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  • 4 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 17.10.2016

    Als Buch bewertet

    Ich kam, sah und siegte

    Die junge Ärztin Billy Jack Tate nennt zwar einen Männernamen und einen Männerberuf ihr Eigen, ihr Aussehen und ihre Ausstrahlung sind jedoch äusserst anziehend und feminin. In Chicago trifft sie im Zuge der Weltausstellung während einer Rede auf einem Kongress für Frauenrechte auf den attraktiven Wachmann Hunter Scott. Der naturverbundene Mann möchte die Karriereleiter bei den Texas Rangern empor klimmen und mag weder Grossstädte, noch berufstätige Karrierefrauen. Eine interessante Begegnung zweier völlig verschiedener Menschen, die sich dennoch unweigerlich zueinander hingezogen fühlen, bahnt sich an. Auf anfängliches Misstrauen folgt behutsame Annäherung, und aus vorsichtiger Freundschaft entwickelt sich im Laufe der Zeit eine grosse Anziehungskraft. Doch weder das Stadtmädchen Billy, noch der Naturbursche Hunter, wollen von ihren Vorstellungen abweichen…

    Der Bestsellerautorin Deeanne Gist ist es auch diesmal wieder gelungen, einen kurzweiligen, amüsanten und mit einigem Humor gewürzten Liebesroman zu verfassen, der die Leser in seinen Bann zieht, für Romantik sorgt und die Leserschaft ins Chicago des Jahres 1893 zurück versetzt. Die Weltausstellung bildet wie bereits im letzten Roman auch hier wieder die Rahmenhandlung des Geschehens. Die Liebesgeschichte ist ein wenig trivial und sehr klischeebehaftet… junge, schöne, intelligente, selbständige und doch anlehnungsbedürftige Frau trifft auf grossen, starken, unabhängigen und attraktiven Mann, einen Fels in der Brandung, jedoch mit weichem und mitfühlenden Herzen. Die beschwingte Geschichte sorgt durch das Findelkind Joseph und dem bettelarmen Sohn einer italienischen Einwandererfamilie namens David für einige Aufregung und bringt im letzten Drittel auch einen gewissen Spannungsbogen ins Buch. Die Autorin konzentriert sich bei ihren Charakteren hauptsächlich auf die beiden Protagonisten, die Nebenfiguren bleiben eher blass und im Hintergrund. Die Tatsache, dass es sich hierbei um einen Roman aus einem christlichen Verlag handelt, ist anhand des Inhalts in keiner Weise erkennbar. Der einzige Bezug zum christlichen Glauben ist die zweimalige (!) Erwähnung von Gottes Namen in insgesamt zwei Zeilen des immerhin über vierhundertdreissig Seiten zählenden Buches.

    Fazit: bei der „Eigensinnigen Ärztin“ handelt es sich um einen unterhaltsamen, in flüssigem Schreibstil verfassten Roman, der Romantik, Humor und ein wenig Spannung bietet. Die Emanzipation der Frau, das Entstehen der Frauenrechte und die Stellung der Frau in dieser Zeit und die Armut und Not der Arbeiterschicht bilden zusammen mit der Weltausstellung den geschichtlichen Hintergrund. Ein klein wenig erfährt man auch über die Texas Ranger, die der Autorin besonders ans Herz gewachsen sind, wie man im Nachwort erfahren kann.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 20.09.2016

    Als Buch bewertet

    „...Wir sind schliesslich keine barbarischen Männer, sondern zivilisierte Frauen. Und Frauen sind viel zu vernünftig und erfinderisch, um zu brutaler Gewalt zu greifen...“

    Es ist das Jahr 1893. In Chicago findet die Weltausstellung statt. Gleichzeitig ist dort ein Frauenkongress anberaumt. Eine der Rednerinnen ist Dr. Billy Jack Tate. Leider lassen die Ordnungskräfte niemand mehr in das Haus. Eine Frau zeigt Billy einen möglichen Eingang durch ein Kellerfenster. Dort erwartet sie der Texas Ranger Hunter Scott. Er ist bereit, sie zu den Saal zu bringen.
    Die Autorin hat einen fesselnden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Ein Grund dafür sind die beiden völlig unterschiedlichen Protagonisten. Billy ist stolz auf ihren Beruf. Sie ist Ärztin mit Leib und Seele und bereit, dem ihr Privatleben unterzuordnen. Dabei bekommt sie öfter zu spüren, dass ihr andere ihren Doktortitel nicht glauben. Auch ihre Praxis ist noch ohne Patienten. Deshalb greift sie sofort zu, als ihr eine Stelle bei der Weltausstellung angeboten wird. Hunter ist mit traditionellen Werten aufgewachsen. Eine Frau gehört ins Haus. Es ist Aufgabe des Mannes, sie zu beschützen und zu ernähren. Deshalb hat er immense Probleme, als er sich wegen einer Untersuchung in die Hände von Billy begeben muss. Und dann gibt es noch David, einen neunjährigen Jungen, der als Zeitungsverkäufer bei der Weltausstellung seine Familie ernährt.
    Der Schriftstil des Buches wechselt von Situation zu Situation. Ab und an kommt der trockenen Humor der beiden Protagonisten zum Tragen. In ihren Dialogen schenken sie sich nichts. Ihre Annäherung wird sehr behutsam erzählt. Unterschiedliche Standpunkte sorgen bald wieder für Distanz. Ganz anders klingen die Stellen, an deren mich die Autorin mit der Armut in Teilen von Chicago konfrontiert. Das geschieht geschickt bei der Beschreibung des Weges, den Billy und Hunter zum Hull House nehmen. Die Zustände veranlassen Hunter darüber nachzudenken, ob man für den Kinder nicht einen Spielplatz bauen könnte. Wegen des gemeinsamen Ziels kommen sich die Protagonisten näher. Kritisch beleuchtet die Autorin ebenfalls das amerikanische Gerichtssystem. Überfüllte Gefängnisse und die gemeinsame Unterbringung von Kindern und Erwachsenen sind nur zwei Aspekte. Gut werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben. Das geschieht meist durch Taten, weniger durch Worte. Davids Sorge um den Bruder, Hunters Angst um Billy und Billys Trauer wegen eines ausgesetzten Babys sind nur wenige Beispiele dafür. Ab und an klingt bei Billy auch der Zwiespalt zwischen ihren beruflichen Träumen und den Möglichkeiten einer Heirat an. In Gedanken ist sie dabei ihrer Zeit weit voraus.
    Die Anmerkungen der Autorin am Schluss des Buches trennen Fiktion von Fakten.
    Das Cover mit der jungen Frau auf der Schaukel zeugt von Lebensfreude.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Autorin gelingt es, die Widersprüchlichkeit zwischen Weltausstellung und Armenviertel, aber auch den beginnenden Aufbruch selbstbewusster Frauen in eine spannende Handlung zu integrieren. Ausserdem zeigt sie, was möglich ist, wenn zwei Menschen aufeinander zugehen und jeder dabei ein Stück zurücksteckt. Es geht um Toleranz und gegenseitige Achtung.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 02.10.2016

    Als Buch bewertet

    Chicago 1893. Im Rahmen der Weltausstellung findet ein Frauenkongress statt, auf dem die Ärztin Billy Jack Tate eine Rede halten soll, doch der Zugang zum Gebäude wird ihr von einem Wachmann verwehrt, da der Saal bereits überfüllt ist. Billy klettert kurzerhand durch ein Kellerfenster und wird dabei von Hunter Scott, einem Texas Ranger, der einen sechsmonatigen Dienst beim Wachschutz der Weltausstellung versieht, erwischt…

    In ihrem historischen Roman „Die eigensinnige Ärztin“ zeichnet Deeanne Gist ein sehr authentisches Bild des alten Chicagos und präsentiert ganz unterschiedliche Facetten der Stadt. Man lernt einige Besonderheiten kennen und kann sowohl einen Blick auf die gerade stattfindende Weltausstellung als auch auf die düsteren Viertel der Stadt werfen. Die Autorin wartet dabei mit einer Fülle verschiedener Themen auf, die die Menschen im Chicago des ausgehenden 19. Jahrhunderts bewegt und beschäftigt haben.

    So geht Deeanne Gist ausgiebig auf die Stellung der Frau in der Gesellschaft und die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein und zeigt auf, wie schwer es Frauen hatten, in manchen Berufen Fuss zu fassen und sich gegenüber den männlichen Kollegen zu behaupten. Die Vorurteile gegenüber berufstätigen Frauen waren gross, kaum jemand hat einer Frau zugertraut, den Aufgaben von Ärzten oder Anwälten gewachsen zu sein.

    Die Rechte von Armen und Kindern sind ein grosses Thema. Eine gesonderte Rechtssprechung für jugendliche Straftäter gab es damals nicht, Kinder wurden im Gefängnis oder vor Gericht wie Erwachsene behandelt. Das bekommen besonders der Zeitungsjunge David und sein kleiner Bruder Pietro zu spüren.

    Und auch auf die Wohn- und Arbeitsverhältnisse der Menschen werden von Deeanne Gist eindringlich geschildert. Die Probleme der armen Bevölkerung werden erläutert und die Elendsviertel der Stadt werden sehr anschaulich beschrieben – besonders deutlich werden die Missstände durch die Gegenüberstellung der Armut und Hoffnungslosigkeit in den Strassen der West Side und der Pracht und dem Glanz der Weltausstellung.

    Neben den genannten Themen ist der christliche Aspekt in diesem Buch besonders hervorzuheben: Nächstenliebe wird grossgeschrieben. Billy und Hunter setzen sich selbstlos und uneigennützig für diejenigen ein, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu helfen, weil sie entweder zu arm oder zu jung sind. Das geht sogar soweit, dass Hunter seinen eigentlichen Job vernachlässigt.

    Ganz geschickt versteht es die Autorin neben den ernsten, gewichtigen Themen eine grosse Portion Leichtigkeit in den Roman zu bringen, indem sie Billy und Hunter über ihre grundverschiedenen Ansichten bezüglich der Aufgabenverteilung von Mann und Frau diskutieren lässt. Eine eigensinnige, fortschrittlich denkende Grossstädterin trifft auf ein
    halsstarriges traditionell denkendes Landei. Da bleiben hitzige, für den Leser sehr amüsante Dialoge nicht aus.

    Neben den fiktiven Figuren bevölkern auch einige historische Persönlichkeiten diesen Roman, unter ihnen zum Beispiel der damalige Bürgermeister Chicagos Carter Harrison, der Kommandant der Kolumbus-Garde Colonel Edmund Rice oder auch die Friedensnobelpreisträgerin und Gründerin des Hull Houses Jane Addams.

    „Die eigensinnige Ärztin“ hat mir sehr gut gefallen. Der Roman lässt sich angenehm flott lesen und hat mir nicht nur spannende, unterhaltsame Lesestunden beschert, sondern mir auch interessante Einblicke in die Historie Chicagos ermöglicht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 18.09.2016

    Als Buch bewertet

    Chicago,1893;
    Billy Jack Tate ist eine für ihre Zeit recht ungewöhnliche junge Dame, die einen männlichen Vornamen trägt und noch dazu einen reinen Männerberuf ausübt. Sie ist Ärztin aus Überzeugung und Leidenschaft. Sieben Jahre war sie als Chirurgin in verschiedenen Krankenhäusern tätig behauptete sich in dieser Männerdomäne.
    Auf der Weltausstellung wurde sie als Vortragende eingeladen und begegnet dort dem charmanten aber recht provinziell und konservativ eingestellten Texas Ranger Hunter Scott.
    Beide treffen sich öfter als gedacht und es entwickelt sich zwischen ihnen eine Sympathie, die unter den gegebenen Umständen eigentlich zu nichts führen kann.
    Billy will in Chicago eine Praxis eröffnen, am regen Stadtleben und der medizinischen Weiterentwicklung teilnehmen. Hunter jedoch möchte nur in Taxas wohnen.
    Welche Wege werden beide beschreiten?

    Deeanne Gist schuf einen Roman mit besonderer, bildhafter und von prickelnder Spannung durchsetzter Atmosphäre, die durch die sehr charaktervollen Protagonisten in bester Weise unterstrichen wird.
    Interessante historische Einblicke in die damaligen, aus heutiger Sicht recht beklagenswerten Verhältnisse, ärmerer Familien, in denen schon kleine Kinder den Lebensunterhalt mit verdienen mussten sowie die erbärmlichen und trostlosen Zustände in den Gefängnissen der damaligen Zeit werden in diesem hervorragenden Werk in eindrucksvoller Weise bildhaft dargestellt. Die Lektüre gibt über eine ausserordentlich lebendiges Kopfkino Einblick in die teilweise entsetzlichen Zustände des damaligen Lebens.
    Um die gesellschaftliche Gegensätze deutlich herauszuarbeiten wählte die Autorin sehr geschickt das Jahrhundertereignis der Weltausstellung in der sich die gehobene Gesellschaft über die vielen dort vorgestellten - meist technischen - Neuerungen - selbst feierte.
    Deeanne Gist arbeitet eine von vielen wertvollen Botschaften in ihr Werk "Die eigensinnige Ärztin" ein: Die gute Nachricht von Liebe und Aufopferung für gesellschaftlich benachteiligte Menschen.
    Dieser ausserordentlich gelungene Roman ist über seine unterhaltsame, spannungsreiche Fassung und seine leicht lesbare Sprache ein reines Lesvergnügen und fesselte mich von der ersten bis zur letzen Seite.
    Ich kann die Lektüre dieses tiefgründigen und herzerfrischenden Romans jedem nur ans Herz legen, der dieses Genre mag. Es kann nur ein Gewinn sein.
    Ein Dankeschön dem Gerth Medien Verlag für diesen geistvollen Roman.

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