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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rei Shimura, 09.05.2017

    Deutschland in den 30 Jahren: Die 18jährige Elisabeth wird von ihrem despotischen Vater mit dem um 20 Jahre älteren Ernst Wilhelm zwangsverheiratet. An sich schon schrecklich genug für die unerfahrene und behütete Elisabeth, aber es kommt noch schlimmer. Denn Ernst Wilhelm hat einen Posten im diplomatischen Dienst des Deutschen Reiches. Und zwar in Japan. 1934 macht sich Elisabeth auf den Weg zu ihrem Mann nach Tokio, voller Angst sowohl vor dem fremden Land, wie auch dem fremden Ehemann. Nach ihrer Ankunft in Tokio kann sie aber feststellen, dass zumindest ihr Mann einen äusserst freundlichen und freundschaftlichen Umgang zu ihr pflegt. Trotzdem bleibt die diplomatische Welt mit all ihren Intrigen, Geheimnissen und Tuscheleien lange Zeit ein Buch mit sieben Siegeln für sie. Und das Erscheinen von Alexander, dem geheimnisvollen Freund Ernst Wilhelms, bringt Elisabeths an sich schon konfuse Welt vollends durcheinander. Der Beginn des zweiten Weltkrieges rückt mit grossen Schritten näher und Elisabeths Situation wird auf allen Ebenen immer angespannter und brisanter.

    Nach einer kurzen Einleitung katapultiert Autorin Katharina Seewald den Leser ins Deutschland der 30er Jahre. Die Nachwehen des ersten Weltkrieges sind am Rande noch ein wenig spürbar, doch viel drohender ist das Heraufziehen des zweiten Weltkrieges. Auf äusserst anschauliche Weise beschreibt sie die beschwerliche und langwierige Reise Elisabeths von Deutschland nach Japan. Der Leser kann nachvollziehen wie fremd und deplatziert sich Elisabeth in ihrer neuen Rolle als Diplomatengattin fühlt. Doch Schritt für Schritt wächst sie in ihre neue Rolle hinein und man teilt Freud und Leid mit ihr. Manche Gedankengänge und Verhaltensweisen der Hauptpersonen wirken aus heutiger Sicht ein wenig seltsam an, unter Anbetracht der damaligen Umstände und vor allem der Erziehung welche Elisabeth zu teil geworden ist, kann man es aber nachvollziehen.
    Die Fülle an Namen und Personen im Compound war zu Beginn für mich ein wenig zu viel. Vor allem da sehr viele Personen zwar namentlich eingeführt werden, ihr Äusseres kurz beschrieben wird, sie aber keine besondere Rolle zur eigentlichen Geschichte beitragen. Sie dienen viel mehr dazu ein möglichst vollständiges und anschauliches Bild der damaligen Zustände zu vermitteln. Auf die drei Hauptpersonen Elisabeth, Ernst Wilhelm und Alexander wird im Gegenzug dazu dafür sehr detailliert eingegangen. Besonders in Elisabeths Gedanken und Gefühle bekommt der Leser einen hervorragenden und allumfassenden Einblick, da sie auch die Erzählerin der Geschichte ist. Bei ihr merkt man auch die grösste Entwicklung im Laufe der Zeit; vom naiven Dummchen zur erfahrenen Grand Dame.

    Die aussergewöhnliche Lebens- und Liebesgeschichte Elisabeths basiert auf realen Gegebenheiten wie man im Nachwort erfahren darf. Die Kombination aus den Schrecknissen des zweiten Weltkrieges, der exotischen Kulisse Japans und dem zarten Erblühen Elisabeths macht „Demnächst in Tokio“ zu etwas besonderem und hebt es dadurch von anderen Bücher über den 2. Weltkrieg ab. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt eindeutig mehr auf der privaten Seite, trotzdem werden die historischen Hintergründe sehr gut eingeflochten und sind äusserst gut recherchiert. Der Leser bekommt so einen sehr guten Einblick in die Rolle Japans vor und während des zweiten Weltkrieges, ein Thema das ansonsten eher selten behandelt wird.

    Der Ausgang der Geschichte ist mehr oder weniger absehbar, wobei dies mich persönlich nicht gestört hat. Durch die chronologische Erzählweise erinnert das Buch mehr an eine Biographie und aufgrund dessen ist Spannung für mich kein ausschlaggebendes Kriterium für die Beurteilung. Wichtiger hingegen ist die Erzähl- und Schreibweise. Beides fand ich äusserst ansprechend und passend zu der Thematik des Buches.

    „Demnächst in Tokio“ zeigt ein berührendes Einzelschicksal in den Irrungen und Wirrungen des zweiten Weltkrieges. An sich nichts Neues, trotzdem für mich ein sehr aufwühlendes Buch vor der wunderschönen Kulisse Tokios.

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  • 4 Sterne

    16 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angellika S., 24.04.2017 bei bewertet

    Inhalt:
    1934 werden Elisabeth und Ernst von ihren Eltern verheiratet. Doch beide scheinen nicht glücklich mit der Situation. Elisabeth mit ihren 18 Jahren noch ein unwissendes Kind. Ernst ein erwachsener Mann, der in der deutschen Botschaft in Japan arbeitet. So reist Elisabeth mit bangen Herzen nach Japan zu ihrem Mann, der ihres Wissens nach nicht einmal hinter der deutschen Regierung steht. In Japan angekommen ist sie fasziniert von der neuen Welt, doch ihr Mann geht auf Distanz und die Damen der Botschaft sind nicht so wie sie es erwartet hatte, sodass sie sich nach kurzer Zeit nach der Heimat sehnt. Als würde der Kummer nicht ausreichen verliebt sie sich in den falschen.

    Meine Meinung:
    Eine gut geschriebene, aber eher eintönige und vorhersehbare Lebensgeschichte. So wird man auf eine angenehme Reise nach Japan des zweiten Weltkrieges mitgenommen. Geschichtsnah werden die Begebenheiten Japans und Deutschlands wiedergegeben. Elisabeth wird als treue Deutsche dargestellt, die jedoch immer mehr an ihrer Gesinnung zweifelt, jedoch vieles nicht verstehen kann. Ihr Lebenswandel wird inzeressant geschildert, doch fehlte es mir an Spannung und unvorhersehbaren Geschehnissen. Der Klappentext verrät einfach zu viel von der Handlung.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid V., 10.04.2017 bei bewertet

    1934: Elisabeth wird von ihrem Vater gezwungen den deutlich älteren Ernst Wilhelm zu heiraten. Kurz nach der Heirat machen sich beide nach Japan auf, da Ernst Wilhelm eine Stelle an der Botschaft erhält. Erst später stellt sich heraus, dass Ernst Wilhelm in Deutschland in Gefahr war.
    Das Leben von Elisabeth in der Botschaft verläuft sehr monoton und erst als Alexander in ihr Leben tritt.

    Das Buch spielt in der Zeit von 1934 bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Es werden viele historische Ereignisse aufgegriffen und spielen auch in der Geschichte eine Rolle. Die Stellung Japans im zweiten Weltkrieg war mir nicht so bewusst. Die Recherche war aus meiner Sicht sehr ausführlich und die historischen Fakten wurden stimmig in die Geschichte eingearbeitet.

    Die Geschichte an sich wäre eigentlich spannend, aber mir hatte die Geschichte zu viele Längen. Und leider ist einiges vorhersehbar oder wird schon über den Klappentext verraten, was besonders schade ist. Elisabeth als Charakter empfand ich eher als gedrückt und ohne grosse Lebensfreude.
    Die Auflösung am Ende hat mir sehr gut gefallen und war auch etwas überraschend.

    Die Einbindung der Geschichte in die Gegenwart als Rückblick, wäre meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig gewesen. Als Erzählperspektive ist diese Form aber interessant.

    Das Coverbild finde ich sehr gelungen und passend zu der Geschichte. Auch der Titel ist stimmig.

    Leider konnte mich das Buch nicht so fesseln wie andere Romane. Ich denke, dass lag einerseits am Schreibstil und andererseits am Charakter Elisabeth, dem, meiner Meinung nach, Leidenschaft fehlte.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 10.04.2017

    Zur Handlung: Im Alter von 95 Jahren erzählt Elisabeth von Traunstein ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte die damit begann, dass sie gegen ihren Willen Hals über Kopf mit Ernst Wilhelm von Traunstein verheiratet wurde. Und damit begann für sie eine turbulente Zeit …
    Beim Lesen des Buches fiel mir immer wieder die Weitschweifigkeit in der Erzählweise von Elisabeth auf. Dann habe ich mir aber überlegt, dass ja alte Menschen dazu neigen recht weitschweifig zu erzählen und zu beschreiben. Somit hat die Autorin die Eigenart des Alters mit im Buch verankert. Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam. Aber wenn man die Disziplin aufbringt und weiterliest, dann wird man doch recht gut unterhalten. Der Leser erhält durch dieses Buch auch Einblicke in die Geschichte der Nazis, deren Verwicklungen mit den Japanern und Russen. Das war schon interessant und prima in die Geschichte eingearbeitet.
    Elisabeth erscheint mir aber, in ihrer Denkweise als junge Frau schon sehr naiv. Ich konnte mich, vielleicht weil auch Emotionen im Buch kaum zum Ausdruck kamen, nicht wirklich „verbrüdern“. Das hat mir irgendwie beim Lesen gefehlt. Egal welche Schicksalsschläge sie auch ereilten, sie nahm alles demütig hin. Kann ein Mensch nur wegen des strengen Vaters zu so einem Duckmäuschen werden? Irgendwie kann ich mir das selbst in der damaligen Zeit nicht vorstellen. Viel interessanter fand ich da schon diesen Alexander, dunkel, geheimnisvoll, verführerisch, das Leben geniessend, liebevoll, einfach ein toller Typ.
    Insgesamt fühlte ich mich recht gut unterhalten. Von mir gibt’s 3 Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    13 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 14.04.2017

    Berührende Lebensbeichte

    Elisabeth ist 95 und weiss, dass sie nicht mehr lange leben wird. Aber sie möchte nicht abtreten, ohne ihrer Tochter Karoline die Wahrheit über deren Vater erzählt zu haben, die ganze Wahrheit. Schon so oft hat sie einen Brief an sie angefangen, ihn aber nie zu Ende gebracht. Wie erklärt man seinem Kind, was man sein ganzes Leben lang verschwiegen hat? Am Ende wird es kein Brief, sondern eine Lebensbeichte – wunderschön, berührend, mitreissend – und vor allem schonungslos ehrlich.

    1934 erfährt Elisabeth, 18jährig, dass sie noch am selben Tag Ernst Wilhelm, den 39jährigen Sohn des Chefs ihres Vaters, heiraten und ihm bald nach Japan folgen wird: „So Gott will, sehen wir uns demnächst in Tokio.“ (S. 29)
    Ihre Schwiegermutter ist ihr dankbar, denn Elisabeth ist Ernst Wilhelms Rettung vor den Nazis. Aber was hat Elisabeth davon? Einen Diplomatenpass, eine gesellschaftlich hohe Stellung und Geld. Will sie das alles überhaupt? Es interessiert niemanden!
    Schon die Reise mit ihrer "Anstandsdame" Frl. Degenhardt (einer ältlichen Nonne) in der Transsibirischen Eisenbahn nach Wladiwostok wirkt surreal. Frl. Degenhardt redet kaum mit ihr. An jedem Halt ist die Landschaft eine andere, von den Menschen ganz zu schweigen. Sie hat Angst vor dem, was sie in Japan erwartet. Sie kennt weder das Land, noch ihren Mann. Ja sie weiss nicht einmal, was in der Hochzeitsnacht passiert. Aber zumindest ihre Angst davor ist unbegründet, ihr Mann hat ein eigenes Schlafzimmer ... Noch mehr überrascht sie, dass er ihr alle Freiheiten lässt – nur stolz soll sie bitte auftreten, schliesslich ist sie jetzt eine „von Traunstein“!
    Auch Japan ist anders, als sie es sich vorgestellt hat. In Tokio mischen sich westliche Moderne und japanische Tradition, Strassenbahnen neben Rikschas, elektrische Strassenbeleuchtung neben Papierlaternen.
    Während die Deutsche Botschaft eine eigene kleine Welt ist, wie in einem Kokon vor den Geschehnissen draussen verborgen, werden die Nazis erst in Deutschland und dann auch in Japan immer stärker und bestimmen bald auch den Alltag in der Botschaft.
    Elisabeths Leben ändert sich grundlegend, als Alexander, ein Freund ihres Mannes, auftaucht. Die drei werden unzertrennlich. Aufgrund ihres Alters und ihrer Grösse nennt er sie Zwerg. Aber als der Krieg ausbricht, wächst sie über sich hinaus und beweist mehr als einmal Courage. Aus dem Zwerg wird eine Löwin. Dann werden Vorwürfe gegen Alexander laut, er soll einen ganzen Spionagering geleitet haben?!

    Elisabeth ist eine unglaublich beeindruckende Frau. Ihre Mutter war zeitlebens devot und hatte sie ebenfalls so erzogen. Als Ernst Wilhelms Frau muss sie das schnell ablegen, damit die anderen sie ernstnehmen, vor allem, als ihr Mann Botschafter wird. Auch ihre politische Bildung wird von ihm und Alexander geprägt. Sie ist sehr mitfühlend. Es interessiert sie, wie die Japaner wirklich leben, was sie denken, wie sehr sie ausgebeutet und unterdrückt werden. Sie begegnet ihnen auf Augenhöhe, nicht nur durch ihre Grösse, sondern weil sie ihre eigene ärmliche Herkunft nie vergisst und versucht, hinter die ewig lächelnden und dienernden Gesichter zu schauen. Sie hat im Laufe der Handlung eine aussergewöhnliche Entwicklung durchgemacht.

    Zur besonderen Spannung des Romans trägt auch die Dynamik des Dreiergespanns bei – das Wechselspiel aus strengem Botschaftsalltag und der regelmässigen Flucht in ihr Sommerquartier.

    Die Beschreibungen Japans und der dortigen Verhältnisse sowie des Kriegsgeschehens sind sehr beeindruckenden. Man weiss ja, worauf Deutschland und Japan zusteuern und trotzdem hofft man bis zuletzt, dass es spurlos an Elisabeth, Ernst Wilhelm und Alexander vorbeigeht. Ein Auf- und Ab der Gefühle beim Lesen ist unvermeidlich. Ich habe mit Elisabeth gelebt und geliebt, gehofft und gelitten – bis zuletzt, bis auch das letzte Geheimnis gelüftet wurde.
    Alexanders Figur ist übrigens an den berühmten deutschen Spion Richard Sorge angelehnt. Das Buch hat mich dazu angeregt, mehr über ihn zu lesen. Sein Anteil am Kriegsgeschehen wurde sehr gut umgesetzt.

    „Demnächst in Tokio“ ist eins meiner diesjährigen Highlights: spannend, gefühlvoll, lehrreich, fesselnd und zum Nachdenken anregend. Mehr kann man von einem Buch kaum erwarten.

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  • 4 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    steffi k., 12.04.2017 bei bewertet

    Historisch und literarisch

    Im Prolog lernen wir Karoline und ihre 95-jährige Mutter Elisabeth - die beiden Hauptgestalten des Romans - kennen. Ausgangspunkt ist Karolines bevorstehende berufliche Reise nach Tokio. Japan: dort hat Elisabeth zwischen 1934 und 1942 gelebt.
    Rückblickend erzählt Elisabeth von ihrer Zwangsheirat mit eine viel älteren Militärattaché.
    Das Cover dieses Buches passt sehr gut zum Zeitgeschehen im Buch.
    Die Farbwahl ist gut getroffen und man kann ahnen, dass die junde Frau ihren Weg gehen wird; einen Weg zwischen zwei Männern.

    „Demnächst in Tokio“ ist ein Roman, der Zeit lässt sich zu entwickeln. In unserer schnelllebigen Zeit kann man solche Bücher nur empfehlen. Sie lassen die nötige Ruhe uns in einen literarischen Stoff (und hier zusätzlich in die historischen Hintergründe ) zu vertiefen.

    Auf der einen Seite handelt es sich um einen gut recherchierten historischen Roman über die Beziehung Hitlerdeutschlands zu Japan im zweiten Weltkrieg.

    Auf der anderen Seite lernen wir mit Elisabeth von Traunstein eine junge Frau kennen, die sich zwischen zwei Männern wieder findet und sich schnell zu einer starken Persönlichkeit entwickelt .Eine Liebesgeschichte und ein Frauenroman.

    Zum Inhalt: Die Protagonistin zieht es ins ferne Japan, aber nicht aus Abenteuerlust, sondern um einen ihr unbekannten Mann zu heiraten, Ernst Wilhelm, Diplomat in Tokio. Ihr Herz schlägt aber nicht für diesen wesentlich älteren Mann, sondern für seinen Freund Alexander.

    Mit historischer Präzision und viel psychologischem Gespür zeichnet Katharina Seewald das Leben einer jungen Frau, die in turbulenten Zeiten ihren eigenen Weg geht. Als Alexander verhaftet wird und der Krieg in Japan seine böse Fratze zeigt, müssen Elisabeth und Ernst nach Peking ins Exil. Und Alexander wird als Spion verhaftet.

    Die Sprache der Autorin ist fliessend mit vielen Beschreibungen verdichtet und zeugt von viel Wärme und Anteilnahme für die junge Elisabeth.
    Die Geschichte ist so spannend erzählt, dass man den Roman nicht aus der Hand legen möchte.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 14.04.2017 bei bewertet

    Als die 95 jährige Elisabeth von ihrer Tochter Karoline erfährt, dass diese dienstlich nach Japan reisen wird, kommen Erinnerungen hoch. Ausserdem gibt es etwas, das sie mit ihrer Tochter besprechen muss, wozu aber bisher immer die richtigen Worte fehlten. Daher entschliesst sie sich, für Karoline ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
    Im Jahre 1934 war Elisabeth 18 Jahre alt. Ihr tyrannischer Vater zwingt sie, den ihr unbekannten 20 Jahre älteren Ernst Wilhelm von Traunstein zu heiraten, damit er selbst befördert wird. Sie wagt es nicht, zu widersprechen. Aber auch Ernst Wilhelm hat keine Wahl, um sich nicht zu gefährden, muss er als Diplomat des Deutschen nach Tokio. Wenige Tage später sind sie verheiratet und Ernst auf dem Weg nach Tokio. Elisabeth reist später hinterher und ist etwas verängstigt, da sie nicht weiss, was auf sie zukommt. Doch ihr Mann ist zurückhaltend und sie leben wie Geschwister zusammen. Als Alexander, ein Freundes von Ernst, in Tokio ankommt, verändert sich Elisabeths Leben. Zu dritt unternehmen sie viel und Elisabeth fühlt sich zu Alexander hingezogen.
    Mehr und mehr verändert sich das Leben unter dem Einfluss der deutschen Politik. Warum beobachtet der japanische Geheimdienst Ernst und Alexander Arenth, obwohl beide keine Nazis sind? Dann wird Alexander unter Spionageverdacht verhaftet und zum Tode verurteilt. Elisabeth und Ernst gehen nach Peking ins Exil.
    Die Autorin schreibt fesselnd und sehr bildhaft, so dass man sich das Leben und die Kultur in Japan sehr gut vorstellen kann. Sehr interessant sind auch die Schilderungen der politischen Verhältnisse während des zweiten Weltkrieges in Japan.
    Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig beschrieben. Besonders gut hat mir Elisabeth gefallen, die sich vom jungen Naivchen zu einer starken Persönlichkeit entwickelt. Aber was ihren Mann nach Tokio getrieben hat, erfährt sie erst sehr viel später aus dem Nachlass ihres Mannes.
    Ein sehr faszinierender und spannender Roman, der die historischen Begebenheiten mit einer ungewöhnlichen Liebegeschichte verbindet.
    Ein Buch, dass ich unbedingt empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 10.04.2017

    "Die Frau des Militärattache"

    -= Leseeindrücke =-


    ~~ Im Hier und Jetzt ~~

    Die 95 jährige Elisabeth erhält von ihrer Tochter einen Anruf , dass diese für ein Interview nach Japan fliegt und deshalb nicht zu ihr kommen kann . Alleine das Wort Japan löst in Elisabeth eine Welle der Emotionen aus , vergrabene Erinnerungen werden wieder wach. Zudem gibt es noch ein Geheimnis, über das sie schon seit Ewigkeiten mit ihrer Tochter reden wollte. Sie hat bis heute nur nie den Mut dazu gehabt einen Anfang zu machen . Bestimmt schon mehr als 100 Mal , hat sie im Geiste nach den richtigen Worten gesucht , um Karoline ihre Geschichte zu erzählen .



    ~~ München 1934 ~~

    Elisabeth lebt mit ihren Eltern in München und darf dank ihrer Tante Aglaia eine gute Schulausbildung machen. Wenn es nach ihrem Vater ginge , dann wäre sie mit der Ausbildung , "Wie werde ich eine gute Hausfrau" , bestens versorgt . Ihre Mutter steht ihr zur Seite , Der Vater jedoch , erweist sich als Familienpatriarch , der keine Meinung ausser seiner eigenen gelten lässt . Mutter und Tochter sind total darauf fixiert dem Herrn des Hauses alles gerecht zu machen . In den Zeiten von 1934 wohl der Normalzustand im deutschen Haushalt. Elisabeth wird vom Vater für eine Beförderung und eine kleine Villa , an den Junior der Tuchfabrik verhökert . Schrecklich die Freude des Vaters über die Beförderung, für die er seine Tochter opfert . Arme Eliabeth , die wie im Albtraum ihre eigene Eheschliessung mit einem ihr fast fremden Mann erleben muss .
    Kaum das sie verheiratet sind , reist Ernst Wilhelm als frisch berufener Militärattache ins ferne Japan . Elisabeth, seine junge Frau , bleibt bei den Schwiegereltern zurück . Zusammen bereitet man alles dafür vor , dass sie ihm nachfolgt .
    Ernst Wilhelms Mutter erweist sich als nette und dankbare Frau Mama , die zu schätzen weiss, das die 19 jährige Elisabeth ihren 20 Jahre älteren Sohn mit der überstürzten Ehe das Leben gerettet hat .
    Die Zeiten des politischen Umsturz haben die Köpfe von vielen unliebsamen Personen , zu den Ernst Wilhelm auch gehörte , rollen lassen .

    "Die Nacht der langen Messer" , hat 90 Personen das Leben gekostet und Hitler als neuen Reichskanzler an die Macht der Nationalsozialisten gebracht .

    Wäre Ernst Wilhelm nicht als verheirateter Militärattache nach Japan gereist , dann wäre auch sein Kopf in dieser Nacht gerollt , so zumindest hatte es Frau Mama ihrem “Goldstück” Elisabeth erklärt .
    Zwei Monate später begiebt sich Elisabeth die lange Reise zu ihrem Mann , ins ferne , fremde Japan .
    Voller Angst und Zweifel steht sie ihm im Hafen von Tokio, wo er sie bereits erwartet gegenüber.
    Eine grossartige Geschichte, mit historisch fundierten Zeitgeschehen , die hier erzählt wird .
    Elisabeths Leben wird sehr mitreissend und detailliert beschrieben.
    Rausgerissen aus ihren Träumen von einer Ausbildung zur Lehrerin , muss sie als junge Ehefrau des Militärattache , in Japan "überleben" . Als Fremde im Land der aufgehenden Sonne ohne Rückhalt ,oder ihr gewohntes soziales Umfeld . Der Ehegatte anscheinend dem Beruf verschrieben...
    Während in Deutschland der Nationalsozialismus blüht , kämpft Elisabeth ihren Kampf in Japan , an der Seite ihres bemühten Gatten .
    Es mangelt ihr zwar nicht an Zerstreung oder oberflächlichen Freundschaften zu den anderen Damen der deutschen Kolonialverwaltung in Tokio . Nein, das Leben als Gattin eines deutschen Militärattache ist angenehm , aber bedeutungslos für Elisabeth. Nicht , dass sie sich über Ernst Wilhelm, der ein Muster an Korrektheit und Zurückhaltung ist , beschweren könnte . Nein ! Eine Ehe hatte Elisabeth sich allerdings immer anders vorgestellt .
    Wo blieb die Zuneigung und die Zärtlichkeiten , nach denen sie sich zwar nicht direkt sehnte , sie aber doch schon längst erwartet hatte .

    Wie war doch nochmal der gut gemeinte Ratschlag von Frau Mama , für die erste Nacht als Ehepaar ,
    “ Halt einfach still Goldstückchen , Ernst Wilhelm weiss schon was er machen muss.”

    Eine ganz neue Wendung kommt mit dem Journalisten Alexander , der ein enger Freund von Ernst Wilhelm ist , in das Leben von Elisabeth und ihrem Gatten . Aus der anfänglichen Ablehnung ihm gegenüber wird langsam eine tiefe Verbundenheit aus der sich mehr als nur Freundschaft entwickelt.
    Doch die langen Schatten des Krieges sind in Japan angekommen und machen auch vor der deutschen Botschaft in Tokio nicht halt .

    -= Fazit =-

    Das ist wirklich ein richtig tolles Buch , genauso wie ich es liebe !
    Eine spannende Geschichte , auf zwei Zeitebenen, die mit historisch fundierten Rückblicken erzählt wird .
    Sehr fesselnd und mitreissend geschrieben , leidet und freut man sich mit Elisabeth, die eine sehr tragende , aber auch tragisch , schöne Rolle in der Geschichte hat .
    Ein intensiver und ausdrucksstarker Schreibstil der den Leser in einen atmosphärisch dichten Roman abtauchen und an der Seite von Elisabeth, die sich im Laufe der Zeit zu einer sehr starken Persönlichkeit entwickelt , wieder auftauchen lässt .
    Fein nuancierte und lebendig gezeichnete Protagonisten mit ihren Stärken und Schwächen, oder auch Ecken und Kanten, lassen die Schönheit Japans , sowie die düstere Zeit des Krieges lebendig werden , verleihen ihm ein Gesicht und machen den tollen Roman zu einem absoluten Leseerlebnis .

    Ich bin begeistert von dem Debüt der Autorin Katharina Seewald , und vergebe sehr gerne ,
    gute 5 Sterne
    und eine ganz klare Leseempfehlung für alle die gerne gut fundierte , historische Romane mit einer intensiven Geschichte lesen .

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 20.04.2017

    Thrill, Spionage, Spannung, Liebe vereint zu einem Roman, hervorragende Recherche liefert Einblick in den historischen Background. Katharina Seewald gelingt mit "Demnächst in Tokio" beides inklusive Liebe in Zeiten des Nationasozialismus, eine Amour fou vor exotischer Kulisse. Als die 18 jährige Elisabeth von einem Tag auf den anderen den deutlich älteren Ernst Wilhelm heiratet und ihm aus dem heimatlichen München ins ferne Japan folgt, beginnt für sie ein völlig neues Leben. Plötzlich Diplomatengattin in Kriegszeiten, muss sie ihren Weg unter Menschen finden, deren Fühlen und Handeln sie nicht versteht. Und auch das Zusammenleben mit einem gestandenen Mann wie Ernst ist für die junge Elisabeth eine Herausforderung. Umso erleichterter ist sie, als Ernst zu einem angenehmen, zurückhaltenden Begleiter in ihrer neuen Heimat wird. Dazu das fremde Tokio und die Botschafterkreise, vieles täuscht darüber hinweg, dass ihr Eheleben so anders ist. Von 1934 bis 1942 war sie mit ihrem Mann in Tokio, Ernst Wilhelm war dort erst Militärattaché und später Botschafter. Bis eines Tages Alexander Arendt auftaucht, ein Journalist und enger Freund von Ernst. Er fasziniert Elisabeth ungemein. Doch auf einmal gibt es Heimlichkeiten und Getuschel in der Botschaft, während sich die national-sozialistische Ideologie auch dort immer weiter ausbreitet. Aber Ernst Wilhelm ist kein Nazi, auch Alexander nicht. Als der Krieg in Japan schliesslich seine böse Fratze zeigt, wird Alexander verhaftet, und Elisabeth und Ernst von Traunstein fliehen nach Peking ins Exil. Mit historischer Präzision und viel psychologischem Gespür zeichnet die Autorin in ihrem Roman die fesselnde Geschichte einer Ménage à trois in Zeiten des Nationalsozialismus. Als wäre man dabei gewesen, sieht man Elisabeth in der Auffahrt zur Botschaft stehen, an einem Tag im Herbst. Der Ahorn war wie ein Meer aus Flammen. Oder im Sommer, wenn sie in Akiya waren, und auf diese Stadt hinüber sahen. Wie viele Male sie dort draussen sassen, vor den Schattenhäusern, auf deren Dächern das Moos in dicken Polstern wuchs, man sitzt auch dabei, liebt genau wie sie dieses diffuse Licht, das sich morgens durch die papierbespannten Türen schlich, als würde es fürchten, sie zu stören. Die Autorin erzählt hier ein Stück deutsche Geschichte, geschickt verpackt in einen Agententhriller und eine Liebesgeschichte. Die Gradwanderung zwischen Realität und Fiktion gelingt ihr mit Bravour. Die Lebensbeschreibungen aller drei historisch verbürgten Persönlichkeiten nimmt 1934 ihren Anfang. Im Verlauf mischt Katharina Seewald gekonnt Fakten und Erdachtes der einzelnen Biografien und verbindet mit ihnen auch immer wieder ein Stück Zeitgeschichte. Sie hat die Lebensläufe exakt recherchiert und zu einem zeitgeschichtlichen, gut zu lesenden Roman verwoben und sie schafft es wunderbar uns für ihre Figuren einzunehmen. Man lebt mit ihnen und teilt Freud und Leid. Interessante Lebenswege. Wunderbar! Was das Buch aber vorrangig auszeichnet, ist die gute, einfache Sprache, die angenehm leicht fliesst und niemals geschraubt oder künstlich ist. Immer formuliert die Autorin angenehm zurückhaltend und beschreibt die Begebenheiten in einfachen, klaren Sätzen, die das Lesen zum Vergnügen machen. Ein spannender, gut konstruierter Roman mit einem historischen Hintergrund. Lässt sich klasse lesen! ... Daumen hoch. Durch die geschichtlichen Verknüpfungen ist das Buch darüber hinaus interessant und anregend und Liebhabern literarischer Werke genauso wie Lesern von Lebensbeschreibungen sehr zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gartenkobold, 10.04.2017

    Fesselnde, spannende Geschichte zu Zeiten des 2. Weltkrieges
    Klappentext: Keine Widerworte: Elisabeth heiratet Ernst! Unbekannterweise. Die 18-jährige Elisabeth, behütet und aus gutem Hause, macht sich 1934 ins fremde Japan auf, um ihren Ehemann zu treffen: Ernst Wilhelm, 39, Diplomat in Tokio, der mit der Heirat seinen Posten im diplomatischen Dienst des Deutschen Reichs sichern will. Kaum reicht Elisabeths Fantasie, sich die Hochzeitsnacht mit einem gestandenen Mann vorzustellen. Umso erleichterter ist sie, dass Ernst freundlich auf Distanz geht. Doch findet sie sich unter Menschen wieder, deren Handeln und Gefühle sie nicht durchschaut. Während die Nazifizierung des Personals voranschreitet, gibt es Heimlichkeiten, Getuschel in der Botschaft. Warum wird Ernst vom japanischen Geheimdienst beobachtet? Ist sein Freund Alexander ein Spion? Sucht er deshalb Ernsts Nähe? Und wie soll sie damit umgehen, dass ihr Herz für den falschen Mann schlägt? Mit historischer Präzision und viel psychologischem Gespür zeichnet Katharina Seewald das Leben einer jungen Frau, die in turbulenten Zeiten ihren eigenen Weg geht. Als Alexander verhaftet wird und der Krieg in Japan seine böse Fratze zeigt, müssen Elisabeth und Ernst nach Peking ins Exil. Doch der grösste Schlag steht ihnen noch bevor: Wie soll ihr Herz das überstehen, als die Nachricht eintrifft, Alexander sei als Spion hingerichtet worden?

    Schon das Cover des Buches hat mir gut gefallen und die historische Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen: die Zeit des Nationalsozialismus und Japans, ineinander und miteinander verwoben, und die politischen Ereignisse in Japan und der Welt zur damaligen Zeit.
    Die Protagonistin des Romans Elisabeth schreibt in ihrem Roman einen Brief an Karoline und erzählt in diesem Brief, wie ihre Heirat mit dem Militärattaché Ernst Wilhelm von Traunstein überhaupt zustande kam und von der langen Reise nach Tokio, wo ihr Ehemann lebt und arbeitet. Elisabeth zur damaligen Zeit überbehütet aufgewachsen mit einem sehr strengen Vater, ohne Freiheiten und politisch völlig unbedarft, lernt in Tokio eine neue Art der Freiheit kennen und später auch grosse Veränderungen. Katharina Seewald nimmt den Leser mit, lässt ihn Teil werden der Geschichte, der Schilderungen Japans 1934, der nationalsozialistischen Kreise in Tokio und man ist als Leser mittendrin, erfährt wie sich das Leben im Laufe der Zeit und unter den damaligen politischen Zwängen rigoros verändert…
    Der Roman ist überaus packend geschrieben, spannend von der ersten bis zur letzten Seite, ein Buch, was der Leser am liebsten nicht aus der Hand legen möchte, die Autorin schafft es, die exotische Kultur Japans, die Gerüchte, das Gewimmel in den Strassen und das Leben dem Leser zu vermitteln, als sei man selber Teil des Ganzen. Es ist ein zugleich berührender Roman über eine wundervolle Liebe, Familiendrama und für mein Empfinden sehr guten geschichtlichen Schilderungen über die damalige teilweise auch sehr dramatische Epoche.
    Das Buch ist sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 16.05.2017

    Ein sehr bewegendes Frauenschicksal
    Ich habe in letzter Zeit sehr viele und auch viele gute Romane gelesen, aber dieses Buch hat mich wirklich so berührt wie schon lange keines mehr.
    Die 18-jährige Elisabeth wird von ihrem tyrannischen Vater an den ihr nahezu unbekannten Sohn einer Fabrikantenfamilie in die Ehe „verkauft“. Und wenige Wochen später muss sie ihm nach Tokio folgen, wo Ernst Wilhelm einen Botschafterposten vermittelt bekommen hat.
    Dort muss sich die sehr junge Frau nicht nur mit einem unbekannten Ehemann arrangieren, sondern auch mit einem völlig fremden Land und einem ihr ebenfalls fremden gesellschaftlichen Kreis innerhalb der deutschen Botschaftsangehörigen.
    Und wie ihr hier gelingt, sich langsam zu entwickeln und dem Leben zu öffnen, die ihr von ihrem Vater gewaltsam eingebläuten Beschränkungen und Regeln abzulegen und zu überwinden, finde ich sehr schön und ergreifend beschrieben. Sie lernt, auch mit Hilfe ihres Mannes, eigene Entscheidungen zu treffen. Und auch die Liebe kommt irgendwann zu ihr …

    Schlussendlich dann die Rückkehr in ein zerstörtes Deutschland und der mühsame Wiederaufbau. Natürlich ist das Leben von Elisabeth materiell durchaus sehr privilegiert und auch mit dem nicht unsympathischen Ehemann kann sie sich gut arrangieren und mit ihm auch sehr schlimme Zeiten gemeinsam durchstehen. Die Auflösung um seine Lebensgeschichte hätte es nicht unbedingt gebraucht, der Leser weiss lange vorher schon ungefähr Bescheid.

    Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen, ich habe wieder Details und Facetten der deutschen Geschichte näher kennen gelernt, die ich bestenfalls als angelerntes Schulwissen im Kopf hatte und wo es der Autorin gelingt, Leben durch ihre Figuren hineinzubringen. Gerade die langsame Gleichschaltung innerhalb der Botschaft, die Situation der deutschen Emigranten in Asien und der komplizierten Beziehungen und wechselnden Allianzen zwischen den Ländern während des 2. Weltkrieges wurden toll beschrieben.

    Ich fand es sehr spannend und habe das Buch innerhalb zweier Abende weggelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
    Eine unbedingte Empfehlung als Liebesgeschichte mit sehr fundiertem historischen Hintergrund.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 27.04.2017 bei bewertet

    Das Buch hat mich voll in seinen Bann gezogen und mich in ein andere Welt, die Welt um 1930, gebracht. Elisabeth ist 18 Jahre, als sie von heute auf morgen mit dem Juniorchef ihres Vaters verheiratet wird und sich dann auch noch mit dem über 20 Jahre älteren Mann nach Japan begeben muss, wo er als Botschafter tätig ist. Das junge Mädchen ist sehr naiv, muss sich gegen die Gattinnen der anderen Botschaftsangestellten durchsetzen. Doch nach und nach gewöhnt sie sich an die Sitten und Gebräuche des fremden Landes. Ihr Mann behandelt sie höflich und respektvoll, doch die Ehe der beiden wurde nie vollzogen. Doch dann tritt Alexander in ihr Leben, ein Freund ihres Mannes und ein Dreieckverhältnis tut sich auf, in dem jeder seinen eigenen Part zu spielen hat. Hier wird das Hitlerdeutschland in erschreckend wirklichkeitsnaher Weise dargestellt, aber auch der Einfluss Hitlers auf die restliche Welt bis hin zum Untergang. Die Geschichte geht aber weiter im Wirtschaftswunderland Deutschland in den 50iger Jahren. Elisabeth erzählt dabei in wúnderbar lebendiger Art ihrer Tochter Karoline ihr Leben. Die Zeit in Japan, der Wiederaufbau und das Zusammenleben mit ihrem Ehemann, alles bekommt seine Präsenz. Die Sprache ist einfach und sehr gut zu lesen, der Roman ist in verschiedene Kapitel unterteil, diese wieder in einzelne Abschnitte. Der Autorin gelingt es wunderbar, die Natur zu beschreiben, z.B. der rote Ahorn usw. Wenn man einmal begonnen hat, das Buch zu lesen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen, denn zu interessant und verworren ist das Leben der drei Hauptakteure. Fast ist man enttäuscht, auf der letzten Seiten angelangt zu sein. Ein wunderbare Reise in die Vergangenheit

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gartenkobold, 11.04.2017

    Fesselnde, spannende Geschichte zu Zeiten des 2. Weltkrieges

    Klappentext: Keine Widerworte: Elisabeth heiratet Ernst! Unbekannterweise. Die 18-jährige Elisabeth, behütet und aus gutem Hause, macht sich 1934 ins fremde Japan auf, um ihren Ehemann zu treffen: Ernst Wilhelm, 39, Diplomat in Tokio, der mit der Heirat seinen Posten im diplomatischen Dienst des Deutschen Reichs sichern will. Kaum reicht Elisabeths Fantasie, sich die Hochzeitsnacht mit einem gestandenen Mann vorzustellen. Umso erleichterter ist sie, dass Ernst freundlich auf Distanz geht. Doch findet sie sich unter Menschen wieder, deren Handeln und Gefühle sie nicht durchschaut. Während die Nazifizierung des Personals voranschreitet, gibt es Heimlichkeiten, Getuschel in der Botschaft. Warum wird Ernst vom japanischen Geheimdienst beobachtet? Ist sein Freund Alexander ein Spion? Sucht er deshalb Ernsts Nähe? Und wie soll sie damit umgehen, dass ihr Herz für den falschen Mann schlägt? Mit historischer Präzision und viel psychologischem Gespür zeichnet Katharina Seewald das Leben einer jungen Frau, die in turbulenten Zeiten ihren eigenen Weg geht. Als Alexander verhaftet wird und der Krieg in Japan seine böse Fratze zeigt, müssen Elisabeth und Ernst nach Peking ins Exil. Doch der grösste Schlag steht ihnen noch bevor: Wie soll ihr Herz das überstehen, als die Nachricht eintrifft, Alexander sei als Spion hingerichtet worden?

    Schon das Cover des Buches hat mir gut gefallen und die historische Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen: die Zeit des Nationalsozialismus und Japans, ineinander und miteinander verwoben, und die politischen Ereignisse in Japan und der Welt zur damaligen Zeit.
    Die Protagonistin des Romans Elisabeth schreibt in ihrem Roman einen Brief an Karoline und erzählt in diesem Brief, wie ihre Heirat mit dem Militärattaché Ernst Wilhelm von Traunstein überhaupt zustande kam und von der langen Reise nach Tokio, wo ihr Ehemann lebt und arbeitet. Elisabeth zur damaligen Zeit überbehütet aufgewachsen mit einem sehr strengen Vater, ohne Freiheiten und politisch völlig unbedarft, lernt in Tokio eine neue Art der Freiheit kennen und später auch grosse Veränderungen. Katharina Seewald nimmt den Leser mit, lässt ihn Teil werden der Geschichte, der Schilderungen Japans 1934, der nationalsozialistischen Kreise in Tokio und man ist als Leser mittendrin, erfährt wie sich das Leben im Laufe der Zeit und unter den damaligen politischen Zwängen rigoros verändert…
    Der Roman ist überaus packend geschrieben, spannend von der ersten bis zur letzten Seite, ein Buch, was der Leser am liebsten nicht aus der Hand legen möchte, die Autorin schafft es, die exotische Kultur Japans, die Gerüchte, das Gewimmel in den Strassen und das Leben dem Leser zu vermitteln, als sei man selber Teil des Ganzen. Es ist ein zugleich berührender Roman über eine wundervolle Liebe, Familiendrama und für mein Empfinden sehr guten geschichtlichen Schilderungen über die damalige teilweise auch sehr dramatische Epoche.
    Das Buch ist sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 13.04.2017

    Demnächst in Tokio, von Katharina Seewald

    Cover:
    Das schöne Cover, drei Personen in der Kleidung der damaligen Zeit, macht schon mal sehr neugierig und deutet die Ménage à trois schon an.

    Inhalt:
    Eine Zeitreise zurück in die Zeit von ca. 1934 – 1955.
    Die 18 jährige Elisabeth wird nicht gefragt, von heute auf morgen wird sie mit dem fast doppelt so alten Ernst Wilhelm verheiratet und folgt im kurz darauf nach Tokio an die Deutsche Botschaft.
    Sie trifft auf viele interessante Menschen, unter ihnen der charismatische Alexander, ein Freund ihres Mannes, der sie unbewusst immer mehr anzieht.
    Als der Krieg auch in Japan ankommt und Alexander dann auch noch als Spion verhaftet wird, bricht für Elisabeth eine Welt zusammen.
    Wird es ihr gelingen aus dieser Schockstarre wieder zu entkommen.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
    Schon der Prolog ist sehr gefühlvoll und weckt eine unbekannte Sehnsucht.
    Elisabeth ist mir auch sofort sympathisch. Es ist wunderschön wie wir mit Elisabeth ihren Weg gehen können.

    Die Zeit des 2. Weltkriegs aus einer ganz anderen Sicht, und zwar erleben wir das Ausbrechen und die Verbreitung der Nazizeit aus dem fernen Tokio.
    Historische Begebenheiten und eine fiktive Geschichte, um Freundschaft (in all seinen Ausprägungen), Liebe, Lüge, Judenverfolgung, spontane Hilfe und Vertrauen sind unglaublich farbig und vielfältig zu einem ganz besonderen Ganzen verwoben. Nichts stört, nichts überwiegt, nichts ist zu dominant.

    Der Schreibstil ist unglaublich faszinierend.
    Er ist nachdenklich, eindrücklich, aber auch mit feinem Humor, die Autorin weiss wirklich mit Worten und Sätzen zu zaubern.
    Die Stimmungen, die Landschaften, das Treiben auf den Strassen der Stadt, einfach alles ist vortrefflich eingefangen und mit unglaublicher Bildgewalt wiedergegeben. Ich sehe, höre und rieche und bin mitten drin in der Handlung.
    Die Personen und ihre Gedanken werden so klar und doch so emotional beschrieben, dass ich direkt mitfühle, mitleide, mitbange und Hoffnung im mir trage und Tränen weine.


    Autorin:
    Katharina Seewald lebt und arbeitet auf Mallorca und im Rhein-Main-Gebiet als freie Autorin.
    In ihrem Roman fängt sie die historischen Beziehungen der beiden Staaten meisterhaft ein und lässt in der Person des „Alexander“ die Geschichte des berühmten deutsch-russischen Spions Richard Sorge neu aufleben.

    Mein Fazit:
    Ein wunderbares Buch ist zu Ende und ich bin regelrecht traurig den Buchdeckel zu schliessen und mich von Elisabet, Ernst Wilhelm und Alexander verabschieden zu müssen.
    Ein durch und durch emotionales, unglaublich bildgewaltig und herausragend recherchiertes, ja einfach fantastisches Buch.
    Ganz grosses Kino.
    Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung. Volle Punktzahl

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 24.05.2017

    Das Cover des Buches ist ansprechend gestaltet. Die drei Personen, die sich auf den Weg machen, einfach absolut passend zum Titel.

    Inhalt: Die 18 jährige Elisabeth muss den deutlich älteren Ernst Wilhelm heiraten. Obwohl sich beide recht gut verstehen, führen sie keine wirklich gute Ehe. Als ihr Mann als Diplomat nach Tokio versetzt wird muss sich Elisabeth mit vielen Frauen aus höheren Kreisen zurecht finden. So schwer es ihr auch fällt, sie arrangiert sich mit ihrem Schicksal und Gott sei Dank gibt es ja noch Ernsts Freund Alexander.

    Meine Meinung: Ein wirklich gelungener Roman über das Leben einer Frau, die eine Zweckgemeinschaft gezwungen wurde und aus dieser Beziehung stärker denn je heraus ging. Der Schreibstil ist sehr flüssig, interessant, teilweise etwas melancholisch. Besonders hat mir gefallen, das die Situation in den Kriegszeiten aus Elisabeths Sicht geschrieben ist. Man konnte sich vom ersten Moment in Elisabeth rein versetzen und hat regelrecht mit ihr mit gelitten. Ihre Wandlung vom schüchternen Mädchen zu einer starken Frau konnte man förmlich spüren. Auch die Situation während der Krieges sowohl in Deutschland als auch im verbündeten Japan wurde sehr realistisch beschrieben.

    Mein Fazit: Absolut gelungen. Ich kann das Buch bedingungslos empfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 20.04.2017

    Demnächst in Tokio, Roman von Katharina Seewald, 414 Seiten, erschienen im Europa Verlag.
    Gefühlvoll beschriebene Dreiecksbeziehung mit historischem Hintergrund der Verstrickungen von Japan und Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus.
    Die 18jährige Elisabeth wird von ihrem Vater für eine gute Stellung und das Wohnrecht in einer Villa „verkauft“. Der 20 Jahre ältere Ernst Wilhelm von Traunstein muss aus der „Schusslinie“ kommen, weil er in den Röhm-Putsch verwickelt ist. In einer Hau-Ruck Aktion werden die beiden verheiratet, Ernst Wilhelm verschwindet nach Japan in den diplomatischen Dienst. Elisabeth folgt ihm einige Zeit später. Zunächst ist die naive junge Frau von den vielen neuen Eindrücken eingeschüchtert, Ihr Gatte erspart ihr die „ehelichen Pflichten“ und zeigt sich ansonsten als sehr fürsorglich und grosszügig. Befreit von den Fesseln und Grobheiten ihres Vaters, erscheint das Leben in Tokio für Elisabeth wie im Paradies. Zunächst kann sie mit ihrer neugewonnenen Freiheit kaum umgehen. Schon bald beteiligt sie sich jedoch an den Tändeleien der Botschaftsdamen, merkt aber bald, dass ihr diese Oberflächlichkeit nicht genügt und langweilt sich. Da tritt Alexander Arendt ein Freund von Ernst in ihr Leben, anfangs ist sie auf den Journalisten eifersüchtig, der Ernst viel zu oft zu einem Herrenabend „entführt“. Elisabeths Gefühle zu Alexander ändern sich jedoch und schon bald führen die drei eine Ehe zu dritt, in die Elisabeth sich wie ein Mosaikstein einfügt. Der 2. Weltkrieg und die Nazifizierung der Botschaft beginnt. Alexander wird als Spion verhaftet und auch Elisabeth und Ernst Wilhelm müssen fliehen.
    Die vorliegende Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Kathrin Seewald schaffte es in einer gefühlvollen bildhaften Sprache z.B.: „er schwieg, dass die Spannung die Luft zu zerreissen drohte wie ein Blitzschlag“, das Setting und die Menschen so gut zu beschreiben, dass man das Gefühl hat mitten drin im Geschehen zu sein. Die Spannung beginnt langsam und kann sich zum Ende der Geschichte noch steigern. Bei vorliegendem Roman handelt es sich um eine Ich-Erzählung aus der Sicht Elisabeths welche ihre Lebensgeschichte für ihre Tochter aufschreibt. Die Figur Elisabeth mochte ich von Anfang an sehr gerne, es machte mir Freude zu beobachten wie die Protagonistin eine grosse Entwicklung vom eingeschüchterten naiven Mädchen zur souveränen selbstbewussten Botschaftergattin durchlebt. Die Autorin hat auch nicht an emotionalen Szenen gespart, bei denen mir Tränen der Rührung oder des Schmerzes in die Augen stiegen, ich habe mitgefiebert mitgelitten und mitgezittert. Ich mag Literatur mit historischem Hintergrund sehr gerne, Seewald hat es trefflich verstanden den Leser über die Lage in Japan und China während des 3. Reiches zu informieren. Die Schilderung des „Deutschen Weihnachtsfestes“ wurde interessant beschrieben, ein Weihnachten mit Figuren aus dem Morgenland die einem Kind von dubioser Rasse huldigten, war unmöglich in einer Zeit da der „Führer“ dem Volk Licht und Erlösung brachte, noch nie vorher habe ich in dieser Weise darüber nachgedacht, was Weihnachten in jener Zeit für manche Menschen bedeuten konnte.
    Während der Lektüre des Buches habe ich ständig über die Beziehung zwischen Elisabeth und ihrem Mann gegrübelt, was ganz am Ende durch einen Brief Ernst Wilhelms aufgeklärt wird.
    Ich bin rundum begeistert von diesem Roman, deshalb gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Leser die sich für Beziehungsgeschichten mit historischem Hintergrund interessieren oder Bücher mögen deren Geschichte in Japan spielt. Ausserdem gibt es von mir verdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schnuck59, 06.05.2017

    In ihrem beeindruckenden Roman „Demnächst in Tokio“ beschreibt Katharina Seewald die fesselnde Geschichte einer Dreiecksbeziehung in der Zeit des 2. Weltkriegs vor exotischer Kulisse.

    Katharina Seewald arbeitet als freie Autorin. Durch Recherchearbeiten in Okinawa/Japan wurde ihr Interesse an den geschichtlichen Verstrickungen zwischen Japan und Deutschland geweckt.

    Die 18-jährige Elisabeth folgt 1934 ihrem frisch angetrauten Ehemann Ernst Wilhelm nach Tokio, wo dieser im diplomatischen Dienst des deutschen Reichs arbeitet. Ihr Herz schlägt für dessen Jugendfreund Alexander. In der Botschaft schreitet die Nazifizierung voran und die Situation wird für alle immer angespannter.

    Den Schreibstil dieser überwiegend chronologischen Geschichte finde ich sehr interessant. In Briefen erzählt Elisabeth rückblickend die Geschichte rund um ihr Leben und ihre Dreiecksliebe ihrer Tochter Karoline, die auf dem Weg nach Japan ist. Der flüssige Sprachstil mit anschaulichen Beschreibungen gibt vielerlei Details und die Atmosphäre sehr gut wieder. Geschichtliche und politische Hintergründe mit Spionage und Geheimdienst, das Leben an der deutschen Botschaft in Tokio, das Leben in Japan zu Zeiten des 2. Weltkriegs und die ungewöhnliche Lebens- und Liebesgeschichte der drei Hauptprotagonisten ist spannend ausgearbeitet. Katharina Seewald wurde von der Geschichte des berühmten deutsch-russischen Spions Richard Sorge inspiriert und hat die tatsächlichen geschichtlichen Ereignisse mit Alexander so neu aufleben lassen.

    Die Charaktere, besonders bei Elisabeth, sind gut ausgearbeitet. Deren Entwicklung von einem jungen Mädchen zu einer selbstbewussten Frau wird mit psychologischem Gespür beschrieben.

    „Ich pflückte mir das Wissen um die Zusammenhänge einzeln wie bunte Blütenstängel von der Blumenwiese meines neuen Lebens und brauchte Jahre, sie zu einem Strauss zu fügen.“

    Mich hat dieser Roman mit den historischen Hintergründen und der Geschichte rund um die Ménage à trois sehr gut unterhalten.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 20.04.2017

    Demnächst in Tokio
    von Katharina Seewald
    ein Roman erschienen im März 2017
    im Europa Verlag

    Die 18-jährige Elizabeth heiratet den ihr völlig Unbekannten 20 Jahre älteren Ernst Wilhelm.
    Diese Heirat ist nicht freiwillig, sie soll Ernst Wilhelm seinen Posten
    im diplomatischen Dienst in der Zeit des Deutschen Reiches sichern.
    Gleich darauf begibt sich das frisch getraute Ehepaar nach Tokio.
    Elizabeth ist sehr erleichtert, als sich herausstellt, das Ernst auf
    Distanz geht. Sie ist in Liebesdingen noch völlig unerfahren.
    Das ändert sich erst als sie Alexander kennen lernt. Alexander ist ein alter Freund von Ernst.
    Zu Dritt wird das Leben einfacher und die Freunde Unternehmen
    viel zusammen. Elizabeth empfindet für Alexander langsam mehr als Freundschaft.
    Nur warum wird Ernst vom japanischen Geheimdienst beobachtet. Ist sein Freund Alexander ein Spion?

    Die Autorin entführt uns in die Jahre des Deutschen Reiches. Es ist ein wunderbar stimmiger Roman. Man fühlt mit Elizabeth die sich in dieser für sie völlig fremden Welt zurechtfinden muss.
    Die damaligen Verstrickungen zwischen Japan und Deutschland,
    das Leben der Diplomaten und den Botschaftsangehörigen dort wird so gut wiedergegeben, das man das Gefühl hat vor Ort zu sein.
    Die Stimmungen, das Leben auf den Strassen der Stadt, einfach alles nimmt einen mit als wenn es eine persönliche Reise wäre.
    Ich konnte mir das alles so gut vorstellen und so richtig eintauchen in die Geschichte.
    Diese Zeitreise hat mir sehr grossen Spass gemacht.
    Die Charaktere sind so lebensecht beschrieben das man sich sehr gut mit ihnen identifizieren kann.
    Katharina Seewald hat einen Roman geschaffen der einen in den Bann nimmt.
    So macht Geschichte Spass.
    Ein wunderschönes Buch, was ich nur empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 27.04.2017

    Das Buch hat mich voll in seinen Bann gezogen und mich in ein andere Welt, die Welt um 1930, gebracht. Elisabeth ist 18 Jahre, als sie von heute auf morgen mit dem Juniorchef ihres Vaters verheiratet wird und sich dann auch noch mit dem über 20 Jahre älteren Mann nach Japan begeben muss, wo er als Botschafter tätig ist. Das junge Mädchen ist sehr naiv, muss sich gegen die Gattinnen der anderen Botschaftsangestellten durchsetzen. Doch nach und nach gewöhnt sie sich an die Sitten und Gebräuche des fremden Landes. Ihr Mann behandelt sie höflich und respektvoll, doch die Ehe der beiden wurde nie vollzogen. Doch dann tritt Alexander in ihr Leben, ein Freund ihres Mannes und ein Dreieckverhältnis tut sich auf, in dem jeder seinen eigenen Part zu spielen hat. Hier wird das Hitlerdeutschland in erschreckend wirklichkeitsnaher Weise dargestellt, aber auch der Einfluss Hitlers auf die restliche Welt bis hin zum Untergang. Die Geschichte geht aber weiter im Wirtschaftswunderland Deutschland in den 50iger Jahren. Elisabeth erzählt dabei in wúnderbar lebendiger Art ihrer Tochter Karoline ihr Leben. Die Zeit in Japan, der Wiederaufbau und das Zusammenleben mit ihrem Ehemann, alles bekommt seine Präsenz. Die Sprache ist einfach und sehr gut zu lesen, der Roman ist in verschiedene Kapitel unterteil, diese wieder in einzelne Abschnitte. Der Autorin gelingt es wunderbar, die Natur zu beschreiben, z.B. der rote Ahorn usw. Wenn man einmal begonnen hat, das Buch zu lesen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen, denn zu interessant und verworren ist das Leben der drei Hauptakteure. Fast ist man enttäuscht, auf der letzten Seiten angelangt zu sein. Ein wunderbare Reise in die Vergangenheit

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  • 5 Sterne

    Andreas R., 23.06.2017

    Katharina Seewald hat mit ihrem Buch " Demnächst in Tokio " einen faszinierenden Roman geschrieben, der während der dreissiger und vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts in Tokio spielt.

    Die neunzehnjährige Elisabeth wird von ihrem Vater an einen doppelt so alten Mann " verkauft ", wie sie selbst sagt. Ernst Wilhelm, ihr zukünftiger Ehemann ist der Sohn von Elisabeths Vater, der mit dieser Eheschliessung eine höhere Position bekleiden kann. Ernst Wilhelm muss wegen seiner Nähe zu Schleicher, die ein Attentat auf Hitler verüben wollten, das Land schnellstmöglich verlassen und geht als Botschafter nach Tokio. Elisabeth, das unbedarfte neunzehnjährige Mädchen , weiss nicht was sie erwartet. Doch die Ehe wird zwar anders , als sie sich sie vorstellt, aber sie wird glücklich. Kompliziert wird es erst, als der Freund von Ernst Wilhelm , Alexander , nach Tokio kommt und später als Spion verhaftet wird.

    Zu Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in den Roman hineinzukommen, doch das hat sich schnell gelegt und ich war in dieser Geschichte gefangen. Spannend und vor allem auch informativ, wird nicht nur über die Kriegszeit in Japan berichtet, sondern auch eine aussergewöhnliche Liebesgeschichte beschrieben, die so nur selten vorkommt.

    Die Figuren haben mir alle gut gefallen Interessant war mitzuerleben, wie Elisabeth vom unbedarften Mädchen zur selbstbewussten Frau wurde und ihre Erfahrungen in diesem für sie so fremdem Land mit einem noch fremderen Mann machte.Doch auch Ernst Wilhelm und Alexander werden gut beschrieben und ihr Geheimnis war für mich schon schnell durchschaut.

    Trotzdem eine interessante Dreiecksgeschichte, die es zu lesen lohnt.

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