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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    friederickes Bücherblog, 31.05.2022

    Als eBook bewertet

    Zwei Schwestern und ihr Schicksal

    Das Cover:
    Es ist das Cover, das mich sofort angesprochen hat. Zusammen mit dem Klappentext lädt es ein, das Buch lesen zu wollen.
    Die Geschichte:
    In Deutschland wütet 1939 der Mopp. Vor sechs Wochen waren die Schwestern Hannah und Ada Rosenbaum mit einem der letzten Schiffe in Ellis Island, New York, angekommen. Sie warteten darauf, endlich ihr neues Leben, beginnen zu können.
    Hannah möchte Ärztin werden und ihre Schwester Ada ist schwanger. Wer der Vater ist, sagt sie nicht. Als das Kind viel zu früh geboren wird, kann Hannah ihre Nichte nur retten, indem sie es dem berühmten Martin A. Couney übergibt. Kann er den Säugling retten? Und wie entwickelt sich das Leben der zwei so unterschiedlichen Schwestern in der neuen Heimat?

    Meine Meinung:
    Eine sehr berührende Geschichte, die mich von der der ersten Seite mitgenommen hat. Alle Protagonisten sind gut ausgearbeitet. Allen voran, mag ich die beiden Schwestern in ihrer Unterschiedlichkeit sehr. Die Autorin schreibt in einer flüssigen, spannenden und leicht verständlichen Sprache. Sie gestattet, ganz nah am Leben der Protagonisten, teilhaben zu dürfen. Die ausgewogene Einarbeitung der Zeitgeschichte ist sehr gelungen. Gewünscht hätte ich mir etwas mehr über Martin A. Couney, dem Pionier der Neonatologie und über den Rest der Familie, die auf einem anderen Weg unterwegs sind. Die Schauplätze sind sehr gut beschrieben, die Perspektivwechsel sorgen dafür, dass die Spannung stets hoch bleibt.
    Mein Fazit:
    Ein einfühlsamer Roman, der mich sehr überzeugt hat. Meine Leseempfehlung ist gewiss.
    Heidelinde von friederickes bücherblog

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M. H., 01.02.2022

    Als eBook bewertet

    Ich kannte die Autorin Eva Neiss bisher nicht, das Titelbild zeigt zwei junge Frauen von hinten vor Brücke und Gebäudesilhouetten New Yorks. Mich hat die Inhaltsangabe angesprochen, weniger wegen der Schicksale der Schwestern, mehr wegen der Neonatologie.
    Das Buch liest sich flüssig, aber man darf die Kriegsjahre dabei nicht vergessen, die alles überschatten. Mit Ada wurde ich im ganzen Buch nicht warm, ich fand ihr Verhalten teilweise einfach unmöglich, man konnte sie bedauern, wie sie entschieden hat. Hannah fand ich sofort sympathisch, nicht nur, weil sie nach ihrer Krankenschwesternausbildung und parallel zur Arbeit bei Dr.Couney nun Medizin studieren und Ärztin werden will. Im ersten Teil wird Martin A. Couney mit seinem besonderen Frühchenhaus präsentiert, anders macht er es für Zahlungswillige mit dieser Ausstellung auch nicht - die Winzlinge zeigen. Dieses zur Schau stellen gefällt mir nicht. Von seiner Arbeit selbst wird nicht besonders viel berichtet, es geht nicht ins Detail. Es klingt wie normaler Krankenhausalltag, mir wird zu wenig auf die Bedürfnisse der Frühchen und wie sie unterstützt werden, eingegangen. Hier hatte ich mir deutlich mehr erhofft.
    Traurig, dass Ada und Hannah ihre Eltern nicht mehr wiedersehen, dafür haben sie bei Tante Judith und Onkel Simon liebevolle Verwandte gefunden, die sich nicht nur um die "grossen Mädchen" kümmern, sondern auch um kleine Nachkömmlinge. Mein Eindruck ist, dass Ada sich für etwas Besseres hält und ihr die Familie teilweise sogar unangenehm oder peinlich ist (dabei weiss sie doch gar nichts über Nathan). Hannah dagegen hängt sich überall richtig rein, in die Arbeit, das Studium, die Familie - sie weiss, was sie will (nur bei Einem scheint sie lange unsicher zu sein ...).
    Von mir bekommt "Das Leben in unseren Händen", dessen Titel einerseits für die Frühchen steht, andererseits für das Leben jedes Einzelnen, 4 Sterne. Meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, eine Leseempfehlung gebe ich dennoch ab.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 31.01.2022

    Als Buch bewertet

    Jedes Leben zählt
    Hannah und Ada Rosenbaum, in letzter Minute der Vernichtungsmaschinerie der Nazis entkommen, könnten unterschiedlicher nicht sein.

    1939 landen sie in New York . Hannah ist ausgebildete Krankenschwester und träumt davon , Ärztin zu werden. Liebe ? Nein, danke !

    Die schöne Ada erhofft sich eine vorteilhafte Ehe. Liebe ? Muss nicht unbedingt sein. Ein Hindernis gilt es noch zu überwinden. Ada ist schwanger. Das Kind kommt zu früh auf die Welt und soll , den damaligen Gegebenheiten geschuldet, sterben und damit aus Adas Leben verschwinden.

    Durch Zufall lernt Hannah, die ihre Nichte von der ersten Minute an liebt, Martin A. Couney kennen, der sich gegen die herrschende Meinung stemmt und versucht, so viele Frühchen zu retten. Da Ada ihr Kind weiterhin ablehnt, muss Hannah eine folgenschwere Entscheidung treffen mit all ihren Licht- und Schattenseiten.

    Die Geschichte beginnt auf Ellis Island, wo sich schon viele Auswanderträume erfüllt oder zerplatzt sind. Schnell wird klar, Amerika ist nicht nur das Gelobte Land, wie es sich viele ersehnen. Die jüdischen Flüchtlinge werden zum Teil misstrauisch beäugt, denn auch Amerikaner sind nicht frei von Vorurteilen.

    Ada und Hannah müssen nun ihren neuen Platz im Leben finden.

    Ada war mir nicht sympathisch. Zu oberflächlich, zu Ich bezogen, zu sehr auf ihren Vorteil bedacht und sie ignoriert zu meinem Unverständnis ihre Tochter vollkommen. Hannah dagegen ist sehr empathisch, stets bemüht, es allen recht zu machen, auch wenn sie eigene Bedürfnisse und Wünsche zurückstellen muss. daher ist es keine Überraschung, dass sie zur Lebensretterin von Adas Tochter wird. Während Ada im Licht zu stehen scheint, ist Hannahs Weg steinig. Sie beginnt die Ausbildung zur Ärztin und sieht sich mit den weltweit herrschenden Voreingenommenheit gegen Frauen, die besser hinter dem Kochtopf bleiben sollen, konfrontiert.

    Auch die Liebe ist kompliziert. Da ist zum einen Aaron, ein Flüchtling wie sie, dem sie schon auf Ellis Island begegnet ist, der aber eine feste Bindung ablehnt. An ihrem Arbeitsplatz trifft Hannah den sympathischen Arzt Nathan, der sie in ihrem Berufswunsch bestärkt und ein verlässlicher Freund ist.

    Die Autorin hat mir mit ihrem Buch den Blick in eine mir bis dahin unbekannte Welt ermöglicht. Ich kannte nur die funkelnde Fassade Amerikas und war abwechselnd wütend und traurig wegen der Schwierigkeiten auf Hannahs Weg.

    Was mich erschüttert hat, war der Umgang mit den Frühgeborenen - nicht nur in Amerika -, die man einfach sterben lässt. Meine Bewunderung gilt Männern wie Couney, die sich auf ihrem Weg nicht beirren lassen.

    Die Autorin hat ein sehr einfühlsames Buch geschrieben, das mich bewegt und zugleich gut unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid P., 22.01.2022

    Als Buch bewertet

    Jedes Leben ist wertvoll
    Der Leser begleitet die Schwestern Hannah und Ada Rosenbaum einige Jahre auf ihrem Lebensweg. Gerade noch rechtzeitig konnten sie 1939 das Dritte Reich verlassen. Wie frustrierend muss es für die Beiden sein, erst einmal auf Ellis Island festzusitzen. Endlich werden sie von Tante Judith und Onkel Simon abgeholt, doch es geht erst einmal ins Krankenhaus, denn Ada hat eine Frühgeburt. Ein Glück dass es in New York Doktor Couney gibt. Ohne ihn hätte das Baby Sarah es nicht geschafft, diese kleine Kämpferin und erste Amerikanerin der Familie. Hannah ist von all den Strapazen erschöpft. Trotzdem kommt sie nicht zur Ruhe aus Sorge um Sarah, Ada, die Eltern und den kleinen Bruder Rudi. Das Schiff, auf dem die Eltern und der Bruder sich befinden, durfte nicht in Havanna anlegen. Am Ende wird es zurück geschickt nach Europa. Niemand weiss, wie es weitergehen wird. Während der eine Teil der Familie in Europa versucht zu überleben, müssen Hannah und Ada sich in einem neuen Land ein eigenes Leben aufbauen. An dieser Stelle möchte ich natürlich keine Details verraten. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich das Buch kaum aus der Hand gelegt habe.
    Eine bewegende Geschichte, die wohl nur das Leben selbst schaffen kann. Ich habe so sehr mitgelitten, gehofft und gebangt. Es war damals eine so schlimme Zeit und die ganze Welt erlebte eine Katastrophe. Es gab wohl niemanden, der nicht irgendwie betroffen war. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasika, 13.05.2022

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt (übernommen):
    1939: Mit einem der letzten Schiffe gelingt Hannah und Ada Rosenbaum die Ausreise aus Deutschland nach New York. Während Hannah davon träumt, Ärztin zu werden, ist ihre Schwester Ada schwanger, verheimlicht jedoch den Kindsvater. Kaum sind sie in New York angekommen, kommt Adas Tochter zur Welt – viel zu früh. Hannah kann ihre Nichte nur vor dem sicheren Tod bewahren, weil sie diese in die Obhut des berühmten Martin A. Couney übergibt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Frühgeborene zu versorgen. Kann er den Säugling retten? Während Hannah wochenlang um das Leben ihrer Nichte bangt, kann sie nicht umhin, die Arbeit von Mr. Couney zu bewundern. Als er ihr anbietet, in seinem Krankenhaus zu arbeiten, ergreift sie die Chance – und kommt ihrem Traum Stück für Stück näher ...





    Meine Meinung:



    1939. Den jüdischen Schwestern Hannah und Ada Rosenbaum gelingt in letzter Minute die Flucht von Deutschland nach New York. Ihre Familie müssen sie allerdings zurücklassen. Die ungleichen Schwestern wollen dort endlich ihr Glück finden und haben ganz unterschiedliche Vorstellungen und Ziele für ihr neues Leben. Hannah möchte Ärztin werden, Ada ist schwanger, verheimlicht den Kindsvater, und ist auf der Suche nach einer für sie vorteilhaften Verbindung. Während Hannah sympathisch, leidenschaftlich, ehrgeizig und liebevoll ist, ist Ada nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Als Adas Kind zwei Monate zu früh auf die Welt kommt, setzt Hannah alles daran ihrer kleiner Nichte das Leben zu retten.

    Kann der bekannte Arzt Martin A. Couney den Säugling retten?



    Die Autorin schreibt flüssig, authentisch und bewegend. Das Schicksal der Protagonisten ist mir nahe gegangen, wenngleich mir Ada mit ihrer egoistischen und herzlosen Art sehr unsympathisch war.



    Eva Neiss hat gekonnt eine fiktive Geschichte mit einer historischen Person verwoben und lässt ihre Leser so dem Pionier der Neonatologie, Martin A. Couney, buchstäblich über die Schulter schauen!



    Mein Fazit:



    Ein empfehlenswerter historischer Schicksalsroman!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 16.01.2022

    Als Buch bewertet

    Klapptext: 1939: Mit einem der letzten Schiffe gelingt Hannah und Ada Rosenbaum die Ausreise aus Deutschland nach New York.
    Fazit: Das Lesen dieses Buches macht Nachdenklich. Und es ist spannend zu verfolgen, wie Martin A. Couney damals in New York die Überlebenschancen eines Frühgeborenen revolutionierte. Hanna träumt davon Ärztin zu werden. Ada indes macht keinen Hehl daraus, dass sie für ihre Tochter keine Gefühle zeigt. Sie ist ihr nur im Weg. Hanna lernt einen anderen Ausgewanderten kennen. Doch die Zweisamkeit funktioniert nach einem Zwischenfall nicht mehr. Martin Couney macht Hanna ein Angebot. Nun kommt sie ihrem Traum immer näher. Das Lesen wie sich die Medizin wandelte, war sehr spannend. Man liest von zwei Frauenschicksalen und dem Pionier der Neonatologie. Das Buch kann ich sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    de.Susi, 18.01.2022

    Als eBook bewertet

    Den jüdischen Schwestern Ada und Hannah Rosenberg gelingt, getrennt von ihren Eltern und Bruder Rudi, die Flucht aus Deutschland nach New York. Dort warten sie bei ihrer Tante Judith und deren Mann Simon sehnsüchtig auf eine Nachricht vom Rest der Familie. Während Hannah versucht nach vorn zu schauen, verschliesst sich Ada, vor allem ihre Schwangerschaft will sie nicht wahr haben. Nach der Geburt nimmt sie das viel zu früh geborene Kind nicht an und es liegt an Hannah das Leben ihrer Nichte zu retten...
    Dieses Buch beginnt dort, wo viele Bücher aufhören: mit der rettenden Ankunft geflüchteter Juden in Amerika. Die Schilderungen waren für mich dahingehend sehr interessant, das damit das Ende einer Odyssee immer noch nicht abzusehen war, sondern neue Schikanen bezüglich der Einwanderung, aber auch Anerkennung in der Gesellschaft das schwierige Einleben umso schwerer machten.
    Eva Neiss ist es hervorragend gelungen, historische Fakten und Ereignisse mit einer Lebens- und Liebesgeschichte zu verknüpfen, die ohne kitschig zu wirken die gesamte Story abrundet.
    Beide Schwestern versuchen, jeder auf seine Weise in der neuen Heimat Fuss zu fassen und ich bewundere Hannah für ihren Mut und ihre Zielstrebigkeit.
    Das Buch liest sich aufgrund des flüssigen Schreibstils und der fesselnden Handlung sehr zügig. Gern empfehle ich dieses Buch weiter.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 19.04.2022

    Als Buch bewertet

    Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen (Walter Moers)

    Für die jüdischen Schwestern Hannah und Ada ist die Ausreise mit dem letzten Schiff von Deutschland nach New York die einzige Chance, um dem braunen Sumpf zu entfliehen und zu '(über)leben. Hannah ahnt nicht, dass das neue Leben im sprichwörtlichen Sinne bereits mitfährt, denn ihre Schwester ist schwanger und verdrängt diese Tatsache zuerst noch erfolgreich. Als das kleine Mädchen viel zu früh geboren wird, steht es am Scheideweg zu Leben und Tod. Hannah gibt die Kleine in die fürsorglichen Hände von Martin A.Couney, der mit seiner Arbeit unglaublich viel dafür tut, dass Frühgeborene überleben. Hannah erhält von ihm ein Jobangebot, dass sie nicht ausschlagen kann und es scheint, dass sich ihr Traum verwirklicht...

    Eva Neiss erzählt in sehr bildreichen Worten die Geschichte von Hannah und Ada und lässt die Grauen des Dritten Reiches wieder wahr werden. Während Hannah mir von Anfang an sympathisch ist, tut Ada alles dafür, die Leser:innen auf Abstand zu halten und mit ihrer Hartherzigkeit immer wieder von sich zu weisen.

    Der Roman benötigt eine gewisse Zeit, um die Lesenden von der Handlung zu überzeugen, denn Eva Neiss verliert sich in Nichtigkeiten, die den Roman zu Beginn die Länge ziehen und ihn damit unnötig aufbauschen.

    Die Arbeit von Martin A. Couney wird von der Autorin zwar beschrieben, aber es fehlt mir an manchen Stellen die Herzlichkeit und Wärme, die für die kleinen Würmchen so wichtig ist, damit sie sich zu gesunden Kindern entwickeln. Der Bezug zum Titel wird hergestellt, da Hannah und Couney das Leben der Frühgeborenen in den Händen halten, aber mir fehlt eine tiefe innere Verbundenheit, um beiden Figuren ihr Tun und Handeln vollends abzukaufen. Dazu geht das Buch nicht genügend in die Tiefe der Materie, um das Wirken von Courey hier zu huldigen.

    Während Hannah sich im Verlauf des Buches immer mehr zu einer starken Persönlichkeit entwickelt, die ihren Weg geht, tut Ada alles dafür, ihren Egoismus auszuleben. Auch wenn sie zum Ende hin eine Wandlung um fast 360 Grad vornimmt, nehme ich ihr die Läuterung nicht ab. Auf mich wirkt sie weiterhin künstlich, unberechenbar und auf ihren Vorteil bedacht. Zwar lässt sie Hannah und die Leser:innen hinter ihr Geheimnis blicken und offenbart somit, warum sie so hartherzig und gefühlskalt geworden ist. Die Schilderung ihres Schicksals scheint mir auch hier eher Mittel zum Zweck zu sein, obwohl sie ihre weiche Seite ansatzweise erkennen lässt.

    Die Story liest sich flüssig, kann an der einen oder anderen Stelle mit Überraschungen aufwarten, aber im Grossen und Ganzen ist es ein solider Roman, der sich nicht wirklich aus der breiten Masse abhebt. Ich vergebe daher 3 Sternchen

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 27.01.2022

    Als Buch bewertet

    Mit einem der letzten Schiffe gelingt Hannah und Ada Rosenbaum 1939 die Ausreise aus dem für Juden nicht mehr sicheren Deutschland. Was auf den ersten Blick idyllisch erscheint, entpuppt sich – kaum angekommen - bald als sehr beengte Unterkunft: Ellis Island, die Insel der Tränen wird sie genannt. Die Passagiere der dritten Klasse werden direkt hierher gebracht. „Willkommen in Niemandsland“ – dieser bittere Gedanke schleicht sich in Hannas Kopf.

    Der erste Eindruck ist neben dem Kurztext immer das Cover. Zwei Frauen vor der Kulisse New Yorks, direkt davor die Brooklyn Bridge, eine der ältesten Hängebrücken, die den East River überspannt und Manhatten mit Brooklyn verbindet. Ihr Kleidungsstil lässt die damalige Zeit erahnen, in die man sofort abtauchen möchte – ein sehr aussagekräftiges Titelbild.

    Eva Neiss schreibt so einnehmend, dem konnte ich mich ab der ersten Seite nicht entziehen. Sie verwebt sehr gekonnt ihre fiktive Geschichte um die beiden Schwestern mit historisch Verbürgtem.

    Hannahs Weg war ein ganz anderer als der ihrer Schwester, deren Kind als Frühchen kaum lebensfähig war. Während Ada sich von der Geburt erholt, setzt Hannah alle Hebel in Bewegung, um das kleine Wesen zu retten. Und hier lerne ich Dr. Martin A. Couney kennen, eine faszinierende Persönlichkeit und Pionier der Frühgeborenentechnologie, der so manchem dieser kaum lebensfähigen Babys dank seiner Inkubatoren ins Leben half. Viel habe ich erfahren über diesen Mann, der seine Arbeit damit finanzierte, Eintritt für die Show der Winzlinge zu nehmen. Die „Wundersäuglinge“ wurden regelrecht ausgestellt, was aus heutiger Sicht schon ein wenig makaber anmutet. Beim Lesen spürt man so richtig, wie das Team um Couney hinter ihm steht. Der herzliche Umgang miteinander und das unbedingte Verständnis dafür, was diesen kleinen Wesen gut tut, was sie brauchen, um ins Leben zu finden, ist so nah und Hannah mittendrin. Sie findet in Couney und Nathan Green, der als Arzt hier arbeitet, zwei Förderer. Ob sie sich mit deren Unterstützung doch noch ihren lang gehegten Wunsch, eines Tages als Ärztin zu arbeiten, erfüllen wird?

    Auch die Irrfahrt der St. Louis, mit der deutsche Juden dem NS-Regime zu entkommen suchten, ist hier Thema. Kuba verweigerte ihnen das Anlegen, das Schiff musste umkehren, nachdem es weder in den USA noch in Kanada eine Anlegeerlaubnis bekam, um schliesslich in Antwerpen vor Anker zu gehen.

    Neben dem gut recherchierten geschichtlichen Hintergrund kommt das Zwischenmenschliche nicht zu kurz. Der Zusammenhalt innerhalb einer Familie ist wichtig, auch wenn einer gern mal ausschert. Hier spüre ich ganz viel Normalität, die Charaktere sind jeder für sich glaubhaft und gut nachvollziehbar dargestellt. Wie im richtigen Leben eben. Sie bauen sich in der Neuen Welt ein Leben auf, bangen um die Zurückgebliebenen und kämpfen mit so manchem Schicksalsschlag.

    Vor dem Hintergrund des NS-Regimes und deren Judenverfolgung erzählt Eva Neiss von Dr. Couney, dem Incubator Doctor, gewährt Einblicke darüber, wie schwierig sich der Neuanfang im gelobten Land der unbegrenzten Möglichkeiten gestalten kann. Von tiefer Freundschaft und Liebe, durchlebten Schicksalsschlägen, Diskriminierung und Sprachlosigkeit lese ich genauso wie von Trauer und Freude und noch so vielem mehr.

    „Das vollkommen unvollkommene Leben…“ - wie die Autorin schreibt - hat mich sehr berührt. Gerne bin ich mitgegangen, habe ihnen allen zugesehen und war mittendrin, hab mich ihnen zugehörig gefühlt. Viel habe ich erfahren über die ersten Schritte der neonatologischen Technologie, was mir bis dahin gänzlich unbekannt war. Ich danke Eva Neiss für dieses wundervolle Buch und möchte es jedem ans Herz legen. Einfach lesen, es lohnt sich!

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  • 5 Sterne

    Tanja P., 23.01.2022

    Als Buch bewertet

    Das Land der grossen Freiheit?

    Ada und Hannah Rosenbaum wollen 1939 zusammen mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder nach Amerika ausreisen, aber weil es keine 5 Tickets für das gleiche Schiff gibt, fahren die beiden Schwestern voraus. Ihre Emigration steht unter keinem guten Stern. In New York sitzen sie 6 Woche auf Ellis Island fest, weil ihre Tante Judith sie nicht wie erwartet abholt. Ausserdem verheimlicht Ada ihre Schwangerschaft. Durch den Stress kommt die kleine Sarah 2 Monate zu früh zur Welt und das Krankenhauspersonal ist der Meinung, dass sie sowieso keine Überlebenschance hat – man will sie sterben lassen! (Eine damals leider übliche Praxis.) Ada hat nichts dagegen, aber Hannah, die in Deutschland Krankenschwester in einem jüdischen Krankenhaus war, kann das nicht hinnehmen. Als sie erfährt, dass ein Dr. Couney ein Haus für Frühchen betreibt, bringt sie die Sarah dorthin …

    Ada und Hannah sind sehr verschieden. Hannah träumt davon, in Amerika endlich Medizin zu studieren – das war ihr in Deutschland verwehrt, obwohl sie getaufte Juden sind – aber erst einmal muss sie Geld verdienen und arbeitet in einer Fabrik. Sie will ein selbstbestimmtes Leben führen und auch für ihren Unterhalt aufkommen. Wo, wenn nicht in Amerika, dem Land der grossen Freiheit, sollte sich dieser Traum verwirklichen lassen?! Als ihr Dr. Couney einen Job in seiner Frühchen-Klinik anbietet, scheint sie ihrem Traum ein grosses Stück näher zu kommen. Und dann sind da auch noch Aaron, der Musiker und angehender Brückenbauer, denn sie auf Ellis Island kennengelernt hat und der ihr Herz zum Klingen bringt, und der junge Assistenzarzt Nathan, mit dem sie bald eine mehr als tiefe Freundschaft verbindet …
    Doch mit dem Fortschreiten des Krieges werden die Schwestern immer öfter mit dem Vorurteil konfrontiert, dass sie ja Deutsche und damit Feinde sind. Dass sie als Juden zu Hause kaum eine Überlebenschance gehabt hätten, interessiert ihre Angreifer dabei nicht.

    Hannah habe ich sofort gemocht. Sie ist zielstrebig, fleissig und sehr mitfühlend. Und obwohl sie die jüngere der beiden ist, ist es für sie selbstverständlich, dass sie sich um Sarah kümmert und ihren Verdienst mit Ada teilt.
    Ada hingegen scheint nicht für ein eigenständiges Leben oder körperliche Arbeit geschaffen zu sein. Sie ist wunderschön, aber auch unnahbar, orientiert sich am Ideal der amerikanischen Frauen in den Magazinen. Sie will sich einen reichen Ehemann schnappen und Deutschland und die Erinnerungen daran so schnell wie möglich vergessen. Ich bin lange nicht mit ihr warm geworden und konnte einfach nicht verstehen, warum sie ihre Tochter ablehnt und die Hilfe anderer als selbstverständlich nimmt. Aber das Ende der Geschichte hat mich diesbezüglich überrascht und ich konnte sehr gut nachvollziehen, warum sie sich so verhalten hat.
    Auch das Schicksal ihrer Eltern und ihres Bruders ist sehr aufwühlend. Die kommen nämlich nicht in den USA an, weil sie ausgerechnet auf der St. Louis über die Weltmeere irren, die überall abgewiesen wird und letzten Endes wieder in Europa strandet.

    Eva Neiss hat einen extrem berührenden Roman über den Beginn der Neonatologie (Frühchen-Medizin) und den Neuanfang zweier junger jüdischer Frauen vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges in New York geschrieben. Mir hat die Verbindung realer historischer und medizinischer Hintergründe mit einer bewegenden Familiengeschichte sehr gut gefallen.
    Ich war verblüfft, wie ausgereift die Medizin in Bezug auf die Frühgeboren damals schon war, auch wenn Dr. Couney wohl lange allen mit seinen Ansichten und Entwicklungen stand. Auch seine Art der Finanzierung hat mich überrascht – mehr verrate ich hier aber nicht.

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  • 5 Sterne

    HanneK., 03.02.2022

    Als Buch bewertet

    Ellis Island, New York, im Mai 1939. Vor gut sechs Wochen waren die Schwestern Hannah und Ada Rosenbaum mit dem Schiff aus Deutschland angekommen. Noch immer sassen sie hier fest und warteten darauf, dass sie die Insel verlassen und ein neues Leben anfangen konnten. Aus ihrer Heimatstadt vertrieben, in Frankfurt bei Verwandten untergekommen, hatte der Vater für sie alle die Auswanderung beschlossen und sich gekümmert. Doch durch Umstände konnten sie nicht gemeinsam auf einem Schiff reisen. Die Eltern mit dem jüngeren Bruder Rudi würden nachkommen. Ada ist schwanger, was sie aber verheimlichen. Denn dann könnte sie nicht in die USA einreisen. Hannah ist gelernte Krankenschwester und wollte später Ärztin werden. Ada liebte das Leben. Auf dem Papier waren sie Juden, aber dennoch getauft. Endlich wurden sie von Judith, die Schwester ihres Vaters, und ihrem Mann abgeholt. Und bei Ada setzen die Wehen ein. Zu früh. Im Krankenhaus wird dem Würmchen keine Lebenschance eingeräumt. Doch Hannah erhält den Tip von einer Schwester, dass es einen Arzt gäbe, der sich um Frühchen kümmere, Dr. Couney. Hier wird Sarah, so heisst die Kleine, hingebracht. Jeden Tag fährt Hannah dort hin, während Ada keinerlei Interesse an ihrem Baby zeigt. Ab hier beginnt der Blick in das Wirken des Dr. Couney, der ein Pionier in der Frühgeborenenmedizin ist. Sein Wirken rettet viele dieser Kleinen. Aber es werden auch die Schwierigkeiten, finanziell und so, aufgezeigt. Bei Dr. Couney lernt Hannah Nathan kennen, der dort als Doktor arbeitet. Er steht ihr zur Seite, und bestärkt sie darin, ihren Traum Ärztin zu werden nicht aus den Augen zu verlieren.
    Ada geht ihren Weg und nimmt Hannah ein Versprechen ab. So wird Sarah Hannahs Tochter. Das Leben bei der Tante und dem Onkel ist nicht einfach, aber sie arrangieren sich. Gleichzeitig ist das Schicksal der Eltern und von Rudi offen. Diese waren auf der St. Louis. Kuba verwehrte die Einreise und letztendlich kehrte das Schiff nach Europa zurück, wo es in Antwerpen anlegte. Vielleicht habt ihr ja den Film gesehen. Mich hat dieser tief berührt.
    Auch wenn sie beide Schwestern ein neues Leben aufbauten, das Hoffen und Bangen um die Zurückgebliebenen bleibt. Es ist nicht nur die fiktive Geschichte um Hannah und Ada, die fesselnd geschrieben ist. Da ist dieser wunderbare Dr. Couney, von dem ich so vorher nichts wusste, dessen Handeln und Wirken um die Frühgeborenen ein massgeblicher Wegbereiter in die Zukunft der Neonatologie ist. Die medizinischen Fakten all das war hochinteressant geschrieben und zu lesen.
    Hannah und Ada, zwei so unterschiedliche Schwestern, aber dennoch immer miteinander verbunden.
    Oft ist es das Cover, was den Blick auf das Buch lenkt. Wie auch in diesem Fall. Der Klappentext verstärkt den Entschluss, diesen Roman zu lesen.
    "Das Leben in unseren Händen" - eine Reise in die Vergangenheit. Themen wie (mal wieder) die Judenverfolgung, Auswanderung, Ausgrenzung, und dann Dr. Couney, der über 50 Jahre seines Lebens der Rettung von Frühgeborenen widmete. Ich gehe bewusst nicht zu intensiv auf die Geschichte ein. Das Buch überzeugt durch all die Themen mit dem historischen Hintergrund und so gebe ich meine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Lena, 27.01.2022

    Als Buch bewertet

    1939 flüchten die beiden Jüdinnen Ada und Hannah Rosenbaum von Deutschland nach Amerika, um in New York ein neues Leben zu beginnen. Während sie auf ihre Eltern und ihren jüngeren Bruder warten, werden sie von ihrer Tante Judith und ihrem Onkel Simon aufgenommen, die sie bisher nicht kannten. Kurz nach ihrer Ankunft bringt Ada im siebten Monat ein Kind zur Welt. Das Krankenhaus gibt dem Frühchen keine Chance, aber Hannah kann das Mädchen zu einem Arzt bringen, der sich auf Frühgeburten spezialisiert hat und den Säugling unentgeltlich bei sich aufnimmt.
    Während Ada sich heimlich gewünscht hat, dass das uneheliche Kind nicht überleben würde, kümmert sich Hannah liebevoll um ihre Nichte. In Deutschland hatte sie gerade noch ihre Ausbildung als Krankenschwester beenden können und träumt nun davon Ärztin zu werden. Sie ist jedoch schon glücklich, eine Anstellung bei Dr. Couney zu erhalten, um die Frühgeburten zu versorgen. Ada hingegen versucht durch eine möglichst baldige Heirat Fuss in New York zu fassen.

    "Das Leben in unseren Händen" ist ein Roman, der historische Fakten um den Arzt Martin Couney mit einer fiktiven Geschichte um die beiden jüdischen Schwestern Ada und Hannah Rosenbaum verbindet.
    Hannah ist die Protagonistin, aus deren Sicht der Roman geschildert ist und die nicht nur aufgrund der Erzählweise sondern insbesondere aufgrund ihrer Persönlichkeit viel nahbarer wirkt, als Ada. Hannah ist eine warmherzige junge Frau, die sich gewissenhaft auf den Neuanfang in New York vorbereitet hat und ambitioniert von einem Beruf als Ärztin träumt. Ada ist mehr auf ihren eigenen Vorteil bedacht und gibt sich damit zufrieden, "die Frau von" zu sein.

    Der Schreibstil der Autorin ist anschaulich und lebendig. Medizinische Fakten und die Entwicklungen im Hinblick auf die Behandlung von Frühgeburten oder in Bezug auf psychische Erkrankungen werden reibungslos mit den Lebensgeschichten der beiden Schwestern verbunden. Selbst die Ortsbeschreibungen sind so liebevoll bis ins Detail verfasst, dass man sich bildhaft in das New York der damaligen Zeit versetzt fühlt.

    Hannah ist ein einnehmender Charakter, den man gern auf seinem Neuanfang in New York begleitet. "Das Leben in unseren Händen" ist ein hervorragend recherchierter Roman, der vor dem Hintergrund des beginnenden Zweiten Weltkrieges interessante Einblicke zur Stadtgeschichte, der Situation von Einwanderern und den Entwicklungen in der Medizin mit einer berührenden Lebens- und Liebesgeschichte einer jungen Deutschen einfliessen lässt, die es durch ihre Zielstrebigkeit, ihr Engagement und ein unheimlich grosses Herz schafft, in der Fremde neu zu beginnen.

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  • 5 Sterne

    Kolumna_Liest, 09.02.2022

    Als Buch bewertet

    Absolute Leseempfehlung - sowohl geschichtlich als auch als Geschichte interessant
    Was Eva Neiss hier gelingt, findet man leider nicht so oft. Sie schafft es, sowohl Zeitgeschichte, Medizingeschichte und persönliche Schicksale so miteinander zu verweben, dass man unweigerlich in die Geschichte um die beiden Schwestern Ada und Hannah gezogen wird, mit den beiden mitleidet und mitfiebert und mithofft. Hinzu kommen viele Fakten, die auch der heutigen Generation plastisch vor Augen führen, wie perfide das System des 3. Reiches überall auf der Welt gewirkt hat. Besonders interessant ist allerdings die Geschichte der Neonatologie. Wer weiss denn schon, wie in den 1930/40er Jahren mit Frühgeburten umgegangen wurde? Dies alles wird durch die Geschichte der beiden Schwestern zum Leben erweckt. Wobei ich sagen muss, dass mir sowohl Hannah als auch Ada als Persönlichkeit nicht wirklich ans Herz gewachsen sind, denn hier gibt es für meinen Geschmack zuviel Schwarz-Weiss-Malerei: Hannah, die für alles und jeden Sorgende, es jedem Recht machen Wollende, so richtig altruistisch; Ada, die ältere Schwester, der absolute Gegenentwurf, fast schon bis zur Egozentrik gemalt. Da gefallen mir die "Nebenfiguren" besser, denn diese Charaktere finde ich wesentlich nuancierter dargestellt - also mit Ecken, Kanten und Brüchen. Man kann auch sagen, die beiden Hauptdarstellerinnen sind zum einen so gezeichnet, wie man vermutlich selbst gern wäre (Hannah) bzw. nicht sein möchte (Ada), während die anderen Figuren alles aus dem Farbspektrum zwischen Weiss und Schwarz widerspiegeln.

    Nicht unterschlagen werden darf der unaufgeregte und doch in die Geschichte ziehende Schreibstil von Eva Neiss. Das macht das Buch zu einem wahren Lesevergnügen, denn die Geschichte ist logisch aufgebaut und wartet mit unerwarteten Wendungen auf, die dennoch folgerichtig sind. Also von langweilig keine Spur. Und um es noch einmal deutlich zu sagen: das Buch ist sowohl medizingeschichtlich als auch zeitgeschichtlich hervorragend recherchiert. Man kann als geneigte/r Leser/in also wirklich viel lernen, ohne dass das Buch jemals belehrend wirkt. Alles da, um mal für eine Zeit einfach abzutauchen.

    Dies alles zusammen genommen bringt mich dazu, "Das Leben in unseren Händen" von Eva Neiss aus vollem Herzen zu empfehlen. Volle Punktzahl! (ach ja, ich werde ganz sicher auch noch andere Bücher von der Autorin lesen)

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  • 5 Sterne

    china2010, 22.01.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch „Das Leben in unseren Händen" von Eva Neiss beginnt im Jahr 1939. Ada und Hannah Rosenbaum gelingt mit einer der letzten Schiffe Richtung Amerika die Flucht aus Deutschland. Die Eltern und der Bruder schaffen es leider nicht und wollen mit einem anderen Schiff kommen. Ada ist schwanger und bringt – nachdem sie endlich amerikanischen Boden betreten haben – viel zu früh eine kleine Tochter zur Welt. Dieses Frühchen hätte keine Überlebenschance, wenn sich Hannah nicht an Mr. Martin A. Couney gewandt hätte, der sich zur Lebensaufgabe gemacht, Frühchen zu retten. Soviel zur Ausgangslage in dem Buch.

    Hannah und Ada sind zwei ganz unterschiedliche Menschen, Hannah wird als warmherzig, verantwortungsvoll und liebevoll geschildert, ihre Schwester Ada wiederum kümmert sich in erster Linie um sich selbst und um ihr persönliches Wohlergehen. Die beiden Schwestern teilen zwar das gleiche Schicksal, sie müssen Jahre mit der Ungewissheit über das Schicksal der Eltern und Bruder leben, trotzdem halten sie in der Not zusammen. Die Autorin Eva Neiss versteht es sehr gut, die politischen Verhältnisse, die Vorurteile gegenüber berufstätigen Frauen, die auch noch studieren wollen, zu schildern. Gleichzeitig hat sie das Talent, die Protagonisten so anschaulich und lebensnah zu schildern, dass kein Leser unberührt bleiben kann und mitleidet, mitfühlt und das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Für mich eine klare Leseempfehlung, ich hoffe auf eine Fortsetzung!

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  • 4 Sterne

    Furbaby_Mom, 13.02.2022

    Als Buch bewertet

    In ihrem fesselnd erzählten Werk (FISCHER Taschenbuch, Januar 2022) um zwei ungleiche jüdische Schwestern und ihren Neuanfang in den USA zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs entführt uns Autorin Eva Neiss in die verheissungsvolle Metropole New York City.

    Die beiden weiblichen Hauptfiguren könnten kaum unterschiedlicher sein – Hannah, aus deren Sicht erzählt wird, ist warmherzig, liebenswert, hilfsbereit, taktvoll und einfach eine Seele von Mensch. Sie hat grosse Träume und weiss genau, was sie sich vom Leben wünscht: Ärztin zu werden. Ihre hübsche Schwester Ada – nun ja, sie ist hübsch, das ist aber auch schon alles. Als sie und Hannah Ellis Island erreichen, ist sie gerade hochschwanger; über den Vater schweigt sie sich aus. Wider Erwarten lässt man sie nicht direkt einreisen, aber als es ihnen schliesslich gelingt, führt der erste Weg direkt in den Kreisssaal, wo Ada – viel zu früh – eine Tochter zur Welt bringt. Sie hat keinen Bezug zu dem Baby und es kümmert sie nicht, ob das winzige Menschlein überlebt oder stirbt. Einzig dem beherzten und schnellen Eingreifen von Hannah ist es zu verdanken, dass die Kleine, der sie den Namen Sarah gibt, nicht aufgegeben wird. Dank der schicksalhaften Begegnung mit dem renommierten Dr. A. Couney nimmt auch Hannahs Leben eine unerwartete Wendung.

    Die Schwestern Rosenbaum: Während ich einer von ihnen alles Glück der Welt wünschte, hätte ich die andere am liebsten geschüttelt. Selten habe ich solch eine unsympathische, manipulative, selbstverliebte, egoistische Figur wie Ada erlebt. Mal ganz davon abgesehen, dass sie sich ihrem Baby gegenüber absolut herzlos und abgestumpft verhält, denn wer weiss, was ihre Gründe dafür sind, erlebt man sie ihren Mitmenschen gegenüber stets nur schnippisch und herablassend; so als müsste jedermann dankbar sein, wenn Fräulein Ada sich auch nur im selben Raum aufhält und ihre Schönheit präsentiert. Arbeiten? Wie lästig. Ein reicher Mann muss her, ist doch klar. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, den Charakteren Leben einzuhauchen und sie glaubwürdig agieren zu lassen. Wenn ich Ada auch nicht mochte, ihr Verhalten war stets schlüssig.

    Zwar schlummert eine dezente Liebesgeschichte zwischen den Seiten dieses unheimlich gut recherchierten Werkes, das mit atmosphärischen Beschreibungen der damaligen Lebensumstände punktet und zudem das Schicksal gesellschaftlicher Randgruppen näher beleuchtet, sie spielt sich allerdings eher nebenbei ab. Das wahre Highlight für mich waren die Szenen zu den Anfängen der Neonatologie; diesen Aspekt fand ich total spannend, zumal ich bisher noch nie in etwas über dieses Thema gelesen hatte.

    Ich weiss nicht, woran genau es lag, aber das in zwei grosse Abschnitte unterteilte Werk hatte insgesamt etwas Schwermütiges, leicht Deprimierendes an sich. Trotz zahlreicher Überraschungen und (u.A. positiver) Entwicklungen hatte ich beim Lesen des Öfteren ein erdrückendes Gefühl, eine graue Wolke über mir. Vielleicht muss man sich wirklich nur auf die Fakten konzentrieren und gewisse Elemente und Personen ausblenden, wer weiss. Die Autorin schreibt auf jeden Fall sehr gefühlvoll, klug und flüssig, daran lag es also gewiss nicht. Ich hätte mir mehr Details bzw. umfangreichere Passagen zu dem Krankenhausalltag mit den Frühchen gewünscht, da dies der Hauptgrund gewesen war, der mich auf den Roman neugierig gemacht hatte.

    Das Cover gefällt mir von den Gestaltungskomponenten her gut, aber die Konturen der zwei abgebildeten Frauen sind meiner Meinung nach viel zu verschwommen und dem Buchtitel fehlt eine klare Kontur – vielleicht ein Schatten oder eine Umrandung der Schrift. Bei näherer Betrachtung sieht es leider nach einer eilig zusammengestellten PowerPoint-Folie aus. (Das meine ich gar nicht böse, sondern als ehrlichen Verbesserungstipp für zukünftige Ausgaben, denn das Buch verdient es definitiv, gelesen zu werden - und gerade im Genre Historischer Roman ist die Konkurrenz gross. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dem Klappentext oft nur selten eine Chance gegeben wird, wenn das Cover nicht optisch ansprechend ist.)

    Fazit: Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und die ich allen Fans von historischen Frauenromanen gerne empfehle.

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  • 5 Sterne

    Ingrid S., 17.02.2022

    Als Buch bewertet

    Hannah und Ada sind zwei junge Frauen, Schwestern, Jüdinnen. Sie schaffen es gerade noch 1939 Deutschland zu verlassen und landen mit dem Schiff in New York, um dort auf ihre Eltern zu warten und ein neues Leben zu beginnen. Sie kommen bei der Schwester ihres Vaters und deren Mann unter. Während Hannah sanft und anpassungsfähig ist, verkörpert Ada eher das Gegenteil. Kaum in der Neuen Welt angekommen erblickt Adas Baby viel zu früh das Licht der Welt. Hannah bringt das Baby zu Dr. Couney, der als einer der ersten Ärzte frühgeborene Babys versorgt. Voller Liebe für die kleine Sarah verzichtet Hannah auf ihr persönliches Glück und bringt ein grosses Opfer.
    Der Roman ist sehr unterhaltsam geschrieben, es fehlt nicht an Spannung und man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen. Die historischen Ereignisse sind gut hineinverwoben. Die Persönlichkeiten des Buches beschreibt Eva Neiss treffend und einfühlsam. Für mich kam in diesem Roman an der Figur von Hannah ganz stark heraus, was wahre, selbstlose Liebe ist. Deshalb ist es für mich auch ein ganz besonders wertvolles Buch.

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  • 5 Sterne

    AmberStClair, 17.02.2022

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch liess sich sehr gut lesen. Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und bildhaft, und die herzergreifende Lebensgeschichte zwischen den zwei ungleichen Schwestern war einfach fantastisch. Die Autorin hat hier auch politische Fakten mit hineingenommen und auch andere interessante Begebenheiten aus der Medizin. Alles floss harmonisch zusammen und rundeten diese Geschichte ab, ohne das es langweilig wurde. Auch die Persönlichkeiten kamen gut herüber und waren sympathisch. Man konnte sich die einzelnen Figuren gut vorstellen, in ihrer Denkweise und Gefühle. Authentisch war das ganze und es machte viel Freude dieses Buch zu lesen.
    In allem eine spannende, bewegend und fesselnde Geschichte die ich empfehlen kann, für Leser/innen die diese Art von Romanen mögen!

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  • 4 Sterne

    Janina S., 18.02.2022

    Als eBook bewertet

    Die jüdischen Schwestern Hannah und Ada flüchten von Deutschland nach Amerika. Ihre Eltern und der Bruder wollen noch nachkommen. So lange sollen sie bei einer Tante in New York unterkommen. Was niemand ausser Hannah weiss - Ada ist schwanger. Kaum in New York angekommen, kommt Adas Tochter viel zu früh zur Welt. Hannah bekommt den HInweis auf die Frühchenstation von Martin A. Couney und übergibt das Baby in seine Obhut. Während Ada sich gar nicht für ihr Baby interessiert, hängt Hannah umso mehr ihr Herz an ihre kleine Nichte und besucht sie jeden Tag. Als Martin A. Couney erfährt, das Hannah Krankenschwester ist, bietet er ihr einen Job an.

    In dieser Geschichte geht es um zwei sehr unterschiedliche Schwestern. Hannah ist ein Herzensmensch und hat den Traum, Ärztin zu werden. Sie verfolgt sehr zielstrebig ihre Ziele. Ada ist dagegen ein eher kühler Mensch, die gerne gut heiraten möchte und der ihr Kind eher ein Klotz am Bein ist.

    Anfangs tat ich mich etwas schwer in das Buch hineinzukommen. Vor allem mit dem Charakter Ada hatte ich so meine Schwierigkeiten, während ich Hannahs liebenswürdige Art sofort mochte. Doch mit der Zeit konnte mich die Geschichte immer mehr ergreifen. Vor allem Hannahs Lebensweg war sehr interessant zu lesen. Auch das es Martin A. Couney und seine Mission, Frühgeborenen zu helfen, wirklich gab, fand ich sehr interessant. Dieses Thema wurde auch sehr gut in den Roman mit eingebunden. Man erfährt wirklich viel über seine Arbeit.

    Alles in allem hat mich das Buch letztendlich sehr gut unterhalten mit einer interessanten Thematik und einer liebenswerten Hauptperson.

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  • 4 Sterne

    Shilo, 26.01.2022

    Als eBook bewertet

    Das Leben in unseren Händen
    Den Schwestern Hannah und Ada Rosenbaum gelingt es, mit einem der letzten Schiffe Deutschland zu verlassen und nach Amerika auszureisen. Hannah hat einen grossen Traum: sie möchte Ärztin werden. Ada jedoch ist schwanger und bekommt nach Ankunft in New York ihr Kind. Jedoch verschweigt sie den Vater.
    Um das zu früh geborene Baby zu retten, übergibt Hannah es an den bekannten Dr. Martin Couney, der seine Lebensaufgabe darin sieht, Frühchen zu retten. Dr. Martin Couney bietet Hannah, die in Deutschland eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht hatte, an, bei und mit ihm zu arbeiten.
    Im ersten Drittel des Buches war mir die Handlung zu langatmig. Es kam für meine Begriffe keine richtige Spannung auf. Danach wurden die Ereignisse interessanter und im letzten Drittel kam rapide Fahrt in das Geschehen.
    Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Sehr gut hat die Autorin den damaligen Glauben der Amerikaner an die darwinistischen Lehren dargestellt, in welchen nur die Starken das Recht zum Überleben haben. Die Beschreibung der Arbeit von Martin Couney, der von 1869 bis 1950 lebte, ist sehr gut recherchiert.
    Mein Fazit:
    Nach einem etwas zähen Anfang gibt dieses Buch einen interessanten Einblick in ein Stück medizinische Geschichte. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Sabine D., 21.03.2022

    Als eBook bewertet

    Vielen Dank @netgalley.de und fischertaschenbuch für das Rezensionsexemplar

    #daslebeninunserenhänden #evaneiss #netgalleyde #fischertaschenbuch #Rezensionsexemplar #belletristik #frauenunterhaltung

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