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  • 4 Sterne

    Anja Z., 16.06.2021

    Als Buch bewertet

    Duchess, 13 Jahre alt, lebt zusammen mit ihrem kleinen Bruder Robin und ihrer depressiven und suchtkranken Mutter Star in einem Küstenstädtchen in Kalifornien. Die Mutter hat, genau wie der Rest der Familie, den Unfalltod ihrer kleinen Schwester (Autounfall mit Fahrerflucht) vor mehr als 30 Jahren nie verwinden können. Und so kümmert sich Duchess liebevoll um ihren kleinen Bruder und auch um ihre Mutter und eigentlich hält sie nur der Gedanke ein Outlaw zu sein wie der Urgrossvater aufrecht. Doch der Unfallfahrer wird aus dem Gefängnis entlassen und zieht zurück in die Stadt.
    Duchess versucht krampfhaft ihre Familie zu beschützen, auch wenn die Entscheidungen die sie trifft, nicht immer gut sind. Doch dann passiert ein schreckliches Unglück und das Leben der Geschwister wird völlig auf den Kopf gestellt.

    Das Buch ist nicht einfach zu lesen. Die nüchterne Sprache kann nicht über die Traurigkeit und das Ohnmachtsgefühl der Handelnden hinwegtäuschen. Duchess ist von Wut und Hass getrieben und stösst alle Menschen von sich. Aber man kann es ihr vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen auch nicht verübeln. Der kleine Bruder hingegen sucht verzweifelt nach Normalität. Aber auch der brutalen Clubbesitzer, der doch auch von einer Tragöde betroffen ist und nicht zuletzt der Unfallfahrer, der seinen Fehler nie verwinden konnte, haben ihren Anteil an den brutalen Geschehnissen. In dieser Geschichte gibt es nur Opfer. Man kann hier nicht zwischen gut und böse unterscheiden, da auch die Täter eigentlich Opfer sind. Das macht die Geschichte sehr traurig.
    Nur ganz zum Schluss lässt der Autor etwas Hoffnung zu.

    Ich kann nicht sagen, ob mir das Buch gefallen hat. Es ist lesenswert, aber wer mit depressiven Verstimmungen kämpft, sollte lieber die Finger davon lassen. Schön ist der Erzähstil, der die Menschen, Landschaften und Tier deutlich beschreibt, so dass man sie und ihren Schmerz sich gut vorstellen kann.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 03.09.2021

    Als Buch bewertet

    Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen

    " Ich wünsche nur, es gäbe irgendwas in der Mitte. Denn da leben die Leute. Es muss nicht immer alles oder nichts sein..., schwimmen oder untergehen. Die meisten Leute waten durchs Wasser und das genügt. Denn wenn du untergehst, dann ziehst du uns mit runter. "

    Stars Leben gerät durcheinander, als ihre kleine Schwester stirbt und ihr Freund Vincent sich als der Täter entpuppt. Auch 30 Jahre später kommt Star mit dem Geschehenem nicht klar, sucht Zuflucht in Alkohol und Drogen. Ihre Kinder sind praktisch auf sich alleine gestellt, die 13-jährige Duschess kümmert sich um alles und übernimmt die Mutterrolle für ihren kleinen Bruder. Als Vincent aus dem Gefängnis entlassen wird und zurück nach Hause kommt, verschlimmert sich die Situation bis sie dann eskaliert...
    Ich hab dieses Buch in einem Rutsch gelesen, weil ich es so schön und gleichzeitig fesselnd fand. Es ist eine dramatische und emotionale Familiengeschichte über Wert der Familie und Vergangenheit die ständig die Gegenwart beeinflusst, die aber sehr ruhig und gemächtlich erzählt wird. Ok, manchmal hat man deswegen ein Gefühl von Länge, aber im Grunde hat mir dieser Kontrast zwischen spannungsgeladenem Inhalt und unaufgeregtem Erzählton gut gefallen. Die Figuren fand ich interessant und gut getroffen, nur mit Duschess hatte ich so meine Probleme. Ja, sie ist sehr jung und hat sehr viel durchgemacht, da kann man ihr Verhalten schon nachvollziehen, aber trotzdem fand ich sie sehr anstrengend. Was mich in dem Buch am meisten überrascht hat ist, wie leicht es für "normale" Menschen ist die Grenze der Anständigkeit zu überschreiten. Fast alle sind zu kleinen Verbrechen bereit, weil sie glauben gute Gründe dafür zu haben.
    Ich hab mit diesem Buch eine sehr schöne und spannende Zeit verbracht, deswegen möchte ich es auch weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    Wanderer of words, 03.07.2021

    Als Buch bewertet

    „Von hier bis zum Anfang“ ist die meiste Zeit über ein bedrückendes Buch, die Stimmung ist beklemmend. Mit den beiden Kindern, die schon so viel verloren haben und deren Weg immer noch Abwärts führt leidet man mit. Und auch die anderen Charaktere sind sehr in Hoffnungslosigkeit und Elend verstrickt. Eine Menge falsche Entscheidungen wurden gemacht und haben bis in die Gegenwart Auswirkungen auf das Leben von Whitakers Protagonisten. Ein aufbauendes Buch ist das also wirklich nicht - was es aber glücklicherweise nicht zu einem schlechten Buch macht. Nur muss man wissen, was da alles an Tragik und seelischem Ballast auf einen zukommt, sonst wird man es nicht beenden. Wenn man sich darauf einlassen will wird man mit einer guten Geschichte belohnt.

    Die Handlung baut sich langsam auf. Der Leser erhält Einblick in das Kleinstadtleben und die Menschen mit all den alltäglichen Kämpfen und Abgründen. Whitaker verliert sich dabei gerne in langen, verschachtelten Sätzen. Insgesamt hat mir sein Stil gut gefallen, an manchen Stellen habe ich mir allerdings schwer getan ihm zu folgen und musste den Satz nochmals lesen.

    Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet. Ich musste mich zwar erst an sie gewöhnen, doch dann wachsen sie einem schnell ans Herz, gerade weil sie mit ihren Fehlentscheidungen, ausgewogenen Charaktereigenschaften und Hoffnungen so menschlich beschrieben sind. Die Geschichte selbst hält einige spannende Wendungen bereit. Whittaker führt den Leser immer mal wieder in die Irre was die Verstrickungen der Charaktere angeht. Dabei erinnerte mich die Story mal an einen Krimi, ein paar Seiten später ist es wieder mehr eine Tragödie, dabei wird es nie langweilig.

    Fazit
    Ein Buch voller tiefgreifender Emotionen, Elend und falscher Entscheidungen. Über Geheimisse und Lügen. Und auch ein Buch über lebenslange Freundschaft und Hoffnung.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milagro, 08.07.2021

    Als Buch bewertet

    Diese Geschichte könnte den Lesern das Herz brechen. Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen, Duchess, die mit ihrem kleinen Bruder bei ihrer alleinerziehenden Mutter in einer Kleinstadt in Kalifornien lebt. Diese hält die Familie mehr schlecht als recht über Wasser. Sie selbst leidet unter dem frühen Tod ihrer eigenen Schwester, drogenabhängig, ohne echten Job. Gebrochene Menschen, verzweifelt hangeln sich Duchess und ihre Mutter durch den grauen Alltag, wobei das Kind die Last der Verantwortung übernimmt. Der Autor zeigt das sehr deutlich, das ist oft bedrückend und man fragt sich, warum da eigentlich niemand wirklich einspringt. Ein Polizist, früherer Schulkamerad der Mutter, hat ein Auge auf die Kinder, aber trostlos ist die Situation immer. Es kommt zum nächsten Unglück, als der verurteilte Mörder der verstorbenen Schwester wieder in die Stadt zurückkehrt. Das ist gut beschrieben, alle Trauer, Wut, alle Hoffnungen der Menschen. Die Charaktere wirken authentisch, wobei mir lediglich Duchess ein wenig überzogen erschien, da passte das Verhalten für mich nicht immer zum Alter, aber das mögen andere Leser nicht so empfinden. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, Drama und Krimi zugleich, man liest flott und gerne weiter, trotz aller widrigen Umstände. Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte. Alle Figuren haben ihre eigene Geschichte, jede interessant dargestellt. Es ist ein ungewöhnlicher Roman, den ich gerne weiterempfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    Leseratte, 01.07.2021

    Als Buch bewertet

    Cover und Titel sowie der Hinweis von A.J. Finn "Seit Der Gesang der Flusskrebse hat mich kein Roman so bewegt und begeistert" haben mich neugierig und aufmerksam werden lassen. Es handelt sich wahrlich um einen ungewöhnlichen Roman, der in einer gut ausgewählten Kulisse spielt und das beschauliche sowie biedere amerikanische Leben widerspiegelt. Halb Krimi, halb Familiengeschichte. Die Charaktere sind aussergewöhnlich intensiv und sehr gut beschrieben. Schnell teilt man - ob man will oder nicht - die dargestellten Personen im Kopfkino ein, denn das Kopfkino beginnt schon ab der ersten Seite zu arbeiten. Am stärksten fühlt man mit Duchess, der schon viel zu erwachsenen und teils rotzfrechen Tochter von Star mit. Schon als Teenager, muss sie ihrem kleinen Bruder die Mutter ersetzen und spielt "erwachsen". Hilfe von Erwachsenen nimmt sie nur schwer und ungern an. Erst bei Hal in Montana gewinnt sie ganz langsam Vertrauen. Ihre und die Familiengeschichte wird (u.a. durch den Polizisten Walk) immer weiter aufgearbeitet. Es ist eine ergreifende und tragischer Familientragödie. Einzig der teils abgehackte Schreibstil hat mir anfangs nicht zugesagt, aber nach einer gewissen Einlesephase gewöhnt man sich an die oft sehr kurzen, dafür intensiven Sätze.
    Mein Fazit: Lesens - und empfehlenswert

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  • 4 Sterne

    Elaine L., 23.06.2021

    Als Buch bewertet

    Wie weit ist vorbei?

    Dieses Buch hat mich direkt bei der ersten Begenung fasziniert und neugierig darauf gemacht, was es wohl für einen Schatz in sich verbergen möge. Und nach dem Lesen darf ich im Nachhinein sagen, dass das Cover und der Klappentext perfekt zum Inhalt passen.
    Inhaltlich geht es um einen 15 Jahre zurückliegenden Todesfall und den heutigen Umgang der drei Protagonist_innen damit. Eine ist in Sucht und Depression verfallen und lässt ihre dreizehnjährige Tochter mit dem jüngeren Bruder allein. Einer wurde vor 15 Jahren verurteilt, kommt nun aus dem Gefängnis und wird immer noch von der Vergangenheit heimgesucht. Und ein weiterer ist nun Polizist und versucht, die anderen beiden zu stützen.
    Die Geschichte wird von der ersten Seite an berührend erzählt, so dass mensch sich hier schnell in der Geschichte und bei den Charakteren zurechtfinden konnte. Es ist ein Buch der eher leisen Töne, des Hineinspürens und Schaffens von Atmosphäre, das aber gerade deswegen viel anstösst.
    Es handelt sich um mein erstes Buch des Autors Chris Whitaker, ich werde aber gerne noch weitere von ihn lesen.

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  • 4 Sterne

    Ina R., 20.06.2021

    Als Buch bewertet

    Diese Story ist ungemein berührend, obwohl sie gesellschaftskritisch das Überleben kaputter Existenzen im Hinterland der Grossstädte aufzeigt.
    Ein 30 Jahre altes Verbrechen von einem Jugendlichen wirkt sich auf eine ganze Kleinstadt aus.
    Die Verstrickungen der damaligen Freunde sind ein Strang der Erzählung . Der zweite Strang ist die Auswirkung auf die Familie des Opfers und da besonders auf die Heranwachsende Duchess, die mit 13 Jahren ihren 6 jährigen Bruder bemuttert, da die eigene Mutter zu doll mit dem Schicksal hadert.
    Die Story wird teilweise langatmig und eintönig erzählt . Das erneute Verbrechen in dieser Familie führt zu einem Abschieben der Kinder, die niemand haben will.
    Das Ende war für mich nicht absehbar, erstaunlich schnell aufgetrieselt.
    Für die Kinder letztendlich befreiend und glücklich.
    Ein fesselnder Roman, der menschliche Abgründe nicht reisserisch aufzeigt.

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  • 4 Sterne

    Der Blaue Mond, 13.06.2021

    Als Buch bewertet

    Vom Trader zum Autor, das erweckte Neugier in mir. Chris Whitaker ist ein ordentlicher Roman gelungen.
    Mir gefällt das Cover ausserordentlich gut, das Feld mit den Wolken in warmen goldenen Farben passen einfach hervorragend zu dem Titel.
    Inhaltlich spielt sich vieles in einer kalifornischen Kleinstadt ab. Ein tragischer Mord vor 30 Jahren zieht sich wie ein roter Faden durch die Gegenwart hindurch. Die Familie, die den Verlust zu verkraften hatte, ist wie mit einem Fluch belegt. Die Kinder der Schwester des damaligen Opfers haben eine schwere Kindheit, im Verlauf des Romans entwickelt sich so einiges.
    Die Romanfiguren sind gut dargestellt und meist glaubwürdig. Über viele Seiten hinweg ist die Erzählung auch spannend.
    Ich kann keine volle Punktzahl vergeben weil mir das im Ganzen zu konstruiert daherkam, mir fehlte die Leichtigkeit.

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  • 3 Sterne

    Ostfriesenmädchen, 26.06.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman "Von hier bis zum Anfang" von Chris Whitaker ist im Piper-Verlag erschienen. Der Klappentext verspricht eine spannende Familiengeschichte: Duchess kümmert sich sowohl um ihren kleinen Bruder Robin als auch um ihre Mutter. Ihre Mutter Star ist nach dem Mord an ihrer Schwester in eine Depression verfallen und seitdem übernimmt Duchess alle anfallenden Aufgaben - so gut sie das eben als Kind kann. Unterstützt wird die Familie von Walk, einem Polizisten und inzwischen auch einem Freund der Familie. Als Vincent King, der mutmassliche Mörder von Stars Schwester, aus dem Gefängnis entlassen wird, überschlagen sich die Ereignisse. Man erfährt Stück für Stück, wie rasant sich eine einzige Handlung immer weiter auswirken kann und dass letztendlich nicht nur eine Familie, sondern sogar ein ganzes Dorf unter diesen Auswirkungen leiden und zerbrechen kann. Und diese Erfahrung muss im Roman auch Duchess machen: sie löst mit einer Tat eine wahre Kettenreaktion aus und muss selbst am meisten unter den Konsequenzen leiden.
    Die Handlung des Buches gefällt mir an sich gut, stellenweise war sie mir jedoch wirklich zu langatmig beschrieben. Für mich besticht das Buch ganz klar durch die Protagonisten: Dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Duchess und Walk erzählt wird (Beides sind übrigens unfassbar starke Charaktere!), macht die langatmige Erzählweise teilweise wieder gut.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christiane F., 15.05.2022

    Als Buch bewertet

    „Ich wünschte nur, es gäbe irgendwas in der Mitte. Denn da leben die Leute. Es muss nicht immer alles oder nichts sein … schwimmen oder untergehen. Die meisten Leute waten durchs Wasser, und das genügt. Denn wenn du untergehst, dann ziehst du uns mit runter.“ (S.57)

    Von hier bis zum Anfang
    Chris Whitaker

    Wow wow wow, was für ein Buch!
    Warum das Buch 1 Jahr auf meinem #SUB #stapelungelesenerbücher lag, kann ich euch erklären: Ich hatte mir vor über einem Jahr eine Leseprobe geladen und kam überhaupt nicht ins Buch hinein. Warum verstehe ich heute selbst nicht, denn der Beginn liest sich flott und gut - wie das ganze Buch.
    Ich habe es durchgesuchtet, inhaliert, habe es geträumt und geliebt.

    Aber von hier jetzt mal zum Anfang:
    Die 13-Jährige Duchess wächst mit ihrem 5 Jahre alten Bruder Robin bei ihrer Mutter in Cape Heaven auf. Ihre Mutter ist selten zu Hause, ist chronisch pleite und öfter betrunken als nüchtern, Väter unbekannt. Duchess obliegt die Aufgabe sich um alles zu kümmern und das macht sie wild entschlossen und zur Not, wenn sich ihr jemand in den Weg stellt, auch mit Fäusten.
    Star, ihre Mutter, ist seit ihrer Kindheit traumatisiert. Ihre jüngere Schwester wurde vor 30 Jahren getötet, woraufhin ihr Teenager-Freund, Vincent King, des Mordes an ihrer Schwester zu 10 Jahren Haft verurteilt wurde und diese in einem Männergefängnis absitzen musste.

    Als King 30 Jahre später, am Tage seiner Haftentlassung, von seinem ehemaligen besten Freund, Chief Walker, abgeholt wird, ist nicht jeder darüber glücklich, dass Vincent wieder nach Cape Heaven zieht.

    Das ganze Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt, dabei passiert so viel, dass das Buch immer wieder eine neue Wendung nimmt.
    Whitaker hat einen eigenen Schreibstil, der perfekt zu dieser Geschichte und den kraftvollen Charakteren passt.

    Duchess zu ihrem Grossvater in Montana: „Wenn du mir das alles zeigst, die ganze Schönheit hier, und denkst, dass ich das auch sehe … dann solltest du wissen, das alles verblasst neben dem, was ich vorher gesehen habe. Das Lila da … erinnert mich an ihre Rippen, so heftig wurde auf sie eingeprügelt. Das blaue Wasser, das sind ihre Augen, ganz klar, man sieht sofort, dass keine Seele mehr drin wohnt (S.198)

    Fazit:
    Es ist ein Krimi, eine Tragödie, ein Drama, eine wahnsinnige Geschichte, deren Spannungsbogen früh beginnt und gefühlt nie abschwächt.
    Grosse Leseempfehlung 6 / 5

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Books of Tigerlily, 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Bei "Von hier bis zum Anfang" war ich mir lange unsicher, ob mich das Buch wirklich anspricht, neugierig war ich aber enorm. Habe gefühlt quasi jede Rezension verschlungen in der Hoffnung, dass ich mich hierdurch entscheiden könnte, ob es vielleicht etwas für mich ist oder nicht. Nachdem ich im Urlaub die endlich die Flusskrebse gelesen hatte, wollte ich unbedingt etwas ähnliches lesen. Dann hat es mich Woche übermannt und ich musste sofort los in die Buchhandlung! So ging es mir schon lange nicht mehr und an einem Wochenende habe ich das Buch verschlungen.

    Dieses Buch stürzt dich bereits ab der ersten Seite in ein tiefes emotionales Loch. Es berührt unfassbar, trifft genau den richtigen Ton und lässt den Leser gemeinsam mit den Protagonisten alle Höhen und Tiefen menschlichen Lebens durchleben.

    Dabei werden hier viele zwischenmenschliche Grautöne aufgeworfen. Was ist Gut, was Böse und wer verdient eine zweite Chance? Wie selbstbestimmt sind wir? Paradebeispiele sind Walk und Duchess, beide Ergebnisse ihrer Umwelt, die sich selbst reflektieren müssen und entscheiden, welches Potential sie entfalten wollen. Vor allem Duchess Schicksal ist dabei sehr berührend, sie lässt tief in die kindliche Seele blicken und man leidet schon arg mit ihr mit, wenn sie wieder von einem Schicksalsschlag getroffen wird. Manchmal kann man es kaum fassen, was sie alles ertragen muss.

    Und so hofft und bangt man mit den Charakteren, ob nicht doch alles gut geht. Gegen Ende wurde ich wirklich einige Male sehr von den Wendungen überrascht, die so unvorhersehbar wie das Leben selbst waren. Und wie auch im echten Leben müssen sich Duchess und Walk der Frage stellen, ob es wirklich Gerechtigkeit gibt oder nicht. Das Buch wirft hier so viele Fragen zu den unterschiedlichsten Themen des modernen Amerikas auf und ist somit auch ein tolles Gesellschaftsportrait.

    Ich habe seit langem bei kaum einem Buch (ausser dem Flusskrebsen, of course) so viel Tränchen verdrücken müssen wie hier. Eine emotionale Wucht, ein Buch das richtig umhaut und tief bewegt. Ich liebe es!

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  • 5 Sterne

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    Bookslove1511, 12.07.2021

    Als Buch bewertet

    Tiefgründig und spannend

    „Du kannst die Luft atmen und für frisch halten, aber ich hole kein einziges Mal Luft, ohne den Stich zu spüren“

    Cape Haven, Kalifornien
    Duchsess ist dreizehn Jahre alt. Sie wächst Vaterlos, nicht nur in ärmlichen, sondern erbärmlichen Verhältnissen auf, die sie vorzeitig Erwachsen werden lässt. Sie hat eine Mutter, die Tod ihre Schwester seit 30 Jahren nicht überwunden scheint, depressiv, abwesend und drogenabhängig. Sie bringt nicht nur ihren 5-jährigen Bruder ins Bett, sondern auch Ihre Mutter. Blaulichter vor der Haustür ist eine Routine für sie. Doch fast täglich kommt das Polizeiauto auch ohne Blaulicht, denn der Polizist in der Ortschaft ist der alte und beste Freund von ihrer Mutter, der einziger Mensch die kleine Familie bedingungslos schützt und hilft. Als der Mörder ihrer Tante aus der Haft entlassen wurde, droht es von 13-Jährigen mühsam auf den Beinen gehaltenen Familienleben zusammenzubrechen. Denn egal wie viele Jahre die vergehen, der Vergangenheit, die Tragödie und dadurch entstandenen Schmerz folgt die Familie bis heute...

    Mit seiner klaren, angenehmen und emotional vollgeladenen Sprache nimmt Whitaker seine Leser auf eine Welt, die mit Traurigkeit getränkt ist. Seine Figuren sind vielschichtig, mal authentisch mal ungewöhnlich und es ist auch gut so, denn die gesamte Geschichte ist auf den Charakteren gebaut.

    Erzählt wird die Geschichte aus Duchsess' und Chief Walkers Sicht: Wo Duchess heute und jetzt fürs Überleben kämpft, ermittelt Walk einige Geschehnisse und erzählt auch aus der Vergangenheit. Dadurch hält der Autor den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht. Doch für mich war es zwischen durch etwas zu viel Krimi.

    Es ist eine atmosphärische, berührende, spannende Familiengeschichte, stellenweise unter die Haut geht.

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  • 5 Sterne

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    Lisa, 26.06.2021

    Als Buch bewertet

    Gelungene Mischung aus Familiendrama und Krimi

    „Von hier bis zum Anfang“ von Chris Whitaker ist durch seine vielfältigen Perspektiven nicht nur einem Genre zuzuordnen. Bereits das Cover und die Gestaltung gefielen mir sehr gut. So lassen bereits die aufziehenden Wolken auf dem Cover, eine tragische und düstere Geschichte erahnen. Vor allem im Erzählstrang des Polizisten Walk dreht sich dann auch alles um einen Mordfall und dessen Aufklärung. Besonders Nahe ging mir allerdings die Perspektive der 14-Jährigen Duchess, welche sich hingebungsvoll um ihren Bruder Robin kümmert. Alle Protagonist*innen wirkten lebensnah und blieben in ihren Entscheidungen authentisch. Die Geschichte wird dabei so intensiv und eindrücklich erzählt, das sie mich richtig fesseln konnte. Ein Pageturner war „Von hier bis zum Anfang“ für mich dennoch nicht, da es einfach viel Schweres gab und mir die Geschichte doch näher ging als gedacht. So musste ich das Buch immer wieder mal zur Seite legen. Am Schreibstil lag dies aber wirklich nicht, dieser gefiel mir ausgesprochen gut.
    Mein Fazit: Eine Geschichte die unter die Haut geht und durch ihre Tiefe überzeugt. Gerne empfehle ich das Buch Allen, die starke Charaktere und tragische Geschichten mögen.

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  • 5 Sterne

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    gagamaus, 18.07.2021

    Als Buch bewertet

    Es gab so viele Gründe, warum ich das Buch unbedingt lesen wollte. Das ungewöhnliche Cover mit dem ungewöhnlichen, neugierig machenden Titel. Der Klappentext, der eine Mischung aus Krimi, Kleinstadtgeschichte und Coming-of-Age-Roman versprach. Und Andeutungen, das Buch gehöre in eine Liga mit „Dem Lied der Flusskrebse“. Wer kann da noch nein sagen. Ich nicht.

    Die Heldin ist 13 Jahre alt und sie muss mehr stemmen, als so manche Erwachsene. Auf der einen Seite ist sie schon ziemlich taff und abgeklärt, aber auf der anderen natürlich auch noch ein Kind, eine Heranwachsende. Dieser Zwiespalt kommt schnell durch in der Geschichte und man ahnt nach wenige Seiten, dass man ein wirklich klug geschriebenes Buch in Händen hält. Eines, in dem die Worte dosiert sind, die Adjektive sparsam, die Dialoge intensiv und authentisch.

    Eine Handvoll ungewöhnlicher facettenreicher Charaktere begibt sich in einen intensiven Reigen von Sehnsüchten und Hoffnungen, von Ängsten und Nöten, von Freundschaft und Familienzusammenhalt. Die Menschen leben in einer kleinen Stadt und wie oft in solchen Romanen sind sie spröde und oft wortkarg aber die Tiefe und Dramatik leuchten heraus und deshalb ist das Buch eben kein einfacher amerikanischer Krimi, sondern sehr viel mehr.

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  • 4 Sterne

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    lisbethsalander, 01.07.2021

    Als Buch bewertet

    Der Klappentext und die Leseprobe hatten mich sehr neugierig gemacht, und mir wurde hier von Chris Whitaker durchaus spannende Leseunterhaltung geboten. Zwar hat mich das Cover in seiner Farbwahl nicht unbedingt 100%ig angesprochen, doch passt es tatsächlich sehr gut zur Geschichte, die den Leser mit nach Cape Haven, einen beschaulichen Ort in Kalifornien nimmt. Wir lernen das Mädchen Duchess kennen, das sich eigentlich mitten in der Pubertät befindet, doch für altersadäquate Themen und Beschäftigungen bleiben ihr leider keine Zeit! Sie wirkt für ihr Alter ungeheuer erwachsen, denn hat sie schon früh die Mutterrolle bei ihrem jüngeren Bruder Robin übernehmen müssen. Star, die Mutter der beiden, ist alkoholabhängig und extem depressiv und dämmert grösstenteils im Bett vor sich hin. Duchess ist nach aussen hin rotzig und ruppig und lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen, doch hat sie einen weichen Kern und ein liebevolles Wesen, sonst könnte sie sich nicht so aufopfernd um ihren Bruder kümmern, dessen Bedürfnisse sie exakt kennt und alles für ihn tut. Fast nie ist genug zu essen da für die beiden Kinder, Duchess spart sich selbst alles vom Munde ab, damit ihr kleiner Bruder zumindest annähernd ausreichend satt wird. Der Autor schildert uns seine Protagonisten unglaublich intensiv, ich konnte mit dem jungen Mädchen mitleiden und ihre Handlungen sehr sehr gut nachvollziehen. Star, die Mutter der beiden, scheint an einem Ereignis, das 30 Jahre zurück liegt, verzweifelt zu sein, ihre Schwester kam als Kind ums Leben, der Mörder kommt am Anfang unserer Geschichte aus dem Gefängnis frei, wirkt aber auf den Leser nicht wirklich gewalttätig. Der Constable des Ortes, namens Walker, die gute Seele der Gemeinde, kümmert sich sowohl um Duchess und ihre Familie als auch um Vincent, den vermeintlichen freigelassenen Mörder. Der Hüter des Gesetzes scheint hier alles ein wenig zusammen zu halten und ist einer der weiteren zentralen Charaktere. Chris Whitaker erzählt sehr atmosphärisch in einem fast poetischen Schreibstil, und auch wenn es einige Längen gibt, schreibt er flüssig und sehr angenehm. Ich fühlte mich an die Stimmung bei "Herr der Gezeiten" von Pat Conroy erinnert, auch wenn wir uns hier an einem gänzlich anderen Ort der USA befinden. Von mir vier Sterne und eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

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    MsChili, 13.07.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht. Die Leseprobe fand ich ok, aber ich wusste noch nicht so richtig, ob mich der Stil und die Geschichte an sich überzeugen können. Es wirkte alles etwas glatt und unglaubwürdig, zudem auch recht überschaubar.
    Doch nach einigen Seiten hat mich die Geschichte und vorallem haben mich die Charaktere gefangen genommen.
    Man wechselt in der Sicht zwischen Duchess und Walk. Einem jungen Mädchen, dem die Verantwortung für ihre Familie auf den Schultern lastet, da ihre Mutter den frühen Tod ihrer kleinen Schwester nicht verarbeitet hat. Sie und ihr Bruder wachsen ohne Vater auf, ihre Mutter gibt keine Namen preis. Ihr Leben ist hart und dann legt sich Duchess noch mit den falschen Leuten an. Eine Kleinstadt, die mehr Geheimnisse versteckt, als man anfangs erwartet.
    Mich hat die Geschichte tief berührt, auch wenn Duchess manches mal extrem abweisend ist und keine Hilfe annimmt. Was kein Wunder ist, so oft wie sie schon enttäuscht wurde.
    Jedes noch so kleine Gefühl kam bei mir an und ich hatte mehr als einmal Gänsehaut beim Lesen dieser intensiven Zeilen. Ich dachte mehr als einmal, das muss es jetzt gewesen sein und doch kam dann noch etwas dazu und ich musste wissen, wie das Buch endet.
    Dieses Buch vereint die Geschichte zweier Kinder, die sich ihren Platz im Leben erkämpfen müssen. Sie hält einige Überraschungen bereit und bricht einem auch das ein oder andere Mal das Herz. Und doch kann ich sie nur empfehlen, denn diese Intensität geht unter die Haut und hat mir sehr gefallen.

    Hat mir überraschend gut gefallen, mich tief berührt und nachdenklich gestimmt. Empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

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    Lia48, 28.06.2021

    Als Buch bewertet

    INHALT:
    Die 13-jährige Duchess kümmert sich so gut es geht, um ihren 5-jährigen Bruder Robin.
    Ihre Mutter Star liegt meistens im abgedunkelten Wohnzimmer, nur der Fernseher läuft. Immer wieder betrinkt sie sich bis zur Bewusstlosigkeit. Duchess ahnt, dass ihre Mutter nicht mehr leben möchte. Sie hatte die Erwachsenen von bipolarer Störung, Angstzuständen und Abhängigkeit reden hören...
    Seit Stars Schwester vor 30 Jahren ermordet wurde, kommt Star mit dem Verlust nur schwer zurecht.
    Duchess versucht, die Familie zu beschützen.
    Doch als eines Tages auch noch der angebliche Mörder von damals aus der Haft entlassen wird, gerät in dem beschaulichen, kalifornischen Ort, nach und nach alles ausser Kontrolle…


    MEINUNG:
    Als Leser*in bekommt man direkt Mitleid mit den beiden Kindern, deren Mutter sich bis zur Besinnungslosigkeit betrinkt. Duchess scheint schon länger die Mutterrolle übernommen zu haben, so selbstverständlich, wie sie sich um ihren jüngeren Bruder kümmert. Sie weiss, was er benötigt, kennt sich sogar in der Klinik bestens aus.
    Sie wirkt in manchen Dingen sehr reif für ihr Alter. Doch sie konnte kaum Kind sein, wodurch ihr Verhalten schon nach kurzer Zeit sehr stimmig auf mich wirkte.
    Gleichzeitig hat sie noch eine recht rebellische Art an sich. Sie möchte nach aussen hin sehr stark wirken, keine Gefälligkeiten annehmen, beschimpft die Leute und bezeichnet sich selbst immer wieder als ein „Outlaw“.
    Insgesamt empfand ich vor allem Duchess als eine sehr interessante Figur, mit der ich viel Mitgefühl hatte. Ihre Wut und der Hass in ihr, waren beim Lesen sehr gut zu spüren.

    Neben Duchess spielt auch der Polizist Chief Walker eine grosse Rolle, der früher mit dem angeblichen Mörder befreundet war, weiterhin zu ihm steht und sich gleichzeitig hin und wieder um Star und ihre Kinder kümmert. Somit befindet sich seine Figur in einer spannenden Position.
    Seine Ermittlungsarbeiten in Cape Haven machen einen grossen Teil der Geschichte aus. Hier gab es für mich ein paar wenige Längen, die aber nie lange anhielten.

    Gegen Ende gab es eine Situation, die mir in dem Moment nicht ganz so authentisch vorkam.

    Aber insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und die Mischung aus dramatischer Familiengeschichte und Krimi konnte mich gut unterhalten. Stellenweise konnte ich es kaum zur Seite legen, da ich so in dem Sog gefangen war. Auch gab es die ein oder andere Wendung, die mich überrascht hat.
    Dazu empfand ich den Schreibstil als bildlich und lebendig, sodass ich mir die Kulisse und die Handlung gut vor Augen malen konnte.

    Die ganze Atmosphäre, die etwas raue, rebellische Art von Duchess, Jugendliche, die allein auf sich gestellt sind, Alkohol, die glühende Hitze und trockene Erde erinnerten mich etwas an die Bücher von Larry Brown („Fay“ und „Joe“) – wer diese Bücher mochte, dem möchte ich auch „Von hier bis zum Anfang“ sehr ans Herz legen (und andersherum)!

    FAZIT: Die Mischung aus dramatischer Familiengeschichte und Krimi hat mir gefallen und konnte mich gut unterhalten. Ein atmosphärischer Roman, den ich besonders Liebhabern von Larry Browns Büchern empfehlen möchte! 4-4,5/5 Sterne!

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  • 4 Sterne

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    Ulrike L., 16.06.2021

    Als Buch bewertet

    schwere Kost, aber beindruckend geschrieben


    Das Cover wirkt durch die warmen wenigen Farben beruhigend. Die Landschaft erweckt etwas Sehnsucht aber auch etwas Unerreichbares. Die Farben spiegeln sich. Landschaft unten gelb und Schrift oben gelb, sowie Himmel dunkler und Schrift unten schwarz.

    Der Leser taucht direkt in eine traurige Welt ein. Die 13-jährige Duchess muss sich alleine um ihren jüngeren Bruder Robin kümmern. Man merkt wieviel Verantwortung schon lange auf den Schultern des Mädchens wiegt. Ihre Mutter Star ist seit der Ermordung ihrer Schwester depressiv. Dies ist jedoch schon sehr lange her und nun soll auch noch der Mörder aus der Haft entlassen werden.
    Die Geschichte entwickelt sich zum Krimi. Der „Dorfpolizist“ Walk versucht herauszufinden wer für den Mord im Dorf verantwortlich ist. Ich verrate nicht wer ermordet wird, denn dann nehme ich die Spannung der ersten 100 Seiten. Dadurch, dass alle Dorfbewohner seit Kindheitstagen sich kenn und auch zum Teil befreundet sind, ist es schwer für Walk herauszufinden, wer den Mord begangen haben könnte.

    In der Geschichte liegt aber auch mit gleichen Gewicht der Fokus auf Duchess. Ein Mädchen, die voller Hass auf die Welt und deren Menschen ist. Nur ihren kleinen Bruder Robin liebt und beschützt sie abgöttisch. Sie ist so voll Hass und begegnet Neuem und auch Menschen die ihr helfen wollen mit puren Hass und ein Stück Wahnsinn, dass es schwer war sich auf Dauer mit ihr zu sympathisieren.
    Der Schreibstil ist sehr direkt und ohne langes Umherschweifen, nüchtern und dabei so stark und beeindruckend. Manches ist natürlich auch ein wenig amerikanisch und für Europäer manchmal befremdlich.

    Auch wenn die Presse es mit „ Der Gesang der Flusskrebse“ vergleicht, sehe ich hier ausser die nüchterne Schreibweise und die Aufklärung eines Mordes eher keine Gemeinsamkeiten.

    Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Aber ich gebe einen Stern Abzug, da ich in der Mitte der Geschichte, als Duchess bei Ihrem Opa lebt, die Geschichte für viele Seiten sehr langatmig empfand. Trotzdem klare Leseempfehlung von mir!

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    Fornika, 08.08.2021

    Als Buch bewertet

    Mit 13 Jahren sollte man eigentlich ein unvernünftiger Teenie sein dürfen, doch Duchess muss stattdessen ihre Familie zusammenhalten. Den kleinen Bruder versorgen, die ständig betrunkene Mutter bewachen, den Haushalt besorgen. Etwas Unterstützung erhält sie von Cop Walk, der in ihrem beschaulichen Heimatstädtchen sonst nicht wirklich viel zu tun hat. Bis sein Jugendfreund nach langen Jahren im Gefängnis entlassen wird, und der Alltag der Bewohner von Cape Haven nicht mehr ist wie zuvor.
    Duchess‘ Geschichte ist eine sehr tragische, die dem Leser schnell nahe geht. Eigentlich kann sie nur verlieren, denn wie soll ein so junger Mensch sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzen. Doch Duchess wäre nicht die Nachfahrin eines echten Outlaws, wenn sie sich nicht mit markigen Sprüchen, einem klugen Kopf und der ein oder anderen nicht ganz sauberen Aktion durchsetzen würde. Ihre Figur ist dem Autor ganz wunderbar gelungen, und man begleitet sie gerne durch die vielen Tiefen und wenigen Höhen. Auch Walk mochte ich sehr, er ist ein eher weicher Charakter und zeigt viele allzu menschliche Schwächen auf, was natürlich um einiges authentischer wirkt. Die Handlung erstreckt sich über circa ein Jahr, mit gelegentlichen Rückblenden. Dieser lange Zeitraum passt gut zum gemächlicheren Tempo, man hat Zeit die vielschichtigen Verbindungen zu verstehen, gleichzeitig verdeutlicht es aber auch immer wieder wie lange Duchess‘ kämpft. Whitaker erzählt sehr einfühlsam, dennoch sehr kraftvoll. Ich mochte seinen Stil unglaublich gerne, er schreibt literarisch ansprechend, aber nicht abgehoben. Einzig und allein mit einigen Facetten des Endes bin ich nicht so ganz glücklich, hier verliert für mich die Geschichte etwas. Trotzdem ist Von Hier bis zum Anfang ein toller und sehr lesenswerter Roman.

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