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  • 5 Sterne

    15 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 06.05.2015 bei bewertet

    "Als der Himmel uns gehörte" von Charlotte Roth,
    erschienen im Droemer Knaur Verlag, Seitenanzahl: 604


    Inhalt:

    London 2011. Die junge Läuferin Jennifer will an den Olympischen Spielen teilnehmen. Jetzt aber drohen Panikattacken ihren Traum zu gefährden. Mit ihrem Trainer, dem Iren Gregory, der sie heimlich liebt, reist Jennifer nach Mandeville, auf den Landsitz ihrer Familie. Sie hofft, sich bei ihrer fast hundertjährigen Urgrossmutter Alberta Rat holen zu können. Auch diese hat einmal an einer Olympiade teilgenommen, damals in Berlin, im Jahr 1936. Auf den Spuren ihrer Familiengeschichte wird Jennifer lernen, worum es im Leben wirklich geht.


    Autorin:

    Charlotte Roth, Jahrgang 1965, ist Berlinerin, Literaturwissenschaftlerin und seit zehn Jahren freiberuflich als Autorin tätig. Mit diesem Roman, der auf einem Stück ihrer eigenen Familiengeschichte basiert, hat sie sich einen lang gehegten Traum erfüllt. Charlotte Roth hat Globetrotter-Blut und zieht mit Mann und Kindern durch Europa, hält an ihrem Koffer in Berlin aber unverbrüchlich fest.


    Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

    Das Cover ist passend für die damalige Zeit (1936) mit den anmutigen Frauen beim Bogenschiessen gestaltet.
    Der Text ist angenehm mit einem einfachen Schreibstil zu lesen. Eine Familiensaga, die man Satz für Satz geniessen muss.
    Die Protagonistin Jennifer und ihre Grossmutter Alberta sind sehr ehrgeizige Persönlichkeiten und gehen in ihrer jeweiligen Zeit in der Welt des Sports auf und wollen unbedingt bei der Olympiade auf Treppchen steigen. Ihr Motto ist schneller, höher, stärker. Beide sind sehr starke Frauen, die alles für ihre Leidenschaft riskieren und suchen nach einer Antwort, warum diese sportlichen Erfolge so wichtig für sie sind. Auch gegen die Wirrungen der Maschinerie der Nationalsozialisten, in der Welt der Blutreinheit und Zuchtauswahl, müssen sich die Sportler behaupten.
    Man erhält erstaunliche Einblicke in die faszinierende Welt des Sports damals und heute.


    Fazit:

    Eine geschichtsträchtige Sportstunde mit einer sehr interessanten Familie.

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  • 5 Sterne

    14 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebekka Tammen, 26.04.2015

    Jennifer und ihre Uroma Alberta verbindet der Sport, der Wille, bei den Olympischen Spielen zu starten. Alberta tat dies zur Zeit des Nationalsozialismus (1936) mit dem Bogen und Jennifer will als Läuferin starten - wenn da nicht ihre Panikattaken wären. Sie trift auf Gregory, einen Iren und Fan ihrer Grossmutter, der sie gerne auf die Spiele vorbereiten will, denn er sieht viel mehr in ihr als ihr Trainer. Zusammen mit ihm macht sich Jennifer auf die Reise zum Landsitz ihrer Familie, auf eine Reise in die Vergangenheit zu Albi mit dem Bogen.

    Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite erleben wir Deutschland in den 20-er und 30-er Jahren und dann erzählt Jennifer aus der Gegenwart. Wer jetzt denkt, dass Charlotte Roth mit erhobenem Zeigefinger schreibt, irrt. Sehr feinfühlig begleitet sie die Akteure durch die schwere Zeit, lässt sie lieben und leiden, lässt sie spüren, wie es ist, erfolgreich zu sein, wie es ist, ausgenutzt zu werden und erzählt, wie die Nazis die Olympischen Spiele "missbraucht" haben. Nebenbei erfährt man, wie die Paralympics entstanden sind.

    Mir hat die Beschreibung der Vergangenheit mehr zugesagt. Die Anfänge des Nationalsozialismus, wie es war, als Marionette (Sportler) vorgeführt zu werden und im Hintergrund die Auslöschung der Juden und Menschen, die gegen Hitler waren, begann. Aufgelockert wurde es durch die Beziehung von James und Hannes zu Alberta.

    Cover: passt in die Reihe, wie auch das Buch "Als wir unsterblich waren" - ähnlich auf alt gemacht und Frauen stehen im Vordergrund. Auf dem Buch sieht man Frauen mit Bögen, wobei mir diese erst nach längerer Betrachtung aufgefallen sind, denn ganz klar ist die Frau (Alberta?!) im Vordergrung.

    Schreibstil: Die Autorin hat es perfekt geschafft, zwischen den Erzählerinnen und den Zeiten zu wechseln, ohne mich zu verwirren. Auch die doch recht vielen Personen im Buch habe ich nie durcheinander gebracht. Es ist unglaublich fesselnd und schnell geschrieben, es kam keine Langeweile auf und es war schwer, es wegzulegen, da ich zu jeder Zeit wissen musste, wie es weiter geht!

    Fazit: Ein wunderschönes Buch über Freundschaft, Konkurrenz, Sport im Nationalsozialismus und in der Gegenwart, die Entstehung der Paralympics und über Familie.

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  • 4 Sterne

    13 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    US, 20.05.2015

    Jennifer möchte gerne bei den Olympischen Spielen als Läuferin mitmachen. Ihr Wille ist gross, jedoch hat sie Panikattacken. Das macht es sehr schwierig für sie. Als sie Gregory trifft, gibt er ihr grossen Mut. Denn auch ihre Uroma Alberta ist damals bei den Olympischen Spielen angetreten. Gregory begleitet Jennifer auf den Landsitz ihrer Familie. Dort deckt sie ihre Geschichte auf. Die Handlung spielt abwechselnd im Heute und Damals. Dadurch möchte man auch gar nicht mehr aufhören zu lesen. Beide Zeiten sind sehr verschieden und dennoch so stark miteinander verbunden. Obwohl Sport gar nicht mein Lesethema ist, habe ich dieses Buch regelrecht verschlungen. Ich habe Einblick in ein für mich ganz neues Thema bekommen. Zuvor habe ich mich nie damit beschäftigt und so erweitert dieses Buch meinen Blickwinkel. Jennifer mochte ich als Protagonistin sehr gerne, ich habe mitgefiebert wie ihre Gegenwaret verläuft. Jedoch die Vergangenheit hat mir gezeigt, wie anders Albertas Situation und Leben damals war. Ein sehr abwechslungsreiches Buch um das Thema der olympischen Spiele.

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  • 5 Sterne

    25 von 46 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina S., 04.06.2015

    Das erste Kapitel spielt in London im Jahr 2011. Jennifer ist Läuferin und ihr grösster Traum ist, über zehntausend Meter an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Ihr Trainer Cyrus Devon, selbst Europameister über zehntausend Meter und erfolgreicher Coach, traut ihr die Olympiateilnahme aber nicht zu, da sie zwar sehr schnell ist, aber während des Rennes Panikattacken bekommt und ihre Tempo falsch einteilt, so dass sie erschöpft zusammenbricht. Dann lernt Jennifer während ihrer Übungsläufe durch den Park den Iren Gregory O´Reilly kennen, der sie für Olympia trainieren will. Ausserdem gibt er ihr den Tipp, ihre Urgrossmutter Alberta zu besuchen und um Rat zu fragen, da Alberta selbst 1936 als Bogenschützin bei den Olympischen Spielen in Berlin teilgenommen hat. Nach einem weiteren, missglückten Rennen trennt sich Jennifer von ihrem Trainer und fährt mit Gregory zu ihrer Urgrossmutter. Dort erzählt ihr Alberta ihr Leben und Teile von Jennifers eigener Lebensgeschichte, was Jennifer dann Kraft für das eigene Leben gibt.
    Der Schreibstil ist leicht, flüssig und sehr mitreissend. Ein Kapitel erzählt dabei von Jennifer im Jahr 2011 bzw. 2012, das nächste von Alberta im Jahr 1931 bis 1945 usw.
    Was ich besonders eindrücklich fand, waren die Jahre 1931 bis 1945 – also Albertas Geschichte. Alberta selbst ist eine selbstbewusste, manchmal etwas vorlaute, junge Frau. Ich fand sie anfangs auch sehr egoistisch, aber sie war ja auch noch sehr jung (16 Jahre alt). Im Grossen und Ganzen hatte sie aber immer das Herz aber am rechten Fleck. Dass man als Frau noch nicht die gleichen Rechte wie die Männer hatte, wird schon an Kleinigkeiten sichtbar. Für Alberta und ihre Familie war es z. B. nicht wichtig, dass sie die Schule fertig machte, da sie mit dem Abitur später (als Frau) sowieso nicht viel anfangen kann. Auch bei der Wahl der Sportart, die sie für die Olympischen Spiele trainieren wollte, war sie nicht wirklich frei, weil Frauen nur in ein paar Sportarten zugelassen waren.
    Daneben wird hier sehr deutlich, wie die Nazis langsam aber sicher auf alle Bereiche des Lebens Einfluss nahmen. Anfangs glauben einige noch, dass sie mit Politik an sich nichts am Hut haben und sie einfach weitermachen können wie bisher (also z. B. Sport und Politik klar trennen), bis sie merken, dass sie sich gewaltig geirrt haben.
    Dass es sich bei den Olympischen Spielen um einen friedlichen Wettstreit der verschiedenen Völker handelt, weiss jeder. Aber dass auch die Spiele für die Nazis zu Propagandazwecken missbraucht wurden – (für die Nazis waren die Sportler nur ein Mittel, um die Stärke der Kämpfer und somit ihrer arischen Rasse aufzuzeigen), habe ich vorher noch nie bewusst wahrgenommen. Man sieht einfach, dass auch alles Schöne für schändliche Zwecke missbraucht werden kann.
    Der Olympische Geist selbst ist richtig im Buch zu spüren. Die Figuren sprühen nur so vor Begeisterung, wenn sie von den Olympischen Spielen erzählen oder an diese denken.
    Fazit:
    Diese Geschichte nahm mich richtig gefangen und hat mich wahnsinnig berührt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ein wunderbares Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte!

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  • 4 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sofia W., 21.07.2015

    Die Marathonläuferin Jennifer träumt davon bei den Olympischen Spielen in London teilzunehmen. Ihr Trainer traut ihr dies jedoch nicht zu. Körperlich sollte es zwar kein Problem sein, doch er denkt, dass ihre Nerven nicht mitspielen werden. Da wird sie beim morgendlichen Lauftraining von einem Fremden angesprochen, der sich ihr als Trainer anbietet. Wird sie durch ihn ihren Traum verwirklichen können? Auch von ihrer Urgrossmutter Alberta erhofft Jennifer sich Hilfe, hat diese doch bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin als Bogenschützin teilgenommen.
    Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus Jennifers, einmal aus Albertas Sicht. Einmal im Heute und einmal in der Vergangenheit. Die Autorin schafft es sehr gut beides miteinander zu verknüpfen und eine gefühlvolle, ergreifende Geschichte zu erzählen. Das Buch hat mich sehr berührt und ich mochte es gar nicht mehr aus der Hand legen.

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  • 3 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wortschätzchen, 20.05.2015

    Jennifer möchte an der Olympiade 2012 teilnehmen. Um der Läuferin die plötzlich auftretenden Panikattacken zu nehmen, fährt ihr Trainer Gregory mit ihr zu ihrer Grossmutter auf den Landsitz. Die Dame ist fast 100 Jahre alt und nahm selbst 1936 als Bogenschützin an der Olympiade teil. Während der schlimmsten Zeit in Deutschland, hat Alberta viel über das Leben gelernt und kann dies nun ihrer Urenkelin weitergeben ...

    Der Schreibstil der Autorin ist gefällig und liest sich gut. Nur leider ist weder die Zeit des Zweiten Weltkrieges (die Schicksale sind so entsetzlich bedrückend und ich nehme mir das immer viel zu sehr zu Herzen) noch Sport (ich gehe gerne meine Bahnen im Schwimmbad ziehen, das war es für mich dann aber mit Sport – und darüber reden oder lesen muss ich einfach nicht) so wirklich mein Thema. Deshalb konnte das eine das andere nicht wirklich ausgleichen. Das ist jedoch nicht die Schuld der Autorin, das liegt einzig in meinen Interessen.

    Wie die beiden Zeitebenen nebeneinanderher laufen und doch miteinander verwoben sind, ist jedenfalls wirklich schön gelöst. Die Protagonisten sind gut und anschaulich gezeichnet und sind bemerkenswerte Personen. Alberta kann ebenso nervig sein, wie sie auch mutig und stark sein kann. Ihre Stärke hilft Jennifer, die eigene Schwäche zu überwinden. Man liebt und leidet mit den Personen und kämpft sich mit ihnen ans Ziel.

    Insgesamt ein Buch, das Sportfans und Freunden der historischen Romanen einfach gefallen muss. In Ansätzen konnte sogar ich, die beides nicht so wirklich mag, den Zauber dieses Buches spüren. Deshalb von mir in knappen Worten eine Rezension mit drei Sternen. Für die genannte Zielgruppe ist es aber auf alle Fälle mindestens vier Sterne wert, da bin ich mir sicher.

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  • 4 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jobu r., 22.10.2015

    London 2011 : Die Langstreckenläuferin Jennifer will an den Olympischen Spiele in London teilnehmen . Ihr Trainer setzt nicht auf sie . Da spricht sie der Ire Gregory an , der sie unbedingt trainieren will . Durch ihn erfährt sie auch einiges neues über ihre Urgrossmutter Alberta , die 1936 an den Olympischen Spielen teilgenommen hatte .
    Über Alberta erfährt man im 2. Handlungsstrang , in den 30er Jahren , mehr . Sie kann durch ihren Vater , einen Sportreporter , zusammen mit ihrem Vater und ihrer Zwillingsschwester die Olympischen Spiele in Los Angeles besuchen .
    Das Buch hat mir gut gefallen . Es war gut geschrieben und leicht zu lesen .
    Obwohl die Handlung fiktiv ist und die Autorin , wie sie vor Beginn geschrieben hat , ein wenig bei den Olympischen Spielen geschichtlich verändert hat , hat man doch in manches geschichtliches einen Einblick bekommen .
    Die Figurenzeichnung der meisten Protagonisten fand ich gut gelungen . Eine der Liebesgeschichten und wie alle damit umgegangen sind fand ich nicht so gut .
    Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Roman für geschichtlich und sporlich interessierte .
    Das Interesse für Sport ist aber meiner Meinung nach keine Voraussetzung . Ich hatte zwar nicht erhofft , aber gedacht das die Autorin auf einiges genauer eingehen würde .

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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tamaru, 26.05.2015

    Die junge Jennifer hat einen Traum. Sie will als Langstreckenläuferin an der Olympiade 2012 im eigenen Land teilnehmen. Sie hat alle Voraussetzungen dafür, ist körperlich fit, nur ihre Nerven machen ihr immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Dann lernt sie Gregory kennen, der ihr sich als Trainer anbietet, da er davon überzeugt ist, dass sie es schaffen kann, wenn sie den Grund für ihre Panikattacken erkennt und daran arbeitet. Er rät Ihr sich bei ihrer Urgrossmutter Alberta Rat zu holen, die in den 30iger Jahren selbst eine erfolgreiche Olympionikin war.
    Und da beginnt dann die eigentliche Geschichte des Buches die einen sofort gefangen nimmt. Alberta erzählt ihrer Enkelin wie es war zu Nazizeiten eine Olympiateilnehmerin zu sein und als deren Marionette fungieren zu müssen um die zu schützen die man liebt.
    Ich hab Albi mit dem Bogen direkt ins Herz geschlossen, mit ihr gelacht und gelitten, sie bewundert für ihre Kraft und Stärke in Kriegszeiten. Sie hatte den Mut sich einer Diktatur zu widersetzen und musste für ihr Glück lange kämpfen.
    Man erfährt vieles über Olympia und vor allem über die Paralympics was mir vorher nicht bekannt war. Da die Geschichte teilweise mit wahren Ereignissen und Personen gespickt war, konnte man sich sehr gut ein Bild von der damaligen Zeit machen und dem Buch gut folgen.

    Die Geschichte nimmt einen mit, trifft einen tief ins Herz, rührt öfters mal zu Tränen, so fesselnd und mitreissend ist dieses Buch um Albi mit dem Bogen und ihrer Familie geschrieben.
    Ein Liebesroman mit einem Stück Zeitgeschichte das uns alle angeht.
    Unbedingt lesen.

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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Evi E., 09.06.2015

    Das Buch von Charlotte Roth "Als der Himmel uns gehörte" ist im April 2015 im Verlag Droemer-Knaur als Taschenbuch erschienen.
    Das Cover des Buches erinnert an die Spiele von 1936, als Jennifers Urgrossmutter an den Olympischen Spielen von Berlin teilgenommen hat.

    Das Buch ist in 9 Teile zerlegt. Wechselweise handeln die Teile von Jennifer und ihrer Urgrossmutter Alberta.

    Der erste Teil spielt 2011. Die junge Jennifer aus London hat ein grosses Ziel: Sie möchte als Langstreckenläuferin bei der Heim-Olympiade in London 2012 auf der 10 000m-Strecke antreten. Sie hat aber ein grosses Problem: immer wieder versagen ihr die Nerven, ihr Trainer traut es ihr ebenfalls nicht zu. Auf einem ihrer Trainingsläufe im nahen Park lernt Jennifer den Iren Gregory O'Reilly kennen. Er spricht sie an und unterbreitet ihr das Angebot, sie zu trainieren. Gregory selbst, erfahren wir später, ist in Irland bei einem Bombenanschlag schwer verletzt worden und musste seine Karriere als Läufer aufgeben. Er möchte aber Jennifer helfen und macht ihr den Vorschlag, doch mal mit ihrer hochbetagten Urgrossmutter Alberta zu sprechen, da diese ja selbst 1936 an den Olympischen Spielen von Berlin teilgenommen hat.
    Jennifer überlegt wird dann so neugierig, dass sie tatsächlich beschliesst, Alberta auf ihrem Landsitz zu besuchen.

    Der zweite Teil des Buches handelt von Alberta Bernhardt und beginnt 1931 in Berlin. Alberta und ihre Zwillingsschwester Auguste sind 16-jährige Mädchen. Der Vater ist Sportreporter beim Rundfunk. 1932 wird er als Berichterstatter nach Los Angeles zu den Olympischen Spielen fahren, und seine beiden Töchter dürfen mit ihm mit. Viele weitere Personen werden auch noch in die Geschichte eingewoben, Deutsche wie Giselher Mehring, Johannes von der Weydt oder der Engländer James Seaton-Carew, die im Verlauf des Buches noch grosse Rollen spielen.

    Sehr anschaulich schildert Charlotte Roth die damalige Zeit, die Machtübernahme durch Hitler, die Olympiade von 1936 in Berlin, die Verfolgung der Juden und schliesslich auch den 2. Weltkrieg und das Leben und Leiden jedes Einzelnen. Die Autorin lässt einen förmlich in die Geschichte hineinkriechen, ich konnte mich sehr gut in diese Zeit hineinversetzen und habe mitgefiebert und mitgelitten und sogar ein paar Tränchen verdrückt.

    In ganz fantastischer Art und Weise verwebt die Autorin Zeitgeschichte und real existierende Personen mit ihren erfundenen und schafft eine fanzinierende, mitreissende Geschichte. Zu der natürlich nicht mehr verraten wird. Soll ja schliesslich jeder sein eigenes Lesevergnügen haben...

    Ich bin total begeistert von diesem Buch, vergebe 5 von 5 Sternen und empfehle: unbedingt lesen !!

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vielleser18, 05.06.2015 bei bewertet

    Charlotte Roth hat diesmal Olympia als Kern ihrer Geschichte gewählt. Sie erzählt in zwei Zeitsträngen:

    Jennifer ist 10.000 m Läuferin, sie ist gut, sie will bei Olympia 2012 in ihrem Land antreten. Doch sie ist psychisch gehemmt und immer wieder versagt sie kurz vor dem Ziel. Da trifft sie eines Tages beim Training Gregory, der ihr helfen möchte und der fasziniert ist von ihrer Urgrossmutter Alberta Bernhard. Jennifer hat sich um ihre Urgrossmutter nie gekümmert, kennt ihre Geschichte nicht, doch Gregory drängt sie, diese fast 100jährige zu besuchen.

    Alberta wurde 1915 in Berlin geboren . Dort wuchs sie mit ihrer Zwillingsschwester ohne Mutter auf. Ihr Vater ist Reporter beim Radio und kann es ermöglichen, dass er mit seinen Töchtern 1932 zu den olympischen Spielen nach Los Angeles fährt. Bei der 17jährigen Alberta, die schon seit Jahren eine sehr gute Bogenschützin ist, erwacht der Wille, unbedingt 1936 bei den Olympischen Spielen selber anzutreten.
    In Los Angeles lernen Alberta und ihre Schwester Augusta den Springreiter Hannes und den Engländer James kennen. Die vier verbringen ihre freie Zeit nicht nur die zwei Wochen in Amerika zusammen, auch nach Olympia können und wollen sie sich nicht mehr trennen. Doch es gibt Spannungen, Eifersüchteleien, Liebe und Tragik, Rivalitäten und Trauer, aber auch Treue und Abhängigkeiten, Mut, Verluste und Gefahren. Eine ganze Bandbreite an Gefühlen, und die Autorin versteht es sie darzustellen und den Leser damit zu fesseln.

    Charlotte Roth hat es wieder einmal geschafft ihre Protagonisten zum Leben zu erwecken. Ihre Figuren sind so authentisch geworden, dass man am Ende beim Personenregister der realen Personen nach ihnen sucht. Man fiebert mit und ganz nebenbei lernt man auch.

    Es geht um Olympia, aber auch um die Anfänge des dritten Reiches, es geht aber auch um die Paralympics und ihre Entstehung. So manche reale Person taucht in diesem Roman auf. Die Anfänge der Paralympics kannte ich bis dato nicht, aber ich habe aufgrund dieses Romans mich mehr damit beschäftigt.

    Der historische Strang hat mir etwas besser gefallen als der moderne, aber beide zusammen haben den Roman abgerundet und das Ende, so wie es ist, gestaltet.

    Wie auch bei dem ersten Roman "Als wir unsterblich waren" unter ihrem Namen Charlotte Roth, hat die Autorin wieder über eine entscheidende Epoche des 20. Jahrhunderts geschrieben. Unter ihrem Pseudonym Charlotte Lynne schreibt sie historische Romane.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wortschätzchen, 20.05.2015 bei bewertet

    Jennifer möchte an der Olympiade 2012 teilnehmen. Um der Läuferin die plötzlich auftretenden Panikattacken zu nehmen, fährt ihr Trainer Gregory mit ihr zu ihrer Grossmutter auf den Landsitz. Die Dame ist fast 100 Jahre alt und nahm selbst 1936 als Bogenschützin an der Olympiade teil. Während der schlimmsten Zeit in Deutschland, hat Alberta viel über das Leben gelernt und kann dies nun ihrer Urenkelin weitergeben ...

    Der Schreibstil der Autorin ist gefällig und liest sich gut. Nur leider ist weder die Zeit des Zweiten Weltkrieges (die Schicksale sind so entsetzlich bedrückend und ich nehme mir das immer viel zu sehr zu Herzen) noch Sport (ich gehe gerne meine Bahnen im Schwimmbad ziehen, das war es für mich dann aber mit Sport – und darüber reden oder lesen muss ich einfach nicht) so wirklich mein Thema. Deshalb konnte das eine das andere nicht wirklich ausgleichen. Das ist jedoch nicht die Schuld der Autorin, das liegt einzig in meinen Interessen.

    Wie die beiden Zeitebenen nebeneinanderher laufen und doch miteinander verwoben sind, ist jedenfalls wirklich schön gelöst. Die Protagonisten sind gut und anschaulich gezeichnet und sind bemerkenswerte Personen. Alberta kann ebenso nervig sein, wie sie auch mutig und stark sein kann. Ihre Stärke hilft Jennifer, die eigene Schwäche zu überwinden. Man liebt und leidet mit den Personen und kämpft sich mit ihnen ans Ziel.

    Insgesamt ein Buch, das Sportfans und Freunden der historischen Romanen einfach gefallen muss. In Ansätzen konnte sogar ich, die beides nicht so wirklich mag, den Zauber dieses Buches spüren. Deshalb von mir in knappen Worten eine Rezension mit drei Sternen. Für die genannte Zielgruppe ist es aber auf alle Fälle mindestens vier Sterne wert, da bin ich mir sicher.

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  • 5 Sterne

    19 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja M., 23.02.2016

    Inhalt:

    London 2011: Die junge Läuferin Jennifer trainiert für Olympia 2012 in ihrer Heimatstadt. Sie ist talentiert, hat jedoch regelmässig mit Panikattacken während der Läufe zu kämpfen, die sie dazu zwingen, die Wettkämpfe abzubrechen. Ein neuer Trainer, Gregory rät ihr, ihre Grossmutter aufzusuchen, die 1936 als Bogenschützin selbst an den Olympischen Spielen in Berlin teilgenommen hat. Bei dem Besuch bei ihrer Grossmutter Alberta erzählt diese ihrer Enkelin ihre Erlebnisse, vor und während der damaligen Spiele.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch erzählt eine fesselnden Geschichte einer jungen Frau, die 1932 durch eine Reise zu den Olympischen Spielen in Los Angeles von einer absoluten Begeisterung für den olympischen Gedanken infiziert wurde und in den folgenden Jahren an ihrer Teilnahme an den Spielen in Berlin arbeitet. Sehr interessant sind hierbei nicht nur ihr persönlicher Kampf um Qualifikationen etc. sondern auch die politischen Umstände, die sie zu einer Werbeikone des Nazi-Regimes macht. Viele kritische Aspekte der damaligen Spiele werden beleuchtet, die von Judenverfolgung und Rassismus überschattet wurden. Aber die Geschichte endet nicht mit den Spielen sondern beleuchtet auch die weiteren Schicksale der Protagonisten im 2. Weltkrieg.

    Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und es macht Spass, ihnen durch die Geschichte zu folgen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Besonders spannend ist es mit der jungen Alberta an den Spielen teilzunehmen. Erschreckend ist es, wie stark diese Spiele von den Nazi zur Aussendarstellung benutzt wurden und einzelne Menschen von dem Regime benutzt wurden, was Alberta auch am eigenen Leib erleben musste.

    Positiv möchte ich hier noch das Glossar erwähnen, in dem man nachlesen kann, was von der Geschichte Fakten sind und wo die Fiktion einsetzt. Das finde ich bei einem historischen Buch immer besonders interessant.

    Ein lesenswertes Buch für jeden, der mehr über die Ereignisse rund um die Ereignisse der Spielen in Berlin 1936 erfahren möchte und dabei noch eine interessante Lebensgeschichte lesen möchte, die von Dramatik und Liebe gekennzeichnet ist.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Charlie R., 06.08.2015

    Jennifers grosser Traum sind die Olympischen Spiele in London 2012. Dort möchte sie endlich ihr Können unter Beweis stellen. An Talent mangelt es der Läuferin nicht, aber die Nerven spielen leider nicht mit. Ihr Trainer gibt ihr eine letzte Chance bei einem Vorbereitungswettkampf, doch Jennifer schafft es wieder nicht. Deswegen wird sie aus dem Laufteam ausgeschlossen. Ein neuer Trainer ist jedoch schnell gefunden. Der Ire Gregory möchte Jennifer zu einer erfolgreichen Läuferin machen. Jennifer sieht nur eine Lösung, sie muss ihre Urgrossmutter Alberta um Rat fragen. Beim Besuch in Mandeville erfährt sie die Geschichte von Albertas Jugend. Diese hat 1936 in Berlin eine Goldmedaille gewonnen.

    Dieser Roman wird in zwei Epochen erzählt. Albertas Geschichte spielt in ihrer Jugend, als sie Opfer der Nazipropaganda wurde und das zuerst gar nicht realisiert hat. Zeitweise musste ich mit dem Lesen stoppen. Alles was ich heute noch über das Naziregime lese, finde ich sehr schrecklich. Die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln haben dem Werk die nötige Würze verliehen. Die Figuren fand ich sehr gut beschrieben. Wieder ein ganz beeindruckendes Buch von dieser Autorin!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frieda- A., 19.08.2015

    Jennifer ist leidenschaftliche 10.000m Läuferin und ihr Traum ist die Teilnahme an Olympia. Sie trainiert hart dafür, aber ein nervliches Problem macht ihr zu schaffen. Beim Laufen bekommt sie Panikattacken, verliert die Kontrolle über ihren Lauf und fällt plötzlich hin. Ihr Traum droht zu platzen, als auch noch ihr Trainer ihr jeglichen Mut nimmt und eine Teilnahme an Olympia für unmöglich hält.
    Da taucht aus dem Nichts der Ire Gregory auf, der sie trainieren will. Jennifer lehnt ab und ist dem jungen Mann gegenüber misstrauisch, aber er bleibt hartnäckig. Er ermutigt sie, sich bei ihrer fast 100 Jahre alten Grossmutter Alberta Rat zu holen, die einst an Olympia teilnahm. Auf dem Landsitz ihrer Oma erfährt sie die Geschichte Albertas, ihrer Wurzeln und ihres Lebens, denn Alberta hat eine Menge zu erzählen...

    Das was die Oma zu erzählen hatte, hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Ich will hier nicht sagen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich habe Lesepausen eingelegt, weil ich nicht wollte dass das Buch schnell zu Ende geht! Das ist mir sehr schwer gefallen. denn es war eine solch ergreifende Story, die ich so schnell nicht vergessen werde. Ich war von allen Figuren hingerissen. Besonders angetan hatte es mir James Seaton-Carew, der für Alberta geschwärmt und sein Leben gegeben hätte.
    Anfangs erwartet man, dass es hier um Jenny geht, wie es mit ihr und ihrem Vorankommen im Sport weitergeht und ob Gregory bei ihr punkten kann, doch dann wird man überrascht! Es erwartet uns eine atemberaubende Familiengeschichte, der es an nicht fehlt und die so liebevoll erzählt wird, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Inbegriffen ist eine romantische und natürlich problembehaftete Liebesgeschichte. Die Zeit des zweiten Weltkrieges und Hitlers Machtergreifung mit allem Gräuel werden von der Autorin authentisch eingebracht, so dass der Leser bei aller Fiktion immer einen realen Bezug zum damaligen Zeitgeschehen als Hintergrund hat.

    Für mich war es eines der besten, unterhaltsamsten und berührendsten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.
    Charlotte Roth kommt auf die Liste meiner Lieblingsautorinnen und ich werde auf jeden Fall noch "Als wir unsterblich waren" von ihr lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thomas E., 29.04.2016 bei bewertet

    Das Buch „Als der Himmel uns gehörte“ ist eine Familiengeschichte, angelegt in zwei Zeitebenen.

    Zum einen ist da die Gegenwart, in der Jennifer überlegt, ob sie als Läuferin bei den olympischen Spielen antreten möchte.

    Zum anderen ist da ihre Grossmutter Alberta, die an der Olympiade 1936 als Bogenschützin teilnimmt und später entscheidendes für die Paraolympics tut.

    Erst durch Gregory O’Reilly erfährt Jennifer mehr über ihre Grossmutter und macht sich schliesslich auf die Suche nach ihr. Das Treffen zwischen der Enkelin und der Oma führt dazu, dass der Leser die ganze Geschichte von Alberta, der Naziolympiade und von Jennys Familie erfährt. Dabei werden von der Autorin Charlotte Roth die interessanten tatsächlichen Fakten geschickt mit der erfundenen Geschichte vermischt und sie schafft es sehr gut mit Spannung und einem feinen Humor die Charaktere dem Leser näher zu bringen und die Handlung stetig voran zu treiben. Vor allem die Dialoge waren schön zu lesen und haben das Kopfkino befeuert. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz und vor allem über das Bogenschiessen habe ich noch einiges dazugelernt.

    Ein rundrum gelungener Roman der gut unterhält.

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  • 5 Sterne

    Lena, 24.04.2020

    Jennifer ist eine Langstreckenläuferin, deren Traum es ist, 2012 an den olympischen Spielen in London teilzunehmen. Sie hat das Talent und die körperlichen Voraussetzungen dafür, aber mental schafft sie es nicht, die zehntausend Meter durchzuhalten, bricht regelmässig bei Wettbewerben in Tränen aus.
    Bei ihren Trainingseinheiten lernt sie den ehemaligen Läufer Gregory O'Reilly kennen, der sie trainieren möchte. Er hat sie als Urenkelin von Alberta Bernhardt erkannt, die 1936 als Bogenschützin an den olympischen Spielen in Berlin teilgenommen und Gold gewonnen hat. Er und auch Jennifers Familie raten ihr, mit ihrer Urgrossmutter zu sprechen, um sich geistig zu stärken und auf die Olympiade im eigenen Land vorzubereiten. Durch die Gespräche mit der fast 100-Jährigen erfährt Jennifer nicht nur, unter welchen Umständen Alberta die olympischen Spiele 1932 in Los Angeles und 1936 in Berlin erlebte, sondern auch etwas über ihre deutschen Wurzeln, die ihr bisher nicht bekannt waren und was ihr darüber hinaus von ihrer Familie verschwiegen wurde und der Grund für ihr seelisches Ungleichgewicht sein könnte.

    "Als der Himmel uns gehörte" ist ein epischer Roman, der in der Gegenwart in den Jahren 2011/2012 handelt und in der Vergangenheit die Ereignisse der Jahre 1931 bis 1945 schildert. Dabei wird neben den Sportveranstaltungen und politischen Ereignissen eine tragische Familiengeschichte erzählt.
    Insbesondere die Sportereignisse sind so schillernd und lebendig dargestellt, als wäre man als Leser selbst dabei. Die Leidenschaft, der Ehrgeiz und das Herzblut der Sportler sind spürbar.
    Die Hintergründe der Familie, die Beziehungen der Protagonisten untereinander und die Auswirkungen der Machtergreifung Adolf Hitlers sind in der Vergangenheit spannend und bewegend erzählt, aber auch das Schicksal der verloren wirkenden Jennifer berührt und weckt das Interesse für den weiteren Verlauf der Handlung in der Gegenwart, auch wenn diese nicht so viel Raum einnimmt wie die Vergangenheit.

    "Als der Himmel uns gehörte" ist eine gelungene Mischung aus Fiktion und historischen Fakten. Personen der damaligen Zeit - Sportler, Sportfunktionäre und Politiker - werden perfekt mit der fiktionalen Geschichte der Familie Bernhardt verbunden. Der Widerspruch von Nationalismus und Abwertung bestimmter Menschengruppen einerseits und dem Anspruch friedlicher Spiele andererseits ist beklemmend. Durch die verschiedenen Perspektivwechsel kann man sich darüber hinaus sehr gut in die facettenreich dargestellten Charaktere hineinversetzen. Die Begeisterung für den Sport ist fortlaufend spürbar und stellt die Liebesgeschichten in den Schatten, was aber nicht kritisch gemeint sein soll.
    Es ist ein Generationenroman über grosse Träume mit berührenden Schicksalen, der zudem durch die historischen Fakten, die anschauliche Schilderung der Verknüpfung von Sport und Politik sowie der Entwicklung der Paralympics, interessant und lehrreich ist. Begeisternd ist zu lesen, wie die Protagonisten, für die die Anstrengung für den Sport im Vordergrund stand, während des Zweiten Weltkriegs den grausamen Umständen geschuldet, zu Helden werden.
    Das Glossar und ein Personenverzeichnis am Ende des Buches runden den Roman perfekt ab, so dass auch keine Fragen zu den realen Ereignissen offen bleiben.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jane K., 13.01.2019

    "Als der Himmel uns gehörte" ist mein erstes Buch der Autorin - jedoch definitiv nicht mein letztes.

    Warum der Titel damals auf meiner Wunschliste gelandet ist, kann ich nicht sagen. Durch Glück ist es vor einiger Zeit bei mir eingezogen. Durch die Dicke war ich ein wenig abgeschreckt und es stand einige Zeit einfach nur im Regal - bis eine Freundin meinte, ich solle es lesen.

    Ich bin so, so begeistert von dem Werk, dass ich es sicher noch öfter weiterempfehlen werde.

    Anfangs, muss ich ehrlich gestehen, war ich nicht ganz bei der Sache. Die Geschichte war interessant und der Schreibstil hervorragend, allerdings packte sie mich irgendwie nicht so richtig. Dennoch war sie auch nicht langweilig, sodass ich sie regelmässig zur Hand nahm.

    Dann indessen kam irgendwann der Punkt, an dem ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und habe abends oft versucht, über meine Müdigkeit hinweg zu lesen.

    Charlotte Roth hat mich mit dem ganzen Geschehen gefesselt - richtiggehend gefesselt.

    Auch wenn der Sport im Mittelpunkt steht und ich von diesem keine Ahnung habe, hatte ich nie das Gefühl, dass ich erschlagen werde. Es tauchen keine komplizierten Fachbegriffe auf. Der Leser wird nicht als Unwissend hingestellt. Und dennoch denke ich, dass ich Autorin weiss, wovon sie da schreibt.

    Der Raum wurde ebenfalls mit Informationen zu den Olympischen Spielen von 1936 und der Zeit, die danach folgte, gefüllt. Und alles hat seinen Platz. Nichts wirkt überladen, nichts ist zu viel.

    Falls doch ein paar Fachbegriffe genutzt wurden, kann man diese im Glossar nachlesen. Sogar ein "Verzeichnis der im Buch auftretenden Persönlichkeiten, die tatsächlich gelebt haben bzw. noch leben" (S. 525) findet man.

    Es ist ein tolles Geflecht, welchem ich mich nicht entziehen konnte. Ich möchte es Lesern nahelegen, die Freude an Familiensagen haben und ein wenig an Geschichtlichem interessiert sind. Von mir bekommt es trotz abgeflachtem Start eine absolute Leseempfehlung. Das Buch bleibt im Regal.

    ©2019

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Moritz e., 07.08.2015

    Nach dem Roman „Als wir unsterblich waren“ ist „Als der Himmel uns gehörte“ das zweite Buch der Autorin Charlotte Lyne unter dem Pseudonym Charlotte Roth. Sowohl die Covergestaltung als auch der gewählte Erzählstil ähneln dem Vorgänger. Es wird wieder in zwei Zeitebenen von zwei Frauen berichtet, die durch familiäre Bande miteinander verwandt sind.

    Zum einen ist da in der Vergangenheit Alberta, eine emanzipierte junge Frau, die 1936 an den Olympischen Spielen in Berlin teilnehmen will. Zum anderen geht es um die Läuferin Jennifer Feldman die wahnsinnig gern an der Olympiade 2012 teilnehmen möchte aber unsicher ist, ob sie beim Wettkampf nicht wieder die Konzentration verliert und eine Panikattacke erleidet.

    Charlotte Roth erzählt hier Geschichte spannend mit Fiktion verwebt. Ich bin ja kein Fan davon, dass zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und hergehüpft wird. Auch hier in diesem Roman geht es mir teilweise so, dass die Spannung immer wieder abreist, da zwischen Alberta und Jenny abgewechselt wird. Ich fand die Erzählung in den 30er Jahren weitaus interessanter. Neben den politischen und machtpolitischen Aspekten dieser Wettkämpfe vor dem zweiten Weltkrieg, erfährt man einiges über das Leben der Sportlerinnen im damaligen Dritten Reich und über die Entwicklung Olympischen Spiele zur damaligen Zeit.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und vor allem haben mir die Dialoge Spass gemacht. Der leise Humor der Autorin kommt hier sehr gut rüber und das Liebesgeplänkel der Paare hat mir besonders gefallen. Für mich also eine interessante und durchaus ansprechende Lektüre. Ich für meinen Teil hätte die Verbindung von Alberta und Jenny in einem Buch nicht unbedingt gebraucht. Die Erklärung für Jennifers Laufprobleme konnte ich einfach nicht ganz nachvollziehen. Für Fans von Charlotte Lyne und für Leute, die sich für die Olympischen Spiele interessieren aber ein durchaus empfehlenswerter Roman

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mamamal3, 22.05.2015

    Jennifer ist eine junge erwachsene Frau, die ihren Sport- den Langstreckenlauf- liebt. Niemals würde sie aber auf die Idee kommen, bei den olympischen Spielen mitzumachen, dafür ist sie einfach zu bescheiden- auch wenn sich ihre Begabung nicht von der Hand weisen lässt.
    Als eines Tages komischerweise Gregory in ihr Leben und ihr im wahrsten Sinne des Wortes in den Weg (beim Training) tritt, ändert sich alles- er möchte sie fit machen für den grossen Wettbewerb!

    Aber was er über ihre Urgrossmutter Alberta weiss und wie diese ihrem grossen Traum in einer äusserst schwierigen geschichtlichen Zeit näher kam, all das erfährt nicht nur Jennifer, sondern auch der Leser in diesem interessanten Buch.

    Zu keiner Zeit langweilig und den bekannten historischen Daten entsprechend, kann man sich sehr gut in die beiden Frauen hineinversetzen, ihre persönliche Geschichte nachvollziehen und so ein Stück mehr davon verstehen.
    Die beiden Erzählstränge wechseln sich ab, was mir auch sehr gefiel!

    Auch wenn die Frauen und ihr Schicksal erfunden wurden, so könnte es durchaus so geschehen sein.

    Gerade geschichtlich Interessierten kann man dieses Buch bedenkenlos schenken! :-)

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah, 06.05.2015

    Die Rahmenhandlung spielt im Jahr 2012, im Frühjahr vor den Olympischen Sommerspielen in London. Die Teilnahme am 10.000 Meter Lauf ist der grosse Traum von Jennifer, doch immer wieder lassen sie ihre Nerven im Stich und auch ihr Trainer zweifelt an ihr. Beim Lauftraining im Park wird sie immer wieder von einem jungen Mann angesprochen, der scheinbar mehr über ihre Urgrossmutter Alberta weiss als sie selbst. Mit ihm zusammen bricht sie schliesslich zum Landsitz Mandeville auf um mehr über sie Familiengeschichte und „Albi mit dem Bogen“, der Goldmedaillengewinnern im Bogenschiessen 1936, zu erfahren.
    Bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles findet das legendäre Kleeblatt zusammen: Alberta Bernhard, sportbegeisterter Wirbelwind und Tochter des Sportjournalist Magnus Bernhard, ihre zerbrechliche Zwillingsschwester Auguste, die viel lieber in Berlin bei ihrer ersten Liebe Karl geblieben wäre, Hannes von der Weyd, deutscher Springreiter mit kleinem Selbstbewusstsein aber einem teuflischen Pferd und schliesslich der britische Reiter James Seaton-Carew, Charmeur und Frauenschwarm, dem scheinbar alles in den Schoss fällt. So unterschiedlich die Vier auch sind, das Band der Freundschaft übersteht die Konkurrenz in den Wettkämpfen und sie erleben eine unbeschwerten Sommer zusammen bei James Familie in England. Doch dann ziehen die Schatten des Nationalsozialismus immer weiter auf und alle werden auf eine harte Probe gestellt.
    Durch die Figuren spricht auch die Begeisterung der Autorin für Olympia, die ich absolut nachvollziehen kann. Ich habe die Bilder aus London noch gut vor Augen und habe selbst 2 Wochen gespannt vor dem Fernseher verbracht. Somit sind zwei für mich sehr reizvolle Themen, der olympische Geist und die deutsche Geschichte, in diesem Roman sehr gut zusammengeführt. Die Entwicklung der Charaktere war so spannend wie ein 100 Meter Finale (aber glücklicherweise nicht so schnell zu Ende) und ich habe mit gefiebert und mitgelitten.
    Der Roman wirft ausserdem die Fragen auf: Kann/darf ein Sportler unpolitisch sein? Wie wird Sport durch Politik beeinflusst oder sogar missbraucht? Und diese Fragen werden wohl nicht an Aktualität verlieren, denkt man nur an die Berichte von den Stadionbaustellen der Fussball WM in Qatar oder im Vorfeld der Winterspiele im russischen Sotschi.
    Als nächstes werde ich dieses Buch meinem Vater empfehlen, denn er war in seiner Jungend selbst begeisterter Langstreckenläufer und wird dieses Zusammenspiel aus Sport und Geschichte sicher genau so lieben wie ich.

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