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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LindaRabbit, 25.11.2021

    Als Buch bewertet

    „Wenn ein Hummer wächst, muss er seinen Panzer abwerfen und warten bis ihm ein neuer gewachsen ist“.
    Dieses Zitat aus dem Buch (ein Metapher) führt zum Sinn des Buches, es handelt sich dabei um drei Geschwister, von denen jede:r sein Leben lebt, ob gut oder schlecht sei zuerst einmal hinten angestellt. Auf jeden Fall hat der Panzer des Hummers zu dem aussergewöhnlichen Titel des Buches gefährt: Der Panzer des Hummers. Vielleicht handelt es sich dabei auch um eine Metamorphose oder eher um‚ein spirituelles Wachstum‘. Aus Kinder werden Erwachsene, die älter werden, jeden Tag und doch vielleicht Kinder bleiben. Auch wenn die Familienverhältnisse toxisch sind und nicht unbedingt gut für die Kinder. Das Kind muss sich seinen Weg selbst suchen.

    Es handelt sich um die drei Geschwister Ea, Niels und Sidsel. Letztere ist die Alleinerziehende, sie schlägt sich mit den Werten des Mutterseins herum, ihr Bruder Niels muss ihr beistehen (doch er hat eher wenig Verantwortung bislang im Leben übernehmen müssen, hängt als Plakatierer ab und nimmt das Leben leichter). Sidsel muss dringend beruflich nach London fliegen (sie ist Restauratorin und in London ist in einer Ausstellung eine syrische Büste beschädigt worden); ihr Bruder Niels kümmert sich um Tochter Laura, was ihm nach kurzer Zeit über den Kopf wächst.

    Der Roman ist kein einfaches Stück Literatur, es wurde von der Autorin im sogenannten ‚carrier bag‘ Stil geschrieben, drei nebeneinander verlaufene Stränge: Eine Sammlung von nebeneinander stehenden Ereignissen (nicht miteinander verknüpft). Eine Familiengeschichte, die nicht einfach ist (sind Familiengeschichten jemals einfach?).

    Stellenweise werden Ereignisse beschrieben (am Anfang die Sequenz mit den Fadenwürmern), die nicht einfach zu lesen sind (erinnert an die ekelhaften Beschreibungen in ‚Feuchtgebiete‘ von Charlotte Roche). Man muss sich auf dieses Buch einlassen oder auch nicht… es ist jedenfalls keine klassische Lektüre (mit einem einfachen Einstieg und einem klassischen Ausstieg). Eben experiementiell. Das Personenverzeichnis am Anfang hilft bei der Orientierung, da viele Personen im Roman auftauchen in den 22 Kapitel, die nicht unbedingt logisch im Sinn der Logik aufeinander aufgebaut sind.

    Die Autorin, Caroline Albertine Minors – Dänin und Absolventin der Dänischen Akademie für Kreatives Schreiben (Forfatterskolen) gilt als eine experiementielle Autorin.

    Erschienen im Diogenes Verlag (der Verlag für anspruchsvolle Bücher), 25. August 2021

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 09.08.2021

    Als Buch bewertet

    Der Klappentext und das farbenfrohe Cover von "Der Panzer des Hummers" hatten mich sofort angesprochen. Der Titel lässt viel Interpretationsspielraum, wird aber im Verlauf der Geschichte gut aufgegriffen. Thematisch wurde das Buch als Familiengeschichte eingeordnet, welches sich mit dem Auseinanderleben und Zusammenfinden beschäftigt. Das Buch hat mich allerdings unschlüssig zurückgelassen, ob es wirklich um Familie ging.

    Zum Inhalt: die Geschwister Ea, Niels und Sidsel haben sich nach dem Tod der Eltern auseinanderlebt. Alle drei führen sehr unkonventionelle Leben- Ea, die versucht sich eine Familie und einen Platz im Leben zu schaffen, Sidsel, die als alleinerziehende Mutter versucht Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen und Niels, der sich an nichts und niemanden binden will. Dieses Buch erzählt, wie Geschwister jeder für sich, ihr Leben gestalten.

    Das Buch ist aus den wechselnden Perspektiven diverser Personen geschrieben, die jede für sich genommen schöne und interessante Geschichten ergeben, aus denen sich allerdings für mich kein Gesamtbild zusammenfügen lässt. Die Handlungsstränge laufen parallel aber treffen sich grösstenteils nicht. Die auf den Klappentext angedeutete Konfrontation und Klärung der Beziehung der Geschwister bleibt in meinen Augen aus.

    Geht es gemäss Klappentext doch eigentlich um die Geschichte der drei Geschwister, so nehmen andere Personen auffallend viel Platz in der Geschichte ein, sodass Bee für mich, obwohl nicht zu Familie gehörend, einer der Hauptcharaktere war. Auch die kurzen Episoden aus dem Himmel, fallen für mich etwas aus dem Kontext und steuern nicht so recht etwas zur Haupthandlung bei. Gäbe es diese Episoden nicht, würden sie nicht fehlen.

    Insgesamt hat sich das Buch leicht und angenehm lesen lassen und ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt. Dadurch, dass alle Personen recht unkonventionell leben, war die Geschichte interessant und lebendig. Für mich standen vor allem die Themen Elternschaft/Familienkonzepte im Fokus, allerdings eher rational als emotional betrachtet.

    Alles in allem hat mir die Tiefe und der Rote Faden in der Geschichte gefehlt, ich hatte das Gefühl, mal kurz hinter die Kulissen spicken zu dürfen, aber nur einen kurzen Auszug zu sehen.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sommer, 10.10.2021

    Als Buch bewertet

    Hält nicht so ganz was es verspricht

    In diesem Roman soll der Leser eine Familiengeschichte vorfinden, doch dies wurde in meinen Augen nur in Teilen umgesetzt. Schade, denn der Beginn war sehr vielversprechend.

    Die Mutter, Charlotte, von Niels, Ea und Sidsel ist nach ihrem Tod in einer Zwischenwelt gefangen. Ihre Tochter Ea nimmt Kontakt zu Beatrice auf, weil sie mit ihrer Mutter in Kontakt treten möchte, ist aber entsetzt, als Bee stattdessen mit ihrem Vater kommuniziert.
    Von allen drei Geschwistern bekommt der Leser einen Einblick in seine Probleme, doch leider werden diese nur aufgeworfen und nicht abschliessend weitergeführt. Eine erhoffe Aussprache unter den Geschwistern bleibt auch aus.
    Teilweise erfährt man durch Charlottes Gedanken in der Zwischenwelt einiges über ihre Ehe, kann sich so zusammenreimen wo das Problem damals lag, dennoch fehlte mir auch hier etwas.
    Bee fungiert zwar als Verbindung zwischen Charlotte und Ea, aber ihre private Geschichte nimmt enorm viel Raum ein, ebenso vieles andere, was mich immer wieder vom eigentlichen Kern ablenkte.
    Ich persönlich hätte mich gefreut, mehr über Niels zu erfahren, der zur Zeit obdachlos ist, oder über seine alleinerziehende Schwester Sidsel, die dem Erzeuger der Tochter nie verraten hat, dass es ein Kind aus dieser Beziehung gibt.

    Nun frage ich mich, ob ich zu viel oder doch einfach nur etwas erwartet habe? Ich denke, es ist wirklich so, dass ich etwas anders erwartet habe. Vielleicht sollte die Inhaltsangabe überarbeitet werden, denn der Stil der Autorin an sich, hat mich überzeugt. Auch der erste Teil des Romans, als noch nicht klar war, dass wir uns hier nur mit vielen Charakteren und wirren Tragödien auseinandersetzen müssen, hatte mich durchaus angesprochen. Schade!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    L. L., 10.08.2021

    Als Buch bewertet

    Geschwister
    Ein dänischer Familienroman, der sich um drei Geschwister dreht und deren liebe Verwandschaft.
    Der Tod der Eltern trennt die Kinder der Familie Gabel und entfernt sie nicht nur räumlich voneinander.
    Der Klappentext suggeriert ein Zusammentreffen der Geschwister, was hier aber nicht stattfand. Stattdessen wird einzeln, jedes der drei Leben reflektiert und wiedergespiegelt. Gewöhnlicher Alltag, wenig Spannung und kein grosser Zusammenhang untereinander.

    Die Beschreibung der Orte, der Gebäude, ist wunderbar gelungen. Alles ist so plastisch, dass man eine sehr genaue Vorstellung davon bekommt. Der Schreibstil der Autorin ist nicht einfach, aber er hat eine besondere Aura. Aber die Geschichte konnte mich trotzdem nicht so recht begeistern.

    Das die Bücher vom diognes-Verlag anders sind, kommt auch hier zum Tragen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 25.07.2021

    Als Buch bewertet

    Wie funktioniert eine ideale Familie?
    In Caroline Albertine Minors Roman mit dem rätselhaften Titel „Der Panzer des Hummers“ bekommt der Leser Einblick in das Leben der Geschwister Gabel nach dem Tod der Eltern. Ea, die Älteste, lebt schon lange in Kalifornien. Sie sucht die Seherin Beatrice „Bee“ Wallens auf, weil sie Stimmen hört und Kontakt zur verstobenen Mutter herstellen möchte. Die jüngere Sidsel restauriert Kunstwerke in einem Kopenhagener Museum und ist alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter. Niels, der Jüngste, arbeitet als Plakatierer. Er hat keinen festen Wohnsitz und verdient kaum das Nötigste zum Leben. Rastlos zieht er um die Welt. Wenn er sich in Kopenhagen aufhält, hilft er manchmal Sidsel bei der Betreuung ihrer Tochter aus. Ansonsten besteht keine enge Verbindung zwischen den Geschwistern.
    Der Roman hat keine chronologische, zusammenhängende Handlung. Mit kapitelweise wechselnder Erzählperspektive aus der Sicht der Geschwister sowie der Seherin Beatrice bietet er Szenen aus der Vergangenheit der Familie und aus der Erzählgegenwart. Eingeschoben sind kursiv gedruckte Auftritte, wo sich die toten Eltern unterhalten und in das Leben der Kinder einmischen. Nachdem die erste Sitzung mit Ea gründlich schiefgelaufen war, weil sich statt der Mutter der Vater präsentierte, bittet Beatrice die Mutter bei einem weiteren Treffen, endlich loszulassen, damit Ea sich von ihrem Einfluss befreien kann.
    Mir hat der Roman leider nicht gefallen. Mit den Figuren wurde ich nicht warm. Da gab es keinerlei Identifikationsmöglichkeiten. Es passiert mir selten, dass ich immer wieder - auch bei fortgeschrittener Lektüre -, die Personenübersicht am Anfang des Buches konsultieren muss, um zu wissen, wer wer ist und welche Verbindungen da bestehen. Dann gibt es eigenartige Metaphern, zum Beispiel den Panzer aus dem Titel, der den Hummer daran hindert zu wachsen und sich zu entwickeln (S. 105), die Äusserung eines Rabbi und nicht zuletzt die Untoten im Jenseits, die reden und immer noch uneins sind. Insgesamt finde ich das Porträt dieser Familie ziemlich deprimierend. Daran ändert auch die sprachliche Qualität des Romans wenig. Nur empfehlenswert für Leser mit beträchtlichem Durchhaltevermögen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 08.09.2021

    Als Buch bewertet

    Zäher Panzer

    Nachdem die Eltern Charlotte und Troels Gabel gestorben sind, hat es ihre drei Kinder Niels, Sidsel und Ea in verschiedene Teile der Welt verschlagen. Jeder geht seinen eigenen Weg, mehr oder minder erfolgreich, sie sind einander nur in lockerem Kontakt verbunden. Doch können sie sich nicht mehr länger aus dem Weg gehen, da sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. Die Schwierigkeiten beginnen…
    Wenn ich ein neues Diogenes-Buch sehe, tritt ein gewisser Will-haben-Effekt bei mir ein, und ich freue mich aufs Lesen. Bei „Der Panzer des Hummers“ wurde ich aber rasch enttäuscht.
    Zu Beginn versucht die verstorbene Mutter, aus dem Jenseits mit ihren Kindern zu kommunizieren. Dies verdeutlichen die kursiv gesetzten Kapitel. Dann wird aus der jeweiligen Sicht ihrer Kinder und anderer Personen aus deren Leben erzählt. Besonders sympathisch war mir keiner von ihnen.
    Es gibt einige kluge Passagen, sogar philosophische Stellen. Dank des unbedingt notwendigen Personenregisters gewann ich zwar bald eine Übersicht, doch – nun ja, das Geschehen langweilte mich über weite Strecken. Und nachdem ich knapp drei Viertel des Romans mühsam hinter mich gebracht hatte, mochte ich nicht mehr weiterlesen.
    Den Schreibstil finde ich eher farblos, der Spannungsbogen erinnert mich an eine Slackline, auf der die drei Lebenskünstler wacklig balancieren. Lange Absätze erschweren die Konzentration, das Hin und Her der Personen wirkt anfangs auch verwirrend. Wenn man ständig zum Personenregister zurückblättern muss, kann einem das schon abturnen.
    Immerhin ist es der erste Roman von Caroline Albertine Minor, sie wird bestimmt an weiteren Werken wachsen. Ich empfehle dieses Buch Menschen mit einem ähnlichen Lesegeschmack wie ich und Einschlafschwierigkeiten. Tut mir leid.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    thomi, 15.08.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman von Caroline Albertine Minor mit seinem wundervollen Cover, hat mich sehr neugierig gemacht. Bücher aus dem Diogenes Verlag versprechen meistens ein Highlight.
    Ich habe mir einen tiefgreifenden Roman versprochen mit einer interessanten Geschichte über Familie
    Es handelt von drei Geschwistern, Sidsel, Ea und Niels, die sich nach dem Tod der Eltern entfremdet haben. Die Handlung spielt in Dänemark, woher auch die Autorin stammt.
    Von Anfang an hatte ich Schwierigkeiten in die Handlung zu kommen, obwohl der Schreibstil leicht und flüssig zu lesen ist. Auch ist die Sprache angenehm und teils poetisch zu lesen. Mir fiel es schwer, die Zusammenhänge zu erkennen, deshalb hat mich das Buch leider nicht gefesselt und letztendlich ratlos zurück gelassen. Deshalb kann ich diesem Werk hier keine Leseempfehlung geben.

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  • 4 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelika T., 27.07.2021

    Als Buch bewertet

    Sidsel ist alleinerziehende Mutter und arbeitet als Kuratorin in einem Kopenhagener Museum. Schwester Ea lebt seit langem in San Francisco, aber Bruder Niels, der ein mehr als einfaches Leben als Plakatierer in der Umgebung Kopenhagens führt, springt zur Betreuung der kleinen Laura ein, als Sidsel für wenige Tage nach London muss…
    „Der Panzer des Hummer“ erzählt die Geschichte dreier Geschwister, deren Schicksalswege unterschiedlicher nicht sein können. Die sich aus den Augen verlieren – aber nicht ganz. Die sich annähern, aber nicht ganz. Eine Geschichte, die aus dem Leben gegriffen sein könnte, so alltäglich, so intensiv, sehr berührend und manchmal grotesk.
    Und so ist auch der Stil von Caroline Albertine Minor. Sie schreibt sehr direkt, ohne Rücksicht auf Gefühle oder Geschmack und nimmt kein Blatt vor den Mund. Das empfand ich zwar manchmal als etwas befremdlich, aber andererseits ist es genau das, was die Geschichte ausmacht. In mehreren Erzählsträngen erfährt der Leser vom Leben der einzelnen Geschwister, wobei eine Übersicht der verschiedenen Personen den Einstieg in das Buch sehr erleichtert. Es sind drei Leben wie aus dem Alltag gegriffen, Schicksale, die auf der Kindheit basieren und bei jedem Menschen andere Auswirkungen haben. Drei Menschen, die zusammengehören und dieses Urgefühl der Zuneigung auch empfinden – aber jeder geht anders damit um. Man spürt Berührung, bleibt aber stets nur Beobachter.
    Für mich ein ungewöhnliches, abgefahrenes Buch, das aber ausgesprochen realistisch und ernst erscheint, sehr direkt geschrieben ist und auch berührt.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 25.09.2021

    Als Buch bewertet

    Kein wirklicher roter Faden

    Das Leben hat die Geschwister Sidsel, Niels und Ea in unterschiedliche Welten getrieben. Alle sind mehr oder weniger nicht wirklich glücklich und zufrieden mit ihrem Dasein. Nach dem Tod der Mutter beginnen sich ihre Schicksale wieder miteinander zu verbinden, aber auf einem sehr tönernen Weg. Wird es ihnen gelingen, die alten Hüllen zu überwinden und wieder aufeinander zuzugehen?

    Der Klappentext von "Der Panzer des Hummers" hatte mich angesprochen und nachdem die dänische Autorin Caroline Albertine Minor bereits schon mehrere renommierte Preise für ihre Kurzgeschichten erhalten hatte, bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung in den Roman gestartet. Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Er liest sich sehr flüssig und wirkt, wie aus dem Leben gegriffen. Inhaltlich habe ich mich allerdings ein wenig schwer getan, da der Leser für fünf Tage in das Leben der drei Geschwister geworfen wird, ohne dass aus meiner Sicht ein erkennbarer Zusammenhang entstand. Der fehlende rote Faden erforderte manchmal mein Durchhaltevermögen, um das Buch zu beenden. Im Anhang erklärt die Autorin, dass sie eine Familie beschreiben wollte, die ihren Kern verloren hat, was ihr anhand der Einzelschicksale dann auch stilistisch gut gelungen ist, mich dann aber leider nicht abholen konnte. Sicherlich stellt sie die Familie in den Fokus und nicht immer funktioniert dieses Konstrukt, wie man es sich wünscht, aber ich hätte mir mehr Konfrontation der Protagonisten gewünscht.

    Insgesamt hat mich zwar der Roman "Der Panzer des Hummers" nicht überzeugen können, aber der Schreibstil der Autorin ist es aus meiner Sicht wert, ein weiteres Buch von ihr zu lesen. Die Geschichte scheint auch ein wenig zu polarisieren, da die Bewertungen recht unterschiedlich ausfallen, ich konnte mich nur zu drei von fünf Sternen durchringen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sina B., 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    Caroline Albertine Minor erzählt in „Der Panzer des Hummers“ (erschienen am 25.08.2021 als Hardcover im Diogenesverlag) Teile der Familiengeschichte der Gables.

    In Form von Einblicken in die aktuellen Lebenssituationen der drei Geschwister Ea, Sidsel und Niels lernen wir die Gables kennen. Die drei Geschwister leben vollkommen unterschiedliche Leben an unterschiedlichen Orten. Während Niels als Plakatierer in Kopenhagen arbeitet, lebt auch Sidsel als alleinerziehende Mutter mit Tochter Laura in der Stadt und ist Restaurateurin im Museum. Ea hat es nach San Francisco getrieben. Die Eltern sind bereits verstorben.

    So weit so gut. Die Geschichte startet mittendrin und wird aus mehreren Perspektiven erzählt, zum einen jeweils aus der Sicht der einzelnen Geschwister und zum anderen von der aus dem „Jenseits“ erzählenden Mutter. (Dieser Teil hat es für mich etwas abstrakt gestaltet und hier hatte ich meine Probleme mit der Geschichte.) Es ist tatsächlich so, als bekäme man einen Ausschnitt aus den Leben der Protagonisten gezeigt. Alle Leben haben es in sich – es gibt verschiedene Situationen und Probleme zu bewältigen.

    Der Schreibstil an sich und auch die Geschichten der Einzelnen Geschwister lesen sich nicht einfach, aber sehr gut und interessant. Bei mir hat aber insgesamt der Funke nicht so ganz überspringen wollen und mir war das Buch zu ruhig, mir fehlte die über den Einzelgeschichten stehende Handlung. Möglicherweise lag es daran, dass ich mich nicht richtig mit den Protagonisten identifizieren konnte und mich auch diese „Jenseits“ Passagen immer wieder von dem grossen Ganzen weggetrieben haben…

    Nichtsdestotrotz ist das Buch eine angenehme Beschäftigung für zwischendurch, denn die Sprache ist sehr schön, bildhaft und bringt einfach Ruhe mit.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janina O., 28.08.2021

    Als Buch bewertet

    Hat mich nicht erreicht

    Ich habe selten so lange gebraucht, um nach dem Lesen eines Buches meine Eindrücke zu Papier zu bringen. Aber auch mit zeitlichem Abstand muss ich gestehen, dass selten ein Buch so wenig in mir bewegt hat und so wenig nachhallt. Das liegt gar nicht am Schreibstil, ganz im Gegenteil. Ich finde, die einzelnen Charaktere sind gut gelungen, das Buch liest sich flüssig und ich mag auch die Idee der komplizierten Familienkonstellation. Nur leider erschliesst sich mir der Sinn dieses Buches in keinster Weise, der rote Faden fehlt, die Interaktion miteinander. Es gibt keine Entwicklung. Ganz befremdlich fand ich die Kapitel „aus dem Himmel“. Ich bleib am Ende des Buches ebenso ratlos zurück wie die Hauptcharaktere und hatte zuvor 336 Seiten die Hoffnung, irgendwann noch den Zugang zum grossen Ganzen zu finden. Aber den soll es offenbar bewusst nicht geben. Oder ich bin absolut nicht die Zielgruppe und mir verschliesst sich aus diesem Grund der Sinn?! Schade.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone G., 04.08.2021

    Als Buch bewertet

    Der Klappentext vom Buch, hat mich angesprochen und da habe ich mich bei einer Leserunde beworben und auch das Buch gewonnen. Der Schreibstil ist auch sehr gut, aber die ganze Geschichte ist mir etwas zu verworren. Eigentlich soll es um drei Geschwister, Sidel, Ea und Niels, gehen, die sich nach dem Tod der Eltern auseinander gelebt haben. Das ist auch im weitesten Sinn so. Sidel und Niels stehen weiter in Kontakt, aber Ea hat sich abgekapselt und lebt ihr eigenes Leben. Alles in allem, kommen mir die ganzen Personen im Buch etwas wirr im Kopf vor. Okay, die Bücher vom Verlag Diagonese sind immer etwas anders, aber das hier... war einfach nicht mein Fall.

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  • 5 Sterne

    MeinSohnPrinzAndreas, 23.07.2021

    Als Buch bewertet

    Der Tod der Mutter hat dazu geführt, dass sich die Kinder der Familie Gabel auseinanderleben. Ea, die älteste Schwester, hat ihr Weg fort aus Dänemark nach San Francisco geführt, von wo aus sie versucht über ein Medium Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen, was allerdings nicht so klappt, wie sie es sich erhofft hat. Sidsel, die jüngere Schwester, versucht ihr Leben als alleinerziehende Mutter und ihren Job als Kuratorin an einem Kopenhagener Museum unter einen Hut zu bringen, während Niels sich aus der Konventionalität ausgeklinkt hat, und versucht, sich als Plakatierter durchzuschlagen. Die Vergangenheit, die sie hinter sich gelassen zu haben schienen, holt sie dabei mehr und mehr ein.

    Anfangs war ich ein wenig skeptisch, wie mir der Stil und Aufbau des Buches gefallen wird. Die Kapitel wechseln sich immer aus der Sicht von Sidsel, Ea, Niels und Beatrice, einer weiteren wichtigen Person des Romans ab, immer wieder unterbrochen von Berichten der Mutter aus dem Jenseits. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich sehr schnell an den Aufbau gewohnt habe, und die übernatürlichen Elemente, wenn es um die Mutter geht, einen gewissen Charme haben. Auch sprachlich macht das Buch einiges her. Zwar ist der Schreibstil nicht gerade einfach und sehr gewöhnungsbedürftig, aber wunderschön: bunt und lebhaft,, voller Metaphern und Allegorien. Sprachlich ist das Buch wirklich ein Hochgenuss. Was mich bei weitem aber am meisten begeistern konnte, sind die Protagonisten und Protagonistinnen. Wir haben mit Niels, Ea, Sidsel und Beactrice, 4 komplett unterschiedliche Charaktere, doch in jeder davon konnte ich einen Teil von mir selbst wiedererkennen. So wird man beim Lesen automatisch zum nachdenken angeregt, reflektiert sich selbst und seine eigene Familiensituation. Ausserdem sind die Protagonisten unglaublich facettenreich und authentisch. Ich habe selten so gut ausgearbeitete Figuren in Büchern gesehen, bei denen ich sage, dass ich denen ihr Leben zu 100% abkaufe. Bei der Gestaltung der Charaktere in ihren Buch hat Caroline Albertine Minor mich wirklich vom Hocker gerissen. Nichtsdestotrotz muss man anerkennen, dass es sich bei dieser Geschichte um ein Buch handelt, dass nicht für jeden geeignet ist, allerdings hat sie genau meinen Nerv getroffen und wenn man sich wirklich auf das Buch einlässt und mit ihm Zeit verbringt, erkennt man, welchen unglaublichen Mehrwert es bietet.

    Im Nachhinein betrachtet ist das Buch für mich ein wirkliches Highlight, auch wenn ich es nicht uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Doch wer sich auf einen anspruchsvollen Schreibstil und eine wunderbar komplexe und vielseitige Geschichte einlassen will, macht bei diesem Buch definitiv keinen Fehler.

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  • 5 Sterne

    Gabriele K., 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover gefällt mir gut und passt nach meiner Meinung zur Geschichte. Ein "sonniges" Bild mit herbstlichen Farbanklängen,zwei Menschen im Gespräch, einander zugewandt und doch ein "Nebeneinander", eine gewisse Ratlosigkeit für den anderen, ausdrückend in Haltung und Mimik.

    Tja - oft bin bei Rezensionen ich diejenige, die kritisch ist, wo fast alle anderen begeistert sind. Diesmal ist es genau andersrum.

    Dieses Buch hat mich seit langem einmal wieder richtig "mitgenommen", auf eine interessante Reise ohne Kitsch, ohne Langatmigkeit, ohne reisserische Szenen.

    Bereits der Einstieg hat mir sehr gut gefallen, der „Spaziergang im Jenseits“ ist sehr gut geschildert, surreal mit völlig neuen Bildern. Einzig dass die Mutter in dieser „Blase“ sieht, dass die Autos sonnenwarm sind, darüber bin ich gestolpert, denn ansonsten hat sie nur optische Eindrücke, kann also keine Temperatur fühlen. Aber was wissen wir schon vom Jenseits? ;-)

    Die Töchter sind gut und spannend eingeführt und weiter entwickelt, in ihren alltäglichen Riten und Problemen.

    Auch Bea hat mich in ihrer Skurrilität gleich fasziniert, die sich im Laufe des Buches zu etwas mehr Normalität relativiert bzw. Erklärungen für so manches findet.

    Wunderbar finde ich die Sprache, die Autorin arbeitet hier wirklich mit allen Sinnen, nicht wie manch andere Schriftsteller nur hauptsächlich mit Optik und Akustik, sondern ganz viel auch mit haptischen und olfaktorischen Wahrnehmungen – das macht die Geschehnisse sehr lebendig.

    Hochinteressant ist für mich die Erzählung der Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven, auch sprachlich werden hier je nach Person unterschiedliche Akzente gesetzt.

    Für mich ist dieser Text ein sehr gelungener Roman, für Menschen, die sich an einer schönen Sprache und einer nachvollziehbaren Entwicklung und Begegnung - oder Entfernung - der Charaktere erfreuen können. Ich würde mich sehr freuen, wenn von der Autorin bald noch mehr erscheinen würde. Ich würde es sofort lesen wollen.

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  • 4 Sterne

    Michael B., 22.08.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Experiment...
    Die verstorbenen Eltern der Familie Gabel, deren Kinder in der Welt verteilt sind und sich für unterschiedliche Lebenswege entschieden haben, sich selbst aus der Jenseitsperspektive retospektiv betrachtend und dem 'Lauf der Welt' - ihren Kindern - zuschauend... das ist das interessante Erzählgerüst des Romans 'Der Panzer des Hummers' der dänischen Autorin Caroline Albertine Minor. Eine nicht nur in allen Himmelsrichtungen sondern bis in 'den Himmel hinein' verstreute Familie, und doch symbolisch miteinander verbunden: Sidsel, die restauriert; Ea, die über eine Seherin Kontakt mit ihrer verstorbenen Mutter aufnehmen will; Niels, der nicht sich selbst aber anderen aus der Familie zu helfen weiss. Vergangenes mit Konsequenzen für das Gegenwärtige; ein lose geknüpftes Familienbild mit vielen Nebenfiguren; ein Beziehungsnetz, geschildert für fünf Tage im April. Es passiert nicht wirklich viel; es gelingt der Autorin aber, gerade weil es eigentlich um nichts Besondres sondern nur um das Leben an sich geht, eine ganz besondere Atmosphäre zu kreieren, in der einige existenzielle Lebensthemen ihren Platz finden: Der Tod, das junge Leben, Elternschaft, Sehnsucht und Beziehungswunsch, der Alkohol, Strebsamkeit, Karrierewille und Scheitern, das Jenseits. Das Leben an sich als ein Geflecht aus Ereignissen und Beziehungen. In der Geschichte wachsen alle Figuren auf ihre eigene, zuweilen kaum wahrnehmbare Weise - es ist der Wachstumsschmerz des Hummers, den das Leben von den Figuren einfordert, bis ins Jenseits hinein. Ein Roman wie ein Experiment. Lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Xana, 06.10.2021

    Als Buch bewertet

    Der Panzer des Hummers ist nicht das, was der Klappentext erwarten lässt. Es geht hauptsächlich um drei Geschwister, die als Erwachsene nur noch lose verbunden sind und von denen eigentlich keiner ein zufriedenes Leben führt. Im Grunde lastet das seelische Erbe ihrer früh verstorbenen Eltern schwer auf ihren Schultern. Das wäre an sich eine gute Handlungsgrundlage für den Rest, aber leider passiert in dem Buch quasi nichts. Als Leser ist man ein unbeteligter Zuschauer, der immer wieder bei vollkommenen Fremden durch ein Fenster spähen darf. Wirklich tiefe Einblicke erhält man nirgendwo und es fehlt eine Menge Inhalt, um ein grosses Ganzes zu bilden.
    Das Buch enthält definitiv zu viele Charaktere. Die Geschichte geht sehr stark in die Breite, dafür kaum richtig in die Tiefe. Sehr wichtige Punkte werden zwar immer wieder irgendwie gestreift, aber es bleibt beim Streifen, was ein unzufriedenes Gefühl hinterlässt, weil man etwas fast schon greifen konnte, dann aber doch nicht zu fassen bekam.
    Der Erzählstil an sich gefällt mir sehr gut, da er sich leicht lesen lässt und durchaus unterhaltsam ist. Leider ist allerdings in den Szenen, in denen die Eltern Aktoren sind, immer etwas Arbeit nötig, um zu wissen, wer gerade spricht, was anstrengend ist.
    Insgesamt bin ich unterhalten, aber enttäuscht. Nichtmals, weil ich etwas anderes erwartet hätte, sondern weil ich einfach irgendwas erwartet habe. Das Buch hat keinen greifbaren Inhalt, sondern nur Eindrücke, und lässt den Leser am Ende mit seinen Gedanken und Gefühlen allein.

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  • 4 Sterne

    katrin k., 26.08.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch handelt von einer dänischen Familie, die man eigentlich nicht mehr als solche bezeichnen kann. Wir erleben einen kurzen Einblick (ca.4-5 Tage) in das Leben der einzelnen Familienmitglieder. Die Eltern sind bereits gestorben, und die drei Geschwister leben jeder für sich ein eigenes Leben.
    Wäre dieser Roman ein Musikstück, so wäre es sicher in Moll komponiert. Die Stimmung ist traurig und bedrückend. Man nimmt als Leser viel von der winterlichen, skandinavischen Schwere war. Zwischen den Geschwistern spürt man keine besondere emotionale Verbindung, keine Liebe oder Fürsorge. Jeder versucht für sich mit seinem Leben klar zu kommen. Alles wirkt mühsam und schwerfällig.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin kann mit ihren Worten Bilder entstehen lassen, die mich emotional angesprochen haben. Denn auch Schwermut und Traurigkeit beim Leser zu erzeugen ist durchaus beeindruckend. Zwischendurch, an völlig unerwarteten Stellen, verfiel die Autorin in eine eher vulgäre Ausdrucksweise. Dies hat mich dann ziemlich überrascht und irgendwie auch verwirrt. Wer liesst um Freude und Wärme in sein Leben zu bringen, den wird dieses Buch wahrscheinlich nicht ansprechen. Wer eine bildhaften Sprache liebt und Geschichten als Anregung für eigene Gedanken schätzt, sollte es mit dem Buch versuchen. Ich konnte viele Charaktere nicht so richtig greifen und verstehen. Für mich ist einfach zu viel nicht gesagt worden und die Stimmung des Buches hat mich irgendwie deprimiert.

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  • 4 Sterne

    AnnaMagareta, 22.07.2021

    Als Buch bewertet

    Aussergewöhnlich

    „Der Panzer des Hummers“ ist ein aussergewöhnlicher Roman der in Dänemark lebenden Autorin Caroline Albertine Minor. Aussergewöhnlich finde ich das Buch, da es mich gefesselt hat, obwohl es keineswegs leicht zu lesen war. Es ist eines von den Büchern, bei denen es mich gefreut hat, dass ich es gelesen habe, auch wenn es nicht durchgehend ein Lesevergnügen war.

    Aber nun erst einmal zum Inhalt: Es geht um die drei Geschwister Ea, Sidsel und Niels Gabel. Nach dem Tod ihrer Eltern lebt jeder von ihnen sein eigenes Leben und sie haben sich ein wenig aus den Augen verloren. Während es Ea bis nach San Francicso verschlagen hat, lebt Sidsel in Kopenhagen, wo sie als Restauratorin einem Museum arbeitet und Niels - der als Plakatierer arbeitet - ist ebenfalls in Kopenhagen geblieben. Ein wenig mysteriös wird es, als Ea versucht zu der verstorbenen Mutter Kontakt aufzunehmen und sich der Vater meldet.

    Sprachlich ist das Buch schön, aber nicht einfach. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der sich aber nicht immer ganz einfach lesen lässt, deswegen erfordert das Buch ein wenig Zeit und eignet sich nicht zum schnellen Lesen. Man erfährt eine Menge über das Leben der Geschwister, es gibt viele Details, die ein rundes Bild entstehen lassen.

    Wer nicht nur schnelle gute Unterhaltung sucht, sondern sich ein wenig Zeit für einen ruhigen Roman nehmen möchte und Familiengeschichten mag, liegt mit diesem Buch richtig.

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  • 4 Sterne

    Anna S., 20.09.2021

    Als Buch bewertet

    Unerwartete Direktheit
    Normalerweise ändert sich bei mir ein Titel zwischen dem Verfassen eines Leseeindrucks und der Rezension. Hier bleibt es dabei, mit dem Buch hat sich an dieser Einschätzung nicht viel geändert.
    Das Cover hat für mich keinen Bezug zum Romaninhalt. Dazu ist es viel zu künstlerisch gestaltet, eher wie ein Bild in einer Ausstellung.
    Der Titel, Der Panzer des Hummers, sollte wohl symbolisch auf das Abstreifen alter beengender Konventionen oder Rollen innerhalb der Familienstruktur anspielen, halte ich aber für verfehlt, beim Hummer wächst ja unter der abzustreifenden Schale gleich eine neue heran.
    Der Beginn schockiert mich auch beim zweiten Lesen. Die Vorstellung jemand stochert mit Essstäbchen in den eigenen Fäkalien wird nicht besser.
    Derbe Sprache soll wohl ein Synonym für den Ausbruch aus der Normrolle darstellen, das macht es aber nicht besser wenn jemand eine Teekanne pissende Erbeere nennt.
    Neben den eher störenden Nordischen Eigennamen von Personen oder Orten, die den Lesefluss immer wieder stoppen, empfinde ich manche Sätze eher als aneinandergereihte Informationen, ein Sprachrhythmus oder Spannungsbogen fehlt.
    Da es vielleicht einfach auch nicht mein Typ Lesefutter ist gebe ich dennoch 4 Sterne. Das Potential des Buches ist an mich vergeudet.

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  • 4 Sterne

    Jess F., 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    "Der Panzer des Hummers" - der Titel dieses Buches hat mir in keinster Weise verraten, welchem Thema sich dieser Roman widmet. Der Klappentext, das Cover und die Tatsache, dass es mir Bücher des Diogenes-Verlages sehr angetan haben, erweckten jedoch meine Neugier.
    Zum Inhalt:
    Die drei Geschwister Ea, Sidsel und Niels wachsen in Dänemark auf, die Mutter ist früh verstorben, der Vater überwiegend abwesend. Die Wege der drei trennen sich bald, Ea zieht in die USA, Sidsel lebt in Kopenhagen, Niels findet keinen Platz, an welchem er sich niederlassen möchte. Der Roman beschäftigt sich ausgiebig mit den einzelnen Charakteren der Geschwister, die Autorin versteht es, Stärken und Schwächen der Protagonisten auszuarbeiten, Gefühle und Gedanken dieser Personen den Leser*innen näherzubringen. Dabei steht immer wieder die Bindung der Geschwister im Mittelpunkt, der "Panzer", der die drei umhüllt und welchem sie sich nicht entwinden können.
    Dieses Buch hat mich sehr unterhalten und mir einen aktuellen Einblick auf das moderne Familiengefüge aufgezeigt - ein Familiengefüge, das mir persönlich nicht ganz zusagt, im Grossen und Ganzen aber der heutigen Zeit entspricht.
    Ein typischer Diogenes-Roman, den ich durchaus weiterempfehlen kann!

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