Fr. 5.-¹ Rabatt bei Bestellungen per App
Gleich Code kopieren:

A Very English Scandal (DVD)

 
 
Merken
Merken
 
 
Adaptiert von John Prestons Buch “A Very English Scandal: Sex, Lies and a Murder Plot at the Heart of the Establishment” von Russell T Davies (Dr Who, Queer As Folk, Cucumber) und unter der Regie von Stephen Frears (Florence Foster Jenkins, Philomena,...
Jetzt vorbestellen
versandkostenfrei

Bestellnummer: 121461189

DVD Fr. 22.90
inkl. MwSt.
Jetzt vorbestellen
  • Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
  • 30 Tage Widerrufsrecht
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
Kommentar zu "A Very English Scandal"
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 17.10.2019

    aktualisiert am 23.10.2019

    „A Very English Scandal“ ist eine britische Miniserie, die aus drei Teilen à ca. 56 Minuten besteht und, erstmals auf dem Sender BBC One ausgestrahlt, eine wahre, nahezu unglaubliche Geschichte, die sogenannte „Thorpe-Affäre“ aufgreift, und sie auf teils absurde, teils anrührende und durchgängig hochironische Weise rekapituliert.

    Regie führte Stephen Frears (u.a. „Philomena“ - 2013, „The Program – Um jeden Preis“ = „The Program“ - 2015, „Florence Foster Jenkins“ - 2016, „Victoria & Abdul“ - 2017). Als Grundlage für die von Russell T. Davies verfassten Drehbücher diente der True Crime-Tatsachenroman „A Very English Scandal: Sex, Lies and a Murder Plot at the Heart of the Establishment“) des englischen Schriftstellers John Preston (z.B. „Dr Who“, „Queer As Folk“, „Cucumber“), der im Jahr 2016 erschienen ist.

    London 1965: Jeremy Thorpe (Hugh Grant, zuletzt u.a. „Florence Foster Jenkins“), ein aufstrebender Politiker der „Liberal Party“, hat eine Schwäche, in die er seinen (Partei)Freund Peter Bessell (Alex Jennings, u.a. 2016–2017 in „The Crown“ als Edward, Duke of Windsor, zu sehen) einweiht: Er fühlt sich nach eigenem Bekunden „zu 80%“ zu Männern hingezogen. Doch in den 1960er-Jahren steht Homosexualität im Vereinigten Königreich noch als „Sittlichkeitsverbrechen“ unter Strafe und sein Ex-Liebhaber Norman Lasiffe / Scott (Ben Whishaw, u.a. „Ein Hologramm für den König“ = „A Hologram for the King“ - 2016, „Mary Poppins’ Rückkehr“ = „Mary Poppins Returns“ - 2018) wird immer mehr zu einem Problem für ihn. Daher verfällt Thorpe auf eine unerhörte Idee: Der vorlaute, Ansprüche stellende Norman muss zum Schweigen gebracht, aus dem Verkehr gezogen - am besten ermordet werden!

    Diese lebhafte und durch und durch skurrile, von schier unbeschreiblich bissigem, fast selbstzerstörerischem, ironisch-schwarzem Humor geprägte Dramedy, die von einem der Serie „Sherlock“ ähnelnden, beschwingten Soundtrack durchzogen wird, bereitet die menschlich empörenden und politisch Aufsehen erregenden Vorgänge über einen Zeitraum von 18 Jahren hinweg auf, schlägt dabei ein rasantes Tempo an und ist gleichzeitig in einem beiläufigen Erzählduktus gehalten, der das Erzählte noch unfassbarer erscheinen lässt.

    Jeremys und Normans Leben werden parallel erzählt - wobei der zweite Teil der abgedrehteste ist, sodass sich eine Mischung aus intimen Eindrücken und öffentlichkeitswirksamen Auftritten beider ergibt, sich die eklatanten Unterschiede zwischen ihnen, aber auch Gemeinsamkeiten herauslesen lassen, vor allem aber die besonders gelagerte Obsession füreinander spürbar wird.

    Hugh Grants Verwandlung in Jeremy Thorpe sowie seine Rollenanlage sind beachtlich: Er spielt ihn süffisant als komödiantisch-charismatischen, redegewandten Karrieristen mit verstörend dunkler Seite, als jemanden, „der sich in der Öffentlichkeit versteckt“.

    Ben Wisham bildet als Norman einen starken Gegenpol zu Grant. Auch seine Figur ist vieldimensional: Er zeigt einen jungen Mann, der sich selbst kennenzulernen versucht, seine Grenzen austestet. Mal ist er das weiche, gefügige „Häschen“, kindlich, verspielt, lebensfroh, dann lasziv oder „typisch tuntig“, weinerlich, verzogen, penetrant oder berechnend, aber auch clever, stolz und kämpferisch. Zu Recht erfolgten Auszeichnung für ihn als “Bester Nebendarsteller in einer Fernsehserie, Miniserie oder einem Fernsehfilm“ bei den „Golden Globes 2019, dem „Critics’ Choice Television Awards 2019“, den „British Academy Television Award 2019“, den „Emmy Awards“.

    FAZIT: „A Very English Scandal“ ist die schrullige, ulkige und quirlige Rekonstruktion eines bizarren, wahren Skandals und „der Geschichte eines Lügners, der auf einen Fantasten traf…“, in Form einer schwarzen, manchmal slapstickhaften Komödie mit traurig-tragischen und berührenden Momenten: very very special, wirklich aussergewöhnlich und zu empfehlen!

    PS: Der „echte“ Gerichtsprozess und die zutage geförderten dunklen Geheimnisse mancher Abgeordneter im Unterhaus faszinierten und prägten die Öffentlichkeit, da darin zum ersten Mal über Homosexualität gesprochen wurde und es darüber hinaus um die Auseinandersetzung des „Establishments“ vs. den „kleinen Mann“ (und die Bedeutung der Sozialversicherungskarte für ihn) ging.

    Das ausführliche Bonusmaterial, das auf der DVD zu finden ist, mit vielen Interviews macht deutlich, wie viel Liebe in Details wie die zeitgemässe Ausstattung der Kulissen, Anfertigung von authentischen Kostümen, Make-up gesteckt wurde und gibt Hintergrundinfos, z.B. zur Arbeit mit Hunden.

    Weiterführende Ausführungen zur Behandlung von Homosexualität: Zwar wurden in den 1960er-Jahren immer wieder Vorschläge zur Entkriminalisierung der Homosexualität von einzelnen Politikern in das Parlament eingebracht, durchgesetzt werden konnten sie aber erst nach fast 10 Jahren massiver Kampagnen. 1967 wurde das Sexualstrafrecht vom Parlament geändert (Sexual Offences Act), um einige der Forderungen des "Wolfenden Komitees" umzusetzen. Fortan war Homosexualität zwischen Männern über 21 (ein höheres Schutzalter als für heterosexuelle Handlungen) nicht mehr strafbar. Das galt jedoch nicht in öffentlichen Räumen, Hotels oder wenn etwa ein Dritter im selben Haus, jedoch in einem anderen Zimmer, anwesend war. Das Gesetz galt auch nicht für Nordirland und Schottland, wo die Homosexualität weiterhin strafbar blieb. Kampagnen wie die Campaign for Homosexual Equality und die Gay Liberation Front forderten daher weiterhin totale Gleichstellung. Erst 1980 wurde Homosexualität in Schottland genau wie in England und Wales entkriminalisiert.
    Heute wird Homosexualität im Vereinigten Königreich von der Gesellschaft weitgehend akzeptiert. Seit 2003 existiert ein Antidiskriminierungsgesetz, welches auch die Rechte von Homosexuellen schützt. Darüber hinaus besteht seit 2013 die Möglichkeit für homosexuelle Paare die Ehe und zuvor seit 2004 die Möglichkeit, eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft einzugehen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
0 Gebrauchte Artikel zu „A Very English Scandal“
Zustand Preis Porto Zahlung Verkäufer Rating