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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josefine S., 20.05.2019

    Als Buch bewertet

    Vom Leben und Lieben, wenn man sich selbst nicht mehr fühlt.
    Für aussenstehende führt Adéle ein sehr wünschenswertes Leben. Sie hat alles, was sie sich laut gesellschaftlichen Konventionen wünschen könnte. Angesehener Job, einen Mann, ein Haus und ein gesundes Kind. Doch all dies erfüllt sie nicht. Um der Tristesse des Alltags zu entfliehen, trifft sie sich mit Männer, hat Sex mit Fremden. Obwohl sie weiss, dass sie all dies verlieren könnte und sie davor grosse Angst hat, treibt es sie immer wieder um. Sie kann dem Drang, für einen kurzen Moment wieder Leben in sich zu spüren, nicht widerstehen. Bis sie im Strudel der Geschehnisse, droht die Kontrolle und sich selbst zu verlieren…
    Leïla Slimani ist eine französisch- marokkanische Schriftstellerin und Journalistin. Für ihren ersten Roman „Dans le jardin de l’ogre“ (Originaltitel, Deutsche Ausgabe: All das zu verlieren) wurde sie in Marokko mit dem Prix de La Mamonia ausgezeichnet. In diesem Roman wartet sie mit einer eher ungewöhnlichen Protagonistin auf. Die Sympathischste ist sie für Menschen mit herkömmlichen Gepflogenheiten sicher nicht. Doch wer sich die Zeit nimmt tiefer in die Geschichte einzutauchen, spürt schnell, den Kampf, den sie deshalb auszufechten hat. Sie ist so gar nicht glücklich mit ihrem Leben. Obwohl sie alles erreicht hat, was die Gesellschaft uns Frauen als erstrebenswert vorgibt, spürt sie diese allumfassende Leere. Nichts von alle dem macht sie glücklich. Der Alltag, der sie doch erfüllen sollte, droht sie zu ersticken. Sie verabscheut den Müssiggang ihres Lebens und würde lieber auf Händen getragen und bewundert werden. Sie kann mit ihrem Mann nicht viel anfangen, sie will weniger geliebt als mehr begehrt werden, spüren das ihr pure Existenz etwas auslöst. Sie will genommen werden, sich selbst fühlen, die Kontrolle verlieren. Doch sie stürzt immer tiefer in den Strudel einer Spirale, die gleich eines Drogenabhängigen, nur Abwärts führen kann. Denn irgendwann reicht das alles nicht mehr aus, um ihr das Gefühl zu geben am Leben zu sein, sich selbst noch spüren zu können. Dabei riskiert sie alles zu verlieren, was ihr mehr bedeutet als sie selber ahnt. Schreckt Adéles Handeln auf den ersten Blick ab, so ist wahrscheinlich den meisten der Gedanke, unglücklich und müde des Alltags zu sein und daraus ausbrechen zu wollen mehr als bekannt. All das zu verlieren ist ein Bewegender Roman darüber, was ist wenn, dieses Gefühl übermächtig wird und man im aufrecht erhalten von Konventionen sich selbst völlig verliert und welche Wege man beschreitet um nur für einen kurzen Augenblick Luft zu bekommen. Trotz des vermeintlichen Rettungsversuches spitzt sich die Geschichte unaufhaltsam und dramatisch zu. Die Zerrissenheit von Adéle zu spüren, darüber ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein und dem Zwang dunkle Wege zu beschreiten, liess mich während des Lesens in ein tiefes Loch stürzen. Wer denkt, hier etwas Oberflächliche, mit Sex gewürzte Unterhaltung zu bekommen, der liegt falsch. Das sexuell gezeigte Bild wandelt wahrscheinlich weit ab von der herkömmlichen Moralvorstellung und doch erkennen sich sicher einige wieder. Jede Frau, hat Momente in denen sie gehalten, genommen, begehrt werden möchte. Gefangen vom kurzen, prägnanten, schnörkellosen Erzählstil der Autorin, steht der Leser mit Adéle am Abgrund. Zurückzutreten und nicht zu Boden zu stürzen fällt hier nicht leicht, denn Frau Slimani hält einen fest und lässt so manchen auch nach dem Buch nicht mehr los.
    Fazit: ein wirklich bewegendes Buch über uns Frauen, gesellschaftliche Konventionen, den Willen durchzuhalten, einer Abhängigkeit aus Begehren und Begehrt werden und der oft vergessenen aber wichtigsten Liebe, der Selbstliebe. Ein Highlight im auf und letzten Endes auch tiefen ab, der Gefühle und für mich auch ein Stück weit Augenöffner.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 29.05.2019

    Als Buch bewertet

    Adèle führt gemeinsam im ihrem Ehemann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn ein luxuriöses Leben in einem schicken Pariser Viertel. Sie selbst arbeitet als Journalistin bei einer Pariser Tageszeitung. Dieses Leben betrachtend, lässt sich zunächst schwer nachvollziehen, warum Adèle so unglücklich und hoffnungslos wirkt. Dennoch spürt man eine unendliche Leere, die nicht recht zu fassen ist. Immer, wenn Adèle nicht gerade aus ihrem „langweiligen“ Leben ausbricht, ist sie regelrecht lustlos in der Abwicklung ihrer Angelegenheiten. Im Job beginnt sie beispielsweise erst kurz vor den Abgabeterminen mit der Recherche für ihre Artikel. Ihren Sohn lässt sie so oft es geht in der Obhut von anderen, um für sich selbst Freiraum zu schaffen.

    Die Leere insgesamt versucht Adèle, mit spontanen sexuellen Handlungen, vornehmlich mit Fremden, auszufüllen. Sie begibt sich auf die Jagd, verführt scheinbar beliebige Männer, doch schon während des eigentlichen Aktes ist der Reiz oft verflogen. Die Langeweile macht sich wieder breit und so bleibt Adèles Leben, wie die Seiten im Buch, wenn ein neues, aber unbetiteltes Kapitel beginnt, leer.

    Erst nach und nach erkennt man zwischen den Zeilen, die erdrückende Last, die auf Adèles Schultern ruht. Wie genau diese ausgeprägt ist, obliegt der Interpretation des Lesers. Beim Lesen stolpert man über Erinnerungsfetzen aus Adèles Kindheit, über Ereignisse im Zusammenhang mit ihrem Job, über ihre Gedanken im Rahmen ihrer sozialen Kontakte, über Essgewohnheiten und Weiteres. Insgesamt entsteht ein Bild von oder eine Sichtweise zu Adèle, das/die je nach Erfahrungsschatz des Lesers unterschiedliche Schwerpunkte enthalten kann.

    Ich mag Romane besonders gern, die mir nicht die ganze Story haarklein vorkauen, sondern genau diese Spielräume zum Weiterdenken lassen. Leïla Slimani spricht hier mutig, klar und ungeschönt ein Alltagsproblem „höherer“ Schichten unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft an. Sie bringt die Frage nach den Parametern, die in unserer heutigen Konsumblase das Glück bestimmen, nicht genau bzw. überhaupt nicht auf den Punkt, sondern kreist vielmehr, wie die Betroffenen selbst um den Zwiespalt, zwischen den schier unendlichen Möglichkeiten entscheiden zu müssen. Mir hat das gefallen. Ich konnte Adèle gut verstehen, ihre Gefühlslage nachvollziehen, obwohl die Art ihres Ausbruchs aus dem Alltag so gar nicht in mein Weltbild passt.

    Fazit: Leïla Slimanis Roman ist sehr empfehlenswert. Er ist aufwühlend, zum Teil unfassbar, dennoch realistisch vorstellbar.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 04.06.2019

    Als Buch bewertet

    Adèle lebt mit ihrem Mann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn in Paris. Sie selbst arbeitet als Journalistin bei einer Zeitung. Ihr Leben scheint nahezu perfekt. Ihr Mann verdient gut und ist bestrebt, seiner Frau alles zu ermöglichen, was seiner Meinung nach zu einem guten Leben gehört. Eine sehr komfortable Wohnung in einem angesagten Viertel, Essen gehen, edle Urlaube und das sich Bewegen in besten Greisen, das bringt ihm Befriedigung und Glück. Seine Frau müsste und sollte eigentlich nicht arbeiten, denn er kann sie ja gut versorgen und schon bald will er in eine eher ländliche Gegend ziehen und einen guten Posten in einer Privatklinik annehmen. Dann muss er sich nicht mehr so schinden, Adèle kann sich voll und ganz Haus und Familie widmen und seine Idealvorstellung vom Leben ist erfüllt. Adèle jedoch ist ruhelos und unbefriedigt. Und sie schreit ihre Verzweiflung hinaus in die Welt, indem sie wie ein wildes Tier durch die Strassen der Stadt rennt und versucht, sich durch Sexualität mit Männern, wo immer sich die Gelegenheit ergibt, etwas Ruhe und Glück zu verschaffen. Doch dies gelingt immer nur für kurze Zeit oder gar nicht. Ihr Mann weiss von all dem nichts. Für ihn ist die Welt an der Seite seiner schönen Frau, auf die er so stolz ist, in Ordnung. Bis zu dem Tag, der kommen musste.
    Mich hat dieses Buch sofort gepackt. Von der ersten Seite an erfährt man die verzweifelte Intensität der Gefühle, die Adèle umtreibt. In kurzen oft nur ein- oder zweiseitigen Kapiteln ist man ganz nah dran am Denken und der geradezu animalischen Umtriebigkeit dieser Frau, die einfach nicht damit aufhören kann und die dieses 'jederzeit entdeckt werden' ängstigt, die es aber gleichzeitig auch geniesst. Wird sie einen Weg für sich finden, der ihre Seele zurück zu ihrer Familie führt. Oder endet alles in einer Katastrophe, die weder ein Zurück noch einen Neuanfang möglich macht, für alle, die sie mit hineinzieht in diesen Sog, ohne Hoffnung auf was auch immer. Viele Fragen, und wie sieht die Antwort aus.
    Ein intensiver faszinierender Roman. Und irgendwann ziemlich am Ende reisst auch 'das Korsett' des eher emotionslosen 'normalen' Ehemanns auf. Und es ist nicht zu Ende, noch lange nicht.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrich H., 21.05.2019

    Als Buch bewertet

    Von der gleichen Autorin mit franzödisch-marokkanischen Wurzeln habe ich bereits "Dann schlaf auch Du" gelesen und hatte deshalb grosse Erwartungen an dieses Buch.

    Der Roman handelt von Adèle Robinson, die mit einem Chirurgen verheiratet ist und mit ihm und dem kleinen Kind in einem noblen Pariser Stadtteil lebt. Sie selbst arbeitet bei einer Zeitung. Ihr hoher Lebensstandard ermöglicht ein sorgenfreies und luxuriöses Leben.
    Trotzdem ist Adele nicht erfüllt und glücklich. Sie sucht bewusst den Kontakt zu fremden Männern mit denen sie dann regelmässig im Bett landet. Dabei möchte sie von den Männern benutzt werden, auch um sich selbst und ihre Grenzen zu spüren, es geht ihr dabei keineswegs um ihre eigene sexuelle Befriedigung.
    Sobald ein Mann mehr von ihr will oder Gefühle zeigt ist es für sie nicht mehr interessant. Der Kick ist es, mit Fremden ins Bett zu gehen.
    Sie hat ein geheimes Telefon und einen geheimen Laptop, denn sie möchte nicht, dass ihr Mann sie erwischt.
    Doch Adele wird immer unvorsichtiger und alles kommt heraus.
    Mit der Protagonistin kann man sich natürlich nicht anfreunden, denn sie wirkt kalt und berechnend. Sie ist völlig gefangen in ihrem Bestreben ihre innere Leere durch den Sex mit Fremden zu befriedigen. Dabei fühlt sie sich immer ängstlicher und einsamer. Am Ende ist es ihr völlig gleichgültig, welchen Schaden ihr Sohn und ihr Mann durch ihr Verhalten erlangen. Ich empfand die Protagonistin hochgradig gestört in allen Bereichen.

    Auf den letzten 70 Seiten des Buches erfährt man die Situation und das Ende der Beziehung durch die Augen ihres Mannes Richard, den ich persönlich besser verstanden habe.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kleine_welle, 13.05.2019

    Als Buch bewertet

    Adèle hat einen Job als Journalistin, ihr Mann ist Arzt und kann ihr so manches bieten und dann haben die beiden noch einen Sohn, den Adèle sehr liebt. Und doch ist ihr das nicht genug. Sie braucht regelmässig die Flucht nach vorne; Zigaretten, Alkohol und Sex.

    Das Cover finde ich sehr passend und hat meiner Meinung nach schon fast etwas Poetisches. Und genau deshalb passt es dann auch zum Buch.
    Denn dieses Buch hat eine sehr interessante Sprache, die einem mit klaren Worten diese Zerrissenheit von Adèle zeigt. Und das von der ersten Seite an.
    Adèle ist eine süchtige, die immer wieder in ihre alten Muster verfällt und dann gerät sie in einen Rausch, der meist in zügellosem Sex endet.
    Doch ihre Fantasien kann sie nicht mit ihrem Mann ausleben, sie gabelt regelmässig Männer auf und erlebt mit ihnen das, was sie sonst nicht bekommt.
    Adèle ist ein sehr eigentümlicher Charakter. Denn sie braucht ihre Freiheit und ihr verbotenes Leben, aber trotzdem ist da immer die Angst, dass alles auffliegen könnte und sie alles verlieren könnte. Was sie nicht will, denn sie braucht auch ihr Nest, Sicherheit bei ihrer Familie.
    Denn jede Nacht schleicht sie sich in das Bett ihres Sohnes um ihm nahe zu sein.
    Leila Slimani hat das alles sehr gut beschrieben und man kann jede Kleinigkeit mitfühlen.
    An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass Adèle gerne erwischt werden möchte, damit das Verstecken ein Ende hat und irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde diese Geschichte auf das Verderben bzw. das Entdecken zu steuern.
    Denn ein gutes Ende kann man bei diesem selbstzerstörerischen Thema nicht erwarten. Und schwebt der Verlust immer über alle Handlungen von Adèle.
    Aber Obsessionen und Zwänge kann man nicht nur bei ihr finden, auch ihr Mann Richard scheint nicht so recht zu wissen, wie sich Liebe anfühlen sollte.
    Und so leben sie das Leben, von dem sie denken, dass man es leben sollte. Und doch sind beide auf der Suche nach Liebe und Erfüllung.
    Eigentlich ist das sehr traurig, denn die beiden klammern sich mit Gewalt aneinander fest, obwohl sie nicht recht zueinander zu gehören scheinen. Und ich habe mich mehrfach gefragt, warum tuen sich die beiden das an? Ist das doch eine Art Liebe zwischen Adèle und Richard?
    Und so ist das Ende dann nicht überraschend, allerdings offen und die Situation wird nicht richtig aufgelöst und erklärt. Und doch erklärt es zum Schluss alles. Wie die Geschichte und die Charaktere ist es klar und doch voller Geheimnisse.

    Mein Fazit: Dieses Buch hat mich traurig gestimmt und liess mich erstmal nicht so schnell los. Denn das Schicksal von Adèle und Richard ist sehr einnehmend. Und dann bleibt auch noch ihr Sohn, der zwischen all dem steht. Ein tolles Buch mit einer interessanten Sprache, die mich gefesselt hat und in eine Welt voller Zwänge, Süchten und Ängsten gezogen hat. Auf jeden Fall eine Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Irmgard H., 15.05.2019

    Als Buch bewertet

    Die noch junge Adele hat eigentlich Alles, was man zum Glücklichsein braucht. Sie ist mit dem Arzt Richard verheiratet und sie haben ein gemeinsames Kind. Es fehlt nicht an Wohlstand und einem gemütlichen Zuhause. Aber irgend etwas vermisst sie in der Ehe, im Leben. Auch ihr Job als Journalistin füllt sie nicht aus. Deshalb kommt sie nicht von ihrer, mitunter gefährlichen Nymphomanie los. Was sie in die Arme anderer Männer treibt ist aber nicht sexuelle Erfüllung sondern der Nervenkitzel, die Angst vor dem Fall. Dennoch kehrt sie jedes Mal reumütig zu ihrem Mann zurück. Der Leser erlebt die Protagonistin auf der Suche nach Anerkennung und Selbstwert, dabei bleiben schmutzige Sexszenen nicht aus.
    Auf den letzten 70 Seiten erlebt man die Situation aus Richards Sicht.
    Der Roman hat mich sofort gefesselt, man wird förmlich angezogen von Adeles Getriebenheit und hat durchaus Mitleid mit ihr. Verstehen tue ich allerdings eher ihren Ehemann Richard.

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