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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leser100, 16.06.2021

    Als Buch bewertet

    Was mir an diesem Werk sofort auffiel ist das schöne Cover mit der exotischen Abbildung des Affen der mit Schmuck und in bunt schillernden Farben sofort ins Auge sticht. Man fühlt sich sofort in eine andere Welt versetzt und das passt auch perfekt zum Inhalt des Buches in dem der Leser ins ferne China versetzt wird.
    In diesem Roman geht es zwar um Schuhe – der Vater hat eine Schuhfabrik die der Sohn übernehmen soll – doch auch weit darüber hinaus. Eigentlich bildet der Autor die chinesische Gesellschaft ab. Mal in mehr oder weniger sarkastischen Ton. Dabei wird vor allem die Gesellschaftshirachie und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten thematisiert. Auch seine Zugehörigkeit zum Judentum und das Verhältnis von Vater und Sohn spielt eine grössere Rolle. Dabei tauchen immer wieder Schuhe als Metapher in ganz unterschiedlichen Formen auf, was der Handlung einen roten Faden gibt und mir gut gefallen hat.
    Das Thema des Romans ist so exotisch wie interessant. Jedoch hat der Autor eine distanzierende Schreibweise, so dass mir sämtliche Personen nicht nahekommen konnten. Beim Lesen wirkte es immer wie ein ferner beschreibender Blick von aussen auf die Handelnden ohne dass ich mich wirklich mit ihnen identifizieren oder mich in diese hineinversetzen konnte, was das Weiterlesen an öfters mal etwas schwierig machte. Schade, ich finde das Buch hätte Potenzial noch etwas mehr aus der Geschichte zu machen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 26.05.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Die Fussstapfen von Eltern können ganz schön gross sein und es ist mitunter schwer, diesen zu entkommen. Alex Cohen, dessen bisherig einzige Eigenschaft Sohn zu sein ist, will aber genau das. Er will dem sogenannten Kaiser der Schuhe etwas entgegen setzen Wird ihm das im fernen Land gelingen? Die Arbeiterin Ivy hilft ihm auf ihre Art und zeigt ihm auch mehr von China.
    Meine Meinung:
    Das Buch hat eine Weile gebraucht, um in Fahrt zu kommen. Aber das hat dem Buch trotzdem nicht geschadet, denn der Schreibstil ist sehr gut und das zog einen schon ziemlich gut. Ich fand das Buch ungewöhnlich von der Story, irgendwie auch etwas sonderbar, aber dennoch interessant. Mir hat das Buch insgesamt schon gut gefallen. Ich mag Bücher die nicht so 0815 sind und das Buch ist ganz klar nicht 0815. Ich fand auch die Protagonisten interessant.
    Fazit:
    Ungewöhnlich

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elaine L., 22.08.2021

    Als Buch bewertet

    Alex und Ivy

    Die Diogenes Romane sind für einfach gestaltete Covers bekannt, deren Komplexität sich erst mit der Zeit erschliesst. Ähnlich ging es mir auch bei diesem Werk, was mich im Laden eher etwas irritiert zurückgelassen hätte, aber über eine interessante Geschichte verfügt.
    Inhaltlich geht es um den jungen Alex, dessen Hauptberuf bisher einfach nur "Sohn" war. Als sein Vater ihm dann aber seine Firma - eine Schuhfabrik in China - überträgt, muss er auf einmal erwachsen werden, eigene Wege finden und sich von seinem Vater emanzipieren. Wie gut, das er dabei tatkräftige Unterstützung hat.
    Die Geschichte wird vom Autor Spencer Wise lebendig und authentisch erzählt, so dass mensch dem Geschehen gerne neugierig folgt und nebenbei mehr über die handelnden Charaktere, aber auch die beschriebenen Länder und Kulturen erfährt.
    Dabei ist das Buch keines, was mal eben so zwischen Tür und Angel gelesen werden sollte, sondern vielmehr eines, was stimmungsmässig noch einige Zeit nachwirkt und Stück für Stück genossen werden kann.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 23.06.2021

    Als Buch bewertet

    leider etwas langatmig

    Mich hat das Cover direkt angesprochen und ich wollte das Buch unbedingt lesen, denn auch der Titel "Im Reich der Schuhe" hat sofort mein Interesse geweckt. Auch das Thema des Buche ist sehr spannend, denn es handelt von einem jungen Mann, der in die Fussstapfen seines Vaters treten soll, aber sich gar nicht so sicher ist, ob er dies wirklich will. Doch trotz seiner Zweifel, nimmt er dieses grosses Vorhaben an und beginnt die Arbeit in der chinesischen Schuhfabrik. Dort lernt er Yvi kennen, die er wunderschön und faszinierend findet. Es bandelt sich etwas zwischen ihm und der Fabrikarbeiterin an, doch Yvi scheint viele Geheimnisse zu haben und er weiss nicht, welche Rolle er wirklich spielt. Eigentlich ist das Buch interessant, aber irgendwie empfand ich es trotz der Themen als sehr schwerfällig und nicht so treibend, wie man es von spannenden Büchern gewohnt ist.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 31.05.2021

    Als eBook bewertet

    Alex Cohen steht schon immer im Schatten seines Vaters. Stets bemüht, Anerkennung zu finden, erlangt er diese jedoch nicht. Beide leben und arbeiten in Südchina, wo der Vater in gutem Vernehmen mit der dortigen Obrigkeit (dank grosszügiger Schmiergelder) eine kleine Schuhfabrik betreibt. Völlig unerwartet wird Alex von ihm zum Teilhaber ernannt. Eine gute Gelegenheit, eigene Vorstellungen in puncto Design und Betriebsleitung zu verwirklichen. Doch sein Vater ist ein sturer Knochen, an dem er so schnell nicht vorbei kommt. Alex hat unter den Arbeiterinnen eine Geliebte, die ihm neben Eigenarten ihrer Kultur auch die perfide Ausbeutung der Belegschaft erklärt. Bevor Alex überhaupt irgendetwas umsetzen kann, befindet er sich schon zwischen allen Stühlen, weil jede Seite davon ausgeht, ihn für ihre Zwecke einspannen zu können. In der Stunde der Gefahr wächst Alex zur Überraschung aller über sich hinaus und trifft kluge Entscheidungen.

    Dies ist ein sehr ernsthafter Roman, der den Finger in viele Wunden legt. Er zeigt, wie perfekt das Ausbeutersystem ausländischer Investoren funktioniert: Funktionäre werden geschmiert, Arbeiter bis aufs Letzte ausgepresst und eines menschenwürdigen Lebens beraubt, und dazu die totale Überwachung des Individuums. Dazu kommt die Arroganz der Fabrikbesitzer, die sich nicht die geringste Mühe machen, Sprache und Mentalität des Landes zu verstehen. Es zählt nur der Gewinn.
    Ebenso interessant ist die Emanzipation des Sohnes, der bis zur Teilhaberschaft wenig Verantwortung übernehmen konnte und vielleicht auch gar nicht wollte. Nun reift er in wenigen Tagen zu einem empathischen erwachsenen Mann heran, der nicht den Profit in den Vordergrund stellt.
    Man hat das Gefühl, dass der Autor sich gut in den örtlichen Gegebenheiten auskennt, dass der Roman sehr authentisch ist. Eine gute Möglichkeit, durch ein Buch eine andere Seite Chinas kennenzulernen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    labbelman, 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Gänzlich anders als erwartet, aber gut...

    Ehrlich gesagt hat mich das pfiffige Cover so sehr angesprochen, dass ich mehr über das Buch erfahren wollte.

    Der Roman ist so voll mit Themen gepackt, dass ich gar nicht so richtig weiss, wo ich anfangen soll.

    Mir haben am meisten der Vater- Sohn- Konflikt mit den Abnabelungsversuchen von Alex gegenüber seinem Vater gefallen als auch die andauernde Kapitalismus- und Gesellschaftskritik.

    Anders als erwartet, entwickelt sich Alex, der bisher nur von Beruf Sohn war, wirklich weiter und auch wenn er dabei etwas Hilfe bekommt, so erschien mir seine Entwicklung mehr als glaubwürdig.

    Ebenfalls gut gefallen hat mir, einen Blick in jüdisch, amerikanische Lebenswelten werfen zu dürfen, da dies doch eine ganz eigene Welt ist.

    Die Themen werden nach meinem Empfinden stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge rüber gebracht.

    Etwas schade fand ich, dass durch die distanzierte Schreibweise der Kontakt zu den Figuren nicht ganz so gelingt. Ich konnte mich nur bedingt in Alex, Ivy und Co hinein versetzen.

    Klasse fand ich, dass Schuhe immer wieder ein Thema sind und wie ein roter Faden den Leser durch die Handlung führen.

    Fazit: Wirklich mal was anderes. Ich wurde gut unterhalten und empfehle gern weiter.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 26.05.2021

    Als Buch bewertet

    Bin wohl nicht die richtige Zielgruppe, schade

    Alex Cohen ist ein 26-jähriger Jude aus Boston, der seit einem Jahr in der Schuhfabrik seines Vaters in China arbeitet. Sein Vater nennt sich selbst „Kaiser der Schuhe“ und genau so verhält er sich auch. Wie kann Alex seinen eigenen Weg in der fremden Kultur finden? Ivy, eine Arbeiterin der Fabrik, zeigt ihm China, so wie sie es sieht…

    Erster Eindruck: Das Cover ist durch den Affen auffällig und für mich überraschend, da ich aufgrund des Buchtitels eher ein Bild mit Schuhen erwartet hätte. Der Originalbuchtitel „The Emperors of Shoes“ gefällt mir besser als der deutsche Titel, aber die Übersetzung ist nicht schlecht.

    Dies ist Spencer Wise‘ erstes Buch. Ich finde es interessant, dass er selbst in einer Schuhfabrik in China gearbeitet hat. Also wird der Protagonist Alex wohl ein bisschen etwas von Spencer mitbekommen haben.

    Ich habe mich schon im ersten Drittel des Buches gefragt, was mir der Autor eigentlich sagen will. Für mich war bis dahin alles ziemlich verwirrend und nichtssagend, die Protagonisten farblos. Wenn ich das Gelesene mit dem Originalklappentext vergleiche, finde ich nicht, dass Alex dem Mann entspricht, der gemäss Klappentext einfach nur Sohn sei. Für mich wäre das einer, der gar nichts arbeitet und sich einfach darauf konzentriert, Geld auszugeben. Alex wirkt jünger als seine 26 Jahre. Ivy hat offenbar studiert und da habe ich mich schon gefragt, warum sie als Fabrikarbeiterin arbeitete. Überrascht hat mich, dass sie sich auf Alex einlässt und sogar die Initiative ergreift. Das hätte ich nicht von ihr erwartet, schon aufgrund der Hierarchie nicht.
    Mir hat nicht gefallen, wie der Vater Fedor mit seinem Sohn spricht. Er sagt z.B. auf S. 139 zu seinem Sohn: „Ich hoffe, dir ist klar, dass du kein Chinese bist. Die haben hier schon einen Gott der Schweineställe, du bist also disqualifiziert.“ So eine Aussage empört mich. Fedor ist schon 20 Jahre in China, spricht aber sehr abschätzig über die Chinesen.

    Chinesische Kultur, Judentum, Suizid, Leichengeher, Revolution – dies sind nur einige der angeschnittenen Themen. Alex hat sich gegen Ende verändert, doch hat mich diese Entwicklung in der Kürze der Zeit nicht überzeugt. Die Beschreibungen waren unwahrscheinlich detailverliebt, so dass ein klares Bild vor Augen entstand. Aber leider half es mir nicht, dass die Geschichte rund wurde und mich mitriss. Es war eine Aneinanderreihung von einzelnen, losen Sequenzen und die Sprache manchmal ziemlich plump, fast vulgär – das hat mir nicht gefallen. Bei den vielen Begriffen aus dem Jiddischen hätte ich mir eine Fussnote gewünscht.

    Fazit: Leider hat mich die Geschichte nicht packen können. Wahrscheinlich bin ich nicht die richtige Zielgruppe, schade.

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  • 5 Sterne

    signalhill, 03.06.2021

    Als Buch bewertet

    Einblicke in die Arbeitsbedingungen der chinesischen Billiglöhner

    Spencer Wise weiss, wovon er in "Im Reich der Schuhe" spricht, hat er doch selbst auch in einer chinesischen Schuhfabrik gearbeitet. Der Roman hat sicher auch autobiographische Züge, aber er vermittelt mir ganz eindrücklich auch das Leben der einfachen Arbeiter, die dafür sorgen, dass wir unsere Mode günstig kaufen können. Was das Buch in Form eines Romans vermittelt, hat man so oder ähnlich zwar schon oft gehört, aber am Schicksal von Ivy kann man es sich besser verinnerlichen und vorstellen.

    Dabei geht es einmal um den jungen Alex Cohen, von Beruf Sohn und auch ein wenig Idealist, der durch seine Freundin Ivy Einblicke in die Situation der Arbeiter bekommt und vieles besser machen möchte als sein Vater, zum anderen ist hier Ivy, die auf der anderen Seite steht und für einen minimalen Lohn und schlimme Arbeitsbedingungen arbeiten muss. Dabei haben mich besonders die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen der chinesischen Arbeiter interessiert.

    Das Buch weist einige Anlaufschwierigkeiten auf, und auch das Cover lässt mich mit einem Fragezeichen zurück, denn es passt einfach gar nicht. Man denkt hier an eine Geschichte aus Indien o.ä., auch, wenn es natürlich recht hübsch ist. Dennoch wäre eine stimmige Illustration gut. Später fesselt es mich sehr, wie der Autor den Zusammenhang der grossen Wirtschaftsmächte, der Politik Chinas und das Leid der Arbeiter in Zusammenhang stellt. Das Buch bietet spannende Einblicke, wenn man sich für die Wirtschaftsmacht China und die Bedingungen dort interessiert. Nur dann würde ich "Im Reich der Schuhe" wirklich empfehlen. Da ich selbst schon oft in China war, war dieses Buch genau das Richtige für mich.

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  • 5 Sterne

    Ursula U., 25.06.2021

    Als Buch bewertet

    Seit einiger Zeit lebt der in Amerika geborene Alex Cohen nun schon in China, dem Land, in dem sein Vater eine Schuhfabrik betreibt. Es wird massenhaft Billigware für den ausländischen Markt produziert, die Arbeiter werden ausgebeutet, Chemiereste im Wasser entsorgt und der Bürgermeister der Stadt hält die Hand auf. Der Profit muss stimmen. So leitet der alte Cohen sein Unternehmen und sein Sohn soll es genau so weiterführen. Durch die junge Chinesin Ivy, in die Alex verliebt ist, sieht Alex das Leben der Arbeiter mit anderen Augen. Er erfährt mehr über die Kultur und die politischen Verstrickungen des Landes, über die vom Westen völlig unterschiedlichen Ansichten der Menschen auf das Leben und über die Art des Glaubens, der konträr ist zu seinem jüdischen Glauben. Alex möchte die Schuhfabrik nach seinen Vorstellungen umgestalten. Nicht nur seinen Vater muss er davon überzeugen, der Bürgermeister drängt ihn zur Spionage im eigenen Unternehmen um revolutionäre Kräfte ausfindig zu machen. Ivy ist der verbotenen Partei und plant mit Hilfe eines Parteigenossen, den Arbeitern mehr Rechte zukommen zu lassen. Alex muss jonglieren, um allen gerecht zu werden.
    Der Roman ist sehr vielschichtig angelegt. Wir erfahren einiges über das Leben und Kultur Chinas und der Chinesen, über die Verschiedenheiten des Glaubens, über die Herstellung von Schuhen und über den Vater-Sohn-Konflikt. Spannend bis zum Schluss.

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  • 5 Sterne

    Milagro, 20.06.2021

    Als Buch bewertet

    Der 26-jährige Bostoner Jude Alex Cohen – der bislang nur die Aufgabe hatte Sohn zu sein – versucht im chinesischen Foshan aus den erdrückenden Fängen des allmächtigen Vaters zu entkommen. Das vorangestellt und dazu ein Blick auf das farbenfrohe, fast verspielt wirkende Cover könnte zu einer humorigen Erzählung führen. Weit gefehlt, sehr weit. Der Autor nimmt uns mit in die stickigen und lauten Fabrikhallen, in denen chinesische Wanderarbeiter für einen minimalen Lohn im Akkord Schuhe für den Westen herstellen. Sie schuften unter unsäglichen Bedingungen, die Vorarbeiter erinnern an moderne Sklaventreiber, der Fabrikant schmiert den örtlichen Politiker, alle sind Räder in einem funktionierenden System. Billig für den Westen, teuer bezahlt von den Anderen. Der Sohn lernt eine der Arbeiterinnen kennen, verliebt sich in die Frau, ihm werden die Missstände klar. Das ist keine leichte Lektüre, eher ein umfassender Einblick in eine Welt der Produktion, die wir vermutlich einfach nicht wahrhaben wollen und ganz gern ausblenden. Trotzdem ist es ein überaus interessanter Roman, der mich begeistert hat, mich tatsächlich zu den Schauplätzen mitgenommen hat. Die Geschichte ist gut geschrieben, man verliert nie den Überblick, es blitzt an den richtigen Stellen Humor durch, man folgt dem Geschehen voller Interesse.
    Der Autor ist eine grossartige Entdeckung für mich.

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  • 5 Sterne

    Renate D., 14.07.2021

    Als Buch bewertet

    China wie es wirklich ist
    Das Cover des Buches IM REICH DER SCHUHE von SPENCER WISE gibt ein völlig anderes Bild, als die Geschichte aus dem Buch wieder.
    Alex Cohen ist mit seinen 26 Jahren bisher von Beruf Sohn gewesen. Doch dann wird er Erbe eines amerikanischen Schuhimperiums mit Sitz in China. Sein kapitalistischer Vater überlässt seinem Sohn nicht wirklich die Firma, auch vertraut er ihm überhaupt nicht und so ist das Verhältnis wahrlich nicht besonders gut.
    Alex lernt die junge Arbeiterin Ivy
    kennen. Sie zeigt ihrem Chef das wahre Leben in China mit all ihren Nöten und Sorgen. In Wirklichkeit ist es kein freundliches Land, sondern menschenverachtend und kapitalistisch.
    Auch ist er nicht besonders stolz darauf, Juniorchef einer Fabrik zu sein, in dem menschenverachtende Zustände in lauten und stinkenden Hallen herrschen. Die Wanderarbeiter, die dort arbeiten produzieren in Rekordzeit Schuhe für unsere westliche Welt.
    Der Autor schreibt in der Ich Perspektive aus der Sicht von Alex. Er hat es mit Bravour geschafft die menschenverachtenden chinesischen Lebensumstände mit dem nötigen Respekt zu erzählen, so dass ihm ein anspruchsvoller Roman gelungen ist.
    Von mir bekommt die Geschichte 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Ludger R., 07.06.2021

    Als Buch bewertet

    Regt zum Nachdenken an

    Der jüdisch-amerikanische Alex, Sohn eines Schuhfabrikanten mit Fabrik im südchinesischen Foshan. Als sein Vater ihm die Fabrik aus finanziellen und firmenpolitischen Gründen übertragen will, möchte Alex neue westlich orientierte Wege gehen um die die Fabrik zu modernisieren. Ausserdem gibt es noch die junge Arbeiterin Ivy. Durch sie lernt er China mit seinen Traditionen und auch mit seiner Wirklichkeit kenne. Als Alex versucht seine Pläne umzusetzen, merkt er das sein Vater gar nicht daran denkt die Führung des Unternehmens abzugeben. Alex sitzt nicht zwischen zwei Stühlen, sondern auch zwischen zwei Welten – seiner jüdisch-amerikanischen und der chinesischen Welt. Hierbei muss er auch erkennen, dass Einfluss, finanzieller Gewinn und Ansehen mehr zählen als Menschlichkeit und wie schwer es ist gegen Traditionen und westlichen Wirtschaftszwänge anzukommen.

    Die Geschichte zeigt uns welchen Einfluss unser zum Teil gedankenloses Konsumverhalten und unser Lebensstandard auf Kosten anderer Leben auswirkt.

    Es ist eine guter Roman, der die Zusammenhänge darstellt und zu Nachdenken anregt.

    Ich finde, es ist ein lesenswertes Buch, für alle die sich für das Thema interessieren.

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  • 5 Sterne

    Elisa, 15.06.2021

    Als Buch bewertet

    Tolles Debüt!
    Alex ist Mitte 20, Jude und in Boston aufgewachsen, lebt aber jetzt in einer südchinesischen Stadt, wo er später einmal die grosse Schuhfabrik seines Vaters übernehmen soll.
    Er muss einerseits klarkommen mit seinem kontrollwütigen und egoistischen Vater und den Erwartungen seiner chinesischen Freundin Ivy, die in der Fabrik arbeitet und gleichzeitig etwas an der Arbeitssituation dort ändern will.
    Ich fand das Buch sehr interessant. Es gibt sehr viele spannende, absurde Situationen. Das ist witzig und gleichzeitig traurig zu lesen.
    Ausserdem habe ich sehr viel gelernt über Politik, Macht und Geld, China, ohne, dass es darin trockene Theorie gab.
    Das Buch lebt von den Gegensätzen: Amerika - China, jung - alt, alt - neu, konservativ - revolutionär... Da wird z.B. gleich am Anfang von einer alten Chinesin ein Huhn gerupft, im Hintergrund ein Atomkraftwerk.
    Einzig die Dialoge von Alex mit seinem Vater, dem Bürgermeister und seinen neuen Freunden fand ich manchmal zu lang und ein bisschen umständlich.
    Die Übersetzerin hat anscheinend eine prima Arbeit gemacht, ich habe mich an keinem Ausdruck oder Satz gestört.
    Ich freue mich auf den nächsten Roman von Spencer Wise!

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  • 5 Sterne

    Michaela K., 29.06.2021

    Als Buch bewertet

    Zwischen Tradition und Revolution

    Dass ich mal ein Buch über eine Schuhfabrik als spannend bezeichne, hätte ich nun auch nicht gedacht. Aber - so ist es!
    Ich kam ziemlich gut ins Lesen, weil die Story und die Figurenkonstellation sehr eingängig ist, ohne das Buch in die Länge zu ziehen.
    Zur Story sei nicht viel gespoilert, sondern nur insofern zusammengefasst, dass es der Autor auf eine einzigartige Weise schafft die unterschiedlichsten Themen in ein gemeinsames spannendes Thema unterzubringen: Familiäre Probleme wie eine durchwachsene Vater-Sohn Beziehung trifft auf chinesisches Stadtleben, Traditionen, ein bisschen Love-Story, schlimme Arbeitsbedingungen und Revolutionen; alles passend und verständlich untermalt mit ein par jiddischen Begriffen.

    Ich würde das Buch durchaus weiterempfehlen, nur würde ich betonen, dass die Thematik nun doch eine sehr eigene ist. So ist das Buch vielleicht nichts für jedermann. Ich aber hatte meine grosse Freude dran.

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  • 5 Sterne

    Ivonne, 16.06.2021

    Als Buch bewertet

    In dem Buch geht es um die Schuhherstellung in China und den jungen Alex, der von seinem Vater in die Führungsetage befördert wird. Dort merkt er schnell, dass nicht alles Gold ist was glänzt und versucht, mit Hilfe der Arbeiterin Ivy, auf die er ein Auge geworfen hat, etwas zum Positiven zu verändern, was unter den Augen des wachsamen Vaters nicht immer einfach ist.

    Mein Fazit :
    Ein Buch das ich auf den ersten Blick wahrscheinlich nicht gekauft hätte, was aber eher am Cover liegt. Es ist zwar nett gestaltet, aber ich hätte mir eben was anderes darunter vorgestellt.Aber dann wäre mir wahrlich was vorenthalten worden. Eine tolle, ausdrucksstarke Schreibweise. Eine so interessante und informative Geschichte.Ein Thema das viel mehr in die Öffentlichkeit gebracht werden sollte. Starke Charaktere und trotz des eher bedrückenden Themas spannend und flüssig zu lesen.
    Ein Buch das man unbedingt lesen sollte und mein Highlight in diesem Jahr bis jetzt.

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  • 5 Sterne

    Der Blaue Mond, 05.06.2021

    Als Buch bewertet

    Nach der Lektüre betrachtet man das nächste Paar Schuhe, das man kauft, mit anderen Augen.

    Inhaltlich sind wir in China, in einer Schuhfabrik in der miserable Arbeitsbedingungen herrschen. Die Firmeninhaber sind Juden aus Amerika, Vater und neu auch Sohn, der die Firma übernimmt. Diese wohnen in einem Hotel und quasi in ihrer eigenen Blase. Durch die Beziehung zu einer Arbeiterin lernt der Sohn nach und nach Land und Leute kennen.

    Der Schreibstil ist sehr literarisch, oft neutral aber eben auch oft wunderbar ausgeschmückt, man kann sich gut in die jeweiligen Personen hineinversetzen. Der Autor versteht es fantastisch mit dem Roman auf immer noch herrschende Missstände in China einzugehen, die Zusammenhänge werden logisch aufgezeigt ohne Partei für eine Seite zu ergreifen.

    Fazit: ein Roman über den schwierigen Weg in die Demokratie, Kapitalismus und warum man nicht aufgeben sollte. Sehr lesenswert.

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  • 4 Sterne

    AnnaMagareta, 29.05.2021

    Als Buch bewertet

    Interessante Einblicke in die chinesische Kultur

    „Im Reich der Schuhe“ ist das Debüt des Autors Spencer Wise. Er ist Dozent an der Universität Augusta, hat aber auch schon in einer Schuhfabrik in Südchina gearbeitet und verfügt über eine bunte Mischung an weiteren beruflichen Erfahrungen.

    Alex Cohen, ist ein 26-jähriger Jude aus Boston. Sein Vater - Fedor Cohen - ist selbsternannter Kaiser der Schuhe in China. Nun soll Alex in seine Fussstapfen treten. Fedor hat den Blick nur auf sein Geschäft und seinen Profit gerichtet. Die Armut, das Chaos und den Dreck im Land blendet er aus. Alex wird auf die Missstände in der Schuhfabrik aufmerksam und er verschliesst nicht die Augen. Er ist entsetzt, fühlt sich nicht wohl mit der Art und Weise wie mit den Menschen in der Fabrik umgegangen wird, interessiert sich für das Leben der Menschen und die Kultur Chinas. Die Fabrikarbeiterin Ivy gibt ihn Einblicke in das Leben der Einheimischen, in ihre Kultur und ihre Bräuche. Alex Ziel wird es etwas Besonderes, etwas Neues zu erschaffen, etwas worauf die Fabrikarbeiter/innen stolz sein können, stösst dabei aber immer wieder auf Mauern und an seine Grenzen.

    Der Schreibstil von Spencer Wise ist angenehm, sehr detailliert und lässt sich gut lesen. Man merkt, dass er seine Lebenserfahrungen einfliessen lässt. Die Einblicke, die er in das Leben der Menschen in China, ihre Arbeit und die Zustände in den Fabriken gibt, sind sehr eindringlich und schockierend. Ebenso erschreckend ist die Rücksichtslosigkeit der Reichen, mit welcher Skrupellosigkeit sie die Ärmeren ausnehmen und für sich schuften lassen. Alex und Fedor sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, so dass es zu Konflikten kommen muss. Bei den Ansichten von Fedor, seinen Aussagen und Sprüchen habe ich mich gefragt, was alles passieren muss, bis ein Mensch so wird.

    Es werden sehr viele unterschiedliche Themen angesprochen. Es geht um Politik, die chinesische Kultur, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kulturen, die desaströsen Arbeitsbedingungen in den Fabriken, Judentum, Revolution, eine Vater-Sohn-Beziehung, eine Liebesgeschichte und vieles mehr. Das alles fand ich fast ein wenig zu viel für dieses knapp 400 Seiten starke Buch. Trotzdem sind die Einblicke in die chinesische Kultur und das Leben des Autors – da es sehr den Eindruck macht, als ob er hier einiges aus seinem Leben eingearbeitet hat – ausgesprochen interessant und ich würde mir wünschen, dass so mancher Konsument seine Einkäufe aus China - und anderen Gebieten der Welt, in denen es ähnlich aussieht - neu überdenkt.

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  • 4 Sterne

    dj79, 09.07.2021

    Als Buch bewertet

    Gleichnis zum Nachdenken
    Alex Cohen, ein 26-jähriger Bostoner Jude, wird Teilhaber in der chinesischen Schuhfabrik seines Vaters. Sie stellen Billigschuhe und Kopien von Bestsellern als Eigenmarken für die grossen Kaufhausketten her. Dabei sprüht Alex vor Kreativität, hatte sich doch im Studium schliesslich mit Design beschäftigt. So richtig motiviert wirkt Mr. Younger Cohen hinsichtlich des Geschäfts seines Vaters auf mich zunächst nicht. Dann taucht er ein ins Geschäft, lernt die beteiligten Leute kennen, stösst auf unbequeme Wahrheiten. Begleitet von einem fast schon naiven Idealismus, den sein Vater nicht kennt, und grosser Angst vor der chinesischen Staatsmacht, bringt Alex Veränderungen ins Laufen.

    Diese Geschichte erzählt vom Erwachsenwerden im Job, von geschönter sorgloser Vorstellung, die von der Realität eingeholt wird. Sie öffnet unsere Wahrnehmung zu den Auswirkungen masslosen Konsums. Immer schneller und günstiger möchten wir neue Produkte kaufen. Was unser Kaufverhalten für die Arbeiter:innen auf der anderen Seite der Welt bedeutet, wird hier in den Vordergrund gestellt. Den chinesischen Wanderarbeiter:innen widerfährt eine immense Ungerechtigkeit, die für den jungen jüdischen Chef Parallelen mit der Unterdrückung des eigenen Volkes im Zweiten Weltkrieg aufweist. Es ist schon bitter, wenn man das liest und sich bewusst macht.

    Die Auseinandersetzung mit der Wirkungskette Konsum – Preisdruck – Ausbeutung/Unterdrückung hat mir gut gefallen. Insbesondere waren die verschiedenen Interessengruppen in China kontrovers ausgearbeitet. Die herrschende Atmosphäre der Angst kam glaubwürdig rüber. Dabei war die Hin- und Hergerissenheit des Protagonisten ausschlaggebend. Was passiert, wenn man das Richtige tut? Wem kann man vertrauen? Dieses Reflektieren von Alex Cohen, der bis dato von Beruf hauptsächlich Sohn war, hat mich schon beeindruckt. Obwohl die Situation brenzlig war und zu Kippen drohte, hat er sich gleichzeitig seinen jüdischen Humor, den ich sehr mag, nicht nehmen lassen.

    Am Ende konnte Alex in meiner Wahrnehmung den grossen Fussstapfen seines Vaters entkommen, zumindest so wie ich das relativ offene Ende interpretiere. Zum Ende hin hätte ich mir zwar gern noch ein paar mehr Schwierigkeiten gewünscht, das hätte den Spannungsborgen zum Äussersten getrieben.

    Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Roman und empfehle ihn gern weiter.

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 09.06.2021

    Als Buch bewertet

    Alex Cohen, der Sohn eines jüdischen Schuhfabrikanten soll in die Fussstapfen seines Vaters treten und wird Teilhaber der Firma in Foshan, China.

    Der Vater hat die Fabrikation aus Amerika nach China verlegt und so die Pleite der Familie verhindert. Er produziert Schuhe für Eigenmarken der grossen Handelsketten zu Preisen, die nirgendwo sonst auf der Welt möglich wären. Denn den Preis zahlen in diesem Fall die Arbeiter*innnen, die fast wie Sklaven an den Arbeitsplatz gebunden sind.

    Alex verliebt sich in eine der Arbeiterinnen und möchte an den Zuständen etwas verändern. Dafür muss er allerdings erst mal an seinem Vater vorbei und das ist kein leichtes Unterfangen. Der alte Cohen war es gewöhnt mit harten Bandagen zu kämpfen.

    Der Autor kennt anscheinend die Zustände in chinesischen Fabriken und beschreibt diese mit allen Schrecken. Was wir uns eigentlich vorstellen können, wird uns hier ungeschönt vor Augen gehalten und lässt uns hoffentlich den Konsum von chinesischer Billigware überdenken.

    Irritierend fand ich anfangs die Vergleiche zwischen den verfolgten Juden und den chinesischen Wanderarbeitern. Aber vielleicht sind diese Vergleiche gar nicht so verkehrt. Die Landbevölkerung Chinas hat ebenfalls keine Wahl und als Wanderarbeiter*innen werden sie in Lager gepfercht, die sie nicht verlassen können, weil die Fabrik ihre Ausweise einbehält.

    Alex Cohen wird in diesem Prozess erwachsen. Er möchte wirklich etwas bewirken. Keine kurzfristige Lösung, sondern echte Veränderung. Im Buch wird nur ein Grundstein gelegt und es gibt einen Funken Hoffnung am Ende. Mehr geht momentan natürlich nicht.

    Stilistisch fand ich das Buch recht anspruchsvoll. Der Text wirkt anfangs etwas sperrig, was den Lesefluss leicht bremst. Aber wenn man sich dann eingefunden hat, wird es eine spannende Geschichte.

    Mir bleibt die Story sicher noch eine Weile im Magen liegen, denn schlussendlich betrifft sich auch mich und ich werde mich noch mehr bemühen, darauf zu achten, wo die Dinge produziert werden, die ich kaufe.

    Ich fand die Geschichte sehr lesenswert. Der Abnabelungsprozess war realistisch dargestellt und die Hintergründe des Settings ebenfalls. Die Vergleiche mit der Shoah und mit Trotzki fand ich nicht immer ganz passend. Der vergebe ich 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Cosmea, 09.07.2021

    Als Buch bewertet

    Vater-Sohn-Konflikt vor chinesischem Hintergrund
    Der 26jährige Bostoner Jude Alex Cohen hält sich seit einem Jahr in Foshan in Südchina auf, wo sein Vater Fedor eine Schuhfabrik betreibt. Alex soll in die Geschäfte eingeführt werden, und sein Vater macht ihn auf dem Papier zu seinem Partner. Tatsächlich gibt er nichts von seiner Macht ab und bleibt so dominant und egozentrisch wie eh und je. Alex verliebt sich in die 10 Jahre ältere chinesische Arbeiterin Ivy, eine Menschen- und Arbeitsrechtsaktivistin, die 25 Jahre zuvor die Proteste auf dem Platz des himmlischen Friedens miterlebt hat. Bei der blutigen Niederschlagung dieser Proteste kam ihre ältere Schwester ums Leben. Durch Ivy erhält Alex Einblick in die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Wanderarbeiter, die extrem wenig verdienen. Sie arbeiten unter enormen Druck, und den Aufsehern ist jeder noch so lächerliche Grund wie ein Toilettengang mehr als erlaubt oder das Summen einer Melodie recht, ihren mickrigen Lohn noch weiter zu kürzen. Fedor Cohen weiss das alles, aber er sieht keinerlei Veranlassung westliche Wertvorstellungen auf chinesische Verhältnisse zu übertragen. Im Gegenteil. Ihm geht es lediglich darum, mit geringem finanziellem Aufwand den grösstmöglichen Profit zu erwirtschaften. Dennoch geht es mit der Firma bergab, denn sein Kunde nimmt immer weniger Ware ab, und er verliert einen Teil seines Gewinns ohnehin durch Schmiergeldzahlungen an den mächtigen Bürgermeister des Ortes.
    Es ist spannend zu lesen, wie sich unter diesen Bedingungen der Vater-Sohn-Konflikt entwickelt, in dem Alex, der Veränderungen durchsetzen will und kreative Ideen für hochwertigere Schuhe hat, zunächst chancenlos ist. Ivy ist Teil einer fortschrittlich gesinnten Gruppe, und irgendwann muss Alex Position beziehen. Wird er sich aus dem Klammergriff seines Vaters befreien können? Alex und Ivy sind sehr sympathische Charaktere, während der geldgierige Fedor teilweise fast zur Karikatur gerät.
    Ich habe den Roman, in dem der Autor eigene Erfahrungen authentisch verarbeitet, gern gelesen und empfehle ihn weiter.

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