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Erscheint am 15.05.2024

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseleucht, 21.04.2024

    Als Buch bewertet

    Weiterleben
    Mit grosser Begeisterung habe ich Caroline Wahls ersten Roman „22 Bahnen“ gelesen und die Fortsetzung mit Spannung erwartet. Letztlich bin ich in meinen Erwartungen nicht enttäuscht worden. Auch „Windstärke 17“ hat in mir einen Lesesog ausgelöst, und ich habe das Büchlein nur ab und an ungern aus der Hand gelegt. Die Autorin hat ein Talent, schwere Dinge in lakonischen, aber dennoch nicht weniger eindringlichen Sätzen zwischen Kindheitswohlfühlmomente wie pinken Nikianzug oder Botincheneis zu verpacken. Manchmal schon so, dass man sich als Leser nicht verleiten lassen darf, Ida als verwöhntes Ferienmädchen bei Marianne und Knut zu sehen, sondern sich bewusst zu machen, was es für ein Mädchen von Anfang 20 bedeuten muss, die eigene Mutter nach einem Streit und einem besonders schönen Wochenendtrip nach Prag in der Wohnung tot aufzufinden: Tablettenüberdosis.
    Darum geht es in dem zweiten Roman von Caroline Wahl: um Ida, Tildas jüngere Schwester. Tilda hat ihren Lebensweg gefunden. Ida haut nach dem Tod der Mutter ab, nach Rügen, möglichst weit weg. Und trifft dort auf Knut und Marianne, die sie bei sich aufnehmen, ohne Fragen zu stellen. Und auf Leif, aufgewachsen auf der Insel, eigentlich international erfolgreicher DJ, aber aus nur angedeuteten Gründen gerade bei seinem dementen Grossvater auf der Insel. Eigentlich jemand, den Ida im Moment so gar nicht gebrauchen kann. Und als dann auch Marianne ein schwerer Schicksalsschlag trifft, bricht Idas fragile Welt erneut in sich zusammen, und all ihre Schuldgefühle hinlänglich des Todes ihrer alkoholabhängigen Mutter brechen wieder hervor. Wie lässt es sich weiterleben in einer solchen Welt?
    Man muss Caroline Wahls ersten Roman nicht kennen, um „Windstärke 17“ lesen und verstehen zu können. Ida hat ihre ganz eigene Geschichte. Und auch ihren ganz eigenen Charakter. Wirkte Tilda so überlegt und handfest und ruhig und fand in Viktor ihr Pendant, so ist Ida das genaue Gegenteil. Sie schwankt, durchlebt ihren ganz eigenen Hypertornado mit Windstärke 17, und lässt sich treiben und ordentlich durchschütteln. Auch sie sucht nach Linderung in exzessiven Waldläufen und im Schwimmen, strebt aber mehr als bei Tilda danach, ihre physischen und psychischen Grenzen zu überschreiten. Auch die Beziehung zu Leif ist fragil, kein Fels in der Brandung. Und so bleibt konsequenter Weise das Ende offen. Schade ist nur, dass Ida das Malen – zugunsten des Schreibens – aufgegeben hat. Denn die Schilderung der Bilder, die die junge Ida im ersten Roman malt, waren ein Lesevergnügen für sich. Ob Ida der Autorin mehr ähnelt als Tilda mag Raum für Spekulationen bieten.
    Die beiden Romane verknüpfen der Caroline Wahl eigene Schreibstil und die beiden Schwestern Tilda und Ida. Aber „Windstärke 17“ ist nicht einfach eine Neuauflage des Erfolgsromanvorgängers, sondern eine Geschichte, die es um ihrer selbst willen wert ist, gelesen zu werden.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kathrin M., 19.04.2024

    Als Buch bewertet

    Caroline Wahls 'Windstärke 17' ist, wie erwartet' eine Wucht und steht seinem Vorgänger '22 Bahnen' in nichts nach.
    Es ist eine emotional unglaublich aufwühlende Reise, Ida auf ihrem Weg zu begleiten; wie die mehr oder weniger gut den Tod ihrer Mutter verarbeitet, sich von ihrer Schwester emanzipiert und Leif kennenlernt, der ähnliche Päckchen mit sich rumzutragen scheint…

    Emotional aufwühlend, weil Caroline Wahl wie kaum eine andere es schafft, Gefühle in Worte zu kleiden, die bis ins Mark erschüttern und das Herz beim
    Lesen mit eiserner Faust umschliessen. Dass dieser Griff Seite um Seite lockerer wird und am Ende sogar aufatmen lässt, ohne in einem profanen, uninspirierten Happy End zu verglimmen, ist diese besondere Kunst, die die Autorin nahezu unnachahmlich beherrscht.

    Nach dem Beenden des Buches bleiben nur Stossgebete, dass es ein weiteres Buch über Ida und Tilda geben wird.

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  • 5 Sterne

    Marita R., 26.04.2024

    Als Buch bewertet

    wieder ein Volltreffer
    Caroline Wahl , deren erstes Buch „22 Bahnen“ mich berührt und mehr als überzeugt hat, schreibt nicht nur ihre Geschichte um Ida und Tilda weiter, sondern überzeugt auch mit diesem Buch und zeigt, dass sie es versteht, sich in die menschliche Psyche hineinversetzen zu können.

    Steht im ersten Buch der Autorin Tilda als grosse Schwester im Vordergrund, so ist es in „Windstärke 17“ Ida, die ihre Geschichte erzählt und Einblick gibt in ihre Gedankenwelt gewährt.
    Tilda ist mittlerweile Professorin in Hamburg, verheiratet und hat zwei Kinder. Ida ist bei ihrer alkoholkranken Mutter geblieben, hat nach dem Abitur versucht in Leipzig einen Studienplatz in Literaturwissenschaften zu bekommen und wurde abgelehnt.Ein Tiefschlag für sie, der sie ein wenig aus der Bahn wirft. Als sie dann eines Tages ihre Mutter tot in der Wohnung auffindet, die sich mit Tabletten das Leben genommen hat, zieht es ihr den Boden unter den Füssen weg. Sie kündigt die Wohnung und flüchtet, vor sich selbst, der Situation und ihren Schuldgefühlen. Sie strandet auf Rügen, findet bei Knut und Marianne eine Bleibe und versucht mit ihrem Leben klar zu kommen.

    Schön das erste Buch der Autorin hat mich tief beeindruckt, dieses Buch hat mich umgehauen.Die Autorin versteht es ,die Gefühlswelt eines tief verletzten und verunsicherten Menschen zu beschreiben, als hätte sie dies selbst erlebt, was vielleicht ja auch der Fall ist. Zu erleben, wie Kinder einer alkoholkranken Mutter leiden müssen, ist mir sehr ans Herz gegangen. Ida fühlt sich, genauso wie ihre Schwester Tilda verantwortlich, die Sachen zu übernehmen, die eigentlich die Mutter hätte übernehmen müssen.Eine Bürde, die kein Kind tragen darf. Bei Tilda waren es neben den alltäglichen Dingen, die mit der Versorgung des Haushalts zusammen hängen, die Sorge um die Schwester.Ida sorgt sich um die Mutter und macht sich nach ihrem Tod Vorwürfe, dass ,wenn sie etwas anderes oder mehr getan hätte, es nicht dazu gekommen wäre, was Unsinn ist, denn einem alkoholkranken Menschen kann man nur professionelle Hilfe anbieten, letztendlich schafft er es selbst, oder aber nicht.
    Hier wird aber sehr gut gezeigt, welch zwiespältigen Gefühle Angehörige und in diesem Fall das Kind, ausgesetzt sind. Ich stelle mir diese Gefühle als sehr belastend vor und sie können einen Menschen zerstören. Was bedeutet eine solche Kindheit für das spätere Leben, das eigene Selbstverständnis und für spätere Beziehungen ? Ich mag es mir nicht vorstellen.
    Auch von ihrer Schwester, die sie immer wieder versucht zu kontaktieren, nimmt Ida keine Hilfe an, selbst zur Beerdigung ihrer Mutter erscheint sie nicht, weil die Schuldgefühle zu gross sind.
    Erst auf Rügen bei Marianne und Knut findet sie nach und nach wieder zu sich selbst, doch der Gesundungsprozess ist schwer und langwierig, zumal sie mit weiterem Schmerz konfrontiert wird.

    Ich fand es bei dem schweren Thema schön zu erleben, wie sie doch Stück für Stück wieder zu sich selbst findet, nachdem sie zu Anfang so zerstörerisch gegen sich selbst war.
    Auch die Beschreibung ihres Selbstwertgefühls ist der Autorin gut gelungen. Ida hat nicht das Gefühl es wert zu sein Zuneigung von Menschen zu bekommen, kann sich auch nicht vorstellen, dass Menschen Interesse an ihr haben, wie z. B. Leif, weil sie selbst diese Zuneigung selten oder nie bekommen hat, da die Sucht die Mutter immer im Griff hatte .
    Es hat mir das Herz aufgehen lassen, wie liebevoll und beständig Knut und Marianne ihr dies vermittelt haben und sie nach und nach Vertrauen zu den beiden und zu sich selbst fasst.

    Dieses Buch hat mein Herz berührt und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

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  • 5 Sterne

    Larischen, 20.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ida fühlt nur noch einen dicken Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld. Den Tod ihrer alkoholabhängigen Mutter konnte sie nicht verhindern und mit ihrer grossen Schwester Tilda kann sie gerade auch nicht sprechen. So vegetiert sie in der Wohnung, in der sie ihre Mutter gefunden hat, bis sie schliesslich die Flucht ergreift. Statt nach Hamburg zu ihrer Schwester, zieht sie es allerdings intuitiv nach Rügen. Dort verausgabt sie sich völlig beim Schwimmen in der Ostsee und trifft zufällig auf Knut und Marianne, die sie bei sich aufnehmen und sich um sie kümmern. Noch dazu tritt Leif in ihr Leben und langsam beginnt Ida gegen den Klumpen in ihrem Bauch zu kämpfen. Doch schon bald bekommt ihre Angst wieder Nahrung und sie muss sich entscheiden, wie sie damit umgeht.

    Caroline Wahl hat mit „Windstärke 17“ eine Art Fortsetzung zu „22 Bahnen“ vorgelegt. Während „22 Bahnen“ einige Jahre früher spielt und aus der Sicht der grossen Schwester Tilda geschrieben ist, bekommen wir jetzt einen Einblick in das Leben der jüngeren Schwester Ida, die nach Tildas Auszug nun allein mit der Mutter klar kommen muss. Aus dem kleinen Mädchen ist eine junge Frau geworden, die ihre eigenen Träume, Rituale und Bewältigungsstrategien entwickelt hat. Auch wenn es sich um eine Art Fortsetzung handelt, kann man beide Romane völlig eigenständig lesen.

    „22 Bahnen“ war im letzten Jahr mein absolutes Highlight, daher bin ich mit viel Vorfreude und grossen Erwartungen an dieses Buch herangetreten. Und was soll ich sagen, Caroline Wahl hat all diese Erwartungen erfüllt. Ich wollte mich selbst disziplinieren, um länger etwas von diesem hervorragenden Buch zu haben, allerdings hat das gar nicht funktioniert und ich habe es innerhalb eines Tages ausgelesen.

    Der Schreibstil ist wieder sehr modern und speziell. Es macht einfach unglaublich viel Spass zu lesen. Ich fand es interessant, was die Jahre allein mit der Mutter aus dem vernünftigen, nachdenklichen und witzigen kleinen Mädchen, das ich aus „22 Bahnen“ kannte, gemacht haben. Man merkt, dass diese junge Frau durch Wut und Schuld beinahe fremdgesteuert ist und ihr eigentlicher Charakter gar nicht mehr zum Vorschein kommt. Caroline Wahl bleibt in ihrer Schilderung auch sehr realistisch und lässt Ida keine unrealistische „Heilung“ angedeihen. Trotzdem findet sie in kleinen Schritten wieder zurück in ein geordneteres Leben.

    Ich konnte mich zwar mit der grösseren Schwester Tilda etwas besser identifizieren, fand aber die Perspektive des jüngeren Geschwisterparts sehr bereichernd und bewegend.

    Der Personenkreis im Buch ist relativ übersichtlich gehalten und zeigt, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.
    Man könnte denken, dass die Schwestern den Tod der Mutter, die ihnen das Leben nur schwer gemacht hat, als Erleichterung empfinden. Doch Idas Wutklumpen zeigt, wie stark die emotionale Bindung trotzdem war und wie viel Verantwortung sie schon früh für ihre Mutter übernommen hat.

    „Windstärke 17“ von Caroline Wahl wird ganz sicher wieder zu den Jahreshighlights zählen, wenn nicht sogar wieder DAS Highlight 2024 werden. Das Buch hat mich emotional tief berührt und nachhaltig beeindruckt. Für dieses Buch kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Ich freue mich jetzt schon auf den Moment, wenn ich beide Bücher erneut lesen darf.

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  • 5 Sterne

    Larischen, 20.04.2024

    Als eBook bewertet

    Ida fühlt nur noch einen dicken Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld. Den Tod ihrer alkoholabhängigen Mutter konnte sie nicht verhindern und mit ihrer grossen Schwester Tilda kann sie gerade auch nicht sprechen. So vegetiert sie in der Wohnung, in der sie ihre Mutter gefunden hat, bis sie schliesslich die Flucht ergreift. Statt nach Hamburg zu ihrer Schwester, zieht sie es allerdings intuitiv nach Rügen. Dort verausgabt sie sich völlig beim Schwimmen in der Ostsee und trifft zufällig auf Knut und Marianne, die sie bei sich aufnehmen und sich um sie kümmern. Noch dazu tritt Leif in ihr Leben und langsam beginnt Ida gegen den Klumpen in ihrem Bauch zu kämpfen. Doch schon bald bekommt ihre Angst wieder Nahrung und sie muss sich entscheiden, wie sie damit umgeht.

    Caroline Wahl hat mit „Windstärke 17“ eine Art Fortsetzung zu „22 Bahnen“ vorgelegt. Während „22 Bahnen“ einige Jahre früher spielt und aus der Sicht der grossen Schwester Tilda geschrieben ist, bekommen wir jetzt einen Einblick in das Leben der jüngeren Schwester Ida, die nach Tildas Auszug nun allein mit der Mutter klar kommen muss. Aus dem kleinen Mädchen ist eine junge Frau geworden, die ihre eigenen Träume, Rituale und Bewältigungsstrategien entwickelt hat. Auch wenn es sich um eine Art Fortsetzung handelt, kann man beide Romane völlig eigenständig lesen.

    „22 Bahnen“ war im letzten Jahr mein absolutes Highlight, daher bin ich mit viel Vorfreude und grossen Erwartungen an dieses Buch herangetreten. Und was soll ich sagen, Caroline Wahl hat all diese Erwartungen erfüllt. Ich wollte mich selbst disziplinieren, um länger etwas von diesem hervorragenden Buch zu haben, allerdings hat das gar nicht funktioniert und ich habe es innerhalb eines Tages ausgelesen.

    Der Schreibstil ist wieder sehr modern und speziell. Es macht einfach unglaublich viel Spass zu lesen. Ich fand es interessant, was die Jahre allein mit der Mutter aus dem vernünftigen, nachdenklichen und witzigen kleinen Mädchen, das ich aus „22 Bahnen“ kannte, gemacht haben. Man merkt, dass diese junge Frau durch Wut und Schuld beinahe fremdgesteuert ist und ihr eigentlicher Charakter gar nicht mehr zum Vorschein kommt. Caroline Wahl bleibt in ihrer Schilderung auch sehr realistisch und lässt Ida keine unrealistische „Heilung“ angedeihen. Trotzdem findet sie in kleinen Schritten wieder zurück in ein geordneteres Leben.

    Ich konnte mich zwar mit der grösseren Schwester Tilda etwas besser identifizieren, fand aber die Perspektive des jüngeren Geschwisterparts sehr bereichernd und bewegend.

    Der Personenkreis im Buch ist relativ übersichtlich gehalten und zeigt, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.
    Man könnte denken, dass die Schwestern den Tod der Mutter, die ihnen das Leben nur schwer gemacht hat, als Erleichterung empfinden. Doch Idas Wutklumpen zeigt, wie stark die emotionale Bindung trotzdem war und wie viel Verantwortung sie schon früh für ihre Mutter übernommen hat.

    „Windstärke 17“ von Caroline Wahl wird ganz sicher wieder zu den Jahreshighlights zählen, wenn nicht sogar wieder DAS Highlight 2024 werden. Das Buch hat mich emotional tief berührt und nachhaltig beeindruckt. Für dieses Buch kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Ich freue mich jetzt schon auf den Moment, wenn ich beide Bücher erneut lesen darf.

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  • 5 Sterne

    Booklooker, 24.04.2024

    Als eBook bewertet

    Caroline Wahl ist mit ihrem literarischen Debüt "22 Bahnen" berühmt geworden, in dem sie die Geschichte von Tilda erzählt, einer analytisch veranlagten, hochbegabten Mathematik-Studentin, die sich seit ihrer frühen Kindheit um ihre alkoholkranke, depressive Mutter und ihre künstlerisch begabte jüngere Schwester Ida kümmert und bewusst auf ihr eigenes Glück verzichtet, bis ihr die einmalige Chance auf eine Promotion in Berlin angeboten wird. In ihrem neuen Roman "Windstärke 17" rückt sie das Schicksal von Ida in den Mittelpunkt, die nach dem Umzug ihrer Schwester auf eigenen Füssen stehen und mit den häuslichen Problemen allein zurechtkommen musste.

    Das Cover zeigt ein klassisches Motiv, das für Romane, die am Meer spielen, verwendet wird. Es spiegelt die Kraft von Naturgewalten, wie der Titel einen extremen Sturm (von Emotionen) heraufbeschwört.

    "Windstärke 17" ist keine klassische Fortsetzung; dieser Roman kann ohne Kenntnisse des ersten (ausgezeichneten) Vorgängers gelesen werden. Im Fokus des Romans "Windstärke 17", steht Ida, eine junge Studentin, die durch den Selbstmord ihrer Mutter aus der Bahn geworfen wird. Körperlich und seelisch erschöpft (und von Schuldgefühlen gepeinigt) sieht sie keinen anderen Ausweg, als alle Brücken hinter sich (und den Kontakt zu ihrer grossen Schwester) abzubrechen und bis zur Ostsee-Insel Rügen zu flüchten, dem anderen Ende der Welt. Ida ist keine starke Persönlichkeit wie ihre nüchterne grosse Schwester Tilda, sie ist ein sensibles, zerbrechliches Wesen, ihre persönlichen Grenzen austastend, hin- und her schwankend im Wind, das sich tief in seinem Inneren nach einem festen Platz im Leben und einem stabilen sozialen Umfeld sehnt. Kraft geben ihr Knut und Marianne, ein hilfsbereites altes Ehepaar, die sie wie eine Tochter in ihr Haus aufnehmen, und Leif, ein labiler DJ, der sich um seinen allein lebenden dementen Grossvater kümmert, aber keinen Fels in der Brandung für die sensible Ida darstellt.

    Wie Ida ihren Verlust verarbeitet, Abschied nimmt und in den Alltag zurückfindet, wird von Caroline Wahl auf eine einfühlsame Weise beschrieben. Sie erspart uns ein kitschiges Happy-End, sondern lässt das weitere Schicksal von Ida und allen anderen Protagonist*innen offen. Es ist ein Buch der leisen Töne, das unsere Herzen berührt und eine ungeheure Wirkung entfaltet. Authentisch, ehrlich, realistisch. Ausnahme-Literatur.

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  • 5 Sterne

    M. H., 08.05.2024

    Als eBook bewertet

    Inhalt siehe Klappentext.
    Ich habe vor einem Jahr bereits „22 Bahnen“ von Caroline Wahl gelesen, welches man aber nicht unbedingt kennen muss, um „Windstärke 17“ zu verstehen. Auch bei diesem Buch ist mir das Titelbild aufgefallen, ich habe bei der Auswahl nicht darauf geachtet, dass es bereits einen Vorgängerband gibt. Das Buch mit 256 Seiten ist ziemlich kurz, hat es aber in sich, was die Themen angeht. Ida und Tilda sind inzwischen älter und erwachsener geworden, Tilda lebt mit Partner und Kindern in einer anderen Stadt, Ida lebte bis vor kurzem mit der Mutter, bis diese starb. Hier ist es von Vorteil, den Hintergrund der Familie zu kennen, allerdings wird auch ausreichend erwähnt, worum es ging. Die Mutter trank, war depressiv, nahm Tabletten, lebte in ihrer eigenen Welt, hatte nur noch Ida, die mit sich selbst genug zu tun hat. Nach Mutters Beerdigung kündigt Ida ihren Job, die Wohnung, bricht aus, statt zu Tilda, flüchtet sie nach Rügen, ohne zu wissen, was sie dort will und wie es weitergehen soll.
    Sie lernt die Rentner Marianne und Kneipenbesitzer Knut kennen, die sie kurzerhand aufnehmen und ihr Halt geben, den sie in ihrem bisherigen Leben nicht kannte. Ida trifft auf Leif, der mal in Hamburg, mal auf Rügen lebt, er hat auch schon einiges hinter sich, die beiden nähern sich, sind aber der Meinung, der eine tut dem anderen nicht gut. Wenn sie meinen …Ich meine, das Buch ist, obwohl oder weil sich manche Sätze wiederholen, weil erst gedacht, dann ausgesprochen - und hier redet jeder, wie ihm der Schnabel gewachsen ist - auf seine eigene Art etwas Besonderes. Keine leichte Kost, wie es das Titelbild mit Meer vielleicht vermuten lässt. Ein trauriges und ergreifendes Buch über zwei Frauen, die eine besondere Schwesternbindung hatten und sich voneinander entfernt haben, über plötzliche und ungewöhnliche Freundschaften, warum Ida keine Schuld trifft, und wie man den Lebensmut nicht verliert. Man will trotz des Ernstes der Lage einfach weiterlesen. „Windstärke 17“, und hier muss ich unbedingt auf Knuts Ausführungen bezüglich Windstärken und Wettergewalten hinweisen, bekommt von mir 4,5-5 Sterne mit Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Island, 22.04.2024

    Als Buch bewertet

    Nachdem ich bereits "22 Bahnen" von Caroline Wahl gelesen habe, war ich natürlich auch auf ihren neuen Roman sehr neugierig und das Cover mit dem Meeresmotiv hat mich direkt noch zusätzlich angesprochen.

    Im Mittelpunkt der Handlung steht nun Ida, die kleine Schwester von Tilda aus dem Vorgängerroman. Ida ist mittlerweile eine junge Frau. Nach dem Wegzug Tildas ist sie bei ihrer alkoholabhängigen Mutter geblieben, die sich vor zwei Monaten durch eine Überdosis Tabletten das Leben genommen hat. Ida hat sie gefunden und macht sich Vorwürfe, sie nicht gerettet zu haben. Ihr Traum vom Schreiben liegt nun erstmal auf Eis. Mit Tilda will sie keinen Kontakt und so landet Ida mehr oder weniger zufällig auf Rügen bei Knut und Marianne. Sie kellnert in Knuts Kneipe "Robbe" und mit Marianne, einer ehemaligen Grundschullehrerin verbringt sie den Rest des Tages. Manchmal versucht sie die quälenden Gedanken zu verdrängen, indem sie weit auf die Ostsee hinausschwimmt oder nachts durch den Wald rennt. Dabei begegnet ihr immer wieder Leif, der sich um seinen dementen Opa kümmert, was ihn ebenfalls sehr belastet.

    Mich hat auch dieser neue Roman der Autorin schwer begeistert. Man kann ihn definitiv auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen, auch wenn dieser natürlich ebenfalls sehr lesenswert ist. Es ist keine leichte Kost, die Caroline Wahl serviert, da es unter anderem um Sucht, Trauerbewältigung und Krankheit geht. Sie hat aber einen tollen Schreibstil und schafft es, für alles passende Worte, gespickt mit tollen sprachlichen Bildern zu finden. Sie schreibt recht modern, aber nie nervig umgangssprachlich und es gelingt ihr, dass man sich sehr gut in Ida und all das, was in ihr vorgeht, hineinversetzen kann. Handlung gleitet dabei aber nie zu sehr ins Kitschige ab. Neben Ida als Protagonistin gibt es noch eine Reihe sehr liebenswerter Nebenfiguren, die ebenfalls überzeugend ausgestaltet wurden und auch die Insel Rügen als Schauplatz der Handlung kommt nicht zu kurz und bietet die passende Umgebung für das Chaos, was in Ida herrscht. Auf jeden Fall eines der Highlights des bisherigen Lesejahres.

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  • 5 Sterne

    lustaufbuch, 02.05.2024

    Als Buch bewertet

    Nach Caroline Wahls Debütroman war ich gespannt, ob ihr neues Buch, in gewisser Weise eine Fortsetzung, mithalten kann.

    Diesmal begleiten wir nicht mehr Tilda – mittlerweile Mutter geworden –, sondern ihre kleine Schwester Ida, welcher nach dem Tod der Mutter alles zu viel wird. Sie muss raus, fort von ihrer Heimatstadt, einfach möglichst weit weg und landet schliesslich eher zufällig auf Rügen. Dort sucht sie Ruhe und Zeit, um mit all dem abzuschliessen und sich bewusst zu werden, was sie in Zukunft möchte.
    Als sie unbeabsichtigt auf den sympathischen Kneipenbesitzer Knut trifft, im späteren Verlauf bei ihm und seiner Frau Marianne einzieht, verändert sich ihr Leben komplett. Geborgenheit und Fürsorge, Akzeptanz und Leichtigkeit bestimmen ihr gemeinsames Miteinander. Als Ida überdies noch Leif kennenlernt, scheint ihr Leben erträglicher zu sein.
    Doch wie das Leben nun mal so spielt, gibt es einige Wendungen und tragische Erlebnisse. Idas Schicksal scheint es doch nicht längerfristig gut zu meinen und wirft ihr Leben erneut um …

    Caroline Wahl hat erneut bewiesen, dass sie erzählen kann und das auf eine ganz eigene, besonders feinsinnige Art, welche den Leser direkt in den Bann zieht. So konnte ich nicht anders, als das Buch schnellstmöglich zu verschlingen!
    So manchem Leser werden Schnittstellen aufgefallen sein, die ihrem ersten Roman ähneln. Diese schaden dem Buch jedoch keineswegs, schliesslich sind sie keine erneute Nacherzählung, sondern Fundament einer ganz neuen Handlung.

    Schlussendlich bleibt nur zu sagen: Die Autorin enttäuscht mit dem Buch keinesfalls, sondern hat einen grossartigen zweiten Roman geschrieben, dessen einziger Nachteil ist, dass er zu schnell vorbei war. Nun bleibt nichts anderes übrig, als schon jetzt mit sehnsüchtiger Vorfreude auf ihr nächstes Buch zu warten.

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  • 5 Sterne

    Arambol, 24.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ein emotionaler Wirbelsturm

    "Ich dachte, wenn ich weit weg bin, dann sind die Gedanken leiser. Aber sie sind laut, und sie tun weh."

    Ich habe die "22 Bahnen" sehr gemocht und mich deshalb auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen gefreut.
    War im Vorgänger noch Tilda die Haupt-Protagonistin, so ist es in "Windstärke 17" ihre inzwischen schon erwachsene Schwester Ida.

    Nach dem Tod ihrer Mutter flieht Ida scheinbar ziel- und orientierungslos vor ihrer Vergangenheit und strandet auf Rügen. Dort wird sie von einem älteren Ehepaar, Marianne und Knut, nahezu bedingungslos aufgenommen. Durch ihre Tätigkeit als Kellnerin in der "Robbe" lernt sie schliesslich Leif kennen und irgendwie scheint sich ihr Leben zum Besseren wenden zu wollen. Doch die Schatten aus der Vergangenheit lassen nicht los.

    Mit zeitweilig immenser Traurigkeit erzählt Caroline Wahl inhaltsschwer eine Geschichte um tragische Verluste, um Krankheit und Sterben, aber auch die Geschichte von der rast- und ratlosen Suche nach dem eigenem Platz im eigenen Leben. Als Leser liebt und leidet man mit Ida, wundert und freut sich über ihre klare und teilweise naive Sicht auf oftmals einfache, aber auch zugleich essentielle Fragen des Lebens.

    Ida ringt zunehmend verzweifelt mit ihren übermächtigen Schuldgefühlen und wirft sich vor, im Umgang mit ihrer Mutter versagt und ihre Tod nicht verhindert zu haben. Jetzt, auf Rügen, muss sie sich erneut einer grossen Herausforderung stellen.

    Zum Verständnis zwar nicht zwingend notwendig, empfehle ich dennoch, unbedingt zunächst Tildas und Idas Vorgeschichte aus Band eins, den "22 Bahnen" kennenzulernen.

    "Windstärke 17" ist eine äusserst starke, emotionale Brise von der Ostsee, die sehr berührt. Hoffentlich dürfen wir bald wieder von Tilda und Ida lesen.

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  • 5 Sterne

    Yolanda H., 05.05.2024

    Als eBook bewertet

    "Windstärke 17" ist das 2. Buch von Caroline Wahl und erzählt die bewegende Geschichte von Ida, der kleinen Schwester von Tilda, die nach dem Tod ihrer Mutter in eine emotionale Achterbahnfahrt gestürzt wird. Voller innerlicher Zerrissenheit verlässt sie die vertraute Wohnung und beginnt auf der Insel Rügen ein neues Kapitel.

    Dort trifft Ida auf Knut und Marianne, die ihr auf ihrem Weg zur Seite stehen und sie dabei unterstützen, ihre eigenen Gefühle und Gedanken zu ordnen. Der Schreibstil der Autorin fängt einfühlsam die tiefen Emotionen und die Entwicklungen von Ida ein, während sie sich auf eine Reise der Selbstfindung begibt und dabei sowohl mit der Vergangenheit als auch der Gegenwart konfrontiert wird. Während ihrer Zeit auf Rügen lernt sie ebenfalls Leif kennen, ein junger Mann, der Idas Gefühlswelt nachvollziehen kann und auch durcheinanderbringt.

    Caroline Wahl schafft hier ein Werk, das uns Leser die Welle der Trauer und Einsamkeit miterleben lässt. Emotionen werden auf Papier gebracht die greifbar sind, als wären es die Eigenen. Mit Idas Gedankenwelt wird jede Seite ein Lesevergnügen, auch wenn oftmals Tränen über die Wange gelaufen sind.

    "Windstärke 17" ist ein Buch, das mich nicht nur unterhalten hat, sondern auch dazu anregt, über meine eigenen Emotionen und inneren Konflikte nachzudenken. Eine Geschichte voller Tiefe und Emotionalität, die lange nachklingt und das Herz berührt. Am liebsten hätte ich Ida einfach nur in den Arm genommen.

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 07.05.2024

    Als eBook bewertet

    Caroline Wahl setzt ihre Erzählung über die Geschwister Tilda und Ida aus dem Buch "22 Bahnen" in diesem Buch fort. Jetzt steht Ida im Mittelpunkt. Die Mutter ist mittlerweile verstorben und Ida flüchtet nach Rügen. Dort wird sie von Kneipenbesitzer Knut und seiner Frau Marianne aufgefangen und sie kümmern sich sehr liebevoll um das Mädchen. Am Strand lernt sie den smarten Leif kennen, der ihr ein Stück weit Halt gibt. Doch als sie erfährt, dass Marianne schwer krank ist, bricht für Ida das Kartenhaus zusammen.

    Das Buch ist zwar die Fortsetzung der Geschichte von Tilda, kann jedoch ohne Bedenken unabhängig gelesen werden. Mir persönlich hat die Geschichte von Ida noch besser gefallen, als von Tilda. Die Autorin hat ein Händchen dafür, die Gefühlswelt von Ida darzustellen. Die Geschichte ist ist von Anfang bis Ende voller Emotionen. Ich konnte Idas Gedanken und Gefühle komplett verstehen und nachvollziehen. Es werden harte Themen angesprochen wie der Tod oder auch die Sucht der Mutter, aber auch Mariannes Krankheit wird sehr thematisiert. Das ist stellenweise sehr bedrückend zu lesen, zumal ich bei Marianne ständig an meine eigene Mutter denken musste, die die Krankheit leider nicht überlebt hat und sehr gelitten hat. Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen, denn es beschreibt das wahre Leben.

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  • 5 Sterne

    Heike R., 27.04.2024

    Als Buch bewertet

    Windstärke 17 ist quasi die Fortsetzung von 22 Bahnen, dem Debüt von Carolin Wahl.
    Die Geschichte schliesst an den Vorgänger an, ist sicherlich auch als alleinstehendes Buch sehr lesenswert, aber da es um Ida, die damals Neunjährige und heute gerade erwachsene Protagonistin geht, würde ohne die Kenntnis von 22 Bahnen viel vom Wissen um die Familiengeschichte fehlen, und gerade dieses Setting des Aufwachsens mit der alkoholkranken Mutter hat Ida sehr geprägt.

    Inzwischen ist die Mutter gestorben und Ida gibt sich die Schuld, taumelt haltlos durch das Leben, geht über ihre Grenzen.

    Dieses Buch ist wieder toll geschrieben, durch den besonderen Schreibstil der Autorin ist der Leser sehr dicht am Geschehen, emotional mit eingebunden.

    Die Protagonisten sind interessant und so sympathisch, ich habe mich auf Rügen sofort wohlgefühlt.

    Also trotz des schweren Themas, trotz der höchst traumatisierten Ida ist dieses Buch eine absolut hoffnungsvolle Geschichte.
    Ich werde dieses Buch behalten, das passiert nur den wenigsten Büchern: Definitiv ein Highlight für mich!

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  • 5 Sterne

    wusl, 28.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ich mag Bücher, in denen die Heldin etwas zu verarbeiten hat. Ich mag es, wenn eine Melancholie oder gar Trauer durch eine Geschichte wabert. Vielleicht, weil das zum Leben dazu gehört. Vielleicht, weil dann die glücklichen und positiven Momente umso schöner anmutet. Vielleicht, weil ich selber eine düstere Seite in mir widerfinde, denn natürlich habe ich wie die meisten Menschen Dinge erlebt, die mich traurig stimmen.

    Ausserdem faszinieren mich Bücher, die auf den ersten Blick so dünn und unscheinbar scheinen. Stories, die profan und wenig spektakulär wirken. Und die nach wenigen wundervollen Sätzen so intensiv und authentisch beginnen, dass es mich umhaut.

    Carline Wahl hat ein einzigartiges Gespür für Worte und Sätze, für das Beschreiben von Stimmungen und Emotionen, für die Spannung, die zwischen Glück und Trauer bestehen, das Jonglieren mit den Gefühlen der Darsteller aber auch der Leserinnen.

    Ein wundervolles, tiefes Leseerlebnis. Hach. das Buch macht mit seiner Traurigkeit doch glücklich. Selber lesen, damit man weiss, wovon ich rede.

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  • 5 Sterne

    Xana, 24.04.2024

    Als Buch bewertet

    "Windstärke 17" ist mein erster Roman von Caroline Wahl, somit war mir nicht klar, dass es die Fortsetzung der Geschichte aus "22 Bahnen" ist. Allerdings lässt sich das Buch wunderbar eigenständig lesen. Es erzählt die Geschichte von Tilda, Ida und ihrer Mutter weiter und legt den Fokus dabei auf Idas Leben und Gedanken.

    Ida fühlt sich schuldig, weil ihre Mutter gestorben ist und sie nicht da war. Sie kämpft mit Panikattacken und weiss nicht, wohin mit sich, ihrem Schmerz und ihrer Wut. Sie flüchtet als Kurzschlussreaktion nach Rügen und versucht zu überleben.

    Der sehr authentische Erzählstil lässt den Leser sehr einfach an der Innenwelt der Protagonistin teilhaben. Idas Schmerz lässt einen dabei nicht kalt, daher ist "Windstärke 17" nicht unbedingt ein Wohlfühlbuch. Dennoch lässt es sich in Windeseile lesen, da man mit Ida mitfiebert und mitleidet.

    Insgesamt ist das Buch ein lesenswertes und berührendes Werk, das in Erinnerung bleibt.

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  • 5 Sterne

    Anna B., 01.05.2024

    Als Buch bewertet

    Pageturner der berührt

    Das Buch hatte von Anfang an eine totale Sogwirkung auf mich. Da ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es an nur einem Tag durchgelesen - eine Premiere für mich. Das Cover finde ich auch total schön und es passt zum Buch.

    Ich habe mich an so manchen Stellen des Buches selbst wieder gefunden und konnte mich daher sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Es wirkt authentisch, ungeschönt. Die Geschichte hat mich berührt.

    Es ist eigentlich die Fortsetzung von "22 Bahnen" in dem es um Tilda ging. Aber das habe ich noch nicht gelesen, auch wenn es schon länger auf meiner Wunschliste steht (jetzt erst Recht). Das hat mich beim Lesen aber nicht gestört. Auf jeden Fall erfährt man nun die Geschichte von der kleinen Schwester Ida, deren Mutter gerade gestorben ist, was sie ziemlich aus der Bahn wirft.

    Ich kann das Buch wärmstens weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    David D., 06.05.2024

    Als Buch bewertet

    Caroline Wahl erschafft mit "Windstärke 17" eine berührende Geschichte über Verlust, Trauer und die transformative Kraft der zwischenmenschlichen Beziehungen. Durch ihre einfühlsame Darstellung der Charaktere und ihrer authentischen Emotionen gelingt es Wahl, den Leser tief in die Gefühlswelt von Ida einzutauchen. Die Kulisse der idyllischen Ostseeinsel Rügen bildet dabei eine malerische Kulisse für die Handlung und verleiht dem Roman eine zusätzliche Ebene der Atmosphäre. Obwohl "Windstärke 17" mit schweren Themen wie Verlust und Krankheit konfrontiert, vermittelt die Geschichte dennoch eine Botschaft der Hoffnung und des Trostes. Sie erinnert daran, dass selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens das Licht der menschlichen Verbundenheit und Fürsorge scheinen kann. Caroline Wahls Roman ist eine bewegende und inspirierende Lektüre, die lange nachhallt und den Leser mit einem Gefühl der Resilienz und Zuversicht zurücklässt.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 27.04.2024

    Als Buch bewertet

    Im Hartschalenkoffer der Mutter den Ida mitgenommen hat befinden sich ein paar Lieblingsklamotten und ihr MacBook. Abschiednehmen ist nicht so Idas Ding. Sie hat es nicht geschafft vor zwei Monaten zur Beerdigung der Mutter zu kommen. Sie sucht den Zug aus, der am weitesten weg fährt und landet auf Rügen. Sie trifft auf Knut den Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne. Bis sie erfährt, dass Marianne krank ist. Dieses Buch ist aufwühlend und eine Wucht. Als Leser wird man mitgenommen auf eine Reise in der Emotionen hochkommen. Man erlebt wie Ida den Tod ihrer Mutter mehr oder weniger gut verarbeitet. Wie sie sich vor ihrer Schwester emanzipiert und Leif begegnet. Dieser hat auch sein Päckchen zu tragen. Über den weiteren Inhalt zu diesem Buch werde ich nichts hinzufügen. Ich hoffe, dass es eine Fortsetzung über Ida und Tilda geben wird. Das Buch kann ich 100% empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Vivien S., 25.04.2024

    Als Buch bewertet

    Der Buchtitel als auch das Buchcover 'Windstärke 17' von der Buchautorin Caroline Wahl hat mich irgendwie angezogen, denn eigentlich weiss man überhaupt gar nicht was einem erwartet und was es für eine Art von Buch ist. Ich bin also gedankenlos in das Buch gestartet und hatte anfangs Probleme reinzukommen, mir hatte was gefehlt bis ich bemerkt habe, dass das Buch die Fortsetzung von '22 Bahnen' ist. Ich hatte mir also einen kurzen Überblick verschafft und dann weitergelesen, denn eigentlich war es für sich auch eine eigenständig Geschichte. Trotzdem wäre zu empfehlen mit dem ersten Teil anzufangen und das auch so Publik zu machen für andere Leser:innen. Es ist nämlich eine ganz schöne Geschichte, die gerne fortgesetzt werden darf. In dem Buch sind wirklich alle Gefühle enthalten die ein Mensch haben kann. Ich gebe fünf von fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    Desiree H., 06.05.2024

    Als Buch bewertet

    Wut, Trauer, Neubeginn

    Es gibt sie tatsächlich, die Menschen, die bei „22 Bahnen“ von Caroline Wahl nicht in Jubelstürmen ausgebrochen sind. Eine dieser Leserinnen bin ich, was u.a. insbesondere daran lag, dass ich Idas Entwicklung als völlig unglaubwürdig und blass empfand.

    Dennoch habe ich zu dem Nachfolgeroman „Windstärke 17“ gegriffen, denn manchmal kommt ein Roman einfach zur falschen Zeit und der Klappentext zum neuen Roman las sich so interessant, dass ich es ein weiteres Mal mit einem Werk von Caroline Wahl versuchen wollte.

    Ich kann sagen, dass mich Windstärke 17 definitiv mehr überzeugt hat als der Vorgängerroman. Idas Weg nach Rügen zu begleiten, ihre Gedanken, ihre Wut und Trauer zu erleben, haben mich sehr nah an unsere Protagonistin geführt. Ihre Geschichte zeigt, wie sehr es Kinder prägt, wenn sie mit einem alkoholabhängigen Elternteil aufwachsen und wie sie noch als (junge) Erwachsene mit ihren schweren Erfahrungen konfrontiert sind. Es war ergreifend zu lesen, wie sie in Marianne und Knut eine Art neue Familie findet und sich immer mehr öffnet, gleichzeitig haben mich der Twist um Marianne und Idas Verlustängste sehr bewegt.

    So sehr ich auch Idas Weg gerne verfolgt habe, so ist der Schreibstil der Autorin einfach nicht meins. Es stört mich, dass direkte Rede mal ohne und mal mit Anführungszeichen gekennzeichnet ist und dass Sätze komplett wiederholt werden, wenn der Satz zunächst in Idas Gedanken ist und sie ihn direkt daran ausspricht. Das stört schlichtweg meinen Lesefluss. Auch die Dialoge empfand ich manches Mal als ausgesprochen hölzern.

    Wen dieser Schreibstil nicht stört, wird sicherlich seine Lesefreude habe. Denn Windstärke 17 ist ein Roman voller Emotionen und ich bin mir sicher, dass er wieder vielen Leser:innen sehr gefallen wird.

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