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  • 4 Sterne

    RW, 17.04.2018 bei bewertet

    Karoline von Blankenburg-Marwitz, lebt abgeschottet im Schloss Katzbach mit ihren Schwiegereltern Gräfin Alaina und Graf Herrmann. Sie müsste doch eigentlich glücklich sein, denn ein lang gehegter Traum ist für sie doch in Erfüllung gegangen. Sie hätte ja nicht ahnen können, dass ihre Einheirat in ein adeliges Haus sie so isolieren würde. Ihr Mann Moritz hat nichts besseres zu tun als durch die Gegend zu reisen und seine Ehefrau zu ignorieren. In den kurzen Besuchen zu Hause gibt er sich auch keine Mühe, sondern er lässt Karoline spüren, dass er sie nicht aus Liebe geheiratet hat. Er und seine Eltern waren lediglich an der guten Mitgift interessiert. So kommt es, dass Karoline sich selbst immer mehrt isoliert und sich in Romane träumt.
    Moritz kehrt nach Hause zurück und ist schwer erkrankt. Niemand möchte Karoline Auskunft geben. Sie wird von dem Hausarzt abgepasst, der ihr Fragen zu ihrem Befinden stellt. Diese Fragen öffnen Karoline die Augen und sie muss erkennen, dass ihr Mann an einer Geschlechtskrankheit erkrankt ist, die nun sein Herz angreift. Karoline wird klar, dass sie nicht der Grund ist für das Ausbleiben einer Schwangerschaft . Die Familie droht alles zu verlieren, sollte Moritz sterben, da es eine alte Familienfehde gibt und Karoline noch keinen Erben zur Welt gebracht hat. Im Streit um die Zeugungsfähigkeit von Moritz verspricht sich Alwina, welches Karoline aufhorchen lässt. Das, was Alwina gesagt hat, lässt ihr keine Ruhe und als sich Karoline alleine wähnt, schleicht sie sich in das Zimmer von Alwina, um der Sache auf den Grund zu gehen. Dort findet sie einen an Moritz adressierten Brief. Der Inhalt gibt Preis, dass er eine junge Norwegerin geschwängert hat. Alwina erwischt Karoline und schmeisst diese raus. Sie bittet sie für ein paar Tage zu ihrer Familie zu fahren, da sie Karoline nicht mehr sehen möchte. In Karoline reift der Plan nach Moritz Kind in Norwegen zu suchen. Sie beginnt ihre Reise bei ihrer alten Schulfreundin Ida, denn von dort kann sie ihre abenteuerliche Reise planen.

    Liv Svale, die aus ärmlichen Verhältnissen kommt, tritt eine neue Anstellung bei der Familie Treske an. Bei ihrer Ankunft wird sie Zeugin einer Auseinandersetzung zwischen Oddvar Treske und seinem Sohn Elias. Elias hat sich aus dem Haus geschlichen und Herr Treske, der Missionarslehrer ist, alles andere als erfreut darüber. Nachdem die Beiden im Haus verschwunden sind, schleicht sich Liv in den Stall, denn sie möchte wissen, wieso sich Elias dort hin geschlichen hat und somit Ärger mit seinem Vater in Kauf genommen hat. Sie entdeckt dort eine Dohle mit gebrochenem Flügel und ein Gefäss mit Essen. Elias wollte wohl den kranken Vogel versorgen. Liv kümmert sich darum und tritt dann ihren ersten Dienst an. In dem christlichen Haus wird Liv Zeugin von nicht gerade christlichen Verhalten Elias gegenüber und beschliesst sich um ihn zu kümmern. Während ihrer Zeit bei den Treskes lernt sie den Missionar Halvor Eik, der zu Besuch aus Madagaskar da ist, kennen. Sie versucht sich von ihm fernzuhalten, da seine Nähe ihr unangenehm ist. Zu Liv Aufgaben gehört auch Elias zur Schule zu bringen. Auf dem Weg, um ihn abzuholen, wird sie von Bjarne begleitet, den sie zuvor schon bei einem Vortrag von Halvor Eik begegnet ist. Sie verstehen sich gut und Liv fängt an für ihn zu schwärmen. Bjarne muss allerdings kurze Zeit später verreisen und so werden sie sich eine Zeit lang nicht sehen können. Halvor Eik setzt sich in den Kopf Liv zu heiraten, ohne sie zu fragen. Als Herr Treskes Elias in seinem Büro erwischt, sperrt dieser ihn kurzerhand in den Keller und will ihn in ein Heim schicken. Liv, die schon eine enge Bindung zu Elias entwickelt hat, schleicht sich ebenfalls in das Büro von Herrn Treske, um zu finden, wonach Elias gesucht hat. Als sie die Papiere gefunden hat, die Elias gesucht hat, beschliesst sie mit ihm zu fliehen.

    Das Buch ist unterteilt in zwei Erzählsträngen. Der eine Teil handelt von Karoline und der andere von Liv. Die Abstände der jeweiligen Stränge ist kurz gehalten, so dass man immer noch genau weiss, was man im vorherigen Teil gelesen hat. Die Beschreibungen in diesem Buch sind sehr detailliert. Für Manche könnte diese zu sehr ausgeschmückt sein. Ich denke, das ist Geschmacksache. Ich persönlich fand es sehr schön, weil ich mir dann alles genau vorstellen konnte. Zudem lernt man dort sehr viele geschichtliche Aspekte kennen. Es ist eine sehr schöne Geschichte. Ich persönlich hätte es schöner gefunden, die Geschichte nur aus einer Perspektive zu lesen und dann dafür die Handlungen etwas ausgeschmückter. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und es ist schön, dass die Autorin norwegische Zeilen mit reingebracht hat und diese gleich übersetzt hat. Auch wenn sie bestimmt norwegische Speisen oder Begriffe mit reingebracht hat, hat sie gekonnt eine Beschreibung hinzugefügt. So musste man nicht erst das Lesen unterbrechen, um rauszufinden, um was es da eigentlich geht. Deswegen bin ich persönlich ein Freund davon, Dinge detailliert zu beschreiben, denn man kann ja nicht alles kennen. Dieses war mein erstes Buch dieser Autorin und ich werde sicherlich noch andere Werke von ihr lesen.

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  • 5 Sterne

    Birgit S., 17.04.2018

    "Das Lied des Nordwindes". Allein der Titel des Buches weckte Fernweh in mir. Und dann erst das Cover mit dem Fjord und der wunderbaren Natur. So begab ich mich gerne auf die Reise ins Norwegen des Jahres 1905 mit zwei wunderbar starken Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten in der Hauptrolle. Man schliesst gleich Freundschaft mit Karoline und Liv und es war leicht mich mit ihnen auf Kopfkino-Reise zu begeben.

    Karoline, eine junge Gräfin aus Schlesien ist unglücklich in ihrer kinderlosen Ehe und mit ihrer Schwiegermutter.

    Bis sie erfährt, dass ihr Mann unheilbar krank ist und ein uneheliches Kind in Norwegen hat. Die schmiedet einen Plan und begibt sich auf die Fahrt ins Ungewisse.

    Liv lebt in Stavanger und ist ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen. Sie bekommt eine Stelle als Dienstmagd und trifft dabei auf einen kleinen Jungen, den ein sehr trauriges Schicksal erwartet.

    Der Roman schliesst inhaltlich an den Vorgängerroman DAS GEHEIMNIS DER MITTSOMMERNACHT an, der zehn Jahre zuvor 1895 spielt. Beide Romane erzählen eine in sich geschlossene Geschichte, es gibt jedoch Orte und Figuren, die im LIED DES NORDWINDS erneut auftauchen.

    Ich habe "Das Geheimnis der Mittsommernacht" noch nicht gelesen, und hatte kein Problem damit, in die Handlung des Buches zu einzutauchen. Die tolle Geschichte hat mir definitiv Lust auf mehr gemacht.

    Christine Kabus ist ein fesselnder Roman gelungen. Die geschichtlichen Elemente über die Unabhängigkeit des Landes und der Frauenbewegung sind sehr gut recherchiert und man lernt sehr viel über die Hintergründe. Ein Lesevergnügen für viele unterhaltsame Stunden. Verdiente 5 Sterne!!!

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  • 5 Sterne

    Mundolibris, 24.06.2018

    Die Geschichte verläuft in zwei Handlungsebenen und man ist gespannt wie diese zusammen passen könnten.
    Auf der ersten Ebene wird das Leben der Karoline behandelt, einer Frau die jung in eine adlige, aber verarmte Familie eingeheiratet hat. Ihre Jungmädchenträume vom Leben als Gräfin werden schnell von der harten Realität eingeholt und sie muss erkennen, dass ihr Angetrauter es mit der ehelichen Treue nicht so eng sieht.
    Die zweite Ebene behandelt das Leben jungen Liv, die aus ärmlichen Verhältnissen eine Anstellung als Dienstmagd antritt und schon bald eine Entscheidung treffen muss.
    Gleich zu Beginn holt einen die Autorin ab und man taucht sogleich in die Story ein. Wie gewohnt lässt sie den Leser ihre liebe zu Norwegen spüren und das macht die Story so echt.
    Die Figuren wirken gut durchdacht und real und besonders die Dialoge haben es mir persönlich sehr angetan. Diese wirken real und man bekommt das Gefühl dass sich viele dieser Dialoge tatsächlich so im Jahr 1905 geführt worden sein könnten.
    Die Autorin hat ein feines Gespür dafür, wie die Atmosphäre damals gewesen sein könnte und setzt das auch entsprechend im Buch um.
    Der Schreibstil von Christine Kabus nimmt den Leser schon auf den ersten Seiten mit und recht schnell erreicht man den Point of no return, eben diesen Punkt ab dem man das Buch nicht mehr aus den Händen legen kann.
    Das Buch ist ein Buch welches man langsam und genussvoll lesen und nicht schnell herunterrattern. Diese Story war für mich ein wahrer Genuss und ich freue mich schon heute auf den nächsten Norwegenroman von Christine Kabus.
    Für mich sind das 5 von 5 Sternen sowie eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Mundolibris, 24.06.2018 bei bewertet

    Die Geschichte verläuft in zwei Handlungsebenen und man ist gespannt wie diese zusammen passen könnten.
    Auf der ersten Ebene wird das Leben der Karoline behandelt, einer Frau die jung in eine adlige, aber verarmte Familie eingeheiratet hat. Ihre Jungmädchenträume vom Leben als Gräfin werden schnell von der harten Realität eingeholt und sie muss erkennen, dass ihr Angetrauter es mit der ehelichen Treue nicht so eng sieht.
    Die zweite Ebene behandelt das Leben jungen Liv, die aus ärmlichen Verhältnissen eine Anstellung als Dienstmagd antritt und schon bald eine Entscheidung treffen muss.
    Gleich zu Beginn holt einen die Autorin ab und man taucht sogleich in die Story ein. Wie gewohnt lässt sie den Leser ihre liebe zu Norwegen spüren und das macht die Story so echt.
    Die Figuren wirken gut durchdacht und real und besonders die Dialoge haben es mir persönlich sehr angetan. Diese wirken real und man bekommt das Gefühl dass sich viele dieser Dialoge tatsächlich so im Jahr 1905 geführt worden sein könnten.
    Die Autorin hat ein feines Gespür dafür, wie die Atmosphäre damals gewesen sein könnte und setzt das auch entsprechend im Buch um.
    Der Schreibstil von Christine Kabus nimmt den Leser schon auf den ersten Seiten mit und recht schnell erreicht man den Point of no return, eben diesen Punkt ab dem man das Buch nicht mehr aus den Händen legen kann.
    Das Buch ist ein Buch welches man langsam und genussvoll lesen und nicht schnell herunterrattern. Diese Story war für mich ein wahrer Genuss und ich freue mich schon heute auf den nächsten Norwegenroman von Christine Kabus.
    Für mich sind das 5 von 5 Sternen sowie eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    tinstamp, 18.04.2018

    Christine Kabus erzählt in ihrem neuen Roman über das Schicksal von zwei jungen Frauen aus unterschiedlichem Milieu, die in Schlesien und dem norwegischen Stavanger leben.

    Während Karoline in die verarmte Adelsfamilie von Blankenburg-Marwitz eingeheiratet hat, aber unter der Gefühlskälte und dem ausschweifenden Leben ihres Ehemannes Moritz, als auch der biestigen Schwiegermutter leidet, findet die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Liv Svale Arbeit bei den Treskes. Liv muss ihre Familie mit ihrem Verdienst unterstützen, seitdem ihr Vater nach einem schweren Arbeitsunfall nicht mehr für die Familie sorgen kann, sondern sich in Selbstmitleid suhlt und zu trinken begonnen hat. Obwohl Oddvar Treske, Lehrer einer Missionsschule, in seinem Haus vorallem Strenge walten lässt, hat Liv genug zu essen und freundet sich mit der Köchin des Hauses an. Elias, der neunjährigen Sohn der Treskes, erfährt von seinem Vater keinerlei Zuneigung und wird oftmals hart bestraft. Erst zu Liv fasst er Vertrauen, die Mitleid mit dem Jungen hat. Als Elias ins Heim abgeschoben werden und Liv einen Missionar heiraten soll, wo doch ihr Herz jemand anderes gehört, fliehen die Beiden.
    Auch Karolines Situation in Schlesien wird immer schlimmer. Ihr Mann ist kaum zuhause und sie soll den notwendigen Erben gebären. Als Moritz schwer erkrankt und Karoline erfährt, dass er ein uneheliches Kind in Norwegen hat, fasst sie den Entschluss nach diesem zu suchen...

    Kapitelweise erfahren wir abwechselnd mehr über Karolinas und Livs Schicksal. Durch eingebaute Cliffhanger am Ende jedes Kapitels wird zusätzlich Spannung aufgebaut. Die beiden Hauptcharaktere machen eine grosse Entwicklung und Wandlung durch, die sehr glaubhaft wirkt. Diese findet nach und nach statt und offenbart beiden Frauen eine ganz neue Welt. Ein Thema, das dies noch mehr unterstreicht, ist die aufkommende Frauenbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts, als Frauen für ihr Wahlrecht zu kämpfen beginnen.
    Während Liv erstaunt ist, dass auch sie die Möglichkeit zu einer Gratis-Schulausbildung hat, wird Karoline durch ihre Reisebegleitung ermutigt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Beide Frauen werden selbstbewusster und beginnen sich mehr zu öffnen.

    "Nur wer den Mut zu träumen hat, hat auch die Kraft zu kämpfen."

    Als Nebenfiguren haben mir vorallem Frau Bethge, Karolinas Reisebegleitung und Frauenrechtlerin, sowie Ida, ihre Freundin, gefallen. Zwei sehr starke Frauen, die sich durchzusetzen wissen. Ausserderm gab es noch eine tierische Nebenfigur, die den Roman auflockerte.
    Christine Kabus bringt dem Leser nicht nur die Frauenbewegung dieser Zeit näher, sondern auch die politische Wandlung Norwegens. Das Land steht zu dieser Zeit unter dem schwedischen König und möchte unabhängig werden.

    Im letzten Drittel trifft man auf Figuren aus Christine Kanus letzten Roman "Das Geheimnis der Mittsommernacht", das ich vor 1 1/2 Jahren gelesen habe. Für mich war es ein nettes Wiedersehen mit Sofia und vorallem das Ende erschien mir dadurch viel runder. Für Leser, die diesen Roman nicht kennen, stellte dies überhaupt kein Problem dar, sondern machte eher Lust diese Geschichte nachzulesen.
    Trotzdem gab es wieder einige Längen und ein Handlungsstrang blieb leider gänzlich offen. Vielleicht gibt es dazu eine Lösung im nächsten Buch....

    Schreibstil:
    Der Schreibstil von Christine Kabus ist sehr leicht und trotzdem oft ausschweifend und detailliert. Für Leseanfänger des historischen Romanes würde ich diesen Roman auf jeden Fall empfehlen.
    Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft, vorallem die Schiffsreise und die Zeit in Roros wurde sehr bildgewaltig dargestellt. Über den jeweiligen Kapiteln steht der Ort und das Datum, als auch der Name der Protagonistin. So weiss man immer, mit wem man die nächste Stunde verbingen wird.

    Fazit:
    "Das Lied des Nordwindes" hat mir um einiges besser gefallen, als mein erster Roman der Autorin. Die Wandlung der beiden Frauen wurde sehr autenthisch beschrieben und die kleinen Cliffhanger am Kapitelende hielten die Spannung aufrecht. Die bildhaften Beschreibungen der norwegischen Landschaft sind ebenfalls sehr gelungen und haben wieder Fernweh in mir ausgelöst.

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  • 4 Sterne

    Ladybella911, 21.04.2018

    Klappentext:

    Norwegen, 1905. Das Jahr, in dem das Land um seine Unabhängigkeit ringt, markiert auch für zwei sehr unterschiedliche Frauen einen Wendepunkt:


    In Stavanger tritt Liv, ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen, eine Stelle als Dienstmagd an und muss schon bald die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen: Darf sie sich gegen ihren Dienstherren stellen, um einem kleinen Jungen zu helfen, den ein trauriges Schicksal erwartet? Auch für die junge Gräfin Karoline im fernen Schlesien steht ihre Existenz auf dem Spiel. Der Familienbesitz würde an einen entfernten Verwandten gehen, wenn ihr schwerkranker Mann ohne Erben stirbt. Als sie erfährt, dass er kurz vor der Hochzeit in Norwegen ein Kind gezeugt hat, schmiedet sie einen abenteuerlichen Plan.


    Caroline Kabus ist ein sehr eindrucksvolles Porträt zweier starker Frauen gelungen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Liv, aus ärmlichen Verhältnissen stammend und eine Dienstmagd einerseits, und Karoline eine junge Gräfin aus dem fernen Schlesien.
    Aber eines haben beide Frauen gemeinsam: im Laufe ihrer Entwicklung wird ihnen klar, dass sie ein selbstbestimmtes, freies Leben führen möchten, unabhängig von den damals herrschenden Konventionen, die das Leben einer Frau im besten Fall als Ehefrau und Mutter bestimmten, andererseits, wie im Falle von Liv, in der Abhängigkeit von einem Dienstherrn.
    Sehr eindrucksvoll beschreibt die Autorin diese Entwicklung und einen Weg, der nicht leicht zu gehen ist, besonders, wenn man die damaligen politischen Verhältnisse zugrunde legt. Norwegen befindet sich im Umbruch und auf dem Weg in die Unabhängigkeit.
    Kurz angerissen werden die Kriegsbewegungen zwischen Schweden und Norwegen, hier hätte ich mir aus historischen Gründen mehr Raum für diese Ereignisse gewünscht. Karoline erkennt im Lauf der Zeit, dass sie ihr Leben sinnvoll nutzen möchte, indem sie Armen und Kranken hilft, Liv hingegen setzt sich aufopferungsvoll für den kleinen Elias ein, dem ein schlimmes Schicksal bevorsteht.
    Beide Lebenswege verlaufen in nebeneinander herlaufenden Handlungs-strängen und haben kaum Berührungspunkte, bis sich gegen Ende des Buches ihre Wege kreuzen, ein Stilmittel, welches die Spannung hoch hält.
    Sprache und Erzählstil sind einfühlsam und leicht zu lesen, es gibt eindrucksvolle Landschaftsbeschreibungen und die Hauptcharaktere wie auch die Nebenfiguren sind so ausgearbeitet, dass man sie sich gut vor deminneren Auge vorstellen kann. Dramatische Szenen wechseln sich mit etwas längeren, für meinen Geschmack etwas zu langatmigen Passagen ab, werden allerdings durch das gut konstruierte Ende wieder etwas relativieren.
    Im Grossen und Ganzen hat mich dieser Roman gut unterhalten, die historischen Gegebenheiten sind gut recherchiert und die Lebensgeschichten dieser beiden ungleichen Frauen bezeichnend für die Zeit in welcher das Buch spielt.
    Daher vergebe ich gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Wencke M., 11.04.2018

    Dieses ist das erste Buch, das ich von Christine Kabus gelesen habe und ich muss sagen, dass es mich sehr überzeugt hat und mein Interesse, weitere Bücher von ihr zu lesen, geweckt ist.


    In diesem Buch geht es um Karoline und Liv. Das Buch ist in zwei Handlungssträngen aufgeteilt. Abwechselnd wird die Geschichte von Karoline und Liv am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erzählt. Durch die sehr genauen Überschriften der einzelnen Kapitel mit Ort, Monat und Jahreszahl und auch dem Namen um den es geht, weiss der Leser ganz genau "wann" und "wo" er sich befindet.

    Liv wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen in Norwegen auf. Andere sehen es als das grosse Glück, dass sie die Möglichkeit hat, einen angesehenen Missionar zu heiraten. Aber ihr Herz schlägt für einen anderen Mann und sie bestreitet einen mutigen Weg.

    Karoline lebt im deutschen Reich. Ihre Eltern und auch Karoline sind sehr glücklich, dass es zur Heirat zwischen Karoline und Moritz kommt. Doch schnell wird für Karoline klar, dass es um ihre Ehe nicht gut gestellt ist. Moritz ist oft alleine unterwegs. In den Augen von Karolines Schwiegermutter liegt es an Karoline, dass die Ehe nicht glücklich und bisher kinderlos ist. Eine weitere Demütigung muss Karoline erleben, als sie erfährt, dass ihr Mann Vater von einem Kind mit einer anderen Frau ist. Karoline ist überzeugt, dass sie ihre Ehe und Familie retten kann, wenn sie das Kind von Moritz ausfindig machen kann. Sie wird ohne das Wissen der Familie eine Reise nach Norwegen antreten. Unterstützung findet sie bei ihrer besten Freundin Ida.

    Beide Protagonistinnen sind mir sehr sympathisch und ihre Geschichten lesen sich wunderschön.

    Der Schreibstil ist einfach und verständlich, so kommt der Leser schnell in die Geschichte hinein und kann schnell in die vergangene Zeit eintauchen.

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  • 4 Sterne

    Gartenkobold, 17.04.2018

    Unabhängigkeit – zwei Frauen, zwei Schicksale
    Ein wunderschönes Cover eines in Sonnenlicht getauchten Fjordes Norwegens lädt den Leser ein, das „ Lied des Nordwinds“ zu lesen.
    Die Geschichte des Romans nimmt ihre Anfänge sowohl in Stavanger Norwegen im Jahre 1905 als auch Schlesien, die beiden Protagonistinnen stammen aus völlig unterschiedlichen Verhältnissen, während Liv in Norwegen in ärmlichen Verhältnissen lebt und von ihren Eltern als Dienstmagd zu einem Lehrerehepaar geschickt wird, um so zum Unterhalt der Familie beizutragen, hat Karoline in Schlesien ein Grafen geheiratet und träumt von einem Leben als Schlossherrin…
    „Das Lied des Nordwinds“ ist mein erstes Buch von Christine Kabus und es hat mich mitgenommen auf eine Reise zweier völlig verschiedener Frauen, die sich im Laufe des Romans wandeln, weiter entwickeln und das Lesen dadurch zu einem besonderen Genuss machen. Überzeugend geschildert und hervorragend mit eingebunden ist zum einem die Unabhängigkeitsbewegung Norwegens von Schweden (über die ich bislang überhaupt nichts wusste) und zum anderen die Anfänge der Frauenrechtsbewegung.
    Die Autorin schreibt flüssig, leicht lesbar und baut Spannung durch sogenannte „Cliffhanger“ am Ende eine Kapitels bewusst und so gekonnt auf, dass der Leser den Roman am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Kapitelweise erzählt Christine Kabus abwechselnd von Liv und Karoline. Neben den Protagonistinnen sind ebenso die Nebencharaktere sehr lebendig und überzeugen durch ihre Individualität und wirken sehr authentisch.
    Der Roman ist packend und spannend von Beginn an, hat mich mitgenommen, gefesselt und lange gemütliche Leseabende beschert, die ich genossen habe.
    Von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Dagmar K., 31.12.2019

    Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es ist spannend geschrieben und die beiden unterschiedlichen Frauen sehr gut dargestellt. Die Autorin schreibt abwechselnd aus der Sicht von Liv und Karoline. Gut fand ich die tiefgründig herausgearbeiteten Charaktere der Frauen. Man fühlt und leidet mit den Charakteren, als ob man dabei wäre.
    Die politische Situation und das Leben in Norwegen zur damaligen Zeit ist sehr gut beschrieben, so dass man sich hinein versetzen kann.
    Fazit: Eine tolle und spannende Unterhaltungslektüre, die ich nur empfehlen kann.

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  • 3 Sterne

    Bärbel K., 16.04.2018

    Karoline heiratet den verarmten, über seine Verhältnisse lebenden Graf Moritz von Blankenburg-Marwitz. Sie glaubt sich am Ziel ihres Lebenstraums. Schnell merkt sie aber, dass weder ihre Schwiegereltern noch Moritz Interesse an ihr haben. Das gilt nur ihrer Mitgift, die schnell verbraucht ist.
    Dann ist da noch Liv, älteste Tochter einer armen norwegischen Familie. Auch bei ihr geht es um Geld – um fehlendes Geld. Sie muss die Familie unterstützen indem sie sich als Dienstmädchen bei einer Lehrersfamilie für einen Hungerlohn verdingt. Bei aller Armut hat sie sich aber die Liebe zu anderen Menschen bewahrt und versucht mit ihren bescheidenden Mitteln Ungerechtigkeit und fehlende Liebe, die sie im Hause ihres Dienstherrn antrifft, zu mildern.
    .Beide Hauptfiguren können unterschiedlicher nicht sein.
    Karoline, die ihr Lebensziel in einer Ehe mit Kindern sieht. Die sich gerne putzt. Und Liv, die bereits im Kindesalter ihre Mutter bei der Ernährung der Familie unterstützen muss. Liv, die eigene Bedürfnisse stets zurücksteckt. Aber im Laufe der Geschichte wachsen die Persönlichkeiten beider Frauen, sie treffen eigene Entscheidungen. Stehen schlussendlich voll im Leben.
    Diese Entwicklung wird im Bauch sehr anschaulich, nachvollziehbar und unterhaltsam geschildert. Leider empfand ich insbesondere in der ersten Hälfte des Buches die Beschreibungen zur Gegend, zur politischen Lage in Norwegen als zu ausschweifend und langatmig. Bei mir ging das zu Lasten der Spannung. Ausserdem war das Schicksal des kleinen Elias, wenn auch nicht bis in Detail, so aber doch im Groben vorhersehbar. Schade.
    Von mir gibt’s daher nur 3 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesefee23.05, 20.04.2018

    „Nur wer den Mut zu träumen hat, hat auch die Kraft zu kämpfen!“

    „Das Lied des Nordwinds“ von Christine Kabus ist ein Norwegenroman, der die Geschichte zwei Frauen aus unterschiedlichen Schichten erzählt. Er spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts, und hat als Kulisse sowohl die beginnende Frauenbewegung, als auch das Kämpfen Norwegens um die Unabhängigkeit von Schweden. Er ist in sich abgeschlossen, greift aber eine Nebenhandlung aus dem Roman „Das Geheimnis der Mittsommernacht“ von Christine Kabus auf.
    Karoline von Blankenburg-Marwitz hat bereits in jungen Jahren ihren Mann Moritz geheiratet. Seit dem Beginn der Ehe wird sie von diesem allerdings eher ignoriert und auf dem Familienanwesen zurückgelassen. Dort lebt sie eher zurückgezogen und in Geschichten aus Frauenzeitschriften versunken, während ihre Schwiegermutter keine Gelegenheit auslässt sie zu schikanieren und ihr klar zu machen, dass sie eigentlich nutzlos sei. Immerhin ist die Ehe zwischen Moritz und Karoline bisher kinderlos geblieben und die Familie Blankenburg-Marwitz bangt um den Familiensitz, da die finanzielle Situation aktuell nicht rosig ist und das Familienerbe an den verhassten Neffen Kilian fallen würde, sollte ein Nachfolger ausbleiben oder die Familie tatsächlich bankrott gehen. Nachdem Moritz plötzlich schwer an einer Geschlechtskrankheit leidet und zur Kur fahren muss, bitten Karolines Schwiegereltern sie, ihre Eltern um finanzielle Hilfe zu bitten. Karoline weigert sich, findet aber durch einen Zufall heraus, dass Moritz bereits ein Kind mit einer norwegischen Frau gezeugt hat. Unter dem Vorwand einige Zeit bei ihrer Familie zu verbringen, flüchtet sie sich zu ihrer besten Freundin Ida. Gemeinsam schmieden die beiden einen Plan und Karoline macht sich auf den Weg das uneheliche Kind von Moritz in Norwegen zu suchen, zu adoptieren und mit nach Deutschland zu nehmen.
    In Norwegen beginnt zur gleichen Zeit für das junge Mädchen Liv welches aus sehr armen Verhältnissen stammt, ein neuer Lebensabschnitt. Sie soll von zu Hause fort und als Hausmädchen eine Stellung im Haushalt eines Pastors und dessen Familie annehmen. In dieser Familie wird ihr schnell klar, dass der Sohn der Familie, Elias, keinen leichten Stand hat. Von seinem Vater wird er streng erzogen und häufig unfair behandelt, seine Mutter ignoriert ihn häufig und kümmert sich eher um seine kleine Schwester. Liv beschliesst, sich um den Jungen zu kümmern und ihm eine Freundin zu sein. Gleichzeitig begegnet sie während ihrer Dienstzeit ihrer grossen Liebe, zeitgleich wirft allerdings auch ein Missionar ein Auge auf die junge Frau und beschliesst sie zu heiraten.

    Christine Kabus schafft es mit ihrem neusten Roman wieder einmal den Leser vollständig zu begeistern. Die Charaktere Karoline und Liv kommen aus unterschiedlichsten Lebensverhältnissen und sind jede für sich so authentisch dargestellt, das es leicht ist, sich in das jeweilige Leben hineinzuversetzen.
    Beide Frauen sind zu Beginn des Romans eher zurückhaltend und schüchtern. Sie müssen zunächst die neuen Lebensumstände verarbeiten und begreifen, beginnen dann aber zunehmend selbstbewusster zu werden und schaffen es am Ende dorthin zu gelangen, wo sie gerne sein möchten. Für dieses Ziel müssen sie zunächst aber kämpfen und benötigen einige Kraft und viel Mut um ihre Träume greifen zu können.
    Die Geschichten der beiden Hauptfiguren verwebt Christine Kabus geschickt miteinander. Erst nach und nach versteht der Leser, weswegen die Erlebnisse beider Frauen eine Rolle spielen und vor allem wie sie miteinander zusammenhängen. Da ich das „Geheimnis der Mittsommernacht“ bereits kannte und einen Teil der Zusammenhänge relativ früh erkannt habe, konnte ich mir schon zu Beginn des ersten Abschnittes meinen Teil zu den Zusammenhängen überlegen. Mit meinen Vermutungen lag ich allerdings dann doch falsch, wenn auch nicht völlig daneben, sodass das „Vorwissen“ mir keinerlei Lesespass genommen hat, sondern ich sogar Freude daran hatte, gewissen Personen wiederzubegegnen.
    Das Ende nimmt dann tatsächlich eine überraschende und rasante Wende mit der ich so überhaupt nicht gerechnet hätte.

    Weiterhin schafft Christine Kabus es dem Leser auch historische Themen näherzubringen, ohne dabei langweilig zu werden. So ist die Frauenrechtsbewegung zum Anfang des 20. Jahrhunderts ein grosses Thema in der gesamten Erzählung und auch die Unabhängigkeitsbewegung Norwegens spielt eine grosse Rolle. Beides sind Themen, mit denen ich mich zuvor wenig bis gar nicht beschäftigt habe und ich fand es toll, dass immer wieder kleine Informationen in den Fokus gerückt sind und auch Karoline und Liv eine Rolle dabei spielen.
    Ausserdem ist natürlich die Beschreibung der Umgebung und der Landschaft wieder grossartig dargestellt. Man kann sich alles nahezu bildlich vorstellen und gerade diese Beschreibungen geben den Romanen von Christine Kabus eine unglaubliche Tiefe und Authentizität. Zu keinem Zeitpunkt erschien mir der Roman oberflächlich oder langweilig und ich hatte grosse Schwierigkeiten ihn nicht in einem Zug durchzulesen.
    Dieser tolle Schreibstil wurde zusätzlich dadurch unterstrichen, dass die Kapitel zwischen Karoline und Liv wechseln, jedes Kapitel aber so spannend endet, dass man eigentlich die andere Figur überblättern und direkt mit der aktuellen Person weitermachen möchte. Dies ist allerdings eher schwierig, denn dann ergibt sich natürlich der Fluss der Geschichte nicht richtig… 

    Der Titel des Romans „Das Lied des Nordwinds“ liess für mich zunächst keine weiteren Schlüsse auf den Inhalt zu. Im Roman gibt es dann aber eine Textstelle, die direkt auf den Titel schliessen lässt. So wird Liv von ihrem Liebsten eine Sage erzählt, in der der Gott des Nordwindes seine Geliebte mithilfe einer Wolke entführt und mit ihr zusammen leben kann. Diese Verknüpfung fand ich sehr schön und ich mag auch den Titel sehr. Auch das Cover ist wieder sehr ansprechend und typisch norwegisch gestaltet. Man kann kaum daran vorbeigehen, wenn man es in der Buchhandlung liegen sieht.

    Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist eigentlich: Das Buch beginnt mit einer Personenliste, ich persönlich finde diese eher lästig als hilfreich und gerade beim eBook blättert man dann doch nicht wieder hin. Für mich ist eine Personenliste bei einem so toll geschriebenen Roman überflüssig, aber hier gehen die Meinungen sicherlich auseinander…

    Fazit
    „Das Lied des Nordwinds“ ist ein weiterer grossartiger Roman von Christine Kabus. Ich habe ihn sehr gern gelesen und fand ihn spannend und einfach schön zu lesen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen und empfehle die Romane der Autorin jedem, der gerne Romane liest, die nicht nur oberflächliche Handlung haben, sondern ein gewisses Mass an Tiefgang mitbringen und den Leser in ein wundervolles Norwegen mitnehmen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 29.04.2018

    Von der Freiheit und der Selbstbestimmung

    „Die Freiheit ist wie Luft. Wir merken erst, wie viel sie wert ist, wenn sie uns fehlt.“

    Diese Worte stellt Christine Kabus ihrem aktuellen Roman voran. In "Das Lied des Nordwinds" lernen wir mit Karoline und Liv zwei junge Frauen kennen, für das Wort Freiheit eine vielfältige Bedeutung besitzt.

    Während der Himmel für Karoline im Mai 1896 noch voller Rosen hängt und sie sich auf ihre Hochzeit freut, sind ihre Träume neun Jahre später zerplatzt. Die Wirklichkeit hat sie eingeholt, und diese sieht so aus:

    Ihr Mann Moritz hat sie nur wegen der Mitgift geheiratet und ansonsten kein Interesse an ihr. Die Schwiegermutter verachtet sie, auch weil sie in den vergangenen Jahren kein Kind bekommen hat. Karoline lebt abgeschieden auf Schloss Katzbach in Schlesien und schafft sich mit Büchern eine Fantasiewelt. Zumindest in dieser existiert ein Mann, der sie mit Respekt behandelt und ihr ritterlich zur Seite steht, wenn es schwierig wird. Eine Art von Freiheit. Denn Karoline selbst geht den Problemen aus dem Weg. Mut gehört nicht unbedingt zu ihren prägenden Eigenschaften. Das ändert sich, als sie erfährt, dass ihr Mann in Norwegen ein uneheliches Kind gezeugt haben soll. Sie sieht darin eine Chance, nicht nur für den gewünschten Erben zu sorgen, damit der Familienbesitz nicht an einen ungeliebten Verwandten geht, sollte sich bei den Blankenburg-Marwitzens kein Nachwuchs einstellen, sondern erhofft sich daneben ein Quäntchen Glück für sich selbst. Und so macht sie sich auf die Suche...

    Demgegenüber hat Liv im Haus ihrer Eltern bislang den wahren Unbill des Lebens kennengelernt. Seit frühester Jugend unterstützt sie ihre Mutter beim Broterwerb für die Familie, weil dies ihrem Vater nach einem Unfall nicht möglich ist. So kommt sie als Dienstmädchen nach Stavanger in das Haus von Oddvar und Ingrid Treske. Viel lieber wäre sie allerdings frei von irgendwelchen Dienstherren und ebenso von den Eltern.

    Schon bei ihrer Ankunft muss sie mit ansehen und erleben, wie Oddvar Treske seinen Sohn Elias massregelt. Sie wendet sich dem Jungen offen und behutsam zu und knüpft schnell eine besondere Beziehung zu ihm. Bald vermutet sie, dass hinter dem Verhalten von Oddvar Treske mehr steckt als die sittenstrenge Erziehung eines fürsorglichen Vaters...

    Christine Kabus ist mit ihren in Norwegen angesiedelten Geschichten, die durch ihre ausgezeichnet recherchierten – vor allem der historischen – Hintergründe und Zusammenhänge punkten, zu einer festen Grösse in der Leselandschaft geworden. Auch ihr fünfter Roman nimmt uns mit auf eine Reise in den Norden, an deren Ende wir mit neuem Wissen bestückt und ausserordentlichem Wohlgefühl das Buch aus der Hand legen.

    Dies resultiert aus dem Vermögen der Autorin, Land und Leute mit Können und spürbarem Enthusiasmus zu formen, so dass einzigartige Bilder bei der Lektüre entstehen und zum nachhaltigen Leseerlebnis beitragen.

    Dabei ist hoch einzuschätzen, dass sich Christine Kabus nach „Das Geheimnis der Mittsommernacht“ in ihrem hier vorgelegten Werk „Das Lied des Nordwinds erneut auf meisterhafte Art und Weise mit der Stellung der Frau im Blickwinkel der Zeit auseinandersetzt, diese ins rechte Licht rückt und lebensechte und zugleich emotional agierende Porträts erarbeitet.

    Es ist das Jahr 1905. Norwegen befindet sich an einem Wendepunkt in seiner Geschichte und will sich aus der schwedisch-norwegischen Personalunion und damit aus der Abhängigkeit von Schweden lösen.

    Wie das Land sind auch Liv und Karoline – dabei spielt es keine Rolle, dass Karoline Deutsche ist – anfänglich in ihren Korsetts gefangen. Zwar trennt sie ihre jeweilige Herkunft, eint jedoch die Einbindung in die gesellschaftlichen Normen und damit das Fehlen der Freiheit, selbständige Entscheidungen zu treffen.

    Es gelingt ihnen erst nach und nach, sich davon freizumachen, einen inneren Wandel zu vollziehen, Bewusstsein für die Bedürfnisse und Träume sowie Selbstwertgefühl zu entwickeln und Courage zu verstärken.

    Dabei haben beide Hilfe. Es gibt Menschen, die ihnen die Augen öffnen und es vermögen, ihnen Alternativen zu ihrem bisherigen vorgefassten Lebenswegen aufzuzeigen.

    So ist es Bjarne, der Livs Denken in Gang setzt, ihr die Einsicht in eine völlig andere Welt eröffnet, sie mit neuen Ideen bekannt macht, über Dinge grübeln lässt, über die sie sich zuvor nie mit jemandem ausgetauscht hat.

    In Karolines Fall vermittelt Auguste Bethge ihr ein Frauenbild, dem sie zuvor keine Beachtung geschenkt hat. In deren Begleitung entwickelt Karoline sich und verändert ihre Sichtweise. Sie findet Gefallen an der Formulierung eigenen Gedankengutes, über ihre eigenen Probleme hinaus einen Blick auf die Unzulänglichkeiten der Welt im Allgemeinen und die der Frauen im Besonderen zu werfen, Verantwortung zu übernehmen, Wunschträume verwirklichen zu wollen.

    "Jeder Mensch hat das Recht, selbst über sich zu bestimmen." Mit ihren Heldinnen Liv und Karoline erbringt Christine Kabus ein anschauliches Beispiel dafür, dass dieses Ansinnen von Erfolg gekrönt ist.

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    Vampir989, 17.04.2018

    Klapptext:


    Norwegen, 1905. Das Jahr, in dem das Land um seine Unabhängigkeit ringt, markiert auch für zwei sehr unterschiedliche Frauen einen Wendepunkt:
    In Stavanger tritt Liv, ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen, eine Stelle als Dienstmagd an und muss schon bald die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen: Darf sie sich gegen ihren Dienstherren stellen, um einem kleinen Jungen zu helfen, den ein trauriges Schicksal erwartet? Auch für die junge Gräfin Karoline im fernen Schlesien steht ihre Existenz auf dem Spiel. Der Familienbesitz würde an einen entfernten Verwandten gehen, wenn ihr schwerkranker Mann ohne Erben stirbt. Als sie erfährt, dass er kurz vor der Hochzeit in Norwegen ein Kind gezeugt hat, schmiedet sie einen abenteuerlichen Plan ...

    Ich hatte grosse Erwartungen an diesen Roman und wurde nicht enttäuscht.Schon die ersten Seiten haben mich in den Bann gezogen.
    Der Schreibstil ist leicht und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin und ich wollte das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich wurde in das Jahr 1905 entführt und lernte Liv und Karoline kennen.In jeweils abwechselnden Perspektiven habe ich die beiden Frauen auf ihren unterschiedlichen Wegen begleitet.
    Dabei habe ich sehr spannende,atemberaubende aber auch sehr emotionale und berührende Momente erlebt.
    Die Protognisten wurden sehr gut beschrieben und ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedlich Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Liv und Karoline und ich habe sie gleich in mein Herz geschlossen.Auch die anderen Personen fand ich sehr interessant.Einige davon waren aber nicht so liebenswert und nett.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Ich habe mit erlebt was die Frauen alles durchmachen musste.Dabei habe ich mitgelitten,mitgebangt und mitgefühlt.Durch die sehr einfühlsame und herzergreifende Erzählweise der Autorin wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Alles hat mich sehr berührt und emotional bewegt.Durch die sehr guten Recherchen der Autorin habe ich auch viele Informationen und Wissenswertes zum Thema Unabhängigkeit des Landes Norwegens und der Frauenbewegung zu der damaligen Zeit erhalten.Das fand ich sehr interessant.Fasziniert haben mich auch die sehr ansprechenden und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.Ganz besonders die Landschaft Norwegens hat mich begeistert.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zu erleben.
    Jedes Kapitel in diesem Buch war einfach so spannend und es gab immer wieder unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse.So wurde mir zu keiner Zeit langweilig und jede Seite hat mich mitgerissen.
    Viel zu schnell war ich am Ende angelangt.Ich hätte noch stundenlang lesen können.Der Abschluss hat mir sehr gut gefallen und ich fand ihn sehr gelungen .

    Das Cover finde ich einfach traumhaft schön.Es passt perfekt zu dieser Geschichte und rundet das brilliante Werk ab.

    Ich hatte viele unterhaltsame,emotionale und berührende Lesemomente mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne .

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    Belis, 16.04.2018

    Unabhängig von einander werden Liv in Norwegen und Karoline in Schlesien im Jahre 1905 vor schwere Aufgaben gestellt. Das Schicksal zwingt die beiden Frauen sich von Vertrautem zu verabschieden, neue Wege zu beschreiten und sich auf ihre innere Stärke zu besinnen.

    Liv, aus ärmlichen Verhältnissen, lernt während ihrem Dienst Elias kennen. Viel zu oft und aus nichtigen Gründen gezüchtigt droht diesem ein schreckliches Schicksal. Um dem Jungen zu helfen entschliesst sich die junge Frau zu einer folgenschweren Flucht.

    Karoline führt eine unglückliche, kinderlose Ehe mit Moritz, einem jungen Grafen. Als dieser schwer erkrankt erfährt Karoline zufällig von einem Fehltritt seinerseits. In Norwegen. Heimlich macht sie sich auf die Suche. Hindernissen und Umwegen zum Trotz.


    Schnell hat mich der Schreibstil von Christine Kabus in seinen Bann gezogen. Die faszinierenden Landschaften Norwegens entstehen vor meinem geistigen Auge und emotionale Gefühle ergreifen mich. Ängste, Wut und Trauer wechseln mit Glück, Liebe und Vertrauen. Oft begnet den Protagonisten auch Misstrauen, Neid und unerwartet Unterstützung.

    Die unterschiedlichen Handlungsstränge lassen die Erzählung aus zweierlei Perspektiven erleben und verflechten sich langsam zu einem Ganzen. Langsam und stückchenweise setzen sich Hintergründe und Gegenwart zu einer grossartigen Geschichte zusammen. Die Spannung steigt durch viele Details immer weiter. Neben der eigentlichen Handlung erfährt der Leser viel wissenswertes von Norwegens Geschichte, dem gesellschaftlichen Wandel und dem aufstrebenden Frauenrecht Anfang des 20. Jahrhunderts.

    Ein rundum gelungener Roman aus fesselnder Unterhaltung, historischen Details und spannender Suche. Die wild-romantischen Landschaften Norwegens, zeitlich angepasste Sprache und vielschichtige Charaktere welche teils erstaunliche Entwicklungen durchmachen vervollständigen das Buch. Manch geheimnisvolle oder unsympathische Mitmenschen kreuzen den Weg der beiden Frauen. Zufälle und Begegnungen unterschiedlicher Art lassen Liv und Karoline reifen, geben Halt und neue Zuversicht.

    Ich bin begeistert, Christine Kabus hat mich auf eine historische Reise mitgenommen, die mich noch lange faszinieren wird. Absolut verdiente fünf Sterne dafür.

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    leseratte1310, 12.04.2018

    Karoline freut sich auf die Hochzeit mit dem schnittigen Adligen Moritz. Doch kaum ist die Hochzeit vorbei, ist es auch mit dem Interesse von Moritz an ihr vorbei. Er glänzt durch Abwesenheit, während Karoline ihre dominante Schwiegermutter auf Schloss Katzbach in Schlesien ertragen muss. Es dauert Jahre bis sie erfährt, dass die Familie ihres Mannes nur ihre Mitgift gewollt hat und immer noch gerne Finanzspritzen von Karolines Vater nimmt. Dann erkrankt Moritz schwer und Karoline befürchtet, dass sie nach seinem Tod mittellos dastehen würde. Als sie von einem Kind erfährt, dass Moritz in Norwegen gezeugt hat, will sie den Jungen suchen und annehmen.
    In Norwegen hat muss die junge Liv eine Stelle als Dienstmagd annehmen, um mit ihrem Verdienst die Familie zu unterstützen. Bei den Treskes trifft sie auf einen hartherzigen Dienstherrn, der seinen Sohn Elias schikaniert und grundlos straft. Seine Frau ist sehr unterwürfig und kümmert sich nur um das Baby. Liv mag den Jungen und will ihm helfen.
    „Das Lied des Nordwinds“ ist ein wundervoller Roman über zwei Frauen, die für ein Wenig Glück kämpfen müssen.
    Karoline liest und träumt sich mit der Lektüre in andere Länder und bewundert die selbstbewusste Heldin. So möchte sie auch sein, aber sie ist nicht mutig, denn sie weiss sich nicht einmal gegen ihre Schwiegermutter durchzusetzen. Anfangs mochte ich ihre etwas weinerliche Art nicht besonders, doch als sie der Wahrheit ins Gesicht sehen muss, begreift sie, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen muss und trifft eine Entscheidung, die grossen Einfluss auf ihr weiteres Leben hat. Zum Glück sieht sie ihre Freundin Ida Krusche nach langer Zeit wieder, die ihren einen Schubs gibt. Aber auch Frau Bethge ist eine Frau, die mit ihrer couragierten Art und ihrem Einsatz für die Gleichberechtigung von Frauen, grossen Einfluss auf Karoline hat. Sie hat mir sehr gefallen.
    Liv hat dagegen ein hartes Leben. Liebe und Mitgefühl erfährt sie in ihrer Familie nicht, dafür muss sie schwer arbeiten und für den Unterhalt der Familie sorgen. Sie hat ihr Herz auf dem rechten Fleck und bemüht sich von Anfang an, das Vertrauen von Elias zu gewinnen und ihm das Leben leichter zu machen. Ungeachtet der Folgen für sie selbst, will sie Elias helfen. Wie wenig ihre Meinung zählt, bekommt man dann mit, als der Missionar Halvor Eik beschliesst Liv zu heiraten und alles in die Wege leitet ohne sie jemals gefragt zu haben. Aber die Meinung von Frauen zählt sowieso nicht, das kann man auch bei den Treskes sehen. Oddvar macht Ingrid klein und sie setzt dem nichts entgegen.
    Aber nicht nur die Frauenbewegung wird thematisiert, wir erfahren auch noch einiges über die politische Lage und die Unabhängigkeitsbestrebungen der Norweger.
    Beide Handlungsstränge sind interessant, obwohl sie sehr unterschiedlich verlaufen. Am Ende fügt sich dann alles schlüssig zusammen und es gibt vor einige der Charaktere eine Überraschung.
    Dieser Roman hat mich sehr gut unterhalten und ich konnte mit den Protagonisten mitfühlen und mitfiebern.
    Ich kann das Buch nur empfehlen.

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    Gelinde R., 18.04.2018

    Das Lied des Nordwinds, von Christine Kabus

    Cover:
    Wunderschön, weckt sofort mein Fernweh.

    Inhalt:
    Norwegen 1905.
    Zwei Frauen, aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten treten die Flucht an und begeben sich auf die Suche. Sie stehen und kämpfen für sich selber und für andere. Beide aus unterschiedlichen Gründen, doch ihr Ziel ist seltsamerweise fast das gleiche.
    Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende 18 jährige Liv findet Hilfe in Bjarne der mehr in ihr sieht als die Dienstmagd.
    Die 26jährige adlige Karoline, bricht aus ihrer Ehe aus und findet Hilfe in der taffen Frau Bethge, einer Frauenrechtlerin, die das Herz auf dem rechten Fleck hat.
    Wie, wann und wo werden sich Liv und Karolin über den Weg laufen?

    Meine Meinung:
    Dies ist der fünfte Roman von Christine Kabus, und ich bin wieder begeistert.

    Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Wir starten sofort und sind sofort mitten drin in der Handlung. Meine Emotionen und meine Sympathien sind sofort verteilt. Die Protagonisten werden sehr schön nacheinander vorgestellt und alle sind liebevoll und einzigartig charakterisiert und sehr authentisch.

    Es werden immer wieder neue Fragen und Vermutungen wach, so dass ganz kontinuierlich die Spannung steigt. Ab einem gewissen Punkt ahnen wir zwar, in welche Richtung es geht, aber der Weg bis zur „Klarheit“ ist sehr schön mitzuerleben. Zum Schluss kullern dann auch ein paar Tränen der Rührung.

    Und was man so über die Anfänge der Frauenbewegung liest ist echt interessant.
    Ganz besonders klasse finde ich wie die norwegischen Spezialitäten immer wieder mit eingebaut werden. Da ich selber schon in Norwegen war, habe ich immer wieder ein „Aha- ja, war so lecker“ –Erlebnis (Käse : brubost, Zimtschnecken: kaneklbullar).

    Ganz leicht und unbemerkt werden auch geschichtliche Fakten in die Geschichte integriert.

    Hier noch Zitate die mir u.a. sehr gut gefallen haben:

    Zum schmunzeln:
    -Berge von unten, Kirchen von aussen und Gasthäuser von innen.

    sehr weise:
    -Hart sein im Schmerz, nicht wünschen, was unerreichbar oder wertlos, zufrieden mit dem Tag wie er kommt, in allem das Gute suchen, und Freude an der Natur und den Menschen haben, wie sie nun einmal sind.

    Mein Fazit:
    Ein wunderbarer Roman, der in einem tollen Land spielt und viele Emotionen in mir wachgerufen hat. Das Buch hat mir toller Lesestunden geschenkt.
    Deshalb volle Punktzahl und 5 Sterne.

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    Honigmond, 29.04.2018

    Zum Buchinhalt:
    Norwegen, 1905. Das Jahr, in dem das Land um seine Unabhängigkeit ringt, markiert auch für zwei sehr unterschiedliche Frauen einen Wendepunkt:

    In Stavanger tritt Liv, ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen, eine Stelle als Dienstmagd an und muss schon bald die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen: Darf sie sich gegen ihren Dienstherren stellen, um einem kleinen Jungen zu helfen, den ein trauriges Schicksal erwartet? Auch für die junge Gräfin Karoline im fernen Schlesien steht ihre Existenz auf dem Spiel. Der Familienbesitz würde an einen entfernten Verwandten gehen, wenn ihr schwerkranker Mann ohne Erben stirbt. Als sie erfährt, dass er kurz vor der Hochzeit in Norwegen ein Kind gezeugt hat, schmiedet sie einen abenteuerlichen Plan.


    Mein Leseeindruck:
    Der Autorin ist es gelungen, das Schicksal zweier Frauen in Norwegen abwechselnd zu erzählen und dabei deren unterschiedliche Entwicklung im weiteren Verlauf der Handlung spannend zu schildern. Dies ist sehr glaubhaft beschrieben und die beiden Frauen sind so gut beschrieben, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Auch ist die Handlung an sich sehr spannend und detailgetreu, so dass man meint, dabei zu sein. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und detailliert, zudem sehr gut verständlich. Die Beschreibung der Handlungsorte in Norwegen ist ebenso gut gelungen und wunderschön beschrieben.

    Mein Fazit:
    Ein sehr spannender und mitreissender historischer Roman, den man kaum aus der Hand legen mag und der auch gefühlvoll ist, was mir sehr gut gefallen hat. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

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