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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LustamLesen, 26.06.2021

    Als eBook bewertet

    Mein Urlaub ist gefühlt noch ewig hin und neben der Autorin hat mich die Aussicht auf einen Ausflug mit dieser Geschichte nach Sankt Peter-Ording besonders gereizt bei diesem Buch zuzugreifen. Und so hatte ich tatsächlich zumindest in meiner Fantasie die Gelegenheit mir die Meeresluft um die Nase wehen zu lassen.
    KAPUTTE HERZEN KANN MAN KLEBEN von KRISTINA GÜNAK ist GROssARTIG! Liebe Leute, ES LOHNT SICH SEHR!
    LUISA ist alleinerziehend, Hebamme, gestresst und krankgeschrieben. TOM, Osteopath, soll zumindest die körperlichen Probleme von LUISA wieder in Ordnung bringen. Die beiden sind SUPER SYMPATHISCH und auch sämtliche NEBENCHARAKTERE sind einfach grosse Klasse. Ich liebe LUISAS neue Freundinnen und die klare Botschaft, die sie vermitteln und auch TANTE MIMI gefällt mir ausnehmend gut. ALLE PROTAGONISTEN sind SEHR BILDLICH, DETAILLIERT und AUTHENTISCH dargestellt.
    Die CHARAKTERE insgesamt sind nicht mehr im Collegealter und das Buch kommt ohne ordentliche Beziehungsdramen aus, verzichtet aber nicht komplett auf Konflikte. Die Geschichte ist absolut nicht langweilig. KRISTINA GÜNAK bringt so viele Dinge genau auf den Punkt!
    Der SCHREIBSTIL von KRISTINA GÜNAK ist HUMORVOLL, SEHR UNTERHALTSAM und dennoch ERNSTHAFT. Schon der Einstieg ist ABSOLUT KLASSE, ich habe von Beginn an viel gelacht und die Autorin hatte mich schon auf den ersten Seiten. Das Buch ist schnell gelesen, man fliegt nur so durch die Seiten und möchte unbedingt wissen wie es weitergeht, WIRKLICH KURZWEILIG. Ich konnte die neue Geschichte der Autorin NICHT AUS DER HAND LEGEN. Ausserdem ist KAPUTTE HERZEN KANN MAN KLEBEN hervorragend recherchiert, das Buch macht bestehende Missstände sehr sichtbar.
    KAPUTTE HERZEN KANN MAN KLEBEN ist ein Buch ZUM WOHLFÜHLEN. KRISTINA GÜNAK hat mir wirklich tolle Lesestunden bereitet. Eine MEISTERLICH geschriebene Geschichte, die SEHR, SEHR VIEL SPAss macht. MICH hat sie absolut begeistert. Also nochmal: ES LOHNT SICH! Von mir bekommt KAPUTTE HERZEN KANN MAN KLEBEN von KRISTINA GÜNAK ganz klare und eindeutige 5 von 5 STERNEN, ein ABSOLUTES HERZENSBUCH mit einer TOLLEN BOTSCHAFT.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte S., 06.09.2021

    Als Buch bewertet

    Luisas Rücken streikt und so muss sie endlich mal eine Pause einlegen. Sie fährt mit ihrer Tochter nach St.-Peter Ording um sich von den Strapazen einer Hebamme auszuruhen und endlich mal runter zu kommen.

    Am Meer ist es wunderbar, man erlebt es hautnah mit, wie toll es dort ist. Kristina Günak lässt einen mitreisen ans Meer und die tolle Luft atmen. Auch bei Luisas Sorgen, Ängsten und Wünschen ist man irgendwie dabei, man möchte Luisa so gerne helfen, aber das ist nicht immer so leicht. Luisa muss erst mal lernen, los zu lassen und nicht alles zu hundert Prozent, auch mit ihrer Tochter, zu machen. Man muss auch mal drei gerade sein lassen. Sie lernt tolle Menschen kennen, die ihr helfen und sie kann auch einiges auf ihre Art wieder zurück geben.

    Ein wunderbarer Roman, der einen mitnimmt in eine Welt, die man lieben muss. Dieses Buch ist Kristina Günak wunderbar gelungen. Ich gebe gerne 4,5 Sterne und spreche gerne eine unbedingte Leseempfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    Booklooker, 26.06.2021

    Als eBook bewertet

    "Kaputte Herzen kann man kleben" ist der neue Roman von Kristina Günak, einer deutschen Autorin, welche die norddeutsche Küstenlandschaft gerne zum Schauplatz ihrer Romane macht.

    Hebamme Luisa ist alleinerziehend. Ihr Ex entzieht sich seinen Verpflichtungen, wo er kann. Als Luisas Rücken die Notbremse zieht, muss sie mit ihrer kleinen Tochter eine Auszeit nehmen: bei der exzentrischen Tante in St. Peter-Ording. Die geschickten Hände des verschlossenen Physiotherapeuten Tom helfen ihr wieder auf die Beine, doch die Seele will nicht recht nachziehen. Bis sie am Strand auf ein Grüppchen Frauen trifft, das es sich zum Motto gemacht hat, fünfe gerade sein zu lassen. Und auch Tom ist auf einmal nicht mehr so verschlossen ...

    Das hübsche Cover atmet maritimes Flair und stimmt auf St. Peter Ording ein, der vielsagende Titel passt perfekt zu einem humorvollen, locker-leicht geschriebenen Frauenroman, in dem die Liebe nicht zu kurz kommen darf.

    Was das Setting betrifft, hat Kristina Günak eine gute Wahl getroffen. St. Peter Ording ist ein beliebter Ferienort an der Nordsee; die kleine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein ist vielen Leserinnen aus eigener Anschauung (oder aus den einschlägigen Frauenromanen) vertraut. Mit vielen stimmungsvollen Bildern fängt Kristina Günak die landschaftliche Schönheit von St Peter Ording ein und lädt zu einer wunderschönen literarischen Traumreise an einen Sehnsuchtsort ein.

    Der neue Roman "Kaputte Herzen kann man kleben" kreist um "Mental Load", die unsichtbare Denkarbeit von Frauen. Auch die in München lebende alleinerziehende, berufstätige Protagonistin Luisa zählt zu den Frauen, die immer an alles denken müssen. Als angestellte Hebamme in einem grossen Klinikum steht sie unter starkem Druck, effizient arbeiten zu müssen; eine selbstbestimmte Tätigkeit als freie Hebamme in einem eigenen Geburtshaus ist ihr nicht möglich. Auf die finanzielle Unterstützung durch den leiblichen Vater ihrer Tochter kann sie nicht bauen, auch die Betreuung ihres schulpflichtigen Kindes liegt allein in ihren Händen. Aufgrund dieser extrem hohen (Arbeits-) Belastung reagiert sie psychosomatischen (Rücken-) Beschwerden; sie ist an ihre Grenzen gekommen, steht vor einem Burnout und braucht mit ihrer lebhaften kleinen Tochter eine längere Auszeit auf dem Bauernhof ihrer exzentrischen Tante.

    Leider bin ich mit Luisa nicht richtig warmgeworden. Für meine Geschmack ist sie ein sperriger Charakter. Auch wenn ich ihre physischen und psychischen Probleme verstehen und nachempfinden kann, erscheint sie mir etwas zu passiv und wehleidig. Sie kann ihre Probleme klar benennen, verschliesst aber die Augen vor der naheliegenden Lösung. Auch an ihrem passiv-aggressiven, schroffem Benehmen ihrer hilfsbereiten Tante Mimi und den anderen Bewohnern des Bauernhofes gegenüber habe ich mich regelmässig gestossen.

    Dennoch hat mir meine Lektüre gut gefallen. Auch wenn es sich um einen klassischen Frauenroman handelt, liefert Kristina Günak viele wichtige Denkanstösse, unsere soziale Realität und das eigene Leben kritisch unter die Lupe zu nehmen. (Frauen-) Freundschaften, Hilfsbereitschaft und Solidarität sollten keine Fremdwort in unserer heutigen Gesellschaft sein. Insoweit ist es eine schöne Lektüre für zwischendurch, nicht nur für den Strandkorb.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 27.06.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Hebamme Luisa ist alleinerziehend. Ihr Ex entzieht sich seinen Verpflichtungen, wo er kann. Als Luisas Rücken die Notbremse zieht, muss sie mit ihrer kleinen Tochter eine Auszeit nehmen: bei der exzentrischen Tante in St. Peter-Ording. Die geschickten Hände des verschlossenen Physiotherapeuten Tom helfen ihr wieder auf die Beine, doch die Seele will nicht recht nachziehen
    Fazit: Louisa ist im Dauerstress. Sie nimmt mit ihrer Tochter eine Auszeit und fährt zu ihrer Tante an die Nordsee. Das Buch ist vielmehr als nur eine Liebesgeschichte. Die Themen, die angesprochen werden, beschäftigen viele Berufstätige Frauen wie Männer. Man wird die Sicht nicht los, dass unsere Gesellschaft auf Kriegsfuss mit arbeitenden Müttern ist. Das Lesen macht an vielen Stellen den Leser nachdenklich. Die arbeitende Frau soll alles unter einen Hut bringen, Haushalt, Mann, Kinder Arbeit und dabei noch gut aussehen. Das Lesen kann ich vielen Lesern empfehlen. Es regt zum Nachdenken und was noch besser ist überdenken der Situation an. Als eine Leseempfehlung ist angebracht.

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  • 5 Sterne

    Tanja G., 28.06.2021

    Als Buch bewertet

    Louisa fährt mit ihrer Tochter Amelie zu ihrer Tante nach St. Peter-Ording, da sie unter starken Rückenschmerzen leidet und ihren Beruf als Hebamme nicht mehr ausüben kann. Dort versucht sie sich zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen. Hierbei lernt sie Tom, einen Osteopathen, der sich um ihren Rücken kümmert und eine Gruppe von Frauen kennen, die sich regelmässig am Strand treffen. Durch diese lernt sie, das Leben zu akzeptieren und auch einmal Hilfe anzunehmen und Verantwortung abzugeben. Hierbei Louisa zu begleiten hat sehr viel Spass gemacht. Auch die anderen Charaktere wie ihre Tochter Amelie, die auf dem Bauernhof aufblüht, Fiete der auf dem Hof arbeitet, Tom der Physiotherapeut und die Gruppe der Freundinnen sind alle sehr gut gezeichnet und ich mochte sie auf Anhieb.

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen, da es ein humorvoller Roman mit Tiefgang ist. Kristina Günak versteht es wieder einmal sehr unterhaltsam zu erzählen, wobei ernste Themen, wie die Situation Alleinerziehender und die der Hebammen in Deutschland wichtige Themen sind.

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  • 5 Sterne

    Lesemama, 11.07.2021

    Als Buch bewertet

    Jede Frau, ob Mutter oder nicht, sollte dieses Buch gelesen haben. Ich könnte noch eine ganze Seite Zusammenfassung schreiben. Es gibt so viele Personen, die alle wichtig für die Geschichte sind. Natürlich sind Luisa und Tom die Hauptpersonen, aber auch Fiete, Mimi und Malte sind wichtig. Steffi, Suse, Hase und Wibo. Heinz und Matthias. Alle haben ihren Platz in der Geschichte, alle sind wichtig. Und vor allem, alle zusammen ergeben diese ganz wunderbare Familie, bei der man sich willkommen fühlt. Eine so wahre Geschichte, viele Situationen haben mich denken lassen, ja, genau so fühlt es sich an.
    Tiefgründig und trotzdem total unterhaltsam, eine wunderschöne Gegend, tolle Personen. Alles was ein Buch braucht. Mich hat die Geschichte von Luisa mitten ins Herz getroffen, ich hatte teilweise Tränen in den Augen. Sie hat mich berührt, bewegt und ganz wunderbar mitgenommen. Absolutes Lieblingsbuch und absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Lesemama, 11.07.2021

    Als Buch bewertet

    Jede Frau, ob Mutter oder nicht, sollte dieses Buch gelesen haben. Ich könnte noch eine ganze Seite Zusammenfassung schreiben. Es gibt so viele Personen, die alle wichtig für die Geschichte sind. Natürlich sind Luisa und Tom die Hauptpersonen, aber auch Fiete, Mimi und Malte sind wichtig. Steffi, Suse, Hase und Wibo. Heinz und Matthias. Alle haben ihren Platz in der Geschichte, alle sind wichtig. Und vor allem, alle zusammen ergeben diese ganz wunderbare Familie, bei der man sich willkommen fühlt. Eine so wahre Geschichte, viele Situationen haben mich denken lassen, ja, genau so fühlt es sich an.
    Tiefgründig und trotzdem total unterhaltsam, eine wunderschöne Gegend, tolle Personen. Alles was ein Buch braucht. Mich hat die Geschichte von Luisa mitten ins Herz getroffen, ich hatte teilweise Tränen in den Augen. Sie hat mich berührt, bewegt und ganz wunderbar mitgenommen. Absolutes Lieblingsbuch und absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Redrose, 25.09.2021

    Als Buch bewertet

    Eine wunderbare Geschichte über die Kraft von Freundschaften

    Frauen sollen zusammenhalten, anstatt zu versuchen, sich gegenseitig an Perfektion zu übertrumpfen. Auch wenn ich keine alleinerziehende Mutter bin, wie Louisa, die in einer schweren Krise steckt und deren psychische Probleme der Überforderung sich in Rückenschmerzen äussern, so hat mir das Buch trotzdem gut gefallen.

    Den Anforderungen im Berufs- und Privatleben nie gerecht zu werden, das hat wohl jeder von uns schon einmal erlebt. Die neuen Freunde, die Louisa bei einem Genesungsurlaub bei ihrer Tante Mimi kennenlernt, bringen wieder viel Freude in Louisas Leben und auch ihre Tochter Amelie lebt förmlich auf. Natürlich taucht dann auch noch ein neuer Mann am Horizont auf.

    Schöne Urlaubslektüre, die ich gerne weiterempfehle. Am liebsten würde ich mich auch bei der Mädels Clique integrieren.

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  • 3 Sterne

    Lena, 16.10.2021

    Als Buch bewertet

    Luisa ist Ende 30, alleinerziehend und arbeitet als Hebamme in München. Als ihr Rücken unter der seelischen Belastung ihres Berufs und der Überforderung als Alleinerziehenden schlapp macht, wird Luisa wegen Burnouts krankgeschrieben und fährt mit ihrer achtjährigen Tochter Amelie zu ihrer Tante Mimi an die Nordsee, die dort einen Hof mit Ziegen und Pferden hat.
    Töchterchen Amelie fühlt sich dort sofort pudelwohl, liebt die Natur und die Tiere und hält sich sogar bereitwillig an die Regeln, die Tante Mimi aufstellt. Auch Luisa fühlt sich trotz eines Streits, der seit mehreren Jahren zwischen ihr und ihrer Tante steht wohl. Sie spürt die Entlastung nicht mehr die Verantwortung für alles alleine übernehmen zu müssen, Verspannungen lösen sich bei dem attraktiven Chiropraktiker Tom und Anschluss, Verständnis und Freundschaft findet sie bei drei Freundinnen, die selbst Mütter sind. Sie nehmen Luisa den Druck, perfekt sein zu müssen, stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite und machen ihr Mut zu einem Neuanfang.

    Die Geschichte handelt in den Sommerferien an einem Hof in St. Peter Ording, am Strand und in den Dünen und bietet dabei die perfekte Kulisse für einen unbeschwerten Sommerroman, an dem die titelgebenden Herzen heilen können. Das Setting ist sehr anschaulich beschrieben und ich konnte mich wunderbar an die raue See versetzen lassen, an der Luisa ihre ganz Wut laut brüllend herauslassen konnte. Auch die Bewohner des Ortes, denen Luisa begegnet, sind vielleicht nicht alle typisch norddeutsch, aber individuell gezeichnet. Der ganze Ort wirkt wie eine grosse Familie, in der jeder jeden kennt und sich gegenseitig unterstützt. Es ist nachvollziehbar, dass dort wenig Heimweh nach München aufkommt.
    Luisa kann ihre Sorgen ein wenig ausblenden, aber je mehr Zeit verstreicht, desto höher wird der Druck sich mit ihren Problemen um ihren Beruf und ihren Expartner Hannes auseinanderzusetzen.

    Der Roman ist lebensnah und mit der Vielfalt der Charaktere lebendig beschrieben. Die Probleme, die die Protagonisten haben, sind realistisch und am Puls der Zeit. Es geht um die schwierige Situation der Hebammen, die unterbezahlt sind und aufgrund der Vielzahl ihrer Patienten nicht mehr das leisten können, was sie eigentlich wollen, insbesondere keine Zeit mehr haben, junge Mütter im Wochenbett zu begleiten. Daran anschliessend werden die Probleme von Frauen geschildert, die sich zwischen Beruf und Familie entscheiden bzw. zerreissen müssen und nicht nur im Rentenalter abhängig von Ehemännern sind oder vor der Armut stehen. Das sind gesellschaftlich wichtige Themen, die durch Luisas neue Freundinnen plastisch dargestellt werden.
    Wenn ich noch Verständnis für Luisas Situation aufbrachte, empfand ich die Probleme der Freundinnen als Jammern auf hohem Niveau. Keine der Frauen musste sich Sorgen um ihre Existenz machen, jede hatte gesunde Kinder und war glücklich verheiratet - an einem Ort, wo andere Urlaub machen. Die Ehemänner übernahmen Verantwortung und kümmerten sich trotz Berufstätigkeit selbstverständlich um Haushalt und Kinder. Sogar der demente Vater der Cafébesitzerin war pflegeleicht und las die Zeitung oder schlummerte am Tisch ein. Selbst wenn er ausbüxte, war ein Netzwerk da, das ihn einfangen konnte. Und wenn man sich dann auch noch Sorgen macht, dass das Pausenbrot der Tochter nicht biologisch basiert und in Tierchenform angerichtet ist, dann scheint man sich selbst zu wichtig zu nehmen und voller Neid auf andere zu blicken.
    Mich ärgerte das ernsthaft gemeinte Gezeter über vergleichsweise kleine Probleme, dass ich von den grundsätzlich nicht unsympathischen Charakteren leicht genervt war.
    Die vorhersehbare Liebesgeschichte spielte nur eine untergeordnete Rolle, wovon ich mir aufgrund des Titels mehr erhofft hatte. Sie blieb jedoch oberflächlich, wenig emotional und entwickelte sich in den wenigen Wochen viel zu schnell. Auch blieb mir bis zum Ende unklar, warum der sehr geerdet wirkende Tom stets als "Weiberheld" bezeichnet wurde.
    Fazit: Ein schönes Buch über Freundschaft, Heimat und Gemeinschaftsgefühl, aber eine wenig gefühlvolle Liebesgeschichte und eine nervtötende andauernde Litanei über Luxusprobleme von Frauen zwischen Beruf und Familie.

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  • 3 Sterne

    Cornelia F., 19.07.2021

    Als Buch bewertet

    Kaputte Herzen kann man kleben klingt für mich nach einer lockerleichten Geschichte und nach Herzschmerz. Mit dieser Geschichte entführt mich die Autorin Kristina Günak nach St. Peter Ording und in das heimelige Zuhause von Tante Mimi. Dort findet die Protagonistin Luisa mit ihrer Tochter Amelie Unterschlupf, nachdem sie erschöpft durch ihre Arbeit als Hebamme und als alleinerziehende Mutter dringend eine Auszeit benötigt.







    Luisa ist sehr mit sich selbst beschäftigt. Die Seele leidet, der Rücken schmerzt und sie ist froh, dass sie zunächst einmal Verantwortung abgeben kann.



    "Einen klitzekleinen Moment lang spürte ich einen sonderbaren Frieden nach mir greifen. Für einen Augenblick hielt mein Kopf die Klappe." - Seite 31



    Auf dem Hof von Tante Mimi muss sie sich weder um ihre Tochter Amelie, noch um das Essen oder um irgendwelche Aufgaben auf dem Hof kümmern. Im Hinblick auf ihre Tochter Amelie fällt es ihr sichtlich schwer die "Zügel" auch mal locker zu lassen. Dazu kommt dieses ständig schlechte Gewissen, das sich einstellt, wenn sie sich um sich selbst kümmert. Das kann ich gut nachvollziehen. Obendrauf noch der Zeitmangel und der Leistungsdruck - heutzutage auch im Beruf einer Hebamme Realität.



    Amelie fühlt sich in ihrer neuen Umgebung wohl. Auf dem Hof von Tante Mimi geht es sehr lebhaft zu. Der oft etwas mürrische Fiete ist in Amelies Gegenwart aufgeschlossen und freundlich und auch mit dem grossen schwarzen Hund, der auf den Namen Frau Ahorn hört, kommt Amelie gut aus.

    Die Charaktere sind sehr komplex und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Ich lerne nach und nach den Ort kennen. Den Mädelsclub, der sich am Freitag am Strand trifft, die Physiotherapiepraxis von Tom Bredenhof, Suse´s Café - und schon bald kann ich es kaum erwarten, mit ihnen meine Freizeit zu verbringen, weil sie mir so ans Herz gewachsen sind. Die Charaktere haben Tiefe. Sie wirken jederzeit durch ihre besonderen Eigenarten und Lebensumstände authentisch. Es bereitet mir riesigen Spass sie bei ihrem Leben und Wirken zu begleiten.

    Der Schreibstil von Kristina Günak ist sehr lebendig und lebensnah. Er ist mal umgangssprachlich mal bildungssprachlich und bietet damit ein Wortgefüge, in dem ich mich sehr wohl fühle. Es wird geschimpft, gelebt, geliebt - wobei mir die Liebe in diesem Roman etwas auf der Strecke bleibt.

    Ich mag das Knistern beim ersten Date, die verstohlenen Blicke, das flache verschämte Atmen. In Kaputte Herzen kann man kleben kommen diese Gefühle nur oberflächlich zutage. Dafür ist die Freundschaft der Frauen spürbar. Die Hilfe, die die Bewohner des Ortes sich untereinander zukommen lassen ist greifbar. Die Arbeitssituation einer Hebamme wird nachvollziehbar und anschaulich dargestellt. Die besonderen Herausforderungen, wenn man sich um alles allein zu Hause kümmern muss. Ich kann Luisa verstehen und ihr Leiden nachvollziehen. Was ich nicht verstehen kann, ist ihre mangelnde Bereitschaft ihr Leben zu verändern. Es steht zwar in der Geschichte geschrieben, das Gefühl stellt sich bei mir allerdings nicht ein. Für mich fühlt es sich an, als hätte Kristina Günak selbst stellenweise keine Nähe zu Luisa und Tom.

    Nähe entwickelt sich dafür zu der Gemeinschaft im Ort und den Menschen in ihnen. Das ist Kristina Günak in Kaputte Herzen kann man kleben ganz grossartig gelungen. Ein Ort, an dem ich mich auch zu Hause fühlen würde.



    Fazit
    Kaputte Herzen kann man kleben ist für alle, die einen tiefsinnigen Roman über Freundschaft und Mut in der wunderbaren Kulisse von St. Peter Ording lesen wollen.

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  • 3 Sterne

    Julia G., 27.06.2021

    Als Buch bewertet

    Louisa arbeitet als Hebamme in einer Klinik in München, bis sich eines Tages ihre Rückenschmerzen so stark melden, dass ihr nichts anderes bleibt als eine Auszeit zu nehmen. Kurzerhand reist sie mit ihrer Tochter Amelie nach St. Peter-Ording zu ihrer Tante Mimi. Relativ schnell merken wir dabei als Leser, dass Louisa in Wirklichkeit kurz vor dem Burnout steht, die Beziehung zu ihrer Tante seit dem Tod ihrer Mutter ziemlich zerüttet ist - und ein Mann an ihrer Seite ihr sehr, sehr gut tun würde.

    "Kaputte Herzen kann man kleben" reiht sich optisch in die Reihe der Kristina Günak-Romane ein, die Storyline hat etwas Ähnlichkeit mit "Glück ist meine Lieblingsfarbe", ansonsten fehlte mir aber leider der typische "Günak-Humor". Protagonistin Louisa klagt stets über ihren Rücken, ihre harte Arbeit und will dennoch nach ihrer Zwangspause unbedingt nach München zurück. Obwohl ihr Leben dort nicht sonderlich traumhaft zu sein scheint. Mit all diesen Themen hält sie auch nicht gerade hinterm Baum - heisst: Sie klagt einfach vor jedem über ihren Rücken, ist entsprechend stets schlecht gelaunt, muffelig gegenüber anderen und dazu noch fehlt es ihr an Empathie. Dass sich dann tatsächlich eine der Buchfiguren in sie verliebt, grenzt für mich an ein Wunder. Nach gut der Hälfte des Buches wird Louisa dann etwas entspannter, als Charakter konnte ich sie dennoch nicht mehr liebgewinnen, die Chance hat sie früh verspielt. Dafür gibt es zahlreiche andere Figuren, die man als Leser ins Herz schliessen kann. 

    Als Thema greift Günak hier den Beruf der Hebammen auf und lässt dabei nichts aus: den Stress, den dieser Job mit sich bringt, die schlechte Bezahlung, dagegen der grosse Bedarf und Mangel, der vorherrscht. Sie spricht dabei wahre Worte, die Situation um diesen so wichtige Beruf ist alles andere als rosig. Das macht diesen Titel dann zusätzlich nicht gerade zum Gute-Laune-Buch.

    So muss ich insgesamt sagen, fehlte es mir in dieser Geschichte einfach an dem Besonderen. Weder Plot, Handlung noch Figuren stachen für mich besonders hervor. Der im Klappentext angepriesene Frauenclub ging irgendwie recht spurlos an mir vorbei. Für mich ist dieser Roman damit der bisher schlechteste von Kristina Günak (den ich kenne), daher leider nur 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

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    Furbaby_Mom, 09.07.2021

    Als Buch bewertet

    *** Tiefgründiger, realistischer Frauenroman ***

    Für mich war dieser im Juni 2021 bei Lübbe Belletristik erschienene Frauenroman das erste Werk aus der Feder von Kristina Günak; ich hatte schon viel Positives über ihren Schreibstil bzw. ihre zuvor veröffentlichten Bücher gehört und meine dementsprechend hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

    Die Hebamme Luisa trägt nicht nur den charmanten Nachnamen Haselnuss, sondern vor allem die Last der Welt auf ihren Schultern – bzw. auf ihrem Rücken, der ihr mit unerträglichen Schmerzen klar macht, dass es so nicht weitergehen kann in ihrem Leben. Als wäre der Alltag als Alleinerziehende nicht schon anstrengend genug, muss Luisa sich mit allerlei weiteren Sorgen herumplagen: Hannes, ihr Ex und der Vater ihrer entzückenden Tochter Amelie, drückt sich vor den Unterhaltszahlungen, tingelt im Van die spanischen Strände entlang und geniesst samt neuer Flamme ein entspanntes Surfer-Leben, während Luisa unter den stressigen Arbeitsbedingungen des Klinikumfelds zusammenzubrechen droht und von schrecklichen Schuldgefühlen geplagt wird, da sie das Gefühl hat, ihrer eigentlichen Rolle – Schwangeren und frischgebackenen Eltern beizustehen – nicht mehr gerecht werden zu können. Hinzu kommen die übermotivierten Super-Müttern von Amelies Schule, denen von veganen Kindermenüs bis hin zu top organisierten Kinderhobbies alles locker von der Hand zu gehen scheint und die für die so offensichtlich überforderte Luisa nur ein mitleidiges Lächeln übrig haben. Als Luisa einen mittelschweren Nervenzusammenbruch erleidet (laut telefonischer Ferndiagnose ihrer Tante Mimi) bzw. an Burnout erkrankt (laut ihrem Arzt), reist sie samt Tochter und 6-wöchiger Krankschreibung im Gepäck von München nach St. Peter-Ording, um auf Tante Mimis Hof etwas zur Ruhe zu kommen. Tatsächlich kann sie an der stürmischen Nordsee bald zum ersten Mal seit langer Zeit dem ständigen Gedankenkarussell entfliehen – dank einer sympathischen Frauentruppe und den fachkundigen Händen des lokalen Osteopathen Tom…

    Ob Luisa, ihre exzentrische Tante Mimi, der relaxte Schmied Malte oder Tom – die Figuren sind wunderbar glaubwürdig ausgearbeitet worden. Insbesondere das nette Frauengrüppchen (allesamt Mütter, die aus dem Teufelskreis des Perfekt-sein-wollens ausgestiegen sind und sich gegenseitig dabei helfen, die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren) hat es mir angetan, solche Freundinnen wünscht man sich. Der Schreibstil ist einnehmend und bildreich, man ist direkt mittendrin in der Story, kann sich in Luisa hineinversetzen und spürt ihre Verzweiflung, ihre Wut und anfängliche Hilflosigkeit überdeutlich. Umso wohltuender wirkt sich der Ortswechsel auf sie aus – und auch an mir ging das von der Autorin stimmungsvoll eingefangene Flair von Meer und Strand nicht vorüber.

    Ein, zwei kleine Kritikpunkte habe ich allerdings. Für mich war es nicht nachvollziehbar, wieso Tom als der Frauenheld schlechthin gilt, da weder etwas über seine vergangenen Beziehungen noch über sein Datingverhalten im Allgemeinen bekannt ist. Basiert diese Annahme also lediglich auf seinem attraktiven Aussehen? Er selbst amüsiert sich darüber - warum sein Umfeld ihn allerdings so einschätzt, ist auch ihm nicht klar; an seinem stets zuverlässigen und korrekten Verhalten kann es nicht liegen. Weiterhin kann ich zwar verstehen, dass die Autorin den Punkt 'vegetarisches/veganes/super gesundes Essen' als Beispiel für das übertriebene Verhalten mancher (selbsterklärter) Super-Mütter heranzieht, aber es gibt durchaus auch Menschen, die diese Art der Ernährung für sich gewählt haben, glücklich damit sind und es eben nicht jedermann auf die Nase binden oder Bekehrungsversuche unternehmen; hier klingt es jedoch manchmal so, als wäre vegane Ernährung automatisch etwas Negatives, das von einem Hang zum Perfektionismus zeugt. Den grössten Stolperstein sehe ich allerdings darin, dass all die Schilderungen der typisch-elterlichen Probleme zwar unheimlich realistisch sind (und gewiss so manchen Eltern ein wiedererkennendes Schmunzeln entlocken werden), dafür allerdings das Potenzial haben, werdende Eltern ziemlich zu verschrecken. Man bekommt den Eindruck, dass ohne das sprichwörtliche Dorf, ohne die unterstützende Freundesgruppe oder Familie, die Erziehung eines Kindes ein nicht zu schaffender Gewaltakt ist, der Alleinerziehende zwangsläufig nicht nur den letzten Nerv, sondern auch jegliche Lebensenergie sowie finanzielle Absicherung kosten wird. Und das sind doch recht trübe Aussichten, die so – hoffentlich zumindest – nicht 1:1 den Tatsachen entsprechen.

    Nichtsdestotrotz hat mich diese von authentischen Dialogen, humorvollen Elementen und facettenreichen (- auf angenehme Weise nicht perfekten -) Charakteren geprägte Geschichte herrlich unterhalten. Es ist, auch wenn man dies aufgrund des bunten Covers vielleicht vermuten würde, keine klassische Feel-Good-Story, denn die Autorin prangert – zu Recht – einige Missstände an, wie beispielsweise die Situation des deutschen Hebammensystems oder die Rentennachteile für Frauen. Trotzdem kommen Romantik und Nordsee-Atmosphäre nicht zu kurz, weshalb ich guten Gewissens 5 Sterne vergeben kann und mich schon jetzt auf weitere Werke der Autorin freue.

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  • 5 Sterne

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    Scratchy_loves_books, 09.07.2021

    Als eBook bewertet

    „Kaputte Herzen kann man kleben“ war mein erster Roman von Kristina Günak und ist mittlerweile schon nicht mehr der Einzige. Nach Beendigung des Roman, vor zwei Wochen, habe ich direkt noch vier weitere Bücher von der Autorin gelesen. Ich glaube das allein spricht für sich :-)

    Aber hier und jetzt geht es um „Kaputte Herzen kann man kleben“. Schon der Titel klingt wunderbar positiv und ist so lebensbejahend und mutmachend, dass ich nie etwas anderes hätte machen können als dieses Buch zu lesen.

    Das Cover sprüht vor Leichtigkeit mit seiner farbenfrohen Gestaltung. Man sieht wunderschönen roten Mohn, den ich durch seine heilenden Eigenschaften stets als kraftgebend und tröstend empfinde und man sieht durch die Möwe einen Bezug zum Meer. Für mich ist es ein gelungenes Cover und nach dem Lesen der Geschichte auch ein Passendes.

    In dem Buch geht es um Luise, die in München ihre Tochter allein grosszieht und dazu Vollzeit als Hebamme arbeitet. Wir steigen an dem Punkt ein, an dem diese Doppelbelastung ihren Höhepunkt erreicht hatte und Luisa dem Druck nicht mehr standhält. Psychosomatisch bedingte Rückenschmerzen und ein nervlicher Zusammenbruch führen dazu, dass sie die Hilfe ihrer Tante annehmen muss. Und so fährt sie nach Sankt Peter Ordingen, in ihre alte Heimat um dort wieder zu genesen.
    Doch dort warten schon die Schatten der Vergangenheit, aber auch neue interessante Bekannschaften.

    Mich hat das Buch sofort in seinen Bann gezogen. Die Szenen waren so lebensnah, so angenehm und so schön ausgearbeitet, dass es mir leicht fiel mich an der Nordsee wieder zu finden, Teil der Geschichte zu werden. Mit Luisa konnte ich mich recht gut identifizieren, auch wenn ich kein Kind habe, so kenne ich doch das Gefühl der Überforderung im Alltag. Durch das Buch habe ich den dazu gehörigen Begriff „Mental Load“ kennengelernt, der das Phänomen beschreibt das ein Einzelner die Aufgabe hat an alles zu denken, an das gedacht werden muss ohne die nötige Anerkennung oder Unterstützung. Vorrangig sind Frauen diejenigen in einer Familie, die davon betroffen sind. Sie sind quasi das Gehirn für alle.

    Diese mentale Überlastung ist also ein zentrales Thema, welches Kristina Günak in ihrer Komplexität richtig gut dargestellt hat und dies auf eine so natürliche Art, dass es trotz der Ernsthaftigkeit Freude bereitet hat dieses Buch zu lesen.

    Dazu beigetragen haben auch die besonders herzigen Namen fürs Tiervolk und immer wieder recht ausgefallene kulinarische Besonderheiten. Durch diese Individualität wurde die Geschichte für mich irgendwie noch greifbarer. Das Ansprechen aller Sinne war mir regelrecht eine Wonne.
    An den besonderen Essenkreationen habe ich mich direkt ausprobiert, fand es echt lecker und kann den tröstenden Aspekt der Seelennahrung sehr gut nachvollziehen. Ich empfehle es sich an dem Essen mal auszuprobieren.

    Positiv fand ich ebenso, wie Mental Load, auch mit Hilfe der liebevoll gezeichneten Nebencharaktere, in seinen unterschiedlichen Facetten dargestellt wurde. Dazu sind noch Gesundheit- und Gesellschaftspolitische Missstände eingeflochten die mitunter auch zu Katalysatoren werden. Dem Gegenüber stehen der Mut zur Veränderung, die Wichtigkeit der Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen, das Miteinander und füreinander Dasein.

    Fazit:
    Dieses Buch ist eine gelungene Mischung zwischen dem Ernst und den Wonnen des Lebens, mit mutmachenden Botschaften im Gepäck und einem Blick auf Gesundheits- und Gesellschaftspolitische Missstände und was das im Individuellen bedeuten könnte. Besonders gut gefallen haben mir die speziellen Essenvorlieben und der Nordseeflair. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung :-)

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    Gina1627, 26.08.2021

    Als Buch bewertet

    Ein emotionsvoller Wohlfühlroman, der Stoff zum Nachdenken gibt!
    Hebamme Luisa Haselnuss steht kurz vor dem Burn-Out und braucht dringend eine Auszeit und Erholung. Mit ihrer achtjährigen Tochter Amelie macht sie sich von München aus auf den Weg zu ihrer Tante Mimi nach St. Peter Ording, um auf deren Rosenhof endlich zur Ruhe zu kommen und ihre schmerzhaften Rückenprobleme auskurieren zu können. Für ihr Kind ist es das Paradies, in dem sie viel Abwechslung geboten bekommt und die Freiheit geniessen kann. Doch für Luisa läuft das Miteinander nicht ganz so reibungslos ab, da seit der Geburt von Amelie und dem Tod von ihrer Mutter so viel Unausgesprochenes zwischen ihr und ihrer Tante steht. Mimi umsorgt sie, nimmt ihr ein wenig Last von den Schultern und macht ihr zusätzlich noch einen Termin bei „dem“ Osteopathen. Tom Bredenhof entpuppt sich als ein äusserst attraktiver Mann, dem ein gewisser Ruf anhaftet. Seine magischen Hände sollen Luisas Problemzonen behandeln, doch es scheint so, als hätte er noch ganz andere Absichten.

    „Kaputte Herzen kann man kleben“ ist schon mein dritter Roman von Kristina Günak, der mich wieder einmal beim Lesen in einen entspannten Wohlfühlmodus versetzt hat. Ich mag ihre Art Bücher zu schreiben, in denen sie eine tolle Mischung zwischen Leichtigkeit und ernsteren Themen findet. In dieser Geschichte geht es um Liebe, Schuldgefühle, Überforderung im privaten und beruflichen Bereich, wie wichtig soziale Kontakte und ein harmonisches Umfeld sind und das man Menschen um sich hat, auf die man sich verlassen kann und die einen unterstützen. Durch ihren sehr bildhaften, warmherzigen, humorvollen und mit Selbstironie gespickten Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten, hat dabei die wunderschöne Kulisse an der Nordsee vor Augen, entwickelt starke Sympathie für die Charaktere und ist ganz gespannt darauf, wie sich ihr Leben auf die ein oder andere Weise verändert. Als alleinerziehende Mutter mit Vollzeitjob, der ihr keine Möglichkeit gibt, auch mal nur an sich selber zu denken, steht Luisa gerade an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Ich habe ihre innerliche Wut, ihren Stress, ihre Verzweiflung und ihre Kraftlosigkeit gespürt und darauf gehofft, dass sie einen Weg aus diesem Hamsterrad findet. Ihr grösstes Glück ist Amelie und die kleine Maus hat sich durch ihre liebenswerte und offene Art direkt in mein Herz geschlichen. Sehr sympathisch waren mir auch Tante Mimi und Fiete, ihr Helfer auf dem Rosenhof. Beide haben Ecken und Kanten, sind nicht fehlerfrei und führen einen innerlichen Kampf mit sich aus. Den Grund dafür erfährt man im Laufe des Geschehens. Ja… und dann wäre da noch Tom Bredenhof, bei dem der äussere Schein trügt und der hinter seiner Fassade ein verletzlicher, empathischer und liebevoller Mann ist. Kann er Luisa davon überzeugen, dass das Leben in München nicht gut für sie ist, oder schaffen es Steffi, Wibo und Hase, die Luisa mit in ihren Freundeskreis aufgenommen haben?

    „Kaputte Herzen kann man kleben“ war für mich ein Roman, bei dem man am Ende aufseufzt und der einen mit einem guten Lesegefühl zurücklässt. Gerne spreche ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aus und vergebe 4,5 Sterne.

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    Petra S., 10.07.2021

    Als Buch bewertet

    viele Emotionen, Humor, Tiefgründigkeit, Urlaubsfeeling - einfach ein gute-Laune-Roman

    Die gestresste Hebamme Luisa hält es nicht mehr in München aus, deshalb fährt sie mit ihrer Tochter Amelie zu ihrer exzentrischen Tante Mimi nach St. Peter-Ording, um einmal abzuschalten und hoffentlich auch ihre Rückenprobleme beheben zu können.
    Der attraktive Physiotherapeut Tom schafft es, nicht nur ihre Rückenschmerzen zu therapieren; Amelie taut am Hof ihrer Tante auf; und dann sind da noch die Frauen vom Strand, die aus dem perfekt-sein-wollen ausgestiegen sind...


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist ein richtiges Wohlfühlbuch! Ich hatte schon Bücher gelesen, auf denen dies bzw. "Glücksroman" draufstand, aber diese Geschichte ist eine der wenigen, die diese Bezeichnungen auch wirklich verdient hat!
    Der Schreibstil ist so lebendig, man fühlt direkt mit Luisa mit. Dass Luisa der Rücken so weh tut, wundert mich nicht. Das ist ein Anzeichen für ihre seelischen Belastungen und ihre Verzweiflung und Wut: alleinerziehend, der Kindsvater überweist das bisschen Unterhalt fast nie und kümmert sich auch nicht um sein Kind, und dann noch die hohen Anforderungen der "Mütter-Mafia" aus Amelies Schule - schon allein, als ihre Münchner "Freundin" anrief und nur herumkommandierte, aber mit keinem Wort nach ihrem Befinden fragte, zeigt ja schon alles. Ich wäre auch mega-wütend gewesen. Und dann der undankbare unterbezahlte und extrem stressige Hebammen-Job im Krankenhaus...

    Die Beschreibungen von St. Peter-Ording sind so anschaulich, dass ich mir alles im Kopf ganz genau vorstellen kann - ich liebe einfach diese Atmosphäre am Meer und habe das Gefühl, durch das Buch dort Urlaub zu machen.
    Alle handelnden Personen, so unterschiedlich sie sind, schliesst man auf die eine oder andere Art ins Herz, vielleicht weil sie so aus dem Leben gegriffen und realistisch gestaltet sind und sich weiterentwickeln. Der Zusammenhalt der Einwohner und wie sie Luisa als Fremde in ihrer Runde aufnehmen, fand ich sehr berührend.

    Das Buch verpackt tiefgründige Themen (Hebammenberuf; Familie und Verlust von Familienangehörigen; alleinerziehende Eltern/Pflege/Fürsorge, gesellschaftliche Erwartungen bzw. Über-Muttis und daraus resultierend Mental Load sowie physische Schmerzen) in einer humorvollen Geschichte.
    Und auch die Emotionen kommen nicht zu kurz - nicht nur in Sachen Freundschaft, Liebe und Romantik, sondern auch bei der Ponyfohlen-Geburt und natürlich, als Luisa einer Frau im Sturm, als kein Arzt kommen konnte, bei der Geburt ihres Kindes beigestanden hat.

    Der Ausgang der Geschichte war zwar abzusehen, aber es war einfach soo schön zu lesen und genau dieses (rundum abgeschlossene und herzerwärmende) Happy-End hat die Geschichte gebraucht :D


    Fazit:
    Eine äusserst unterhaltsame Geschichte mit Tiefenwirkung, die einen über sein eigenes Leben reflektieren lässt und gleichzeitig sehr humorvolle Urlaubsstimmung bringt. Ein richtig toller Glücksroman.

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  • 5 Sterne

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    jam, 02.07.2021

    Als Buch bewertet

    „Kann ich nicht“, erklärte ich schliesslich und trank einen Schluck Sekt. „Also, über Wasser wandeln.“
    „Nein? Du bist doch eine Frau und Mutter. Wir können alles“
    Kapitel 8

    Wenn es doch so einfach wär, denn Luisa kann einfach gar nicht mehr… Alleinerziehend kämpft sie ständig mit Geldsorgen. Sie ist Hebamme und seit einem traumatischen Ereignis bei einer Geburt in der Klinik zweifelt sie daran, ob sie ihren Beruf unter diesen Voraussetzungen noch weiter machen will. Als dann auch noch ihr Rücken Probleme macht, fährt sie zu ihrer eigenwilligen Tante Mimi nach St. Peter-Ording.
    Der begnadete Physiotherapeut Tom hilft ihr mit ihrem Rücken, und als sie dann eine Gruppe Frauen trifft, die aus dem Mommy-Universum ausgestiegen sind, beginnt es ihr besser zu gehen.
    Es ist keine leichte Geschichte, die uns Kerstin Günak hier erzählt, und gerade das hat mir so gut gefallen. Luisa ist wirklich am Ende, bricht in Tränen aus, hat keine Kraft mehr und das spiegelt sich in ihrem Körper wider. Von ihrem Partner allein gelassen, muss sie an alles denken und wird von den anderen Müttern noch mit zusätzlichen Aufgaben belastet. Der Besuch bei Mimi zeigt ihr, wie es ist, wenn einem jemand unter die Arme greift und man sich gegenseitig hilft. Aber es kommen auch andere Gefühle hoch und ein alter Konflikt, der nie aus dem Weg geräumt wurde, schwelt unter der Oberfläche.
    Ihre neu gewonnenen Freundinnen tun ihr gut, mit ihnen lernt Luisa (und ich mit ihr) den Begriff Mental Load und es wird ihr immer klarer, dass sie etwas ändern muss. Sie ist ein herzensguter Mensch, gibt alles für ihr Kind und hat doch ständig das Gefühl, dass es nicht genug ist. Ihr Beruf ist Berufung doch erfährt er in der Gesellschaft kaum Wertschätzung und die Arbeitsumgebung macht es ihr immer schwerer, ihn so auszuüben, wie sie es mit Leib und Seele tun will. Auch ich kenne Hebammen nur aus den kurzen Stunden der Geburt, eine Betreuung vorher und nachher ist bei uns nicht üblich, obwohl das so wichtig wäre. Die Autorin beschreibt die Kräfte einer Geburt, die Stärke von Frauen so eindringlich, dass mir wieder mal bewusst wurde, was wir alles leisten und liess mich mir selbst die Frage stellen, ob wir das wirklich alles müssen. Aber sie zeigt uns auch die andere Seite, Mütter, die die Väter gar nicht mit einbeziehen und gab mir auch hier einen interessanten Denkanstoss!
    „Kaputte Herzen kann man kleben“, und solche Geschichten helfen ein Stück weit mit, wenn man nicht nur die unterhaltsame Oberfläche sondern auch die tieferen Töne erliest!
    Fazit: Eine interessant erzählte Geschichte über Überforderung, Zusammenhalt, Familie, Freundschaft und Liebe!

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  • 5 Sterne

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    Michaela W., 05.07.2021

    Als Buch bewertet

    Die alleinerziehende Louisa hat in ihrem Alltag in München viel um die Ohren.Nicht nur das sie alleine die 8jährige Amelie kümmmert-weil der Vater sich nicht im Stande sieht sich um sein Kind zu kümmern.Er schafft es ja noch nicht mal den regelmässigen Unterhalt zu überweissen.Sie hat auch noch einen anstrengenden Beruf-Hebamme.Eigendlich der schönste Beruf der Welt -wenn da nicht die wenige Zeit für die Gebärenden währe,die sie wie Nummern abarbeiten muss.Zudem verlangen die Lehrerinnen und anderen Supermütter aus der Klasse ihrer Tochter immer wieder von ihr einiges ab.Dazu kommt das Louisa kaum Zeit für ihre Tochter,noch für sich hat.Dann macht ihr der schmerzende Rücken Probleme und Louisa braucht unbedingt eine Auszeit.Sie fährt zu ihrer Tante Mimi nach St.Peter-Ording-wo sie auf etwas Erholung hofft.Doch Louisa hat seit Jahren kaum Kontakt zu ihrer Tante,auf Grund eines Streites in der Vergangenheit,ist die Lage sehr angespannt.Für Amelie ist ein Erlebnis auf dem Hof der Tante und sie findet schnell Freundinnen.Als es Louisa wieder schlecht geht und sie am Strand auf einige Frauen trifft -ändert sich alles.Da merkt sie das auch die Frauen einige Bürden zu tragen haben.Das gemeinsame Klönen was die Frauen sich Freitags am Strand gönnen hilft ihnen viel.Den gemeinsam bekommt man vieles besser hin.Für Louisa eine ganz neue Erfahrung,den in München hat sie keine Freundin.Da es ihrem Rücken nicht besser geht hat Louisas Tante Mimi ihr einen Termin bei dem Osteopath Tom gmacht.Und Louisa merkt das der als Weiberheld verschriehene Tom auch wie die Frauen und sie Probleme hat und Verantwortung übernommen hat…….

    Die Autorin Kristina Günak hat einen tollen mitreissenden Schreibstil.Ich habe an Louisas Seite alles so hautnah miterlebt und war als stiller Betrachter dabei.Ich habe die Sorgen der verschiedenen Frauen am Strand miterlebt und ihre Sorgen begleitet.Mir hat die Geschichte super gefallen,auch aktuelle Themen wie das fehlen der Hebammen,Demenz und die Homosexuellität wurden angesprochen.Und ich war sehr froh als Louisa und ihre Tante Mimi endlich das Ungeheuer der Vergangenheit besiegen konnten.Die verschiedenen Charaktre haben mir alle sehr gut gefallen,jeder für sich war einzigartig und machten die Geschichte rund.Sehr gerne 5 Sterne-wobei wenn es gehen würde, hätte ich gerne mehr gegeben.

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  • 5 Sterne

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    Isabell, 09.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ein grossartiger Roman über Frauen, Freundschaft, Trauer, Liebe, Probleme und Lösungen

    In dem Roman"Kaputte Herzen kann man kleben" steht die Hebamme Luisa, 45 Jahre, alleinerziehende Mutter von der achtjährigen Amelie im Mittelpunkt. Momentan ist sie mit den Nerven am Ende, Stress im Beruf und finanziell äusserst klamm, da der Vater von Amelie bezüglich der finzanziellen Unterstützung sehr unzuverlässig ist. Die Geschichte beginnt als Luisa mit Amelie -aufgrund schlimmer Rückenschmerzen für mehrere Wochen krankgeschrieben - im Zug von München auf dem Weg nach St.Peter-Ording ist. In St.Peter-Ording lebt ihre Tante Mimi und diese hat ihr "befohlen" zu ihr zu fahren, um sich dort zu erholen.
    Die Autorin hat mich mit ihrem Roman "abgeholt", denn ich konnte mich sehr gut dort in St.Peter-Ording einfinden . Ich atmete quasi Nordseeluft, spürte den Wind und den Sand. Die Menschen und es sind einige an der Zahl, die Luisa dort kennenlernt, sind mir sehr sympathisch und irgendwie sofort vertraut. Die Autorin behandelt in ihrem Roman auf sehr leichte Weise "schwierige Themen", wie die Arbeitssituation von Hebammen, das Ausgebranntsein von Müttern, wenn sie "zu 100 Prozent einen Job machen, zu 100 Prozent Mutter sind und zu 100 Prozent den Haushalt schmeissen....bist du am A***** .... dann noch zu 100 Prozent Mensch"", Krankheit, Lebensentwürfe, etc. Die Autorin verpackt dies alles sehr geschickt, es wird nie kitschig....auch wenn die Liebe um die Ecke schaut, sie ist kritisch, konfliktbereit, ehrlich und humorvoll ebenso wie ihre Protagonisten sind oder werden.
    Ich habe mich beim Lesen des Buches wunderbar unterhalten, gelacht, mich an die "eigene Nase" gepackt, für mich festgestellt, dass ich "das Mommy-Universum" über das die Autorin schreibt bzw. die Freundinnen, die Luisa kennenlernen wird, philosphieren, schon seit geraumer Zeit "fast" verlassen habe.
    Grossartige Unterhaltung mit Tiefgang und Erholung gleichermassen - fünf Sterne ...ich würde gerne mehr geben.

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  • 5 Sterne

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    Veronika K., 29.06.2021

    Als Buch bewertet

    Hauptprotagonistin Louisa ist alleinerziehende Mutter einer achtjährigen Tochter. Der Vater kümmert sich fast nicht um das gemeinsame Kind und zahlt nicht mal regelmässig Unterhalt. Louisa hat nicht nur finanzielle Sorgen. Sie ist komplett auf sich allein gestellt. Beruflich ist sie als Hebamme tätig. Nun muss sich Louisa dringend eine Auszeit gönnen, da ihr Rücken dies alles nicht mehr verkraftet. So fährt sie mit ihrer Tochter von München zu ihrer Tante an die Nordsee. Von der Grossstadt kommt sie also in die sehr ländliche Heimat. Nicht nur der Osteopath Tom bringt sie zum Nachdenken, sondern auch der „Club entspannter Frauen“und einiges mehr…

    Die Bücher von Kristina Günak lese ich absolut gerne. Sie lassen sich immer locker und leicht lesen. So ist es auch diesmal. Es handelt sich um einen Liebes- und Selbstfindungsroman, der sich sehr unterhaltsam liest und immer mit einem Funken Humor gespickt ist. Mit Trauerbewältigung, Homosexualität, beruflicher Überforderung usw. bringt Kristina Günak auch ernste Themen mit hinein. Vor allem tritt hier auch sehr deutlich hervor, wie schwierig es für alleinerziehende Mütter häufig ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Auch mit dem Hebammenberuf und der Bezahlung der Hebammen greift die Autorin ein weiteres gesellschaftskritisches Thema auf. Trotz dieser ernsten Themen handelt es sich auf jeden Fall um einen schönen Unterhaltungsroman. Mir hat dieses Buch wieder richtig gut gefallen und es hat mir schöne Leseentspannung beschert.

    Ich mag es übrigens total, wenn ich schöne Zitate in einem Roman finde und da wurde ich hier mehrfach fündig. Daher zum Abschluss ein Zitat aus diesem Buch: „Ich habe bisher in meinem Leben nur Dinge bereut, die ich nicht gemacht oder gesagt habe. Selten etwas, wozu ich den Mut gefunden habe.“ (S. 221)

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    Dana P., 29.06.2021

    Als eBook bewertet

    Luisa ist alleinerziehend und voll berufstätig. Für sie ist es oft schwierig alles unter einen Hut zu bekommen und dabei noch das Gefühl zu haben, allem und jedem Gerecht zu werden. Als ihr Körper die Notbremse zieht, ist sie gezwungen, sich eine Auszeit zu nehmen, sich zu regenerieren und dann hoffentlich mit neuer Kraft wieder einsteigen zu können. Gemeinsam mit ihrer Tochter Amelie fährt sie zu ihrer Tante Mimi nach St. Peter-Ording um dort den Sommer zu verbringen. Schon die frische Nordseeluft tut der abgespannten Hebamme unglaublich gut, doch das ist noch längst nicht alles, was der Trip in den Norden für sie bereit hält.

    Protagonistin Luisa nimmt den Leser aus der Ich-Perspektive mit. So ist man sehr intensiv mit der 45jährigen unterwegs und erhält detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, in denen sich im Verlauf der Geschichte so einiges tut. Ich fand es schön, die Entwicklung von Luisa mit zu verfolgen und zu erleben, wie sich Stück für Stück etwas in ihrem Kopf ändert, wie sie sich frei macht von einigen Zwängen der Gesellschaft und selbstauferlegten Pflichten, die gar nicht immer in der Form nötig sind. Dabei hilft ihr die neue Umgebung und die vielen tollen Menschen, die sie in St. Peter-Ording kennenlernt. All die Personen, die dazu kommen, lassen ein sehr buntes und abwechslungsreiches Figurenbild entstehen und es wird wahrlich niemals langweilig. Die Charaktere können sowohl Spass miteinander haben, als auch über ernste Themen sprechen und sich gegenseitig auffangen. Manchmal mag man den Eindruck haben, die Fülle an „schrägen“ Charakteren ist recht gross, aber eigentlich sind sie alle nur mitten aus dem Leben gegriffen und man kann sich gut vorstellen, dass Luisa tatsächlich auf so eine aufgeweckte, lebhafte Truppe trifft, die sich genau deswegen gefunden hat und so gut versteht, weil sie zu einem gewissen Teil ähnlich Sorgen haben oder hatten und sich als Gemeinschaft sehen, die füreinander da sein und sich unterstützen wollen, damit die Probleme ein bisschen weniger schwer auf ihnen lasten. Auch wenn Luisa im Mittelpunkt der Handlung steht, erfährt man auch von den anderen, was sie umtreibt, mit was für Hürden sie zu kämpfen haben und wie sie versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen, ohne vollständig dabei auszubrennen. Dabei ist es okay, Fehler zu machen und es wieder zu versuchen, eine Einstellung, die ich sehr mochte.
    Auch Luisas Tochter Amelie (8) mochte ich richtig gern. Man kann im Buch miterleben, wie sie aufblüht und selbstständiger wird, sich den Herausforderungen und Aufgaben auf dem Hof ihrer Grosstante stellt und sichtlich Spass dabei hat. Die ländlich geprägte Umgebung ist eben auch so ganz anders als die Grossstadt München, in der sie aufwächst.
    Schön fand ich auch, dass nicht immer alles war, wie es zunächst wirkte. Viele der Charaktere hatten noch mehr zu „bieten“ als man auf den ersten Blick sieht. Geheimnisse, Päckchen, die sie zu tragen haben, verletztes Vertrauen, Trauer, Wut und Frust spielen unter anderem eine Rolle. So fliessen wie nebenbei ganz verschiedene Themen in die Handlung mit ein und waren, für mein Empfinden, gut in die Geschehnisse eingeflochten und zeigen, wie vielfältig das Leben ist. Es werden nicht nur die Sonnenscheinseiten betrachtet und wirkt damit einfach authentisch. Liebe, Freundschaft und Familie werden in unterschiedlicher Weise thematisiert, ebenso verschiedene Krankheiten, finanzielle Probleme, Homosexualität, Verantwortung, Erziehung und auch Dinge, die speziell und nur Luisa betreffen, wie ihren Job als Hebamme und ihre allgemeine Situation.

    Der Schreibstil von Kristina Günak hat mir wieder gut gefallen. Sie hat eine tolle Art zu schreiben und einen mit durch die Geschichte zu nehmen. Das Buch hat sich sehr zügig und flüssig lesen lassen und trotz der vielen ernsten Themen, die in der Handlung enthalten waren und die Stimmung dadurch auch mal gedrückt haben, wurde eine gewisse Leichtigkeit erhalten. Die tollen Beschreibungen der Umgebung haben ein schönes Bild in meinem Kopf entstehen lassen. Das Meer ist einfach ein toller Ort, an dem man gut die Seele baumeln und ebenso gut nachdenken und sich irgendwie erden kann.
    Bis auf ganz kleine Kritikpunkte mochte ich die Entwicklung in der Handlung richtig gern. Es wirkte stimmig und passte auch zu den Charakteren, ihren Vorstellungen und Wünschen, aber auch zu ihren Schwierigkeiten. Es gab zahlreiche wundervolle Augenblicke und auch Aspekte und Gespräche, die einen zum Nachdenken bringen oder in denen man sich evtl. selbst wiederfinden kann.
    Zum Ende hin ging es mir dann allerdings fast etwas schnell. Da hätte ich gern noch mehr Einblicke gehabt und etwas intensiver erfahren, wie es für Luisa und die anderen weiterging, welche Steine sie noch aus dem Weg räumen mussten und so weiter. So wirkte es unproblematischer und beschleunigter, als es höchstwahrscheinlich gewesen sein wird. Trotzdem hat mich der Abschluss des Buches zufriedengestellt, auch wenn sich ein Grossteil des Weges im Verlauf abgezeichnet hat.
    Fazit

    Eine wirklich schöne Geschichte, die sich sehr schnell hat lesen lassen. Mir hat die die Kombination aus der Ernsthaftigkeit und dem sommerlichen Feeling gut gefallen. Die Entwicklungen sind nicht alle überraschend, aber das ist es in Liebesgeschichten ja auch eher selten, trotzdem mochte ich den Weg zum Ziel sehr gern. Es gab einige Stolpersteine, aber auch viele tolle Momente, in denen Zusammenhalt, Freundschaft und Liebe es für die Charaktere erträglicher und hoffnungsvoller gemacht hat.

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