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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lese-katze92, 26.03.2018

    Als Buch bewertet

    Nora Flynn kümmert sich seit dem Tod ihrer Mutter, nicht nur um Heim und Hof, sondern auch um ihre jüngere Schwester Theresa. Während Nora die ernstere von beiden ist, ist Theresa das genaue Gegenteil ihrer Schwester. Sie ist ausgesprochen hübsch und bei jedermann beliebt, ausserdem liebt sie Bücher. Als Nora eines Tages ihrem Verlobten Charlie nach Amerika folgt, beschliesst sie, ihre kleine Schwester, in der Hoffnung ihr dort eine gute Ausbildung und somit ein besseres Leben zu ermöglichen, mitzunehmen. Nichtsahnend, dass sich beider Leben anders entwickeln wird, als erhofft, kommen beide im Land der unbegrenzten Möglichkeiten an. Theresa ist völlig begeistert, alles ist neu und aufregend, auch die Männer sind ganz anders als die ihrer Heimat. Während sich Theresa vor Begeisterung kaum bremsen kann, fällt es Nora nach der Ankunft noch immer schwer, sich an die neue Umgebung und auch an ihren Verlobten Charlie zu gewöhnen. Immerhin sollte ihre Verlobung ursprünglich eher praktischen Zwecken dienen. Als sie eines Abends mit einer gemeinsamen Freundin und ihrer Schwester Theresa in einem der vielen Tanzlokale Zerstreuung sucht, ahnt sie noch nicht, dass sie ihr Schicksal damit besiegeln wird und sich ab dem Zeitpunkt ihr Leben in einer Abwärtsspirale befindet. Niemand ahnt, dass alles anders kommen wird, als gedacht. Theresa wird durch eine flüchtige Tanzbekanntschaft schwanger und ihre Schwester Nora trifft eine Entscheidung, die beider Leben für immer verändern wird.

    Fünfzig Jahre später hat Nora vier erwachsene Kinder und ist mittlerweile verwitwet. Ihr Sohn John ist in der Politik, Patrick hat seine eigene Bar, Brian wohnt wieder bei seiner Mutter und Bridget, ihre Tochter, hat ihre ganz eigenen Probleme und Nöte. Noras Schwester, Theresa lebt als Mutter Cecilia im Kloster. Beide haben seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr, bis das Schicksal eines Tages sie durch einen schweren Schlag zwingt, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und dem, was beide vor vielen Jahren entzweit hat. Wird es ihnen gelingen, sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen und wieder zueinander zu finden?

    Ich durfte dieses emotionale und zugleich äusserst tragische Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin gerührt, aber auch zutiefst getroffen vom tragischen Schicksal der Schwestern. Gefesselt vom Verlauf der Geschichte, habe ich mich in die Vergangenheit entführen lassen und dieses Buch verschlungen. Wer eine oberflächliche Geschichte, mit dünn beschriebenen Charakteren erwartet, wird bei diesem Buch enttäuscht, da es durch die vielen Einzelheiten äusserst detailreich und realitätsnah erscheint. Zudem lassen die vielen unerwarteten Wendungen, den Leser immer tiefer in einen Sog aus Lügen und Geheimnissen abrutschen, welche so schnell nicht aus der Erinnerung verschwinden. Der Autorin ist ein sehr starker und gefühlvoller Roman gelungen, welchem es an Tragik und Dramatik nicht mangelt. Buch- und Covergestaltung sind sehr hochwertig und lassen den Leser, bereits durch den Retrocharme, einen Hauch Vergangenheit spüren.

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  • 5 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 22.01.2018

    Als eBook bewertet

    All die Jahre ist ein neuer Familierroman aus der Feder von J. Courtney Sullivan.
    Die Autorin hat gut recherchiert, um alles detailgenau zu erzählen.
    Mit kurzen prägnanten Sätzen erfährt der Leser einiges von der Familie Rafferty. Nora Flynn und ihre Schwester Theresa verlassen Irland, um zu Noras Verlobten Charly Rafferty nach New York zu fahren. Interessant wie in den 50er Jahren der Anfang dort vor sich geht. Charly hat schon viele Verwandte in New York, das vereinfacht einiges. Theresa ist ein lebenslustiges junges Mädchen. Nora ist viel ruhiger und unsicherer. Wir erfahren, wie es dazu kommt, das Theresa im Kloster lander. Und wie Charly es endlich schafft, das Nora ihn hiratet. Die Kinder Patrick, John, Bridget und Brian werden erwachsen. Die Autorin zeichnet mit Nora ein besonderes schwieriges Frauenbild. Flugs vergeht die Zeit. Der 50jährige Patrick verunglückt und stirbt. Bei der Trauerfeier erfahren wir und die Geschwister, sehr viel neues über die Familie.
    Dieses Buch ist ein einzigartiger Familienroman mit vielen Geheimnissen und Ängsten. Er liest sich nicht leicht, sondern verlangt viel Aufmerksamkeit, aber es lohnt sich.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 12.03.2018

    Als Buch bewertet

    unbekümmerte der beiden.
    In New York angekommen ist sie deshalb auch diejenige, die sich ins Vergnügen stürzt. Sie wird schwanger. Als katholisches unverheiratetes und minderjähriges Mädchen hat sie zur damaligen Zeit keine Chance das Kind alleine grosszuziehen. Die darauf folgende Entscheidung trennt die Schwestern auf Jahrzehnte.

    Immer wieder schwenkt die Autorin auf die Gegenwart um, es ist das Jahr 2009. Nora hat vier Kinder grossgezogen: Patrick, John, Bridget und Brian. Ihr Mann Charlie ist inzwischen gestorben. Und nun ist auch Patrick tot - ein Unfall mit dem Auto, Patrick war betrunken. Theresa hingegen lebt seit vielen Jahren als Nonne in einem Kloster, die Schwestern hatten schon Jahrzehnte keinen Kontakt miteinander. Ist nun die Zeit gekommen, die beiden wieder näher zu bringen?

    Die Autorin J.Courtney-Sullivan hat einen fesselnden Schreibstil. Man hat die Figuren vor Augen, sie wurden mit so viel Leben und detailltreue ausgestattet, dass man meint, es hätte sie wirklich gegeben. Es ist ein gross angelegter Roman, der über viele Jahrzehnte die Schwestern und ihr Werdegang begleitet. Nicht alles ist von Anfang an eindeutig, so manches kommt erst nach und nach ans Tageslicht. So wird auch Spannung mit hineingeflochten. Es sind aber eher die Gefühle, die Verstrickungen, die Entwicklungen, die ihn so lesenswert machen.
    Vor allem das immer wieder von Generation zu Generation weiter getragene Schweigen, das "Nicht-miteinander-offen-Reden", führt schlussendlich zum Aufbau eines Lügengeflechts , welches wiederum Ursache für weitere Verwicklungen hat. Die Autorin verzahnt alles Geschehen, alles hat Ursache und Wirkung. Manches rächt sich bitter - auch jahrzehnte später. Das alles logisch aufzubauen, dieses Geflecht entstehen zu lassen, wo alles irgendwie ineinander verzahnt - das war das besondere an diesem Buch.

    Fazit:
    Der Roman ist eine fein verwebte Geschichte, durchdacht, ausgefeilt und fesselnd erzählt. Die immer wieder wechselnden Zeiten bewirken, dass man die Geheimnisse erst nach und nach als Leser durchschaut, und es erzeugt die Spannung nach dem Wieso und Warum. Nebenbei vermittelt sie auch viel Wissen über das Leben in Irland Anfang der 50er Jahre, über das Auswandern und Ankommen in den USA, über die Heimatliebe und fortwährende Verbundenheit der irischen Einwanderer .
    Ein starker Roman für kurzweilige Lesestunden, eine Familiengeschichte, die ich wärmstens empfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika T., 26.04.2018

    Als Buch bewertet

    Die 21jährige Nora und ihre 17jährige Schwester Teresa leben in Irland. 1957 wandern die beiden aus und folgen Noras Verlobten nach Amerika. Theresa wird unerwartet schwanger. Theresa geht ins Kloster und übergibt Nora ihr Kind. Diese zieht Patrick wie ihren eigenen Sohn auf und hat auch drei eigene Kinder mit ihrem Mann. Nora hatte jahrelang keinen Kontakt zu ihrer Schwester, erst ein tragisches Ereignis führt dazu, dass sich die beiden wiedersehen. Das Buch spielt abwechselnd in der Vergangenheit und in der Gegenwart und wird einmal aus Noras und das andere Mal aus Theresas Sicht erzählt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist sehr berührend geschrieben und hat mich vom Anfang bis zum Ende in seinen Bann gezogen. Nach und nach wurden die Geheimnisse der Familie gelüftet und so konnte ich immer mehr über die einzelnen Personen der Familie erfahren. Insgesamt ein toller Familienroman, der mir sehr schöne Lesestunden bereitet hat.

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  • 4 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vöglein, 24.01.2018

    Als eBook bewertet

    Nora wandert in den 50er Jahren mit ihrer jüngeren Schwester Theresa, wie viele andere Iren zu dieser Zeit, von Irland nach USA aus.
    Nora heiratet einen Mann den sie eigentlich nicht liebt und Theresa wird unerwartet schwanger.
    Ca. 50 Jahre später verunglückt Noras Sohn und sie nimmt Kontakt zu Theresa auf, die inzwischen Nonne ist und es findet eine vorsichtige Annäherung der beiden Schwestern statt.
    In zwei unterschiedlichen Erzählsträngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit lässt uns die Autorin am Leben und Leiden der beiden Frauen teilhaben. Auch die schwierige Zeit der 50er in Irland wird gut beschrieben.
    „All die Jahre“ mit all der Freud und dem Leid eines Lebens erfährt man viel in dieser einfach schönen Familiengeschichte. Und mit schön meine ich nicht die Geschichte als solche, sondern einfach das Komplettpaket. Schade, hätte gerne noch ein Weilchen weitergelesen......

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrich H., 29.01.2018

    Als Buch bewertet

    Gefühlvolle irisch-amerikanische Familiensaga

    Der Familienroman erzählt die Geschichte der Schwestern Nora und Theresa, die in den späten 50er Jahren vom armen Irland in die USA auswandern. Nora möchte dort ihren langjährigen Verlobten Charlie heiraten obwohl sie sich durch die grosse Entfernung entfremdet haben.
    So kommt es Nora gelegen, dass sie ihre jüngere Schwester Theresa überreden konnte mit ihr nach Amerika zu reisen, dort könnte sie ihren Traum verwirklichen und als Lehrerin arbeiten.

    Die beiden Schwestern sind sehr verschieden. Nora musste schon früh die Mutterrolle übernehmen und ist ernst und pflichtbewusst. Theresa ist impulsiv, extrovertiert und optimistisch. Auf der Schiffspassage über den Ozean zeigen sich die Unterschiede. Während Nora sich kränkelnd und ängstlich zurückzieht, knüpft Theresa schnell neue Freundschaften und macht das Beste aus dem Leben an Bord. Es kommt zu ersten Reibereien zwischen Beiden.
    In Boston angekommen ändert sich das Verhältnis nicht. Während Nora Angst vor der Zukunft und der Ehe hat geniesst Theresa ihre Freiheit, bewundert das neue Leben im neuen Land, geht Tanzen und lässt sich auf eine Affaire ein. Leider bleibt ihre Unbekümmertheit nicht ohne Folgen, sie wird ungewollt schwanger. Nora fällt eine Entscheidung, die die beiden Schwestern für immer auseinanderbringen soll.

    Im Buch beginnt die Geschichte im Jahre 2009. Nora ist mittlerweile 70 Jahre alt und lebt immer noch in Boston. Unerwartet stirbt ihr Lieblingssohn Patrick, sie informiert ihre anderen deri Kinder. Ihr Mann Charlie ist bereits tot. Die Vorbereitungen auf die Bestattung nehmen ihren Lauf und Noras Gedanken verliren sich in der Vergangenheit.

    Die Handlung springt deshalb immer wieder zurück in die Vergangenheit. Schlüsselerlebnisse beider Schwestern von den 50er bis in die 70er Jahre werden geschildert, so versteht der Leser weshlab Nora ihren Kindern gar die Existenz Theresas verheimlicht, bis diese plötzlich auf Patricks Trauerfeier auf der Bildfläche erscheint. Nora muss sich nun einigen Wahrheiten stellen und ein grosses Geheimnis lüften. All diese Ereignisse werden im Wechsel in der Vergangenheit und in der Gegenwart erzählt.

    Die Charaktere der beiden Frauen werden sehr detaillreich und authentisch dargestellt. Neben der irisch-amerikanischen Familiengeschichte lässt die Autorin immer wieder gut recherchierte historische Ereignisse einfliessen und man erfährt ein wenig über die Migrationsprobleme sowie der Politik von Kirche und Staat zur damaligen Zeit.

    Obwohl es einige Längen hat, hat mir das Buch ganz gut gefallen, weil die Geschichte sehr lebensnah erzählt wird. Ich kann mir die Zerissenheit im Familiengefüge gut vorstellen. Eine meiner Lieblingsstellen ist Noras Reise zurück nach Irland, nach vielen Jahren steht sie in ihrem
    verfallenen Elternhaus und ihre Tochter findet in den staubigen Trümmern Theresas Hut. Die Autorin versteht es in wenigen Sätzen den ganzen Schmerz, die Sehnsucht und die Gewissheit, seine Heimat für immer verloren zu haben, auszudrücken.

    „All die Jahre“ ist das dritte Buch der Autorin und Journalistin J. Courtney Sullivan, das bei Deuticke erschienen ist. Eine Verfilmung dieses Buches kann ich mir gut vorstellen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 30.11.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist eine Familiengeschichte, eine richtig intensive Familiengeschichte über Schuld und das Umgehen damit, wo ich leider die Begeisterung anderer Leser nicht unbedingt und vollkommen unbedarft teilen kann. Zwei Schwestern wandern in den späten 50ern aus Irland kommend in die USA ein. Dabei bringt das Buch den Lesern den Mief und das eingeengte Denken dieser Zeit nahe und zeigt das Leben der beiden ungleichen Frauen bis in die heutige Zeit hinein und besonders eine der beiden Schwestern hätte ich fast durchweg schütteln können. Nora, die ältere Schwester, ein wirklich furchtbarer Charakter, bis in die 2000er hinein kann sie ihrem Naturell schlecht entfliehen, ist ein Kind ihrer Zeit und ihrer ländlichen und etwas bildungsfernen Herkunft, merkt kaum was sie durch ihre strenge, unnahbare und schwer abänderliche Art ihrer Umgebung antut, angetan hat. Dabei muss man Nora aber zugutehalten, sie ist durch den frühen Tod ihrer Mutter zu einem Mutterersatz für die jüngere Schwester Theresa geworden, hat deshalb ihre Jugend eingebüsst, eine Zeit der Unbeschwertheit. Diese Mutterrolle ist aber auch viel verlangt von der jungen Frau, deren Denken sich fortan um ihren Ruf, um den Ruf der Familie dreht, die dadurch in eine Rolle hineingedrängt wird, sich hineingedrängt empfindet, der sie eigentlich nicht gewachsen sein kann und, was eigentlich fast noch schlimmer ist, diese Entscheidung/ dieses Geschehen hat auch Folgen für die weitere Entwicklung der Nora, in ihrer eigenen Familie. Die jüngere Theresa ist etwas lebenslustiger, ist ja auch noch jugendlich unbeschwert. Beide Schwestern stehen dann durch ein Geschehen vor Entscheidungen, die erst viele Jahre später etwas abgeändert werden können. Erst stand für mich eine Drei Sterne Bewertung fest, denn das Geschehen ist wirklich etwas seifig und die Denkweisen der Charaktere haben schon etwas verstaubtes und altbackenes an sich. Dennoch ist die Geschichte spannend geschrieben, besonders das chronologisch nicht geordnete Schreiben fasziniert mich und ein gewisser Wandel in engen Grenzen lässt mich das Buch dann doch noch etwas höher bewerten. Wäre dieser Wandel in Noras Wesen nicht zu bemerken gewesen, wäre dies ein Drei-Sterne-Buch für mich geworden. Denn dieser Charakter Nora hat es mir nicht leicht gemacht, hat wohl etwas in mir getriggert. Keine einfache Lektüre für mich!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 22.01.2018

    Als Buch bewertet

    Familiengeheimnisse
    In den 1950er Jahren wandern die Schwestern Nora und Theresa Flynn von Irland nach Amerika aus. Nora wird dort ihren zukünftigen Ehemann, den früheren Nachbarsjungen Charlie, wiedertreffen, während die begabte Theresa sich zur Lehrerin ausbilden lassen soll.
    Doch das Leben meint es anders mit ihnen. Im Jahr 2009, Nora ist mittlerweile Witwe, Theresa Nonne in einem Kloster in Vermont, verunglückt Noras ältester Sohn Patrick. Nora, die seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester hat - zu viele Dinge sind in der Vergangenheit geschehen, die sie ihr nicht verzeihen kann –, ruft im Kloster an, um Theresa über Patricks Tod zu informieren. Was sie nie für möglich gehalten hätte: Theresa kommt zur Beerdigung. Eine Chance für die beiden Schwestern, sich auszusprechen. Doch werden sie sie auch nutzen?
    Die ganze Familie Flynn versammelt sich für die Beerdigung. John, Patricks jüngerer Bruder, den alle für steinreich halten, der jedoch über seine Verhältnisse lebt, die Schwester Bridget, die mit ihrer langjährigen Lebensgefährtin Natalie erscheint, doch das Thema Homosexualität ist kein Thema, das in der Familie Flynn offen angesprochen wird, sowie der Jüngste, Brian, der Patrick am Nächsten stand und für den mit dessen Tod eine Welt zusammenbricht.
    Alle haben sie ihre Geheimnisse voreinander, doch das grösste Geheimnis von allen verbindet Nora und Theresa...
    „All die Jahre“ ist ein berührender, jedoch nicht kitschiger Familienroman. Er beleuchtet die Situation im Irland der 1950er Jahre und die Lebensumstände der Einwanderer an der Ostküste der USA zu dieser Zeit. Mit viel Feingefühl werden die einzelnen Familienmitglieder der Familie Flynn geschildert. Ich habe den Roman verschlungen, lediglich die Beschreibungen, in denen es um Baseball geht, haben mich gründlich gelangweilt, aber natürlich ist das Buch in erster Linie für ein amerikanisches Publikum geschrieben, das mit Baseball mehr anzufangen weiss als ich.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 28.01.2018

    Als Buch bewertet

    cAll die Jahre
    von J. Courtney Sullivan
    erschienen im Februar 2018
    im Deuticke Verlag

    Als junge Frauen sind die Schwestern Nora und Theresa Flynn
    von Irland nach Amerika ausgewandert.
    Nora soll sich dort mit ihrem Verlobten Charlie treffen.
    Theresa reist mit, damit sie eine Ausbildung beginnen kann.
    Das Leben in Amerika verläuft allerdings ganz anders
    als sie sich das jemals vorgestellt haben.
    Theresa wird schwanger, Nora trifft eine sehr folgenreiche
    Entscheidung. 50 Jahre später, Nora hat vier Kinder.
    John, Bridget, Brian und Patrick, ihren Ältesten, der Nora beständig Sorgen
    bereitet und trotzdem ihr Liebling ist.
    Theresa lebt als Nonne in einem Kloster, als Patricks Tod
    die Schwestern nach Jahrzehnten des Schweigens wieder zusammenführt,
    sie zwingt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihr Leben für immer
    verändert hat.

    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und springt immer wieder zurück
    in die Vergangenheit.
    Die Charaktere sind sehr lebensecht und liebevoll gezeichnet.
    Die Autorin hat einen wunderbaren leichten Schreibstil,
    der das Lesen zum Erlebnis macht.
    Eine Geschichte die einen in den Bann nimmt.
    Es geht um die Frage, ob viele kleine Entscheidungen ein ganzes
    Menschenleben ausmachen können. Entscheidungen können einen ein
    ganzes Leben lang verfolgen. Ein Familienroman der sehr einfühlsam und
    intensiv ist. Dieses Buch macht Mut und bringt Hoffnung,
    das es im Leben immer weiter geht.
    Jeder kann hier ein kleines Stück Hoffnung in sein eigenes Leben mitnehmen.
    Nicht nur deshalb ist dieses Buch einfach schön.
    Ein warmherziger, grossartiger Familienroman der einen in den Bann zieht.
    Eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skiaddict7, 03.02.2018

    Als Buch bewertet

    Wunderschön und sehr traurig

    „Manchmal verging zwischen einem Tag und dem nächsten ein ganzes Leben.“

    Es ist 1957, als die einundzwanzigjährige Nora Flynn und ihre jüngere Schwester Theresa Irland verlassen und mit dem Schiff nach Boston auswandern. Dort wartet Charlie, Noras Verlobte, der schon vorher nach Boston ist, um alles vorzubereiten. In Irland gibt es keine Optionen mehr für sie – und so machen sie sich hoffnungsvoll auf zu einem neuen Leben. Theresa möchte Lehrerin werden und Nora wünscht sich nichts mehr, als ihr diesen Traum zu erfüllen – koste es, was es wolle. Doch Theresa macht einen folgenschweren Fehler. Sie wird schwanger. Nora trifft eine Entscheidung, die ihr und Theresas Leben für immer verändern wird.

    Fünfzig Jahre später trifft sich die ganze Familie bei einer Beerdigung wieder. Auch Theresa, die inzwischen im Kloster lebt, trifft Nora seit Jahren zum ersten Mal wieder. Hier müssen sie endlich aufarbeiten, was in den Jahren seit der Einreise in Amerika passiert ist.

    Sullivans Schreibstil ist ausserordentlich; ruhig und flüssig. Die Charaktere sind stark, die Geschichte unendlich realistisch – ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen. Nora und Theresa sind zwei starke Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jede versucht, auf ihre Art mit der Entscheidung zurechtzukommen. Die Kapitel spielen abwechselnd in 1957/1958 und 2009, und Sullivan schafft es auf brillante Weise, so alle relevanten Treffen und Briefwechsel über 50 Jahre zu beschreiben. Ein ausserordentliches Buch, das nachdenklich und traurig macht, aber auch eine wunderschöne Erzählung.

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  • 4 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah S., 26.01.2018

    Als eBook bewertet

    Eine Familiensaga von J.Courtbey Sullivan mit dem Titel "All Die Jahre" erzählt die Geschichte von zwei Schwestern, Nora und Theresa Flynn, die von Irland nach Amerika auswandern. Nora möchte dort ihren Verlobten heiraten und ihre Schwester Theresa möchte sie eine gute Ausbildung ermöglichen.
    Doch es kommt anders wie geplant und Theresa wird schwanger und Nora ist sich ihrer Liebe nicht sicher.

    Anhand des Covers hätte ich das Buch evtl. nicht gekauft, aber die Leseprobe hat mich dann doch sehr angesprochen.
    Am Anfang fand ich das Buch etwas zäh und nicht wirklich unterhaltsam, dies änderte sich aber schnell und ich mochte das Buch nicht mehr weglegen.
    Es ist ein toller Familienroman mit ernsten Hintergrund, den man gelesen haben sollte.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 28.01.2018

    Als Buch bewertet

    „Eine Entscheidung kann einen ein Leben lang verfolgen…“

    Ein tödlicher Autounfall und eine Totenwache: nach Jahrzehnten der Trennung treffen sich die Schwestern Nora und Theresa am Sarg des von beiden geliebten Sohnes Patrick wieder. Was ist geschehen, dass sie, die einst gemeinsam aus Irland nach Amerika einwanderten, so lange keinen Kontakt zueinander hatten?
    In ruhigen, nachdenklichen Tönen erzählt die Autorin eine Familiengeschichte, die Mitte der 50er Jahre des 20.Jahrhunderts beginnt und sich über zwei Generationen erstreckt. Im Mittelpunkt stehen zwei recht unterschiedliche Frauen und ihr Verhältnis zueinander. Mit all ihren Schwächen und Vorzügen wirken die Protagonisten menschlich, authentisch. Sullivan unterbricht die Schilderung der gegenwärtigen Situation immer wieder mit Rückblenden in vergangene Zeiten, die den Blick für die Hauptpersonen und ihre Probleme schärfen.
    Dabei gibt die Autorin unterschiedliche Perspektiven wieder, so dass die Situationen beider Schwestern gut nachvollziehbar sind. Als Leser habe ich das Gefühl, gewissermassen zwischen den Personen zu stehen; denn ich kenne ihre geheimen Gedanken und Gefühle, wohingegen die Protagonisten kaum offen miteinander reden. Wieviele Missverständnisse könnten durch ein ehrliches Gespräch verhindert werden?
    Auch das Leben der Nachfolgegeneration, Noras Kindern, wird durch Schweigen und das Vermeiden einer Aussprache beeinflusst. Doch ihnen wird klar: Wenn sie nicht wollen, dass es nur von äusseren Bedingungen beeinflusst wird, müssen sie eigene Entscheidungen treffen - ob richtig oder nicht. "Eine Entscheidung konnte einen ein Leben lang verfolgen, aber man überlebte doch fast alles...."
    Und Theresa erkennt rückblickend: „Nichts war ihr einfach passiert. Sie hatte eine Entscheidung getroffen, dann eine weitere und noch eine. Zusammen machten diese vielen kleinen Entscheidungen ein Menschenleben aus.“
    Ein wunderbarer Roman – komplex und vielschichtig, dennoch angenehm und leicht zu lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Biest, 19.02.2018

    Als Buch bewertet

    Eine berührende Geschichte

    Inhalt:

    Nora Flynn ist 21, als sie mit ihrer jüngeren Schwester aus Irland nach Amerika auswandert, um ihrem Verlobten zu folgen und Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch Theresa wird schwanger, und Nora trifft eine folgenschwere Entscheidung. Fünfzig Jahre später hat Nora vier erwachsene Kinder: John, Bridget, Brian und Patrick, ihren Ältesten, der Nora beständig Sorgen bereitet und trotzdem ihr Liebling ist. Theresa lebt als Nonne in einem Kloster, als Patricks Tod die Schwestern nach Jahrzehnten des Schweigens wieder zusammenführt – und sie zwingt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihr Leben für immer verändert hat.

    Meine Meinung:

    Auf den ersten paar Seiten hatte ich doch so meine Schwierigkeiten in den Roman hinein zu finden. Danach konnte ich dieses Buch kaum noch aus der Hand legen.
    Diese Geschichte handelt von einer Familie, in der Schweigen und Verdrängen ganz gross geschrieben wird. Zwei Schwestern, die von Irland nach Amerika reisten um dort das Glück zu finden. Jede Figur hat ihre Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen. Die Charaktere sind alle sehr schön beschrieben, realistisch, menschlich und detailliert. Die Entwicklung der einzelnen Personen lässt sich super nachvollziehen und beobachten. Der tiefgründige Erzählstil lässt einen dabei tief in die Story eintauchen und alles hautnah miterleben.
    Man durchläuft hier ein auf und ab der Gefühle. An manchen Stellen ist man emotional berührt, an anderen total aufgewühlt und bei einigen kann man wiederum nur mit dem Kopf schütteln.
    Viele spannende und aktuelle Themen hat die Autorin geschickt in die Geschichte eingebunden, darunter zum Beispiel, Homosexualität, Glaube, eine junge Mutterschaft und Alkoholismus.
    Sehr interessant fand ich die Zeitsprünge. Ein Teil der Kapitel spielt 2009 und ein anderer beginnt 1957 und arbeitet die Vergangenheit auf. Auch sehr gelungen fand ich, das aus Sicht beider Schwestern erzählt wird. So fällt es einem noch leichter, sich in die jeweilige Person hineinzuversetzen und man bekommt noch tiefere Einblicke in ihr Seelenleben.
    Der Schreibsil ist auch sehr angenehm zu lesen.
    Das Cover gefällt mir persöhnlich eher weniger, aber es kommt mir auch mehr auf den Inhalt an, und der stimmt hier absolut. J. Courtney Sullivan ist es hier gelungen mich absolut zu fesseln. Eine tolle Geschichte über zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Immer wieder stellt man sich Fragen und fiebert der Antwort in den nächsten Kapiteln regelrecht entgegen.
    Einige Fragen bleiben offen, was der Story aber keinen Abbruch tut. Es passt einfach zu den Schwestern und deren Geschichte. Ein wirklich sehr berührender und emotional aufwühlender Roman, über Schweigen und Verdrängen, Liebe und Zusammenhalt.

    Fazit:

    Ein Buch das man nicht verpassen sollte. Hier kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 03.04.2018

    Als Buch bewertet

    Der amerikanische Familienroman ist nicht totzukriegen. Unzählige davon wurden und werden verfasst und es ist stets überraschend, dass sie bei allen Ähnlich- und Gemeinsamkeiten doch auch immer wieder einen eigenen Ton treffen, andere Blickpunkte setzen, andere Themen fokussieren, andere Stimmungslagen transportieren. Man braucht nicht erst den berühmten Satz von Tolstoi zu bemühen, um zu festzustellen, dass die Familie als Keimzelle, aus der wir mehr oder weniger glücklich alle abstammen, ein unerschöpfliches Motiv darstellt, neben den allgemeingültigen auch die ganz spezifischen Bedingungen der menschlichen Existenz und des Miteinanders immer wieder neu zu thematisieren vermag. Ich habe ein ganz grosses Faible dafür, das auch nicht totzukriegen ist.
    J. Courtney Sullivan hat bereits in ihrem ersten Roman „Sommer in Maine“ eine Familie in den Mittelpunkt gestellt. Ihr zweiter Roman „Die Verlobungen“ wurde episodischer, rückte thematisch ein wenig zur Seite, ging es doch um die den meisten Familien vorangehenden Paarbildungen. Mir gefielen beide Bücher ausgezeichnet. Der Ton der Autorin, die handwerklich hervorragend schreibt, erscheint zunächst leicht. Die Erzählung schürft dann aber nach und nach immer tiefer, so dass neben einer unterhaltsamen und berührenden Lektüre immer noch dieses gewisse „Mehr“ bleibt, das einen Roman auch länger im Gedächtnis hält.
    So auch in ihrem neuen Roman „All die Jahre“, der sich wieder ihrem Erstling nähert. Auch hier steht eine Familie im Zentrum, sind es die Frauengestalten, die ihn in erster Linie prägen.
    Es beginnt mit einem Verkehrsunfall im Jahr 2009. Noras ältester Sohn Patrick ist in betrunkenem Zustand auf dem kurzen Weg von seiner Kneipe nach Hause verunglückt. Sein Tod und die bevorstehende Beerdigung bilden die Gegenwartsebene, von der aus die Gedanken der Familienmitglieder - neben Nora gibt es noch die Geschwister John, Bridget und Brian und die als Nonne im Kloster lebende Schwester Noras, Theresa - in die Vergangenheit schweifen.
    Nora erinnert sich an ihre Kindheit in Irland, an die unglaubliche Armut, aus der, wer konnte, in eine bessere Zukunft nach Amerika aufbrach. So auch Nora und ihr Verlobter Charlie, der Nachbarsjunge, den sie zwar nicht liebt, der ihr aber eine Zukunft nah an ihrem Zuhause zu versprechen schien. Nun wird ihr dieses Zuhause unsanft entrissen, es soll ja nur vorübergehend sein, bis genug Geld da ist für eine glorreiche Heimkehr – die falsche Hoffnung schon so mancher Migranten.
    Nora setzt durch, dass ihre kleine Schwester mitkommen darf. Ihr, der sie nach dem Tod der Mutter immer eine solche war, will sie eine Ausbildung zur Lehrerin finanzieren. Das gelingt zwar, aber ungestüm und träumerisch, wie Theresa im Gegensatz zu ihrer pragmatischen, nüchternen Schwester ist, verliebt sie sich in einen verheirateten Mann und wird schwanger. Ein damals, in den Fünfzigerjahren, unerhörter Skandal. Um diesen zu vermeiden, entbindet sie heimlich und Nora und Charlie geben den kleinen Patrick als ihr Kind aus. Zwischen den Schwestern kommt es zum Bruch, Theresa nimmt den Schleier. Im Kloster und Klosterleben findet sie Ruhe und Gemeinschaft. Nora bleiben häusliche Mühen und die Heiligenbildchen einer verstorbenen Verwandten - „Heilige für alle Gelegenheiten“ („Saints for all occasions“, so der wieder mal viel bessere Originaltitel). Auch ihr Leben ist stark vom katholischen Glauben geprägt.
    Nora bekommt mit Charlie noch drei weitere Kinder, sie kaufen ein Haus in Hull, vor den Toren Bostons. Nora führt ein einigermassen glückliches amerikanisches Leben. Nie wird sie aber über die Vergangenheit sprechen und verheimlicht Patricks Herkunft, auch ihm selbst gegenüber. Es werden überhaupt keine grossen Worte gemacht bei den Raffertys, Gefühle spielen kaum eine Rolle. Patrick wird Noras erklärter Liebling, die anderen Kinder fühlen sich zurückgesetzt und ungeliebt von der schroffen Mutter.
    Das mag nun recht trostlos und traurig klingen, ist es aber eigentlich nicht. Die Raffertys sind eine grosse Familie, unzählige Cousins und Cousinen bevölkern unzählige Familienfeiern, es wird gesungen, erzählt, gespeist und getrunken. Der Alkohol, der in so vielen Erzählungen von irischen/ irisch stämmigen Familien eine so prominente Rolle spielt – er kann nicht nur ein Klischee sein. Bisweilen kann der Roman, der von der Grundtonart schon in Moll gestimmt ist – schliesslich ist sein Ausgangspunkt der verfrühte Unfalltod Patricks -, durchaus mit Humor aufwarten.
    Bei der Totenwache und der Beerdigung treffen alle Familienmitglieder aufeinander, auch Theresa verlässt die Klausur des Klosters. Erinnerungen werden lebendig, alte Verletzungen aufgerissen, Bindungen erneuert, Geheimnisse kommen ans Licht, der schon Verstorbenen wird gedacht.
    Das ist alles natürlich nicht grundlegend neu. Aber J. Courtney Sullivan erzählt gut. Sie ist psychologisch feinfühlig und genau und dicht dran an ihren Personen. Sie wechselt die Perspektive ihrer allwissenden Erzählstimme, verschränkt die Zeitebenen mühelos. Zentral stellt sie die Frage nach der Offenheit in Familien, nach dem Verschweigen, dem nicht miteinander reden können, nach Pflichtgefühl und Liebe, vor allem aber auch nach Vergebung, nach verzeihen können. Sullivan bewertet nicht, beantwortet diese Fragen auch nicht. Sie erzählt. Und das ganz ausgezeichnet.
    „Ich wünschte mir, ich könnte in diesem Jahr noch einen so starken und klugen und schönen und herzzerreissenden Roman wie All die Jahre von Courtney J. Sullivan lesen, aber ich glaube, das werde ich nicht.“
    So der Schriftstellerkollege Richard Russo in einem Zitat auf der Buchrückseite. Ich stimme ihm zu, bin aber optimistischer. Das Jahr ist noch jung.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 13.02.2018

    Als Buch bewertet

    Familiengeheimnisse

    Nora Flynn ist 21 als sie 1957 zusammen mit ihre 17-jährigen Schwester Theresa, für die sie nach dem frühen Tod der Mutter die Fürsorge übernommen hat, die weite Überfahrt von ihrer irischen Heimat nach Bosten zu ihrem Verlobten Charlie Rafferty angeht. Im gelobten Amerika soll sich für die beiden Mädchen das ärmliche Leben zum Besseren wenden. Doch Theresa, die eigentlich Lehrerin werden wollte, wird von einem verheirateten Mann schwanger. Das Leben ändert sich nun nicht nur für Theresa, sondern auch für Nora, die den neugeborenen Patrick für ihr eigenes Kind ausgibt und ihn zusammen mit ihren eigenen 3 Kindern grosszieht. Theresa vergräbt sich hinter den Mauern der Abtei der Unbefleckten Empfängnis und wird Nonne. Der Kontakt der Schwestern bricht irgendwann gänzlich ab und eine Zeit des Schweigens beginnt.
    50 Jahre später, 2009, stirbt Patrick bei einem Verkehrsunfall. Bringt dieses traurige Ereignis die Schwestern wieder näher zueinander?

    J. Courtney Sullivan ist eine Meisterin der leisen Töne. Sehr sensibel beschreibt sie die Gedanken und Sorgen der beiden Frauen, in der Gegenwart und auch in der Vergangenheit. Ich lerne die Beiden so intensiv kennen, kann zum Schluss verstehen, warum sie gehandelt haben, wie sie es getan haben. Von Noras Seite immer nur auf das Wohl der Anderen bedacht. Theresa, erst kleine Egoistin, die sich dann ganz dem Leben für Gott zuwendet und endlich ihren Frieden findet. Ich kenne ihre kleinen Geheimnisse und kann nachvollziehen, wie sich die Distanz für die Beiden immer mehr aufgebaut hat. Aus der einistigen innigen Verbundenheit baut vorallem Nora eine Mauer um sich abzugrenzen. In Noras Familie wird Theresa totgeschwiegen. Es gibt sie einfach nicht. Und für Noras Kinder ist es wie ein Schock, dass es plötzlich eine Schwester ihrer Mutter gibt.
    Auch die anderen Personen der Geschichte haben so verschiedene und vielschichtige Charaktäre, die sich leicht einprägen lassen und das Familienbild komplettieren. Jeder hat so seine kleinen Geheimnisse, die hier langsam ans Licht kommen und die die Familie so menschlich und authentisch machen.

    Ein sehr gefühvoller, sensibler und teilweise ergreifender Familienroman, der all die Jahre aus Vergangenheit und Gegenwart gekonnt zusammenführt. Da das Ende relativ offen bleibt, kann sich jeder seine Geschichte selbst zuende spinnen.

    Ein tolles Buch für alle, die "geheimnisvolle" Familiengeschichten mögen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josef L., 08.02.2018

    Als Buch bewertet

    Ein sehr gut gelungener Familienroman
    J. Courtney Sullivan hat mit ihrem Buch „All die Jahre“ einen sehr gut gelungenen Familienroman voller Geheimnisse herausgebracht der die Vergangenheit und die Gegenwart verbindet.
    Zum Inhalt: Nora Flynn ist 21, als sie mit ihrer jüngeren Schwester aus Irland nach Amerika auswandert, um ihrem Verlobten zu folgen und Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch Theresa wird schwanger, und Nora trifft eine folgenschwere Entscheidung. Fünfzig Jahre später hat Nora vier erwachsene Kinder: John, Bridget, Brian und Patrick, ihren Ältesten, der Nora beständig Sorgen bereitet und trotzdem ihr Liebling ist. Theresa lebt als Nonne in einem Kloster, als Patricks Tod die Schwestern nach Jahrzehnten des Schweigens wieder zusammenführt – und sie zwingt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihr Leben für immer verändert hat.
    Die Hauptakteure in diesem Buch erscheinen mir sehr authentisch und diese Geschichte konnte mich schnell in ihrem Bann ziehen. Besonders gut gelungen finde ich die Beschreibung und die Übergänge von damals zu heute – die Zeit der Auswanderung und die Handlung fünfzig Jahre später. Man ist als Leser sowohl „damals“ als auch „heute“ mit dabei.
    Die Autorin hat einen leichten Schreibstil der diese Geschichte trotz über 450 Seiten sehr kurzweilig erscheinen lässt.
    Das Buch ist edel verarbeitet und das Cover passt bestens zu dieser Geschichte.
    Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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  • 5 Sterne

    eleisou, 26.02.2018

    Als Buch bewertet

    Nora und Theressa haben ein inniges Geschwisterverhältnis und leben in Irland. Sie wandern jedoch im Jahre 1957 nach Amerika aus, wo Noras Verlobter ein paar Monate zuvor Fuss gefasst hat. Theresa versucht einer Ausbildung nachzugehen wird aber schwanger und die beiden Schwestern, die an sich schon unterschiedlich waren, entfremden sich.
    Im Jahre 2009 hat Nora vier erwachsene Kinder und Theresa lebt als Nonne. Als eine dramatische Nachricht die Familie trifft, finden sich die beiden Schwestern wieder zueinander. Dabei werden viele Familiengeheimnisse an die Oberfläche kommen. Werden die beiden Schwestern wieder ein Chance haben die verlorene Zeit aufzuholen?
    Der Familienroman unterstreicht wie wichtig Familie ist und will uns nahebringen, dass die Konsequenzen einiger Entscheidungen oftmals ein ganzes Leben verändern können und es im Nachhinein kein zurück gibt, denn er wurde kostbare Zeit verspielt. Der Schreibstil war sehr passend zum Thema und ich vergebe hierfür gerne eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Hannelore B., 11.02.2018

    Als Buch bewertet

    Nora ist auf dem Weg zu ihrem toten Sohn Patrick. Sie kann es kaum glauben, ausgerechnet ihr Ältester, der ihr schon immer Sorgen gemacht hat.Wieder daheim überlegt sie, was als nächstes zu tun ist. Sie muss es seinen Geschwistern mitteilen, sie hat ausser Patrick noch drei Kinder, John, Brian und Bridget. Als erstes holt sie aber ihr Telefonbuch und sucht die Nummer einer Abtei aus. Sie verlangt Mutter Cecilia zu sprechen.Das ist ihre Schwester Theresa, die seit langem in einem Kloster lebt. Sie sagt ihr nur drei Worte: Patrick ist tot,dann legt sie wieder auf. Sie ist wütend und meint, soll sie schauen, wie sie damit zurecht kommt.
    Jetzt fängt der zweite Erzählstrang an, der die Jahre 1957 und 1958 umfasst und aus der Kindheit und Jugend der beiden Schwestern erzählt.Nora war stets Mutter für Theresa und hatte sehr mit ihr zu kämpfen. Auf Grund ihres sehr ärmlichen Lebens entscheidet sich Charlie Rafferty nach USA auszuwandern. Nora, die er als seine Freundin betrachtet und ihre Schwester sollten nachkommen. Nora entscheidet sich hauptsächlich wegen Theresa dafür, so kann sie ihrer Schwester eine Ausbildung ermöglichen. So sind sie einesTages wirklich da. Theresa gewöhnt sich überraschend schnell ein und bändelt mit einem verheirateten Mann an. Das bleibt nicht ohne Folgen. Als das Kind geboren wird entscheiden sich Nora und Charlie den Kleinen zu nehmen.
    Dann folgt wieder die Jetztzeit. SchwesterCecilia beschliesst zur Beerdigung zu fahren und wir lernen John, den braven, ordentlichen Bruder von Patrick kennen. Ebenso die lesbische Schwester Bridget und Brian den Jüngsten, der gerne Alkohol trinkt. Alle leben ihr eigenes Leben und trauern auf ihre Weise um Patrick. Bei der Mutter angekommen, Charlie ist schon lange verstorben, helfen sie ihr bei der Organisation der Beerdigung und wundern sich, dass eine Nonne zur Trauerfeier kommt, die noch dazu ihre Tante sein soll. Das Kapitel 1975-1976 erzählt von Nora, ihrer Eingewöhnung, vom recht abwechslungsreichen Familienleben und stellt Patrick als Person heraus. Auch aus der Abtei von Mutter Cecilia lesen wir einiges. Bei derTotenwache im letzten Abschnitt, kann Nora noch nicht auf Theresa zugehen, sie dreht sich weg. Es sind noch viele Fragen zu klären.
    Warum hat sie ihren Kindern nichts von Theresa erzählt und auch Patricks Geschichte geheim gehalten. Reichen sich die Schwestern wieder die Hand und versöhnen sich?
    Eine sehr schöne Familiengeschichte mit spannenden Charakteren. Die Entwicklung von Nora und Theresa stehen im Vordergrund. Wer hätte gedacht, dass die aufregende Theresa einmal Klosterfrau wird und Nora ihre Schüchternheit ablegt, Charlie heiratet und sich zu einer perfekten Amerikanerin und Mutter von vier Kindern mausert.
    Lesenswert.

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  • 5 Sterne

    Michaela P., 16.02.2018

    Als Buch bewertet

    Dieser Familienroman hat mir richtig gut gefallen. Schon das Cover stimmt einen sehr auf die Geschichte ein und hat eine ganz besondere Atmosphäre. Es geht um Nora Flynn, die mit ihrer jüngeren Schwester nach Amerika auswandert. Nora will dort ihren Verlobten heiraten und die Schwester soll eine bessere Zukunft haben als zu Hause in Irland. Doch schon auf dem Schiff kommt es zu folgenschweren Erlebnissen, die ihr Leben für immer ändern wird und letztlich auch zum Bruch er Schwestern führt. Die Geschichte ist berührend und zieht einen richtig in ihren Bann. Der Schreibstil ist sehr schön und macht es einem leicht, in der Geschichte Fuss zu fassen. Die Figuren sind stark und verletzlich zugleich. Ein wunderbarer Roman!

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  • 5 Sterne

    Renate P., 02.03.2018

    Als Buch bewertet

    Der Familienroman hat mir richtig gut gefallen. Es geht um Nora Flynn, die mit 21 Jahren von Irland nach Amerika auswandert, um ihrer jüngeren Schwester Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Zunächst leben sie bei Noras Verlobtem Charlie, doch sie ist sich nicht hundertprozentig sicher, ob sie ihn tatsächlich heiraten will. Theresa nimmt ihr die Entscheidung ab, denn durch ihre ungewollte Schwangerschaft setzt sie eine Maschinerie in Gang, die nicht nur die Schwestern entzweit, sondern auch für das jeweils eigene Leben unglücklich verläuft. Der Roman hat sehr viel Tiefe, ist spannend erzählt und geht mitten ins Herz. Ich konnte oft gar nicht aufhören zu lesen. Der Schreibstil und die Figuren sind fantastisch.

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