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  • 5 Sterne

    28 von 40 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carina R., 30.01.2016

    Als Buch bewertet

    Anil und Leena wachsen beide in einem Dorf in Indien auf, doch als junge Erwachsene müssen sie unterschiedliche Wege gehen. Anil, dessen grosser Traum es ist Arzt zu werden, absolviert ein Medizinstudium und setzt seine Ausbildung zum Assistenzarzt in den USA fort. Auch Leenas Leben ändert sich komplett, als sie eine arrangierte Ehe eingeht... .
    Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt und mitgerissen. An manchen Stellen konnte ich nicht mehr mit dem Lesen aufhören, aber bei manchen Kapiteln musste ich kurz anhalten, weil mich die Handlung zu sehr berührt und mitgenommen hat. Selten habe ich es erlebt, dass ich so sehr mit den Figuren (insbesondere mit Leena) mit gebangt, mitgehofft und mitgelitten habe.
    Die Figuren wirken sehr realistisch, so dass man wirklich glauben könnte, dass es Anil, Leena usw. wirklich gibt. Beide haben ganz unterschiedliche Charaktere, die sich stetig weiterentwickeln und sehr natürlich auf mich wirken.
    Der Autorin gelingt es, durch den ständigen Perspektivenwechsel zwischen den Figuren sehr viel Abwechslung, aber auch Spannung in die Handlung zu bringen. Durch den angenehmen Schreibstil lässt sich das Buch sehr gut lesen. Allerdings ist dies kein reiner Unterhaltungsroman den man nachher zur Seite legt, sondern eine Lektüre, die einen noch lange nach dem Beenden beschäftigt und nachdenklich macht. Man erfährt viel Positives über die Kultur in Indien, aber lernt auch viele der Schattenseiten kennen.
    Ich glaube, dass besondere an ,,Der goldene Sohn" ist, dass man nicht das Gefühl hat, einen Roman vor sich zu haben, sondern eine reale Geschichte, die sich mit all den schönen, aber auch den schweren Momenten wirklich ereignet haben könnte. Genau wegen diesem starken Wirklichkeitsbezug ist das Buch so besonders.
    Insgesamt hat mich ,,Der goldene Sohn" sehr beeindruckt. Daher kann ich jedem dieses Buch nur empfehlen.

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  • 4 Sterne

    15 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angela H., 28.01.2016

    Als eBook bewertet

    Der älteste Sohn der indischen Familie Patel, der reichsten Familie im Dorf, soll Arzt werden. Nach seinem Medizinstudium schickt ihn sein Vater in die USA, wo er am Parkview Hospital in Dallas seine Ausbildung als Assistenzarzt vervollständigen soll. Der junge Inder, noch streng nach den alten Traditionen erzogen, trifft auf die moderne westliche Welt mit völlig neuen Sitten, vorallem was die Beziehung zwischen Mann und Frau betrifft. Anil ist ehrgeizig und arbeitet sich nach oben. Er wohnt mit zwei anderen indischen Männern in einer WG. Einer davon ist den westlichen Sitten gegenüber sehr aufgeschlossen, der andere versucht sich so zu verhalten, wie er es gewohnt ist.
    Anil muss erfahren, dass sein Vater gestorben ist, leider ist die Zeit zu knapp, sodass er nicht mehr zur Beerdigung kommen kann. Sein Vater war eine sehr wichtige Person für Anil, ausserdem hatte er die Rolle eines Ratgebers für das kleine Dorf. Diese schwere Aufgabe muss nun Anil übernehmen. Bei seinem nächsten Besuch daheim, noch völlig durcheinander durch einen tödlichen Diagnosefehler, sieht er sich dieser schweren Aufgabe kaum gewachsen. Daheim erfährt er auch, dass Leena, mit der er eine keusche Romanze in seiner Kindheit hatte, inzwischen verheiratet ist. Ihre Eltern haben wie es üblich ist, die Ehe arrangiert, mussten allerdings Schulden bei der Familie Patel machen, um die hohe Mitgift zu bezahlen. Leena lebt nun in einem kleinen Dorf 100 km weit weg von zuhause. Von Reichtum kann nicht die Rede sein, das Haus ist heruntergekommen, die Felder verwahrlost, Schwiegermutter und Schwägerin behandeln sie wie eine Sklavin und ihr Mann schlägt und misshandelt sie. Doch von alldem bekommt ihre Familie daheim nichts mit und Leena schämt sich zu sehr, es zuzugeben. Sie will doch eine gute Ehefrau sein! Irgendwann kommt es zum Eklat: Leenas Ehemann versucht sie zu verbrennen, aber sie kann schwer verletzt fliehen und kehrt - in Schande - wieder nach Hause zurück. Die Familie ist seitdem geächtet und in Armut.
    Von alldem weiss Anil nichts als er zurückkehrt. Er hat selbst eine Beziehung mit seiner amerikanischen Nachbarin angefangen und weiss nicht, ob er das seiner Familie sagen soll. Gleichzeitig wird der Druck im Krankenhaus immer grösser, die Konkurrenz unter den Assistenzärzten wächst. Anil macht sich Sorgen, ob er das alles schaffen wird. Seine Mutter erwartet von ihm, dass er nach Indien zurückkehrt. Doch Anils Pläne sind andere. Bei einem weiteren Besuch in Indien trifft er Leena wieder...

    Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet. Ich wusste nicht, wie sehr in Indien die Tradition von vermittelter Ehe noch gelebt wird, wie wichtig die Mitgift ist, die offiziell seit 1961 schon verboten ist, aber immer noch verschulden sich Familien. Auch wie weit es verbreitet ist, dass Ehefrauen gequält und verbrannt werden, auch von den Schwiegermüttern, war mir in diesem Ausmass nicht bekannt. Mich hat diese grosse Diskrepanz zwischen Tradition und Moderne erstaunt. Ich danke der Autorin, dass sie dieses Thema der westlichen Welt auf diese Weise näher gebracht hat und ich hoffe, dass sich dadurch etwas ändern wird.

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  • 5 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 13.02.2016

    Als Buch bewertet

    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen! :)
    Ich finde, dass die Charaktere sehr gut ausgearbeitet wurden. Sie zeigen sowohl Stärken als auch Schwächen. Es gibt immer wieder Momente, wo man vielleicht anders handeln würde und trotzdem wachsen sie einem schnell ans Herz. Ich mochte beide, Leena und Anil, sehr sehr gerne und habe ihren Werdegang als junge Erwachsene gerne verfolgt.
    Mir haben auch als Medizinerin die Passagen im Krankenhaus sehr gut gefallen. Es könnte dort wirklich so ablaufen, sprich ich finde, dass die Szenen sehr authentisch dargestellt werden in Bezug auf die Patienten, wie es dort zugeht, was für Schwierigkeiten auftreten, wie die Kollegen so sind etc. Es hat mich wirklich sehr angesprochen!
    Ausserdem fand ich es sehr spannend mehr über Indien zu erfahren. Man lernt nebenher sehr viel. Nun möchte ich unbedingt original indischen Chai Tee trinken und Samosas essen. Es gibt natürlich auch viele Bereiche, die wir aus Europa vermutlich als wenig fortschrittlich sehen wie bestimmte Traditionen. Manche Vorkommnisse haben mich regelrecht entsetzt und sehr sehr wütend zurückgelassen! Ich wünsche mir bei manchen Sachen wirklich, dass das bald geändert wird dort! Manche Szenen sind wirklich harter Tobak!
    Am Ende wird auch auf Vieles, was davor passiert ist, also in einem anderen Teil, nochmal Bezug genommen bzw erklärt wieso das und das passiert ist. Das hat mir sehr gut gefallen!
    Einzig und allein am Ende mäkel ich ein wenig rum, weil es mir dann auf einmal zu schnell ging.
    Ich habe in diesem Buch wirklich viel über die indische Kultur und deren Denken kennengelernt und auch wie es ist zwischen bei Stühlen (Kulturen, Welten…) zu sitzen. Vielen Dank dafür!
    Das Buch hat mich begeistert! :)

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  • 4 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin N., 31.01.2016

    Als Buch bewertet

    ,,Ein heftiges Gefühl der Scham übermannte Anil, nicht nur, weil er versagt hatte, sondern auch, weil er in diesem primitiven Winkel der Welt zu Hause war, wo ärztliche Behandlung bloss eine Illusion war. In diesem Moment wusste Anil mit Bestimmtheit, dass er nicht in Panchangar bleiben konnte. Er würde versuchen, das höchste Niveau medizinischer Praxis zu erreichen- weit, weit weg. (S.68) Anil wagt das, was viele in seinem Dorf nicht schafften: Er verlässt das kleine Dorf in Indien um in den USA Arzt zu werden. Getrieben von seinem Traum, aber verstrickt durch sein Gewissen und die Verantwortung die ihm durch seine Familie auferlegt wurde, ist es schwerer, als Anil es sich vorstellte. Er lebt im Kulturschock, zwischen dem traditionellen Indien und der modernen USA. Und dann ist da noch Leena, die Freundin aus Kindertagen, die damals schon für ein wohliges Kribbeln im Bauch sorgte und die in Indien geblieben ist... Eines schonmal vorweg: Der Klappentext des Buches lies mich mit einer romantische Liebesgeschichte rechnen: Das finden wir in diesem Buch nicht. Vielmehr ist es eine Geschichte voller Zweifel, Angst, Gewalt, Tradition, Kultur, Familie und eben auch etwas Liebe. Anil und Leena sind die Hauptpersonen dieses Buches. Wir begleiten sie über einen sehr langen Zeitraum, leider ist dieser nicht durch die Nennung von Jahreszahlen genauer bestimmt, so dass es für mich manchmal etwas verwirrend war zu bestimmen, wie viel Zeit wohl vergangen sein mag. Anil ist ein moderner indischer Charakter, der ausbricht um seinen Traum zu leben, versucht auch noch die Tradition der Familie als Schiedsmann aufrecht zu erhalten. Seine Rolle und auch seine Entwicklung ist in dem Buch gelungen dargestellt. Ebenso Leena, deren Rolle ebenso wie Anil einiges auszuhalten hat. Beide Protagonisten sind authentisch. Der Schreibstil ist flüssig, es gibt zahlreiche wundervolle Textstellen, bei denen es sich wirklich lohnt, sie nochmals zu lesen. Ingesamt betrachtet ist es ein wundervolles Buch, für dass ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Der Leser wird mitgenommen auf eine Reise zwischen den Kulturen, es gibt stellen zum weinen, zum schmunzeln und Stellen die schockieren. Dennoch gebe ich nur vier Sterne. Zum einen wegen der Verwirrung der Jahreszahlen zum anderen, weil es mir am Ende einfach zu schnell geht und am Ende einfach einige Seiten fehlen um mir das Ende schmackhaft zu machen. Daher gebe ich "nur" vier Sterne.

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  • 4 Sterne

    16 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 04.02.2016

    Als Buch bewertet

    Anil wächst in einem indischen Dorf auf. Seine Familie ist wohlhabend und sehr angesehen. Wenn es nach seiner Mutter gehen würde, dann läge Anils Zukunft klar vor ihm. Denn sie möchte, dass er später den Platz des Vaters, als Familienoberhaupt und Schiedsmann, einnimmt und eine junge indische Frau heiratet. Doch Anil und sein Vater haben andere Pläne. Denn Anil fällt das Lernen unheimlich leicht, sodass er Medizin studiert. Als junger Mann bekommt er die Chance, seine Ausbildung in Dallas abzuschliessen. Er bricht auf, um sich diesen Traum zu erfüllen. Seine Familie und seine Jugendfreundin Leena bleiben zurück. Während Anil in den USA aussergewöhnliche Erfahrungen sammelt und schon bald zwischen zwei unterschiedlichen Welten hin- und herpendelt, begnügt sich Leena mit einem Leben nach indischer Tradition. Das Schicksal zeigt allerdings beiden, dass im Leben nicht immer alles nach Plan verläuft....

    Der Einstieg in "Der goldene Sohn" gelingt relativ mühelos, denn Shilpi Somaya Gowda versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man sie beim Lesen vor Augen hat. Das Kopfkino springt umgehend an, sodass man in die Geschichte eintauchen und fasziniert das Leben in Indien, mit seinen ungewohnten Gebräuchen, beobachten kann. Der flüssige und sehr angenehm lesbare Schreibstil sorgt ausserdem dafür, dass man förmlich durch die Seiten fliegt.

    Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Denn man schaut Anil in seinem neuen Leben in den USA über die Schulter. Beobachtet, wie es bei Leena weitergeht und bekommt durch Rückblicke in die Vergangenheit einen Eindruck von Anil und Leenas Kindheit. Ausserdem gewähren Schiedsverhandlungen einen Einblick in das indische Leben.

    Anils Spagat zwischen den beiden Welten wird anschaulich beschrieben. Man kann sich meist gut in ihn hineinversetzen, auch wenn man ihn zuweilen etwas distanziert beobachtet. Leena wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Man fiebert regelrecht mit ihr mit und beobachtet ungläubig, wie ihr Leben verläuft und wie die indische Tradition damit umgeht.

    Eine romantische Liebesgeschichte braucht man hier nicht zu befürchten, denn dieser Roman hat deutlich mehr zu bieten. Die Geschichte ist durchgehend interessant und regt zum Nachdenken an. Manchmal mag man kaum glauben, was das Schicksal beiden Protagonisten abverlangt. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen der entsprechenden Szenen nicht sein. Auch wenn gängige Klischees bedient werden, überrascht das Buch mit einigen Wendungen.

    Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und konnte ganz in die fremde Welt eintauchen. Die unterschiedlichen Handlungsstränge wirkten auf mich durchgehend interessant. Allerdings muss ich zugeben, dass mir einige Wendungen etwas zu klischeehaft erschienen und dass das Ende auf mich ein wenig überstürzt wirkte. Deshalb ziehe ich auch ein Bewertungssternchen ab.

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  • 4 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Landbiene .., 08.02.2016

    Als Buch bewertet

    Meinung zum Cover:

    Das Cover gefiel mir von Anfang an nicht. Ich finde es zu schlicht und nichts aussagend. Auch nach Beendigung des Buches erschliesst mir sich das Bild auf dem Cover nicht. Ich hätte mir etwas typisch Indisches gewünscht. Die Schnörkel, oben und unten am Buch sind hingegen gelungen und passend.

    Eigene Inhaltsangabe:

    Anil ist der älteste Sohn in der Familie und sein Vater bemerkt früh wie talentiert und fleissig er ist. Daher soll er Arzt werden und später auch seinen Vater als Schiedsmann in seinem Dorf Panchanager ablösen.

    Sein Assistenzjahr möchte er in Amerika absolvieren und bekommt sogar eine Stelle im Parkview Hospital. In Amerika beginnt für Anil ein komplett neuer Lebensabschnitt. Amerika ist einfach ganz anders wie das Leben das er aus seinem Dorf in Indien kennt...

    Während Anil im Ausland ist, wird seine beste Freundin Leena aus Kindertagen mit einem Mann verheiratet. Doch die Ehe verläuft ganz anders wie Leena es sich vorgestellt hat. Denn ihr Ehemann entpuppt sich als gefühlskalter Sadist.

    Ob es doch nochmal eine zweite Chance gibt?

    Schreibstil:

    Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig und locker lesen. Schnörkellos beschreibt sie die Szenerie in ihrem Land ohne ihre eigene Meinung mit einfliessen zu lassen. Dies ist dem Leser überlassen. Die Sätze sind meist lang und teilweise verschachtelt, was jedoch nicht stört und sich gut lesen lässt. Das Buch ist in 4 Abschnitte unterteilt und die Kapitel sind sauber nummeriert. Die Kapitel sind meist etwas länger, aber auch nochmal mit Absätzen getrennt. So kann man auch mal mitten in einem Kapitel mit dem lesen aufhören ohne in der Luft zu hängen. Im Buch gibt es zwei Erzählstränge. Einmal von Anil in Amerika und die Geschichte von Leena in Indien die parallel spielt. Meist wird im Wechsel der Beiden erzählt, jedoch überwiegt der Anteil von Anil am Ende hin sehr.

    Hauptprotagonisten:

    Die Hauptprotagonisten Anil und Leena, lernt man in dem Buch sehr gut kennen. Die Autorin hat sie durch ihren Schreibstil sehr lebendig gemacht und sie wachsen dem Leser beide ans Herz!

    Allgemeines zum Buch:
    Die Autorin Shilpi Somaya Gowda hat mit diesem Buch eine faszinierende und gleichzeitig auch traurige Geschichte erzählt. Als Leser fährt man auf einer Achterbahn der Gefühle! Von Trauer, über Wut, Unverständnis und Freude ist alles enthalten. Dieses Buch hat eine "Sogwirkung" und man kann es kaum aus der Hand legen.

    Der Unterschied zwischen dem modernen Amerika und den indischen Sitten, trifft hier ungeschönt aufeinander und beschreibt die Problematik dazwischen sehr gut. Aber auch die Menschen die hier und dort leben, werden sehr gut beschrieben. Das Buch ist nicht nur ein Roman, sondern ein Stück weit auch ein Buch wodurch man viel erfährt über die indische Kultur, die Sitten und Traditionen. Die schönen, sowie auch die schlechten!

    Gestört haben mich die vielen medizinischen Ausdrücke bei Anil im Krankhaus, aber auch die typisch indischen Gerichte, die einem Europäer alle nichts sagen. Nirgends war beschrieben was dies nun ist und es jedes Mal zu googeln war mir zu mühselig.

    Der Klappentext könnte verleiten zu glauben das es im gesamten Buch um eine Liebesgeschichte zwischen Leena und Anil geht. Dem ist nicht so! Dennoch ist es für mich ein sehr emotionales Leserlebnis gewesen!



    Ich vergebe 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine V., 05.02.2016

    Als Buch bewertet

    In dem Buch "Der goldene Sohn" geht es um das Erwachsenwerden von Anil und Leena. Beide stammen aus dem gleichen indischen Dorf und sind seit frühsten Tagen miteinander befreundet. Anil zieht in die USA, um Arzt zu werden. Leena hingegen wird verheiratet. Anfangs sind beide hoffnungsfroh, doch schon bald treten Probleme auf und sie stellen fest, dass das Leben gar nicht so einfach ist wie sie als Kinder immer dachten.

    Wer hier eine sanfte, klischeehafte Liebesgeschichte im Stil von Bollywood erwartet, könnte enttäuscht werden. Das Cover und der Klappentext wirken sehr romantisch, aber in dem Buch werden viele unschöne Details aus dem Leben in Indien dargestellt.
    Anil erfährt keine Unterstützung von seiner Familie und muss den beschwerlichen Weg um Arzt zu werden alleine gehen. USA stellt einen gewissen Kulturschock für ihn da, der nur durch seine ausländischen Mitbewohner abgemildert wird. Leena hingegen muss recht bald feststellen, dass ihr Ehemann alles andere als freundlich ist und sie versucht alles, um es ihm und seiner Familie recht zu machen.
    Mit Leena konnte ich richtig mitfühlen, mitleiden und mitfiebern. Die Kapitel wechselten anfangs noch zwischen Anil und Leena, so dass ich am Ball blieb. Zum Ende hin liegt der Fokus leider mehr auf Anil. Die Details seines Jobs waren manchmal zu langwierig. Der Perspektivenwechsel nicht nur zwischen Leena und Anil, sondern auch zu deren Mütter, machte es einem als Leser nicht immer einfach.
    Der Schreibstil ist angenehm und die Autorin vermag es einem das Land Indien näher zu bringen. Seine guten und seine schlechten Seiten. Ich habe viel gelernt. Die Geschichte selbst schliesst sich am Ende wunderbar und enthält einiges an Weisheit.
    Leena war mir sehr sympathisch. In Anil konnte ich mich jedoch nicht immer so gut hinheinversetzen.

    Es ist eine gut ausgedachte Geshichte ohne Klischees oder Kitsch. Jedem Indienfan kann ich das Buch nur empfehlen. Es sind hier und da Kleinigkeiten, die ich zu bemängeln habe und durch die ich dem Buch keine fünf Sterne geben konnte.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ina H., 05.02.2016

    Als Buch bewertet

    Anil lebt in zwei Welten. Aufgewachsen in einem indischen Dorf, hat er es geschafft eine Ausbildungsstelle als Arzt im Parkview Hospital in Dallas zu bekommen. Nun muss er den Balanceakt zwischen harter Krankenhausarbeit und seiner Stellung in seiner Familie halten. Denn Anil ist der älteste Sohn und hat damit auch die Stellung als Dorfschlichter von seinem Vater geerbt. Beide Aufgaben bringen ihn an seine Grenzen, niemanden will er verärgern.

    Der Roman spielt in zwei sehr unterschiedlichen Welten und Kulturen. Und auch wenn der Protagonist ein Mann ist, wird vor allem auch die Rolle und Stellung der Frau deutlich. Wobei besonders in indischen Part gezeigt wird, mit welchen Vorurteilen und Problemen Frauen dort leben. Die Jugendliebe von Anil Leena muss erleben, was es heisst, dem Ehemann völlig ausgeliefert zu sein und auch in der Gesellschaft keinen Rückhalt zu erleben. Der Handlungsstrang um Leena und ihr Schicksal beschreibt die Autorin sehr authentisch und hat mich in meinen Gefühlen am meisten berührt. Man erfährt einiges über die indischen Traditionen und zum Teil auch über deren Veränderungen. Gleichzeitig schafft es die Autorin aber auch das Leben in den USA in den verschiedenen Facetten aufzuzeigen, das positive wie das negative. Wobei hier auch das Leben im Krankenhaus eine grosse Rolle spielt, was ich persönlich sehr interessant fand. Shilpi Somaya Gowda versucht alles ohne erhobenen Zeigefinger zu erzählen. Keine der beiden Welten ist perfekt.

    Der Wechsel der Handlungsstränge zwischen Anil und Leena gelingt der Autorin sehr gut. Dadurch wird auch der Spannungsbogen noch stärker gespannt. Ein Buch was ich oft kaum aus der Hand legen konnte. Auch auf sprachlicher Eben liest sich der Roman sehr gut. Sie schreibt detailiert ohne langatmig zu sein. Die Handlungsorte konnte ich dadurch direkt vor mir sehen.

    Ein Buch was ich guten Gewissens weiterempfehlen kann. Nicht nur um entspannte Lesestunden zu haben, sondern auch um über den Tellerand zu schauen und mehr über eine andere Kultur zu erfahren.

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  • 4 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kri m., 26.01.2016

    Als Buch bewertet

    Nur wenige indische Medizinstudenten haben das Glück, eine Stelle als Assistenzarzt in Amerika zu ergattern. Einer von ihnen ist Anil Pantel, der als Sohn einer angesehenen Bauernfamilie in dem westindischen Dorf Panchanagar aufgewachsen ist. Doch seine Ausbildung im Parkview Hospital in Dallas gestaltet sich schwieriger, als gedacht. Nervenaufreibende Schichten und schwer kranke Patienten beanspruchen seine Aufmerksamkeit, während er gleichzeitig für die Bewohner seines Heimatdorfes telefonisch als Schiedsmann zur Verfügung stehen muss. Aber nicht nur sein Leben ist von weitreichenden Veränderungen geprägt. Auch das seiner Jugendfreundin Leena, die traditionell mit einem Inder verheiratet wird. Denn anstatt eine glückliche Ehe zu führen, wird sie von der Familie ihres Ehemanns als Dienstmagd benutzt und mit Schlägen und Beschimpfungen attackiert. Erst nach einem versuchten Mordanschlag ergreift Leena die Flucht und treibt damit ihre Eltern in den Ruin.

    Zwei Schicksale, wie sie unterschiedlicher nicht sein können und doch verbindet sie ein entscheidendes Detail. Denn bereits in Kindertagen haben Anil und Leena gemeinsam viel erlebt und tiefer greifende Gefühle füreinander entwickelt. Und genau darauf baut Shilpi Somaya Gowda ihre Geschichte auf, die von den traditionellen Zwängen im heutigen Indien und von dem Versuch junger Menschen, diese zu umgehen, erzählt. Ein Zwiespalt, der besonders in dem Lebensweg des Bauernsohnes Anil zum Tragen kommt, der sich als junger Mann die Lebensweisen zweier völlig verschiedener Kulturen zu Eigen macht und mit heimatlichen Traditionen bricht. Doch obwohl er in Amerika Fuss fassen kann, schlägt sein Herz für die Heimat und für Leena, die einen schweren Leidensweg durchleben muss.

    Erzählt wird der ergreifende Roman abwechselnd aus der Sicht von Leena und Anil, der Schilderungen sehr anschaulich und lebendig geraten sind. In ihnen erhält der Leser zum einen tiefe Einblicke in die indische Kultur und die Auswirkung lang gehegter Traditionen, zum anderen taucht er in den amerikanischen Klinikalltag ein, der von einem kaum zu bewältigenden Erfolgsdruck geprägt ist. Dabei lässt es sich die Autorin zu keiner Zeit nehmen, vorhandene Schwachpunkte an den Pranger zu stellen und durch schockierende Ereignisse zu untermauern. Allerdings hat sie es an manchen Stellen etwas zu gut gemeint und den Leser mit ausufernden medizinischen Details und unbedeutsamen Lebensgeschichten weiterer Personen regelrecht überschüttet.

    Fazit:
    „Der goldene Sohn“ ist ein bewegender Roman, dessen Handlung in zwei völlig verschiedenen Kulturen angesiedelt ist und der gleichermassen fasziniert und schockiert.

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  • 4 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion K., 05.02.2016

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Das Buch "Der goldene Sohn" von Shilpi Somaya Gowda erzählt die Geschichte von Anil und Leena. Anil wächst in einer wohlhabenden Familie auf. Eigentlich soll er als ältester Sohn später die Rolle des Familienoberhaupts und Schiedsmanns von seinem Vater übernehmen. Doch sein Vater bricht nach einem einschneidenden Ereignis die Tradition und unterstützt Anil, Arzt zu werden. So verlässt er das Dorf, um zu studieren und arbeitet später in Amerika als Arzt. Leena war in Kindertagen Anils beste Freundin. Sie bleibt jedoch in Indien, heiratet traditionell und zieht zur Familie ihres Mannes.
    Die beiden führen völlig unterschiedliche Leben, treffen aber dann wieder aufeinander und auf viele Probleme.

    Meine Meinung:
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und lässt mich sofort in die Geschichte abtauchen. Die verschiedenen Charaktere sind sehr detailliert beschrieben und mir direkt ans Herz gewachsen. Die Geschichte von Anil und Leena ist abwechselnd aus Anils und Leenas Sicht geschrieben, wobei auch viele Rückblicke in die jeweilige Vergangenheit viele schöne Einblicke gewähren. Da es somit immer einen Wechsel zwischen Indien und Amerika gibt, wird es nie langweilig und der Leser ist immer gespannt, wie es gerade bei dem anderen weitergeht. Ich fand auch die Schwierigkeiten, die Anil im Laufe seiner Arztausbildung in Amerika zu bewältigen hat - sowohl im fachlichen Bereich, als auch als "Fremder" - sehr treffend beschrieben. Auch ist in diesem Buch sehr anschaulich dargestellt, wie gross doch die Unterschiede zwischen der indischen Lebensweise und der amerikanischen sind. Mich wird das Buch noch einige Zeit weiterbeschäftigten, da ich vieles gelesen habe, was mich sehr berührt hat, aber auch, was mich sehr schockiert hat.

    Fazit:
    Mir hat Anils und Leenas Geschichte sehr gut gefallen und ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Leider ging mir das Ende etwas zu schnell, daher vergebe ich nur 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah H., 30.01.2016

    Als Buch bewertet

    Inhalt
    Anil ist es von seiner Geburt an bestimmt, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten und Schiedsmann in seinem Dorf in Indien zu werden. Doch er hat andere Ziele und Träume und es gelingt ihm auch, mit der Hilfe seines Vaters, der ihm den Rücken stärkt, Medizin zu studieren und seine Facharztausbildung in Amerika absolvieren zu können. Fern ab von seiner Familie und in einer völlig anderen Kultur, muss Anil zu sich selbst und zu seinem Verhältnis zu seiner eigenen Familie und Vergangenheit finden.
    Währenddessen erlebt Anils Jugendliebe Leena in Indien ein ganz anderes Schicksal. Zunächst glücklich mit der arrangierten Ehe durch ihre Eltern muss sie bald ganz allein als Frau für sich selbst kämpfen und immer wieder durch Schicksalsschläge zurückgeworfen ihren eigenen Weg finden, in einem Land, indem eine Frau alleine eigentlich keine Chance hat.
    Anils und Leenas Geschichte, die zusammen in der Kindheit begann und sich dann durch viele tausend Kilometer Entfernung trennte findet wieder zusammen. Doch können die beiden zusammenfinden mit all den Dingen die sie ohne den anderen erlebt haben auf völlig unterschiedlichen Erdteilen?

    Meinung
    Shilpi Somaya Gowda schreibt eine sehr berührende Geschichte über zwei völlig unterschiedliche Kulturen und zwei völlig unterschiedliche Schicksale die doch irgendwie miteinander verstrickt sind. Dabei gelingt es ihr, schmerzliche und schockierende Szenen zu erzählen ohne dabei zu kitschig zu werden oder den mahnenden Zeigefinger zu erheben. Man erfährt was es heisst, eine Frau in Indien zu sein und leidet mit Leena mit. Trotzdem lässt es die Geschichte zu, sich seine eigene Meinung zu den Geschehnissen zu bilden und gibt dem Leser nicht die Meinung des Autors vor.
    Es gelingt Shilpi Somaya Gowda ausserdem wundervoll darzustellen wie es sich anfühlt, wenn man von einer Kultur in eine völlig neue kommt und sich erstmal neu orientieren muss. Anil muss sein Leben und seine Einstellungen in Amerika neu durchdenken. Zudem lebt er auch in einem Konflikt mit seiner Verantwortung der Familie gegenüber und braucht eine ganze Weile, bis er seinen eigenen Weg findet und auch bereit ist, für seine eigenen Entscheidungen einzustehen.

    Die Geschichte ist in einem sehr schönen, flüssigen Stil geschrieben, so dass man sie gut lesen kann. Das hin- und herspringen zwischen den beiden Protagonisten Anil und Leena ist gut nachvollziehbar und bringt Abwechslung in die Geschichte. Auch die Zeitsprünge in die Vergangenheit sind gut zu erkennen und bringen oft wichtige Informationen, um die Gegenwart der Geschichte besser zu verstehen. Allerdings sind die beiden Protagonisten nicht gleichwertig ausgewogen. Leenas Geschichte schafft es viel mehr, den Leser zu fesseln, während Anils Geschichte durch seine sehr unsichere und teilweise egozentrische Denkweise zwischenzeitlich schwer nachzuvollziehen ist, so dass man seinem Schicksal nicht mit der gleichen emotionalen Verbundenheit folgt, wie Leenas.
    Zudem ist das Ende des Buches zwar passend, wirkt aber ein wenig gehetzt. Das ist schade, da die ganze Geschichte wirklich angenehm zu lesen ist und man sich dann am Ende doch ein wenig überrumpelt fühlt, von allem was noch in kurzen Sätzen passiert. Dennoch bleibt kein Geheimnis ungelüftet und alle Fäden der Geschichte finden zusammen.

    Empfehlung
    "Der goldene Sohn" ist eine schöne Geschichte mit kleinen Schwächen, die aber durch den angenehmen Stil und die tollen Protagonisten (oder vor allem die tolle Protagonistin) wett gemacht werden. Es ist eine Geschichte über zwei verschiedene Kulturen, in der man viel über Indien lernen kann, aber auch über die Schwierigkeiten, die Familie und kulturelle Unterschiede wohl für jeden mit sich bringen. Jeder, der gerne über Indien liest und interessiert ist an Identifikationsfindung wird mit diesem Buch seine Freude haben.

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Roswitha v., 23.07.2016

    Als eBook bewertet

    Ein sehr gutes Buch das einen jungen Inder auf seine berufliche Bahn begleitet. Gerade die Gegensetze der Kulturen ist emotional und spannend erläutert. Ich kann dieses Buch was mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat sehr empfehlen.

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  • 4 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja G., 09.02.2016

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch begeisterte mich anfangs durch seine leichte und lebendige Schreibweise, die selbst schwierigen Themen stand hielt. Auch wenn ich fand, dass die Geschichte zum Ende hin etwas schwächelte, weil sie sich leicht zog, bestach sie durch eine gute Mischung aus vielschichtigen Dramen, Liebes- und Lebensgeschichten, wobei es im wesentlichen zwei Hauptfiguren gibt.
    Zuerst begegnet man den beiden Figuren zusammen, denn Anil und Leena wachsen zusammen auf und fühlen sich sehr verbunden. Ich hatte den Eindruck, dass die Kindheit trotz den Standesunterschieden glücklich verlief, doch irgendwann entfernten sie sich zunächst ungewollt, später gewollt voneinander. Ab hier wechselten sich die Sichtweisen ab, wobei Leenas Geschichte weiter in Indien spielte, Anil jedoch in die USA reiste, um dort sein Arztstudium an einer Klinik abzuschliessen.

    Beide Geschichten bewegten mich auf ihre eigene Art und Weise, denn unterschiedlicher können Lebenswelten nicht sein. Man erhält einen guten Einblick in die indische Kultur, die mit einigen Eindrücken bei mir punkten konnte. Auf der anderen Seite war es aber auch gerade dieser Teil der Geschichte, der mich mitunter sehr schockierte, da er sich zum Krimi auswuchs. Leenas Geschichte verlief alles andere als geradlinig. Sie und ihre Familie mussten vieles erdulden, und als später einige Hintergründe dafür aufgeschlüsselt wurden, war ich noch sprachloser als zuvor. Ich habe Leena für die Bewahrung ihrer Haltung sehr bewundert.
    Anils Geschichte war aber nicht weniger interessant und aufwühlend, weil er u.a. mit den (fast) typischen Schwierigkeiten vieler Migranten zu kämpfen hatte. Das dies so gut herausgearbeitet wurde, hat mir sehr gefallen. Zudem war er eine Art Wanderer zwischen den Welten, da er die Position seines Vaters als Familienoberhaupt und Schiedsmannes erbte, was zusätzlich enormen Druck auf ihn ausübte. Sein stetiges Bemühen, seine Erfolge und Fehlschläge gingen zu Herzen, egal welchen Lebensbereich es betraf. Auch er hat trotzdem im wesentlichen seine Persönlichkeitsmerkmale beibehalten, schaffte es aber auf Grund seiner Herkunft etwas besser seine Position zu behaupten als Leena.

    Ein sehr eindrücklicher, authentischer Roman, der mich aufwühlte und nachdenklich machte. Er entführte mich in eine andere Kultur und Lebenswelt und erlaubte mir Einblicke die nachwirkten.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 25.01.2016

    Als Buch bewertet

    "Der goldene Sohn" geschrieben von Shilpi Somaya Gowda, ist eine bewegende Geschichte über den Inder Anil, der seine Kindheit wohlbehütet in einem Dorf in Indien verbringt. Schon während seiner Jugend entscheidet er sich, entgegen der Sitten und Bräuche in Indien, nicht auf dem Feld zu arbeiten, sondern eine Ausbildung als Arzt zu machen. Dieses führt ihn nach Amerika und weit weg von seiner Jugendfreundin- und auch Liebe Leena, die ihr Leben in Indien weiterführt. Dieses Buch schreibt zwei Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein können und doch in gewisser Weise wieder zueinander finden.
    Der Klappentext dieses Buches lässt eine andere Handlung vermuten und dennoch ist die, die es zu lesen gilt, mehr als fesselnd. Der Schreibstil von der Autorin ist sehr angenehm gewählt. Dem Leser fliessen die Zeilen unter den Händen davon.
    Dieses Buch ist für all diejenigen bestimmt, dich sich gerne mit den Traditionen anderer Länder auseinander sind und hierbei mutig genug auch Dinge zu Lesen, die so schockierend und unangenehm sind, dass es dem Leser gleichermassen Wut und Gänsehaut in die Knochen jagt.
    Das Cover und der Klappentext lassen vielleicht nicht unbedingt darauf schliessen, dass dieses Buch mit Spannung verbunden sind und dennoch kann ich klar sagen, dass diese gegeben wird.
    Sehr empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudia w., 07.02.2016

    Als Buch bewertet

    In einem indischen Dorf leben die Kinder Anil und Leena in Nachbarschaft. Während Anil zunächst zum Medizinstudium in die nächste Grossstadt und im weiteren Verlauf seiner Ausbildung in die USA zieht, wird Leena mit einem Mann verheiratet, den ihre Familie für sie ausgewählt hat.
    Die indische Autorin Shilpi Somaya Gowda, bekannt durch ihren Roman „Die geheime Tochter“, entwickelt zwei Lebensläufe, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch typisch und stellvertretend für viele junge Menschen ihres Landes sind. Sie lassen teilhaben an den Möglichkeiten und den Zwängen, die für sie bereitstehen.
    In schlichter, nüchterner Sprache schildert sie Konsequenzen traditioneller Werte und Handlungsweisen. Gerade weil sie dabei weitgehend auf Erklärungen oder gar Analysen verzichtet, zeigt und vermittelt sie Nähe und Betroffenheit. Eine Wertung nimmt sie nicht vor, sondern überlässt sie dem Leser. Mit Hilfe von wunderbar passenden Metaphern wie der verlorenen Königsfigur oder dem Fehler des Tongefässes gewinnen Sachverhalte an Dimension und ermöglichen tiefes Verständnis.
    Aufgrund der sehr authentischen Darstellung sind die zahlreichen Personen mühelos auseinander zu halten. Im Rahmen ihrer Charakter und Rollen handeln sie meistens glaubhaft und konsequent, bleiben jedoch wegen ihres kulturellen Hintergrunds auf diffuse Weise fremd.
    Leenas Schicksal zeigt die negative Auswirkung einer Mitgiftpraxis, wie sie im heutigen indien zwar verboten ist, aber noch immer praktiziert wird. Das ist teilweise schockierend, verstörend und aufwühlend. Auch Anil kann sich, selbst in Amerika, der gesellschaftlichen Erwartung nicht entziehen. Er trägt Indien in sich und muss sich erst eine Identität erabeiten, die das alte mit dem neuen Leben vereinbart.
    Immer wieder geht es auch um Ratschäge, Empfehlungen und Entscheidungen. Und von der Verantwortung, die darus erwächst, sowohl anderen als auch sich selbst gegenüber.
    In diesem Zusammenhang gebührt der Wahl des vorangesetzten Zitats von Balthasar Gracián, das auf dieses Thema hinweist, ein besonderes Lob.
    Der Roman ist gut lesbar und jedem zu empfehlen, der sich für indische Kultur interessiert.

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  • 4 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone P., 26.01.2016

    Als Buch bewertet

    nil hat einen Traum: er möchte sein Heimatdorf in Indien verlassen, um in Amerika seine Facharztausbildung anzutreten. In Dallas gelandet erlebt er mit seinen neuen Freunden Mahesh und Baldev was es heisst den amerikanischen Traum zu verfolgen, die Hürden, aber auch die guten Seiten. Zu Hause in Indien wird es Leena, Anils Jugendfreundin leichter gemacht: Die Entscheidung über ihre Zukunft wird ihr abgenommen und sie wird verheiratet. Nach emotionalen, schwierigen Jahren führt das Schicksal sie wieder zusammen, doch sie merken schnell, dass nichts ist wie es mal war.

    Mir gefallen aber die Farben des Covers sehr gut und auch die Stränge mit dem Ethno Muster passen, denke ich ganz gut zum exotischen Buch. Es erinnert mich tatsächlich ein wenig an Slumdog Millionair, aber ich finde auch, der kleine Junge strahlt so eine Freude aus, da bekommt man richtig Lust das Buch zu lesen.

    Indien war vor diesem Buch nie ein Thema für mich, denn es war immer so ungreifbar. Daher war ich auch skeptisch, was mich wohl in diesem Buch erwartet und wie mir die Geschichte als Ganzes gefällt.
    Zunächst zu den Charakteren: Anil war am Anfang sehr schwierig für mich. Er wurde so gelobt und dann passierten ein paar Dinge, bei denen ich einfach die Augen verdrehen musste, denn sie strotzten nur so vor Naivität und Unachtsamkeit. Umso glücklicher war ich, als er sich im Verlauf der Geschichte gefangen hat und durch harte Arbeit und Können glänzte.
    Leena hab ich gleich ins Herz geschlossen. Sie hat etwas so warmes und liebevolles an sich, dass man sie einfach mögen muss. Gerade deshalb war ich wirklich schockiert, als ihr Schicksal zu Tage kam.
    Die anderen Charaktere haben, wie ich finde, ein in sich sehr stimmiges, buntes Durcheinander ergeben, das sich perfekt in das Buch eingefügt hat.
    Einige Klischees, die man so hat, wenn man an Indien oder Ärzte denkt, hat das Buch aber dann doch bedient. So kam ich mir währen Anils Ausbildung im Parkview Krankenhaus ein wenig vor wie in einer Folge Scrubs, während die Szenen in Indien mich mehr an einen Bollywood- Film erinnerten. Ich denke aber auch, dass man ein Buch mit dieser Thematik nicht ganz ohne Vorurteile schreiben kann.
    Schockierend fand ich die ganzen Passagen, die die Schicksale der beiden Freunde beschrieben hat. Es passierten unterschiedliche Dinge, doch beide gleich schlimm, da war es egal, ob man in dem Dritte Welt Land lebt, oder im hoch entwickelten Amerika. Ich habe mich zeitweise gefragt, ob die Geschichten der beiden eine Art Yin und Yang bilden sollen, ob das das System hinter dem Ganzen ist.
    Es war sehr interessant auch etwas über die indische Kultur und die Rituale, den Glauben zu lernen, denn der Hinduismus ist ja einer der wohl traditionellsten Glauben überhaupt.
    Beim Lesen des Buches fällt einem auch erst so richtig auf, was man im Alltag alles so aus Indien zu Hause hat: exotische Gewürze, Chai und die Weisheiten des Mahatma Gandhi.
    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Man könnte sagen er ging runter wie Mango Lassi. Gowda weiss, wie man den Leser fesselt und ihn auch nicht mehr loslässt, und hätte ich nicht auch noch andere Dinge zu erledigen, hätte ich das Buch wahrscheinlich in einem Rutsch durchgelesen.

    Fazit:
    Das Buch hat mich mitgenommen auf eine Reise zwischen zwei Kulturen, auf eine Reise zwischen Tradition und Moderne und auf eine Reise zwischen gut und böse.
    Ich kann das Buch wirklich nur jedem Empfehlen, ob Indien- Fan oder - Neuling, ihr werdet nicht enttäuscht!

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Britta K., 08.02.2016

    Als Buch bewertet

    Eine Liebe, die nicht sein darf

    Im Mittelpunkt des Romans „Der goldene Sohn“ von Shilpi Somalia Gowda steht das Schicksal zweier Menschen, die einst durch das zarte Band einer Kindheits- und Jugendliebe verbunden waren: Anil und Leena. Doch ihre Liebe hat in der indischen Gesellschaft keine Zukunft. Ein jähes Ende findet ihr gemeinsamer Lebensweg, als Anil beschliesst, seine Karriere in den USA voranzutreiben. Doch das Leben dort ist alles andere als leicht. Erschwerend kommt der Kulturkonflikt hinzu, dem Anil permanent ausgesetzt ist. Als Pendler zwischen den Kulturen bekommt er die Schattenseiten seines privilegierten Daseins deutlich zu spüren. Ferner erweisen sich die Fussstapfen, in die er nach dem Tod seines Vaters stapfen soll, als recht gross. Die von ihm erwartete Tätigkeit als Streitschlichter verlangt ihm viel ab. Doch auch Leena hat es nicht leicht; die harte Schule des Lebens in Indien bleibt ihr nicht erspart. Wie es die Tradition und Kultur Indiens verlangen, wird sie nach Kriterien der Mitgift verheiratet und muss sich dem ihr zugewiesenen Ehemann bedingungslos unterordnen. Sie spürt am eigenen Leib, was Frau-sein in der indischen Kultur bedeutet. Das ist nicht viel, denn dem westlich geschulten Auge erscheint dies als reine Sklaventreiberei.
    Mit ihrem Roman ist es der Autorin meiner Meinung nach hervorragend gelungen, ein authentisches Bild Indiens zwischen Tradition und Moderne zu zeichnen. Ferner spielen Kulturunterschiede ebenso wie kulturelles Grenzgängertum eine grosse Rolle. Anils und Leenas Geschichte erhält dadurch einen hohen Aktualitätsgrad. Ich konnte mich in die beiden Akteure gut hineinversetzen, habe mit ihnen gefühlt und gelitten. Dank des angenehmen Schreibtisch der Autorin war das Buch flüssig zu lesen. Ich bin nun sehr neugierig auf den Vorgängerroman, den ich recht bald lesen möchte. „Der goldene Sohn“ ist insbesondere allen Kulturinteressierten sehr zu empfehlen.

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  • 3 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lara M., 01.02.2016

    Als Buch bewertet

    Anil und Leena verlieren sich nach ihrer engen Kinderfreundschaft aus den Augen. Anil ist konzentriert auf seine Karriere als Arzt und verlässt nach seinem Studium seine Heimat Indien, um seine Assistenzzeit in den USA zu absolvieren. Während Anil gefangen ist zwischen seiner praktischen Ausbildung zum Arzt in Amerika und seinen Verpflichtungen als ältester Sohn der Familie in Indien, heiratet Leena und verlässt ihr Elternhaus.
    Doch das Leben führt sie wieder zusammen und weckt alte Gefühle. Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert und viel steht nun zwischen den beiden alten Freunden.

    Shilpi Somaya Gowda erzählt in „Der goldene Sohn“ die Geschichte von Anil und Leena, die eine alte Freundschaft verbindet.
    Anil ist der älteste Sohn seiner Eltern und so werden aus den indischen Traditionen heraus hohe Erwartungen an ihn herangetragen. Er versucht diesen auch soweit wie möglich zu entsprechen und gleichzeitig seinen Traum zu erfüllen. Er ist daher gefangen zwischen den alten Gebräuchen und dem offenen (und vorallem stressigen) Leben als Assistenzarzt in den USA. Seine Abschnitte sind geprägt von vielen medizinischen Themen, bei denen ich zugegebenermassen teilweise abgeschaltet habe. Man fühlt sich an manchen Stellen wie in der Serie Scrubs. Leider waren mir diese medizinischen Parts etwas zu viel.
    Leenas Abschnitte haben mir wesentlich besser gefallen. Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern und entstammt einem sehr liebevollen Elternhaus. Doch das Leben für Frauen in Indien kann sehr hart verlaufen und so muss auch Leena einige Erfahrungen machen, die ihre Persönlichkeit prägen. Mich hat die Geschichte rund um Leena am meisten interessiert, ihr Schicksal hat mich total mitfiebern lassen und ich hatte an einigen Stellen richtige Wut im Bauch.

    Im Buch erfährt man viel über indischen Traditionen und allgemein das Leben in Indien. Gerade auch an Anil sieht man den Kontrast zu unserer westlichen Lebensweise und wie schwierig es für junge Menschen ist, einen Ausgleich zwischen ihrer traditionsreichen Heimat und den vielfältigen Möglichkeiten der Wahlheimat zu finden. Dabei werden viele verschiedene Themen angesprochen. Leider habe ich das Gefühl, dass die meisten nur oberflächlich und kurz abgehandelt werden. Mir wäre es lieber gewesen, mehr über die innere Zerrissenheit zu erfahren, als etwas über die medizinische Ausbildung. Auch wenn zum Teil Probleme der Gesundheitsversorgung thematisiert werden, sind mir einfach die praktischen Elemente zu viel.

    Der Schreibstil war zwar sehr eingängig und gerade am Anfang war ich total begeistert von dem Buch. Doch die Abschnitte um Anil wurden für mich immer langatmiger und leider auch langweiliger. Ich habe immer darauf gewartet, dass es endlich mit Leena weiter geht. Vielleicht liegt es auch daran, dass Anil als Person mir fremd geblieben ist, während mir Leena sehr ans Herz gewachsen ist.

    Ich kann das Buch daher leider nur eingeschränkt empfehlen. Shilpi Somaya Gowdas Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und es werden viele interessante Themen zu Indien und allgemein Gesundheitsversorgung angeschnitten. Allerdings besteht ein grosser Teil der Buches auch aus medizinischen Themen, die für Laien doch etwas trocken werden.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine H., 09.02.2016

    Als Buch bewertet

    Anil wächst behütet in einer grossen Familie in Indien auf und entdeckt schon früh seine Leidenschaft zur Medizin. Er verwirklicht entgegen jeglicher indischer Traditionen seinen Traum und wird Arzt in Amerika. Er führt eine Beziehung, arbeitet an seiner Karriere und versucht als Familienoberhaupt und Schiedsmann wichtige Entscheidungen zu treffen. Immerzu hat ihn die Erinnerung an seine Kindheit und besonders an Leena nach Indien gezogen.
    Mit Leena verbindet Anil seine erste grosse Liebe. Doch ihr Schicksal hat sie früh getrennt. Während Anil sein Medizinstudium beginnt, wird Leena traditionell mit einem Mann verheiratet.
    Nach ihrem Wiedersehen sind viele Jahre vergangen, aber die Gefühle, die Anil für Leena empfindet, bestehen immer noch. Er muss eine wichtige Entscheidung treffen und zum ersten Mal um die Liebe kämpfen.
    Meiner Meinung nach hat die Autorin die Konflikte der indischen Traditionen sehr gut getroffen.
    Leena wird durch eine Mitgift an einen Mann verheiratet, den sie kaum kennt. Dort durchlebt sie schwere Zeiten, die an Sklaverei und Misshandlung erinnern. Es war sehr schockierend, da es doch so real ist. Diese dargestellten Zustände lassen mich sehr nachdenklich zurück. Das Bild der Frau ist in Indien immer noch ein sehr heikles Thema und im Buch muss auch Leena mit dem Leben einer Verstossenen klar kommen. Viel Hoffnung bleibt da nicht.
    Anil hingegen kann seinen Traum vom Medizinstudium erfüllen und zieht nach Dallas. Aber auch dort erlebt er schwere Zeiten, die ihm Kraft kosten. Es wird besonders der Unterschied zwischen den beiden Welten verdeutlicht. Anil pendelt immer wieder zwischen Indien und Amerika und hängt nach meinem Gefühl irgendwo in der Mitte. Als Schiedsmann folgt Anil der Tradition, die für das Dorf sehr wichtig ist. Der Leser bekommt also tolle Einblicke in diese komplexe Kultur. Oft kann ich dem aber kein Verständnis abgewinnen.
    Zu der dargestellten Liebesbeziehung zu Leena, kann ich nur sagen, dass sie mir zu wenig emotional war. Da hätte ich mir mehr Bedeutung und Intensität gewünscht. Aber wahrscheinlich ist es in Indien nicht üblich die offenbare Zuneigung zu einer Person zu zeigen. Da spielen das Kastensystem und weitere Konflikte wieder eine Rolle.
    Anils Leben in Amerika ist immer wieder eher enttäuschend für ihn. Oft lief es nicht nach seinen Vorstellungen und einzig der Gedanke an sein Ziel lässt ihn dort bleiben. Ich fand diese kulturellen Sprünge sehr anschaulich, aber die Zeit in Amerika war eher deprimierend.
    Zum Ende hin wurde die Geschichte noch einmal spannend und mitreissend. Es gibt eine grosse Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte.
    Auch wenn der Schreibstil der Autorin sehr flüssig war, fehlte mir in der Geschichte mehr Positives und die erhoffte Liebesgeschichte blieb auch aus.
    Fazit: Mir gefiel die starke charakterliche Entwicklung des Protagonisten unter den Umständen der indischen Konflikte. Das Frauenbild in Inden ist ein interessantes Thema und gut umgesetzt worden. Eine emotionale Liebesgeschichte sollte aber nicht erwartet werden.

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  • 3 Sterne

    Simone J., 09.02.2016

    Als Buch bewertet

    "Eine mutige Entscheidung kann dein Glück bedeuten oder dein Unglück. Oder beides." (Klappentext)

    Es ist die Geschichte von Anil und es ist Leenas Geschichte in die ich die einige Tage eingetaucht bin. Ich bin zwischen Indien und Amerika gependelt. Ich habe die Hektik gespürt, die Zerrissenheit und das Leid. Aber ich habe nie die Hoffnung während des Lesens verloren. Denn die war auch zu schrecklichen Zeiten immer spürbar.

    "Auf Amerika, wo du alles werden kannst, was Du willst." (Seite 43)

    Anil hat es geschafft. Aus der Dorfgemeinschaft, wo er behütet aufgewachsen ist, ist er nach Amerika gegangen, um als Arzt an einem grossen Krankenhaus zu arbeiten. Sein Weg sollte allerdings ein anderer sein. Als ältester Sohn sollte er in die Fussspuren seines Vaters treten und irgendwann das Oberhaupt und der Schiedsmann. Doch sein Vater hat schon früh erkannt, dass mehr in seinem Sohn steckt und hat ihn gefördert und ihm Raum gelassen, sich zu entfalten.

    "Sie versuchte, ihre Pflichten klaglos zu erfüllen, aber sie konnte einfach nicht begreifen, warum sie so behandelt wurde, warum sie nicht mal mit ihnen zusammen essen durfte, als würde sie nicht zur Familie gehören." (Seite 96)

    Während Anil in Amerika seinem Traum nachgeht, wird es für Leena Zeit zu heiraten. Doch die Ehe hat sie sich ganz anders vorgestellt. Von Liebe und Zuneigung ist nichts zu spüren. Sie wird von der Familie ihres Mannes als Sklavin gehalten und hat nur zu gehorchen. Man erlebt die andere Seite der Medaille kennen, die ein verachtendes Frauenbild zeigt. In den Passagen habe ich gelitten, aber trotzdem spürt man Leenas Hoffnungen, dass sich vielleicht eines Tages etwas ändern wird.

    Anils und Leenas Geschichten sind eigentlich unabhängig voneinander. Im Wechsel reist man von Amerika nach Indien und dann wieder zurück. Es gibt zwischen den Beiden kaum Berührungspunkte. Die gibt es erst gegen Ende.

    Das Leben in Amerika im Krankenhaus ist ein schnelle Leben, viel Hektik und Kräftezehrend und sobald man in Indien ist, bekommt man fast einen Kulturschock, da dort viel auf Traditionen gesetzt werden, die gerade in der Dorfgemeinschaft sehr verankert sind. Aber beide Geschichten sind voller Hoffnungen, dass sich etwas ändern wird.

    Gegen Ende wurde das Buch allerdings etwas schwächer. Ich hatte eigentlich genug von dem Pendeln und es zog sich ein wenig. Zwar hat die Autorin noch die ein oder andere Überraschung parat gehalten, doch das hat für mich nicht gelangt. Das Ende kam dann sehr plötzlich und auch hier überrascht die Autorin den Leser. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass irgendwas fehlt, in dieser Geschichte.

    "Der goldene Sohn" von Shilpi Somaya Gwoda ist ein wunderbares Buch, mit einem sehr starken Anfang, der es schafft einen an die Hand zu nehmen und in eine andere Welt zu führen. Leider kann es das nicht halten und es schwächt immer mehr ab.

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