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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Edelstella, 24.09.2017

    Als Buch bewertet

    „Elena Ferrante erinnert uns daran, was es heisst, jemanden zu lieben.“

    Ein Satz, der nicht nur auf dem Buchrücken dieses wortgewaltigen 3. Teiles von Elena Ferrante steht. Er zieht sich durch das Buch, durch alle 3 Bücher. Jemanden zu lieben, der nicht dem Bild treu bleibt, das man sich von ihm gemachte hatte. Jemanden zu lieben, der gar nicht mehr liebenswert war. Oder gerade darum? Macht das die Liebe aus, so sein zu können, wie ich bin, in meiner ganzen Vielfalt? Fragen über Fragen und eine klare Antwort:

    Ein grossartiger Fortsetzungsteil der Neapel-Story, der Geschichte von Lenu und Lila, die im ärmsten Viertel, im Rione in Neapel, aufgewachsen sind und sich in zwei verschiedene Richtungen entwickelt haben. Sie sind jetzt junge Frauen. Die eine trennt sich von ihrem Mann, geht mit Kind und Freund an einen anderen Ort und verdient ihr Geld unter schlimmsten Bedingungen in einer Wurstfabrik. Lenu ist mit ihrem Studium fertig, ist nach Norditalien gegangen, hat ein Buch geschrieben und steht vor der Hochzeit mit dem Sohn aus sehr alter italienischer Familie. Am Tage ihrer Lesung erscheint Nino, den sie sehr lange nicht mehr gesehen hat und mit dem die zwei Freundinnen eine ganz eigene Geschichte verbindet. Vergessen konnten sie ihn nie. Es ist eine Zeit der Studentenbewegungen und politischen Aufstände in den Siebziger Jahren und alle werden herausgefordert, alles ist möglich und nichts bleibt wie es war. Dann heiratet Lenu und wird zum ersten Mal Mutter und für sie beginnt eine grosse Herausforderung...

    Der 3. Teil ist ein gesellschaftliches und politische Zeitdokument mit altbekannten Protagonisten, die ihre Rollen vermeintlich vertauscht haben. Lenu ist jetzt wohlhabend und Lila braucht Unterstützung. Aber ganz so einfach macht uns Elena Ferrante das nicht. Sie fördert Schattierungen der beiden Charaktere zutage, die den Leser sprachlos machen und ihn mitfiebern lassen, was die beiden erwartet. Sie zeichnet die Figuren so präzise, das ich meine, sie zu kennen und ich mit ihnen all die Unwägbarkeiten und Umwälzungen der täglichen privaten und gesellschaftlichen Entwicklungen erlebe. Manchmal stockt mir fast der Atem, dann kann ich auch mal lächeln und mich zurücklehnen, aber nicht für lange, hier passiert unendlich viel im 3. Teil. Die Rolle der Frau hat die Autorin so klar in ihrer Zereissprobe für Lenu dargestellt, dass ich am liebsten applaudiert hätte beim Lesen. Sie passt auf ihre ihr anvertrauten Figuren im Buch gut auf und verleiht ihnen eine Stimme, die nachklingt beim Leser.

    Ich bin begeistert und warte jetzt nur noch voller Ungeduld auf den vierten Teil! Was wird jetzt noch passieren? Ich vergebe 5 Lesesterne und sage: „Vielschichtiger geht es nicht!“

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 05.09.2017

    Als Buch bewertet

    Lila und Elena sind altbewährte Freundinnen aus einem ärmlichen Dorf in der Nähe Neapels. Lila galt als Schülerin immer als die furchtloseste, schlaueste und kreativste vom beiden. Elena lebte meist in ihrem Schatten, war schüchterner aber sehr fleissig. Als Lila in jüngen Jahren einen reichen Mann heiratet um aus dem Elend rauszukommen, wählt Elena die Bildung und besucht trotz des Unwillens der Eltern die Schule. 
    Die Zeiten ändern sich und nun befinden wir uns in den Erwachsenenjahren der beiden. Lila ist mit ihrem Sohn aus dem reichen Haus ausgezogen, nachdem ihr Mann sie betrügt hat und versucht nun indem sie in einer Wurstfabrik arbeitet, das nötige Geld zu verdienen um sich übers Wasser zu halten. Sie hat es nicht leicht jedoch gedenkt sie keinesfalls zurückzugehen. Elena hingegen hat studiert und ein Buch rausgebracht, dass sie bekannt gemacht hat. Beide Freundinnen verbindet eine Art Hassliebe und keine gönnt der anderen so richtig einen Erfolg. So ergeht es auch Elena die von Lila nicht die erwartete Anerkennung bekommt. 
    Das dritte Buch beschreibt die nächsten Jahre ihrer Freundschaft und ihres Lebens wobei Elena heiratet, ein Kind bekommt, sich durch ihre Verantwortung als Ehefrau und Mutter beengt fühlt und Lila aus ihrer Armut wieder herausfindet. 
    Ob es stimmt oder nicht, mir kommt es bei den Büchern immer wieder vor, dass keine der beiden Freundinnen gleichzeitig das Glück erlebt hat. Als ob eine glückliche Zeit der einen, das Elend der anderen bedeutete. 
    In jeden Fall liest sich die gesamte Ferrante Saga sehr flüssig und in einem Zug (falls man die Bücher auch zeitnah lesen kann). Das grosse Lob und die guten Kritiken sind meiner Meinung nach gerechtfertigt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 27.08.2017

    Als Buch bewertet

    Unsichtbare Bande


    Meine Meinung zum Inhalt:
    Das ersehnte Jahrhundert Epos, von Elena geht mit ihrem 3. Band endlich weiter. Wir tauchen ab in die 60 – und 70er Jahre der beiden Freundinnen Elena und Lila. Es ist viel geschehen im Laufe der Jahre, auch in Politischer Sache geht es turbulent zu. Elena hat sich mit viel Kraft und Elan hochgearbeitet, ist dem Rione und Neapel entflohen. Lebt mit ihrem Ehemann Professor Pietro Airota in Florenz, hat zwei bezaubernde Töchter und ist eine berühmte Schriftstellerin geworden. Ihre Bücher wurden ins Deutsche, Spanische und französische übersetzt, sie schreibt Zeitungsartikel über brisante Themen, es fing mit dem Artikel über die Fischfabrik von Bruno Soccavo an, wo sie die Missstände und unwürdige Arbeitsbedingten anprangerte. Ihre Freundin Lila, ist eine der betroffenen, sie ist kaputt und krank. Lila scheint keine Energie und Kraft mehr zu haben, ihr Lichtblick ist ihr kleiner Sohn und Enzo Scanno, bei dem sie lebt seit sie sich von ihrem Mann Stefano getrennt hat. Im Gegensatz zu Elena hat sie es nicht geschafft, dem Leben in Neapel zu entfliehen. Elena, verkehrt in höheren Kreisen, ihre Schwiegermutter Adele, hat einen langen Arm und viele Beziehungen, sie ist ein Beispiel und Vorbild für sie. Die Wege der beiden Freundinnen Triften immer weiter auseinander, ihre Wege scheinen sich zu trennen. Aber, wenn die Not am grössten ist, scheinen sie für einander da zusein, auch wenn man das Gefühl hat, Lila hast Elena, verbindet sie doch immer wieder dieses unsichtbare Band der Freundschaft. Eine Überraschende Wendung tritt in Elenas Leben ein zu tut einen Schritt den ich ihr nie zugetraut hätte. Sie wird selbstbewusster, Nabelt sich ab und geht ihren eigenen Weg. Ihre Ehe und die Welt in der sie lebt scheint aus den Fugen zugeraten... Ich bin gespannt wie es im letzten und 4. Teil weitergeht.

    Zur Autorin:
    Auch der 3. Teil war wieder sehr turbulent, mit tiefen Einblicken in das Leben der Protagonisten. Man konnte sie von ihrer wahren Seite kennen lernen und hinter ihre Masken blicken. So mancher entpuppte sich ganz anders als man ihn sah. Ihr Schreibstil ist flüssig und mitreissend. Der Plot war sehr schlüssig aufgebaut und liess alle Fäden am Ende zusammenlaufen, mit überraschenden Wendungen. Die Geschichte war durch gehend fesselnd, besser fand ich wie Band 2 . Ihre Figuren waren sehr real und glaubhaft dargestellt, auch die einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet.
    Dem Politischen Zeitgeschehen, de Faschisten und Kommunisten, Italien im Umbruch hätte ruhig mehr Raum gegeben werden können. Sonst war die ganze Historische Authentizität sehr gut dargestellt, das Leben in Neapel und in Florenz war sehr Authentisch. Ein sehr lebendiger Roman, mit vielen überraschenden Wendungen, über eine Freundschaft zwei sehr unterschiedlicher Frauen, die eins gemeinsam haben, Pech mit ihren Männern...

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    StefanieFreigericht, 11.09.2017

    Als Buch bewertet

    Etwas werden

    Das Buch beginnt 2010 – Ich-Erzählerin Elena „Lenù“ hat ihre beste Freundin „Lila“ Raffaella zum letzten Mal vor 5 Jahren gesehen. Sie schreibt, sie schreibt ihr Leben auf, Lilas Leben, die ihr einst das Versprechen abgerungen hatte, nie über sie zu schreiben, sonst käme sie. Lenù will Lila holen, sie aus dem Verschwinden holen. Mit ihrer Geschichte wechselt der Leser ins Italien kurz vor 1969 und in die Folgejahre, es ist die Zeit der beiden Frauen als „Twens“ bis in ihre Dreissiger. Lenù wird Pietro heiraten, wir begleiten die jungen Frauen durch Nachwuchs, Partnerschaft, berufliche Entwicklung, signifikante Änderungen, das Aneinander-Reiben.

    Für sich allein gelesen, hätte ich mit diesem dritten Band der „Ferrante-Saga“ keinerlei Probleme gehabt dazu, ob es denn wirklich vier Bände braucht; ich bin durch die Seiten geflogen, empfand Spannung und Überraschung (ja, deutlich mehr als vorher, gerade Band 1 war mir teils etwas zäh). Besonders die vielen unerwarteten Wendungen veranlassten mich dazu, den Einstiegstext zur Handlung oben so kurz gehalten zu haben, ich möchte das Vergnügen keinem anderen Leser nehmen. Nur so viel: Die Beziehung die Frauen verändert sich, die berühmte Stärke Lilas erfährt ihre Grenzen, Lenù scheint vordergründig für kurze Zeit als die Stärkere, es kommt zu unerwarteten Wendungen, Kompromissen. Die Lektüre gestaltete sich wie ein Puzzlespiel, bei dem einzelne Steinchen ihren Platz fanden: Erkenntnisse zu Alfonso, Geständnisse über Michele Solara, die Relation Lilas zu Enzo, zu Michele, neue (alte) Lieben, Umzüge.

    Für eine Leserunde fände ich das Buch sehr geeignet, mir springen so viele Gedanken im Kopf herum mit Erkenntnissen, die hier sehr schlecht preiszugeben sind, in dem Kontext aber Freude und Vertiefung bieten würden: Was bedeutet „sie ist tot“, wer griff die Wurstfabrik an, warum hat die Mutter von Lenù anscheinend andere Wertmassstäbe für deren jüngere Schwester, weshalb erscheint die frühere Gymnasiallehrerin so verändert. Anderes wird vertieft, so die Frage, inwiefern man dem eigenen Milieu durch Bildung wirklich entkommt kann, oder neu in die Runde geworfen, wie diverse Ernüchterungen zu Männern. Bei den Freundinnen hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dem Geheimnis des Aufeinander-Bezogen-Seins näher zu kommen, Lenùs Mutmassungen weisen den Weg „Ich wollte etwas werden, auch wenn ich nie gewusst hatte, was. Und ich war etwas geworden, so viel stand fest, aber ohne eine konkrete Vorstellung, ohne eine wahre Leidenschaft, ohne einen zielgerichteten Ehrgeiz.“ S. 445

    Ich hatte Band 1 als Zeit- und Sittengemälde Neapels der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet, Band 2 bringt viel zur Rolle der Frau und zum Unterschied zwischen den gesellschaftlichen Schichten. Band 3 nun bringt die gesellschaftliche Lage mit ein, die blutigen Kämpfe zwischen Rechten und Linken, während die Rolle der Frau vertieft betrachtet wird (wobei da von einiger Ernüchterung auszugehen sein dürfte). Gespannt bin ich jetzt auf Band 4 und die Themen, die da noch kommen können, gerade weil Band 3 ja wortwörtlich in der Luft endet. Volle 5 Sterne von 5 für Lesevergnügen, Geschichtsstunde, Zeitgeist, Gedankenanregungen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 27.11.2017

    Als Buch bewertet

    Starker dritter Teil!

    Bereits die ersten beiden Teile der Neapolitanischen Saga konnten mich restlos begeistern und so habe ich mich unheimlich auf den dritten Teil gefreut! Man ist auch sofort wieder im Geschehen drin und findet zur Not auch eine Zusammenfassung der bisherigen Handlung ganz zu Beginn des Buches.

    Wir begleiten Elena und Lila in den 70er Jahren in Italien. Beide sind nun verheiratet und führen ihr Familienleben grösstenteils getrennt voneinander. Dennoch kommen sie nie wirklich voneinander los. Elenas Leben verläuft ganz anders als das von Lila. Sie hat eine gute Partie gemacht und ist erfolgreich mit ihrem ersten Roman. Lila hat sich von Ihrem Mann getrennt und schlägt sich allein mit ihrem Sohn durch.

    Man könnte meinen, dass Elena das bessere Los gezogen hat, dennoch beneidet sie ihre Freundin. Während Elena versucht es allen recht zu machen und oft unsicher ist, sagt Lila gerade heraus ihre Meinung und handelt auch danach, eckt damit aber auch an. Dennoch wird sie gerade wegen ihres starken Charakters geachtet. Dass merkt auch Elena und bewundert ihre Freundin dafür, hegt aber auch dunkle Gedanken in Bezug auf ihre Jugendfreundin, weil sie selbst gerne so stark wäre.
    Der dritte Teil ist der bisher politischste der Reihe. Es gibt viele Unruhen und Elena und Lila sind ebenfalls betroffen und müssen Stellung beziehen, wodurch wieder Spannungen zwischen ihnen entstehen.

    Elena Ferrantes Schreibstil ist ganz ausgezeichnet. Sie versteht es die Spannung zu halten, auch wenn sie viel über alltägliches schreibt. Ich finde, es ist nicht selbstverständlich eine Geschichte über zwei Freundinnen so aufregend zu erzählen und das vor allem über vier dicke Bücher lang. Die Autorin hat Charaktere geschaffen, die unbeschönigt dargestellt werden. Man soll sie nicht bewundern oder gern haben, sondern auch ihre dunklen Seiten kennenlernen, die in jedem Menschen stecken können. Dennoch möchte man Elena und Lila begleiten und giert nach jeder Information, die man zu ihnen erhalten kann.

    Nun heisst es auf den vierten und letzten Teil warten! Ich bin schon sehr gespannt, wie es ausgehen wird und kann es kaum erwarten weiterzulesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 26.08.2017

    Als Buch bewertet

    Endlich geht die Napolitanische Saga weiter und für jeden der den zweiten Band schon vor einiger Zeit gelesen hat, gibt es am Anfang noch eine kurze Personenbeschreibung, da in den Ferrante Büchern immer so viele Namen vorkommen. Weiter geht es mit den mittlerweile Erwachsenen Freundinnen Lila und Elena, die beide ihre Schwierigkeiten zu meistern haben. Lila hat sich von ihrem reichen Mann getrennt und versucht nun ihren Lebensunterhalt als Arbeiterin in einer Wurstfabrik zu gewinnen unter schwierigen Konditionen. Deshalb ist sie auch im Vordergrund als die Gewerkschaften versuchen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu verbessern. 
    Elena ist durch ihr Buch erfolgreich, erntet jedoch in Neapel gute und schlechte Kritik. Sie wird im Laufe der Jahre heiraten und eine Familie gründen, was sie jedoch von ihrer Eifer des Schreibens entfernen wird. 
    In dritten Buch der Saga merken wir, dass das Leben wie so oft seine sonnige und weniger sonnige Tage hat und so ergeht es auch den beiden Freundinnen. Ihre merkwürdige, teils liebevolle, teils voller Eifersucht beladene Freundschaft bleibt auch hier im gleichen Schema erhalten und jeder von uns mag natürlich jetzt gespannt sein auf den vierten und letzten Teil der Tetralogie.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.09.2017

    Als Buch bewertet

    Lila und Elena sind in den siebziger Jahren erwachsene Frauen. Elena ist ihren Weg gegangen und hat das Leben im ärmlichen Rione hinter sich gelassen. Sie hat ihr Studium beendet und inzwischen ein Buch veröffentlicht. Sie heiratet in eine angesehene norditalienische Familie ein und wird Mutter. Nun hat sie das, wovon sie eigentlich immer geträumt hat, aber dennoch ist sie nicht zufrieden. Ihr Mann war ihr eigentlich fremd, als sie geheiratet haben und nun nehmen die häuslichen Verpflichtungen sie so in Anspruch, dass ihr keine Zeit und Kraft mehr zum Schreiben bleibt.
    Lila muss nach der Trennung von ihrem wohlhabenden Mann wieder zurück in ein hartes Leben. Die Arbeit in einer Fleischfabrik ist schwierig und greift die Gesundheit an. Doch sie will etwas verändern und engagiert sich in der Gewerkschaft. Sie hat sich auch selbst nicht aufgegeben und nutzt die Chancen, die sich ihr bieten.
    Die Freundschaft der beiden besteht weiter, obwohl sie so unterschiedlich sind. Aber es hat immer auch Auseinandersetzungen gegeben und nun gibt es auch noch Missgunst und Konkurrenzdenken. Das zeigt sich besonders, als Nino, der Schwarm von früher, wieder auftaucht. Beide Frauen haben ihn nie vergessen.
    Es ist einer aussergewöhnliche Beziehung zwischen den beiden Frauen. Für mich gibt es mehr Trennendes als Verbindendes, dennoch haben sie ihre Freundschaft immer aufrecht erhalten. Sie haben sich geholfen und sie haben sich bekämpft. Aber ihre Herkunft hat Spuren in ihrem Leben hinterlassen, dass sie wohl zusammengehalten hat. Doch dann trennen ich ihre Wege.
    Die Geschichte ist wieder sehr angenehm zu lesen. Alle Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt. Inzwischen kennt man sie sehr gut und will unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht.
    Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der politischen Situation in Italien und das Kämpfen der Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen.
    Aber ich bin immer noch ziemlich zwiespältig mit dieser Buchserie. Die Geschichte verläuft etwas langatmig und dadurch hält sich die Spannung in Grenzen. Allerdings möchte man, sobald man eines der Bücher gelesen hat, unbedingt wissen, wie es weitergeht und warum Lila verschwand.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 05.09.2017

    Als Buch bewertet

    Auch der dritte Teil der Geschichte der Ferrante ist wieder phänomenal. Lila und Elena sind jetzt Mitte 20 bis Anfang 30. Es sind die 70iger Jahre. Politischer Umbruch, Studentenbewegungen. Lila hat sich von ihrem Mann getrennt, ist mit ihrem Sohn in eine eigene Wohnung gezogen, die sie sich mit Enzo teilt. Sie arbeitet hart in einer Wurstfabrik, lässt sich aber nichts gefallen. Am Abend lernt sie mit Enzo für ein Fernstudium. Sie ist Mitglied in der Gewerkschaft. Elena hat studiert, ein Buch herausgebracht und schreibt für Zeitungen. Sie heiratet einen Uniprofessor, zieht nach Florenz, bekommt zwei Kinder und ist nur Hausfrau. Doch mit diesem Leben ist sie nicht zufrieden. Sie ist unglücklich, die Ehe kriselt. Dann trifft sie ihre Jugendliebe Nini wieder. Lila und Enzo sind inzwischen in der Computerbranche eingestiegen. Sie arbeitet nun für ihren Schwager und verdient gutes Geld. Die beiden Freundinnen sehen sich nur selten, telefonieren ab und zu und haben sich auseinanderentwickelt. Auch dieser Band war wieder total interessant. Man fühlt sich direkt in den Strassen des Rione. Hier herrscht noch immer die Armut und die jungen hübschen Frauen werden nach ein paar Kindern schnell alt und verbraucht und resignieren. Ich bin schon auf den letzten Band dieser Reihe total gespannt. Ferrante hat hier ein Lebensbild der einfachen Leute aus Neapel gezeichnet, wie es eindrucksvoller überhaupt nicht sein kann.
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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 28.09.2017

    Als Buch bewertet

    Der dritte Teil der Neapolitanischen Saga schliesst sich nahtlos an den zweiten Teil an.

    Elena hat ihr Studium abgeschlossen, ihr erstes Buch herausgebracht und ist als Autorin sehr angesehen. Ihr Leben könnte nicht besser verlaufen. Sie hat einen Verlobten, der sie liebt und wegen dem sie in eine angesehene Familie einheiraten wird. Ihr Buch feiert Erfolge, sie verdient ihr eigenes Geld. Dennoch wird sie von Selbstzweifeln geplagt, sie wird sich allzu oft ihrer Herkunft bewusst, wenn sie sich in der intellektuellen Umgebung ihres Verlobten bewegt und im Rione hat sie sich wegen ihres Buches nicht nur Freunde gemacht und gilt dort mittlerweile als Aussenseiterin.

    Lina lebt mit ihrem Sohn und ihrem platonischen Freund Enzo in einer kleinen Wohnung und schuftet für wenig Geld in einer Wurstfabrik. Sie kommen gerade so eben über die Runden und die harte Arbeit setzt Elena auch gesundheitlich zu. Dies führt auch dazu, dass Elena und Lina wieder zueinander kommen. Als Lina zusammenzubrechen droht kümmert Elena sich um sie.

    Wir befinden uns im Italien gegen Ende der 60er Jahre und auch an Italien gehen die politischen Unruhen wie sie auch in Frankreich, Deutschland usw. stattgefunden haben nicht vorbei. Sozialistische Strömungen treffen auf nationalistisches Denken, die Emanzipation der Frauen wird zum Thema und auch Errungenschaften wie die Pille zur Empfängnisverhütung werden populär. Elena als auch Lina werden, jede auf ihre Weise, mit diesem Umbrüchen konfrontiert bzw. in sie hineingezogen. Und ganz ohne Einfluss auf das Leben und die Gedankenwelt der beiden bleibt das Zeitgeschehen natürlich auch nicht.

    Auch diesen dritten Band habe ich mal wieder sehr genossen. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden jungen Frauen erschienen mir noch nie so offensichtlich wie jetzt. Während Elena sich sehr um eine gute Aussenwirkung bemüht, es jedem Recht machen und gefallen will ist es Lina völlig egal, was Andere von ihr halten. Sie geht ihren eigenen, wenn auch sehr steinigen Weg.

    Auch dieser Band ist literarisch keine Offenbarung. Der Autorin gelingt es einfach schöne, traurige mitunter auch bedrohliche Stimmungen zu erzeugen ohne dass es ins Seichte abgleitet und so zu einem Frauenzeitschriftenroman wird. Dieser Spagat ist es, was die Reihe für mich seit dem ersten Band ausmacht.

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  • 2 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hortensia13, 06.03.2018

    Als eBook bewertet

    Elena Greco und ihre beste Freundin sind erwachsen geworden. In den siebziger Jahren versuchen sie sich in den unterschiedlichen Rollen, die ihnen nun das Leben bietet, zurechtzufinden. Und das in den gewalttätigen politischen Irrungen und Wirrungen dieser Zeit. Dabei entfernen sich die beiden Freundinnen immer mehr voneinander und ringen um das gegenseitige Verständnis ihrer Entscheidungen und Bedürfnissen.

    Im dritten Teil der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante stehen vor allem die Themen Familie und Politik und Elenas Lebensgeschichte im Vordergrund. Vor allem das Politische war mir letztendlich zuviel. Ohne den richtigen Wissenshintergrund taucht man darin schwer ab. Desweiteren werden die Charakterzüge der einzelnen Hauptpersonen immer wieder wiederholt. Was auch ein Grund ist, dass die Erzählung stückweise eher wie eine Auszählung der Geschehnisse wirkt.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 11.09.2017

    Als Buch bewertet

    Eigentlich wollte ich aufgrund des Umfanges der vorherigen Bücher dieses Buch auslassen, aber da ich die 2 Vorgänger schon gelesen hatte war ich neugierig und musste wissen wie es weitergeht.

    Wie erwartet war auch hier der Umfang und die Masse des Buches erstmal erschreckend...
    Deswegen hatte ich auch ein paar Probleme in die Geschichte zu finden, da mich solche Wälzer immer ein wenig erschrecken und vom Lesen abhalten...
    Nach ein paar Kapiteln war ich dann aber wieder im Geschehen...

    Den Schreibstil muss man mögen... für mich ist er schon sehr speziell... aber er gefällt mir. Er ist verständlich und gut zu lesen ...
    Man sollte beachten, dass es sich hier um einen dritten Teil handelt und es wäre sinnvoll die Vorgänger zu kennen!

    Zu diesem dritten Teil muss ich auch sagen, dass mir die politischen Abschnitte ein wenig zu viel wurden... aber ansonsten gute Unterhaltung.

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