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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lara W., 19.04.2023

    Als Buch bewertet

    Diese Rezension zu schreiben fällt mir sehr schwer...denn meine Meinung zu "Gallant" ist teilweise so widersprüchlich und uneindeutig, dass ich mich nach dem Lesen selbst frage, was ich von dem Buch jetzt eigentlich halte. Ich bin vermutlich mit zu hohen Erwartungen an den Roman herangegangen. Nachdem ich V.E. Schwab und ihren grandiosen Schreibstil im letzten Jahr durch "Addie LaRue" entdeckt habe, gehört sie für mich zu denjenigen Autor*innen, die wirklich begnadet schreiben können und es schaffen, ihre Leser*innen in die unterschiedlichsten Welten zu entführen. Das hatte ich mir auch von "Gallant" erhofft - und anfangs war das durchaus der Fall.

    Zunächst lernt man Olivia als Protagonistin kennen, die in einem Waisenhaus lebt und durch einen Brief von ihrem Onkel auf das Familienanwesen "Gallant" gerufen wird. Dort merkt sie schnell, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht, versucht, die Vergangenheit um ihre verstorbene Mutter aufzudecken und das Geheimnis, weshalb sie sog. "Ghule", das sind geisterähnliche Figuren verstorbener Personen, sehen kann. Durch ihre Stummheit lebt die Geschichte hauptsächlich von Beschreibungen und Erzählungen, wörtliche Rede und Dialoge sind eher selten. Das würde mich an sich nicht stören, allerdings nimmt die Geschichte so auch etwas langsamer Fahrt auf. Bis Olivia erstmal grundlegende Dinge herausfindet, ist schon die Hälfte des Buches vorüber, ich hatte das Gefühl, dass man hier etwas zu lange hingehalten wird, was die Spannung vermindert. Die Beschreibungen des Anwesens sind, wie man es von der Autorin gewohnt ist, bildgewaltig und atmosphärisch, wodurch man schnell in die Gruselstimmung eintaucht.

    Von der Handlung her ist der Roman jedoch sehr dürftig gestrickt. Es gibt nur einen Handlungsstrang, der sich um Olivia, Gallant und das Schicksal der Familie dreht. Das wäre an sich nicht schlimm, würde nicht trotz der einfach gebauten Handlung so vieles unerklärt bleiben. Es wäre genug Raum vorhanden, um die phantastische Welt näher zu erklären oder den Fokus auf die Figuren zu richten, die den ganzen Roman über blass und unscheinbar bleiben. Ausser Olivia lernt man niemanden näher kennen, dabei besteht das Figurenensemble lediglich aus einer Handvoll Leuten. Und selbst mit der Protagonistin kann man schwer mitfühlen und die Geschichte aus ihren Augen miterleben. Hier liegt der Fokus definitiv auf dem Haus und seiner Geschichte, nicht auf der emotionalen, mitfühlenden Seite. Dadurch kommt beim Lesen manchmal eine Art Neutralität auf, man beobachtet die Handlung als Aussenstehender, kann wenig damit anfangen, sie wird halt einfach erzählt. Das ist schade, da ich gerne mehr über die Figuren, die Hintergründe, die ganze Familiengeschichte erfahren hätte.

    Die Stimmung des Romans ist durchgehend düster und erinnert an Gothic-Vibes...eher also an der Grenze zu Fantasy mit Übergang ins Grusel-/Horrorgenre. Aber auch dafür bleibt der Roman meiner Meinung nach zu flach, es wird zwar Spannung aufgebaut, doch diese fällt auch schnell wieder ab, weil eben kaum Handlung vorhanden ist. Ich würde die Geschichte durchaus als Erwachsenenroman einordnen, für Jugendliche ist sie vermutlich zu beschreibungslastig, doch für eine erwachsene Zielgruppe könnte man erwarten, dass auch am Ende mehr aufgeklärt wird. Nach dem Lesen steht man mit vielen offenen Fragen dar, überlegt, was das Ganze jetzt eigentlich sollte, und was uns das Buch vermitteln möchte. Da wenig erklärt wird, lässt sich manches auch nicht nachvollziehen, oder man muss beim Lesen die Lücken durch eigene Vermutungen füllen. Bei einem so tollen Schreibstil, der auf Details achtet und bildgewaltig ist, empfinde ich das als verschenktes Potential.

    Überzeugen kann der Roman vor allem durch die Verknüpfung von Sprache und Kunst. Neben dem Geschriebenen fliessen auch Zeichnungen und Tagebucheinschriebe in die Geschichte mit ein, wodurch diese lebendiger wirkt. Das ist ein nettes Detail, wenn auch so ein Teil der Seiten eingenommen wird. Insgesamt kommt mir das Buch auch recht kurz vor, aber das liegt auch an der teilweise fehlenden Handlung. Hier wird einiges an Potential verschenkt, die Grundidee hätte deutlich besser ausgearbeitet werden können. Für mich kommt "Gallant" leider nicht an "Addie LaRue" heran...zu unausgereift fühlt sich die Geschichte an, zu viele Fragen bleiben offen, sodass man unschlüssig zurückbleibt.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 04.04.2023

    Als Buch bewertet

    Für mich war dieses Buch kein Fantasy-Roman, sondern eher eine Schauergeschichte.

    Das Buch ist wunderbar gestaltet, das Cover und die Illustrationen im Buch sind ganz toll..

    Die Stimmung des Buches ist düster, die Beschreibungen der Schausplätze sind sehr bildhaft und auch Olivia ist sehr gut beschrieben.

    Leider konnte mich die Geschichte aber nicht erreichen.

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  • 5 Sterne

    Nicole Katharina, 26.11.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum Gothik-Roman:
    Gallant
    Im Garten der Schatten

    Inhalt in meinen Worten:
    Olivia Prior erhält einen ganz besonderen Brief. Sie ist ein Waisenkind, dachte sie, doch als ein Brief eines Onkels kommt und sie aus dem Waisenhaus entkommen darf, und dort in dem neuen Zuhause ankommen darf, entpuppt sich das neue Zuhause nicht als Zuhause sondern als weiterer Ablehnungsort, doch warum ist das so? Und warum ist ihr Cousin so gar nicht gut auf sie zu sprechen? Ungewollt tätigt dabei Olivia ein paar Fehler, und entdeckt ihr grosses Geheimnis. Das alles wird dadurch erschwert das Olivia nicht reden kann, so wie man eben normalerweise die Sprache nutzt. Denn sie kann nicht sprechen. Sie hat noch eine weitere Begabung, sie kann Ghule sehen. Was es mit diesen auf sich hat und warum ihr auf dem Cover das Haus gleich zweimal seht und dabei die Farben eine wichtige Beachtung verdienen, das seht ihr, wenn ihr dieses Buch lest.
    Achtung, es könnte ein bisschen gruselig und doch auch fantastisch werden.

    Wie ich das Gelesene empfinde:
    Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen, einmal durch das Geheimnisvolle zum anderen weil die Autorin weiss, wie sie mich cachen muss, tatsächlich gab es jedoch in der Mitte einen Teil, wo ich kurz die Aufmerksamkeit verloren hatte, doch ganz schnell wieder in die Geschichte hinein finden konnte. Es ist eine Geschichte die unheimlich viele Facetten zu bieten hat, eine Geschichte die man zwischen den Zeilen finden kann, doch nicht nur das, sie ist eine Geschichte die Brücken überwindet, die zeigt wohin Verzweiflung führen kann, wie stark die Liebe ist und warum es manchmal nicht reicht, einfach nur seinen falschen Gedanken anzuhängen. Es ist eine Geschichte die in einer Zeit spielt wo die Einfachheit vorherrschend war, wo es nicht viel Tamtam gab und wo Elektrizität noch etwas besonderes war. Es ist eine Geschichte die zeigt, das man manchmal den Glauben an sich selbst auch nicht verlieren darf.

    Die Sprache:
    Ich finde den Schreibstil der Autorin faszinierend, bzw. wie die Übersetzerinnen diese Geschichte in die Deutsche Sprache führten. Denn hier ist das Wort künstlerisch angesetzt und die Worte haben noch eine Bedeutung, werden nicht unnötig verschwendet, sie sind ansprechend. Die Sätze sind kurz und bündig, selten gibt es Schachtelsätze. Sie sind mit anschaulichen Verben und Adjektiven versehen und so kann ich mir malerisch vorstellen, was ich da gerade lese. Zudem ist es im Buch leicht angeordnet, so dass das Lesen mir leicht fällt.

    Die Spannung:
    Ich empfand gerade durch das Geheimnisvolle die Geschichte sehr spannend, wenn auch am Ende leicht ahnend, wie diese Geschichte enden wird und was am Ende das Ergebnis sein wird. Es ist kein offenes Ende, die Geschichte wirkt abgeschlossen und doch frage ich mich, wie Olivia mit ihren Besonderheiten weiter umgehen wird, wie der Garten sich weiter entwickeln wird. Das finde ich schön das mir die Autorin dank ihrer Art und Weise mit ihrer Sprache zu spielen, so schöne Bilder vor Augen malte, so das ich direkt nach der Geschichte weiter überlege und mich weiterhin mit Olivia beschäftigen möchte. Zudem fand ich den Ort, wo die Geschichte spielt faszinierend, da doch einiges an Düsterkeit vorhanden ist und zeitgleich auch ganz viel Licht vorhanden ist.

    Der Charakter Olivia:
    Als Waisenkind wird sie im Waisenhaus gross, erhält einen Brief und findet an den Ort ihres Onkels, wo sie ihre eigene Geschichte weiter erfährt, dank eines kostbaren Tagebuchs. Doch das ist nicht alles, denn ihr Cousin ist nicht begeistert davon, das Olivia hier auftaucht und macht ihr das Leben an diesem Ort sehr schwer, doch es hat einen Grund warum das so ist. Denn Olivia hat eine besondere Gabe, eigentlich nicht nur eine, und diese Gabe kann etwas grundlegendes verändern, was vielleicht lieber nicht verändert werden sollte. Sie ist ein mutiges Mädchen, das ihre Geschichte ein Opfer sein könnte, doch sie steht aus dieser Berufung auf und weiss welche Schlüssel sie nutzen muss, um ihren Weg zu gehen, dabei ist sie zum Teil manchmal sehr neugierig und führt sich selbst in Gefahr und doch zeitgleich hat sie ein reines Herz, das ihr hilft ihren Weg zu gehen.

    Empfehlung:
    Für mich ist die Autorin eine Überraschung, sie ist anderes als die anderen Autoren*innen die ich sonst so lese, da sie etwas schafft, das ich so noch nicht sah, selbst wenn Geschichten mich an eine andere Geschichte erinnern oder gar Vertrautes in neuer Gestalt gewandelt wird, ist es doch eine besondere Geschichte. Denn mich erinnert diese Geschichte zum Teil an Oliver Twist, der ja ähnliches erlebte, ungefähr in der gleichen Zeitspanne unterwegs ist und doch ist Olivia eine ganz eigenständige und besondere Charakterin. Auch ist diese Geschichte um einiges anders als Oliver Twist, da diese Geschichte sich um andere Wesen als die Lebenden kümmert.

    Bewertung:
    Auch wenn ich im Mittelteil des Buches eine kurze Durststrecke hatte, kam ich am Ende gut an und fand die Geschichte stark, eben durch das "zwischen den Zeilen lesen", der Charaktere, und das Gesamtbild. Weswegen ich fünf Sterne gebe und doch ein wenig traurig bin, das diese Geschichte nun schon ein Ende gefunden hat.

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  • 5 Sterne

    Susi A., 07.04.2023

    Als Buch bewertet

    Nachdem mich ja Addie LaRue von V.E. Schwab so wahnsinnig begeistert hat, war ich natürlich auch wahnsinnig gespannt auf ihr neues Buch.
    Puh und da beginnt schon das Problem.
    Man kann es nicht anständig in Worte fassen, was es mit dir und deiner Gefühlswelt anstellt. Fakt ist nur, es macht definitiv etwas mit dir.

    Der Schreibstil der Autorin ist einfach magisch, unglaublich fesselnd und mitreissend. Ich liebe einfach ihre Art zu schreiben.
    Wie sie leere Seiten mit malerischen Bildern füllt ist sehr faszinierend und wunderschön zugleich.
    Die Atmosphäre ist hier wahnsinnig düster und drückend, was in meinen Augen aber grossartig passt.
    Wir begleiten hierbei Olivia. Olivia ist stumm. Und dann verschlägt es sie zum Stammsitz ihrer Familie, dem abgelegenen Gutshaus Gallant.
    Ich mochte Olivia sehr. Sie hat ein unglaublich feines Gespür. Nimmt zarte Nuancen wahr, die anderen verborgen bleiben. Sie ist sanft und mutig. Man kann nicht anders, als sie zu mögen.
    Auch Matthew hatte eine ganz besondere Art an sich, die sehr in den Bann zieht.
    Schmerzvoll, gebrochen und getrieben.
    Insgesamt bekommt man hier eine Vielfalt an Charakteren, die absolut für sich einnehmen.

    Als erstes muss ich unbedingt die wunderschönen Details und Illustrationen im Buch hervorheben. Denn dadurch wurde es noch atmosphärischer, noch tiefgreifender und intensiver.
    Man spürt es mit jeder Faser seines Herzens.
    Es ist sanft und zaghaft, aber zugleich auch sehr düster und beklemmend.
    Die Autorin hat hier eine ganz eigene Welt erschaffen, die so viel Magie und Faszination in sich birgt.
    Einerseits total kühl und unheilvoll, aber auf der anderen Seite auch sehr düster und zerbrechlich.
    Ich mochte diese Geschichte so unfassbar gern. Weil sie ihre eigene Tragik birgt.
    Voller Schmerz, Kummer und Pein.
    Es fällt leicht, sich in Olivias Gedanken- und Gefühkswelt hineinzufühlen. Man hängt förmlich an ihr fest und kann sich nicht davon lösen.
    Manchmal kam ich mir vor wie Alice im Wunderland, weil es so surreal und beängstigend war, ich mich gleichzeitig aber gar nicht mehr von dort fortbewegen wollte.
    Es ist verstörend und beängstigend, was in diesem Haus passiert und was es mit dir macht. Es zieht runter, ist so unglaublich schwer, aber trotzdem auch total schön.
    Jeder hat seine eigene Geschichte und manchmal muss man ihr einfach folgen.
    Und manchmal braucht es keine Worte, manchmal reicht es einfach zu fühlen.

    Fazit:
    Auch mit ihrem neuen Werk konnte mich V.E. Schwab wieder absolut begeistern und in den Bann ziehen.
    Gallant ist so viel, so atmosphärisch, tiefgreifend und zerbrechlich.
    Düster, mit einer unheilvollen Stille behaftet, die dich nicht loslässt.
    Es ist Magie, Faszination und Dunkelheit pur.
    Unbedingt lesen.

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  • 5 Sterne

    chuckipop, 01.06.2023

    Als Buch bewertet

    Fesselnd, düster und mysteriös - eine Geschichte voller Entdeckungen...!

    "Gallant" von (Victoria) V.E. Schwab ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei FISCHER Tor erschienen und umfasst 352 Seiten.

    Das Cover ist wunderschön gestaltet und auch das Design im Inneren des Buches gefällt mir sehr! Illustrationen, Schriftarten etc. sind passend zum Inhalt gewählt und unterstreichen die Geschichte vortrefflich.

    Olivia, ein stummes Waisenkind, besitzt nur noch das Tagebuch ihrer Mutter, dessen Inhalt ziemlich mysteriös ist und das Mädchen permanent beschäftigt. Worte, Zeichnungen, ohne Sinn und Verstand - so gern möchte sich Olivia ihrer Mutter nah fühlen. Ausserdem ist sie in der Schule eine Aussenseiterin und sehr einsam. Einzig die Ghuls kommen ihr nahe, allerdings sind das tote, entstellte Menschen, die ausser ihr niemand sehen kann...Als Olivia eines Tages den Brief eines Onkels erhält, sie möge nach Hause kommen, auf das Anwesen Gallant, ist sie zugleich ängstlich und aufgeregt - was wird das Mädchen dort erwarten?

    Gallant entpuppt sich als schönes, geheimnisvolles Anwesen, auf dem es viel zu entdecken gibt. Aber eines lernt Olivia schnell: ihr Onkel ist tot, der Brief stammt nicht von ihm und ihr Cousin Matthew will sie schnellstens wieder loswerden, wenngleich (oder gerade weil) sie eine Prior ist und Gallant somit ihr Zuhause ist. Und dann ist da noch die Dunkelheit...

    V.E. Schwab ist eine sehr bekannte Autorin, für mich war es allerdings das erste Buch von ihr. Ihr Schreibstil konnte mich direkt in ihren Bann ziehen und der geheimnisvollen, düsteren und mysteriösen Atmosphäre, die sie in ihrem Roman entstehen liess, konnte ich mich nicht entziehen. Die Location ist wunderschön, zugleich seltsam und voller Geheimnisse... Dann gibt es da im Garten diese Mauer, und auf der anderen Seite lauert...?!

    Faszinierend, wie dicht Licht und Schatten, Leben und Tod beienanderliegen und wie ähnlich sich alles ist - und doch so ganz anders...

    Mir hat besonders die aussergewöhnliche Art gefallen, wie sich Olivia beim Entschlüsseln des Tagebuches ihre Vergangenheit und die Familiengeschichte mehr und mehr offenbaren. Die Handlung wird gegen Ende ausgesprochen fesselnd und die Geschehnisse entwickeln sich rasant, doch darauf kann ich unmöglich näher eingehen, ohne zu spoilern - am Besten Du liest "Gallant" selbst und erlebst mit Olivia deren packende Story...

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  • 4 Sterne

    Hilal T., 03.05.2023

    Als Buch bewertet

    Olivia ist ein stummes Mädchen, dass in einem Waisenhaus lebt und Geister sehen kann. Das Einzige, was ihr von ihrer Familie geblieben ist, ist ein altes Tagebuch ihrer Mutter. Doch die Einträge sind eher verwirrend und rätselhaft. Eines Tages erhält sie einen Brief von einem Onkel, der sie zu sich zum Familiensitz einlädt. In der Hoffnung mehr über ihre Eltern in Erfahrung bringen zu können, macht sie sich auf den Weg. Doch der Ort, der sich endlich wie ein Zuhause anfühlen sollte, birgt ein grosses düsteres Geheimnis...

    Meine Leseerfahrung:
    Ich habe V.E.Schwab mit "Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" kennengelernt und habe mir daraufhin all ihre Bücher auf die Wunschliste gesetzt. Auf "Gallant" war ich schon sehr gespannt und hatte eine ähnlich gelagerte Geschichte erwartet. Doch dieses Buch ist gänzlich anders. Das Einzige, was es mit dem Vorgänger gemein hat, ist die wundervolle Erzählweise der Autorin, die einen völlig verzaubert und in eine andere Welt eintauchen lässt. So beginnt "Gallant" zwar sehr ruhig, aber dennoch schleichenderweise spannend. Und so denkt man sich: Wie kann dieses Buch bereits nach weniger als 300 Seiten enden? Denn die Story hat absolutes Potenzial und verdient eine tiefergehende Ausführung, als wie sie uns geboten wird.

    Olivia als stumme Protagonistin ist eine geniale Idee, die sicherlich schwierig umzusetzen war. Trotz Kommunikationschwierigkeiten kann sie sich aber dennoch mitteilen und ist eine durchaus beeindruckende und interessante Persönlichkeit. Auf ihr Handicap war ich definitiv nicht vorbereitet. Ich habe mich aber sehr schnell damit arrangiert, weil sie eben eine richtig gutgezeichnete Figur darstellt, die viel Raum einnimmt und sich durch verschiedene Situationen behaupten kann. Hingegen fand ich die übrigen Charaktere viel zu oberflächlich, eben zu untypisch oberflächlich für die Autorin, die sich normalerweise viel Mühe mit den Protagonisten gibt. Hier hat man eher das Gefühl, dass der Roman möglichst schnell beendet werden musste, und dies leider auf Kosten der Figuren und auch der Geschichte selbst gegangen ist.

    Dieses Buch hätte meines Erachtens viel umfangreicher sein müssen. Ich hätte mir sogar ein viel befriedigenderes Ende vorgestellt und ausgemalt, aber dennoch kann ich es nicht allzu schlecht bewerten, da die Geschichte um Olivia und Gallant grandios erzählt ist, weswegen ich wohl immer zu V.E.Schwabs Büchern greifen werde. Allerdings kommt das Buch nicht an Addie LaRue heran und gehört wohl eher zu den schwächeren Werken der Autorin.

    Fazit:
    Nach einem eher ruhigen Anfang steigert sich das Tempo der düsteren Geschichte um eine aussergewöhnliche Protagonistin und ein geheimnisvolles Anwesen. Trotz inhaltlicher Schwächen sehr atmosphärisch erzählt und mit kunstvoll gestalteten Illustrationen und entsprechendem Buchcover, ist "Gallant" sicherlich ein kleiner Schatz im Bücherregal.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 02.04.2023

    Als Buch bewertet

    Olivia Prior lebt in einem Waisenhaus und ist ziemlich einsam da. Sie kann nicht sprechen und die anderen Mädchen meiden sie, weil sie irgendwie anders ist. Aber sie sieht Wesen, die sie Guhle nennt. Diese Wesen sehen zwar irgendwie zombieartig aus, wollen ihr anscheinend aber nicht Böses. Sie können sie auch nicht berühren und wenn sie sie direkt anschaut, verschwinden sie. Sie darf sie immer nur aus den Augenwinkeln betrachten.

    Ausserdem hat sie das Tagebuch ihrer Mutter, das gegen Ende hin leider immer kryptischer wird und sie vor etwas warnt, das Gallant heisst. Olivia hat keine Ahnung, was das bedeuten soll.

    Doch alles ändert sich, als ein Brief eines Onkels eintrifft, der sie einlädt, auf sein Anwesen zu kommen. Sie wird Hals über Kopf in ein Auto verfrachtet, um die Reise anzutreten. Die Gouvernanten scheinen froh zu sein, sich des Mädchens entledigen zu können. Es ist bereits Abend, als sie an einem Herrenhaus ankommt, das seine Tore nur widerwillig öffnet. Olivia wird als Prior erkannt, aber erwünscht scheint sie nicht zu sein. Der Onkel ist bereits verstorben und ihr Cousin ist äusserst ablehnend. Nur die beiden Hausangestellten scheinen sich zu freuen, dass Olivia nach Hause kommt.

    So ist es an Olivia herauszufinden, was an diesem geheimnisvollen Ort vorgeht, warum ihre Mutter sie von dort Fernhalten wollte und wie sie es schaffen kann, nicht wieder vertrieben zu werden, denn sie fühlt sich eindeutig in Gallant zuhause.

    V. E. Schwab hat einen sehr atmosphärischen und düsteren Roman geschaffen. Bereits im Waisenhaus herrscht eine lebensfeindliche Stimmung. Alles ist grau in grau und die wenigen Farben die den Alltag durchdringen, werden von Olivia hervorgehoben und gewürdigt. Mal ist es ein kleines Blümchen, das ihre Aufmerksamkeit erregt, mal das Orange einer gestohlenen Mandarine. Die Autorin beschreibt die Szenerie sehr bildlich und man kann sich das triste Leben da gut vorstellen.

    Auch die Ankunft in Gallant ist ziemlich mysteriös. Es wird von Anfang an Spannung aufgebaut um das Geheimnis, das im Dunkeln zu lauern scheint. Der Spannungsbogen ist enorm und die düstere Atmosphäre hat mich beim Lesen komplett in ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen, was den grossen Showdown am Ende angeht, doch damit hat mich die Autorin leider enttäuscht. Der Schluss wird viel zu schnell abgehandelt und besticht dann nicht gerade mit Kreativität. Dadurch lässt mich das Buch etwas enttäuscht zurück.

    Da mir die Lektüre aber grossen Spass bereitet hat und ich den Roman sehr stimmungsvoll und stilistisch ansprechend wahrgenommen habe, vergebe ich dennoch 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Christina P., 17.04.2023

    Als Buch bewertet

    Geheimnis um ein mysteriöses Haus, mit leichtem Gothic-Touch
    Die 16-jährige Olivia Prior lebt in einem Waisenhaus, ist stumm und sieht eine Art Geister Verstorbener, welche sie selbst als Ghule bezeichnet. Die graue Eintönigkeit des Alltags versucht sie durch Zeichnungen angenehmer zu gestalten, Freundinnen hat sie im Waisenhaus keine. Dazu ist sie zu anders, auch wenn sie gelernt hat, sich gegen Gehässigkeit und Vorurteile zu behaupten. Als einzige Erinnerung an ihre Mutter besitzt sie deren altes Tagebuch, dessen Inhalt jedoch für Olivia äusserst rätselhaft ist. Nach Jahren erreicht ein Brief das Waisenhaus, in welchem ein Onkel Olivias sie auf dessen Herrenhaus Gallant einlädt. Für das Waisenhaus eine willkommene Gelegenheit, dieses merkwürdige Mädchen loszuwerden. Doch was wird Olivia auf Gallant erwarten?
    Die Atmosphäre des Romans ist stets ein wenig düster und gruselig, ohne ein wirklicher Gruselroman zu sein, eher Richtung Gothic. Olivia ist intelligent und weiss sich trotz ihres Handicaps mitzuteilen. Dennoch wird ihr Leben für sie auf Gallant nicht besser, von einem herzlichen Willkommen keine Spur und zu den bisherigen Geheimnissen ihrer Familie kommen weitere hinzu. An dieser Stelle wurd es auf Dauer nervig, dass die wenigen Bewohner Gallants ihr eine vernünftige Kommunikation regelrecht verweigerten, zumal alle anderen Charaktere neben Olivia von der Autorin keinerlei Charaktertiefe verliehen bekamen. Ziemlich enttäuschend, stattdessen werden diverse Bilder aus dem Tagebuch der Mutter locker bis zu dreimal im Buch wiederholt abgebildet. Den Platz hätte die Autorin für mehr Komplexität und Tiefe der Handlung nutzen sollen, um das Leseerlebnis emotionaler zu gestalten. Besonders zum Schluss hin hätte mehr Tiefe in der Handlung für einen stärkeren emotionalen Effekt gewirkt, dieser blieb bei mir leider aus und liess stattdessen unnötig viele, unbeantwortete Fragen zurück.
    Auch wenn die Autorin hier wieder diverse düstere und morbide Seiten des Lebens mit eingebaut hat, empfand ich die Erzählung oberflächlicher als ihre vorherigen Werke und würd das Buch daher nur mit 3,5/5 Punkten bewerten.

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  • 4 Sterne

    Martina S., 30.03.2023

    Als Buch bewertet

    Wow, das Cover! Ein Augenschmaus, der Lust auf mehr macht. Man will die Geheimnisse dieser Familie, dieses Anwesens lösen und sich tief hineinziehen lassen in diese aussergewöhnliche Story.
    Tatsächlich hat mich das Buch von der ersten Seite an gepackt. V. E. Schwab versteht sich rauf, mit ihren Worten eine düstere Stimmung aufzubauen. Zeile um Zeile wird es immer geheimnisvoller und mysteriöser. Auch Protagonistin Grace wird interessant beschrieben; kein klassischer Charakter, sondern eher einer, an dem man sich durchaus auch reibt. Ich mag facettenreiche Figuren und auch wenn ich nicht alles, was sie getan hat, gut fand, konnte ich es dennoch nachvollziehen. Mit teilweise angehaltenem Atem habe ich sie begleitet, mir immer wieder überlegt, wie alles zusammenhängt. Welches dunkle Geheimnis Gallant birgt. Manche Dinge haben sich mir recht schnell erschlossen, manche erst nach und nach, andere liessen mich mit Fragen zurück. Und das ist auch das grosse Manko bei diesem Roman, der mit tollen Grafiken, faszinierenden Stilelementen punktet: Das Ende ist für mich ein Mix auf Logiklücken und zu wenig Raum. Nachdem so viele Erwartungen geschürt wurden, die Spannung beinahe ins Grenzenlose getrieben wurde, kommt das Ende lieblos daher. Als hätte die Autorin schnell zum Ende kommen müssen. Frustrierend, denn ich denke, mit ein paar Seiten mehr hätte die Geschichte so viel gewonnen, ihr Potenzial ausschöpfen können. Dieses Buch klang nach einem Highlight, auf das ich mich richtig gefreut habe, doch nun bleibe ich ein wenig ernüchtert zurück. Vielleicht liegt es an meinem Alter, dieses Buch spricht vielleicht doch eher Jüngere an, oder daran, dass ich zu viel lese und meine Erwartungen zu hoch sind. Daher denke ich, jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Was der eine kritisiert, gefällt dem anderen äusserst gut.

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  • 4 Sterne

    Fairys Wonderland, 13.04.2023

    Als Buch bewertet

    Rezension „Gallant: Im Garten der Schatten“ von V. E. Schwab




    Meinung

    „Gallant - Im Garten der Schatten" stammt aus der Feder von V. E. (Victoria) Schwab. Mit diesem Buch war es auch meine erste Begegnung zu einer gefeierten Autorin. Doch es soll, trotz kleiner Kritikpunkte, nicht die letzte sein.

    Die Autorin entführt uns diesmal nach Gallant, an einen düsteren und gespenstigen Schauplatz mit Gothic-Feeling. Die schauerliche und unheimliche Atmosphäre wird durch den einnehmenden Stil perfekt eingefangen. Hinzu kommen noch die mystischen Zeichnungen aus dem Tagebuch von Olivias Mutter - und so war ich schnell im Bann dieser ungewöhnlichen Geschichte.

    Auch die Protagonistin selbst ist ungewöhnlich. Denn Olivia kann nicht sprechen und kommuniziert nur per Zeichensprache, was hier sehr gut umgesetzt wurde. Im Verlauf erfahren wir dann mehr über die dunklen Geheimnisse von Gallant und das Schicksal von Olivias Eltern. Das Geschehen baut sich jedoch recht langsam auf und trotz der Atmosphäre fehlte es mir stellenweise an Tempo.

    Der Showdown selbst fühlte sich dann wieder etwas zu rasch an und die Nebenfiguren blieben mir teils zu blass. Dennoch fühlte ich mich zumeist sehr gut unterhalten und tauchte in eine unheimliche und faszinierende Welt ein.



    Fazit

    „Gallant - Im Garten der Schatten" ist eine düstere und atmosphärische Mystery Story, die insbesondere mit Geheimnissen und ihrer gezeichneten Welt punktet. Stellenweise war mir die Ruhe zu viel des guten und die Nebenfiguren hätten mehr Farbe gebraucht. Dennoch kann ich diese ungewöhnliche Geschichte empfehlen.



    4 von 5 Sterne

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ramona P., 08.04.2023

    Als Buch bewertet

    Olivia Prior wächst in einem trostlosen Waisenhaus auf. Dort hat sie es nicht leicht, sie ist nämlich zum einen stumm und kann zum anderen die Geister von Toten in Form von Ghulen sehen. Das macht sie im Waisenhaus zu einer Aussenseiterin, weshalb die anderen Kinder sie weitgehend meiden. Aus diesem Grund vertieft sie sich oft in das Tagebuch ihrer Mutter – das einzige Erinnerungsstück das ihr noch geblieben ist. Doch dieses gibt eher Rätsel auf als dass es etwas erklären würde. Es ist nämlich voller wirrer Worte und seltsamer Zeichnungen. Als sie eines Tages ein Brief ihres Onkels erreicht, in dem er sie einlädt auf den Stammsitz der Familie Prior zu kommen, hofft Olivia dem Waisenhaus zu entkommen und gleichzeitig mehr über ihre Eltern in Erfahrung zu bringen. Doch bald merkt sie, dass Gallant kein schöner Ort ist, sondern dass etwas unfassbar Dunkles auf sie jenseits der Gartenmauer lauert.

    Ich hatte schon viel von V.E. Schwab gehört, vor allem über „Das unsichtbare Leben der Addie La Rue“ habe ich viel Positives mitbekommen. Umso mehr freute ich mich auf Gallant, mein persönlich erster Roman der Autorin. Allein schon das Cover machte mich neugierig. Die zwei Häuser, oben mit den blühenden Rosen und unten mit den verdorrten Ranken, lassen erahnen in welche Richtung die Geschichte geht. Und tatsächlich, die Atmosphäre ist von Anfang an sehr düster und teilweise auch beklemmend. V. E. Schwab schafft es mit ihrem bekannt poetischen Schreibstil sehr gut, Stimmungen und Gefühle rüberzubringen auch Orte und Landschaften wurden sehr eindrücklich geschildert.
    Das Buch beginnt sehr stark, wir lernen Olivia und ihren Alltag im Waisenhaus kennen und bekommen immer wieder verschiedene Einträge aus dem Tagebuch ihrer Mutter zu lesen. Das machte auf jeden Fall Lust auf mehr. Die Geschichte wird sogar noch spannender als sie den Brief ihres Onkels erhält und sie sich auf den Weg nach Gallant macht. Auch als sie dort ankommt und die Bewohner und das Haus kennenlernt, war ich noch voll dabei. Doch leider nahm die Geschichte irgendwann einen Verlauf, der mich teilweise schon etwas genervt hat. Es werden tausend Fragezeichen aufgestellt auf die man teilweise auch bis zum Schluss keine Antworten erhält. So etwas stört mich immer ein bisschen. Ich habe dann immer das Gefühl, dass mir etwas von der Geschichte entgeht und ich sie nicht in vollem Umfang erfassen kann. Mir ist es einfach lieber wenn am Ende alle Fragen beantwortet sind und die Geschichte zu einem guten Schluss kommt. Apropos Schluss, mit diesem war ich nämlich überhaupt nicht zufrieden. Der Showdown wurde viel zu schnell und einfach abgehandelt. Es fehlte hier einfach die Action.

    Fazit:
    Ein sehr düsterer und atmosphärischer Roman mit einem tollen Schreibstil, der sehr vielversprechend startet aber im Laufe der Geschichte an Dynamik verliert und dessen Ende leider nicht ganz gelungen ist.

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  • 3 Sterne

    hapedah, 05.04.2023

    Als Buch bewertet

    Olivia Prior lebt in einem Waisenhaus, da sie nicht sprechen kann, wird sie von den anderen Mädchen meistens gemieden, auch von den strengen Gouvernanten geht keinerlei Zuneigung für ihre Schützlinge aus. Als eines Tages ein Brief von Olivias Onkel eintrifft, der das einsame Mädchen auf den Familienwohnsitz einlädt, hofft sie auf eine bessere Zukunft, doch ihre Ankunft in Gallant wird von den Hausbewohnern eher skeptisch betrachtet. Olivias Cousin Matthew zeigt sich sogar unverhohlen abweisend, gleich am nächsten Morgen soll sie wieder abreisen. Olivia allerdings, die bereits im Heim Geister sehen konnte, will bleiben und mehr über ihre Eltern herausfinden, ganz besonders seit sie im Haus dem Ghul ihrer Mutter begegnet ist.

    "Gallant" von V. E. Schwab hat mich anfangs recht schnell in seinen Bann gezogen, bereits nach wenigen Sätzen formten sich in meinem Kopf Bilder von Olivia und ihrem trostlosen Leben in dem Waisenhaus (das ich zeitlich immer noch nicht ganz einordnen kann, denn besonders im Heimalltag schien die Zeit irgendwo im 19. Jahrhundert stehen geblieben zu sein, dennoch gab es bereits Autos, die aber scheinbar noch nicht allzu verbreitet waren). Olivia habe ich gemocht, trotz mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten - niemand im Waisenhaus hatte sich die Mühe gemacht, die Gebärdensprache zu lernen - fand sie immer wieder Wege, sich auszudrücken. Alle anderen Figuren hier sehe ich eher als Hintergrundgestaltung an, für meinen Geschmack hätten sie etwas umfassender beschrieben sein dürfen. Auch über die Bewohner Gallants habe ich nur exakt so viel erfahren, wie für den Fortgang der Handlung vonnöten war, so dass ich keine wirkliche Bindung zu den Personen aufbauen konnte.

    Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits aus einem ihrer anderen Werke und auch dieses Mal fand ich die atmosphärische, teilweise etwas poetische Erzählweise durchaus fesselnd. Allerdings hat mich das Buch eher an eine Gruselgeschichte für Jugendliche erinnert, als an einen Fantasyroman, es gab einige Dinge (auch im übersinnlichen Bereich), die einfach als gegeben hin gestellt waren. Das Ausbleiben von späteren Erklärungen oder Auflösungen hat meinen Eindruck, dass die Geschichte für eine jüngere Zielgruppe gedacht sein könnte, noch verstärkt. Das Ende kam überraschend plötzlich, von diesem knapp abgehandelten Finale war ich entsprechend enttäuscht. Mit ca. 350 Seiten war das Buch nicht so umfangreich, dass ein paar Seiten mehr für den Abschluss den Rahmen gesprengt hätten, meine (zugegeben recht hohen) Erwartungen, die ich an die Autorin hatte, konnte der Roman daher leider nicht erfüllen.

    Fazit: Wenn man die Geschichte von Anfang an als jugendlichen Gruselroman ansieht und nicht, wie beworben, als Fantasy, kann man besonders durch den wundervoll atmosphärischen Schreibstil durchaus gut unterhalten werden. Lediglich das schnell abgehandelte Finale hat das Lesevergnügen meiner Meinung nach deutlich geschmälert.

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  • 3 Sterne

    Hortensia13, 24.12.2023

    Als eBook bewertet

    Olivia Prior wächst in einem Waisenhaus auf. An ihre Eltern erinnert sie nicht, nur ein Tagebuch ihrer Mutter ist ihr geblieben. Mittlerweile kennt sie jeden Eintrag und jeden seltsamen Tintenfleck auswendig. Wie gerne würde sie diese enträtseln. Erschwerend kommt hinzu, dass sie mit niemanden darüber reden kann. Sie kommuniziert nur mit einer alten Schiefertafel. Dafür sieht Gule, die die Lebenden beobachten. Doch ihr monotones Leben ändert sich, als ein Brief von ihrem Onkel in der Schule eintrifft, der sie auffordert, bei ihm zu leben. Olivia nimmt diese unerwartete Chance an, um endlich eine Familie zu haben. Sie ahnt aber nicht, dass der Preis dafür sehr hoch sein wird.

    Die Autorin V. E. Schwab entführt den Leser auf einen alten, verzauberten Landsitz. Die Geschichte ist durchgehend bedrückend und düster. Diese Stimmung gefiel mir sehr gut, leider fand ich die Handlung dafür langatmig und wenig spannend. Erst am Ende kommt die Handlung richtig in Fahrt, aber es bleiben trotzdem noch viele Fragen im Schatten.

    Mein Fazit: Es war nicht meine Geschichte, aber Fans von düsteren Spukgeschichten finden sicher einen Gefallen daran. 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    read.and.create, 15.02.2024

    Als Buch bewertet

    „Im Garten der Schatten.“

    Die Geschichte bietet eine interessante Idee mit vielen kreativen Elementen, jedoch konnte sie bei mir nicht das erhoffte Mass an Begeisterung hervorrufen. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, denn der Roman ist mit einer faszinierenden Grundidee ausgestattet. Leider schöpft er meiner Meinung nach nicht das volle Potenzial aus. Es fehlt mir einfach jenes besondere Element, das aus einem guten Buch ein herausragendes macht. 🌹

    Die Spannungsbögen sind gelungenen und durch die flüssige Schreibweise lässt es sich richtig gut und schnell lesen. Der Schreibstil von V. E. Schab gefällt mir nach wie vor gut.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meliha K., 08.05.2023

    Als Buch bewertet

    Unheimliche Atmosphäre, lange Einleitung und zu hohe Erwartungen

    Olivia ist eine stumme Waise und war schon immer sehr einsam. Als sie plötzlich einen Brief von ihrem Onkel erhält, freut sie sich schon irgendwie darauf, ihn kennenzulernen, auch wenn sie niemandem traut. Doch als sie auf dem Anwesen "Gallant" ankommt, wird sie nicht gerade freudig empfangen, dafür erwarten sie viele neue Geheimnisse. Auch die Ghule - halb verwesene Leichen, die nur Olivia sehen kann - benehmen sich hier anders als im Waisenhaus.

    Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, weil ich schon viele Bücher der Autorin gelesen habe, diese waren immer spannend und hatten oft auch etwas Besonderes an sich. "Gallant" war nun das erste Buch von ihr, das mich eher enttäuscht hat. Ich muss zugeben, dass mich der Klappentext kaum angesprochen hat und ich eigentlich nur darauf vertraut habe, dass die Autorin das Beste draus machen wird.

    Leider bin ich aber nicht wirklich ein Fan von Horror. Die Atmosphäre ist unheimlich, besonders durch die Ghule und auch Olivias Sicht auf die Dinge, und generell hat es mich sehr an "Pans Labyrinth" erinnert. Das Buch hat schon sehr wenige Seiten, dazu kommen noch ganzseitige Illustrationen und ein paar Tagebucheinträge, wodurch es noch kürzer wird. Dazu lässt man sich auch sehr viel Zeit; das Buch hat eine sehr lange Einleitung und erst zum Ende hin wird das Tempo angezogen und da fand ich es dann auch spannender. Auch das Finale fand ich eigentlich gelungen, aber insgesamt konnte mich das Buch leider nicht überzeugen.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elchi130, 30.03.2023

    Als Buch bewertet

    Hat mich inhaltlich leider nicht erreicht

    Olivia Prior wächst in einem Waisenhaus auf. Die einzige Erinnerung an ihre Eltern ist ein Tagebuch ihrer Mutter. Doch eines Tages erreicht sie ein Brief ihres Onkels, der sie einlädt nach Gallant, ian den Stammsitz ihrer Familie, zu kommen. Sofort wird sie aus dem Waisenhaus in die Obhut ihrer Familie entlassen. Doch dort angekommen, muss sie feststellen, dass nichts so ist, wie sie es erwartet hat.

    Zunächst einmal möchte ich hervorheben, dass der Schreibstil der Autorin V.E. Schwab in vielerlei Hinsicht bemerkenswert ist. Ihre Formulierungen sind wohlgeschliffen, teilweise schon poetisch. Zudem verbindet sie verschiedene Erzählstile gekonnt und mit scheinbarer Leichtigkeit miteinander. So ergänzt sie den Haupttext ihrer Geschichte durch Tagebuchaufzeichnungen, gezeichnete Bilder und einen Spiegelbildtext, der in weisser Schrift auf schwarzem Grund erscheint. Das alles sind tolle Elemente, die ihren Erzählstil für mich besonders, ja fast einzigartig machen. Besonders die wiederholte, geschickte Einbindung des Tagebuchs und das damit erreichte tiefere Verständnis für die Geschichte bei mir als Leserin, habe ich sehr faszinierend gefunden.

    Doch leider konnte das Buch „Gallant – Im Garten der Schatten“ mich inhaltlich nur selten erreichen. Nämlich in den oben genannten Momenten, wenn die Autorin mit den verschiedenen Stilmitteln spielte. Ansonsten herrschte oft ein beschreibender Erzählstil vor, der mich ermüdet hat und durch den keinerlei Interesse für das Geschehen in mir aufkam.

    Zudem bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich dem Genre des Schauerromans nichts abgewinnen kann. Einen Ort oder ein Gebäude als etwas Böses zu betrachte oder einen Fluch für alles verantwortlich zu machen, was geschehen ist bzw. noch geschieht, finde ich einfach nicht spannend. Für die unheimliche, bedrohliche oder albtraumhafte Atmosphäre bin ich offenbar nicht empfänglich, da sie vor allem durch Beschreibungen hervorgerufen wird. Einen Schreibstil der von Beschreibungen lebt, empfinde ich jedoch als sehr distanziert, sodass ich von oben auf das Geschehen schaue und nicht mittendrin bin.

    Positiv möchte ich noch anmerken, dass bei diesem Buch das Cover perfekt zum Inhalt passt. Das ist eher selten der Fall, weshalb ich es hier hervorheben möchte.

    Fazit: Insgesamt kein Buch für mich, da mich der Inhalt über weite Strecken nicht erreichen konnte, sondern gelangweilt hat. Obwohl mich die Autorin mit ihrem gekonnten Jonglieren unterschiedlicher Erzählstile begeistern konnte.

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