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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SLovesBooks B., 14.12.2015

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist etwas Besonders. Man merkt gleich auf den ersten Seiten wie viel Herzblut die Autorin in dieses über 1000 Seiten lange Werk gesteckt hat. Es ist alles sehr stark durchdacht und bis ins Kleinste konstruiert und verstrickt. Für einen Debutroman ist das sehr bemerkenswert. Das Buch beinhaltet wesentlich mehr Charaktere als es so üblich ist. Ausserdem wird es aus mehreren Perspektiven erzählt. Das ist auch ein Kritikpunkt den ich habe: Man darf nicht den Überblick verlieren und muss sich sehr konzentrieren jeden Handlungsstrang vollkommen nachvollziehen zu können, sobald man etwas vertauscht oder nicht so recht einordnen kann, können Verständnisschwierigkeiten auftreten. Nichtsdestotrotz ist es interessant ein so durchdachtes Buch zu lesen. Man weiss nie so recht was man glauben soll und verfolgt die Geschichte sehr nachdenklich.

    Leider gab es auf diesen 1000+ einige Längen. Auch wenn es meistens spannend geschrieben ist, kann es in seiner Gesamtheit in dieser Hinsicht nicht überzeugen. Gerade, wenn man als Autor ein derart umfangreiches Buch schreibt, sollte man den Leser nicht über weite Teile mit ausschweifenden und nicht weiterbringenden Gesprächen sowie zu ausführlichen Beschreibungen konfrontieren. Der Text ist stellenweise sehr schleppend lesbar. Flüssig ist die Sprache meiner Ansicht nach nicht. Die Autorin ist bemüht kunstvoll zu formulieren und altertümlich sowie bildungssprachlich zu schreiben, was oft zu umständlichen Schachtelsätzen sowie zu vielen (altertümlichen) Fremdwörtern und Redewendungen führt. Jedoch finde ich, dass gerade diese Herangehensweise die Authentizität eines historischen Romans unterstreicht.

    Die Charaktere sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und aussagekräftig sowie vielschichtig.

    Das Ende hat mich etwas enttäuscht. Ich habe mit einer umfangreicheren Auflösung gerechnet. So sind leider noch viele Fragen offen geblieben. Es hätte auch besser zum Umfang des gesamten Textes gepasst. Leider habe ich das Gefühl, dass sie sich am Ende etwas kürzer fassen musste, wodurch das Potential, welches die Autorin durch den intensiven und detailreichen Anfang aufgebaut hat, am Ende leider nicht gänzlich ausgenutzt wird.

    Insgesamt hat mir die Geschichte des Buches sehr gefallen. Sie war einfallsreich und äusserst strukturiert. Der Schreibstil ist kunstvoll. Ein nachhaltig sehr nachdenklich stimmendes Buch.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SLovesBooks B., 14.12.2015

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist etwas Besonders. Man merkt gleich auf den ersten Seiten wie viel Herzblut die Autorin in dieses über 1000 Seiten lange Werk gesteckt hat. Es ist alles sehr stark durchdacht und bis ins Kleinste konstruiert und verstrickt. Für einen Debutroman ist das sehr bemerkenswert. Das Buch beinhaltet wesentlich mehr Charaktere als es so üblich ist. Ausserdem wird es aus mehreren Perspektiven erzählt. Das ist auch ein Kritikpunkt den ich habe: Man darf nicht den Überblick verlieren und muss sich sehr konzentrieren jeden Handlungsstrang vollkommen nachvollziehen zu können, sobald man etwas vertauscht oder nicht so recht einordnen kann, können Verständnisschwierigkeiten auftreten. Nichtsdestotrotz ist es interessant ein so durchdachtes Buch zu lesen. Man weiss nie so recht was man glauben soll und verfolgt die Geschichte sehr nachdenklich.

    Leider gab es auf diesen 1000+ einige Längen. Auch wenn es meistens spannend geschrieben ist, kann es in seiner Gesamtheit in dieser Hinsicht nicht überzeugen. Gerade, wenn man als Autor ein derart umfangreiches Buch schreibt, sollte man den Leser nicht über weite Teile mit ausschweifenden und nicht weiterbringenden Gesprächen sowie zu ausführlichen Beschreibungen konfrontieren. Der Text ist stellenweise sehr schleppend lesbar. Flüssig ist die Sprache meiner Ansicht nach nicht. Die Autorin ist bemüht kunstvoll zu formulieren und altertümlich sowie bildungssprachlich zu schreiben, was oft zu umständlichen Schachtelsätzen sowie zu vielen (altertümlichen) Fremdwörtern und Redewendungen führt. Jedoch finde ich, dass gerade diese Herangehensweise die Authentizität eines historischen Romans unterstreicht.

    Die Charaktere sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und aussagekräftig sowie vielschichtig.

    Das Ende hat mich etwas enttäuscht. Ich habe mit einer umfangreicheren Auflösung gerechnet. So sind leider noch viele Fragen offen geblieben. Es hätte auch besser zum Umfang des gesamten Textes gepasst. Leider habe ich das Gefühl, dass sie sich am Ende etwas kürzer fassen musste, wodurch das Potential, welches die Autorin durch den intensiven und detailreichen Anfang aufgebaut hat, am Ende leider nicht gänzlich ausgenutzt wird.

    Insgesamt hat mir die Geschichte des Buches sehr gefallen. Sie war einfallsreich und äusserst strukturiert. Der Schreibstil ist kunstvoll. Ein nachhaltig sehr nachdenklich stimmendes Buch.

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  • 4 Sterne

    18 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melia R., 14.12.2015

    Als Buch bewertet

    Ich will gar nicht so viel über den Inhalt verraten, aber das Buch nimmt uns mit in die Goldgräberwelt von Hokitika. Man sollte hier aufgrund des Klappentexts keine romantische Liebesgeschichte erwarten - das war nämlich damals mein erster Gedanke. So viel Liebe und Gefühl erreicht uns in dieser Geschichte nämlich nicht so wie man vielleicht denkt. Ich finde es nicht schlimm, aber ich hatte dennoch etwas mehr Emotion erwartet. Aber wenn man das weiss, dann kann man anders an die Geschichte herangehen, denke ich.

    Direkt zu Beginn bemerkt man den unglaublich mitreissenden Schreibstil der Autorin. Es handelt sich hier definitiv nicht um ein Buch, welches man mal eben so nebenbei liest. Die zahlreichen Schachtelsätze und Fremdwörter verlangen ein sehr konzentriertes Lesen, aber das Buch wird dadurch auf gar keinen Fall anstrengend. Jeder Charakter ist in sich schlüssig erklärt. Jeder Charakter hat Eigenheiten und Makel und zwar bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Ich habe noch nie ein Buch erlebt, in dem es so viele Charaktere gab, die im Detail so klar voneinander abgegrenzt werden können. Das finde ich wirklich bewundernswert. Die Geschichte zeigt uns dann die ganzen Verstrickungen und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Charakteren. Man kann miträtseln, man kann mitfiebern, aber man darf nicht den Faden verlieren ;) Mich hat der Inhalt absolut mitgerissen und ich bin einfach begeistert, was die Autorin sich da alles einfallen lassen hat.

    Am Ende muss ich leider einen Stern abziehen, da ich finde, dass das Potential zum Ende hin nachgelassen hat. Man hat das Gefühl, dass die Autorin am Anfang alles im Detail erklären wollte und am Ende aber leider keinen Platz mehr für den Rest hatte. Das Ende und insbesondere 1-2 Szenen hätte ich gerne richtig im Detail erlebt. Das bleibt leider verwehrt. Das führt bei mir dazu, dass einige Fragen offen bleiben und ich leicht enttäuscht zurück gelassen werde.

    Insgesamt kann man aber sagen, dass wir hier eine besondere Geschichte erleben, die einem insbesondere zeigt, wie das Leben manchmal so spielt. Viele Menschen im Leben sind mit kleinen Zusammenhängen miteinander verbunden. Wenn wir eine Abzweigung nehmen, kann es passieren, dass wir eine andere verpassen oder einen Menschen verpassen, der auf der Suche nach uns war. Oder wir geraten in eine Sackgasse, aus der wir nicht so leicht entfliehen können. Irgendwie geht es um Schicksal, aber auch Zufall. Diese inhaltliche Thematik hat mich wirklich berührt.



    Fazit:

    Eine besondere Geschichte, die insbesondere durch den Schreibstil der jungen Autorin fasziniert. Das Buch lebt durch die ausgeklügelten Charaktere, ihre Verstrickungen und die detaillierten Beschreibungen. Zum Ende hin lässt meiner Meinung nach das Potential nach, da an Details gespart wird. Da auf diese Weise Fragen für mich offen bleiben, muss ich schweren Herzens einen Stern abziehen und vergebe 4 Sterne. Dennoch ist es eins der besten Bücher des Jahres 2015!

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thalke H., 13.12.2015

    Als Buch bewertet

    Das Buch spielt im Neuseeland der Goldgräberzeit und es handelt von Mord, Gold, ein bisschen Liebe, Opium und vielen Intrigen. Es ist so aufgebaut wie man es aus Episodenfilmen kennt: viele verschiedene Charaktere deren Geschichten man erst einzeln kennenlernt, die sich dann aber nach und nach zu einer grossen Geschichte verflechten. Was ich bei Filmen liebe, empfinde ich bei Büchern meistens als anstrengend. Auch hier hatte ich am Anfang Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen, weil es so viele verschiedene Charaktere sind und ich mir gar nicht alle Einzelheiten merken konnte. Unter normalen Umständen hätte ich das Buch (vor allem auch wegen der ausschweifenden Sprache) wohl gar nicht zu ende gelesen, weil ich es am Anfang nicht besonders spannend, dafür aber mit den ganzen Schachtelsätzen und unwichtigen Details sehr anstrengend fand. Da ich das Buch aber im Rahmen einer Lesechallenge gelesen habe, musste ich es komplett lesen und ich habe es nicht bereut. Das Buch wird zur Mitte hin immer spannender und es ist wirklich beeindruckend, wie sich alle Geschichten langsam zu einem grossen Ganzen zusammenfinden. Die Autorin hat da wirklich ein ganz besonderes Werk erschaffen. Gerade in der Mitte wird deutlich, dass sie nichts dem Zufall überlassen hat und alles, was sie schreibt, auch wirklich später eine Bedeutung hat. Das Ende des Buches hat mich dagegen leider etwas enttäuscht, da es wie "eben schnell" geschrieben wirkt. Während sie am Anfang des Buches (für meinen Geschmack) zu ausschweifend schreibt, fehlen mir dagegen am Ende die Details. Es werden auch nicht alle Fragen am Ende geklärt. Das war für mich unbefriedigend. Trotzdem kann man nicht abstreiten, dass dieses Buch etwas ganz besonderes ist. Deswegen gebe ich trotzdem 4 von 5 Punkten, obwohl mir der Anfang und das Ende nicht so gut gefallen haben. Weiterempfehlen würde ich es dennoch nur eingeschränkt, da man sich darüber bewusst sein muss, dass dieses Buch über 1000 Seiten hat und gerade am Anfang sehr mühsam zu lesen ist. Wenn man es aber durchhält und es komplett liest, dann wird man dafür mit wirklich besonderer Literatur belohnt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 27.11.2015

    Als Buch bewertet

    2013 wird Eleanor Catton im Alter von 28 Jahren für ihren zweiten Roman „The Luminaries“ mit dem Booker Prize ausgezeichnet. Sie ist damit die jüngste Booker Prize-Trägerin aller Zeiten. In der deutschen Übersetzung hat Melanie Walz den Zauber des Buches unter dem Titel „Die Gestirne“ eingefangen.

    Neuseeland, Hokitika, im Jahr 1866, der 27jährige Walter Moody hat sich im Crown Hotel einquartiert. Er will sich einen Brandy und ein bisschen Ruhe gönnen und platzt unversehens im Rauchzimmer des Hotels in eine Geheimversammlung. Einer der zwölf Männer, der Schiffsspediteur Thomas Balfour, verwickelt Walter Moody in ein Gespräch. Die Anderen verfallen in ein befremdliches Schweigen, täuschen Aktivitäten vor. Moody geht auf Balfours seltsame Fragen ein. Kann er die Situation entschärfen? Was planen die Männer?

    Sternenbilder und Planeteneinstellungen, das Verzeichnis der handelnden Personen in „Sterne“ und „Verwandte Häuser“ eingeteilt, schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass es sich bei „Die Gestirne“ um ein ungewöhnliches Buch handelt. Eine sehr bildhafte, einzigartige Sprache entführt den Leser ins Jahr 1866 zur Goldgräberzeit in Neuseeland. Der direkte Einstieg mit Walter Moodys Hineinplatzen in eine Geheimversammlung sorgt sofort für Spannung. Wird sich die Situation zuspitzen? Erzählt Walter Moody zu viel? Die verzwickte Lage der Hauptfigur reisst mit. Erst nach und nach wird deutlich um welche Männer es sich in dem Rauchzimmer handelt. Was hat Walter auf seiner schrecklichen Reise erlebt? Im Gegenzug zu Walter Moody plaudert auch Schiffsspediteur Thomas Balfour aus dem Nähkästchen. Hinweise und Andeutungen, ein toter Einsiedler und eine bewusstlose Hure steigern die Spannung. Schicksalhafte Begegnungen, Berechnung, Intrigen, Verrat, Lügen, jeder einzelne Charakter spielt in dieser Geschichte eine wichtige Rolle. Die Verwicklungen sind anfangs undurchsichtig. Es türmen sich gleich mehrere Rätsel auf und im Laufe der Geschichte kommen weitere dazu. Warum hat Walter Moody beim Auslaufen der „Godspeed“ acht, später auf der Reise aber neun Passagiere an Bord festgestellt? Was ist der Grund für die Geheimversammlung? Nicht nur Walter Moody tappt im Dunkeln. Die zwölf Männer im Rauchzimmer können nicht unterschiedlicher sein. Lange Zeit bleibt die Kulisse die gleiche. Berichte und Erzählungen geben erste Anhaltspunkte. Autorin Eleanor Catton fesselt den Leser mit einem raffinierten Plot. Nur wenig lässt sich vorhersehen. Die Geschichte hat viele Überraschungen parat. Bewundernswert menschlich sind ihr die Charaktere gelungen. Jeder hat mit seinen Abgründen zu kämpfen. Es gibt eine grosse Menge an Hauptfiguren und nur sehr wenige Randfiguren. Die kantonesische Sprache, das Goldgräberleben, Druckarbeiten bei der Zeitung, Schmerzmittel, Waffen, Kleidung, Gewohnheiten, für die Details war viel Recherche notwendig. Die astrologischen Aspekte werden zur Herausforderung. „Die Gestirne“ bietet gleich mehrere Abenteuer in Einem. Schnell entwickelt sich das Buch zum Pageturner. Humor fliesst mit ein. Der ein oder andere Schlagabtausch und sprachliche Missverständnisse steigern den Unterhaltungswert. Auch die Spannung findet immer wieder Höhepunkte. Im letzten Drittel des Buches bringen die Auflösungen den Leser zum Staunen. Nicht ganz so gelungen und teils überflüssig sind die kurzen Kapitel zum Schluss. Der Ausklang dagegen setzt einen würdigen Schlusspunkt.

    Das Cover mit dem Frauengesicht im Mond wirkt mysteriös. Es verrät nichts bis auf das Aussergewöhnliche des Buches. Das sandfarbene Beige und der goldenen Titel passen gut zum Inhalt. Mit 1038 Seiten ist „Die Gestirne“ ein echter Wälzer. Es lohnt sich, diese fesselnde Lektüre in Angriff zu nehmen. Der Roman hat Stil und eine besondere Klasse. Er überrascht mit allen seinen Facetten und einem kniffeligen Plot.

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sursula p., 14.12.2015

    Als Buch bewertet

    Sperrig, witzig, fordernd und wunderschön

    So ein Buch habe ich noch nie gelesen. Es ist ein echtes Phänomen. Hier spielt eine Autorin über 1000 Seiten lang mit dem Leser und führt ihn an einer ganz langen Leine an der Nase herum.

    1866 in Neuseeland, in der Goldgräberstadt Hokitika passieren merkwürdige Dinge. Ein Einsiedler wird ermordet aufgefunden, eine Hure bricht auf der Strasse zusammen und ein reicher Mann verschwindet spurlos, alles an einem Tag. Ausserdem wird im Haus des Ermordeten eine grosse Menge Gold gefunden.
    Hier beginnt das Rätseln. Haben diese Vorfälle etwas miteinander zu tun? Wie kommt der Tote zu so viel Gold und wem gehört das Vermögen jetzt? Plötzlich taucht eine Ehefrau auf, von der keiner je gehört hat.
    Zwölf Männer treffen sich heimlich, um Lichts ins Dunkel zu bringen. Jeder hat ein wenig zur Klärung der Vorfälle beizutragen, aber die Informationen passen nicht zusammen. Je mehr man erfährt, desto verworrener wird das Bild.

    In Rückblenden wird das Geschehen aus satten 20 Perspektiven immer wieder ergänzt, Puzzlestein über Puzzlestein, aber nichts passt so recht. Irgendwann weiss man gar nicht mehr, was ist Fakt, was ist Lüge, was ist subjektive Wahrnehmung, wer sind hier eigentlich die Guten? Zwischendurch traut man keinem mehr über den Weg und fängt an, über Zauberei nachzudenken.
    Das ist faszinierend aber auch anstrengend. Hier muss man hoch konzentriert bei der Stange bleiben.

    Auch wenn objektiv betrachtet nicht viel passiert, weil man eigentlich nur immer wieder die gleichen Ereignisse aus anderer Sicht überdenkt, macht das Lesen grossen Spass. Das liegt zum einen an der ausgefeilten Sprache, die mit viel Humor und Ironie sehr plastische Bilder und eine altertümliche Atmosphäre schafft.

    „In Aussehen und Auftreten war Lauderback nicht unbedingt bezaubernd, aber imposant…Er war sehr gross, von konischer Figur, was ihn noch grösser wirken liess. Er redete laut und tat seine Absichten mit einer Offenheit kund, die man für überheblich halten konnte (wenn man skeptisch war) oder für kühn (wenn man es nicht war).“

    Zusätzlich bietet das Buch auch noch eine ganz spezielle Schnitzeljagd für astrologisch Interessierte. Die Hauptprotagonisten sind bestimmten Planeten zugeordnet. Mit Hilfe der Kapitelüberschriften (z.B. „Merkur im Schützen“) und verschiedenen Graphiken, kann man tatsächlich noch zusätzliche Hinweise bis hin zu konkreten Koordinaten der Schauplätze entschlüsseln.

    Dieses Buch ist ausgefeilt bis ins letzte Detail. Man erschauert vor Ehrfurcht vor so einem vielschichtigen und umfangreichen Werk. Deshalb enttäuscht das Ende umso mehr. Es bleibt nahezu alles offen, dabei hatte man eigentlich fest damit gerechnet, dass bei solch akribischer Planung irgendwann die Fäden zusammenlaufen.

    „Die Gestirne“ ist ein besonderes Buch, sperrig, witzig, fordernd und wunderschön. Leider fehlt am Ende dem 10.000 Teile Puzzle ein paar Teile.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia K., 30.12.2015

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    1866 - Der Schotte Walter Moody macht sich auf den langen und beschwerlichen Weg nach Neuseeland, um dort ein neues Leben zu beginnen. Angesteckt vom dortigen Goldrausch möchte er sein Glück finden. Nach seiner Ankunft in der kleine Hafenstadt Hokitika, begiebt er sich zu seinem Hotel und gerät dort unversehens in eine geheime Versammlung, die viele Überraschungen bereithält. Nach und nach erfährt er von den 12 anwesenden Männern den Grund für das Treffen und das stillschweigen darüber. Es gibt einige Geschehnisse in der Stadt die den Herren Kopfzerbrechen bereiten.
    Ein versuchter Selbstmord einer opiumsüchtigen Hure, ein plötzlich verschwundener reicher Goldsucher, ein toter Einsiedler mit einem Haufen Gold. Wie passt das alles zusammen und wer weiss mehr über die Ereignisse als er zugibt?

    Meinung:
    Mit "Die Gestirne" schafft Eleanor Catton ein aussergewöhnliches Buch. In über 1000 Seiten erzählt die junge Autorin eine komplexe Geschichte die sehr vieles vereint. Die Suche nach dem Glück, nach Liebe und Frieden, die Gedanken an Rache, Tod und Einsamkeit, Neubeginn und Vergangenheit.
    Ein wirklich umfangreicher Plot mit sehr vielen Figuren und einzelnen kleinen Geschichten die alle Teil der Grossen werden.

    Die vielen Figuren des Romans und ihre Schicksale verwirren anfangs etwas, werden aber im Laufe der Geschichte greifbarer und authentischer. Besonders Moody als Erzähler weckte Sympathien.

    Der Aufbau des Buches ist speziell und reizvoll. Einleitende Kapitelüberschriften beschreiben, womit es der Leser im jeweiligen Abschnitt zu tun bekommt. Eine Wir-Erzählweise schafft Bindung und das Thema Sternbilder zieht sich als Gerüst durch das komplette Buch.

    Besondere Betonung verdient aber der Schreibstil. Dem Jahrhundert der Spielzeit sehr gut angepasst schreibt die Autorin klangvoll, bildhaft, aber nicht kitschig oder umständlich. Es macht Spass zu lesen, erfordert aber Konzentration. Kein Buch für nebenbei.

    Negativ fällt vor allem das Ende auf. Es wirkt etwas hastig, manche wichtige Figur geht unter, manches ist überflüssig. Generell gibt es zwischendurch ab und an Passagen die sich ziehen und damit den Lesefluss ein wenig einschränken. Nichtsdestotrotz muss man den Hut vor der Autorin ziehen für diesen Roman. In dem Alter ein derartiges Buch zu schreiben wurde zu Recht mit dem Bookerpreis belohnt.

    Fazit:
    Eine Leseempfehlung für alle, die sich auch gerne mal an komplexere Geschichten heranwagen möchten und mit einem aussergewöhnlichen Buch belohnt werden wollen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fabienne R., 15.12.2015

    Als Buch bewertet

    Neuseeland 1866, es ist die Zeit des Goldrausches. Viele Menschen begeben sich zu der Insel um dort ihr Glück zu versuchen und das schnelle Geld bzw. Gold zu machen und so einen Neuanfang zu starten. Hierzu gehört auch Mr. Moody. Nach einer aufreibenden und gefährlichen Schiffsfahrt zu seinem Ziel, ersucht er Ruhe im Raucherzimmer seines Hotels und macht die Bekanntschaft vieler skurriler Personen, die im weiteren Verlauf eine wichtige Rolle für die Geschichte spielen. Nach und nach decken sich die Geheimnisse und Intrigen auf. Hochspannung pur.
    Das Buch erzählt aus vielen verschiedenen Perspektiven. Nach und nach wird die Geschichte von unterschiedlichen Charakteren erzählt und unterfüttert. Die Rätsel lichten sich langsam. Es geht um Liebe, Drogen, Mord und die geheimnisvolle Verflechtung der Personen untereinander.
    Mit dem über 1000 Seiten langen Roman wird dem Leser ein grossartiges Werk angeboten. Der Sprachstil ist hervorragend gewählt und die langen, verschachtelten Sätze passen perfekt zu der Zeit in der das Buch spielt. Ich muss zugeben, man braucht einige Seiten um sich daran zu gewöhnen, denn dies ist alles andere als leichte Lektüre, die man eben kurz in der Bahn liest. Man muss sich konzentrieren, damit man die Einzelheiten nicht überliest.
    Meine absolute Empfehlung. Ein tolles Buch und definitiv lesenswert deswegen ganz klar volle 5 Sterne hierfür!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cattie C., 23.12.2015

    Als Buch bewertet

    Eleanor Cattons "Die Gestirne" ist kein Buch, dass man mal eben an einem Abend liest. Auch in zwei Tagen wird man das Buch sicher nicht beenden. Dies liegt zum einen an seinem Umfang (über 1000 Seiten), zum anderen aber and er Geschichte: die ist nämlich verstrickt und verzwickt und trotzdem anders, originell und fesselnd.

    Anfangs hatte ich den Eindruck, es würde um Walter Moody gehen, der gerade eben in Hokitika, Neuseeland, an Land gegangen ist und in einem Gasthaus auf 12 Männer trifft, die sich merkwürdig verhalten. Doch dann sind es eben diese Männer, die zu den Protagonisten werden, zumindest für einen Grossteil des Buches, denn sie sind alle in die Ereignisse verwickelt, die sich in der kleinen Stadt zugetragen haben. Und diese Ereignisse sind ganz und ganz nicht logisch und schon gar nicht strukturiert.

    Von der ersten Seite an hat mich das Buch gefesselt. Die Zeit, der Ort und natürlich die Charaktere haben mich beeindruckt und immer wieder überrascht, sodass auch nach 1000 Seiten noch neue Aspekte ans Licht kamen und sich mein Blick auf die einzelnen Figuren und deren Taten stetig verändert hat.

    Deswegen ist es für mich auch schwer, eine Figur als meinen Lieblingscharakter zu benennen, da so viele von ihnen hinter ihrer äusseren Fassade etwas versteckt halten, für das sie eigentlich bewundert werden sollen oder das ihnen zumindest eine gewisse Position einräumen sollte.
    Da wären Crosbie Wells mit seinem Wunsch nach Familienzugehörigkeit, Anna Wetherell, der eine Familie ebenfalls verwehrt bleibt, dann noch Emery Staines der Verschwundene und Lydia die Wiederaufgetauchte, Francis Carver der Kapitän, und Alistair Lauderback der Politiker, um nur einige zu nennen.

    Catton hat ihre Geschichte auf einem wichtigen Aspekt aufgebaut, den ich sicherlich nicht ganz verstanden habe, der mich jedoch trotzdem in seinen Bann gezogen und meine Interesse an der Astrologie und deren Deutung geweckt hat: den Gestirnen. Sie durchziehen das Geschehen und stehen quasi über den Ereignissen, sind vielleicht sogar Auslöser für diese und geben ihre Richtung an.
    Nichts ist hier dem Zufall überlassen, alles ist vorherbestimmt und konstruiert, wirkt aber so natürlich wie das Leben selbst.

    Ich habe anfangs erwähnt, dass mich das Buch gefesselt und beeindruckt hat und das möchte ich auch nicht widerrufen. Trotzdem haben sich in der Länge der Geschichte einige langatmige Passagen herausgebildet, die mir das Lesen teilweise erschwert haben und die ich mir dynamischer gewünscht hätte. Ein wenig Schwung hätte einigen Stellen sicherlich gut getan.

    "Die Gestirne" ist trotzdem ein sehr interessantes, originelles und vor allem besonderes Buch, dass den Booker Prize 2013 zurecht verliehen bekommen hat

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  • 3 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tination t., 03.01.2016

    Als Buch bewertet

    Das Buch: Ende Januar 1866 in Hokitika, Neuseeland. In der Goldgräberstadt finden sich in einem Hinterzimmer 12 Männer ein, um einige merkwürdige Vorfälle zu besprechen. Als Moody, der auf den Goldgräberzug aufspringen möchte, in dem Hinterzimmer landet, erfährt er die bisherigen Geschehnisse: ein Mann wurde tot aufgefunden, ein weiterer Mann ist verschwunden und eine Hure wurde mit einer Überdosis Opium bewusstlos auf der Strasse gefunden. Doch wie hängt nun alles zusammen? Und was haben die 12 Männer mit den Ereignissen zu tun?

    Fazit: Dieses Buch ist aussergewöhnlich. Dies kann man nicht abstreiten. Es ist ein Roman ohne Kitsch, eher eine Analyse der Zufälle, die in Hokitika passieren und von einer Person in die andere Person greifen. Trotzdem bleiben alle Charaktere durchgehend farblos. Keiner kann auf den 1040 Seitenwälzer überzeugen. Auch zum Schluss hatte ich Probleme, die Figuren zu unterscheiden. Da half auch das kleine Personenverzeichnis am Anfang des Buches nicht weiter.

    Auch der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Klar, es wurde gross und literarisch geschrieben. Doch auf den ersten ca. 800 Seiten kommt es doch sehr gewollt und schwulstig herüber. Lange Sätze verdarben den Lesespass und Lesefluss. Danach folgte doch eine Wendung, die Sätze wurden einfacher und flüssiger. Warum diese Wendung kam, kann ich mir nicht erklären. Auch so ging es kaum in der Story vorwärts. Die ersten ca. 450 Seiten beschreiben nur die oben genannten Vorfälle aus Sicht der jeweiligen Personen. Und das zieht sich gefühlt ewig hin. Es wird nur erst einmal die Geschichte hingebreitet, um irgendwie dann doch noch darauf aufbauen zu können. Dies geschieht und gelingt nur bedingt. Leider. Wie gesagt, die Figuren blieben durchweg blass. Und ein paar Zufälle zu viel waren es auch.

    Das grösste Manko dieses Buches ist, dass es sich mir nicht erschlossen hat. Durchweg hatte ich das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben, was essentiell für die Story ist. Und ich konnte mir schnell denken, warum das so ist. Der Titel verrät es: die Gestirne. Zudem befindet sich vor den grossen Kapitelabschnitten jeweils ein Tierkreiszeichen. Und ehrlich: ich kenne mich damit nicht aus. Und das ist hier sehr hinderlich, denn es wird auf keiner Seite erklärt oder erwähnt. Erst auf der englischen Wikipedia erfuhr ich, welche Person für welches Sternzeichen oder Planeten steht. Und ehrlich, das hätte man durchaus in das Buch mit einbringen können. Trotzdem bleibt mir da ein fader Beigeschmack zurück, dass ich diese Geschichte nicht ganz verstanden habe. Schade.

    Zusammenfassend ist es ein ungewöhnlicher Roman mit einer eigenartigen aber durchaus ideenreichen Geschichte. Wer aber Problem mit Sternzeichen, Tierkreiszeichen usw. hat, sollte sich wohl vorher doch kurz ein diese Materie einlesen.

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  • 4 Sterne

    13 von 46 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Britta K., 29.12.2015

    Als Buch bewertet

    Ein Meisterwerk!

    „Die Gestirne“ spielt in Neuseeland zur Goldgräberzeit im 19. Jahrhundert. In Hokitika stösst Moody auf eine Versammlung von 12 Personen. Thema sind ungelöste Kriminalfälle, zu denen jeder eine eigene Sichtweise hat. Vieles kommt dabei ans Licht und Moody steht vor der schwierigen Aufgabe, aus den vielen Erzählvarianten die Wahrheit herauszudestillieren.
    Eleanor Catton hat diesen Roman meisterhaft komponiert. Der Roman besteht aus 12 Teilen. Diese nehmen Bezug auf Planeten und Sternen, die am Nachthimmel von Neuseeland zu sehen sind und die als Vorlage für die Einteilung und Charakterisierung der Personen im Roman dienen. Sie entsprechen den 12 astrologischen Häusern der Tierkreiszeichen. Die Logik dahinter ist bestechend, wenn auch nicht immer leicht zu erkennen.

    Der Roman ist sehr anspruchsvoll und nicht leicht zu lesen. Moody und der Leser werden mit zahlreichen Detailinformationen gefüttert. Rund 1000 Seiten hat das Werk und doch wird es auf keiner davon langweilig. Die Geschichte war spannend und hat mich bis zum Schluss gefesselt, auch wenn ich die Logik der Autorin nicht immer vollständig erschliessen konnte. Mich hat fasziniert, wie die einzelnen Puzzleteile zusammengetragen werden und am Ende eine stringente Auflösung ergeben. Als Buch für zwischendurch ist es nicht zu empfehlen, wohl aber allen, die anspruchsvollen, spannenden Lesestoff suchen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke J., 07.12.2015

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Walter Moody kommt in einer Hafenstadt Neuseelands an. Checkt in einem Hotel ein und stört scheinbar eine Versammlung von 12 Männern. Als einer der Männer Walter Moody in ein Gespräch verwickeln kann, erfährt dieser von nicht gelösten Verbrechen.
    Ein reicher Mann ist verschwunden, ein Hure hat versucht sich das Leben zu nehmen, ein Vermögen ist nicht mehr aufzufinden und ein Säufer ist gestorben.

    Meinung:
    In dem Moment als Walter Moody das Hotel betrifft, ist der Leser mittendrin in einem Geflecht aus Mord, Gier, Eifersucht und Habsucht. Das Ganze vor dem Hintergrund des Goldrausches in Neuseeland im 19. Jahrhundert. Undurchsichtige Charaktere die einen fassungslos zurücklassen, Schicksale die einem manche Träne ins Auge drücken und die dauernde Frage, was ist Walter Moody während seiner Überfahrt Schreckliches passiert.
    Die einzelnen Personen sind authentisch, greifbar, lebendig und unterschiedlich, so dass jeder Leser seine persönlichen Sympathieträger und/oder erklärten Unsympathen findet, mit denn er mitfühlt, mitfiebert, mitleidet und wenn er glaubt, das eine Geheimnis ist gelüftet tun sich die nächsten zwei als Folge wieder auf.

    Wunderschön ist der Schreibstil und wahnsinnig raffiniert die Einteilung in 12 Teile, Sternzeichen und Planeten, was "Die Gestirne" zu etwas ganz Besonderen machen.
    Es erfordert schon einige Konzentration die Zusammenhänge zwischen den Personen und den zugeordneten Sternzeichen und Planeten sind zu erfassen.
    Unterstützung hat der Leser dafür durch die "Überschriften", die ziemlich genau wiedergeben, wer in dem jeweiligen Kapitel beteiligt ist und was passieren wird.

    Fazit:
    Ein raffiniert und sehr intelligent ausgearbeiteter Roman, der an Spannung und Emotionen nichts offen lässt. Kein Buch zum einfach mal eben herunterlesen, aber zum eintauchen in einen Kriminalfall in einer anderen Zeit. "Die Gestirne" wird mit Sicherheit eines meiner Lieblingsbücher und bleibt auch nicht einmalig gelesen. und garantiert bleibt auch beim 2. oder 3. lesen der "Wow-Effekt"
    Grandios, fantastisch, einmalig !!!

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melia R., 10.12.2015

    Als Buch bewertet

    Ich will gar nicht so viel über den Inhalt verraten, aber das Buch nimmt uns mit in die Goldgräberwelt von Hokitika. Man sollte hier aufgrund des Klappentexts keine romantische Liebesgeschichte erwarten - das war nämlich damals mein erster Gedanke. So viel Liebe und Gefühl erreicht uns in dieser Geschichte nämlich nicht so wie man vielleicht denkt. Ich finde es nicht schlimm, aber ich hatte dennoch etwas mehr Emotion erwartet. Aber wenn man das weiss, dann kann man anders an die Geschichte herangehen, denke ich.

    Direkt zu Beginn bemerkt man den unglaublich mitreissenden Schreibstil der Autorin. Es handelt sich hier definitiv nicht um ein Buch, welches man mal eben so nebenbei liest. Die zahlreichen Schachtelsätze und Fremdwörter verlangen ein sehr konzentriertes Lesen, aber das Buch wird dadurch auf gar keinen Fall anstrengend. Jeder Charakter ist in sich schlüssig erklärt. Jeder Charakter hat Eigenheiten und Makel und zwar bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Ich habe noch nie ein Buch erlebt, in dem es so viele Charaktere gab, die im Detail so klar voneinander abgegrenzt werden können. Das finde ich wirklich bewundernswert. Die Geschichte zeigt uns dann die ganzen Verstrickungen und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Charakteren. Man kann miträtseln, man kann mitfiebern, aber man darf nicht den Faden verlieren ;) Mich hat der Inhalt absolut mitgerissen und ich bin einfach begeistert, was die Autorin sich da alles einfallen lassen hat.

    Am Ende muss ich leider einen Stern abziehen, da ich finde, dass das Potential zum Ende hin nachgelassen hat. Man hat das Gefühl, dass die Autorin am Anfang alles im Detail erklären wollte und am Ende aber leider keinen Platz mehr für den Rest hatte. Das Ende und insbesondere 1-2 Szenen hätte ich gerne richtig im Detail erlebt. Das bleibt leider verwehrt. Das führt bei mir dazu, dass einige Fragen offen bleiben und ich leicht enttäuscht zurück gelassen werde.

    Insgesamt kann man aber sagen, dass wir hier eine besondere Geschichte erleben, die einem insbesondere zeigt, wie das Leben manchmal so spielt. Viele Menschen im Leben sind mit kleinen Zusammenhängen miteinander verbunden. Wenn wir eine Abzweigung nehmen, kann es passieren, dass wir eine andere verpassen oder einen Menschen verpassen, der auf der Suche nach uns war. Oder wir geraten in eine Sackgasse, aus der wir nicht so leicht entfliehen können. Irgendwie geht es um Schicksal, aber auch Zufall. Diese inhaltliche Thematik hat mich wirklich berührt.



    Fazit:

    Eine besondere Geschichte, die insbesondere durch den Schreibstil der jungen Autorin fasziniert. Das Buch lebt durch die ausgeklügelten Charaktere, ihre Verstrickungen und die detaillierten Beschreibungen. Zum Ende hin lässt meiner Meinung nach das Potential nach, da an Details gespart wird. Da auf diese Weise Fragen für mich offen bleiben, muss ich schweren Herzens einen Stern abziehen und vergebe 4 Sterne. Dennoch ist es eins der besten Bücher des Jahres 2015!

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne-Marie S., 13.12.2015

    Als Buch bewertet

    Das Buch spielt während des Goldrausches in Neuseeland Mitte des 19. Jahrhunderts.

    Im Januar des Jahres 1866 trifft Mr. Moody in einem Raucherzimmer eines Hotels in Hokitika auf eine Versammlung von 12 Männern.
    Diese Männer, so unterschiedlich sie erscheinen sind alle in irgendeiner Weise mit mysteriösen Geschehnisse des vergangenen halben Jahres verbunden.

    Ihre Erzählungen sind zu Anfang sehr verwirrend und die Zusammenhänge sind erst nicht zu begreifen.
    Da ist der Tod eines vermeindlich armen, ledigen Einsiedlers und das auffinden eines sehr hohen Geldbetrages in seiner Behausung.
    Das plötzliche auftauchen der Witwe eben dieses Einsiedlers.
    Eine mysteriöse Schenkungsurkunde über einen nicht unbedeutenden Geldbetrag an eine Hure.
    Der Zusammenbruch mitten in der Nacht und auf offener Strasse eben dieser Hure.
    Das spurlose verschwinden des reichsten Mannes Hokitikas.
    Und zuguterletzt ein gewalttätiger Schiffskapitän namens Carver der mit all diesen Vorfällen in Verbindung stehen soll.

    Die Gestirne ist ein Buch, dass einen von Anfang an in seinen Bann zieht. Die unterschiedlichen Charaktere sind so detailliert beschrieben dass man meint sie zu kennen.
    Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und nicht alltäglich dennoch liest es sich flüssig.
    Die Verstrickungen machen das Buch spannend bis zum Schluss und immer wenn man meint man kommt hinter das Geheimnis, muss man kurz darauf feststellen dass man doch wieder auf dem Holzweg war.
    Leider wird zum Schluss etwas an den Details gespart und einige Fragen bleiben ungeklärt.

    Fazit:
    Ein Buch das einen mitreisst und durch den besonderen Schreibstil so ganz anders ist als andere. Es ist spannend bis zum Schluss und die Autorin schafft es durch die wirklich genialen Verstrickungen für so manche Verwirrung und Verwunderung zu sorgen. Obwohl ich für die für mich bleibenden offenen Fragen einen Stern abziehen muss ist und bleibt es für mich eines der Besten Bücher die ich gelesen habe!

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasmin P., 19.12.2015

    Als Buch bewertet

    Leider nicht meins.

    Eleanor Catton entführte mich ins 19. Jahrhundert, direkt nach Hokitika in Neuseeland . Mr. Moody, der vor seiner Vergangenheit flüchtete wollte in Hokitika sein Glück versuchen. Er wollte wie so viele andere nach Gold graben, bei seiner Ankunft platzte er jedoch in eine Geheimversammlung und wurde ziemlich schnell in die Geheimisse eingebunden, da er selbst zufällig über pikante Informationen verfügte.

    Ein reicher Mann ist verschwunden, eine opiumsüchtige Hure hat versucht, sich das Leben zu nehmen, und eine ungeheure Summe Geld wurde im Haus eines stadtbekannten Säufers gefunden.

    Meinung :

    Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, obwohl mich die Seitenzahl von 1036 Seiten doch etwas erschreckt hat. Das Cover ist sehr schlicht gehalten, was mir persönlich aber gut gefällt. Auf dem Cover werden die Mondphasen symbolisiert, was natürlich zum Titel " Die Gestirne " super passt.

    Die Geschichte selbst war sehr komplex, da sehr viele Charaktere eine Rolle spielten ( hierfür gibt es zum Glück vorne im Buch eine Seite, auf der alle Namen und Positionen aufgelistet sind ) . Genau genommen passiert nicht so wahnsinnig viel, jeder erzählt die Geschichte aus seiner Sicht und langsam beginnt das Puzzel sich zusammenzufügen, da jeder ein Teil mehr dazu beitragen kann. Jedoch fällt einem auf, dass so ziemlich jeder Dreck am Stecken hat und jeder nur auf seinen Profit zu achten scheint. Was sicherlich bei Goldgräbern nicht unüblich ist, es geht um viele Lügen, Intrigen und auch um Mord. Der Schreibstil ist sehr gelungen, was das Lesen wenigstens in dieser Hinsicht leicht gemacht hat. Eine grandiose Idee fand ich, dass es bei jeden neuem Kapitel eine kurze Zusammenfassung gab was mich erwarten wird. Ab und zu war der Text so geschrieben als wenn die Autorin kurz mit dem Leser reden würde um eine kurze Erklärung zu den Geschehnisse abzugeben, eine tolle Idee. Die eingebauten Rückblenden waren bei der Aufklärung sehr hilfreich, dennoch blieben viele Fragen unbeantwortet.

    Fazit :

    Allgemein hat mir das Buch nicht so gut gefallen, teilweise war es sogar ein Kampf. Da ich das Buch innerhalb einer Lesechallenge gelesen habe, habe ich es bis zum Ende gelesen, normal hätte ich das Buch wohl abgebrochen. Im nachhinein bin jedoch froh es bis zum Ende gelesen zu haben. Die Autorin kann man nur bewundern ein Buch geschaffen zu das so vielschichtig ist.

    Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne

    by lesemaus1981

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  • 2 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicis B., 14.06.2016

    Als Buch bewertet

    Wo soll ich anfangen ? Reden ist silber, Schweigen ist gold. Aber ich kann einfach nicht dazu schweigen. Ich muss gestehen, dass war das erste Buch dieses Jahr, bei dem ich aufgegeben habe. Mehr als 300 Seiten habe ich mich durchgeschleppt und so schwer es mir auch fiel, nichts konnte mich dazu bringen es weiter zu lesen. Ich weiss dieser Roman ist die Sensation des Jahres 2015 und hat einen Preis erhalten, aber entweder bin ich für diesen Roman zu ungeduldig oder zu dumm. Und da ich nicht an meiner Intelligenz zweifeln möchte gehe ich einfach davon aus, dass es nicht das richtige Buch für mich war.
    Das Buch klang für mich spannend und ich war wirklich interessiert in diese preisgekrönte Welt abzutauchen. Voller Vorfreude nahm ich diesen Wälzer mit auf meine Kuschellesecouch und freute mich auf einen intensiven Leseabend. Leider verlor ich relativ schnell die Lust daran. Nun bin ich aber kein Mensch, der schnell ein Buch beiseite legt und es abbricht. Also weiter versuchen die Handlung zu erfassen und den Sätzen zu folgen. Dies stellte sich jedoch für mich relativ schwierig heraus, denn die Sätze sind ewig lang und verschachtelt. Das war schon eine Herausforderung, mir ging beim still lesen echt der Atem aus. Aber ok, damit hätte ich auch noch leben können, wenn mich die Handlung vorwärts gezogen hätte. Leider fehlte mir die Spannung und der Fluss. Ich fand es einfach nur mühselig den Überblick zu behalten und der Geschichte zu folgen. Auch hatte ich das Gefühl, dass die Autorin sich in Beschreibungen verliert. Man hat 100 Seiten gelesen und man ist in der Handlung kaum ein Stück voran gekommen. Das erklärt dann auch relativ schnell die hohe Seitenanzahl. Das astrologische Konzept hat sich mir leider auf den gelesenen Seiten ebenfalls nicht erschlossen. Die Personen waren für mich nicht wirklich greifbar und ich konnte keinen Bezug zu ihnen aufbauen.
    Sicher ist dieses Werk nicht ohne Grund Booker-Preisträger, aber es war leider absolut nichts für mich.
    Das wundervoll elegante Cover beeindruckt natürlich schon, aber es kommt eben doch auf den Inhalt an. Ich denke es gibt sicher eine grosse Anzahl an Lesern, die dieses Buch mehr als anspricht. Mich konnte es leider nicht überzeugen.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josetta M., 20.12.2015

    Als Buch bewertet

    Neuseeland im Jahr 1866. Die Kleinstadt Hokitika entwickelt sich zu einer Metropole der Goldgräber. Das ganze soziale Leben ist durch dieses Handwerk geprägt, viele möchten den Traum vom schnellen Reichtum verwirklichen.
    An einem Tag im März geschehen gleichzeitig drei Ereignisse. Ein reicher junger Mann verschwindet, ein alkoholabhängiger Einsiedler wird mit viel Gold tot aufgefunden und eine opiumsüchtige Hure versucht sich das Leben zu nehmen.
    Bei einem Geheimtreffen in einem ortsansässigen Hotel finden 12 Männer heraus, dass jeder auf die eine oder andere Weise in diese Ereignisse verstrickt ist und seinen Teil dazu beigetragen hat. Gelingt es ihnen Licht in das Dunkel zu bringen? Kann man sich untereinander trauen? Und welche Rolle spielen der Neuauswanderer Moody, die Witwe Lydia, der Gefängnisdirektor, der Politiker Lauderback und der Kapitän Carver?
    Eleonor Catton ist ein wahres Meisterwerk gelungen. In diesem, über 1000-seitigen Werk, gibt es keine Hauptrollen, die sich besonders hervorheben und deren Geschichten speziell erzählt werden. Nein, alle oben genannten, sind ein Teil des Ganzen. Das macht es dem Leser mitunter etwas schwierig, am sprichwörtlichen Ball zu bleiben, da sehr viele Charaktere und Handlungen beteiligt sind.
    Mich hat der Roman fasziniert und ich ziehe meinen Hut vor der Autorin. Eine wahre Glanzleistung. Nach und nach fügen sich alle Puzzleteile zusammen und viele Zusammenhänge werden aufgelöst. Dennoch nicht alle. Einiges bleibt offen und der Leser kann seine Fantasie spielen lassen. Wenn man sich darauf einlässt, darf sogar etwas Übernatürliches eine Rolle spielen. Freunde der Astrologie und der Mondkonstellationen können sich freuen und den Roman unter diesem Aspekt lesen. Kenntnisse auf diesem Gebiet werden aber nicht benötigt.
    Der Roman führt abwechselnd in die Zukunft und schildert was nach Tag X passiert, um wenig später in der Vergangenheit zu graben und Details ans Licht zu bringen. So bleibt der Roman bis zum Ende spannend. Die 12 Kapitel werden nach und nach immer kürzer. Dies hat mir nicht so gut gefallen. Besonders die Schachtelsätze am Schluss, die mitunter eine halbe Buchseite lang waren, haben mich gestört. Die Sprache ist dieser Zeitepoche angepasst und besticht oft durch philosophische Wortzitate, die schwer zu verstehen sind.
    Trotzdem kann ich keinen einzigen Punkt abziehen, da es eines der besten Bücher ist, welches ich seit langem gelesen habe. Ich wurde förmlich hineingezogen in das Goldgräberflair des Jahres 1866. Ich gebe eine ganz klare Kaufempfehlung. Die Dicke des Romans sollte nicht abschrecken. Jede einzelne Seite hat sich gelohnt zu lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SLovesBooks B., 14.12.2015

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist etwas Besonders. Man merkt gleich auf den ersten Seiten wie viel Herzblut die Autorin in dieses über 1000 Seiten lange Werk gesteckt hat. Es ist alles sehr stark durchdacht und bis ins Kleinste konstruiert und verstrickt. Für einen Debutroman ist das sehr bemerkenswert. Das Buch beinhaltet wesentlich mehr Charaktere als es so üblich ist. Ausserdem wird es aus mehreren Perspektiven erzählt. Das ist auch ein Kritikpunkt den ich habe: Man darf nicht den Überblick verlieren und muss sich sehr konzentrieren jeden Handlungsstrang vollkommen nachvollziehen zu können, sobald man etwas vertauscht oder nicht so recht einordnen kann, können Verständnisschwierigkeiten auftreten. Nichtsdestotrotz ist es interessant ein so durchdachtes Buch zu lesen. Man weiss nie so recht was man glauben soll und verfolgt die Geschichte sehr nachdenklich.

    Leider gab es auf diesen 1000+ einige Längen. Auch wenn es meistens spannend geschrieben ist, kann es in seiner Gesamtheit in dieser Hinsicht nicht überzeugen. Gerade, wenn man als Autor ein derart umfangreiches Buch schreibt, sollte man den Leser nicht über weite Teile mit ausschweifenden und nicht weiterbringenden Gesprächen sowie zu ausführlichen Beschreibungen konfrontieren. Der Text ist stellenweise sehr schleppend lesbar. Flüssig ist die Sprache meiner Ansicht nach nicht. Die Autorin ist bemüht kunstvoll zu formulieren und altertümlich sowie bildungssprachlich zu schreiben, was oft zu umständlichen Schachtelsätzen sowie zu vielen (altertümlichen) Fremdwörtern und Redewendungen führt. Jedoch finde ich, dass gerade diese Herangehensweise die Authentizität eines historischen Romans unterstreicht.

    Die Charaktere sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und aussagekräftig sowie vielschichtig.

    Das Ende hat mich etwas enttäuscht. Ich habe mit einer umfangreicheren Auflösung gerechnet. So sind leider noch viele Fragen offen geblieben. Es hätte auch besser zum Umfang des gesamten Textes gepasst. Leider habe ich das Gefühl, dass sie sich am Ende etwas kürzer fassen musste, wodurch das Potential, welches die Autorin durch den intensiven und detailreichen Anfang aufgebaut hat, am Ende leider nicht gänzlich ausgenutzt wird.

    Insgesamt hat mir die Geschichte des Buches sehr gefallen. Sie war einfallsreich und äusserst strukturiert. Der Schreibstil ist kunstvoll. Ein nachhaltig sehr nachdenklich stimmendes Buch.

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