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  • 5 Sterne

    13 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jeanette Lube, 08.03.2023

    Dieses Buch erschien 2023 im Verlag Tinte & Feder und beinhaltet 375 Seiten.
    „Ein Neuanfang in schweren Zeiten, eine starke Frau, und eine Liebe, die nie vergeht…“
    1945 ist die Hansestadt Lüneburg überfüllt mit Vertriebenen aus Ostpreussen, die Wohnungsnot und der Hunger machen den Menschen schwer zu schaffen. Auf der Flucht hat auch die junge Netti alles verloren. Immerhin ergattert sie für ihre Familie und für sich ein ungeheiztes Zimmer auf einem Bauernhof, sie sind aber dort nicht willkommen. Der britische Besatzungsoffizier Alan Thompson bietet ihr eine Stelle als Haushälterin in seiner Offiziersvilla an und sie nimmt dankbar an. Die Arbeit macht ihr nichts aus. Jedoch Thompsons kühle, abweisende Art macht ihr zunehmend zu schaffen. Und dann gibt es diesen einen Abend, als sich Gäste in seinem Haus respektlos über die junge Deutsche äussern und er sie in Schutz nimmt…
    Ich bin ein absoluter Fan der Autorin Karin Lindberg, von der ich schon eine Menge Bücher gelesen habe, von denen ich immer wieder begeistert bin. Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt ausgezeichnet zum Inhalt. Diese Geschichte wird in zwei Zeitperspektiven erzählt: Da gibt es zum einen die Enkeltochter Nettis, Johanna, die im Jahr 1993 sich von ihrem bisherigen Leben trennt und vorerst zu ihrer Oma aufs Land in die Lüneburger Heide zieht, um dort über sich nachzudenken, zum anderen erfahren wir aus dem Leben Nettis aus dem Jahr 1945. Netti kommt mit ihrer Familie von Ostpreussen nach Lüneburg. Schon der Krieg war schlimm genug. Doch auch jetzt erfährt sie eine Zeit voller Entbehrungen. Das kann man sich, wenn man diese Zeit nicht erlebt hat, kaum vorstellen. Doch die Autorin hat alles so wunderbar beschrieben, dass ich alles total gut nachvollziehen konnte. Mich macht das nachdenklich und betroffen. Was jammern wir heute auf höchstem Niveau! Damals hatten die Menschen kaum zu essen, die hygienischen Zustände sind unvorstellbar und doch waren sie auf ihre Art glücklich. Sie hatten kaum etwas und haben trotzdem das Beste daraus gemacht. Netti hat für ihre Familie sehr hart gearbeitet, oft von ganz früh bis spätabends. Immer wieder getrieben von der Hoffnung, dass bald alles besser wird. Als Johanna, ihre Enkelin, sich von ihrem Freund trennt, ihre Wohnung weitervermietet und so bei ihren Grosseltern an- und unterkommt, möchte sie alles besser machen als bisher. Ihr Grossvater hat bald Geburtstag und als sie alte Bilder heraussucht, findet sie ein Bild, das sie nicht mehr loslässt und so macht sie sich auf die Suche nach der Geschichte, die dahintersteckt. Ich war echt überrascht, was sie dabei erfährt. Wir erleben hier das Leben der jungen Netti, das sprachlos macht und aufrüttelt. Sie steht als Beispiel für viele Vertriebene, die trotz allen Strapazen, die sie auf sich genommen haben, ihren Lebensmut und die Hoffnung auf bessere Zeiten nie verloren haben. Ich hatte das Gefühl, hautnah dabei zu sein. Das konnte nur gelingen, weil die Autorin Karin Lindberg alles so toll beschrieben hat. Wenn ihr Johannas und Nettis Geschichte erleben möchtet, dann solltet ihr unbedingt dieses Buch lesen. Ich habe geweint, gelacht, geliebt, gelitten, gehofft und gebangt. Nettis Geschichte ging mir sehr zu Herzen. Es kam ein Ende, mit dem ich nicht wirklich gerechnet habe. Was für eine wunderschöne Geschichte über eine Zeit, die man nie vergessen sollte! Es ist eine Geschichte, die das Herz berührt und doch macht sie nachdenklich und ein wenig traurig. Am Ende kullerten mir vor Rührung die Tränen. Dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter. Die Autorin Karin Lindberg hat mich auch dieses Mal begeistert, fasziniert, komplett überrascht und überzeugt.

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  • 5 Sterne

    12 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sheilo, 24.02.2023

    Netti musste zusammen mit ihrer Familie 1945 die Flucht aus Ostpreussen antreten um sich vor den Russen zu retten. Eine sehr emotionale Reise beginnt damit für sie und ihre Liebsten. In Lüneburg angekommen herrscht Hunger und Wohnungsnot. Die Flüchtlinge besitzen nur das, was sie am Körper tragen. Netti hat Glück - durch ihre Englischkenntnisse gelingt es ihr eine Stelle bei dem Besatzungsoffizier Alan Thomson als Haushälterin zu ergattern. Dieser hegt einen grossen Hass auf die Deutschen, dennoch ist sie erleichtert diese Anstellung erhalten zu haben.
    Wird es Netti gelingen, wieder so glücklich wie in ihrer alten Heimat zu werden?


    "Das Mädchen aus Ostpreussen" ist ein sehr emotionaler Liebesroman der Autorin Karin Lindberg. Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd, sodass beim Lesen viel zu schnell die Zeit verfliegt. Die Erzählung ist sehr spannend und besitzt unerwartete Wendungen.
    Im Buch sind zwei Erzählstränge enthalten. In der Nachkriegszeit erleben wird die Erzählperspektive von Netti und in den 90er Jahren wird die Handlung aus Sicht ihrer Enkelin Johanna beschrieben. Die Perspektiven passen wirklich sehr gut zusammen und wechsel sich ab.
    Die Empfindungen und Gefühle der Protagonisten werden im Buch sehr bildlich beschrieben. Der Leser taucht somit direkt in das Geschehen ein. Ich selbst habe sehr viele Tränen beim Lesen vergossen, da ich selbst Angehörige habe, die damals diesen schwierigen Weg gehen mussten.
    Es ist wirklich herzzerreissend zu Lesen, wie die Menschen um ihr Überleben kämpften und gleichzeitig aber auch, wie glücklich sie waren noch am Leben zu sein. Der Zusammenhalt der Familie im Buch ist sehr stark und jeder versucht seinen Anteil zu leisten. Besonders an Herz gewachsen ist mit dabei der 9-jährige Helmut, der schon viel zu früh erwachsen werden musste.
    Betroffen bin ich auch durch den Hass und Neid, der zur damaligen Zeit herrschte und umso beachtlicher finde ich, wie Netti ihre tollen Charakterzüge beibehalten hat trotz der schweren Zeit.
    Die Erzählung von Johanna ist zwar nicht so emotional wie die von Netti, aber auch hier treten starke Gefühle in Erscheinung. Von der Liebe über Enttäuschung bis hin zur Trauerverarbeitung ist hier einiges dabei.

    Ich kann dieses Buch wirklich sehr weiterempfehlen. Es hat mir nochmal vor Augen geführt, dass man die noch vorhandene Chance nutzen sollte mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, die die damalige Zeit erlebt haben. Gleichzeitig kommen die Gedanken in mit auf, wie gut es den meisten von uns heutzutage eigentlich geht. Leider sind auch heute die Themen wie Flucht, Hunger, Wohnungsnot und Verlust von Angehörigen immer noch vorherrschend durch die Kriege

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 14.02.2023

    In ihrem neuen Roman nimmt uns die Kindle-Bestsellerautorin Karin Lindberg auf eine bewegende Reise in die Vergangenheit mit. Einige von uns kennen solche Geschichten vielleicht aus der Erzählungen ihrer Grosseltern.
    Der Inhalt: Lüneburg 1945: Die Hansestadt ist überfüllt mit Vertriebenen aus Ostpreussen, die Wohnungsnot und der Hunger machen den Menschen schwer zu schaffen. Auch die junge Netti hat auf der Flucht alles verloren. Immerhin ergattert sie für sich und ihre Familie ein ungeheiztes Zimmer auf einem Bauernhof, willkommen sind sie dort aber nicht. Als der britische Besatzungsoffizier Alan Thompson ihr die Stelle als Haushälterin in seiner Offiziersvilla anbietet, nimmt sie dankbar an. Die Arbeit macht ihr nichts aus, doch Thompsons kühle, abweisende Art macht ihr zunehmend zu schaffen. Bis eines Abends Gäste in seinem Haus sich respektlos über die junge Deutsche äussern und er sie in Schutz nimmt …
    Wow! Was für eine bewegende berührende und unter die Haut gehende Geschichte, die ich mit Tränen in den Augen beendet habe. Wenn ich die Augen schliesse, läuft das Gelesene wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Und durch die detaillierten Beschreibungen der Autorin wird längst vergangene Geschichte, die so viel Leid und Elend über die Menschen gebracht hat wieder lebendig.
    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei das mich das Leben von Netti und ihrer Familie, ihr Kampfgeist und ihr Überlebenswille schwer beeindruckt haben. Wie haben sie alle geschuftet, auf dem Bauernhof auf dem sie einquartiert wurden und Netti auch noch als Haushälterin für den englischen Offizier. Und hier hatte ich zum ersten Mal feuchte Augen als Netti vor eine grosse Entscheidung gestellt wurde. Ich wurde beim Lesen von so vielen Gefühlen übermannt und Nettis Schmerz war förmlich zu spüren. Und diese Reise in die Vergangenheit unternehmen wir, weil Nettis Enkelin beim Stöbern auf dem Hof ihrer Grosseltern in der Lüneburger Heide eine Blechdose gefunden hat. Auch Johanna steht auf einem Scheideweg in ihrem Leben und sucht neue Kraft in der Lüneburger Heide und sie findet tatsächlich noch etwas anderes. Der Spannungsbogen ist einfach fantastisch und ich habe diese Lektüre, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, regelrecht verschlungen.
    Für mich ein absolutes Lesehighlight, das ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe.
    Auch das Cover ist ein echter Hingucker und lässt das Gelesene wieder lebendig werden. Selbstverständlich vergebe ich für dieses Lesevergnügen der Extraklasse gerne 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dirk, 08.04.2023

    Lüneburg 1945: Zum Ende des zweiten Weltkriegs flüchten Tausende aus Ostpreussen vor der Roten Armee. Unter ihnen sind auch die junge Netti mit ihrer Familie. Sie landen in Lüneburg. Nach mehreren Umzügen von einem schäbigen Zimmer zum nächsten, ergattern sie endlich ein Zimmer über dem Stall eines Bauernhofes. Dieses ist unbeheizt und eng, aber sie haben ein Dach über dem Kopf.

    Als Nettis Neffe Helmut von den englischen Besatzern aufgegriffen wird, befürchtet sie schon das Schlimmste. Doch er kommt mit einer Strafarbeit davon. Durch den Kontakt zu den Soldaten hat Netti das Glück, eine Anstellung als Hausmädchen bei Major Alan Thompson zu bekommen. Obwohl dieser alle Deutschen hasst, ist Netti froh diese Stelle zu haben. Dank dem verdienten Geld, schafft es ihre Familie, sich halbwegs über Wasser zu halten. Doch dann erkrankt ihre Schwägerin Otti schwer und Netti soll ihr Medikamente besorgen.

    Lüneburg 1993: Johanna hat ihren Job gekündigt und sich von ihrem Freund getrennt. Nun ist sie auf dem Weg zu ihrer Oma Netti nach Lüneburg, um dort erstmal einige Zeit zu bleiben. Wie wird es wohl sein, die alten Freunde wiederzusehen? Damals ist sie überstürzt aufgebrochen.
    Als sie mit ihrer Oma nach alten Fotos für Opa Walters 75. Geburtstag sucht, stossen sie auf eine Blechkiste, doch ihre Oma packt diese schnell wieder fort. Was hat es wohl damit auf sich? Johanna will der Sache auf den Grund gehen.

    Karin Lindberg erzählt die Geschichte um Netti und ihre Enkelin Johanna in gewohntem flüssigen Schreibstil. Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen, die sich immer wieder abwechseln. So begleiten wir Netti durch die schwere Zeit zum Ende des zweiten Weltkriegs. Auf der anderen Seite erleben wir Johanna in den Neunziger Jahren, was aus heutiger Sicht ja ebenfalls eine Zeitreise darstellt. So begegnen wir z.B. auch dem geliebten Walkman, unter dem sich die heutige Jugend sicher nichts mehr vorstellen kann. Die verwendete Sprache der Zeitebenen variiert leicht, so dass man sehr gut in die jeweilige Epoche eintauchen kann.

    Das Buch "Das Mädchen aus Ostpreussen" ist ein historischer Roman in dem viele Emotionen verarbeitet wurden. Wir erleben viel Leid und Sorge um vermisste Angehörige. Doch es wäre kein Roman von Karin Lindberg, wenn es nicht auch um die Liebe gehen würde. Herausgekommen ist eine gute Mischung. Es hat Spass gemacht das Buch zu lesen und ich empfehle es gerne weiter. Von mir gibt es volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nisowa, 27.02.2023

    In " Das Mädchen aus Ostpreussen " musste Netti in den Kriegswirren ihre Heimat verlassen und landete mit dem übrig gebliebenen Teil ihrer Familie in Lüneburg.
    Doch das Leben in der Fremde hält viele Entbehrungen bereit, jedoch ist das Zimmer auf eine Bauerhof besser als nichts und Netti versucht das beste aus ihrer Situation zu machen. Auch wenn die Bäuerin sie lieber loswerden würde.
    Als es Netti zudem gelingt, bei Offizier Adan Thompson eine Anstellung als Haushälterin zu erlangen, könnte dies für sie und ihre Familie nicht besser sein.
    Jedoch ist Thompson ihr gegenüber recht feindselig eingestellt und duldet Netti nur wegen der Arbeit wegen.
    Allerdings erfährt Alan auf diese Weise einiges was der jungen Frau wiederfahren war und kann sie für ihre Einstellung immer nach vorne zu sehen nur bewundern.
    Daher reagiert Alan auch sonderbar, als er Zeuge wird, wie Netti schikaniert wird. Das sich daraus eine zarte Liebe entwickelt, hätte weder Netti noch Alan ahnen können. Diese ist allerdings verboten und steht deshalb unter keinem guten Stern.
    Kann es für Netti und dem englischen Offizier Alan eine Zukunft geben? Und wie erging es Netti nebst deren Familie in der Fremde?
    In späteren Jahren lernen wir Johanna kennen, Nettis Enkeltochter. Die zu den Grosseltern zu Besuch kommt, um über ihre weitere Zukunft nachzudenken. Dabei stösst sie auf Erinnerungsstücke längst vergangener Zeiten und möchte mehr darüber erfahren.
    Wie geht Johanna mit dieser Entdeckung um und gelingt es Johanna auch, eine Entscheidung für ihre Zukunft zu treffen?
    Denn nicht nur das Johanna bisher kein glückliches Händchen in ihrer Männerwahl hatte, muss es auch beruflich für sie weitergehen.
    Das Buch spielt in zwei Zeitzonen und lässt uns in Nettis aber auch Johannas Leben blicken. Die Story lässt sich leicht und flüssig lesen und hat mich schnell in ihren Bann gebracht, dabei bleibt sie abwechslungsreich sowie spannungsgeladen. Man darf mit Netti und deren Enkeltochter Johanna mitfiebern und die verschiedesten Emotionen erleben. Es gibt einiges zum schmunzeln, so manche mitfühlende, tragische wie auch brisante Momente und die ein oder andere Träne zu vergiessen.
    Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da ich erfahren wollte, wie es Netti ergangen war und ob diese ihr Glück gefunden hatte, aber auch, wie es mit Johanna weiterging.
    Das Buch bekommt von mir eine Lese / Kaufempfehlung und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    clematis, 13.02.2023

    1945 und 1993

    1993: Johanna reist kurz vor der Feier zum 75. Geburtstag ihres Grossvaters nach Lüneburg. Dass sie ihre Stelle als Krankenschwester gekündigt, ihre kleine Wohnung aufgegeben hat und ihr weniges Hab und Gut im Kofferraum liegt, weiss niemand. Am besten, sie lässt ihr bisheriges, chaotisches Leben hinter sich und bewirbt sich bei Ärzte ohne Grenzen – Hauptsache, weit weg. Als sie dann zufällig auf alte Fotos ihrer Grossmutter Netti stösst, wird sie neugierig. Birgt Oma vielleicht gar ein lange gehütetes Geheimnis?

    Auf zwei Zeitebenen, anfangs ohne direkten Bezug zueinander, schildert Karin Lindberg zwei bewegende Geschichten: einerseits jene von Johanna, die einen Schnitt sucht in ihrem verkorksten Leben, andererseits die von Netti, welche mit Mutter, Schwägerin und dem neunjährigen Neffen im Winter 1945 über das Haff aus Ostpreussen geflohen ist und auch in Lüneburg nur gegen den Widerwillen der Dorfbewohner eine Unterkunft findet. Den sogenannten Polacken stehen die Einheimischen teils recht feindselig gegenüber, während für die britischen Besatzer ohnehin ein Fraternisierungsverbot gilt.

    Mit gewohnt angenehmem Schreibstil lässt die Autorin diese beiden Erzählungen lebendig werden. Schön sind die Erinnerungen an elektrische Schreibmaschinen, Walkmen und Musikkassetten bei Johanna, unter die Haut geht es kurz nach dem Krieg bei Netti. Da wie dort gelingt es Lindberg, beim Leser Empathie für die Hauptfiguren aufzubauen und mit ihnen zu fühlen. Auch wenn Nettis Jugend von vielen Entbehrungen, Hunger und Not geprägt ist, so bewahrt sie sich ihren Blick auf das Gute und eine hoffnungsvolle Zukunft. Im Jahre 1993 ist natürlich vieles einfacher, dennoch verspürt Johanna selbst ihre innere Leere als lähmend. So ist ihr Weg nicht minder interessant, obwohl sie natürlich nie ums nackte Überleben kämpfen muss.

    Mit ruhigen und leicht fliessenden Worten kann sich Karin Lindberg in all ihre Figuren hineinversetzen, sodass das Leben in Lüneburg auch für den Leser sehr realistisch dargestellt wird. Rasch kann man sich den gemütlichen Rosenhof vorstellen mit all seinen damaligen und heutigen Bewohnern. Die Erwähnung von schmackhaftem Anhalterkuchen und anderen ostpreussischen Köstlichkeiten passt perfekt, die Liebe zum Tier ganz allgemein und die Erinnerungen an die bekannten Trakehnerpferde aus Ostpreussen runden das Bild wunderbar ab. Es sind schliesslich die winzigen Details, welche für Authentizität und Glaubwürdigkeit sorgen. Dafür hat Lindberg genauestens recherchiert und / oder noch eigene Erfahrungen eingeflochten.

    Zwei herzliche und glaubwürdige Geschichten in einem Buch, knapp und doch gekonnt miteinander verknüpft – das ist hier ausgezeichnet gelungen und hat – wieder einmal – für berührende Stunden beim Lesen gesorgt.


    Titel Ein Mädchen aus Ostpreussen
    Autor Karin Lindberg
    ASIN B0BCH7ZZHL
    Sprache Deutsch
    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (379 Seiten)
    Erscheinungsdatum 14. Februar 2023
    Verlag Tinte und Feder

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  • 5 Sterne

    ele, 15.04.2023

    Das Mädchen aus Ostpreussen, Familienroman von Karin Lindberg, Ebook von Tinte & Feder.
    Ein bewegendes Familienepos um Verlust und die Suche nach Glück.
    Johanna hat sich von ihrem Freund getrennt, sie wollte nicht länger die heimliche Geliebte eines verheirateten Arztes sein. Um ihm aus dem Weg zu gehen kündigt sie Job und Wohnung. Sie flüchtet sich auf den Hof ihrer Grosseltern. Dort stürzt sie sich in die Vorbereitungen für die Geburtstagsfeier ihres Grossvaters und entdeckt dabei Bilder und Postkarten von britischen Soldaten und ihrer Grossmutter. Hat ihre Oma eine geheime Vergangenheit? Johanna versucht nun dieses Geheimnis zu ergründen.
    Schon zu Beginn hat mich der flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin gefallen, die Eindrücke und Schilderungen hatte ich direkt vor Augen. Sofort war ich im Lesefluss. Die Naturbeschreibungen haben mich entspannt lesen lassen - ein Wohlfühlbuch.
    Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt. Insgesamt besteht das Buch aus 25 Kapiteln, die jeweils mit Ort und Datum überschrieben sind. Abwechselnd erfährt der Leser das Geschehen in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Ich schätze Bücher die in zwei Erzählebenen berichten ganz besonders, wenn wie in vorliegendem Buch die einzelnen Erzählstränge an extrem spannenden Stellen enden, das steigert die Lesegeschwindigkeit enorm. Mir haben die Geschehnisse aus der Vergangenheit weit besser gefallen, als der Plot in der Gegenwart. Was Netti und ihre Angehörigen nach ihrer Flucht aus Ostpreussen in Lüneburg erlebt haben, war sehr emotional und ergreifend. Die Schilderungen wie es den Flüchtlingen erging und wie sie von den Ansässigen behandelt wurden hat mich zutiefst berührt. Sehr authentisch und glaubhaft erzählt. Doch auch wie die Besatzungssoldaten, in diesem Fall britische, über die Kriegsverlierer gedacht und wie sie mit ihnen umgegangen sind war erschütternd. Auch die Lovestory ging mir nahe. Dagegen waren Johannas Erlebnisse in der Gegenwart eher eine leichte Liebesgeschichte. Die Stärke des Buches liegt auf jedem Fall im historischen Teil. Der Leser bekommt hier zwei Liebesgeschichten in einem Band geliefert. Meine Lieblingsfigur war auf jeden Fall Netti, die niemals aufgibt und selbstlos das Wohlergehen ihrer Familie über eigenes Glück stellt. Doch auch Walter der sich mit einem stillen Glück zufriedengibt und sich gegen seine eigene Mutter behauptet, hat meinen vollen Respekt verdient. Auch Rike, Paul Helmut und Jakob fand ich gelungene Charaktere, gerne habe ich sie durchs Buch begleitet. Alle Charaktere handeln nachvollziehbar und logisch.
    Mir hat die Lektüre viel Spass gemacht, ich habe mit den Figuren gelacht und geweint. Spannung hat sich ziemlich schnell eingestellt und blieb bis zum Schluss. Ich konnte den Reader kaum aus der Hand legen. Wer emotionale Familiengeschichte mag, ist hier richtig. Von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Hoelzchen, 08.03.2023

    „Das Mädchen aus Ostpreussen“ von Karin Lindberg erschien im Verlag Tinte und Feder.
    Der Roman ist in zwei Zeitebenen und Erzählsträngen geschrieben.
    Lüneburg 1945: die 25jährige Netti ist mit ihre Mutter, ihrer Schwägerin und ihrem Neffen aus Ostpreussen geflohen und in Lüneburg gelandet. Mit ihnen auch viele weitere Flüchtlinge und es gibt zu wenig Wohnraum und Lebensmittel. Das Leben ist nicht leicht. Doch Netti ist eine Kämpferin. Sie gibt nicht auf und so findet sie schliesslich eine Unterkunft auf einem Bauernhof, auch wenn diese sehr einfach ist und die Bäuerin die Flüchtlinge nicht mag. Netti findet Arbeit bei einem britischen Soldaten (Lüneburg ist unter britischer Besatzung), dem sie den Haushalt führt.
    Lüneburg 1993: die 25jährige Johanna besucht ihre Grossmutter Netti. Diese wohnt zusammen mit ihrem Mann immer noch auf dem Bauernhof, auf den es sie damals verschlagen hat. Johanna hat sich gerade von ihrem Freund getrennt, ihre Stelle als Krankenschwester in Köln aufgegeben und plant einen Neuanfang. Ihre Familie weiss von alldem noch nichts. Durch Zufall beginnt Johanna sich für die Lebensgeschichte ihrer Grossmutter zu interessieren und sie gräbt in der Vergangenheit. Netti ist das gar nicht recht, doch Johanna ist hartnäckig und so gibt es für alle ein zufriedenes Ende.
    Für mich war es der erste Roman, den ich von Katrin Lindberg gelesen haben und ich bin absolut begeistert. Ich liebe historische Roman aus dieser Zeit und freue mich immer wieder über starke und mutige Frauen lesen zu dürfen. Der Roman lässt sich durch die flüssige und moderne Art leicht lesen und man fliegt praktisch nur so durchs Buch. Da sich die Kapitel der Erzählstränge abwechseln, bleibt die Spannung erhalten. Leider hatte ich die 379 Seiten viel zu schnell ausgelesen und ich war traurig, als das Ende nahte. Ich kann sagen, ich habe das Buch richtig geherzt. Ein kleines bisschen besser gefallen, hat mir der Erzählstrang aus dem Jahr 1945. Vielleicht weil mich Nettis Schicksal so berührt hat (nochmals ein Dankeschön an die Autorin, für die anschaulichen Beschreibungen) und ich mich an meine Familie erinnert gefühlt habe, die aus Pommern flüchten musste. Johanna im Jahr 1993 hat mich an meine Jugend erinnert, beim Lesen musste ich häufig schmunzeln, Walkman, die Lieder usw. das war auch meine Zeit.
    Katrin Lindberg hat mir mit diesem Buch tolle Lesestunden geschenkt, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden. Wer – wie ich- dieses Genre mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Meine Leseempfehlung ganz klar: 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Susi, 03.03.2023

    Eine Geschichte in zwei Zeitebenen, die ans Herz geht, spannend und emotional

    Lüneburg 1945: Die junge Netti kommt mit ihrer Familie aus Ostpreussen in der der Lüneburger Heide in Lüneburg an. Sie waren monatelang auf der Flucht, wurden vertrieben und haben alles verloren und ihre Heimat verlassen müssen. Sie ergattern auf einem Bauernhof ein kaltes Zimmer. Netti nimmt bei einem britischen Offizier einen Job als Haushälterin an.

    Lüneburg 1993: Johanna hat private und berufliche Probleme und kommt die Grosseltern in Lüneburg besuchen. Sie hat in Köln alles hinter sich gelassen. Sie begegnet Paul und macht eine Entdeckung, die mit der Vergangenheit ihrer Oma Netti zu tun hat.

    Mir hat der neue Roman „ Das Mädchen aus Ostpreussen“ von Karin Lindberg sehr gut gefallen. Die Seiten flogen nur so dahin und ich wurde bestens unterhalten. Die Autorin konnte mich tief mit in ihr Buch entführen und konnte somit wunderbar in die Geschichte ein-, und abtauchen.

    Es geht um zwei Geschichten mit unterschiedlichen Zeitebenen, die miteinander verknüpft sind.
    Das Buchcover ist wunderschön gestaltet und zeigt eine junge Frau in der Heidelandschaft, die ihren Weg geht.
    Karin Lindberg konnte mich mit ihrem flüssigen, emotionsgeladenen und spannenden Schreibstil total begeistern und ich hatte beim Lesen die Bilder vor Augen.
    Die Handlung war sehr emotional und hat mich gefesselt. Ich konnte das Buch nicht mehr beiseite legen und musste an einigen Stellen mit den Tränen kämpfen. Mir sind die Figuren sehr ans Herz gewachsen und habe besonders Netti um ihren Mut und stärke bewundert. Sie hat sich in schweren Zeiten nie unterkriegen lassen.
    Auch die Liebe kam nicht zu kurz. Ich konnte mich wunderbar in die Charaktere hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Es geht um Flucht, Vertreibung und einen Neuanfang in Lüneburg.

    Fazit:
    Wer gerne Bücher in zwei verschieden Zeitebenen mag, dem kann ich den neuen Roman von Karin Lindberg ans Herz legen. Ich hatte wunderbare Lesestunden und der Autorin ist ein Meisterwerk gelungen. Ich vergebe mehr wie 5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    Lujoma, 03.03.2023

    emotionaler und spannender Roman auf zwei Zeitebenen

    Lüneburg 1945: Netti musste mit ihrer Familie aus Ostpreussen fliehen und kommt nach Lüneburg. Doch die Stadt ist von Flüchtlingen überlaufen, überall herrscht Hunger und Not. Wie froh ist die junge Frau als sie für sich und die Familie ein ungeheiztes Zimmer auf einem Bauernhof und eine Arbeit als Haushälterin bei dem englischen Offizier Alan Thompson findet. Harte Arbeit ist Netti gewohnt, aber die kühle und abweisende Art des Offiziers bereitet ihr immer wieder Sorge….

    Lüneburger Heide 1993: Johanna kommt zu ihren Grosseltern um den Geburtstag ihres Opas vorzubereiten, aber auch um Urlaub zu machen. Dass sie ihre Zelte in Köln abgebrochen hat und einen Neuanfang braucht, ahnt vorerst keiner. Zufällig entdeckt Johanna eine alte Dose mit Fotos und Karten von englischen Offizieren und sie beginnt nachzuforschen….

    „Das Mädchen aus Ostpreussen“ ist ein spannender und emotionaler Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt. Besonders gut hat mir der Erzählstrang in der Vergangenheit gefallen. Nettis Geschichte erzählt vom Überleben nach Kriegsende, von Hunger, Not, Verzweiflung und Mut. Die junge Frau tut alles für ihre Familie ohne dabei ihre moralischen Grundsätze zu vergessen. Netti ist eine sehr starke Protagonistin, mit der ich gehofft, gebangt und gelitten habe. Aber auch Jakob, Alan und Walter mochte ich gern. Der zweite Erzählstrang konnte mich anfangs nicht so fesseln, aber das änderte sich als Johanna aktiver wurde, Entscheidungen traf, sich für die Vergangenheit interessierte. Das Ende des Romans, das Zusammenführen beider Erzählstränge hat mir sehr gut gefallen, es war für mich absolut stimmig.
    Der Roman hat mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten. Der Schreibstil von Karin Lindberg lässt sich sehr gut lesen, die Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.

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  • 5 Sterne

    Starlight.of.Books, 09.03.2023

    „Das Mädchen aus Ostpreussen“ ist der neue Roman von Karin Lindberg.
    Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und liebe ihren flüssigen und angenehmen Schreibstil.
    Ich habe direkt gut in die Geschichte hineingefunden und bin nur so durch die Seiten geflogen.
    Diesmal geht es um zwei Liebesgeschichten, zum einen um die junge Netti, sie hat während der Kriegszeit auf der Flucht alles verloren und muss mit ihrer Familie auf einem ungeheizten Bauernhof leben.
    Zum anderen geht es um ihre Enkelin Johanna die einige Jahrzehnte später lebt und eine Box mit Bildern ihrer Grossmutter findet und daraufhin mit Nachforschungen beginnt.

    Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.
    Karin hat hier wieder eine sehr gefühlvolle und berührende Geschichte gezaubert und die Zeiten authentisch und detailliert aufleben lassen.
    Da die Geschichte in zwei Zeitperspektiven spielt war es immer wieder spannend zu erfahren wie es beiden Frauen ergangen ist.
    Die Autorin hat die Zeitebenen perfekt miteinander verbunden und damit eine unglaublich emotionale Geschichte entworfen.

    Das Leben von Netti hat komplett mein Herz berührt und ich habe mit ihr gelitten, gelacht, geliebt und gebangt.
    Es gibt viele wunderbaren Bücher der Autorin, aber „Das Mädchen aus Ostpreussen“ ist meiner Meinung nach eines ihrer besten Bücher und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Tanja W., 14.02.2023

    Unglaublich berührende Geschichte

    Meine Meinung:
    "Das Mädchen aus Ostpreussen" schildert uns in zwei Zeitebenen einmal 1945 den Überlebenskampf von Netti in der Nachkriegszeit und 1993 das Leben von Nettis Enkelin Johanna.

    Netti musste mit ihrer Familie fliehen und kämpft täglich ums Überleben. Sehr eindringlich werden ihre Nöte in der Nachkriegszeit geschildert. Sie haben alles verloren und sind in Lüneburg auch nicht wirklich willkommen. Eine Wendung nimmt ihr Leben erst, als sie eine Anstellung im Hause des britischen Besatzungsoffiziers Alan bekommt. Die Arbeit macht sie gerne, aber Alan ist mit seiner schroffen Art nur schwer zu ertragen.

    Johanna, Nettis Enkelin, hat mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen und sucht nach dem Sinn in ihrem Leben. Eine alte Fotografie lässt sie auf Spurensuche in der Vergangenheit gehen.

    Wieder einmal hat mich der Schreibstil von Karin Lindberg ab der ersten Seite mitgerissen. Auch die zwei Erzählebenen haben mir sehr gefallen, wobei mich Nettis Geschichte mehr berührt hat. Man konnte ihre Verzweiflung und ihre Anstrengungen, ihrer Familie das Überleben zu sichern, richtig nachvollziehen. Beide Frauen fand ich vom Charakter her sehr gut gezeichnet und authentisch.

    Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Makama, 01.03.2023

    Kriegsende - Elend
    1945 --- Netti ist mit ihrer Familie us Ostpreussen geflohen - sie sind in Lüneburg gelandet .. die Stadt platzt aus allen Nähten, viele Flüchtlinge - grosse Not, Hunger - Wohnungsnot --- und viel mehr. Endlich ein ungeheiztes Zimmer auf einem Bauernhof - aber willkommen sind sie dort nicht. Doch dann bekommt Netti eine Stelle bei einem britischen Offizier, dersehr abweisend ist und die Deutschen hasst..... aber immerhin Arbeit - das hilft der Familie.

    1993 --- In einem 2. Erzählabschnitt geht es um Johanna, die ihren Arbeitsplatz in Köln gekündigt hat und nun erstmal bei ihrer in Lüneburg untergekommen ist ......

    Fazit und Meinung:

    Ein wunderschönes Buch, ein Zeitzeugnis über eine schlimme Zeit, sehr authentisch und emotional mit tollen und sympathischen Protagonisten, die man schnell ins Herz schliesst....Gerade der Erzählabschnitt über Netti hat mich sehr berührt. Man kann sich gut in die MEnschen reinversetzen und leidet mit ihnen.

    Der 2. Erzählabschnitt spielt Ende des letzten Jahrhunderts - der Krieg und die Entbehrungen sind lange vorbei - dieser Teil ist nicht so emotional, macht aber trotzdem Spass zu lesen - ist eine schöne Geschichte.

    Von mir gibt es volle 5 Sterne für dieses Buch.

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  • 5 Sterne

    gabi e., 27.02.2023

    Dieses Buch hat mich wirklich berührt. Es ist aus der Sicht des Flüchtlingsmädels Netti und ihrer Enkeltochter Johanna immer abwechselnd geschrieben.

    Mit Netti war man fassungslos, was sie in dieser so schwierigen Zeit nach ihrer Flucht aus Ostpreussen erlebt hat. Karin Lindberg hat die Situation der Flüchtlinge nach dem Krieg so dargestellt, dass man sich mitten im trostlosen Leben in der Besatzungszeit befunden und die Repressalien direkt gespürt hat. Wunderbar ist, dass die Liebe zueinander in dieser schlimmen Zeit trotzdem einen Weg gefunden hat.

    Johanna begleiten wir durch eine schwere Zeit der Trennung vom Freund und dem Verlust der Arbeitsstelle in ein neues Leben mit viel Licht am Horizont. Auf dem Weg dorthin begegnen wir der Neugier auf das Erlebte der Grossmutter gerade in dieser Besatzungszeit.

    Karin Lindberg hat geschrieben, dass sie Trauer und zugleich viel Freude empfunden hat, das Buch in die Leserschaft zu geben. Traurig, weil sie sich von den Protagonisten verabschieden musste und voller Freude, dass das Buch nun fertig vor ihr lag. Mir ging es ähnlich. Ich habe mit viel Freude gelesen und war traurig, dass es nun zu Ende war.

    Dieses Buch empfehle ich sehr gern.

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  • 5 Sterne

    Carla B., 03.03.2023

    Sehr bewegende Familiengeschichte

    Ich habe schon einige Bücher von Karin Lindberg gelesen, aber mit „Das Mädchen aus Ostpreussen“ ist ihr ein ganz besonderer Roman gelungen. Dieses Buch zählt zu meinen Buchhighlights und ich kann es jedem nur empfehlen.

    Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Netti, welche mit ihrer Familie zum Ende des Zweiten Weltkrieges aus Ostpreussen geflohen ist. Und abwechselnd dazu erleben wir die Geschichte von Johanna (Nettis Enkelin), welche 1993 nach einer gescheiterten Beziehung aus Köln abhaut und sich erstmal eine Auszeit auf dem Hof ihrer Grosseltern in der Lüneburger Heide nimmt.

    Ich die Geschichten der jungen Netti zu lesen hat mich tief berührt, aber auch Johanna ihre Erlebnisse waren sehr interessant. Es ist eine ganz bewegende Familiengeschichte.
    So viele Schicksale und so viel Liebe. Ein sehr ergreifendes Ende.

    Das Buch ist so wunderbar geschrieben und spannend und mitreizend, dass ich es nur schwer aus der Hand legen konnte.

    5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung von mir

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  • 5 Sterne

    Sabine E., 10.04.2023

    Dieses Buch hat mich so mitgerissen und begeistert, ich kann einfach nur davon schwärmen.
    Als Lüneburgerin hatte ich natürlich einen Heimvorteil und kannte Gebäude, Geschäfte und erwähnte Personen. Ausserdem gehöre ich selbst zu den Enkelinnen, die nie die Grosseltern gefragt haben, und die auch nie erzählt bekommen haben, was 1945 alles geschah. Das Buch hat sehr viel zum Verständnis mancher Begebenheiten beigetragen und meinen Blickwinkel verändert.
    Wenn ihr euch also für die Zeit um 1945 interessiert, dann greift unbedingt zu. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass auch die Liebe in diesem Buch nicht zu kurz kommt.

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  • 4 Sterne

    Lilofee, 09.03.2023

    Lüneburg 1945:
    Familie Schlewitz ist auf der Flucht aus Ostpreussen in Lüneburg
    gelandet. Die Hansestadt ist förmlich überfüllt mit Flüchtlingen.
    Nicht nur der ewige Hunger macht ihnen zu schaffen. Es ist auch
    geradezu unmöglich, eine Unterkunft zu finden.
    Agnes Schlewitz, genannt Netti, gibt aber nicht auf und macht das
    unmögliche Möglich. Sie ergattert ein ungeheiztes Zimmer auf einem
    Bauernhof. Willkommen sind sie dort aber nicht. Es wird ein langer
    Weg, bis sich die Situation für Netti und ihre Familie bessert.

    Sehr authentisch und bildhaft schildert die Autorin nicht nur die Folgen der Vertreibung
    aus Ostpreussen, sondern auch die Veränderungen der Lebensbedingungen durch die
    britische Armee mit ihren Auswirkungen auf die Bevölkerung.

    In klaren Worten wird das Leben einer Flüchtlingsfamilie geschildert, die Auf und Abs.,
    immer mit einer gewissen Spannung im Text.
    Es wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Das Jahr 1945 verdeutlicht, unter was für Bedingungen
    Netti und ihre Familie leben mussten, dass sie das wenigste vom wenigstens hatten und doch
    nie die Hoffnung aufgegeben haben. Wie schwer es war, den Tag lebend zu überstehen.
    Der flüssige und sehr angenehm zu lesen Schreibstil macht das ganze erträglich.
    Unprätentiös und lebensnah wird erzählt, sodass es nie rührselig oder kitschig wird.
    Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat.
    Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben
    und man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren.
    Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie spannend vermittelt.

    Das Buch ist traurig und fröhlich, bitter und süss und einfach nur schön.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 17.02.2023

    Johanna hat die Nase voll. Von Männern, ihre Job und eigentlich vom Leben überhaupt. Völlig frustriert setzte sie sich in ihr Auto und reist nach Lüneburg. Zum Hof ihrer Grosseltern. Hier hofft sie auf die nötige Ruhe, um sich von der Enttäuschung zu erholen. Netti, so heisst ihre Grossmutter floh vor vielen Jahren mit ihrer Familie aus Ostpreussen nach Lüneburg. Parallel zueinander werden in „Das Mädchen aus Ostpreussen“ die Erlebnisse der beiden Frauen erzählt.

    Es war eine gefahrvolle Flucht vor den Russen, die über das Haff führte. Lange Trecks kommen in Lüneburg an und die Einwohner sind überhaupt nicht begeistert. Die Stadt ist überfüllt, Krankheiten breiten sich aus und Ungeziefer findet stets neue Nahrung. Hier versucht die junge Netti für sich und ihrer Familie ein warmes Zuhause zu finden. Der Vergleich hinkt gewaltig aber auch Enkelin Johanna fühlt sich auf der Flucht. Vor ihrer Vergangenheit und dem Verrat eines Mannes.

    Unterhaltsam geschrieben und auch mit spannenden Elementen, so empfand ich das Buch. Auch die Fakten (Himmlers Tod zum Beispiel) sind korrekt wiedergegeben und das ist für mich wichtig. Lüneburg war also tatsächlich ein Zufluchtsort für Menschen, die aus dem Osten Europas fliehen mussten. Die Geschichte um Johanna ist vorhersehbar und nicht immer nachvollziehbar. Wer leichte Lektüre für den Feierabend sucht, der ist hier bestens bedient.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 19.01.2023

    Lüneburg 1945: Die Hansestadt ist überfüllt mit Vertriebenen aus Ostpreussen, die Wohnungsnot und der Hunger machen den Menschen schwer zu schaffen. Auch die junge Netti hat auf der Flucht alles verloren. Das Coverbild hat meine Neugierde geweckt. Geschildert wird in diesem Buch ein Schicksal, das vielen widerfahren ist zu dieser Zeit. Beim Lesen befindet man sich auf zwei Zeitebenen. Einmal 1993, da lernen wir Johanna kennen. Sie geht zu ihren Grosseltern, um einen runden Geburtstag ihres Opas zu feiern. Und dann 1945, als Ihre Oma mit ihrer Mutter, ihrer Schwägerin und ihrem Neffen als Flüchtlinge in Lüneburg ankommt. Durch einen Zufall findet sie bei Major Alan Thompson als Haushälterin eine Arbeit. Das Lesen wie sich diese starke Frau durchsetzt hat mich in Erstaunen versetzt. Es ist ein Buch, welches die Zustände zu dieser Zeit eindrücklich schildert. Ich habe Netti für ihr Courage sehr bewundert und wie sie dennoch ein glückliches Leben führen konnte. Ein Buch mit vielen Facetten und Wendungen die Nachdenklich stimmen.

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  • 3 Sterne

    Shilo, 08.01.2023

    Nach ihrer Flucht aus Ostpreussen strandet Netti mit ihrer Familie 1945 in Lüneburg. Die Stadt ist überfüllt mit Flüchtlingen und täglich treffen neue ein. Hunger ist ihr täglicher Begleiter und Unterkünfte gibt es auch kaum. Endlich erhalten sie ein leeres Zimmer auf einem Bauernhof, doch sie besitzen nur das, was sie auf dem Leib tragen. Und für die Bäuerin sind sie nur „Polackenpack“, das äusserst unwillkommen ist. Doch Netti hat Glück. Sie bekommt eine Stelle im Haus von Major Alan Thompson, einem britischen Besatzungsoffizier, der die Deutschen hasst und sich Netti gegenüber abweisend verhält. Allerdings hat er auch seine Gründe dafür.
    Dieser Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal von der Enkelin Johanna, die nach einer gescheiterten Beziehung zu ihren Grosseltern flüchtet und durch Zufall ein altes Foto entdeckt. Wer ist der Mann darauf und in welcher Beziehung stand er zu ihrer Oma? Johanna will es unbedingt heraus finden.
    Der zweite Handlungsstrang befasst sich mit den Erlebnissen von Netti in Lüneburg. Während Johannas Geschichte eher einem Liebesroman gleicht, sind die Begebenheiten in der direkten Nachkriegszeit spannend und emotional aufwühlend. Nachvollziehbar hat Karin Lindberg die Verhältnisse und das Leben der Flüchtlinge beschrieben. Ich konnte mich in Netti hineinversetzen und habe mit ihr gelitten und gehofft.
    Der Schreibstil führt flüssig durch diese Lektüre.
    Mein Fazit:
    Während ich zu Johanna keinen Bezug aufbauen konnte, und mich die steten Wechsel in die Gegenwart sehr gestört haben, hat mich die Geschichte von Netti doch sehr berührt. Trotzdem hat mir dieses Buch unterhaltsame und emotionale Lesestunden bereitet. 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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