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  • 3 Sterne

    19 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Adelheid S., 18.02.2017

    Als Buch bewertet

    Ostpreussen 1920: Frederike verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz. Bis sie eines Tages erfährt, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist: Ihr Erbe ist nach dem grossen Krieg verloren gegangen, sie hat weder Auskommen noch Mitgift. Während ihre Freundinnen sich in Berlin vergnügen und ihre Jugend geniessen, fühlt sich Frederike ausgeschlossen. Umso mehr freut sie sich über die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers Ax von Stieglitz. Wäre da nur nicht das beunruhigende Gefühl, dass den deutlich älteren Mann ein dunkles Geheimnis umgibt ...

    Zum Cover: Sehr schön und zur Zeit passend. Auch die Taschenbuchausgabe hat eine gute Papierqualität.

    Meine Meinung zum Buch: Bei diesem Buch habe ich gemischte Gefühle. Der Schreibstil selbst ist sehr gut, die Thematik authentisch und die Umgebung und die Menschen sind sehr plastisch gestaltet. Dennoch habe ich das Buch nicht so richtig genossen, da es sehr langatmig ist und sich die Themen und Gespräche immer wieder wiederholen und keine Spannung aufkommt. Die Charaktäre sind der Zeit angepasst, erscheinen aber zu oberflächlich während es sich immer von einer Mahlzeit zur anderen zieht. Um dieses Buch zu lesen, benötigt es eine grössere Portion Geduld, die mir für dieses Buch gefehlt hat.Ich finde das Buch interessant um das damalige Leben besser verstehen und nachvollziehen zu können, aber ansonsten fehlt einfach der gewisse Kick.

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  • 5 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 31.01.2017

    Als Buch bewertet

    "Das Lied der Störche" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Ulrike Renk gelesen habe. Und ich war und bin immer noch total begeistert. Die Autorin entführt uns nach Ostpreussen.

    Hier befinden wir uns im Jahr 1920. Frederike verbringt auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz eine glückliche und unbeschwerte Kindeheit. Doch das sie ja eine von Weidenfels ist und aus der ersten Ehe ihrer Mutter stammt, hat sie keinen Anspruch auf den Familienbesitz und ihre Zukunft ist ungewiss. Denn ihr ganzes Erbe ist nach dem Krieg verlorengegangen. Während ihre Freundinnen in Berlin ihre Jugend geniessen, besucht Frederike eine Gartenschule um für die Zukunft als Gutleiterin bestens vorbereitet zu sein. Doch da ist der Gutsbesitzer Ax von Sieglitz, den Frederike schon immer bewundert. Doch irgendwie scheint Ax von einem dunklen Geheimnis umgeben.

    Ich bin sofort eingetaucht in die Geschichte und habe mich auf dem Gut von Onkel Eric wohlgefühlt. Der Schreibstil der Autorin ist etwas ganz besonderes. Man lebt die Geschichte direkt mit. Ich habe meine Zeit bei Frederike sehr genossen. So ein Leben auf dem Gut war zu dieser Zeit schon etwas ganz besonderes. Frederike und ihre Geschwister hatten zwar gewisse Freiheiten und Onkel Eric hat sie wie seine eigenen Kinder behandelt, aber sie mussten auch die Arbeitsabläufe auf dem Gut kennenlernen und das fand ich total in Ordnung. Gerne hätte ich auch meine Runden in dem tollen Schwimmteich gedreht. Und die Stallungen waren ja herrlich. Und auch die Gesellschaften waren ein besonderes Highlight für die Bewohner des Gutes. Ich sehe die nette Köchin vor mir und dann Tante Edel. Frederikes Mutter hat es ja am Anfang auch nicht leicht gehabt. Aber ihr Mann hat ihr immer Rüchhalt gegeben und sie ist eine hervorragende Gutsherrin geworden. Und dann Ax, der viele Tage auf dem Gut verbracht hat und den Frederike kennt seit sie 11 Jahre alt ist. Ich fand es auch toll, die Entwicklung von Frederike zu beoachten. Sie ist jetzt eine junge Frau, die ihren Weg geht.

    Ein absolutes Traumbuch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gegeistert hat. Ein herausragende Familiensaga, die auf wahren Begebenheiten berührt. Das Cover ist für mich auch ein echter Hingucker. Genau so habe ich mir das Guthaus vorgestellt. Selbstverständlich vergebe ich gerne 5 Sterne und freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    Risi, 06.02.2022

    Als Buch bewertet

    Das ist ein sehr bewegender Roman vom ersten bis zum letzten Kapitel und Buch. Erschreckend ist wieviel tatsächlich der Wahrheit entspricht. Dass das alles so passiert ist. Dieses Buch ist ein Muss. Es nimmt uns mit in die Zeit der Gutsbesitzer, wie sie lebten. Man kann sich so richtig hineinfühlen. Es ist alles so geschrieben, als wäre man mittendrin und gehört zur Familie. Es nimmt uns aber auch mit in eine Zeit, die wir zumeist nicht erleben mussten. Ich finde trotz allem das Ende sehr schön und gönne es der leidgeprüften und trotzdem so so starken Freddy von Herzen. Ein rundum tolles Buch. Tolle Autorin ...!!!!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 30.01.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ulrike Renk schreibt bereits seit längerer Zeit historische Romane und ist vielen Lesern wahrscheinlich für ihre gut recherchierten Geschichten bekannt. Mit diesem neuen Werk, das den Auftakt zu einer Trilogie bildet, hat sie meine Erwartungen voll erfüllt!
    Die Handlung spielt in Ostpreussen in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Hierbei gelingt es der Autorin wunderbar, das Leben auf einem damaligen Gutshof nicht nur vorstellbar, sondern fast erlebbar zu machen. Es scheint, als würden die Figuren gleich aus dem Buch heraussteigen.
    Hierbei ist der Erzählstil leicht und humorvoll, sowie stets sehr authentisch. Dies merkt man auch an den herrlichen Redewendungen, beispielsweise das obligatorische "Erbarmung!" als Ausruf der Dienstboten.
    Das Buch liest sich direkt von Anfang an sehr gut, allerdings wurde es für mich im Verlauf immer stärker. Die ersten Kapitel behandeln die Kinderjahre der Protagonistin und werden nur aus ihrer Sicht erzählt - daher herrscht die kindliche Sicht stark vor und es kommt teilweise ein wenig Jugendbuch-Atmosphäre auf.
    Später reift Freddy dann heran und geht ihren Weg. Dieser ist in jedem Fall sehr spannend, allerdings vor allem im letzten Drittel des Buches. Während ich mir im Mittelteil teilweise ein wenig mehr Tempo und Aufregung gewünscht hätte, habe ich den letzten Teil dann mit grosser Spannung gelesen und kann den 2. Teil kaum erwarten.

    Ein zwar über längere Strecken unaufgeregter, aber wunderbar geschriebener Roman, den ich definitiv allen Lesern historischer Romane empfehlen möchte. Ulrike Renk ist eine sehr gute Autorin und hat dies hier wieder vollständig beweisen können.

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  • 4 Sterne

    6 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R., 30.01.2017

    Als Buch bewertet

    Der Klappentext versprach eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack und ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, denn die sympathische und überaus talentierte Autorin, Ulrike Renk, begleitete mich in einer wunderbaren Leserunde, die dem Buch das i-Tüpfelchen aufsetzte.

    Basierend auf einer wahren Geschichte verfasste Frau Renk mit diesem Auftakt ihre eigene kleine Ostpreussensaga. Anschaulich erlebt man als Leser das Leben auf einem Gut jenseits des polnischen Korridors, das uns aus einer anderen Welt erscheint. Für die drei jungen Geschwister Freddy, Fritz und Greta, ist es unbeschwerte Natur und Weite. Sie dürfen Teil haben am Landleben, helfen bei der Ernte, bei den Tieren und baden im Sommer im eiskalten See um sich danach von der Köchin verwöhnen zu lassen. Schnell ist das Leben in der Grossstadt vergessen. Es könnte alles sehr idyllisch sein, hätte es Freddys Mutter sich nicht in den Kopf gesetzt Freddy standesgemäss zu vermitteln. Sie meint es wohl gut, aber ihre Methoden sind oft mehr als unsensibel und machen der Tochter das Leben schwer. Stefanies Credo scheint „Der Zweck heiligt die Mittel“ zu sein. Ob sie damit Erfolg hat, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

    Durch ihre wunderbar authentischen Darstellungen vom Leben in den 20er Jahren mit ostpreussischer Färbung fühlt man sich den Charakteren und dem ganzen Umfeld sehr nah. Ich denke an die warmherzige Köchin, die solch herrliche Spezialitäten wie Klunkersuppe und gespickten Rehbraten kreiert und für ihre Marjellechens immer ein extra Schmankerl bereithält. Oder den wunderbaren Stiefvater Erik, der die drei ins Herz geschlossen hat als wären es seine eigenen Kinder. Ein gutes Beispiel ist auch Eriks Schwester Edel, die trotz ihres Schicksals nicht bitter geworden ist. Frau Renks interessante Beschreibungen haben mich mal wieder neugierig auf Ostpreussen gemacht und zu weiteren Recherchen im Internet animiert. So überbrücke ich dann die Zeit bis zum nächsten Teil dieser herrlichen Trilogie.

    Ein kleines Sternchen ziehe ich ab, da mir das Buch an manchen Stellen ein bisschen zu wenig Action hatte. Aber es ist eben eine Geschichte aus dem wahren Leben, da kann wohl nicht immer etwas Grosses passieren.

    Ich freue mich jedenfalls sehr auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    10 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine M., 16.02.2017

    Als Buch bewertet

    Das "Lied der Störche" von Ulrike Renk ist der erste Teil einer neuen dreiteiligen Familiensaga. Sie spielt in Ostpreussen, beginnt Anfang 1920 und beruht teilweise auf wahren Begebenheiten. Die elfjährige Frederike zieht mit ihrer Mutter und ihren beiden Halbgeschwistern zum neuen Stiefvater auf dessen Gutshof in die ostpreussische Provinz. Dort erlebt sie eine relativ unbeschwerte Kindheit in einer beschaulichen Umgebung. Durch den Tod des Vaters hat sie ihr Anrecht auf ein Erbe verloren und soll nach Abschluss ihrer Ausbildung baldmöglichst gut verheiratet werden. Erste Bewerber sind auch schon da und umgarnen sie. Unter ihnen ist der ältere Ax von Stieglitz, den sie schon als Kind faszinierend fand und den ein dunkles Geheimnis umgibt.

    Ulrike Renk schreibt Bücher, die Suchtpotential entwickeln. Auch hier ist es ihr wieder gelungen, mich vollkommen zu fesseln. Ich wollte immer nur weiter lesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der wundervolle Schreibstil lies mich komplett in der Geschichte versinken, die 500 Seiten verflogen wie im Nu, nur der Cliffhanger am Ende ist fast ein wenig gemein. So bleibt nur die Hoffnung, dass Band Nummer Zwei möglichst bald auf dem Markt kommt. Die Autorin hat die wunderbare Atmosphäre der ostpreussischen Landschaft eingefangen und perfekt wiedergegeben. Sie erzählt vom Leben und Arbeiten auf dem Gut, man fühlt sich als Leser, als wäre man mitten drin. Jedes Detail passt und spiegelt die damalige Zeit ungekünstelt wieder. Sie zeigt die strengen gesellschaftlichen Konventionen, die damals extrem ernst genommen wurden und die das Leben, vor allem das der Frauen, stark beeinträchtigten. Obwohl Freddy in einer relativ heilen Welt aufwächst, wird sie oft mit der harten Wirklichkeit konfrontiert. Dies macht sie zu einer starken jungen Frau, die ihren eigenen Kopf hat. Die einzelnen Charaktere, einschliesslich der Nebencharaktere, wurden, wie gewohnt, von der Autorin hervorragend ausgearbeitet und sind sehr realistisch dargestellt. Die vielen kleinen und liebevollen Details, sei es das Treiben in der Küche, das Beschäftigen mit den Tieren, machen aus dem Buch ein lebendiges, facettenreiches Gesamtkunstwerk, das nur eine Ulrike Renk schaffen kann. Ich verneige mich vor ihrem Können und hoffe, dass ich noch viel von dieser wunderbaren Schriftstellerin lesen darf.

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  • 3 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marlene B., 02.09.2018

    Als eBook bewertet

    Der Inhalt ist interessant und anschaulich geschrieben.

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  • 5 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bert N., 14.11.2018

    Als eBook bewertet

    Es liest sich sehr gut sehr unterhaltsam kann ich nur empfehlen

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  • 5 Sterne

    13 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 24.01.2017

    Als Buch bewertet

    Als Frederike mit 11 Jahren auf das Gut ihres zweiten Stiefvaters kommt, fängt für sie ein neues Leben an. Gemeinsam mit ihrer Mutter und den beiden Halbgeschwistern siedeln sie von Potsdam nach Ostpreussen aufs Land. Für Frederike fängt damit ein völlig neues Leben an, aber schnell findet sie sich in die Gegebenheiten ein und findet Gefallen am Landleben. Ein eigener Hund, ein eigenes Pony erleichtern dieses Einleben schnell. Auch die Familie entwickelt sich weiter und so werden weitere Geschwister geboren.

    Friederike wird irgendwann klar, dass sie zwar eine Familie hat, aber trotzdem nicht so richtig dazu gehört. Um ihr weiteres Leben abzusichern, muss sie einen vermögenden Mann finden, denn ein eigenes Erbe hat sie nicht zu erwarten. Ein Kandidat wäre Ax von Stieglitz. Aber der ist viel älter als sie und ob er sie überhaupt als Frau wahrnimmt?

    Besonders gut hat mir die Protagonistin Friederike gefallen. Sie übernimmt schon früh die Verantwortung für jüngere Geschwister und doch ist ihre Welt nicht so in Ordnung, wie es scheint. Die Autorin hat das Leben Freddys sehr einfühlsam erzählt, auch an ihren Gedanken, Ängsten und Sorgen lies sie uns teilhaben. Und es ist nicht nur das Teilhaben, während des Lesens entsteht auch der Wunsch, dass für Freddy alles gut ausgehen wird. Lest selbst, wie alles sich entwickelt.

    Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Das Lied der Störche“ einen emotionalen und atmosphärisch dichten Roman vorgelegt. Von der ersten Seite an entwickelt die Geschichte einen derartigen Sog, dass der Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. So darf man als unsichtbarer Beobachter im Hier und Jetzt zusammen mit Frederike die Ereignisse in der Familie miterleben. Gleichzeitig ist es eine Zeitreise in das vergangene Jahrhundert. Ostpreussen in den zwanziger Jahren, da war die Welt noch in Ordnung. Die Beschreibung des Landlebens zur damaligen Zeit, die Sommergäste, die jedes Jahr erscheinen, diese vielen Menschen, die auf so einem Landgut lebten. Man erfährt während des Lesens soviele Einzelheiten über das damalige Leben, die ich zum Teil so gar nicht gewusst oder wahrgenommen hatte.

    Von mir gibt es für dieses Buch verdiente 5 Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an alle.

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  • 5 Sterne

    8 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 27.01.2017

    Als Buch bewertet

    Die 11 jährige Frederike kommt mit ihren Halbgeschwistern auf das Gut ihres Stiefvaters nach Ostpreussen. Eine grosse Umstellung für das Mädchen, das bisher in Potsdam lebte. Schon bald lernt sie das Leben auf dem Gut lieben und sie verbringt sorglose und behütete Jahre, auch wenn ihre Zukunft nicht rosig aussieht. Ihr leiblicher Vater ist früh verstorben und liess die Mutter mittellos zurück, ohne Mitgift und Erbansprüchen, bleibt ihr nur die Hoffnung auf eine Ehe mit einem vermögenden Mann. Mit Ax von Stieglitz hat ihre Mutter auch schon den passenden Kandidaten im Auge. Der reiche Gutsbesitzer, ein langjähriger Freund der Familie, ist zwar deutlich älter als Freddy, aber seine geheimnisvolle Aura faszinierte Freddy schon als Kind und so lässt sie sich gern in diese Verbindung drängen.
    Ostpreussen in den Zwanziger Jahren ist noch eine heile Welt, auch wenn die Gutsbesitzer schon mit Sorge auf die Politik sehen. Getrennt durch den „polnischen Korridor“ vom Deutschen Reich klingen in kleinen Begebenheiten und Gesprächen die drohenden Veränderungen an. Diese Epoche wird lebendig und genau beschrieben. Ulrike Renk hat ein Händchen für historische Stoffe und kann sie wunderbar mit Leben erfüllen. Sie erzählt vom idyllischen Leben auf einem Gut des Landadels ist, wo es an nichts fehlt, Feste und Bälle den Alltag auflockern und dienstbare Geister auch ohne Elektrizität und fliessend warm Wasser für Komfort sorgen. Auch in ihrem neuen Roman, der ähnlich wie ihre Trilogie über die „Australischen Schwestern“ von tatsächlichen Begebenheiten und wahren Personen angeregt ist, stellt sie ihr Können unter Beweis. Mit Frederike, genannt Freddy, ist ihr eine wunderbare Figur gelungen, liebenswert und sympathisch, begleitet man sie auf ihrem nicht leichten Lebensweg.
    Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat mich diese Geschichte gefesselt und liess mich in diese vergangene Epoche und Landschaft eintauchen. Ganz geschickt ist das Ende, denn es lässt mich und wohl auch jede andere Leserin ungeduldig auf die angekündigte Fortsetzung warten.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 01.02.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Lied der Störche, von Ulrike Renk

    Cover:
    Sehr schön, im Hintergrund ein Gutshaus und vorne die Frau mit einem Blick in den man vieles hineininterpretieren kann.

    Inhalt:
    Ostpreussen 1920.
    In der Nähe von Graudenz, verbringt Frederike eine glückliche und unbeschwerte Kindheit (mit ihrer ganzen Familie) auf dem Gut ihres Stiefvaters.
    Doch je älter sie wird desto klarer kristallisiert sich heraus, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist, denn sie hat keine Mitgift zu erwarten.
    Fern ab vom „Reich“ lernt sie das Gutsleben kennen und lieben.
    Hier lernt sie auch den Gutsbesitzer Ax von Stieglitz kennen, der schon früh ihre Aufmerksamkeit weckt, aber von einem dunklen Geheimnis umgeben ist.

    Eine berührende Familien-Saga, die auf wahren Begebenheiten beruht.

    Meine Meinung:
    Gleich vorab: Ein Buch das mich von der ersten bis zur letzen Seite begeistert hat.

    Ich kenne die Autorin, Ulrike Renk, schon von ihrer Australien-Saga (auch da war ich begeistert) und dieses Buch ist wieder genauso brillant geschrieben.
    Die Wort- und Satzwahl ist einfach unvergleichlich. Die Personen, Charaktere, Handlungen, egal was, es wird alles so treffend, emotional und einfach perfekt beschrieben.
    Die Familie um Frederike, und vor allem auch Frederike selber, wird so gut beschrieben, dass ich mit am Tisch sitze, mit den Kindern die Streiche aushecke, mit den Erwachsenen (hier auch wieder mit Frederike), hoffe und grüble, und traurig bin wenn Frederike es ist.
    Wunderbar ist ein sehr feiner Humor eingebaut, der mir immer wieder ein Schmunzeln (oder sogar lautes Lachen) entlockt.
    Die Landschaft und das Leben auf und um das Gut, zur damaligen Zeit, sind so wunderschön beschrieben dass in meinem Kopf mehr als nur ein Kino abläuft.
    Ich fühle die Emotionen, ich sehe jede Regung in den Gesichtern, ich höre die Geräusche, das perlende Lachen der Kinder, das Schnauben der Pferde oder die Stimme der Köchin (die neben der Hauptperson zu meinem Liebling wurde).
    Perfekt wurde der Dialekt mit eingebaut, was das ganze super authentisch macht.

    Mein einziger Kritikpunkt ist der Cliffhänger zum Schluss. Als Leser bin ich ein Mitglied der Familie von Frederike geworden und an der schönsten Stelle bricht es dramatisch ab und ich muss nun warten, bis die Fortsetzung, die schon in Arbeit ist (laut Autorin) auf den Markt kommt.

    Ich könnte hier noch weiter mit lauter Superlativen von diesem Buch schwärmen, dass das Buch ein echter Pageturner ist, ich es nicht aus der Hand legen konnte, ich wie gebannt an den Seiten geklebt bin, und und und…………aber ich mache es kurz und sage einfach: dieses Buch ist ein „Must Have“ für jeden der historische Romane und vor allem Familien-Sagas liebt.

    Autorin:
    Ulrike Renk, geb. 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie (und ihren Hunden) in Krefeld.

    Mein Fazit.
    Ich kann jetzt schon sagen dieses Buch wird ein Highlight für dieses Jahr werden, und ich warte jetzt schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung.
    So berührend, so emotional, so romantisch, so realistisch, so wunderbar.
    Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und von mir 5 Sterne, wenn ich könnte noch mit + zusätzlich.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 06.02.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nachdem Frederikes Mutter bereits zweimal verwitwet ist, heiratet sie Erik von Fennhusen und zieht mit ihren Kindern auf Eriks Gut. Vorher hatte Stefanie mit ihren Kindern in Potsdam gelebt und nun müssen sie sich an das eintönige Landleben gewöhnen. Frederike ahnt schon sehr früh, dass sie auf Gut Fennhusen keine Zukunft haben wird. Ihr Stiefvater wird immer wieder von Ax von Stieglitz besucht und Freddy fühlt sich gleich zu ihm hingezogen.
    Von Anfang an hat mich diese Geschichte gefangen genommen. Der wundervolle Schreibstil trägt genauso dazu bei wie liebevolle Darstellung von Land und Leuten. Hin und wieder gibt es ein wenig ostpreussischen Dialekt, was alles noch authentischer macht.
    Die politischen Verhältnisse in jener Zeit sind nicht einfach. Wollte man aus Ostpreussen nach Berlin, musste man durch den polnischen Korridor. Die Züge wurden dafür verplombt und oft auch verdunkelt. Zunehmend wird auch die wirtschaftliche Lage schwieriger.
    Freddy ist 11 Jahre alt als sie mit ihrer Mutter und den Halbgeschwistern auf das Gut kommt. Für alle ist es nicht einfach, sich dort zurecht zu finden. Stefanie ist nun Gutsfrau und muss erst lernen, wie man so ein Gut führt. Dabei eckt sie bei „den Leuten“, wie man die Bediensteten nennt, auch an. Die Kinder haben ein unbeschwertes Leben, auch wenn sie Regeln beachten und Pflichten übernehmen müssen. Stefanie ist eine gute Mutter, die für ihre Kinder das Beste will, aber sie plant manchmal so generalstabsmässig, dass sie gefühllos wirkt. Erik ist ein sehr liebevoller Vater auch für seine Stiefkinder. Die verantwortungsvolle Frederike kümmert sich um ihre Geschwister und ist sehr wissbegierig. Mit den Angestellten kommt sie gut zurecht. Aber sie weiss auch, dass sie nicht die Ansprüche geltend machen kann wie ihre Geschwister. Daher ist sie schon früh besorgt, was die Zukunft ihr bringen wird. Sie freut sich immer, wenn Ax auf dem Gut auftaucht. Wie Freddy ist auch er fasziniert von Wölfen. Doch den jungen Mann umgibt auch ein Geheimnis.
    Aber auch die Nebencharaktere sind interessant und sehr individuell dargestellt. Ganz besonders hat es mir die warmherzige Köchin angetan, aber auch Hans, der nicht nur ein Herz für die Tiere hat.
    Ich habe mich sehr wohlgefühlt auf Gut Fennhusen und bin schon gespannt, wie es mit Frederike weitergeht.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 05.12.2019

    Als eBook bewertet

    Leider habe ich die Bücher noch nicht gelesen, schein aber spannend zu sein

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    irmtraut b., 08.08.2017

    Als eBook bewertet

    Mir hat dieses Buch sehr gefallen. MEINE Mutter stammt aus Ostpreussen,schon deswegen finde ich das Buch sehr interessant. Aber es ist eine schöne Erzählung und so richtig für den Urlaub und zur Entspannung. Ich war ganz traurig das ich es so schnell durch hatte.Ich kann es nur weiterempfehlen. Jetzt eben sehe ich es gibt eine Fortsetzung und habe sie mir gleich bestellt.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 08.02.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nach der Hochzeit der verwitweten Mutter zieht Frederike mit ihr auf ein ostpreussisches Gut zum Stiefvater Erik. Dort verlebt sie mit ihren Halbgeschwistern eine behütete, geordnete aber glückliche Kindheit. Das Landleben, fernab einer grösseren Stadt und auch fern vom Rest des Deutschen Reiches, ist geprägt von den jahreszeitlichen Arbeiten, vom Umgang mit den Tieren, dem Versuch einen grossen Haushalt zu organisieren und zu finanzieren. Die Kinder werden von einem Hauslehrer unterrichtet, haben wenig Kontakt zu anderen Kindern. Ihre Eltern erziehen sie liebevoll aber streng und haben einen festen Blick auf die Zukunftspläne, die sie mit ihren Kindern verfolgen. Da Frederike keine leibliche Tochter von Erik von Fennhusen ist, wird im Laufe der Jahre immer wichtiger, dass sei eine solide Ausbildung bekommt, um sich so für die Ehe mit einem anderen Gutbesitzer zu qualifizieren. Schon von Kindheit an ist Frederike fasziniert von dem über 10 Jahre älteren Ax. Als sie ins heiratsfähige Alter kommt, möchte die Mutter eine Verbindung zwischen den beiden forcieren.
    Wer Ulrike Renk kennt weiss, dass ihre Geschichten von realen Personen handeln und deren Familiengeschichte erzählt wird. Im Zentrum stehen immer junge Frauen die für sich einen Platz im Leben suchen. Dabei hat sie einen ruhigen und unaufgeregten Erzählstil und nimmt sich viel Zeit für die zwischenmenschlichen Beziehungen der Familien. Im „Lied der Störche“ kommt dazu noch ein intensiver Blick auf die unteren Stände, die im Haushalt der Familie dafür sorgen, dass das Gut so reibungslos läuft. Die einfachen „Leute“ und die Gutsbesitzerfamilie bilden eine harmonische Einheit in der jeder seinen Platz kennt.
    Frederike, ihre Mutter und ihre Geschwister finden nach kleinen Anlaufschwierigkeiten in Ostpreussen ein Zuhause. Freddy entwickelt sich zu einer klugen Frau, die von Anfang an eine grosse Empathie für Mensch und Tier hat. Vielleicht fehlt ihr auch deshalb manchmal etwas der gesunde Widerspruchsgeist der Jugend. Und sie tut sich auch schwer mit der Entscheidung, ob der etwas geheimnisvolle spröde Ax der Richtige für sie ist.
    Mir hat gefallen, wie nah man der Familie und dem Personal kommt. Es erinnert ein bisschen an ein deutschen Downton Abbey. Allerdings ist es viel idyllischer und entspannter und die Dramen hier im Buch sind verhältnismässig klein und harmlos und lösen sich zumeist sehr schnell in Wohlgefallen auf. Im Mittelteil fand ich, dass die Geschichte etwas dahin plätscherte. Es wurde sehr viel von den Vorbereitungen diverser Feste berichtet und der Alltag war doch recht ereignislos auf so einem Gut – wenn man mal von der vielen Arbeit absah.
    Eine stille, anschaulich erzählte Geschichte, die ganz am Schluss noch eine Überraschung parat hatte und so neugierig macht auf die angekündigte Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    10 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 05.02.2017

    Als Buch bewertet

    Frederike von Weidenfels, erstes Kind von Stefanie von Fennhusen aus erster Ehe, ist gerade mal 11 Jahre als sie mit ihrer Mutter und den Halbgeschwistern auf das Gut derer von Fennhusen zu ihrem Stiefvater ziehen. Wird sie sich in das eintönige, ihr ungewohnte Landleben eingewöhnen können? Und wird sie, mittellos als Stieftochter von Erik von Fennhusen jemals einen angemessenen Ehemann finden? Lest selbst…
    Mich hat dieses Buch von Anfang an gefangen genommen und in das Ostpreussen Anfang des 20. Jahrhunderts eintauchen lassen. Ulrike Renk hat dazu viele legale Mittel verwendet.
    So sind die Charaktere liebevoll beschrieben. Besonders gefallen hat mir der in den Dialogen beschriebene Kinderwitz der Geschwister/Halbgeschwister um Frederike. Das war so realistisch und glaubhaft – einfach Kindermund zum Schmunzeln.
    Ich finde, es ist der Autorin bei Frederike wunderbar gelungen die Entwicklung vom verwöhnten Stadtkind zur verantwortungsbewussten jungen Frau in dieser Geschichte darzustellen. Aber auch die im ostpreussischen Dialekt geschriebenen Dialoge der Leute (Angestellten) haben mich stark an meine Kindheit erinnert. Da war ich oft im alten Forsthaus, wo Förster und deren Vater diesen Dialekt sprachen. Für mich ein klares Zeichen dafür, dass die sprachliche Darstellung absolut authentisch ist.
    Durch dieses Buch wurde mir erst wieder in Erinnerung gerufen, dass Ostpreussen – nur erreichbar durch eine bewachte Fahrt durch den polnischen „Korridor“ – total vom restlichen Deutschland abgeschnitten war.
    Das Buch muss man einfach Lesen, wenn man Familiensagas mag. Von mir gibt’s dafür
    5 wohlverdiente Lesesterne! Am Ende habe ich mich gefreut, dass die Autorin noch einen Folgeband zu diesem Buch versprochen hat. Dem fiebere ich schon jetzt entgegen.

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  • 1 Sterne

    9 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Serenissima, 10.03.2017

    Als eBook bewertet

    In dem Buch passiert: nichts. Ausser, dass seitenweise Essen geplant werden, null. Keine Spannung, keine Charakterentwicklung, nichts.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annett H., 18.06.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch:
    Es handelt sich bei diesem Buch um den ersten Teil der Ostpreussen-Saga von Ulrike Renk. Die Geschichte basiert zum Teil auf wahren Begebenheiten, wie die Autorin im Nachwort berichtet. Da mir der Name der Autorin im Buchladen häufiger begegnete, habe ich meiner Neugier nachgegeben und mir diesen ersten Teil gekauft. Meine Erwartungen waren relativ hoch, da Renks Bücher zumeist auf den Bestseller-Listen auftauchen.

    Worum geht’s?
    Die 11jährige Frederike zieht mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Halbgeschwistern 1920 zu ihrem Stiefvater nach Gut Fennhusen, ein recht beachtliches Gut in der Nähe von Graudenz. Hier verbringt sie eine glückliche Kindheit, die geprägt ist vom Leben auf dem Gut. Nach erfolgreicher Ausbildung für höhere Gutstöchter kehrt sie 1928 zurück und übernimmt neben ihrer Mutter mehr und mehr Verantwortung bei der Führung des Gutes. Bereits als Mädchen schwärmt sie für den deutlich älteren Ax von Stieglitz. Und obwohl Frederike ihn auch als junge Frau überaus anziehend findet, wird sie das Gefühl nicht los, dass er ein Geheimnis hat.

    Charaktere:
    Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Frederike von Weidenfels, die älteste Tochter von Stefanie von Fennhusen. Zwar mag ich diese Figur, weil ich sie im Laufe der Zeit recht gut kennenlernt habe, aber trotz allem ist sie mir stets zu brav und verursacht für meine Begriffe zu wenig Konflikte. Im Vergleich zu ihren Freundinnen, die in Berlin ihr Leben in vollen Zügen geniessen, lässt sich Frederike auch bei Besuchen nicht wirklich mitreissen. Sie wirkt auf mich über die gesamte Länge des Romans hinweg eigenartig beschnitten. Natürlich hat sie nicht so viele Möglichkeiten das Leben wirklich zu probieren, aber auch wenn sie die Möglichkeit hat, nutzt sie diese nicht.

    Obwohl Frederike bereits mit 11 Jahren für den deutlich älteren Ax von Stieglitz schwärmt und er sich ihr später, als sie zurück aufs Gut kommt, auch zuwendet, bleibt die Beziehung der beiden kühl. Dies mag dem Umstand geschuldet sein, dass Ax aus persönlichen Gründen Hemmungen hat um Frederike zu werben, aber auch von ihrer Seite kann man nicht wirklich von Leidenschaft sprechen. Auch hier wirkt alles etwas gebremst.

    Zu ihren inzwischen 6 Halbgeschwistern führt Frederike liebevolle Beziehungen und obwohl die Geschwister doch sehr unterschiedlich in ihren Charakteren sind, bevorzugt sie keines. Diese Eigenschaft gefällt mir gut, überdeckt jedoch die mangelnde Leidenschaft keineswegs.

    Stefanie von Fennhusen ist in dritter Eher mit Erik von Fennhusen verheiratet. Auch wenn diese Ehe von Respekt getragen wird, fehlt es mir auch hier an Leidenschaft. Da es aber ihre dritte Ehe ist, ist es für mich durchaus nachvollziehbar, dass es sich vielleicht um eine Vernunftehe handelt, denn immerhin muss Stefanie zum Zeitpunkt der Eheschliessung 3 Kinder versorgen.

    Bedingt dadurch, dass von Frederikes Erbe nichts übrig geblieben ist, versucht Stefanie für sie eine gute Partie zu finden und ist sehr froh über die Verbindung zu Ax von Stieglitz – so froh, dass sie Frederike das Wissen um dessen Geheimnis vorenthält. Das macht sie mir etwas unsympathisch, wenngleich ich sie in gewisser Weise auch verstehen kann.
    Auch in Bezug auf diese Figur fehlt es mir an Konflikten und Temperament. Stefanie ist – genau wie ihre Kinder – neu auf dem Gut, es wird angedeutet, dass nicht jeder froh darüber ist, aber dennoch sind aufkeimende Konflikte relativ schnell beigelegt und plötzlich ist Friede auf dem Hof. Das ist nicht unbedingt glaubwürdig und geht mir einfach zu glatt. Darüber hinaus hätte ich mehr Streitpunkte mit Frederike erwartet. Immerhin plant Stefanie deren Leben, ohne wirklich intensiv mit ihr zu sprechen. Da wäre mehr Aufbäumen von Frederikes Seite authentischer gewesen.

    Ax von Stieglitz ist eigentlich ein interessanter Charakter, eben weil nicht alles sofort erzählt wird und er so gewissermassen geheimnisvoll wirkt. Nach und nach erfährt der Leser etwas mehr über ihn und sein Leben, über das Verhältnis zu seiner eigenen Familie. Leider – aus meiner Sicht – ein bisschen zu wenig. Diese Figur hätte deutlich mehr Potential gehabt. Und auch er ist ein sehr zurückhaltender Mensch, der am liebsten nicht auffallen möchte – so jedenfalls mein Gefühl.

    Die Figuren, die rundherum agieren, auf dem Gut arbeiten, das Leben dort massgeblich mitbestimmen, kommen glaubwürdig bei mir an – gerade wegen ihrer ostpreussischen Mundart, die mich sehr an die Gespräche mit meiner Oma erinnerten. Das gefiel mir gut, denn gerade diese Dialoge haben der Geschichte Leben eingehaucht.

    Schreibstil:
    Insgesamt lässt sich der Roman gut lesen, manchmal berichtet die Autorin vielleicht etwas zu ausführlich und hin und wieder hatte ich das Gefühl, dass sich Dinge wiederholen. Dies mag aber dem Umstand geschuldet sein, dass hier ein Portrait des Ostpreussen der 1920er Jahre gezeichnet werden sollte. Den Charme des Gutes stellt Ulrike Renk für meine Begriffe gut dar. Hin und wieder war ich an Szenen aus Downtown Abbey erinnert, aber während es dort bisweilen ordentliche Kräche gab, scheint das Leben auf Gut Fennhusen eher beschaulich zu sein.

    Ausserdem hätte ich mir mehr historische Hintergründe gewünscht. Z.B. wird immer wieder vom polnischen Korridor berichtet, durch den der Zug fährt, wenn man nach Berlin reisen möchte. Was es damit auf sich hat, berichtet die Autorin nicht. Ebenso lässt sie anklingen, dass sich zumindest die Männer Gedanken über Politik machen und die Entwicklung in Deutschland mit Sorge betrachten, aber auch hierauf geht sie nicht weiter ein. Das ist sehr schade, da wir aus der Geschichte wissen, dass gerade Ostpreussen schwer betroffen sein wird, wenn der Krieg seinen Lauf nimmt und die Anfänge hätten sicherlich sehr interessant sein können.

    Am Ende des Buches bleibt der Leser damit zurück, dass Frederike das Geheimnis von Ax herausfindet und ihrer Mutter zürnt, dass sie ihr nichts davon gesagt hat. Ob das Wissen darum tatsächlich Auswirkungen auf Frederikes Entscheidungen gehabt hätte, bleibt offen. Somit ist der Weg geebnet für Teil 2.

    Fazit:
    Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht erfüllt. Der Roman ist alles in allem nicht schlecht, aber ich denke, es gibt bessere Geschichten, die in dieser Zeit angesiedelt sind. Wer sich für beschauliches Landleben auf einem grossen Gut begeistern kann, kommt auf seine Kosten, wer jedoch konfliktreiche, emotionale Bücher liebt, sollte hier nicht unbedingt zugreifen.

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