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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LaNasBuchclub, 30.03.2023

    Als eBook bewertet

    Was als luxuriöser Familienurlaub geplant war, endet in einer schrecklichen Tragödie. Die Binders und die Strobl-Marineks wollten eigentlich nur die gemeinsame Zeit in der exklusiven toskanischen Villa verbringen und es sich bei Sonne, Prosecco und Antipasti gut gehen lassen. Die kleineren Kinder sind unter sich, die 14 jährige Tochter Sophie-Luise durfte ihre Schulfreundin Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mitnehmen - alles scheint gut an diesem ersten Urlaubstag. Doch schon wenige Stunden nach der Ankunft der Urlaube kommt es zur Katastrophe.
    „Die spürst du nicht“, der neue Roman von Daniel Glattauer hat mich ungemein begeistert. Das Hörbuch aus dem Schmiede von Hörbuch Hamburg hat mit knapp 9 Stunden eine gute Länge und sobald ich angefangen habe es zu hören, gab es für mich kein zurück mehr. Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth haben hier einen herausragenden Job geleistet. Als hätten sie der Dringlichkeit und dem fesselnden Charakter der Geschichte mit ihren Stimmen nochmal Nachdruck verliehen.
    Auch der Inhalt des Romans konnte mich restlos überzeugen. Das war mein erstes Buch des Autors und sehr früh habe ich gemerkt, wie aussergewöhnlich seine Art des Erzählens ist. Ich hatte das Gefühl zeitweise einem Theaterstück oder Regieanweisungen zu folgen, so ungefiltert und scharfkantig werden einem die Figuren gleich zu Anfang vorgestellt. Eine wahrlich raffinierte Vorgehensweise, denn obwohl die Figuren bewusst überzeichnet rüberkommen, so hat der Autor damit nicht übertrieben. Stattdessen offenbart sich darin eine feine Ironie, die dem Roman trotz der tragischen Entwicklungen eine humorvolle Note verleiht. Die Charaktere können sich nicht hinter ihrer fadenscheinigen Grosszügigkeit oder Menschenfreundlichkeit verstecken, denn als Leser weiss man sofort, wen man da vor sich hat. Ich fand das enorm faszinierend.
    Durch die regelmässigen Wechsel in der Erzählperspektive konnte man völlig ungefiltert in die Gefühls- und Gedankenwelten der Protagonisten abtauchen und erfahren, wie sie individuell durch die Tragödie betroffen sind und wie sie damit umgehen.
    Die häufig eingeschobenen Auszüge von Pressemitteilungen und Social-Media Beiträgen sind ein interessanter Kniff des Autors, der über den Horizont der Figuren hinaus auf äusserst unbequeme Weise aufzeigt, wie in den Medien mit Geschichten wie Aamaya’s umgegangen wird.
    Glattauer adressiert in diesem Roman die unbequemen Wahrheiten unserer Zeit und regt zum Nachdenken an. „Die Spürst du nicht“ hat definitiv einen Platz unter meinen Jahreshighlights.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M. H., 01.06.2023

    Als eBook bewertet

    Inhalt siehe Klappentext.

    Ich habe vor einigen Jahren mal ein Buch von Daniel Glattauer gelesen; "Die spürst du nicht" ist das erste Hörbuch, das ich vom Autor höre. Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth sprechen die einzelnen Personen über 8:46 Stunden sehr passend.

    Das Hörbuch beginnt sehr harmonisch, mit einem geplanten Familienurlaub zweier wohlsituierten Familien in der Toskana. Die Tochter möchte ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, dem Flüchtlingsmädchen das Schwimmen beibringen und damit gut vor allen anderen dastehen. Es könnte alles so schön sein ... doch dann ertrinkt Aayana und nun fragt man sich, wer klagt wen an, warum und mit welchem Hintergrund und vor allem: Wer hat überhaupt das Recht, andere anzuklagen, wenn er nichts selbst betroffen ist? Aayanas Eltern haben damit einen weiteren Verlust eines Kindes erlitten, man hält sich bei Anwälten und im Gericht auf, bekommt das öffentliche Interesse und Kommentare zu Postings gnadenlos vorgelesen. Kopfschütteln über manche Beiträge ist vorprogrammiert, es gibt Leute, die antworten einfach irgendetwas, einfach, um sich kundzutun, egal, ob es zum Thema passt, oder nicht. Wären die Strobl-Marineks und die Binders direkt zu Aayanas Eltern gegangen, hätte man sich vieles ersparen können, so wird erstmal alles verheimlicht und vertuscht und zieht damit die Aufmerksamkeit erst recht auf sich.

    Im Laufe der Zeit verändert sich Sophie Luise, ihre Mutter legt die Politik nieder, wäre es ohne den Unfall im Urlaub anders gekommen?

    Man sollte sich das Hörbuch anhören, nicht einfach weghören, mal drüber nachdenken, ob und wo ein Funken Wahres dran ist. Aus der früheren Aussage "Die spürst du nicht" über das fremde Mädchen ist eine grosse Sache geworden, wo man nicht sicher ist, wurde es künstlich aufgebauscht oder passiert es wirklich so. Von mir bekommt das Hörbuch 4 nachdenkliche Sterne mit Hörempfehlung.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jane B., 21.06.2023

    Als eBook bewertet

    Meine Erwartungen an "Die spürst du nicht" waren hoch. Zum einen mochte ich damals "Gut gegen Nordwind" wirklich sehr, zum anderen haben mich die vielen positiven Stimmen gelockt. Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen ...

    Obwohl Daniel Glattauer ein Thema wählte, welches viel mehr in den Fokus gerückt gehört, hat er für meine Begriffe manchmal zu sehr über die Stränge geschlagen.

    Die somalische Familie muss einen Schicksalsschlag nach dem anderen hinnehmen. Man merkt deutlich die Absicht des Autors, so viel Mitleid wie möglich erzeugen zu wollen. Doch bei mir kam das irgendwie nicht an. Selbst als all dies später von der Mutter geschildert wird, bewegte es nichts in mir. (dabei bin ich wirklich nah am Wasser gebaut)

    Es wird tief in die Klischeekiste gegriffen und es gibt wenig Überraschendes zu erleben. Trotz der Bedeutung des Themas und Glattauers Bemühungen, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, bleibt alles oberflächlich und dennoch berührend. Zumindest bei mir hinterlässt der Roman ein zwiespältiges Gefühl.

    Der Autor hat es zwar geschafft, in Wunden zu piksen, verliert sich jedoch teilweise, sodass es mitunter ein bisschen zäh daherkommt.

    Sowohl Tessa Mittelstaedt als auch Steffen Groth machen einen super Job. Sie waren es im Endeffekt, weshalb ich das Hörbuch nicht abgebrochen habe.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elchi130, 29.04.2023

    Als eBook bewertet

    Hat meine hohen Erwartungen nicht erfüllt

    Die Grünen-Politikerin Elisa Strobl-Marinek fährt mit ihrem Mann, den beiden Töchtern und einer befreundeten Familie in den Urlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Schulfreundin der ältesten Tochter Sophie Luise. Bei der Freundin handelt es sich um ein somalisches Flüchtlingsmädchen. Doch kaum hat der Luxusurlaub in einem exklusiven Ferienhaus inkl. Pool begonnen, geschieht eine Katastrophe…

    Das Hörbuch „Die spürst du nicht“ des Autors Daniel Glattauer fand ich bis zu dem Moment der Tragödie genial. Der Autor hat einen glasklaren Blick auf, aber auch hinter das Geschehen. Jede einzelne Formulierung ist treffsicher und oft herrlich entlarvend. So hätte es gerne für mich weitergehen können.

    Doch leider konnte mich die weitere Entwicklung des Geschehens nicht mehr so begeistern. Besonders die Artikel der Zeitungen auf ihren Onlineseiten mit den ergänzenden Kommentaren der breiten Masse, fand ich zu profan. Sie lieferten mir keinen Mehrwert, daher sind sie aus meiner Perspektive schlichtweg überflüssig.

    Die Entwicklung von Sophie Luise war im Grossen und Ganzen der einzige Handlungsstrang, der noch Spannung in das Geschehen brachte. Denn mir war lange Zeit nicht klar, worauf der Autor hinauswollte.

    Die Ehepaare Strobl-Marinek und Binders haben sich genauso verhalten, wie ich es erwartet habe. Hier fehlte mir der bestechend scharfe Blick für das Hintergründige des Autors genauso wie Überraschungen im Verhalten der Figuren.

    Ein Highlight waren die Sprecher des Hörbuchs. Sowohl Tessa Mittelstaedt als auch Steffen Groth sorgen für ein Leseerlebnis. Wobei Tessa Mittelstaedt ihren Kollegen durch ihre pointierte und lebendige Lesart mit Leichtigkeit an die Wand spielt. Schon wegen der beiden Sprecher lohnt sich das Hörbuch.

    Insgesamt startete das Buch hervorragend und verlor sich dann in der Mittelmässigkeit. Da ich dem Autor einige meiner Lieblingsbücher verdanke, finde ich diese Entwicklung sehr traurig.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 31.03.2023

    Als Hörbuch bewertet

    Bewegend

    Zwei bessergestellte Familien fahren zusammen in den Urlaub in die Toskana. Tochter Sophie Luise darf ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen. Diese ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und völlig anders aufgewachsen, als SoLu. Wie anders, wird sich dramatisch herausstellen und Dinge in Gang setzen, die alles verändern.

    Uff! Da hat Glattauer eine gigantische Geschichte ersonnen, die leider viel zu nah an der Wahrheit ist. Auch wenn die Wahrheit unbequem ist, aber ganz genau so sind die Menschen. In jeder Hinsicht. Miteinander, mit anderen, in der eigenen Familie, im Umgang mit anderen Familien und vor allem im Schutz der digitalen und anonymen Welt. Die eingeschobenen Postings in Foren sind genauso, wie ich sie schon so oft gelesen habe. Da wird alles und jeder zerfleischt, da werden Behauptungen in den Raum gestellt, da wird gelästert, was das Zeug hält.

    Nach und nach erfährt nicht nur der Leser, sondern auch SoLus Familie, die Geschichte einer Familie. Ein Schicksalsschlag jagt den nächsten, eine Ungerechtigkeit folgt auf die andere. Und weil alle immer schon ein fixes Bild von anderen, besonders Fremden, im Kopf haben, hat keiner jemals danach gefragt und somit im Grunde zur Katastrophe beigetragen.

    Mich hat „Die spürst du nicht“ unbeschreiblich bewegt und auch schockiert. Doch nicht, was andere taten und sagten, nimmt mich so mit, sondern dass ich das kenne und mich nicht davon ausnehme, dass ich zwar Empathie für Flüchtlinge habe, aber auch eine Art Vorurteil in mir trage. Das Vorurteil zu wissen, dass sie Schlimmes erlebt haben und man nicht nachfragen muss, sie in Deutschland (oder wie im Buch in Österreich) in Sicherheit sind, versorgt werden und doch bitte glücklich sein sollen. Aber jeder einzelne dieser Menschen hat seine eigene Geschichte und selbst, wenn sich viele ähneln, so müssen sie doch erzählt und gehört werden. Erst dann helfen wir tatsächlich.

    Doch Glattauer urteilt nicht. Er erzählt und überlässt dem Leser / Zuhörer, daraus etwas mitzunehmen. Dabei ist durchaus auch Humor vorhanden, der die Wahrheit und Aussage der Story nur noch unterstreicht. Dies ist Sozialkritik vom Feinsten, brandaktuell zu jedem Zeitpunkt, nicht nur jetzt. Die Figuren sind sehr glaubwürdig und lebensnah gezeichnet, verhalten sich manchmal dumm, aber genau das ist so real, machen Fehler, fallen hin, stehen auf oder auch nicht, verarbeiten ihre Traumata auf ganz eigene Art.

    Als Hörbuch mit den Sprechern Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth wirkt die Story sehr heftig. Die beiden schaffen es, die Illusion entstehen zu lassen, dass all dies tatsächlich gerade geschieht. Sie legen weder zu viel Gefühl in ihre Stimme, noch sind sie zu distanziert. Ganz besonders gelungen finde ich Tessa Mittelstaedts Version von Pierre.

    Die Aussage ist hart, aber das Buch ist wunderbar. Ich gebe fünf Sterne und werde versuchen, mir ab sofort erst dann ein Bild von einem Menschen zu machen, wenn ich seine Geschichte von ihm selbst erfahren habe.

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  • 5 Sterne

    Fee04, 27.04.2023

    Als eBook bewertet

    Daniel Glattauer hat mit dem Roman „Die spürst du nicht“ ein vielschichtiges,
    berührendes und tiefgründiges Buch geschrieben.

    Es ist mein erstes Buch bzw. Hörbuch von Glattauer und es hat mich absolut überzeugt.

    Der Roman beginnt mit dem Tod eines Flüchtlingskinds in der Toskana.

    Familie Binder und Familie Strobl-Marinek fahren mit ihren Kindern in ein Ferienhaus mit Pool in die Toskana.
    Sophie-Luise, die 14jährige Tochter der Familie Strobel-Marinek möchte ihre Schulfreundin oder eher Klassenkameradin mitnehmen. Ihre Mutter, eine Grünen-Abgeordnete, setzt sich bei den verschiedensten Stellen dafür ein.
    Aayana, das Mädchen aus Somalia, darf nicht mit. Ihre Eltern sind dagegen. Nur wenn der Bruder mitkommen darf.
    Nach viel Überzeugungskraft und Sophie-Luises Wunsch, der Klassenkameradin das Schwimmen beizubringen, willigen die Eltern ein.

    Aayana ist höflich, freundlich, zurückhaltend und still.
    „Die spürst du gar nicht“ ist die allgemeine Meinung der Erwachsenen.

    Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wie die beteiligten Familien mit der unglaublichen Tragödie umgehen. Die Gefühle von Sophie-Luise und das Mobbing in der Schule wird von deren Eltern nicht wahrgenommen. Diese sind mit sich selbst und der Tragödie beschäftigt. Auch die Familie Binder versucht mit dem Unglück klarzukommen. Die einen verkraften es kaum, die anderen würden diese Angelegenheit gerne ad acta legen.
    Niemand kümmert sich um die Familie des Kindes, niemand interessiert sich für deren Gefühle, niemand möchte das Beileid ausdrücken.
    Und niemand kümmert sich um Sophie-Luise….
    Bis plötzlich eine Internetbekanntschaft das Mädchen verändert.

    Ein Anwalt, ein seltsamer, alter Kauz vertritt plötzlich die somalische Familie und fordert eine unglaublich hohe Geldsumme von der Familie Strobl-Marinek. Und er möchte keinen Vergleich,
    er möchte vor Gericht. Unbedingt!
    Er will sich und der Familie Gehör verschaffen.

    Die Medien und auch das Netz ist von Beginn an am Unglück beteiligt und die Menschen geben ungeniert ihre Kommentare ab. Zur Abgeordneten, zu den Familien, zu den Flüchtlingen, zu Werten, zu wirklich allem und jedem.

    Dem Hörer wird bewusst, wie gedankenlos, menschenverachtend, abwertend und auch schadenfroh die Menschen im Netz ihren Gedanken freien Lauf lassen.

    Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth als SprecherIn zu wählen, war eine sehr gute Entscheidung.
    Die Sprecherin holt den Hörer mit ihren unterschiedlichen Nuancen und Stimmarten ab und vermittelt die Emotionen unglaublich gut. Der Sprecher lockert mit seinem Dialekt und der Umgangssprache - er spricht Auszüge aus den Social Media Kanälen- das Drama etwas auf.

    Glattauer hat einen zeitgemässen und tief berührenden Roman über die Werte der Menschen und was ein Leben wert ist, geschrieben. Gibt es hier Unterschiede?

    Die Geschichte regt zum Nachdenken an und geht unter die Haut. Ein grandioses Werk, einfühlsam erzählt. Gerne 5 Sterne für das Hörbuch, den unglaublich guten Schreibstil des Autors und die einnehmenden Erzähler.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 08.05.2023

    Als eBook bewertet

    Die gut situierten Binders und Strobl-Marineks machen dieses Jahr mit ihren Kindern Urlaub in der Toskana. Die 14 jährige Tochter der Binders, Sophie Luise, durfte ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Doch kaum in der Toskana angekommen kommt es zur Katastrophe und eines der Kinder liegt tot im Pool. Das Hörbuch stellt sich nicht nur der Frage was ein Menschenleben wert ist, sondern auch ob jedes Leben gleich viel wert ist...

    Diese Geschichte hat mich wirklich kalt erwischt und sehr nachdenklich zurück gelassen! Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht dass es so emotional und berührend werden würde, sondern bin mehr von einem Krimi in der sommerlichen Toskana ausgegangen!

    Der Schreibtil war immer leicht verständlich und zunächst auch sogar etwas humorvoll angehaucht, je weiter die Geschichte aber ging, desto tragischer und emotionaler wurde es dann. Die Geschichte wurde vorallem aus Sicht der Eltern geschrieben, in diesem Fall war dies die Politikerin Frau Binder und ihr Mann, sowie ein gut betuchtes Weingutehepaar Strobl-Marinek. Dadurch, dass Frau Binder eine Politikerin ist, wurde das Thema natürlich auch politisch-brisant behandelt, aber nicht nur. Denn es gab in der Geschichte auch immer wieder postings von Internetseiten, in denen man die geteilte Meinung der Bevölkerung wahrnehmen konnte. Diese Passagen fand ich besonders spannend und gelungen!

    Die Geschichte wird schnell zu einem Drama der besonderen Art, und nicht nur einmal musste ich mit den Tränen kämpfen. Es geht nicht nur um eine Flüchtlingsfamilie die vieles verloren hat, es geht auch darum wie reiche und einflussreiche Menschen sich immer wieder aus der Verantwortung ziehen und dies macht einen als Hörer zugleich wütend als auch betroffen!

    Der Autor hat die Geschichte für mich einmalig erzählt! Es wurde nicht eine Sekunde langweilig, es war emotional und berührend, einfach unglaublich hörenswert!

    Die Sprecher haben ihre Aufgabe gut gemeistert. Die Sprecherin hat die eigentliche Geschichte gelesen und diese sehr schön betont und mit angenehmer Stimme vorgetragen. Begeistert war ich aber auch vom Sprecher, der vorallem die Internetchats vorgelesen hat-so unglaublich toll gelesen, er hätte wohl auch das Telefonbuch vorlesen können ohne das dem Zuhörer jemals langweilig geworden wäre-chapeau!

    Fazit: Eine unglaublich aufwühlende und hörenswerte Geschichte und ein echtes Highlight für mich!

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  • 5 Sterne

    Hoelzchen, 08.06.2023

    Als eBook bewertet

    „Die spürst du nicht“ ist ein typischer Daniel Glattauer Roman. Ich habe dieses Werk als Hörbuch geradezu genossen (wie auch schon „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“), weil ich für mich festgestellt habe, dass seine Romane als Hörbuch einfach sehr gut funktionieren und somit nochmal viel mehr Nähe schaffen.
    Die Familien Binder und Strobl-Marinek verbringen ihren Urlaub in einem Ferienhaus in der Toskana. In diesem Jahr, ist auf Wunsch von Sophie (Tochter der Strobl-Marineks), auch das 14jährige Flüchtlingsmädchen Ayana dabei. Schon am ersten Urlaubstag passiert die Katastrophe. Der Urlaub wird sofort abgebrochen und was dann folgt, ist typisch für unsere Gesellschaft. Die beiden befreundeten Familien entfernen sich immer mehr voneinander. Ein schmieriger Anwalt wird engagiert, der nur auf seine Vorteile und die seiner Mandanten guckt und die Menschlichkeit dabei vergisst. Für ihn zählt nur Profit und Erfolg. Zudem ist Frau Strobl-Marinek eine bekannte Politikerin, somit ist der Fall auch für die Öffentlichkeit und Presse interessant. Auch im Internet hat natürlich jeder eine Meinung dazu. Die Bandbreite der Kommentare ist gross. Die 14jährige Sophie wird darüber hinaus ganz vergessen. Ihre sozialen Probleme in der Schule und das Trauma des Vorfalls, bleiben der Familie verborgen und so sucht sie ihr Seelenheil in Internetchats, die ihr dann am Ende gefährlich werden. Auch die Eltern von Ayana werden von einem Anwalt betreut, dieser ist von der Mentalität das krasse Gegenteil zum Binder/Strobl Anwalt. Er setzt seinen Fokus auf andere Werte. Ihm ist es wichtig, dass Ayanas Familiengeschichte erzählt wird und das Thema Migration vernünftig in der Öffentlichkeit bekannt gemacht wird.
    Daniel Glattauer ist es gelungen, einen vielschichtigen Roman zu schreiben, der wirklich zum Nachdenken anregt. Es ist keine leichte Lektüre und man muss schon konzentriert bei der Sache bleiben. Doch wie immer schafft er es, seine Leserschaft mitzunehmen, er bringt die menschlichen Verhaltensweisen genau auf den Punkt. Als Hörbuch stellt dieser Roman für mich einen weiteren Mehrwert da, was sicherlich auch der Sprecherin Tessa Mittelstaedt und dem Sprecher Steffen Groth geschuldet ist. Die unterschiedlichen Dialekte geben dem Hörbuch eine authentische Note.
    Von mir gibt es 5 Sterne Weiterempfehlung.

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  • 5 Sterne

    JoanStef, 21.05.2023

    Als eBook bewertet

    Gut erzählt und direkt gefragt! Und, wie siehst Du das?

    Mein Hörbucherlebnis von:

    *Die spürst Du nicht*
    von Daniel Glatthauer
    Der Österreicher hat Pädagogik und Kunstgeschichte studiert und ist in der Welt der Literatur inzwischen nicht mehr wegzudenken. Für mich war dies die erste Begegnung mit einem Werk des Autors.

    Sprecher: Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth

    Das Cover lässt mich an einen entspannenden Urlaub am Pool denken...

    Zum Inhalt:
    Toskana. 2 Familien - Die Binders & Strobl-Marinek - ein gemeinsamer exklusiver Urlaub. Tochter Sophie Luise, 14 Jahre jung durfte ihre somalische Schulfreundin Aayana mit in den Urlaub nehmen. Ein wahrlicher Kulturschock für das Mädchen. Was für eine andere schillernde Welt. Doch schon bald kommt es zu einer Katastrophe. Jeder muss sich grundlegenden Fragen des Lebens stellen: was ist ein Leben wert?

    Sprecher:
    T. Mittelstaedt und Steffen Groth haben diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Das Geschehen hat sich vor meinen Augen abgespielt. Sofort war ich emotional nach wenigen Minuten Zuhörens, mitten im Urlaub mit den Familien und den Mädchen.
    Es gelang die Fragestellung des Romans an mich zu richten. Ich konnte & wollte mich dem nicht entziehen.
    Die Zeit des Hörens wurde so auch eine Zeit des Nachdenkens.

    Storyline:
    Der Aufbau hat mir gut gefallen. Die Vorstellung der Charaktere ist mir sofort im Gedächtnis geblieben & so überzeugend, dass ich heute noch darüber nachdenke.

    Fragestellung an uns:
    Wer gehört zu den Privilegierten der Welt? Wie verhält es sich mit unserer Moral? Sind wir gegen Doppelmoral gefeit?

    Zusammenfassung:
    Ein sehr gutes konstruiertes, Nachdenkens Wertes Hörbuch, dass durch die Kunst der Sprecher mit Emotionen und gutem Tempo vorgetragen wird.

    Fazit:
    Der Roman stellt wesentliche Fragen an jeden einzelnen unserer europäischen Gemeinschaft. Verpackt in eine Story, die so oder etwas anders jederzeit geschehen könnte.

    Ich vergebe ausgezeichnete 5* Sterne mit eine absoluten Lese- bzw. Hörempfehlung!

    ASIN: B0BX6M5MCC
    Hördauer: 8 Stunden und 46 Minuten
    Veröffentlichung: 20. März 2023
    Verlag: Hörbuch Hamburg

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabelle B., 19.04.2023

    Als eBook bewertet

    "Die spürst du nicht" von Daniel Glattauer, ist ein sehr gelungen, fesselnd und toller Roman, über den Wert eines Menschen, die uns fremdsind, die wir nicht kennen, aber auch nichts wissen wollen.

    Familie Binder und Familie Strobl-Marineks gönnen sich einen Luxusurlaub in der Toskana. Gegen die Langeweile ihrer 14 jährigen Tochter Sophie Luise, durfte sie ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen. Sie ist ein Flüchtlingskind aus Somalia. Doch kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt kommt es zu einer Katastrophe.

    Daniel Glattauer hat einen unheimlich einnehmend und fesselnden Roman geschrieben, der von Anfang an in seinen Bann zieht. Er beschäftigt sich mit der grossen Migrationsfrage, über den Wert eines Menschenleben. Gleichzeitig zeichnet er aber auch ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft, entlarvt deren Doppelmoral und leiht jenen seine Stimme, die viel zu selten zu Wort kommen. Auch schafft er es eine realitätsnahe Darstellung der gesellschaftlichen Debatte rund um das Thema Migration aufzuzeigen. Man ist begeistert, fasziniert aber auch teils sprachlos über das egoistisch und doch sehr eingeschrenkte Denkmuster der Menschen. Es ist ein Denkanstoss über Vorurteile fremder Nationen und kulturellen Missverständnissen.


    Die Handlung ist durchweg sehr spannungsgeladen die eine Art Sorgwirkung mit sich bringt. Die Charaktere sind vielschichtig ausgearbeitet, die sich auf eine überheblich, teils fremd aber dennoch Überraschend menschliche Weise entwickeln. Und am Ende berührt und bewegt der Roman auf eine ganz besondere Art. Sehr überzeugend und passend ist ebenfalls auch die Erzählstimme von Tessa Mittelstaedt, die in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit mit Steffen Groth den Figuren durch ihre angenehm, emotionsgeladene Erzählweise leben einhaucht. Man hört ihr sehr gerne zu, sie spricht sehr fliessend, deutlich und Wortbetonend. 


    Für mich ein grossartiges Werk, das mich tief berührt und von Anfang bis Ende einnehmen konnte. Absolut Hör und Lesenswert.

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  • 5 Sterne

    Beagline, 12.04.2023

    Als Hörbuch bewertet

    Gänsehaut

    Der Titel und das Cover gepaart mit dem Autorennamen liessen mir keine Ruhe. Ich musste mir dieses Hörbuch anhören.
    Zwei Familien der gehobenen Schicht machen zusammen Urlaub in der Toskana. Die Tochter einer Familie, Sophie-Luise, 14 Jahre jung, darf eine Freundin mitnehmen, Aayana, auch 14, ein Flüchtlingsmädchen aus Somalia. Wie schon befürchtet, kommt es zur Katastrophe. Darauf folgen immer wieder Medienberichte, Posts in Social Media - Kanälen ( herrlich wie der Sprecher die einzelnen Personen durch seine Stimm- und Sprachvielfalt aufleben lässt ) - manchmal wollte ich mich zum Fremdschämen am Liebsten verkriechen - und die Familienmitglieder werden in den kommenden Wochen begleitet.
    Es ist höchst interessant, wie die einzelnen Protagonisten agieren und reagieren, ich bekomme einen Einblick, wie mit zwei verschiedenen Mass gemessen wird. Wie viel ist das Menschenleben wert? die Fassungslos über manche Aussagen unter den Artikeln, aber genauso sprachlos über die Frechheit des Anwalts, mal eben eine Lüge einzubringen und damit auch durchzukommen. Es treibt mir die Tränen in die Augen, wie ich-bezogen alle sind.
    Dem Autor gelingt mit seinem Werk ein hervorragender Einblick in die Gesellschaft. So und nicht anders würde es ablaufen, wenn nicht sogar noch schlimmer. Die kleinen Kinder werden zu Verwandten abgeschoben, die Tochter, zu deren Belustigung das Flüchtlingskind eingeladen wurde, ( klingt doch toll, wenn man einem armen Ding einen Urlaub schenkt ) wird mit ihren Sorgen allein gelassen.
    Mit einem Kopfschütteln muss ich aber zugeben, dass es tatsächlich so ablaufen könnte.
    Am Schluss kommt die Mutter von Aayana zu Wort und erzählt, wie es der Familie auf der Flucht ergangen ist und man senkt beschämt den Kopf, dass es in unserer heutigen Zeit noch solches Leid geben muss.
    Zeit aufzurütteln! Mein Dank gilt Herrn Glattauer, der diesem Wahnsinn eine Stimme gibt und auf die Missstände hinweist. Ich glaube sooo überzogen dargestellt hat er die Geschichte gar nicht.
    Absolut lesens- bzw. hörenswert.

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  • 5 Sterne

    Marcellasbuchbox, 21.04.2023

    Als eBook bewertet

    Am Anfang süffisant am Schluss so tragisch.
    Zuerst erfahren wir einiges über die sogenannten Hauptprotagonisten, bzw gibt es eingangs nähere Beschreibungen zu den Mitgliedern der zwei wohlhabenden Familien, welche in die Toskana reisen um dort einen entspannten Urlaub der Luxusklasse zu machen.
    Die Tochter einer der zwei Familien möchte ihre somalische Schulfreundin mitnehmen. Ihre Beweggründe sind nicht besonders edel. Es dauert bis die somalischen Eltern, nebst Bruder einlenken, und da kommt es schon zu den ersten Missverständnissen.
    In der Toskana wird die Idylle jäh unterbrochen. Das Bild welches der Autor da zeichnen wird, liess mich den ganzen Roman über nicht mehr los. Ganz im Gegenteil zu den "wichtigen" Personen in der Geschichte. Mehr mag ich nicht verraten.
    Was der Autor aus meiner Sicht ganz hervorragend macht, er lässt die Figuren die ihm wohl am Herzen liegen, ersteinmal in einer vemeintlichen Nebenhandlung verschwinden um sie dann zum Schluss hin aus der Taufe zu heben. So bissig und satirisch wie die Geschichte teils auch daherkommt, so zerreissend spannend und bewegend wird es zum Schluss hin.

    Die Themen Eigennutz, und Selbstaufgabe, Gefühle und Gefühlsverarmung, sowie die Tücken der Kommunikation über die Sozialen Medien bringt Daniel Glattauer auf den Punkt und hat mich neugierig auf weitere Bücher des Autors gemacht.

    Eine Leseempfehlung für alle die sich mit der Gesellschaft aber auch mit persönlichen Geschichten auseinandersetzten wollen. Denn dieser Spagat ist aus meiner Sicht in "Die spürst du nicht" gelungen.

    Das Hörbuch war angenehm von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth eingelesen. Mir hat nur leider der österreichische Dialekt bzw die Sprachfärbung gefehlt, denn es kommen österreichische Begriffe vor werden aber in hochdeutsch gelesen, das fand ich etwas schade.

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  • 5 Sterne

    Fredhel, 29.03.2023

    Als eBook bewertet

    Das Bild eines herrlich blauen Swimmingpools ziert das Cover. Gerade so ein Pool ist der Auslöser einer grossen Tragödie. Zwei befreundete Familien wollen ihren Urlaub gemeinsam in der Toskana verbringen. Auf Drängen der verwöhnten Tochter wird noch eine Klassenkameradin mit genommen. Es handelt sich um ein traumatisiertes Flüchtlingsmädchen aus Somalia, das direkt am ersten Abend im Pool ertrinkt.
    Daniel Glattauer beschreibt mit spitzer Feder den Charakter der wohlhabenden Gutmenschen, vor allem, wie sie dieses Unglück in egoistischster Weise verarbeiten. Sie fallen von einem Albtraum in den nächsten, als ein vertrottelt wirkender Rechtsanwalt ein Gerichtsverfahren mit einer utopischen Schadenersatzklage im Namen der somalischen Familie anstrebt. Zwischendurch gibt es eingeschobene Passagen mit Auszügen von Internetkommentaren mit den üblichen Statements, Vorurteilen und Beleidigungen, grösstenteils auf Boulevard-Zeitungsniveau.
    Das Ende wird dann tatsächlich auch noch einmal richtig spannend und hat zudem einen unerwarteten Knalleffekt.
    Humor hat der Autor, das muss man ihm lassen, aber jede einzelne Seite bringt den Leser zum Nachdenken: Einerseits stecken die Protagonisten voller Klischees, aber Tatsache ist doch, die Menschen sind wirklich so.
    Mir hat das Buch sehr gefallen. Es fällt aus dem Rahmen, behandelt ein hochbrisantes Thema, ist menschlich anrührend und regt zum Nachdenken an, obwohl es einen hohen Unterhaltungswert hat.
    Die Hörbuchversion mit zwei hervorragenden Sprechern gibt den Inhalt noch einmal besonders intensiv wieder.

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  • 4 Sterne

    Simone F., 27.03.2023

    Als eBook bewertet

    Zwei gutsituierte österreichische Familien fahren gemeinsam in den Sommerurlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Freundin der 14jährigen Tochter Sophie-Louise und Flüchtlingskind aus Somalia. Der erste Ferientag verläuft geruhsam im Feriendomizil mit Pool, bis am Abend ein Unglück geschieht, das alles verändert.

    Die Geschichte beginnt als herrlich bissige Gesellschaftssatire und wechselt nach dem Unglück etwas den Ton, die ironische Note tritt in den Hintergrund. Der Roman beleuchtet unseren Umgang als Gesellschaft und als Einzelne mit Migranten und Migrantinnen, geprägt von mangelnder echter Empathie, herablassender Ignoranz und kulturellen Missverständnissen.

    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Tochter Sophie-Louise und ihre Mutter Elisa, die für die Grünen im Nationalrat sitzt. Die Erzählung wird immer wieder ergänzt durch Onlineberichte diverser Medien und zugehörige Postings, die sehr gut getroffen sind. Jede Figur hat ihre eigene Art, mit dem Unglück umzugehen, doch drehen sie sich alle im Grunde nur um sich selbst und ihre eigenen Befindlichkeiten.

    Die Charaktere sind scharf getroffen, der Schreibstil ist toll zu lesen. Leider ist der Part um Sophie-Louise recht vorhersehbar. Die Beschreibung der somalischen Familie empfinde ich als weniger gelungen, die Figuren wirken unrund und ihr Verhalten wenig glaubwürdig.

    Zum Hörbuch: Das ungekürzte Hörbuch mit einer Laufzeit von 8h 47 min wurde von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth eingesprochen, wobei Frau Mittelstaedt die eigentliche Geschichte vorträgt und Herr Groth die Passagen, die Presseberichte und zugehörige Postings beinhalten. Diese Aufteilung ist eine tolle Idee und sehr gelungen umgesetzt. Beide haben eine sehr angenehme Stimme und ein gutes Sprechtempo. Herr Groth trifft genau den richtigen Presse-Ton und spricht auch die einzelnen Postings und Kommentare facettenreich und teilweise mit wunderbarem Wiener Dialekt. Ein echter Zugewinn zum reinen Buch! Auch Frau Mittelstaedt verstimmlicht jede Figur gekonnt und verleiht ihr eine individuelle Note.

    Insgesamt eine interessante, aussergewöhnliche und zum Nachdenken anregende Geschichte und ein  sehr empfehlenswertes Hörbuch mit  hervorragenden Sprechern.

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  • 4 Sterne

    Lesetiger, 23.06.2023

    Als eBook bewertet

    🎧Hörbuch Rezension 🎧
    Gesamt: ⭐️️⭐️⭐️️️️⭐️️
    Sprecher: ⭐️⭐️️️️️️️️️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️⭐️️️️️️️️️️️️
    Story: ⭐️⭐️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️

    Daniel Glattauer hat ein Buch zu einem aktuellen Thema verfasst. Der Schreibstil war ungewöhnlich und es dauerte tatsächlich etwas, bis ich damit zurecht gekommen bin. Heutzutage hat ja jeder Internet und ist in den sozialen Medien unterwegs. Es wird viel gepostet und jeder hat eine Meinung dazu. Dies hat der Autor auch so dargestellt und es gab unzählige Kommentaren von Internetnutzern zu Pressetexten. Das passt irgendwie gut zur heutigen Zeit. Dennoch habe ich ein paar Kapitel gebraucht, bis ich es gut fand.

    Zwei Familien aus höheren Kreisen machen in der Toskana einen Sommerurlaub. Und damit sich die Tochter Lousia nicht so langweilt, darf sie ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen - ein Flüchtlingskind. Es waren einige Anstrengungen notwendig, damit das klappt, aber dann geht es los Richtung Süden. Und früher als angenommen ereignet sich eine Katastrophe.
    Die Story dreht sich hauptsächlich um die Zeit nach dem Vorfall und dem Umgang damit. Die Themen Migration, Asyl, Moral bzw. Doppelmoral sind sehr aktuell - und der Autor wirft einige relevante Fragen zu diesen Themen auf und rückt diese gekonnt in den Vordergrund.

    Was die beiden Ehepaare betrifft, kann ich nur sagen, dass sie nicht besonders sympathisch waren. Sie gehörten zum Typ oberflächlich und egosistisch. Abgesehen von Aayanas Familie lag mein Mitgefühl bei der Tochter, für die niemand mehr Zeit hat und die sich zusehends verändert hat.

    Das Buch ist ungewöhnlich, die Eigenschaften der Charaktere sind machmal schwer zu ertragen und trotzdem hat mich das Buch fesseln können. Es ist eines der Bücher, die einem noch eine Zeitlang im Gedächtnis bleiben.

    Ich habe das Hörbuch angehört, welches von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth gelesen wurde. Beide Sprecher haben einen guten Job gemacht und haben die verschiedenen Protagonisten so dargestellt, dass man sie gut unterscheiden konnte. Ausserdem fand ich ihren Vortrag sehr kurzweilig.

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  • 4 Sterne

    Suzann K., 20.06.2023

    Als eBook bewertet

    Ein fremdes Leben
    "Die spürst du nicht " von Daniel Glattauer habe ich als Hörbuch gehört und es war eine sehr eindrucksvolle Geschichte.
    Familie Binder und die Strobl-Marineks machen Luxusurlaub in der Toskana und ihre Tochter Sophie darf ihre Schulfreundin Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mitnehmen. Fast am Beginn dieser Erzählung passiert dann ein furchtbares Unglück. Das Buch berichtet über die Folgen für alle Betroffenen, die sehr unterschiedlich aussehen.
    Die Geschichte wird hier aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und es wird auch mit Pressemitteilungen und Reaktionen aus den sozialen Netzwerken, bis hin zu Hasskommentaren, gearbeitet. Das macht diese Geschichte zu etwas besonderem, real nachfühlbaren.
    Die Generation der Eltern reagiert kühl auf das Unglück, es geht um Imageverlust und die Abwehr von weiterem Schaden. Für Sophie stellt sich das Geschehen nochmals ganz anders dar. Und dann ist noch dieser rätselhafte Freund, den sie online kennenlernt und er sie scheinbar als Einziger versteht.
    Alle Charaktere werden hier glaubhaft gezeichnet, man soll hinter ihr Denken und die folgenden Handlungen schauen können Es werden sehr vielfältige Themen hier angesprochen, die teilweise nachdenklich bis schwer betroffen machen können.
    Der Autor schafft es hier sehr gut eine besondere Atmosphäre zu schaffen, wo man die Scheinheiligkeit und gespielte Betroffenheit, die falschen Reaktionen fast spürt und das echte, wahre Leid und Elend an den Rand gespielt werden. Menschsein sollte etwas anders bedeuten. Ein Roman, der sehr lesenswert ist und auch als Hörbuch seine volle Wirkung entfaltet.

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  • 4 Sterne

    CanYouSeeMe, 16.04.2023

    Als eBook bewertet

    Die spürst du nicht von Daniel Glattauer ist in der Hörbuchfassung von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimmen der Sprecherin und des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit waren diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Insbesondere die in Mundart gesprochenen Kommentare der Presse haben dem Hörbuch das besondere Etwas verliehen.
    In diesem Buch wird schon sehr früh der gesellschaftskritische Unterton laut - dieser zieht sich auch wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Die Charaktere wirkten dabei von Beginn an schon sehr festgesetzt, beinahe klischeehaft, und hatten somit nur bedingt Raum zum Entwicklen. Die beinahe ausbeleibende Charakterentwicklung hat diesem Buch meiner Meinung nach einen kleinen Dämpfer gegeben, hier habe ich mehr Potenzial gesehen, als schlussendlich ausgeschöpft wurde. Der Plot der Geschichte gefällt mir jedoch grunflegend sehr gut, auch wenn viele Wendungen für mich vorhersehbar und erahnbar waren.
    Insgesamt hat mir der Ton des Buches jedoch sehr gefallen, die Gesellschaftskritik ist durchaus rechtens gesetzt und trifft den aktuellen Zeitgeist. Ein angenehmes Buch, das in Erinnerung bleiben wird.

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  • 2 Sterne

    Bücherfreundin, 17.06.2023

    Als eBook bewertet

    In den Italienurlaub von 2 österreichischen Familien darf eine somalische Schulfreundin der 14 jährigen Tochter mitkommen. Während sich die Erwachsenen dem Luxus hingeben, ertrinkt das Flüchtlingskind im Pool, weil es nicht schwimmen konnte. Nach der Rückkehr nach Österreich stehen die Eltern wegen dem Unglücksfall ziemlich in der Kritik der Öffentlichkeit. Erschwerend kommt hinzu, dass eine der Mütter eine Grünen Politikerin ist und es sich bei dem toten Mädchen um ein Flüchtlingskind aus Somalia handelt.

    Daniel Glattauer beschäftigt sich in seinem Roman "Die spürst Du nicht" mit aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen und versucht auch Minderheiten eine Stimme zu geben, die sonst kaum bis gar nicht wahrgenommen werden.

    Auch wenn der Klappentext auf den ersten Blick nicht meinem eigentlichen Lesebeuteschema entspricht, fand ich ihn interessant genug um das Buch lesen zu wollen. Allerdings bin ich mit dem Buch überhaupt nicht warm geworden und habe es nach ca. der Hälfte abgebrochen. Die Themen blieben mir zu oberflächlich bzw. zum Teil auch zu klischeehaft. Es ist für mich schwer die Gründe greifbar darzustellen, aber die Geschmäcker sind ja verschieden. Somit sollte sich vielleicht jeder ein eignes Urteil bilden.

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