Dass Uta Seeburg das Schreiben Vergnügen bereitet, ist beim Lesen deutlich spürbar. Sie erzählt mit Witz und bringt treffend und trocken allerlei Kuriositäten auf den Punkt. Ihr Spiel mit der Sprache sorgt allerdings dafür, dass der Lesefluss mitunter ein wenig ins Stocken gerät, der Sprachstil stellenweise etwas sperrig und gestelzt wirkt. Trotzdem wird dadurch eine spezielle Atmosphäre erzeugt. Fast als würde ein nüchterner Preusse versuchen, sich den bajuwarischen Gepflogenheiten anzupassen, ohne dabei, sein innerstes Wesen zu verleugnen...

    Seeburgs Charaktere haben grossen Unterhaltungswert: Da ist natürlich zunächst der sympathische preussische, etwas ungeschickte Ermittler Gryszinski, der stets korrekt und pflichtbewusst ganz nach Vorschrift arbeiten möchte und in der theoretischen Wissenschaft der Kriminalistik bewandert ist. Er erkennt schnell, dass in Bayern die Uhren anders ticken. Seine Begeisterung für regionale kulinarischen Spezialitäten mutet fast bayrisch an. Ob in ihm doch etwas Bayrisches steckt? Seine Frau Sophie hat mir ebenfalls gut gefallen, sie hegt leidenschaftliches Interesse für die Literatur und steht ihrem Gatten öfter mit Ratschlägen aus Romanen zur Seite. Immer wieder amüsant auch die Auftritte der unbemerkt schleichenden Haushälterin Frau Brunner. Ein Talent, das auch bei der Ermittlungsarbeit von Nutzen sein kann.
    Der interessanteste Charakter ist wohl ein weiterer Preusse, der Verdächtige Eduard Lemke. Seine Villa sagt alles über den Mann mit der aussergewöhnlichen Biographie aus.
    Freilich setzt die Autorin allerhand Klischees ein, aber gerade das macht die einzelnen Figuren und bizarren Szenen so amüsant. Auch die Stadt München spielt hier eine besondere Hauptrolle. Gryszinski nennt sie „Kulissenstadt“, „als hätte jemand eine Schneekugel bis zum Rand mit Palästen, Tempeln und ganzen Boulevards vollgestopft“.

    Der Mordfall an sich ist einfach strukturiert, scheint recht unspektakulär. Die Schatten, die der Fall wirft, sind hingegen alles andere als unbedeutend. Da geht es um weit mehr als um einen Todesfall, um Verschwörung, Verbrechen, Mord von grösserem Ausmass. Spannend, welche Verwicklungen und Zusammenhänge ans Tageslicht gelangen. Gryszinskis moralische Zwickmühle fasst ein Freund für ihn zusammen: „ (,,,) ein furchtbares Paradoxon. Halten sie sich an die die Wahrheit, richten Sie sich nach den urpreussischen Tugenden: Redlichkeit, Ehrlichkeit, Pflichtbewusstsein, Unbestechlichkeit, Gewissenhaftigkeit. Aber wenn sie diesen preussischen Tugenden treu bleiben, verraten Sie Preussen“.
    Da fragt man sich als Leser natürlich: Wie wird sich Gryszinski entscheiden? Wem gehört seine Loyalität, Bayern oder Preussen? Und wer ist eigentlich „Der falsche Preusse“?
    Wie kurios bayrische und preussische Eigenarten mitunter ausarten, zu welchen bizarren Verrücktheiten Grössenwahn und Geld führen können, das ist alles höchst amüsant dargestellt. Und auch die allgegenwärtige Präsenz von bayrischen Köstlichkeiten wirkte auf mich äusserst anregend. Uta Seeburg lebt als Berliner selbst in München. Trotz aller Klischees macht es den Eindruck, als weiss sie, wovon sie schreibt, auch wenn Gryszinskis Fall fiktiv ist und zudem über 100 Jahre zurückliegt. Alles in allem hat mir ihr unterhaltsames, ungewöhnliches Debüt jedenfalls Spass gemacht.

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  • 3 Sterne

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    Batyr, 22.09.2020

    Mit allzu breitem Pinselstrich
    Was zunächst sich als eine vielversprechende Melange präsentiert, erweist sich nur allzu bald als ärgerlich. Die Grundingredienzien, ein hochrangiger Polizist in fremden Gewässern sowie eine bizarre Persönlichkeit, die den Prototyp eines Self-Made-Man der Gründerjahre abgibt, bieten eigentlich interessante und ungewöhnliche Voraussetzungen für einen anregenden historischen Kriminalroman. Doch es geht einfach mit der Autorin durch: Der im Zentrum stehende bizarre Mordfall wird erstickt in einem Wust landeskundlicher Informationen über eine deutsche Grossstadt, die von jeher als schillernde Metropole gilt. Der eigentliche Schauplatz des Verbrechens dient als Bühne für eine überbordende Fabulierlust. Der Ehrgeiz, witzig und stilistisch apart zu formulieren, lässt etliche handfeste Stilblüten durchgehen. Schade, dass ein ambitionierter Entwurf in letzter Konsequenz misslingt, weil keinerlei Erzählökonomie den Stoff bändigt.

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  • 3 Sterne

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    Mandy B., 01.09.2020

    Der preussische Polizeibeamter Wilhelm Freiherr von Gryszinski ist nach München gezogen. In München soll er sich um besondere Fälle kümmern.
    Kurz daruaf wird ein Stadtbekannter Bierbeschauer tot aufgefudnen. Neben dem Toten ein Fussabdruch eines Elefanten.

    Der Schreibstil finden ich sehr ausschweifend und ich fand in sehr zäh.
    Zu den Personen habe ich auch keinen Zugang gefunden. Die Geschichte Münchens fidne ich sehr interessant und auch gut recherchiert. Die Stadtbeschreibung Münchens fand ich sehr interesant und sehr gut geschildert so, dass ich das Gefühl hatte dirket dabei zusein.
    Für die Nachfolge Bände finde ich, ist noch reichlich Potential nach oben.

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