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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bettina H., 03.11.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Leben für die Kinder Tibets
    Autor: Tanja Polli

    Inhalt: „Tendol Gyalzur ist noch ein Kind, als sie 1959 auf sich allein gestellt aus Tibet fliehen muss. Auf dem beschwerlichen Weg über die Pässe des Himalajas verliert sie ihre Eltern und ihren Bruder. Jahre später nimmt sich der Dalai Lama des Waisenmädchens persönlich an, schickt es nach Deutschland, wo es zusammen mit elf anderen tibetischen Waisen in Wahlwies in einem Pestalozzi-Dorf aufwächst. Nachdem Tendol ihren späteren Mann Lobsang Tsultim Gyalzur kennen gelernt hat, kommt sie in die Schweiz. Die beiden heiraten und werden Eltern von zwei Buben. Als die Söhne vierzehn und sechzehn Jahre alt sind, kehrt Tendol zum ersten Mal nach Lhasa zurück. Allein. Sie steht vor dem Potala-Palast und realisiert, dass an diesem heiligen Ort Kinder auf der Strasse leben, hungern. Kinder, wie sie eines war. Tendol kann nicht anders, sie bleibt. Mit ihren bescheidenen Ersparnissen eröffnet sie das erste Waisenhaus Tibets. Heute sind Tendol und Lobsang Ersatzeltern von über dreihundert tibetischen und chinesischen Kindern. Ihre Söhne, für die Tendols Entscheid, in Tibet zu bleiben, anfangs schwer zu verstehen war, unterstützen sie heute mit all ihrer Kraft. Der ältere, Songtsen, lebt heute im tibetischen Hochland und hat dort die erste Craft-Beer-Brauerei Tibets eröffnet, die ein Ausbildungs- und Arbeitsort für ehemalige Heimkinder ist. Der jüngere, Ghaden, lebt in der Schweiz und fördert das Projekt von hier aus. Was die beiden an ihrer Mutter besonders schätzen, ist ihr selbstloses Engagement für das Wohl hilfsbedürftiger Kinder.
    Autorin Tanja Polli erzählt in eindrucksvoller Weise die beeindruckende Geschichte der Tibeterin Tendol Gyazur. Diese hat sie in vielen Zusammenkünften sowohl in Tibet als auch in der Schweiz durch Interviews mit deren Familie, allem voran Tendols Ehemann Lobsang und die beiden Söhne Songtsen und Ghaden zusammengetragen.“

    Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er lässt sich sehr flüssig lesen und man bekommt einen sehr guten Eindruck von den jeweiligen Situationen. Hauptaugenmerk ist anfangs Tendols Flucht aus Tibet und später der Aufbau des Kinderhilfswerks in Tibet. Tendol startet mit dem Kinderhilfswerk als gestandene Ehefrau und lässt kurzerhand ihren Ehemann und Söhne allein zurück in der Schweiz. Ihre Hartnäckigkeit hat mich richtig beeindruckt, denn es gibt so viele Situationen, bei denen manch anderer sicher aufgegeben hätte. Auch die Passagen, als ihre inzwischen erwachsenen Söhne zu Wort kommen, empfand ich sehr emotional. Der Familienzusammenhalt, vor allem auch die der vielen ehemaligen Waisenkinder hält bis zum heutigen Tage an.

    Des Weiteren bekommt man einen tiefen Einblick in die tibetische Kultur, in deren Traditionen und Bräuche, so hat man viele Entscheidungen, Beweggründe und Situationen besser verstehen können.

    Im Mittelteil des Buches befinden sich sehr viele Fotos aus Tibet und der Schweiz der Familie Gyalzur. Das hilft ungemein beim Lesen, vor allem für „die Bilder im Kopf“.

    Ich habe Tendol und ihre Familie lesetechnisch sehr gerne begleitet, es war für mich eine Reise auf unbekannten Terrain und ich kann dieses Buch für Menschen, die sich für fremde Länder und deren Kulturen interessieren uneingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 02.11.2019

    Als Buch bewertet

    Andere Länder, definitiv andere Sitten

    Tendol kommt als Kind zusammen mit anderen elf tibetischen Waisen, ausgesucht vom Dalai Lama persönlich, nach Wahlwies (Deutschland), wo sie in einem Pestalozzi-Dorf aufwächst. Später heiratet sie Lobsang Gyalzur und zieht in die Schweiz, wo sie eine Familie gründen. Als die beiden Jungs vierzehn und sechzehn Jahre sind, fliegt Tendol zum ersten Mal nach Lhasa zurück. Sie sieht die hungernden Strassenkindern und weiss, dass sie handeln muss. Sie will bleiben und für diese Kinder sorgen! Ein Waisenhaus soll gegründet werden… und die Familie in der Schweiz?

    Erster Eindruck: Das Cover des Schutzumschlages mit einer sympathisch lächelnden Frau und das kleine Kind, das schmutzig und verstrubelt wirkt, hat etwas Anrührendes (obwohl ich kein Fan von Schutzumschlägen bin)… gefällt mir. Im Mittelteil des Buches hat es zahlreiche Fotos – immer ein Plus bei Erfahrungsberichten.

    Mir hat schon das einleitende Zitat gefallen: „Ein guter Mensch zu sein, hängt weder von Religion, Status, Rasse, Hautfarbe noch von politischen Ansichten ab. Für mich geht es allein darum, wie du andere behandelst.“ Ja, das stimmt.

    Die Geschichten über Tendol und ihren späteren Mann Lobsang als Kinder und Jugendliche waren sehr eindrücklich. Tendol wurde z.B. bei der Flucht einfach so irgendwo „abgeladen“ und die Begleiter verschwanden – Tendol konnte sie jedoch wieder einholen. Lobsangs Familie gehörte zu einer wohlhabenden Familie: viele Ländereien, viel Vieh, etliche Mitarbeiter. 1963 landen die beiden in Deutschland. Ich musste schmunzeln, als sie unabhängig voneinander sagten, dass sie Kartoffeln und die rohen grünen Blätter (Salat) nicht mochten.
    Als Tendol sich entscheidet, in Tibet bedürftige Kinder aufzunehmen, war das keine einfache Situation für Lobsang und die Kinder. Tendol war mutig (übermütig?), ein solches Unterfangen auf die Beine zu stellen, ohne sich vorher wirklich überlegt zu haben, was sie genau will und wie sie es auch finanzieren kann. Ein bisschen naiv ist ihr Start schon. Und nur dank der Familie in der Schweiz zu stemmen.

    Es gibt sehr viele Einblicke in die tibetische Kultur, wie z.B.:
    - In Tibet ist der persönliche Geburtstag nicht wichtig; alle Tibeter werden zum tibetischen Neujahr ein Jahr älter.
    - Tendol hatte Angst, ihr Examen nicht zu schaffen, denn sie hätte Schmach über ihr Land gebracht! Wow, ich habe bei Prüfungen noch nie daran gedacht, dass mein Land ein Problem damit hätte.
    - Eine Tibeterin hat einen Tibeter zu heiraten, denn wenn sie einen Europäer heiraten würde, wäre das das Schlimmste für Seine Heiligkeit und Tibet. Das ist für mich schon sehr fremd. Einerseits heisst es, dass die Buddhisten offen für andere sind, aber andererseits verschliessen sie sich damit ja gegenüber anderen.
    - Der Aberglaube und die Dämonen spielen eine grosse Rolle.

    Tendol hat etwas sehr Bestimmendes, Vereinnahmendes an sich. Aber das war vielleicht auch nötig, um eine solche Aufgabe zu stemmen. Es war interessant, die Familie Gyalzur auf dieser „Reise“ zu begleiten – ich wünsche ihr alles Gute. Mir haben zwischendurch übrigens ein paar Jahreszahlen gefehlt; die hätten mir geholfen, alles ein bisschen besser einzuordnen. Am berührendsten waren für mich die Beiträge der Söhne Songtsen und Ghaden.

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  • 4 Sterne

    2 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lynas_lesezeit, 16.11.2019

    Als Buch bewertet

    "Ein Leben für die Kinder Tibets - Die unglaubliche Geschichte der Tendol Gyalzur" von Tanja Polli ist vor allem eines: interessant.

    Als ich auf das Buch aufmerksam geworden bin, war ich sofort fasziniert von der Geschichte. Tendol schien eine sehr starke, inspirierende Frau zu sein. Gerade das hat mich an diesem Buch begeistert, mein Interesse geweckt. Es geht nicht um fiktive Figuren, sondern eine reale Frau mit ihren Idealen, Träumen, Ängsten.

    Beim Lesen wird dann auch schnell klar, dass Tendol zwar, wie vermutet, stark und inspirierend, aber ganz bestimmt keine Heldin ist. Sie ist ein Mensch wie du und ich mit all den Schwächen, aber auch Stärken, nicht perfekt, aber voller Überzeugung, etwas zurückgeben zu wollen. Denn Tendol hatte Glück im Unglück. Nachdem sie aus Tibet fliegen musste und dabei ihre Familie verloren hat, wurde sie auserwählt in Deutschland ausgebildet zu werden, um dann später dem Wohl Tibets zu dienen. "Vergiss niemals dein Volk [...] Arbeite hart und kehre eines Tages nach Tibet zurück, um jenen zu helfen, die nicht so viel Glück hatten, wie du." Dieser Satz hat sich unbewusst tief eingeprägt. Tendol kehrt tatsächlich zurück nach Tibet und beginnt ihr 'Leben für die Kinder Tibets'. Dafür lässt sie dann auch ihre pubertären Söhne und ihren Mann in der Schweiz zurück. "Heute sei ihr bewusst, dass ihre Entscheidung, sich in der Ferne zu engagieren, für ihre Familie schwierig gewesen sei."

    Der Start in das Buch war für mich etwas holprig. Es ist zu Beginn sehr nüchtern gehalten und bringt viele Fakten mit. Da es wenig emotional geschrieben ist, zog es mich nicht so in den Bann, wie ich es vermutet hätte. Nach einigen Seiten wird jedoch klar, dass Tibet eine ganz andere Kultur und Lebensweise vermittelt. Vieles erscheint fremdbestimmt und wenig emotional. Das ist für einen Leser aus einer anderen Kultur ungewohnt. Schnell wurde dadurch jedoch deutlich, dass der Schreibstil dazu gut passt.

    Sehr interessant und neu für mich war, etwas darüber zu erfahren, dass Kinder aus Tibet nach Deutschland geschickt wurden. Die Zerrissenheit zwischen den Kulturen wird eindrucksvoll herausgearbeitet. Immer wieder stösst man beim Lesen auf ungewöhnliche Passagen, die mich verwundert zurück gelassen haben. Aber gerade das macht auch den Reiz von Büchern über reale Personen aus. Es ist sehr interessant zu sehen, welche Unterschiede es gibt, wie andere leben und welche Ansichten sie vertreten.

    "Ein Leben für die Kinder Tibets - Die unglaubliche Geschichte der Tendol Gyalzur" von Tanja Polli ist durchaus lesenswert und sehr interessant. Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die sich für wahre Lebensgeschichten interessieren.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pimpy2502, 16.11.2019

    Als eBook bewertet

    An ihre Kindheit hat Tendol nur wenig Erinnerung. Sie weiss weder, wann sie geboren wurde, noch wer ihre Eltern sind. Als im Jahr 1959 der Dalai Lama und viele Tibeter nach Indien fliehen, ist unter den Flüchtigen auch Tendols Familie. Diese verliert Tendol im Getümmel aus den Augen und sieht sie nie wieder. Dennoch schafft sie es nach Indien, von dort aus sie mit anderen Kindern nach Europa gebracht wird. Dort lernt sie ihren Mann kennen und dort reift auch der Entschluss, den Kindern Tibets zu helfen…

    Auch wenn ich Tendols Handlungen in Bezug auf ihre eigene Familie manchmal nicht ganz nachvollziehen kann, ziehe ich den Hut vor diesen Löwenfrau! Mit welchem Willen sie das Projekt „Kinderheim“ ins Leben gerufen hat, sich nicht von Behörden oder finanziellen Hürden hat unterbringen lassen – das verdient grossen Respekt. In diesem wunderbaren Buch bekommt man Einblicke in Tendols Kindheit, ihre Familie und natürlich in ihr Lebenswerk. Dabei begegnet man berührenden Schicksalen, bei welchen ich das ein oder andere Mal zur Taschentuchbox greifen musste. Oftmals spielt auch die Politik Tibets/Chinas und die tibetische Kultur eine grosse Rolle. Hierauf wird im Buch natürlich auch eingegangen, aber das im sachlich-informativen Stil.

    Man merkt, dass sich die Autorin Tanja Polli vielmals mit Familie Gyalzur zusammengesetzt und sich auch vor Ort in Tibet ein Bild gemacht hat. Das Buch ist in einem flüssig zu lesenden, aber gleichzeitig auch fesselnden Schreibstil verfasst. Man hat das Gefühl „dabei“ gewesen zu sein. Sie hat den Spagat wunderbar geschafft, ein authentisches Buch zu schreiben, bei dem auch die Emotionen gut rüberkommen.

    Mit einem Zitat Tendols aus dem Buch möchte ich meine Rezension abschliessen: „Gerade, wenn es uns gut geht, vergessen wir gern, wie unsicher unser Leben ist und dass wir jeden Tag alles verlieren können… alles, sogar das Leben selbst“. Ich kann dieses tolle Buch jedem sehr ans Herz legen. Man erfährt viel über die Menschen und auch die Kultur in Tibet – und was man mit Willensstärke alles erreichen kann.

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