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    Chatty, 19.09.2021

    Im Auftakt zur Friedrichstrassensaga zeigt die Autorin ihren Lesern die Welt aus den 1920ern. Der Krieg ist zuende, aber noch lange nicht aus den Köpfen. Die Menschen müssen erst wieder lernen, sich frei bewegen zu dürfen und keinen Zwängen oder Reglementierungen mehr ausgeliefert zu sein. In manchen Teilen Berlins ist zwar das Essen sehr knapp, in anderen Teilen wird jedoch schon wieder wild gefeiert. In "Novembersturm" lernen wir Luise, Ilse und Emma kennen. An dieser Stelle muss ich vielleicht vorwegschicken, dass ich anfangs recht verwirrt war. War doch im Prolog vom Bau des Bahnhofs Friedrichstrasse die Rede, was auch zum Klappentext passen würde, so gestalteten sich die nachfolgenden Kapitel eher wie eine Abhandlung aus Gehörten und Gelesenen. Es wurden viele Namen aus Politik und Wirtschaft ins Spiel gebracht, aber auch damalige Prominente, die man erst mal googeln muss, um überhaupt der Geschichte folgen zu können. Die Geschichte zeigt sich auch nur wenig spannend. Für mich war es einfach zuviel Kunst und Künstlerszene, gefolgt von Politik. Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine völlig andere Geschichte erwartet. So hatte ich nach dem ersten Viertel des Buches den Entschluss gefasst, genau diese Szenen und Seiten zu überspringen und mich auf die Geschichten der drei Damen zu konzentrieren. Leider waren auch die nachfolgenden Kapitel eher eine geschichtliche Abhandlung, in die ein kleiner Romanstrang verwoben wurde. Gegen Ende kam dann auch noch etwas Dramatik hinzu, die dem Plot nochmal etwas Dynamik verlieh. Aufgrund des Klappentextes und Titel des Buches hatte ich mir mehr Handlungen um die berühmte Berliner Friedrichstrasse erhofft. Leider wurde meine Hoffnung kaum bis gar nicht erfüllt. Schade, ich hatte mir mehr Roman erhofft, dafür aber einen etwas trockenen Geschichtsunterricht erhalten. Ob ich nun auf die Fortsetzung warte? Hm, gute Frage. Ich denke, dass ich dieser Reihe erstmal eine gewisse Pause einräumen werde.

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    Susi, 28.09.2021

    Ein historisches Bauwerk und eine grosse Liebe in den goldenen Zwanzigern in Berlin


    Johannes, Luise und Robert sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich und wachsen gemeinsam in einem Vorderhaus am Stuttgarter Platz in Berlin Charlottenburg auf.
    Luise und Johannes verlieben sich vor dem ersten Weltkrieg ineinander doch Jahre später kehrt nur Robert nach Berlin aus dem Krieg zurück während Johannes als verschollen gelt.
    Der Architekt Robert heiratet Luise und ausgerechnet an diesem Tag kommt Johannes aus Frankreich zurück. Nichts ist mehr wie es war.

    Mir hat „ Novembersturm“ sehr gut gefallen. Ulrike Schweikert hat es geschafft, mich tief in ihr Buch zu entführen und konnte in die Story ein-, und abtauchen.
    Ich wurde bestens unterhalten und hatte nonstop Kopfkino und somit das Gefühl, vor Ort dabei zu sein.
    Die Autorin konnte mich mit ihrem spannenden, mitreissenden und flüssigen Schreibstil total überzeugen.
    Allein das Cover sieht sehr edel aus – es ist mir direkt ins Auge gesprungen und ist schön historisch mit einem Bild vom Berliner Bahnhof Friedrichstrasse toll gestaltet. Er spielt in diesem Buch eine wichtige Rolle.
    Das Buch spielt in den 20er und 30 er Jahren in Berlin. Neben der eigentlichen Story gab es auch viele Rückblenden der Hauptfiguren in deren Kindheit. Themen wie Armut, Arbeitslosigkeit, die Wirtschaftskrise,die Inflation, Hunger und die goldenen Zwanziger mit dem Berliner Nachtleben hat Ulrike Schweikert sehr gut in ihr Buch eingeflochten.
    Ich habe alle Protagonisten sehr lieb gewonnen - besonders aber die taffe Luise ist mir ans Herz gewachsen, eine starke Frau, die weiss was sie im Leben will.Weiterhin toll fand ich das Vorkommen von den Figuren Erich Kästner und Marlene Dietrich.
    Sehr berührt hat mich die Geschichte von Ella und ihrer Familie aus der untersten Bevölkerungsschicht, die mit Armut und Hunger zu kämpfen hatten.
    Auch die Gewalt der Nazis zum Ende des Buches war ein dramatisches Thema, was die Hauptprotagonisten am eigenen Leib gespürt haben.

    Fazit:
    Wer gerne historische Romane über Berlin liest, für den ist das Buch genau richtig. Es war wie eine Sucht dieses Buch zu lesen. Seite für Seite. Mit diesem Roman ist Ulrike Schweikert ein gigantisches Meisterwerk gelungen. Ich vergebe fünf Lesesterne plus und empfehle das Buch gerne weiter.

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  • 5 Sterne

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    labbelman, 26.09.2021

    Titel: Nachkriegsbeben in Berlin...

    Als grosser Berlin Fan freute ich mich sehr auf dieses Buch und was soll ich sagen: ich wurde umgehauen.

    Im Roman lernen wir das Fünfergespann Ilse, ihren Bruder Johann, sowie die Freunde Robert, Luise und Ella kennen. Wer wird sein Glück nach dem grossen Krieg machen? Und ist Glück überhaupt drin?

    Die tragische Liebesgeschichte, die sich zwischen Johann, Robert und Luise abspielt, hat es echt in sich. Hier konnte ich intensiv mitfühlen, dass man nicht immer die richtigen Entscheidungen im Leben trifft.

    Gut gefallen hat mir, dass die Autorin mittels Ilse eine queere Person im Roman vorlegt, so dass man auch an diesen Entwicklungen der damaligen Zeit teilhaben darf. Besonders die geschilderte Künstlerszene Berlins hat mich doch sehr fasziniert.

    Frau Schweikert gelingt es zudem sehr gut im Hintergrund die politischen Veränderungen darzustellen und auch die Emotionen des Krieges und was dieser mit den Überlebenden gemacht hat, rüber zu bringen.

    Der Schreibstil ist so angenehm leicht und luftig, trotz der nicht ganz einfachen Thematik, dass man den Roman nur so durchsuchtet und froh ist, dass es der erste Band einer Reihe ist, denn nur zu gern möchte man die liebgewonnenen Charaktere weiter begleiten.

    Da der Roman 1933, dem Schicksalsjahr schlechthin, endet, wissen wir was uns im weiteren Verlauf blühen wird.

    Fazit: Ein mitreissender historischer Roman, den ich sehr gern gelesen habe. Süchtig machend. Da kann ich nur eine Empfehlung aussprechen. Klasse!

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  • 5 Sterne

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    HanneK., 30.09.2021

    Im Jahr 1878 wurde der erste symbolische Spatenstich zu dem damaligen als Jahrhundertbauwerk geltenden Bahnhof Friedrichstrasse ausgeführt. Für Samuel Rosenstein als junger Bauingenieur sein erstes Projekt. Für die Zukunft sollte Friedrichstrasse das Herz des modernen, mobilen Berlins werden! Vier Jahre später führt er seine Verlobte Auguste an den Platz, dessen Höhepunkt mit einer Festfahrt durch die Einweihung des damaligen Monarchen sein würde.
    Samuel und Auguste heiraten und beziehen eine Wohnung am Stuttgarter Platz in eines der "Vorderhäuser". 1890 wurde die Tochter Ilse geboren, 1892 der Sohn Johannes. Wenig später kamen neue Nachbarn ins Haus. Jakob Wagenbach mit seiner Frau Margarete und dessen Sohn Robert. Die Jungen freunden sich gleich an. Die Dritte im Bunde wird Luise, Tochter von Gertrud und Walter Richter. Vor kurzem waren sie in eine der kleineren Wohnungen im Vorderhaus über den Wagenbachs eingezogen. Bei ihrem ersten Treffen auf dem Weg zur Schule bemerkt Luise ein Mädchen im Hintergrund. Das sei Ella, die in die Zweite geht, so die Jungens. Sie sei ziemlich stark und für Pausenbrot trägt sie die Bücher zur Schule. Ella wohnt im "Hinterhaus".
    Zitat S. 13
    Johannes, Robert und Luise sah man in Charlottenburg nur selten ohneeinander. Und wo die drei waren, war auch Ella meist nicht weit.

    Die Handlung setzt sich im Jahr 1920 fort. Der Erste Weltkrieg ist vorbei. Die beiden Freunde Robert und Johannes waren gemeinsam in den Krieg gezogen. Doch zurück kam nur Robert. Johannes galt als verschollen. Luise konnte sich nur schwer damit abfinden, denn sie und Johannes liebten sich und waren heimlich verlobt. Doch die Zukunft würde sie nun mit Robert beginnen. Dieser erhielt nun den Auftrag zum Umbau des Bahnhofs Friedrichstrasse. Robert und Luise heiraten.
    Irgendwo in Frankreich. 1921 verabschiedet sich Johannes von der Frau, die ihn schwer verwundet gefunden und gepflegt hatte. Sie hatte ihn als ihren Sohn ausgegeben. Die Erklärung dazu im Buch.
    So ist es Sommer, als er in Berlin ankommt und auf Ella trifft. Diese nimmt ihn mit zur Kirche, wo die Trauung von Robert und Luise stattfindet. Da Johannes sich nicht bei seiner Familie melden will, kommt er für eine Zeit bei Ella unter. Wie man später in der Handlung erfährt, wird dies nicht ohne Folgen bleiben.
    Die Handlung spielt in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Auch wenn die Geschichten um die Charakteren ein hauptsächlicher Bestandteil sind, wird hier schon die politische Entwicklung der damaligen Zeit klar und deutlich dargestellt. Wer sich mit der Thematik der damaligen Zeit auskennt oder gelesen hat, weiss um den Aufstieg von Hitler. Die Wirtschaft liegt immer wieder am Boden, Inflation, Hungersnot prägen die Menschen. Und so spielen die ganzen Umstände der Zeit den Nationalsozialisten in die Hände.
    Berlin Friedrichstrasse, wie oft bin ich in jungen Jahren und auch später dort gewesen. Doch was die Geschichte darum betrifft, habe ich mich erst jetzt mal im Netz belesen. Bemerkenswert ist, wie die Autorin es sprachlich schafft, ihren Leser in die damalige Zeit zu versetzen. Realistisch und hautnah.
    Ich gehe nicht weiter inhaltlich auf das Buch ein. Es spoilert mir zu viel.
    Ein ansprechendes Cover rundet das Bild zum Buch ab.
    Den Folgeband "Tränenpalast", der im Mai 2022 erscheinen wird, werde ich auf jeden Fall lesen. Denn auch dieses "Gebäude" ist mir nicht unbekannt. Selbst mit meinen kleinen Kindern war ich dort. Wer einmal nach Berlin fährt, sollte ihn auf jeden Fall aufsuchen.
    Rundum ein lesenswerter historischer Roman.

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  • 5 Sterne

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    bibliofreund, 24.10.2021

    Schon in ihrer Kindheit waren Luise, Robert und Johannes unzertrennliche Freunde. Alles haben sie am liebsten gemeinsam gemacht und es gab keinerlei Eifersucht zwischen ihnen. Mit dem Krieg aber mussten alle schnell erwachsen werden und bevor Johannes eingezogen wurde, hat er sich heimlich mit Luise verlobt. Als der Krieg sein Ende nahm, erwartete Liose Johannes, doch dieser kehrte nicht heim. Daraus schlussfolgerte man, dass Johannes tot ist. Luise nimmt daraufhin Roberts Heiratsantrag an. Doch am Tage der Hochzeit geschiet das Unerwartete und Johannes taucht plötzlich auf..
    Neben dem Gesellschaftsroman und der Liebesgeschichte erzählt die Autorin sehr gekonnt von der damaligen Zeit in das Berlin um 1920 der Weimarer Republik, die sie gekonnt mit geschichtlichen Hintergründen verbindet. So gelingt es ihr die historischen Ereignisse wunderbar mit der Geschichte zu verflechten. Auch die örtlichen Gegebenheiten werden hier sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und lässt sich sehr gut lesen.
    Eine historische und emotionale Familiensaga die ich uneingeschränkt empfehle.

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  • 5 Sterne

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    Tschy, 19.09.2021

    Eine Reise nach Berlin in die 20-30er Jahre des letzten Jahrhunderts

    Ulrike Schweikert nimmt uns mit nach Berlin in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Robert Wagenbach, Johannes Rosenstein und Luise Richter verbindet seit ihrer Kindheit eine enge Freundschaft. Auch Ilse Johannes ältere Schwester und Luises beste Freundin spielt eine wichtige Rolle. Luise und Johannes verlieben sich ineinander und dann werden Johannes und Robert beide eingezogen. Robert kehrt zurück, während Johannes als verschollen gilt. Luisa gibt Roberts Werben nach und heiratet ihn, dann kehrt Johannes heim...Das Buch hat neben einem tollen Schreibstil viele ansprechende Facetten. Der Bahnhof Friedrichstrasse steht für den Fortschritt und die Mobilität, natürlich spielt auch die Politik der damaligen Zeit eine wichtige Rolle. Luise ist eine bemerkenswert starke Frau, die ihre eigene Meinung vertritt und für diese einsteht. Es gibt viele interessante Charaktere zu entdecken und nebenbei tauchen auch noch andere bekannt Zeitzeugen wie Kästner oder Marlene Dietrich auf. Ein sehr gelungenes Buch!!!

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  • 5 Sterne

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    bajü, 25.09.2021

    Kriegswirren
    Berlin befindet sich im Aufbruch. Die junge Luise erwartet ihren Verlobten Johannes aus dem Krieg zurück. Jedoch wird er als vermisst gemeldet. Sie verlobt sich nun mit ihrem Jugendfreund Robert. Pünktlich zur Hochzeit taucht Johannes unerwartet auf, was zu einigen Verwirrungen in Luises und Roberts Leben führt.
    Die Geschichte beginnt sehr einfühlsam. Man fühlt sich beim Lesen sogleich in die Zeit der Kriegs- und Nachkriegswirren versetzt. Auch die Charactere sind sehr authentisch. Konnte gut mit ihnen mitfühlen.
    Ulrike Schweikert gelingt es mit diesem Roman nicht nur den Leser in seinen Bann zu ziehen, sondern gleichzeitig eine besondere Art Geschichtsunterricht zu vermitteln.
    Das Cover hat mich total gut angesprochen. Das Bild des Bahnhofs, dessen Bau und Erweiterung wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht ist sehr gelungen.
    War etwas überrascht über das unerwartete Ende, es macht allerdings schon sehr neugierig auf die Fortsetzung im nächsten Jahr. Freue mich jetzt schon darauf

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  • 4 Sterne

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    Langeweile, 19.09.2021

    Im Mittelpunkt dieses Romans stehen Luise, Robert, Johannes und Ilse. Sie wachsen im Berlin des beginnenden 20.Jahrhunderts gemeinsam auf.Ausserdem gibt es noch Ella,die mit ihrer Familie im Hinterhaus wohnt und eher als Mitläuferin der eingeschworenen Gemeinschaft galt.
    Die Freunde gehen gemeinsam durch dick und dünn und haben grosse Pläne für ihre Zukunft.Während Ilse erkennt, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt, kann Luise sich nicht zwischen Robert und Johannes entscheiden. Dann beginnt der erste Weltkrieg und Robert und Johannes werden eingezogen, kurz vorher verloben sich Johannes und Luise.
    Als nach dem Ende des Krieges nur Robert zurückkehrt, trauert Luise lange um ihre erste Liebe. Robert ist eher in dieser Zeit Halt und Stütze. Als er sie bittet, seine Frau zu werden, sagt sie schliesslich zu. Doch ausgerechnet am Tag der Hochzeit kehrt Johannes zurück.
    Nachdem er sich lange Zeit im Verborgenen gehalten hat, weil er Roberts und Luises Glück nicht behindern will,kreuzen sich ihre Wege dann doch und alte Gefühle werden wieder wach.
    Die Autorin hat die Lebensgeschichte der Protagonisten ganz gekonnt mit der Zeitgeschichte vermischt. Man erlebt das wieder erwachende Berlin und die Sehnsüchte und Wünsche der Bewohner. Obwohl die Menschen mit grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, es gibt Wohnungsnot,Arbeitslosigkeit,ein grosser Teil der Bevölkerung leidet Hunger,gibt es aber auch die Sehnsucht nach den schönen Dingen des Lebens.
    Durch Ilse,die sich im künstlerischen Milieu bewegt erfährt man viel vom Glamour der Grossstadt Berlin. Es werden viele reale Persönlichkeiten in die Geschichte eingeführt,allerdings tauchen sie teilweise nur sehr kurz auf. Hier hätte ich es besser gefunden, den Fokus auf weniger Personen zu legen und diese dann etwas ausführlicher zu behandeln.
    Neben den privaten Problemen der Protagonisten zeichnen sich im Buch,was 1933 endet, auch die Schatten des Naziregimes immer deutlicher ab.
    Das wird sich in dem kommenden Buch,dem ich mit grosser Spannung entgegensehe,sicher verstärken.

    Fazit:

    Eine fiktive Familiengeschichte, sehr gekonnt mit einem Kapitel Zeitgeschichte verbunden.

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  • 4 Sterne

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    Nancy S., 06.10.2021

    Robert, Luise und Johannes sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich.
    Zusammen wachsen sie in einem Vorderhaus am Stuttgarter Platz im Viertel Charlottenburg in Berlin auf.
    Schon früh entbrennt ein regelrechter Kampf zwischen den beiden Jungen um die wunderschöne Luise, den Johannes jedoch scheinbar für sich gewinnen kann, da sie sich in ihn verliebt und die beiden sich sogar verloben.
    Doch als der Krieg vorbei ist, kehrt nur Robert zurück und Johannes gilt als verschollen.
    Nach einiger Zeit der Trauer beginnt Luise schliesslich eine Beziehung mit Robert und die beiden heiraten.
    Ausgerechnet am Tag der Hochzeit kehrt Johannes allerdings zurück, kriegsversehrt, ohne Mittel und ohne Hoffnung.
    Kann er seine Liebe zu Luise überwinden?
    Und wie geht diese mit der unerwarteten Rückkehr um?
    Kann die Beziehung und ihre Liebe zu Robert das ganze aushalten?

    Der Auftakt der Friedrichstrassensaga "Novembersturm" von Ulrike Schweikert fand ich alles in allen super gelungen.

    Der Schreibstil ist extrem packend, mitreissend und der Sprachgebrauch der Personen perfekt an die damalige Zeit und Berlin (Stichwort Berliner Dialekt) angepasst.
    Trotz dessen keinesfalls zu abwegig und schwer verständlich, sondern super angenehm zu lesen.
    Durch den Detailreichtum und die Beschreibung jeglicher Gefühle, Gedanken und Emotionen, schafft es Ulrike Schweikert, dass die Geschichte lebendig und greifbar wird.
    Sie baut mit ihrem Schreibstil, eine emotionale Verbindung zwischen dem Leser und den Charakteren auf, sodass man jedes Leid, jede Freude, jede Trauer usw. am eigenen Leib erlebt und mitfühlt.
    Ich wurde von der Story mit gerissen und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.

    Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen den einzelnen Protagonisten und deren "Leben" und Erlebnissen, was am Anfang zwar etwas verwirrend, später, wenn man sich daran gewöhnt hat, jedoch extrem spannend und abwechslungsreich ist.
    Dadurch lernt man jeden Charakter noch genauer kennen und die Story bleibt lebendig und realistisch.

    Die Charaktere sind allesamt extrem authentisch, super sympathisch und jede/r auf ihre/seine Art aussergewöhnlich.
    Besonders gut hat mir der Facettenreichtum und die Diversity der Charaktere gefallen.
    Es wurden nicht nur die "typischen" Personen mit der für die Zeit typischen Gesinnung gezeigt, sondern auch die, die für damalige Verhältnisse als unnormal galten, teils sogar verachtet und gesellschaftlich nicht akzeptiert wurden, wie die homosexuelle Ilse und ihre Freundinnen, Gesellschafts- sowie Politikkritiker, aber auch Personen einer "niederen Klasse" wie Ella.
    Diese Themen werden von der Autorin super aufgenommen und literarisch umgesetzt. Find es klasse, da solche Aspekte in historischen Romanen oftmals zu kurz kommen.

    Ausserdem mochte ich die willensstarken weiblichen Persönlichkeiten wie Ilse, Luise, Claire Waldoff usw. und ihr Kampf um Emanzipation, Akzeptanz und Mitspracherecht sehr.
    Das Buch strotzt vor (Frauen-)Power, Stärke und Vielseitigkeit!

    Ebenfalls gefallen hat mir, dass berühmte und für diese Zeit prägende Personen wie Erich Kästner, Clärenore Stinnes, Marlene Dietrich etc. ihren Auftritt hatten.
    Allerdings waren es mir irgendwann zu viele Charaktere und Namen, sodass man diese gar nicht mehr zählen konnte und keinen Durchblick mehr hatte.
    Mir kam es so vor als wolle die Autorin möglich vielen Berühmtheiten einen Platz in ihren Buch bieten.
    Jedoch wurden die meisten Namen dem Leser einfach nur "hingeworfen" ohne nähere Erklärung, Einbindung in die Story oder einer wichtigen, essentiellen, für die Handlung tragende Rolle.

    Ein weiterer Pluspunkt ist die grandiose historische Authentizität.
    Viele Ereignisse der Jahre, in denen das Buch spielt, werden aufgegriffen und mit allerlei Details ausgeführt, was für eine ausgezeichnete und tiefgründige Recherche und Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt.
    Man bekommt ein realistisches und ungeschöntes Bild der damaligen Zeit, welche grossteils von Armut, Hunger, (Existenz-)Ängsten, Zensur, (Juden-)Hass, Verfolgung, Terror und Gewalt geprägt war, aber auch von Hoffnung, Fortschritt und gesellschaftlichen Umbruch.
    Durch diese Einbeziehung dieser historischen Tatsachen/ Begebenheiten/Ereignissen wird der Story des Romans einmal mehr Tiefe und Realität verliehen.
    Jedoch rückt dabei an einigen Stellen, die Geschichte rundum Luise und Co in den Hintergrund.
    Die viele Politik mit ihren akribisch ausgeführten Ereignissen, fühlten sich teils wie Geschichtsunterricht an und die Geschichte zog sich partiell etwas.

    FAZIT:

    Alles in allem ein erstklassiger Roman, der definitiv das Lesen wert ist!
    Es gab für mich zwar einige Schwächen, über die man allerdings getrost hinwegschauen kann.

    Ein Roman voller Geschichte, Liebe und Leidenschaft.
    Fesselnd und voller Spannung bis zum Schluss und vor allem zum Ende hin immer wieder für eine Überraschung und eine dramatische, unerwartete Wendung gut!

    Für mich ein Muss für alle Historienfans!

    Ich meinerseits freue mich auf jeden Fall schon auf den zweiten Band der Familiensaga:)

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  • 5 Sterne

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    Susi, 29.09.2021

    Ein historisches Bauwerk und eine grosse Liebe in den goldenen Zwanzigern in Berlin


    Johannes, Luise und Robert sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich und wachsen gemeinsam in einem Vorderhaus am Stuttgarter Platz in Berlin Charlottenburg auf.
    Luise und Johannes verlieben sich vor dem ersten Weltkrieg ineinander doch Jahre später kehrt nur Robert nach Berlin aus dem Krieg zurück während Johannes als verschollen gelt.
    Der Architekt Robert heiratet Luise und ausgerechnet an diesem Tag kommt Johannes aus Frankreich zurück. Nichts ist mehr wie es war.

    Mir hat „ Novembersturm“ sehr gut gefallen. Ulrike Schweikert hat es geschafft, mich tief in ihr Buch zu entführen und konnte in die Story ein-, und abtauchen.
    Ich wurde bestens unterhalten und hatte nonstop Kopfkino und somit das Gefühl, vor Ort dabei zu sein.
    Die Autorin konnte mich mit ihrem spannenden, mitreissenden und flüssigen Schreibstil total überzeugen.
    Allein das Cover sieht sehr edel aus – es ist mir direkt ins Auge gesprungen und ist schön historisch mit einem Bild vom Berliner Bahnhof Friedrichstrasse toll gestaltet. Er spielt in diesem Buch eine wichtige Rolle.
    Das Buch spielt in den 20er und 30 er Jahren in Berlin. Neben der eigentlichen Story gab es auch viele Rückblenden der Hauptfiguren in deren Kindheit. Themen wie Armut, Arbeitslosigkeit, die Wirtschaftskrise, die Inflation, Hunger und die goldenen Zwanziger mit dem Berliner Nachtleben hat Ulrike Schweikert sehr gut in ihr Buch eingeflochten.
    Ich habe alle Protagonisten sehr lieb gewonnen - besonders aber die taffe Luise ist mir ans Herz gewachsen, eine starke Frau, die weiss was sie im Leben will. Weiterhin toll fand ich das Vorkommen von den Figuren Erich Kästner und Marlene Dietrich.
    Sehr berührt hat mich die Geschichte von Ella und ihrer Familie aus der untersten Bevölkerungsschicht, die mit Armut und Hunger zu kämpfen hatten.
    Auch die Gewalt der Nazis zum Ende des Buches war ein dramatisches Thema, was die Hauptprotagonisten am eigenen Leib gespürt haben.

    Fazit:
    Wer gerne historische Romane über Berlin liest, für den ist das Buch genau richtig. Es war wie eine Sucht dieses Buch zu lesen. Seite für Seite. Mit diesem Roman ist Ulrike Schweikert ein gigantisches Meisterwerk gelungen. Ich vergebe fünf Lesesterne plus und empfehle das Buch gerne weiter.

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    Burkhard B., 23.09.2021

    Ein wunderschönes Cover lädt einfach zum lesen ein. Nach Charité führt uns Ulrike Schweickert wieder nach Berlin. Diesmal in die Nachkriegszeit der 20er Jahre. In die Welt der Freunde Ilse, Luise, Robert und Johannes. Während Ilse sich zu Frauen hingezogen fühlt, erleben wir eine Dreiecksgeschichte zwischen Luise, Robert und Johannes. Beide Männer werden eingezogen und zunächst kehrt nur Robert heim. Bei der Hochzeit der beiden taucht plötzlich kriegsversehrt Johannes wieder auf. Und Luise muss sich entscheiden. Die Geschichte wird in verschiedenen Erzählsträngen und Rückblicken erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und mitreissend. Das Ende ist, zumindest für mich, versöhnlich. Sehr gut gefallen haben mir die Literaturverweise am Buchende. Ich habe diese Buch mit Begeisterung gelesen und freue mich sehr auf die Fortsetzung

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    Philiene, 30.09.2021

    Berlin - zwanziger Jahre- fünf Freunde

    Im Berlin der Nachkriegszeit versuchen fünf junge Menschen ihr Leben zu leben. Einst waren sie Kindheitsfreunde, doch der Krieg hat alles verändert. Robert und Luise heiraten, obwohl Luise einst mit Johannes verlobt war, doch der gi!t als vermisst und alle halten ihn für tot. Doch am Tag der Hochzeit kehrt er zurück... Dann ist da noch Ilse, Johannes Schwester, die sich zu Frauen hingezogen fühlt und Ella die im Gegensatz zu den Anderen aus armen Verhältnissen stammt und so nie wirklich dazugehôrte...

    Der Roman ist ein perfekter Spiegel der Zeit, authentisch und gut recherchiert erzählt er die Geschichte der Stadt und der fünf Freunde. Anhand der unterschiedlichen Charaktere erleben wie die viele Facetten der Stadt und der Zeit. Wir treffen auf bekannte Personen, die der Zeit ihren Stempel aufgedrückt haben. Aber wir erleben auch die ganz normalen Schicksale der ganz normalen Menschen.

    Ulrike Schweikert schafft es uns eine interessante Epoche näher zu bringen und erzählt dabei genauso von der politischen Situation, wie von gesellschaftlichen Ereignissen und der Lust der Menschen nach dem Krieg wieder zu leben.

    Nicht zu vergessen ist aber auch die emotionale Geschichte rund um Johannes, Robert, Luise, Inge und Emma. Tolle Charaktere über die ich gerne mehr lesen möchte.

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    Lesemone, 20.09.2021

    Ulrike Schweickert nimmt den Leser mit ins Berlin der 20er Jahre. Eine spannende Zeitepoche des Aufbaus und der wirtschaftlichen Veränderungen. Im Mittelpunkt steht Luise, die versucht, nach dem Krieg das beste aus ihrem Leben zu machen. Ihre grosse Liebe Johannes ist nicht mehr aus dem Krieg zurück gekommen und so heiratet sie ihren besten Freund Robert. Doch plötzlich steht Johannes vor ihr. Die Autorin hat einen sehr mitreissenden Schreibstil, so dass ich sofort in die Geschichte eintauchen konnte. Obwohl ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte, fand ich das Buch trotzdem sehr interessant. Die Rückblenden in die Kindheit der Charaktere, lassen den Leser die Hintergründe gut verstehen. Man kann das damalige Berliner Flair spüren, die Ungewissheit der Menschen durch die vielen Umbrüche verstehen. Die Nebencharaktere fügen sich sehr gut ein und bekommen auch ihren Platz in der Handlung, der nicht nebensächlich ist. Sehr gut dargestellt war der politische Umbruch, bei dem wir heute wissen, wo er hingeführt hat. Das Ende hat mich regelrecht bestürzt und war eine Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Ein toller Beginn der neuen Familiensaga!

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    lissycat., 26.09.2021

    Die drei Freunde Johannes, Luise und Robert wachsen zusammen in Berlin auf. Nichts kann sie trennen, denn sie halten zusammen wie Pech und Schwefel. Doch der erste Weltkrieg nimmt alle Leichtigkeit, Robert und Johannes müssen an die Front, die für die Beiden zu einem einschneidenden Erlebnis wird. Für Luise ist es ein wahrer Albtraum, da sich die ersten zarten Bande zu Johannes geknüpft haben und sie ihn gern nach dem Krieg heiraten würde. Auch nach dem Krieg ist nichts mehr wie es war, Johannes ist an der Front vermisst und nur Robert kommt einigermassen gesund wieder. Als keiner mehr an die Rückkehr von Johannes glaubt, nimmt Luise den Heiratsantrag von Robert an, doch genau an diesem Tag kommt Johannes schwer kriegsgeschädigt wieder nach Hause. Für Luise beginnt eine Zeit voller Zweifel.



    Ich habe jetzt schon einige Bücher der Autorin Ulrike Schweikert gelesen und bisher konnte sie mich immer wieder aufs Neue fesseln. Auch ihr neuester Roman Novembersturm ist wieder ein Buch, dass man kaum aus der Hand legen möchte. Durch den einprägsamen und flüssigen Schreibstil fühlt man sich sofort zu den Charakteren hingezogen. Berlin in den 20er Jahren wird eindrucksvoll und bildhaft beschrieben, viele bekannte Persönlichkeiten, unter anderem Marlene Dietrich, Erich Kästner und die Comedian Harmonist, dürfen dabei eine Rolle spielen. Für viele ist das Leben ein einziger Kampf, denn Arbeit gibt es kaum noch. Und doch entsteht hier eine exzellente Kulturszene, die die Menschen ein wenig hoffen lässt. Doch wie die Geschichte leider zeigt ist nach dem Krieg vor dem Krieg. Wieder beginnen die Säbel zu rasseln. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich spreche für alle Freunde dieses Genres gerne ein Leseempfehlung aus und vergebe 4 Sterne

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    kunde, 19.12.2021

    Der junge Architekt Robert erhält im Jahr 1920 den Auftrag, am Neubau des Bahnhof Friedrichstrasse und an der Planung der ersten U-Bahnlinie Berlins mitzuwirken. Er ist überglücklich, denn nun kann er auch endlich seiner grossen Liebe Luise einen Heiratsantrag machen. Doch etwas betrübt Robert noch - sein bester Freund Johannes, mit dem er im Krieg zusammen an der Front kämpfte, gilt seit dem Krieg als verschollen. Johannes war Luises grosse Liebe, Trost über den Verlust fand sie bei Robert. Ausgerechnet am Hochzeitstag taucht Johannes wieder auf. Kriegsversehrt und ohne Hoffnung auf eine Zukunft mit Luise..

    Die neue Serie von Ulrike Schweikert trägt den Titel "Berlin Friedrichstrasse" und startet mit "Novembersturm". Das Buch schildert beeindruckend die Situation in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Hier merkt man, wie intensiv sich die Autorin mit dieser Zeit beschäftigt hat. Sie thematisiert hier einfach alles, egal ob Gesellschaft, Politik oder Wirtschaft. Dies alles wird hervorragend in die Handlung eingebaut und sehr bildhaft dargestellt. So erlebt man den Freiheitswillen der Frauen auf beeindruckende Weise, denn sie wollen auf eigenen Füssen stehen, arbeiten gehen und auch innerhalb der Familie gleichberechtigt sein. Aber auch Hunger und fehlende Ressourcen werden hier hautnah beschrieben. Man spürt die Armut mancher Familien und leidet mit ihnen. Authentisch wirkt das Buch durch die Einflechtung einiger historischer Persönlichkeiten. Ulrike Schweikert schweift ab und zu zurück in die Vergangenheit der Charaktere. Durch diese Erlebnisse werden die Charaktere zu Vertrauten, man kann ihre Handlungsweisen besser nachvollziehen und versteht so manches dadurch besser.
    Wie gewohnt brilliert Ulrike Schweikert durch ihren Schreibstil. Leicht und verständlich führt sie den Leser durch die Zeit, bindet ihn durch eine spannende Handlung und macht neugierig auf die Fortsetzung!

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    HK., 14.10.2021

    Das Elend der „Goldenen Zwanziger“


    Berlin 1920

    Friedrichstrasse.

    Ein Jahrhundertbauwerk auf das die Welt schaut wenn es fertig errichtet wurde. Der Am Neubau des Bahnhof Friedrichstrasse und an der Planung der ersten U-Bahnlinie in Berlin mitzuarbeiten , ist für den jungen Architekten Robert, ein grosses Privileg. Überglücklich geht er zu seiner grossen Liebe Luise und macht ihr einen Heiratsantrag. Endlich so hofft er ,wird wieder alles gut . Der Krieg ist vorbei , seine äusserlichen Wunden verheilt und das Leben nimmt endlich wieder Fahrt auf . Wenn da nur nicht diese schlimmen Träume wären ,die ihn Nacht für Nacht zurück in die blutgetränkten Schützengräben schicken. Robert hat im Krieg zusammen mit Johannes, seinem besten Freund aus Kindertagen an der Front gekämpft .
    Zurückgekommen ist aber nur er.
    Nicht Robert, sondern Johannes war einst Luises erste Liebe . Als sie nach einiger Zeit nicht mehr an seine Rückkehr glaubt , lässt sie sich von Robert trösten und sagt „Ja“ zu seinen Heiratsantrag.
    Johannes gilt offiziell noch immer als vermisst.
    Wie das Schicksal so spielt , taucht er ausgerechnet am Hochzeitstag von Luise und Robert wieder auf . Kriegsversehrt , ohne Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft und ein bisschen Glück, mit Luise.



    Eine grosse Liebe und ihre Dramatik , in den 20er Jahren in Berlin.

    Ulrike Schweikert hat für ihre neue Roman Trilogie tief in der deutschen Historie recherchiert und ein immenses Repertoire an Fakten , Daten und Persönlichkeiten, im ersten Teil „Novembersturm“ verarbeitet. Der Schreibstil ist wie immer angenehm leicht zu lesen. Man gleitet förmlich durch die Geschichte und erfährt sehr viel von dem was sich zwischen dem ersten Weltkrieg und den aufstrebenden 20er Jahre in Deutschland ereignet hat . Ein ganzes Füllhorn an berühmten Persönlichkeiten der Zwanziger Jahre, wird quasi über die Geschichte ausgeschüttet . So einigen der damaligen Stars , wie zum Beispiel Asta Nielsen oder Marlene Dietrich, die heutigen Legenden aus Film , Theater und Musik , wurde in dem Roman ein glamouröser Auftritt gewährt. Gekonnt von der Autorin in Szene gesetzt und im Geschehen des Romans eingearbeitet .
    Wieder einmal zeigt uns die Geschichte , das die „Goldenen 20er“ bei weitem nicht so golden waren , wie es scheint. Zwischen all dem Flitter und Amüsement in einschlägigen Lokalen , blickte einem an fast jeder Stelle das Elend und der Hunger der Nachkriegszeit an . Die billigen und viel zu kurzen Kleidchen der notleidenden Frauen, die jede Nacht für ein paar Groschen ihre Körper zur Schau stellen und anbieten, damit ihre Kinder die nächsten Tage überleben. Die Kriegsversehrten, für die ein normales Leben mit Arbeit , ohne fremde Hilfe und Unterstützung nicht mehr möglich ist . Wer von ihnen den Krieg überlebt hat, stirbt wahrscheinlich irgendwo unentdeckt und alleine oder bleibt lieber unerkannt, vor lauter Scham über fehlende Gliedmassen oder schlimmste Entstellungen.
    Der Hintergrund der Geschichte ist der Autorin gut gelungen . Der Leser erhält einen aussagekräftigen und vielschichtigen Eindruck der Epoche .
    Für mich hätte die persönliche Geschichte von Robert , Luise und Johannes, etwas mehr ausgearbeitet in den Vordergrund gekonnt . Vor dem raumeinnehmenden Hintergrund mit vielen grossen Persönlichkeiten und Geschehnissen , droht die eigentliche Geschichte zeitweilig etwas zu verblassen.

    Nichtsdestotrotz habe ich den Roman gerne gelesen und bin auf die Fortsetzung gespannt .





    Für den Auftakt der Trilogie

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    LindaRabbit, 22.11.2021

    Friedrichstrasse, Bahnhof
    Mit diesem Bahnhof verbindet mich ein schlechtes Erlebnis und natürlich – früher – immer der Übergang zur DDR. Ein Bauwerk und zwei Familien, Tragik, Krieg, Erster Weltkrieg. Liebe zu verschiedenen Männern…

    Berlin lohnt immer wieder eine (Lese-)Reise: Ulrike Schweikert entführt wieder nach Berlin, in die Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg.
    Die Geschichte von Ilse, Luise, Robert und Johannes - Ilse steht eher auf Frauen, während Luise eine Dreiecksgeschichte mit Robert und Johannes am Laufen hat. Die beiden jungen Männer ziehen in den Ersten Weltkrieg, nur Robert kehrt vorerst wieder zurück. Robert, der junge Architekt, darf sich am Bauwerk des Bahnhofs Friedrichstrasse austoben, die Chance seines jungen Lebens. Und natürlich auch das Geld für eine Verheiratung. Luise will ihn heiraten, da taucht auch Johannes wieder auf, kriegsversehrt. Nun wird es spannend. Und wie entwickelt sich die Freundschaft der Vier, nein Fünf, denn Ella gehört ja auch dazu.

    Neben der Geschichte der Freund:innen spielt natürlich das Berlin der Weimarer Zeit eine gewichtige Rolle. Kunst und Kultur, eine Zeit in der Berlin vor Lebensfreude sprühte. Dann aber auch die Not nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg.

    Stil: Flüssig, gut lesbar, mit vielen Details (für historisch Interessierte sehr gut). Frau Schweikert versteht immer wieder detailgetreu dem Lesenden ihren Stoff nahe zu bringen. Als Berlin Besucherin, die regelmässig seit vielen Jahrzehnten die Stadt an Spree und Havel aufsucht, konnte ich natürlich viele Orte wiedererkennen, die ich auch oft besuchte. Ich lese sehr gerne Ulrike Schweikert - Bücher (kenne einige ihrer historischen Romane).
    Die Literaturliste am Ende des Romans hilft denjenigen, die vertieft zu dieser Zeit lesen wollen.

    Eindeutige Empfehlung!

    Titelbild: Klar, Bahnhof Friedrichstrasse, wer ihn kennt, mag ihn, oder auch nicht

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    Klaudia K., 01.11.2021

    Die Handlung des Romans "Berlin Friedrichstrasse : Novembersturm" setzt im Berlin der 1920er Jahre ein.
    Johannes Rosenstern, Robert Wagenbach und Luise Richter sind von Kindheit an gute Freunde.
    Als Jugendliche entwickelt sich zwischen Johannes und Luise eine zarte Jugendliebe, doch als der erste Weltkrieg kommt werden Johannes und Robert eingezogen. Robert kehrt aus den Kriegshandlungen schwer
    traumatisiert zurück, während Johannes als vermisst gemeldet bleibt.
    Robert schliesslich als Architekt einen gewinnbringenden Auftrag annehmen, welche nichts weniger als die Modernisierung des Bahnhofs Friedrichstrasse beinhaltet.
    Endlich kann er seiner grossen heimlichen Liebe, Luise, einen Heiratsantrag machen. Zu seiner grossen Freude nimmt Luise den Heiratsantrag an. Am Tag ihrer Hochzeit kehrt jedoch überraschend Johannes zurück!
    Luises Ehe leidet unter Roberts immer noch unbewältigte Kriegstraumata, die das gemeinsame Leben sehr erschweren. Ilse ist eine enge Freundin Luises. Sie nimmt Luise oft in das Berliner Nachtleben
    mit, um sie etwas von ihrer recht unglücklich verlaufenden Ehe abzulenken.

    Ulrike Schweikert legt mit dem Roman "Berlin Friedrichstrasse : Novembersturm" einen äusserst lesenswerten, historisch hervorragend recherchierten Roman vor, der seine Leser mit einer eindrucksvollen
    Story fasziniert.
    Die Schicksale der Menschen im ersten Weltkrieg, die gesellschaftlich spannende Zeit des Umbruchs aus der Monarchie in die Weimarer Republik hinein, sowie die sich überschlagende witschaftliche und soziale
    Entwicklung dieser Epoche wird in diesem Roman über eine unterhaltsame Geschichte der beteiligten Romanfiguren zum Leben erweckt. Die grosse Inflation und der damit verbundene Hunger der Menschen in den einfachen gesellschaftlichen Schichten lässt den Leser tief erschüttert diese historische Zeit miterleben. Das Entstehen des Naziregimes und die beginnende Judenverfolgung nimmt seinen Lauf.
    Luise ist eine liebevolle aber auch selbstbewusste Frau, die sich nichts vorschreiben lässt. Ilse ist sehr eigenständig, burschikos und weiss sich immer zu helfen. Sie kann sich in ihrem Leben als Modeschöpferin
    behaupten. Eine Person, die ich sofort mochte.
    Johannes ist ein herzlicher Freund der aus dem Krieg versehrt zurückkehrt. Er kann gerade deswegen seine Freunde und die Menschen so gut verstehen. Ich mochte ihn besonders gern.
    Robert ist dominant, und in seiner tragischen Rolle als psychisch schwer belasteter Mensch kein wirklicher Sympathieträger, der obendrein versucht die Entscheidungen seiner Frau nach seinem Willen zu lenken.

    Der historische Roman "Berlin Friedrichstrasse: Novembersturm" von Ulrike Schweikert beschreibt die Jahre von ca. 1920 bis 1933. Die ausgezeichnete historische Recherche und die sehr schöne Sprache der
    Autorin lässt mich schon heute sehr auf die Fortsetzung der Geschichte freuen.
    Einen herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für diesen ausserordentlich interessanten Roman.

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    Sonja W., 01.11.2021

    Die Bestsellerautorin hat mich ja schon mit ja schon mit ihrer Charite-Reihe total begeistert. Und nun gibt es Neuigkeiten. „Novembersturm“ ist der Auftakt zu einer neuen grossen Familiensaga, die im Herzen Berlins spielt.
    Der Inhalt: Der Bahnhof Friedrichstrasse. Ein Jahrhundertbauwerk. Berlin soll zur Weltstadt werden. Der junge Architekt Robert ist überglücklich als er im Jahre 1920 den Auftrag erhält, am Neubau des Bahnhofs und der Planung mitzuarbeiten. Die erste U-Bahn Linie Berlins soll nämlich entstehen. Robert kann sein Glück gar nicht fassen. Und endlich kann er seiner grossen Liebe Luise einen Heiratsantrag machen. Doch das Glück ist getrübt. Seit dem grossen Krieg ist Roberts bester Freund Johannes verschollen, mit dem er gemeinsam an der Front gekämpft hat. Johannes war Luises grosse Liebe und in der schweren Zeit hat sie Trost bei Robert gefunden. Doch ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit taucht Johannes wieder auf, kriegsversehrt und ohne Hoffnung, Luise eine Zukunft bieten zu können!
    Sensationell – in meinen Augen wieder ein absolutes Lesehighlight. Noch jetzt nach Beendigung des spannenden und berührenden Buches läuft die ganze tolle Geschichte wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Den Einstieg in die Geschichte fand ich total interessant. Man lernt die Charaktere, die in der Geschichte eine tragende Rolle spielen, und zwar sind dies Luise, Robert, Johannes und Ella, schon als Kinder kennen. Und dann darf man sie auf ihrem – oft von Schicksalsschlägen heimgesuchten Leben – ein ganzes Stück begleiten. Beim Lesen haben mich wieder viele Emotionen übermannt. Ich lerne das Berlin der 20er Jahre kennen, treffe auf bekannte Persönlichkeiten der damaligen Zeit und verfolge mit Schrecken den geschichtlichen Verlauf. Und da ging mir manches wirklich unter die Haut. Aber nun zu den Protagonisten, von denen ich mir jeden Einzelnen bildlich vorstellen kann. Allen voran die liebenswerte Luise, die endlich ihr Glück mit Robert findet, jedoch ihre grosse Liebe nicht vergessen kann. Die eine starke Frau ist, die sich jedoch auch unterordnen muss. Kaum vorstellbar, welche Macht der Ehemann damals über seine Frau hatte. Bewundert habe ich sie, wie sie um ihre Arbeit gekämpft hat. Und dann ist da ihre bezaubernde Tochter Lilli, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ich lerne viele wunderbare Menschen, zu denen auch Johannes Schwester Ilse zählt, kennen. Doch plötzlich verändert sich Berlin auf erschreckende Art und als ein grosses Unglück geschient, scheint die Zeit still zu stehen. Natürlich endet dieser Roman mit einem Cliffhanger und warte jetzt schon voller Spannung auf die Fortsetzung.
    Für mich wieder ein absoluter Bestseller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert.
    Ein Lesevergnügen der Extraklasse für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe. Auch das Cover gefällt mir sehr gut.

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    Jeanette Lube, 05.11.2021

    Dieses Buch erschien 2021 in der Rowohlt Verlag GmbH und beinhaltet 501 Seiten.
    „Das Herz Berlins in den Stürmen der Zeit!“
    Der Bahnhof Friedrichstrasse ist ein Jahrhundertbauwerk, das stolze Herz einer Stadt auf dem Sprung zur modernen Weltstadt. Der junge Architekt Robert bekommt 1920 den Auftrag, am Neubau des Bahnhofs und der Planung der ersten U-Bahn-Linie Berlins mitzuarbeiten und ist aus diesem Grund überglücklich. Nun kann er endlich seiner grossen Liebe Luise einen Heiratsantrag machen. Roberts bester Freund Johannes, mit dem er gemeinsam an der Front kämpfte, ist seit dem Grossen Krieg verschollen. Johannes war Luises erste grosse Liebe und als sie glaubte, er sei tot, fand sie Trost bei Robert. Doch ausgerechnet am Tag der Hochzeit taucht Johannes wieder auf, kriegsversehrt und ohne Hoffnung, Luise eine Zukunft bieten zu können…
    Der Schreibstil der Autorin Ulrike Schweikert gefällt mir sehr gut. Ich war sofort mitten in der Handlung des Geschehens und fühlte mich in die 20er Jahre in eine meiner Lieblingsstädte, Berlin, zurückversetzt. Die Geschichte hat mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich sie regelrecht verschlungen habe. Dabei lernte ich Luise, Robert und Johannes kennen, die seit ihrer Kindheit miteinander verbunden waren. Immer wieder gibt es Zeitsprünge in die Kindheit der drei Erwachsenen und so erfahren wir als Leser, wie sehr die drei aneinander hingen. Sie haben so viel zusammen erlebt! Und dann gibt es auch noch Ella aus dem Hinterhaus, die auch eine entscheidende Rolle in diesem Roman spielt. Alles wurde sehr gut beschrieben, und da ich bald wieder in Berlin bin, werde ich den Bahnhof Friedrichstrasse mit anderen Augen sehen. Ihre Protagonisten hat die Autorin wirklich liebevoll ausgearbeitet, ich konnte alles sehr gut nachvollziehen. Die Geschichte ist wirklich spannend geschrieben, sodass zu keiner Zeit bei mir Langeweile aufkam. Mit Luise habe ich gelacht, geweint, geliebt und gelitten. Obwohl Robert mir echt sympathisch war, konnte ich ihn manchmal nicht verstehen. Na gut, welcher Mann ging damals schon zum Arzt und hat sich untersuchen lassen, wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappte? Aber ich möchte hier gar nichts verraten. Ich hatte eine wunderbare Lesezeit und konnte mir alles supergut vorstellen. Das verdanke ich dem tollen Schreibstil der Autorin. Mich hat die Geschichte nicht nur gut unterhalten, sie hat mich auch zu Tränen gerührt und mein Herz berührt. Ich empfehle das Buch sehr gern weiter und bin schon gespannt, wie die Geschichte weitergeht! Die Autorin Ulrike Schweikert hat mich begeistert, fasziniert und überzeugt!

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