Das Blumenorakel
Historischer Roman. Der SPIEGEL-Bestseller
Deutschland, 1871: Die junge Flora hat Erfolg als Floristin. Doch das Spiel mit dem Feuer der Liebe wird ihr fast zum Verhängnis.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Blumenorakel “
Deutschland, 1871: Die junge Flora hat Erfolg als Floristin. Doch das Spiel mit dem Feuer der Liebe wird ihr fast zum Verhängnis.
Klappentext zu „Das Blumenorakel “
Baden-Baden, 1871: Die junge Flora trifft in der weltoffenen Kurstadt ein. Ihr größter Traum geht in Erfüllung: Sie wird das Handwerk der Blumenbinderei erlernen. Die vornehmen Kunden sind begeistert von ihren geschmackvollen Arrangements. Doch als Flora sich unsterblich verliebt, fordert sie das Glück heraus.Weitere Informationen unter www.blumenorakel.de.
Lese-Probe zu „Das Blumenorakel “
Das Blumenorakel von Petra Durst-Benning LESEPROBE Flora musste anfangs mehr als einmal an Friedrich Sonnenschein und seinen Vater denken. Wie es dem alten Herrn wohl ging? Womöglich hatte die Gesundheit des alten Mannes weiter gelitten, sodass er seinen Laden gar nicht mehr führen konnte?
Doch im Laufe der Wochen schmolzen die Erinnerungen an den Zwischenfall in Baden-Baden dahin - genau wie der Schnee. Nach einem letzten Aufbäumen des Winters mit heftigen Schneefällen und einem Ostwind, der einem die Ohren blau frieren ließ, wurde die Schneedecke Mitte März löchrig wie ein altes Leintuch. Täglich war nun auf den Wiesen mehr Grün zu sehen, und zum Monatsende hin war der Winter völlig verschwunden.
So oft es ging lief Flora aus dem Dorf hinaus, um die Fortschritte der Natur zu beobachten. Aber erst Anfang April zeigten sich die ersten Schlüsselblumen, Gänse- und Leberblümchen. Noch musste man genau hinschauen, um die winzigen Blüten zwischen dem Gras zu entdecken, aber Flora freute sich über jedes noch so winzige Sträußchen, das sie binden konnte. Sie konnte nicht genug bekommen von den zarten Farben der Blüten, die hingehaucht waren wie aus einem Aquarellkasten.
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Zum ersten Mal in ihrem Leben verschenkte Flora ihre Blumensträuße nicht mehr wahllos an den Erstbesten, der ihr über den Weg lief. Und das hatte mit dem kleinen Büchlein aus Baden- Baden zu tun. Die Sprache der Blumen - was für ein schöner Titel, dachte Flora jedes Mal, wenn sie es zur Hand nahm. Und was für ein unglaublich spannendes Thema - dabei war das Buch schon fast vierzig Jahre alt.
Flora fand darin beispielsweise den Hinweis, dass, wenn man Schlüsselblumen verschenkte, folgende Aussage dahinterstehen konnte: »Wie gern würde ich den Schlüssel zu deinem Herzen erlangen!«
Dass sie im vergangenen Jahr ausgerechnet dem trinkfreudigen Metzger einen Schlüsselblumenstrauß geschenkt hatte, ließ sie jetzt laut auflachen.
Zu dem Stichwort Leberblümchen wiederum las sie, dass auf das Glück des Frühlings nicht zwangsweise auch ein glücklicher Herbst folgen musste. Vielleicht tat sie gut daran, einen solchen Strauß nicht ausgerechnet der Witwe Schlagenhöfer zu schenken, die von früh bis spät nur den frühen Tod ihres geliebten Eugen betrauerte?
Zu Floras Erstaunen zeigten sowohl Seraphine als auch Suse großes Interesse an dem Buch. Die Tante lobte die schönen Blumenzeichnungen, sie interessierte sich aber auch dafür, was es bedeutete, wenn man diese oder jene Blume verschenkte.
»Hör doch nur, Flora, Kreuzblumen bedeuten: ›Ich muss dich vergessen, auch wenn mein Herz dabei blutet.‹« Mit glänzenden Augen schaute sie die Nichte an. »Schenke mir bitte nie einen Strauß Kreuzblumen!«
Flora, die nicht einmal gewusst hätte, woher sie die hätte nehmen sollen, nickte verwirrt.
»Deine Tante ist wirklich ein wenig komisch«, sagte Suse, als Flora ihr davon erzählte.
Es war ein sonniger Frühlingstag, und die Mädchen waren vor ihren Müttern geflohen, die ständig neue Aufgaben für sie ersannen. Jetzt hockten sie auf einer Bank am Ufer der Wiesaz.
»Sei ja nicht so dumm, deiner Tante aus lauter Liebenswürdigkeit das Buch zu schenken, so was bekommst du nie mehr!« Suse versetzte Flora einen Stoß in die Rippen. »Komm, wir schauen lieber, welche Blumen ich meinem Franz schenken könnte.«
»Junge Damen verschenken gar keine Blumen an junge Männer «, entgegnete Flora und verdrehte die Augen. Franz hier und Franz da! Suse nutzte wirklich jede Gelegenheit, um über Franz, einen Samenhändlerssohn aus dem Ort, mit dem sie sich heimlich traf, zu reden.
»Erst gestern hat er mir wieder gesagt, wie sehr er mich liebt. Ob ich ihm wohl glauben kann?« Skeptisch schaute Suse die Freundin an.
Flora grinste. »Frag doch das Blumenorakel!«
»Könntest du nicht …? Och bitte! Dir ist das Orakel immer wohlgesinnt.«
Seufzend pflückte Flora ein Gänseblümchen neben ihrem linken Fuß, dann begann sie, die einzelnen Blütenblättchen auszuzupfen. »Er liebt dich, er liebt dich nicht, er …« Unauffällig zupfte sie am Ende zwei Blättchen auf einmal ab, damit das Orakel gut ausging.
»Er liebt mich«, seufzte Suse hochzufrieden. »Ich wusste es doch!« Sie blätterte ein wenig in Floras Buch, dann hob sie den Kopf. »Du könntest mir ruhig mal ein wenig Brunnenkresse schenken.«
»Und was will ich damit sagen?« Flora kicherte.
»Folge dem Ruf deines Herzens.«
»Das könnte dir so passen! Nein, von mir bekommst du höchstens …« Flora sprang auf, lief hinter die Bank, rupfte dort mit spitzen Fingern etwas ab und kniete mit einem Büschel Grün in der Hand vor Suse nieder. »Brennnesseln!«, sagte sie pathetisch.
»Brennnesseln? Was bedeuten denn die?«
»Sei vorsichtig, damit du dir vor Übermut nicht die Finger verbrennst. Da, nimm!«, antwortete Flora und bewarf die Freundin übermütig mit den kratzigen Blättern.
Suse kreischte auf, und Flora brach in lautes Gelächter aus.
»Schau mal, hier steht, dass es die Sprache der Blumen schon seit ewigen Zeiten sowohl im Orient als auch im Abendland gibt«, sagte Suse, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten. »Und dass die Bedeutung, die einer Blume zugesprochen wird, entweder von ihrem Namen oder von ihren Eigenschaften herrührt.
Auch alte Sagen oder die Verwendung der Pflanzen spielen eine Rolle …« Herausfordernd schaute Suse ihre Freundin an. »Nun, dann frage ich dich, du holde Göttin der Blumen - was könnte wohl eine Klette bedeuten?«
»Das ist doch völlig klar: Jemand ist anhänglich wie eine Klette. Oder wie dein Franz!«, entgegnete Flora und schon ging das Gelächter wieder los.
Am siebten April, dem Karfreitag, kamen endlich Helmut und Valentin von ihrer langen Reise zurück. Hannah liefen vor Freude Tränen die Wangen hinab. Sie und Helmut umarmten und küssten sich, als wollten sie sich nie wieder loslassen. Gustav und Siegfried wandten sich peinlich berührt ab - mussten sich die Eltern so unmöglich aufführen? Flora hingegen verspürte ein leises Sehnen in ihrer Brust - wie es sich wohl anfühlte, so zu lieben?
Je weiter der Frühling voranschritt, desto größer und abwechslungsreicher wurden Floras Sträuße: Sie schnitt blühende Forsythienzweige, dazu Weidenkätzchen und Erle. Als sich endlich die frühen Narzissen- und Tulpensorten im Garten hinter dem Haus zeigten, stieß Flora einen Seufzer der Erleichterung aus. Im Herbst hatte sie so viele Zwiebeln wie noch nie in der Erde verbuddelt - und ihr Vater hatte wegen der Kosten ziemlich gemurrt. Zum Glück waren die teuren Zwiebeln wenigstens nicht von den Mäusen verspeist worden. Und so drängte sich jetzt dicht an dicht das Grün der Tulpen und Narzissen aus der Erde.
Der Gedanke, dass sie nun doch keine Blumenbinderin werden würde, war weit weg. Immerhin hatte sie ihre Blumen auf den Wiesen und im Garten. Und niemand konnte ihr verbieten, sich in ihrer freien Zeit damit zu beschäftigen. Als Mitte April der Brief ankam, war Flora genauso fassungslos wie alle anderen.
© List Verlag
Flora fand darin beispielsweise den Hinweis, dass, wenn man Schlüsselblumen verschenkte, folgende Aussage dahinterstehen konnte: »Wie gern würde ich den Schlüssel zu deinem Herzen erlangen!«
Dass sie im vergangenen Jahr ausgerechnet dem trinkfreudigen Metzger einen Schlüsselblumenstrauß geschenkt hatte, ließ sie jetzt laut auflachen.
Zu dem Stichwort Leberblümchen wiederum las sie, dass auf das Glück des Frühlings nicht zwangsweise auch ein glücklicher Herbst folgen musste. Vielleicht tat sie gut daran, einen solchen Strauß nicht ausgerechnet der Witwe Schlagenhöfer zu schenken, die von früh bis spät nur den frühen Tod ihres geliebten Eugen betrauerte?
Zu Floras Erstaunen zeigten sowohl Seraphine als auch Suse großes Interesse an dem Buch. Die Tante lobte die schönen Blumenzeichnungen, sie interessierte sich aber auch dafür, was es bedeutete, wenn man diese oder jene Blume verschenkte.
»Hör doch nur, Flora, Kreuzblumen bedeuten: ›Ich muss dich vergessen, auch wenn mein Herz dabei blutet.‹« Mit glänzenden Augen schaute sie die Nichte an. »Schenke mir bitte nie einen Strauß Kreuzblumen!«
Flora, die nicht einmal gewusst hätte, woher sie die hätte nehmen sollen, nickte verwirrt.
»Deine Tante ist wirklich ein wenig komisch«, sagte Suse, als Flora ihr davon erzählte.
Es war ein sonniger Frühlingstag, und die Mädchen waren vor ihren Müttern geflohen, die ständig neue Aufgaben für sie ersannen. Jetzt hockten sie auf einer Bank am Ufer der Wiesaz.
»Sei ja nicht so dumm, deiner Tante aus lauter Liebenswürdigkeit das Buch zu schenken, so was bekommst du nie mehr!« Suse versetzte Flora einen Stoß in die Rippen. »Komm, wir schauen lieber, welche Blumen ich meinem Franz schenken könnte.«
»Junge Damen verschenken gar keine Blumen an junge Männer «, entgegnete Flora und verdrehte die Augen. Franz hier und Franz da! Suse nutzte wirklich jede Gelegenheit, um über Franz, einen Samenhändlerssohn aus dem Ort, mit dem sie sich heimlich traf, zu reden.
»Erst gestern hat er mir wieder gesagt, wie sehr er mich liebt. Ob ich ihm wohl glauben kann?« Skeptisch schaute Suse die Freundin an.
Flora grinste. »Frag doch das Blumenorakel!«
»Könntest du nicht …? Och bitte! Dir ist das Orakel immer wohlgesinnt.«
Seufzend pflückte Flora ein Gänseblümchen neben ihrem linken Fuß, dann begann sie, die einzelnen Blütenblättchen auszuzupfen. »Er liebt dich, er liebt dich nicht, er …« Unauffällig zupfte sie am Ende zwei Blättchen auf einmal ab, damit das Orakel gut ausging.
»Er liebt mich«, seufzte Suse hochzufrieden. »Ich wusste es doch!« Sie blätterte ein wenig in Floras Buch, dann hob sie den Kopf. »Du könntest mir ruhig mal ein wenig Brunnenkresse schenken.«
»Und was will ich damit sagen?« Flora kicherte.
»Folge dem Ruf deines Herzens.«
»Das könnte dir so passen! Nein, von mir bekommst du höchstens …« Flora sprang auf, lief hinter die Bank, rupfte dort mit spitzen Fingern etwas ab und kniete mit einem Büschel Grün in der Hand vor Suse nieder. »Brennnesseln!«, sagte sie pathetisch.
»Brennnesseln? Was bedeuten denn die?«
»Sei vorsichtig, damit du dir vor Übermut nicht die Finger verbrennst. Da, nimm!«, antwortete Flora und bewarf die Freundin übermütig mit den kratzigen Blättern.
Suse kreischte auf, und Flora brach in lautes Gelächter aus.
»Schau mal, hier steht, dass es die Sprache der Blumen schon seit ewigen Zeiten sowohl im Orient als auch im Abendland gibt«, sagte Suse, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten. »Und dass die Bedeutung, die einer Blume zugesprochen wird, entweder von ihrem Namen oder von ihren Eigenschaften herrührt.
Auch alte Sagen oder die Verwendung der Pflanzen spielen eine Rolle …« Herausfordernd schaute Suse ihre Freundin an. »Nun, dann frage ich dich, du holde Göttin der Blumen - was könnte wohl eine Klette bedeuten?«
»Das ist doch völlig klar: Jemand ist anhänglich wie eine Klette. Oder wie dein Franz!«, entgegnete Flora und schon ging das Gelächter wieder los.
Am siebten April, dem Karfreitag, kamen endlich Helmut und Valentin von ihrer langen Reise zurück. Hannah liefen vor Freude Tränen die Wangen hinab. Sie und Helmut umarmten und küssten sich, als wollten sie sich nie wieder loslassen. Gustav und Siegfried wandten sich peinlich berührt ab - mussten sich die Eltern so unmöglich aufführen? Flora hingegen verspürte ein leises Sehnen in ihrer Brust - wie es sich wohl anfühlte, so zu lieben?
Je weiter der Frühling voranschritt, desto größer und abwechslungsreicher wurden Floras Sträuße: Sie schnitt blühende Forsythienzweige, dazu Weidenkätzchen und Erle. Als sich endlich die frühen Narzissen- und Tulpensorten im Garten hinter dem Haus zeigten, stieß Flora einen Seufzer der Erleichterung aus. Im Herbst hatte sie so viele Zwiebeln wie noch nie in der Erde verbuddelt - und ihr Vater hatte wegen der Kosten ziemlich gemurrt. Zum Glück waren die teuren Zwiebeln wenigstens nicht von den Mäusen verspeist worden. Und so drängte sich jetzt dicht an dicht das Grün der Tulpen und Narzissen aus der Erde.
Der Gedanke, dass sie nun doch keine Blumenbinderin werden würde, war weit weg. Immerhin hatte sie ihre Blumen auf den Wiesen und im Garten. Und niemand konnte ihr verbieten, sich in ihrer freien Zeit damit zu beschäftigen. Als Mitte April der Brief ankam, war Flora genauso fassungslos wie alle anderen.
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Autoren-Porträt von Petra Durst-Benning
Petra Durst-Benning, 1965 in Baden-Württemberg geboren, lebt mit ihrem Mann südlich von Stuttgart. Mit ihren historischen Romanen zählt sie zur ersten Garde deutscher Bestsellerautorinnen.
Autoren-Interview mit Petra Durst-Benning
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Bibliographische Angaben
- Autor: Petra Durst-Benning
- 2009, 416 Seiten, 16 farbige Abbildungen, Masse: 12 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548280471
- ISBN-13: 9783548280479
Rezension zu „Das Blumenorakel “
»Petra Durst-Benning versteht es wunderbar, zu unterhalten und vergessene Orte mit Leben zu füllen.« SWR »Eine von Deutschlands First Ladys des historischen Romans.« Alex Dengler, denglers-buchkritik.de »In ihren Romanen schafft Petra Durst-Benning beides: interessante Geschichten und spannende Geschichte zu erzählen.« Für Sie »Ein mitreißender Roman, der mit viel Detailwissen über Baden-Baden in eine vergangene Epoche versetzt.« FREIZEITWOCHE / 09.04.08 »Eine ganze Welt voller Gefühle, voller Sehnsucht und Liebe - fernab vom Alltag.« FAMILIE & CO 06/08 »Ein unterhaltsamer, mitreißender historischer Roman, welcher den Leser in das Baden-Baden 1871 entführt.« FRIZZ / 05/08 »Romantischer Liebesroman erster Güte« Juni 2008 / Lenz »Eine ganze Welt voller Gefühl, voller Sehnsucht und Liebe - fernab vom Alltag« Juni 2008/ Familie & Co »Große Gefühle, geschichtliches Wissen und botanische Kenntnisse werden bei Petra Durst-Benning zu einem unterhaltsamen Roman.« 31.05.08 / Flensburger Tageblatt »Pure Lesefreude. Der Autorin gelingt wieder einmal ein flott zu lesender Roman, der auf fast 400 Seiten überzeugt und einen mit einem reichhaltigen Wissen über die Bedeutung einzelner Blumen und die Dekadenz der sogenannten >gehobenen Gesellschaft< zurücklässt.« 30.06.08 / Mindener Tageblatt »Bestsellerverdächtiger Lesespass« 30.06.08/garten-literatur.de
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