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  • 3 Sterne

    17 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 10.09.2021

    Auch wenn es ein Bestseller ist – „mein“ Buch ist es leider nicht

    Star kämpft noch immer mit der Ermordung ihrer Schwester vor dreissig Jahren. Darunter leidet besonders ihre Tochter Duchess, die quasi den kleinen Bruder grossziehen muss und sich um die depressive Mutter kümmern. Das macht sie hart und wütend. Doch dann wird der angebliche Mörder ihrer Tante aus dem Gefängnis entlassen und alles droht zusammenzubrechen.

    Vermutlich ist mir das Buch einfach zum falschen Zeitpunkt begegnet. Es ist ergreifend, bewegend, herzzerreissend auch dramatisch. Aber es hat mich sehr angestrengt beim Lesen, obwohl es nicht wirklich langweilig ist. Doch mir sind einige Dinge einfach zu detailliert geschildert, von den Personen über Orte bis zu Szenen. Insgesamt hat es eine recht düstere, deprimierende Grundstimmung und das ist nicht ideal, wenn man selbst gerade ein paar seelische Baustellen zu bewältigen hat.

    Dabei nutzt Chris Whitaker eine fast schon poetische Sprache, die wirklich zauberhaft ist. Dennoch strengt das an, es fordert den Leser. Das mag ich eigentlich, doch hier ist es in einer Weise, die dafür sorgte, dass ich sehr lange Zeit für das Buch gebraucht habe. Damit ist es für mich quasi das Gegenteil eines Pageturners. Man muss den Stil mögen, man muss sich ins Buch fallen lassen können.

    Das meiste dreht sich um Duchess. Ihre Kindheit war nicht sehr glücklich und das hat sie hart und wütend gemacht. Ihr Verhalten mag verständlich sein, doch hat sie eine Art, die es mir unmöglich macht, sie zu mögen und ihr zu verzeihen, sie zu verstehen, ihr Mitgefühl entgegen zu bringen. Das ist mit ein Grund, warum ich das Buch so schwer zu lesen fand.

    Walk dagegen konnte mich mehr für sich gewinnen. Die Stränge aus seiner Sicht konnte ich etwas leichter lesen, doch hat er es leider nicht geschafft, das ganze Buch zu retten.

    Ich werde es vielleicht in einigen Jahren erneut lesen, doch für den Augenblick ist es für mich leider nur ein drei Sterne Buch.

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  • 5 Sterne

    18 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 25.06.2021

    Spannend und zu Herzen gehend
    Cape Haven : Nach dreissig Jahren im Gefängnis wird Vincent King entlassen, schon mit fünfzehn tötete er ein Kind . Walk sein bester Freund , der noch zu ihm hält, ist Polizist geworden und kümmert sich auch um Star Radley und ihre Kinder . Ihre Schwester wurde von King getötet , was sie niemals überwunden hat. Sie vernachlässigt ihre Kinder, aber ihre dreizehnjährige Tochter Duchess versorgt ihren kleinen Bruder so gut es geht.Kings Entlassung setzt schreckliche Ereignisse in Gang...
    Ich konnte nicht anders, als mit Duchess leiden und mitfiebern und auf Besserung für sie und ihren Bruder hoffend. Chris Whitaker hat eine wirklich starke Heldin erschaffen , nach aussen hin rotzfrech und auch bereit zu zuschlagen , aber mit Liebe zu ihrem kleinen Bruder. Von hier bis zum Anfang ist eine zu Herzen gehende Familiengeschichte mit Krimielementen und kann zusätzlich mit einer Auflösung punkten , mit der ich nicht gerechnet habe. Der Schreibstil ist flüssig , intensiv und bildhaft, aber nicht ausschweifend. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Duchess und Walk erzählt , was die Story noch weiter voran bringt.Dieser ungewöhnliche Roman hat mich sehr berührt und ich empfehle ihn gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    12 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchjunkie, 03.07.2021

    Ein Roman mit gewaltiger Sogwirkung


    Ein Buch, wie ich es selten gelesen habe. Gut geschrieben, aber unaufdringlich. Die Charaktere lebensnah und greifbar, auch wenn nicht alle immer sympathisch sind. Ein Buch, welches mich immer wieder überrascht hat mit Wendungen, die ich nicht erwartet habe.
    Eine schwierige Familiengeschichte, die aber noch so viel mehr ist. Es geht um Outlaws, um Veränderungen, um Familie, Freundschaft und die Entscheidungen, die man im Leben treffen muss.
    Cape Haven, der fiktionale Handlungsort, ist die typische amerikanische Kleinstadt. Und Walk, der Chief des Ortes, der typische Kleinstadt-Polizist, der sich aber im Laufe der Handlung zunehmend mit Dingen beschäftigen muss, die sein eigentliches Metier weit übersteigen. Es ist schwierig etwas über das Buch zu sagen, ohne zu viel vorwegzunehmen. Die fast 450 Seiten lesen sich jedenfalls ganz schnell weg, so spannend und interessant wird die Handlung vorangetrieben. Trotzdem habe ich mir Pausen zwischen den Kapiteln gegönnt, um die Handlung zu verdauen.
    Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und es ist bis jetzt das beste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Das Cover fängt die besondere Atmosphäre des Romans übrigens sehr gut auf; so bin ich überhaupt darauf aufmerksam geworden. Den Autor kannte ich vorher noch nicht, seine anderen Romane habe ich jetzt aber schon auf meine Leseliste gesetzt. „Von hier bis zum Anfang“ kann ich absolut empfehlen für alle, die gute, emotionsstarke Prosa lesen wollen, die aber nicht kitschig oder unglaubwürdig ist.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zeilenzauber, 15.08.2021 bei bewertet

    Ein atemberaubendes Buch – für mich ein Jahreshighlight!

    Dieses Buch in ein paar kurzen Sätzen zusammen zu fassen und der atemberaubenden Handlung gerecht zu werden ist gar nicht so einfach. Ich habe wirklich selten einen so guten Roman gelesen. In diesem Buch stimmt eigentlich alles. Der Schreibstil ist absolut genial, lässt Spannung aufkommen und gibt Hinweise, verrät aber nicht zu viel, sodass man ordentlich spekuliert und mit fiebert. Das erklärt also von selbst, dass sich das Buch sehr gut und flüssig lesen lässt. Die Umgebung wird schön bildlich beschrieben, es ist aber generell nicht zu ausschweifend, wie man es aus manchen Büchern kennt. Man kann sich also alles perfekt vorstellen, hat aber noch Spielraum um selbst seine Fantasie spielen zu lassen.

    Die Charaktere waren für mich wirklich einzigartig. Angefangen beim "Outlaw" Duchess, über ihren kleinen süssen Bruder Robin, bis hin zum Verurteilten Vincent und meinem absoluten Lieblingscharakter Walk, der die Geschichte perfekt gemacht hat. Duchess schlägt auch mal härtere/rauere Töne an, was in ihrer Situation und ihrem Alter aber vollkommen nachvollziehbar ist. Ich fand es vor allem sehr berührend, wie aufopferungsvoll sie sich um ihren kleinen Bruder kümmert, egal wie viel sie selbst leidet. Zur Handlung kann ich euch nicht mehr verraten, denn ich möchte keinem den Lesespass verderben. Aber es gibt wirklich einige überraschende Momente und vor allem das Ende hat es in sich. In diesem Buch habe ich wirklich nicht eine Zeile als zu viel oder langweilig empfunden, was ich ansonsten nicht oft so empfinde. Die Spannung wird perfekt gehalten und auch die Tragik ist nicht zu überbieten. Dennoch zieht das Buch beim Lesen nicht runter, was ich sehr positiv finde.

    Das Buch war für mich ein absolutes Highlight und ich kann es nur von ganzem Herzen empfehlen! Ich werde es definitiv noch einmal lesen!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ninchenpinchen, 01.07.2021

    Wie gut, dass sie nicht weiss …

    Da schreibt ein Engländer einen amerikanischen Coming-of-Age-Roman, wie er amerikanischer nicht sein könnte. Denn Chris Whitaker dürfte ein waschechter Engländer sein. Am Anfang war ich so irritiert, las also nochmal den hinteren Klappentext – und ja – da steht Cape Haven, Kalifornien. Der Ort, bzw. diese Küste ist fiktiv, denn ich fand kein Cape Haven in Kalifornien. Aber ich folgte Chris Whitaker literarisch nach Cape Haven und zwar begeisterter von Seite zu Seite.

    Aber, jetzt geht es von HIER BIS ZUM ANFANG. Wir begleiten Duchess, die Kindfrau, die so gern ein Outlaw sein möchte, ein ganzes Jahr lang. Als wir mit der Lektüre beginnen, ist sie dreizehn Jahre alt, am Ende ist sie vierzehn. Mit etlichen Ortswechseln, da muss sie durch. Und nicht nur da durch.

    Die schöne Duchess sorgt hingebungsvoll für ihren kleinen Bruder Robin, der ist sechs Jahre alt. Und Star, die ebenso schöne Mutter, die zwar ihre beiden Kinder innig liebt, ist aber oft unfähig, für sie zu sorgen. Ständig ist das Geld knapp, so singt Star in einer Bar, alle Männer wollen ihr an die Wäsche, aber sie hat andere Vorstellungen. Was für welche, das erfahren wir im Laufe des Romans. In Cape Haven wohnen allerlei zwielichtige männliche Gestalten. Man weiss nicht so recht, was man von denen halten soll, wer ist gut und wer ist böse?

    Dreissig Jahre zuvor hat Vincent King Stars kleine Schwester Sissy getötet und sitzt dafür im Knast. Dort bringt er noch einen um, in Notwehr. Nun kommt Vincent King wieder aus dem Knast und ganz Cape Haven gerät aus den Fugen.

    Die gute Seele an dieser Küste ist Chief Walker, der furchtlose, aber im Alter kranke Polizist. Vincent King war und ist sein bester Freund, von Kindestagen an, was die ganze Sache für beide nicht einfacher macht.

    Die Charakterentwicklung der Figuren ist so wahnsinnig gut gelungen, dass man meinen könnte, man sei ihnen oft in natura begegnet. Ich sehe sie regelrecht vor mir: Duchess, die keine Gefühle zulassen will, weil sie meint, dass es sie schwächt. Ihren kleinen Bruder Robin, den Ängstlichen. Chief Walker, den Guten, der leider mit der Liebe seines Lebens keine rechtzeitige Erfüllung fand. Hal, den Grossvater, der früh davon abgehalten wurde, seinen Leuten näher zu kommen. Wir lernen auch fantastische Frauenfiguren kennen: Martha, die Engagierte, Fleissige und Polly, die Unkonventionelle, Warmherzige.

    Das Ganze eingebunden in gelbe Leinenstruktur mit wunderbarem Cover und Lesebändchen, so fein gestaltet, wie es nur sein kann.

    Fazit: Gern wäre ich noch länger in Cape Haven verblieben und hätte Duchess weiter in ihrer Entwicklung beobachtet. Alle Krimiliebhaber, die es gern literarisch wertvoll haben, die kommen hier voll auf ihre Kosten. Und können hier ein ganzes Buch voll vom harten amerikanischen Traum kosten. 5 Sterne!

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  • 2 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 07.07.2021

    Zum Inhalt:
    In einer beschaulichen Kleinstadt in Kalifornien lebt die dreizehnjährige Duchess. Sie muss quasi ihren kleinen Bruder allein grossziehen, da ihre Mutter total depressiv ist, seit ihre Schwester vor 20 Jahren ermordet wurde. Jetzt soll auch noch der vermeintliche Mörder aus der Haft entlassen werden und belastet das eh schwierige Familienkonstrukt noch mehr.
    Meine Meinung:
    Eigentlich klang der Klappentext für mich total interessant, aber irgendwie ist diese Geschichte völlig spurlos an mir vorbei gegangen. Ich habe mich eher durch das Buch gequält, als es zu geniessen. Mir lag die ganze Stimmung im Buch nicht und auch die Geschichte fand ich eher schwergängig. Der Schreibstil hat sein übriges dazu. Für mich ein Buch, auf das ich gerne hätte verzichten können, aber das weiss man ja nicht im Vorfeld.
    Fazit:
    Nicht meins

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 14.08.2021

    Wenn man die Fesseln der Vergangenheit nicht loswird – tief berührendes Drama

    Star - alleinerziehend, rauschmittelabhängig, nachts arbeitend – kommt über den Tod ihrer kleinen Schwester Sissy vor 30 Jahren nicht hinweg. Statt sich um ihre Kinder Duchess (13) und Robin (5) zu kümmern, versinkt sie immer wieder im Alkoholrausch, kann sich zu nichts aufraffe, ausser ihrem Job in einer Bar. Eigentlich ist sie völlig kaputt. Gut, dass es da Chief Walk gibt. Die beiden kennen sich ihr Leben lang und Walk fühlt sich ein Stückweit verantwortlich für Star und ihre Kinder. War es doch sein bester Freund Vincent, der damals wegen des Todes von Sissy verurteilt wurde. Duchess ist für Robin wie eine Mutter, kümmert sich um alles, auch um Star, wenn diese mal wieder in ihrem eigenen Erbrochenen liegt. Um irgendwie in der ganzen beschissenen Situation überhaupt überleben zu können und nicht einfach aufzugeben, flüchtet sie sich in die Vorstellung, sie sein ein Outlaw. Dementsprechend ungehobelt ist ihr Verhalten gegenüber anderen Menschen. Sie lässt sich nichts gefallen, ist rotzfrech und abweisend. Sie ist schon ganz unten - also, was solls!?
    Als Star aus Rache an Darke, der nicht gut zu ihrer Mutter ist, dessen Bar anzündet und das Überwachungsvideo entwendet, setzt sie damit eine Kettenreaktion in Gang, die ungeahnte Ausmasse annimmt. Zudem wird Vincent nach 30 Jahren aus dem Knast entlassen und kehrt nach Cape Haven zurück. Als Star dann eines Tages erschossen wird, steht das Leben aller Beteiligten Kopf.

    Das Buch mit seinen aussergewöhnlich brillant beschriebenen Charakteren und der komplexen Story übt einen Sog aus, der seinesgleichen sucht! Der Aufbau ist so perfekt, es geschehen immer neue Wendungen, nichts läuft so, wie es soll und wie man es sich für Duchess und Robin wünscht. Und das tut echt weh und treibt einem die Tränen in die Augen. Jeder einzelne Charakter ist detailreich ausgearbeitet, so dass man als Leser alle schon lange zu kennen scheint. Ich lese nicht einfach nur ÜBER sie, sondern bin Teil von ihnen – was es zu einem extrem berührenden Leseerlebnis macht. Die ganze Zeit hatte ich das Setting und die Personen bildhaft vor meinem Auge, konnte schon fast die brennende Sonne bzw. den eiskalten Schnee spüren. Selten, dass ein Buch mich so intensiv die Geschichte erleben lässt. In mir so viele verschiedene Gefühle (Freude, Trauer, Hass, Unverständnis, Wut, Bewunderung, Verachtung u.s.w.) auslöst. Kein Buch, das man nach dem Lesen zur Seite legt und zum nächsten übergeht. Das hier legt man zur Seite, atmet erst mal tief durch und lässt alles sacken. Es wirkt noch lange nach und ist sicher eines meiner diesjährigen Highlights. Die Figuren – allen voran Walk, Duchess, Vincent und Dolly – werden sicher noch lange in meinem Kopf herumspuken.

    Ein durch und durch grosser und ergreifender Roman über Schuld und Vergebung, über die Fesseln der Vergangenheit, die – wenn man sich nicht von ihnen lösen kann – das Leben bis in die Gegenwart beeinflussen. Unfassbar genial und daher eine absolute Leseempfehlung. Das Buch berührt!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 09.07.2021

    Erschütternd und tiefgründig
    Duchess, 13 Jahre, ist eine der beiden Hauptpersonen in diesem Roman und hat kein leichtes Leben. Ihre selbstgewählte Lebensaufgabe besteht darin, für ihren kleinen Bruder Robin zu sorgen, da die Mutter seit dem Tod ihrer Schwester Sissy vor 30 Jahren ihr Leben nicht mehr im Griff hat. Sie scheint mir manisch-depressiv zu sein und ist nicht in der Lage, ihre Kinder angemessen zu versorgen. Dies erledigt Duchess aufopferungsvoll, für Robin gibt sie sich selber auf. Dieses Mädchen durfte seit der Geburt ihres Bruders nicht mehr Kind sein, und auch die typischen Teenagerjahre sind für sie weitgehend tabu. Sie wirkt teilweise wie eine Erwachsene, aber stets bereit zu attackieren, zu provozieren, denn positive Gefühle verbindet sie nur mit ihrem Bruder. Sie schlüpft in die Rolle eines Outlaw, um sich stark und unbesiegbar zu fühlen. Auf diese Weise baut sie sich eine Mauer gegen all die Schikanen und Demütigungen, die ihren Alltag begleiten.
    Zu erwähnen ist als Hauptfigur auch Walk, ein Polizist, der noch an das Gute im Menschen glauben möchte. Er drückt gern mal ein Auge zu, möchte immer schlichten und helfen. Er ist selten mit grosser krimineller Energie konfrontiert, sondern eher das 'Mädchen für alles' bei kleineren Problemen in der Kleinstadt Cape Haven. Duchess und Robin liegen ihm sehr am Herzen. In diesem Buch wächst Walk zeitweise über sich hinaus und bringt einiges ins Rollen.
    Als der Mann, der Sissy damals überfahren hat, aus dem Gefängnis entlassen wird, setzt eine Dynamik ein, die das Buch teilweise zum Kriminalroman werden lässt. Das Buch hat mich nicht losgelassen und selbst in Lesepausen beschäftigt. Die Spannung setzt bereits im Prolog ein, als das tote Mädchen damals gesucht und gefunden wird, und hält bis zum Ende an, wobei sich die Spannung nicht nur auf die Täterermittlung bezieht, sondern auch auf das Schicksal der beiden Kinder.
    Der Schreibstil ist flüssig und präzise, es entstehen keine Unklarheiten. Ganz im Gegenteil, man rutscht immer mehr in die Situation hinein und empfindet rasch Empathie.
    Der Autor zeichnet seine Figuren sehr detailreich, so dass man sie in Gedanken vor sich sieht und ihre Ausstrahlung spürt. Das hat mich unheimlich berührt und beschäftigt. Das Buch ist sehr atmosphärisch, es sendet Gefühle aus wie Unnahbarkeit, Verletzlichkeit, aber auch Rücksichtslosigkeit und Hass. Am Anfang konnte ich keine emotionale Bindung zu Duchess aufbauen, das hat sich aber im Laufe der Geschehnisse geändert. Auf der anderen Seite gibt es nämlich sehr positive Emotionen, die mir zumindest Tränen in die Augen getrieben haben. Dieses Buch gehört zweifellos zu den Büchern, die mich bislang in diesem Jahr am meisten beeindruckt haben. Ich habe es schon weiterempfohlen....
    Dieser Roman ist keine entspannende Ferienlektüre für den Strand, sondern ein literarisches Kunstwerk, mit einigen überraschenden Wendungen, die aber allesamt nachvollziehbar sind. Hier würde ich gern mehr als fünf Sterne geben ;-) da das Buch mich sehr beeindruckt hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    maria luise z., 29.06.2021 bei bewertet

    Der Autor Chris Whitaker, erzählt in seinem neuen Roman „Von hier bis zum Anfang“ eine grandiose Geschichte um Verbrechen, Sühne und Erlösung, die sich in einem wundervollen Schreibstil, nach und nach langsam aufbaut und mit einem dicht gewobenen Ende aufwartet.

    Inhalt:
    Cape Haven, Kalifornien. Eine beschauliche Kleinstadt vor dem Panorama atemberaubender Küstenfelsen. In diesem vermeintlichen Idyll muss die 13-jährige Duchess nicht nur ihren kleinen Bruder fast alleine grossziehen, sondern sich auch um ihre depressive Mutter Star kümmern, die die Ermordung ihrer Schwester vor 30 Jahren nie verwinden konnte. Als deren angeblicher Mörder aus der Haft entlassen wird, droht das fragile Familiengefüge, das Duchess mühsam zusammenhält, auseinanderzubrechen. Denn der Atem der Vergangenheit reicht bis in das Heute und wird das starke Mädchen nicht mehr loslassen...

    Meine Meinung:
    In Cape Haven scheint jeder jeden zu kennen und nichts bleibt verborgen. Vor dreissig Jahren wurde der damals 15-jährige Vincent King des angeblichen Mordes an der 7-jährigen Sissy Radley angeklagt, verurteilt und musste als Jugendlicher seine Strafe im Männergefängnis, verbringen. Vincent King kehrt als Fremder nach Cape Haven zurück. Nur der Polizist Walk, sein Freund aus Kindertagen, glaubt an ihn und hält zu ihm.

    Die Familie Radley zerbricht am Tod von Sissy. Ihre Mutter nimmt sich das Leben und der Vater geht nach Montana. Die ältere Schwester Star und damalige Freundin von Vincent King leidet an Depressionen, verfällt immer wieder dem Alkohol und schafft es nicht, sich um ihre beiden Kinder Duchess und Robin zu kümmern. Walk hält ein Auge auf die kleine Familie und beweist sich hier mehr als ein guter Freund. Die 13-jährige Duchess, kümmert sich rührend um ihren kleinen Bruder. Selbst hat sie sich mit einer mehr als schroffen Art eine Fassade aufgebaut um gegen die Anfeindungen und Ablehnungen ihrer Mitmenschen, anzukämpfen.

    Die beiden Protagonisten Duchess und Walk, sind gefangen in ihren festen Ansichten. Duchess, fühlt sich stark und bezeichnet sich selbst als Outlaw, die aber eigentlich nur ihre Mutter und ihren Bruder, beschützen möchte. Walk, ist ein gutmütiger Mensch, der versucht immer nur das Gute in jedem zu sehen.

    Erst zum Schluss offenbaren sich die tatsächlichen Zusammenhänge und das ganze Ausmass der tragischen Wahrheit.

    Fazit:
    Der Autor rollt emotional die Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander Stück für Stück auf und offenbart Abgründe, aber auch eine Realität, die mich total überrascht hat. Der Schreibstil baut eine fesselnde Spannung auf, die intensiv aufwühlt und tief berührt.
    Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine K., 30.08.2021

    Star leidet seit der Ermordung ihrer kleinen Schwester Sissy vor 30 Jahren an Depressionen und bekommt ihr Leben nicht wirklich auf die Reihe. Dennoch liebt sie ihre beiden Kinder über alles. Auch wenn Duchess ihren kleinen Bruder fast allein grosszieht. Als Vincent King, der Sissy damals tot gefahren hat, aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnt die Vergangenheit sämtliche Bewohner in der beschaulichen Kleinstadt Cape Haven wieder einzuholen...

    Unter anderem auch den Polizisten Walk, der immer ein Auge auf die Kinder von Star hat. Aber er fühlt sich auch für Vincent verantwortlich, als dieser aus dem Gefängnis entlassen wird und möchte ihn wieder in die Gesellschaft integrieren. Als er kurz nach seiner Entlassung eines erneuten Mordes beschuldigt wird, ist Walk sogar von dessen Unschuld überzeugt und möchte diese beweisen. Walk befindet sich die ganze Geschichte über in einer Zwickmühle, da er immer nur versucht das Richtige zu tun. Das hat ihn mir als Figur auch so sympathisch gemacht.

    Aber auch Duchess und wie toll sie sich um ihren kleinen Bruder kümmert, war mir total sympathisch. Die beiden Geschwister müssen im Laufe der Geschichte so einiges durchmachen und gerade Duchess wird es alles andere als leicht gemacht, weswegen sie auch oft aneckt und Leute von sich stösst. Dennoch tut sie dies auch alles aus Liebe zu ihrem Bruder, was mich sehr berührt hat.

    In diesem Buch tauchen noch viele weitere interessante Charaktere auf, die alle auf ihre Weise die Geschichte lebendig und authentisch machen. Dies hat mir neben der wachsenden Spannung besonders gut gefallen.

    Wer dramatische und spannende Geschichten mit besonderen Charakteren liebt, ist hier genau richtig.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 05.07.2021

    Auf dem Cover ist folgendes Zitat abgedruckt: "Seit der Gesang der Flusskrebse hat mich kein Roman so bewegt und begeistert".
    Tja, damit hatten sie mich, denn das Buch ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Dementsprechend hoch lag aber auch die Messlatte.
    Ich nehme es gleich vorneweg: ein gutes Buch - aber der Gesang der Flusskrebse hat mich viel mehr bewegt, aufgewühlt, da kommt es für mich nicht ran.

    So - jetzt aber genug im Vergleichen, nun endlich zum eigentlichen Buch.
    Duchess ist dreizehn Jahre jung und lebt mit Mutter und Bruder in Armut. Selten wird sie richtig satt und auf ihr lastet die Verantwortung für die ganze Familie. Sie kümmert sich sowohl um die depressive und alkoholkranke Mutter als auch um den kleinen Bruder.
    Das wird sehr eindringlich erzählt und ist furchtbar zu lesen.
    Über der Familie liegt ein dunkler Schatten, Duchess Tante wurde als Kind ermordet - und das wirkt bis heute.

    Dann wird der Mörder aus dem Gefängnis entlassen und die Dinge nehmen ihren Lauf...

    Ein Buch über Schuld und Vergebung, eine Mischung aus Drama und Krimi, spannend und ergreifend und manchmal auch nur sehr schwer auszuhalten.

    Duchess musste früh erwachsen werden, sie war mir aber trotzdem zu erwachsen dargestellt. Vielleicht muss man so sein, wenn das Leben so ist, aber sie wirkte auf mich nicht wie eine Dreizehnjährige. Trotz allem.

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, spannend, dramatisch und mit einem gelungenem Abschluss - und vielleicht sind vier Sterne auch etwas ungerecht. Wenn nicht dieser Vergleich meine Erwartungshaltung so dermassen hoch geschraubt hätte, wären es vielleicht sogar fünf geworden.
    Aber im direkten Vergleich...

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MsChili, 13.07.2021

    Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht. Die Leseprobe fand ich ok, aber ich wusste noch nicht so richtig, ob mich der Stil und die Geschichte an sich überzeugen können. Es wirkte alles etwas glatt und unglaubwürdig, zudem auch recht überschaubar.
    Doch nach einigen Seiten hat mich die Geschichte und vorallem haben mich die Charaktere gefangen genommen.
    Man wechselt in der Sicht zwischen Duchess und Walk. Einem jungen Mädchen, dem die Verantwortung für ihre Familie auf den Schultern lastet, da ihre Mutter den frühen Tod ihrer kleinen Schwester nicht verarbeitet hat. Sie und ihr Bruder wachsen ohne Vater auf, ihre Mutter gibt keine Namen preis. Ihr Leben ist hart und dann legt sich Duchess noch mit den falschen Leuten an. Eine Kleinstadt, die mehr Geheimnisse versteckt, als man anfangs erwartet.
    Mich hat die Geschichte tief berührt, auch wenn Duchess manches mal extrem abweisend ist und keine Hilfe annimmt. Was kein Wunder ist, so oft wie sie schon enttäuscht wurde.
    Jedes noch so kleine Gefühl kam bei mir an und ich hatte mehr als einmal Gänsehaut beim Lesen dieser intensiven Zeilen. Ich dachte mehr als einmal, das muss es jetzt gewesen sein und doch kam dann noch etwas dazu und ich musste wissen, wie das Buch endet.
    Dieses Buch vereint die Geschichte zweier Kinder, die sich ihren Platz im Leben erkämpfen müssen. Sie hält einige Überraschungen bereit und bricht einem auch das ein oder andere Mal das Herz. Und doch kann ich sie nur empfehlen, denn diese Intensität geht unter die Haut und hat mir sehr gefallen.

    Hat mir überraschend gut gefallen, mich tief berührt und nachdenklich gestimmt. Empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H. H., 15.08.2021

    Ein atemberaubendes Buch – für mich ein Jahreshighlight!

    Dieses Buch in ein paar kurzen Sätzen zusammen zu fassen und der atemberaubenden Handlung gerecht zu werden ist gar nicht so einfach. Ich habe wirklich selten einen so guten Roman gelesen. In diesem Buch stimmt eigentlich alles. Der Schreibstil ist absolut genial, lässt Spannung aufkommen und gibt Hinweise, verrät aber nicht zu viel, sodass man ordentlich spekuliert und mit fiebert. Das erklärt also von selbst, dass sich das Buch sehr gut und flüssig lesen lässt. Die Umgebung wird schön bildlich beschrieben, es ist aber generell nicht zu ausschweifend, wie man es aus manchen Büchern kennt. Man kann sich also alles perfekt vorstellen, hat aber noch Spielraum um selbst seine Fantasie spielen zu lassen.

    Die Charaktere waren für mich wirklich einzigartig. Angefangen beim "Outlaw" Duchess, über ihren kleinen süssen Bruder Robin, bis hin zum Verurteilten Vincent und meinem absoluten Lieblingscharakter Walk, der die Geschichte perfekt gemacht hat. Duchess schlägt auch mal härtere/rauere Töne an, was in ihrer Situation und ihrem Alter aber vollkommen nachvollziehbar ist. Ich fand es vor allem sehr berührend, wie aufopferungsvoll sie sich um ihren kleinen Bruder kümmert, egal wie viel sie selbst leidet. Zur Handlung kann ich euch nicht mehr verraten, denn ich möchte keinem den Lesespass verderben. Aber es gibt wirklich einige überraschende Momente und vor allem das Ende hat es in sich. In diesem Buch habe ich wirklich nicht eine Zeile als zu viel oder langweilig empfunden, was ich ansonsten nicht oft so empfinde. Die Spannung wird perfekt gehalten und auch die Tragik ist nicht zu überbieten. Dennoch zieht das Buch beim Lesen nicht runter, was ich sehr positiv finde.

    Das Buch war für mich ein absolutes Highlight und ich kann es nur von ganzem Herzen empfehlen! Ich werde es definitiv noch einmal lesen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 20.09.2021

    Wieder ein Highlight! Ein ungeheuer spannendes Buch und am Ende absolut überraschend, ein Buch mit einem riesigen Sog und richtig interessanten Charakteren! Chris Whitaker schafft es hier einen Roman zu schreiben, der mich in der Art der Geschichte und in der Tiefe der gezeichneten Charaktere etwas an "Long Bright River" und im Hauptcharakter Duchess etwas an "Der Gesang der Flusskrebse" erinnert.

    Die 13-jährige Duchess zieht ihren kleinen Bruder Robin in Cape Heaven, einer Kleinstadt in Kalifornien fast allein gross, denn die depressive Mutter Star ist wegen der Ermordung ihrer Schwester vor 30 Jahren ein gebrochener Mensch, der immer wieder dunkle Phasen hat und diese mit Alkohol bekämpft. Als Vincent, der angebliche Mörder von Stars Schwester und damalige Freund von Star aus der Haft entlassen wird, überschlagen sich die Ereignisse, ein weiterer Mord passiert und Duchess wird zu der Outlaw, die sie in sich selbst sieht. Walk, der Polizist der Kleinstadt und bester Freund von Vincent versucht die alten und neuen Ereignisse aufzuklären, denn er kann nicht glauben, dass sein Freund Vincent ein Mörder sein soll. Walk ist auch ein treuer Freund und Begleiter der Familie von Star, Duchess und Robin und macht sich Sorgen um diese. Martha, die Freundin von Walk vor 30 Jahren, die nach dem Tod von Stars Schwester aus Walks Leben verschwindet, spukt immer noch in Walks Kopf herum. Walk kann sie nicht loslassen. Der Junge Thomas Noble ist wieder ein treuer Freund für Duchess und gibt der Outlaw etwas Halt bei ihrer Suche.

    "Von Hier bis zum Anfang" ist eine fesselnde Geschichte um vergangene und heutige Geschehnisse, mit interessant und tief ausgeleuchteten Charakteren, die den Leser nicht mehr loslässt und über einen heftigen Sog verfügt und am Ende vollkommen überrascht! Lesen!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nici H., 24.06.2021

    Eine sehr emotionale Familiengeschichte
    Die 13 jährige Duchess hat es nicht leicht. Da ihre Schwester vor 30 Jahren ermordet wurde, ist ihre Mutter depressiv und kümmert sich kaum um sie und ihren kleinen Bruder Robin. Diesen Job übernimmt Duchess. Jetzt wird der angebliche Mörder entlassen und alles droht ausser Kontrolle zu geraten.

    Alles erstes ist mir das unglaublich ausdrucksstarke Cover aufgefallen, dass einem sofort ins Auge fällt und neugierig auf die Geschichte macht.

    Der Schreibstil ist sehr direkt und schonungslos, aber auch sehr emotional und mitreissend. Mehr als einmal habe ich ein paar Tränchen verdrückt.

    Aber auch die Charaktere waren stark und etwas besonderes.

    Duchess war nie wirklich ein Kind. Sie musste schnell erwachsen werden und die Rolle der Mutter für ihren kleinen Bruder Robin spielen. Sie ist tough und frech, aber trotzdem sehr verletzlich. Dennoch kämpft sie mit allen Mitteln für ihre Familie, auch wenn es nicht immer legal ist. Unterstützung erhält sie dabei von Chief Walk, der damals an der Suche nach ihrer Tante teilgenommen hat. Er opfert sich für die beiden Kinder und ihre Mutter regelrecht auf. Sein Schicksal fand ich auch sehr ergreifend.

    Insgesamt hat mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt, auch wenn es manchmal etwas langwierig war und es ein paar zu viele Tragödien gab. Dennoch lohnt es sich in jedem Fall, die Story zu lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nathalie B., 06.07.2021

    „Wenn du mir das alles zeigst, die ganze Schönheit hier, und denkst, dass ich das auch sehe… dann solltest du wissen, dass alles verblasst neben dem, was ich vorher gesehen habe. Das Lila da …“, sie machte eine Handbewegung zu den Heidelbeeren, „erinnert mich an ihre Rippen, so heftig wurde auf sie eingeprügelt. Das blaue Wasser, das sind ihre Augen, ganz klar, man sieht sofort, dass keine Seele mehr darin wohnt. Du kannst die Luft atmen und für frisch halten, aber ich hole kein einziges Mal Luft, ohne den Stich zu spüren.“
    Solche Worte aus dem Mund einer Dreizehnjährigen! Duchess und ihr sechsjähriger Bruder Robin wachsen mit einer psychisch labilen und alkoholabhängigen Mutter Star in einem nach aussen hin idyllischem Küstenort in Kalifornien auf, sodass die mutige und zornige Duchess schon früh lernt, auf eigenen Beinen zu stehen und sich um ihren Bruder zu kümmern. Zerstört wurde das Leben von Star vor vielen Jahrzehnten, als ihre kleine Schwester von dem gleichaltrigen Vincent getötet wurde. Dieses Ereignis bedeutete einen Schnitt in das Leben von Star, Vincent, Vincents Freund und späterem Chief Walk, aber auch in das Leben der nachfolgenden Generation von Duchess und Robin. Verzweifelt versuchen die einzelnen Charaktere aus dieser Episode ihres Lebens, die für immer stehen geblieben zu sein scheint, auszubrechen.
    Besonders gelungen fand ich die Figur der jungen Duchess. Chris Whitaker schafft es auf poetische Weise, ihren Zorn und ihren Hass aus ihren Augen und in ihren Handlungen brodeln zu lassen – ein Hass, der sie fast zu verschlingen droht. Als Leserin weiss man, dass dieser früher oder später aus ihr herausbrechen wird und in einer Katastrophe münden wird und fiebert diesem Ereignis mit Spannung entgegen. Dennoch ist es ein Roman, der sich Zeit lässt, der langsam und Schritt für Schritt das Innenleben seiner Figuren entfaltet und uns ihre Verzweiflung und Zerrissenheit präsentiert. Wer also eine Geschichte erwartet oder lesen möchte, mit viel Action, Angst und Spannung ist hier also an der falschen Adresse. Das interessante ist nämlich, dass das Buch im englischen Original als „Thriller“ vermarktet wurde (was mich davon abgehalten hätte nach diesem Buch zu greifen), der Piper Verlag sich jedoch für den Zusatz „Roman“ entschieden hat. Die bessere Wahl, wie ich finde!
    Am Ende werden alle Stränge auf tragische und doch logische Weise zusammengeführt – und auch, wenn es nicht unbedingt ein Ende ist, welches wir Duchess, Robin, Vincent und Walk wünschen, passt es zur Stimmung und zur Atmosphäre des Romans. Ich werde gedanklich noch länger bei den Figuren bleiben!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mathildis S., 02.08.2021

    Das Buch wurde angepriesen als Nachfolger von "Der Gesang der Flusskrebse", das ist ein hoher Anspruch, den das Buch fast erfüllt, aber ganz reicht es nicht an es heran.
    Hauptperson ist die 13jährige Duchess, die mit ihrer depressiven Mutter Star und ihrem kleinen Bruder Robin zusammenlebt und praktisch allein für die Familie verantwortlich ist. Star ist immer noch geschädigt vom Mord an ihrer kleinen Schwester. Nun kommt deren Mörder Vincent nach 30 Jahren wieder frei.
    Die zweite Hauptperson ist der Polizist Chief Walker, er ist der gute Mensch von Cape Haven, achtet auf die Schwachen, warnt die Aggressiven und hat auch ein Auge auf Duchess, die sich selbst als Outlaw bezeichnet und wie einen Löwenmutter für ihren kleinen Bruder kämpft.
    Alles bricht zusammen, als Star ermordet und Vincent verhaftet wird.
    Zuerst hatte ich einige Probleme mich an den Schreibstil zu gewöhnen, aber nach ein paar Seiten wurde es besser.
    Das Buch ist sehr spannend und die Figuren kommen dem Leser sehr nahe. Man kann sich gut in ihr Handeln hineinversetzen. Nicht ganz klar wurde mir allerdings das Geschehen um den Immobilienbesitzer Darke, seine wirkliche Rolle bleibt im Dunkeln.
    Das Buch hat zahlreiche Nebenschauplätze, das ist manchmal verwirrend, aber lockert das Buch auf. Man muss es deshalb sehr aufmerksam lesen, nicht nur nebenbei.
    Insgesamt ein wirklich gutes Buch, das aber nicht ganz an die "Flusskrebse" heranreicht.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 01.07.2021

    ✿ Meine Meinung ✿
    Wie krass und aufregend das Leben eines 13jährigen Mädchens verlaufen kann, das erlebt man in diesem Buch von Chris Whitaker hautnah. Duchess und ihr kleiner Bruder Robin haben kein schönes Leben bei ihrer versoffenen und Drogen nehmenden Mutter Star. Doch auch sie hat als Kind viel durchmachen müssen, z.B. den gewaltsamen Tod ihrer Schwester Lilly vor über 30 Jahren. Seitdem ging es regelrecht bergab. Nun müssen Duchess und Robin das Leben selbst bestreiten. Duchess muss sozusagen die Mutterrolle übernehmen, für einen regelmässigen Alltag sorgen. Dabei kommt ihre Kindheit selbst zu kurz. Sie ist nach aussen sehr hart und unerbittlich, aber geht es um ihren kleinen Bruder entwickelt sie zärtliche Gefühle. Diesen Spagat der Emotionen hat der Autor sehr klar und wirklich gut herausgearbeitet. Als der Mörder von Lilly nach 30 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, ändert sich das Leben von Star, Duchess und Robin von einen Tag auf den anderen. Es wird sogar noch schlimmer als vorher. Leider hat für mich die Geschichte in der Mitte einige Längen, die ich fast nur quer gelesen habe. Mir war es oft zu viel, wie Duchess sich nun wieder bockig benimmt und sich auch gegenüber ihrem Grossvater Hal verhält, der sich jetzt um die Geschwister kümmert. An vielen Stellen im Plot kommt man sehr nah an Duchess und ihre Denkweise heran, aber genauso schnell lässt sie alles wieder an sich abprallen. Mit diesem Charakter hat der Autor echt eine Person erschaffen die zwei Gesichter hat, das hat mir gut gefallen. Ansonsten war trotz des Gefängnisszenen und des Todesfalles kaum Spannung zu spüren. Der Schreibstil ist einfach gehalten und schnell zu lesen.
    ✿ Mein Fazit ✿
    Mit Duchess beherrscht eine besondere Protagonistin den Plot, aber sonst konnte es mich nicht richtig überzeugen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 21.06.2021

    Die dreizehnjährige Duchess lebt mit ihrer Mutter Star und ihrem kleinen Bruder Robin in Cape Haven. Da ihre Mutter mehr schlecht als recht durchs Leben kommt, kümmert sich Duchess um Robin, was sich nicht so einfach darstellt, da die Familie in Armut lebt und Star traumatisiert ist. Vor dreissig Jahren wurde die jüngere Schwester von Star getötet, der angebliche Mörder, ihr damaliger Freund Vincent King, wurde dafür rechtskräftig verurteilt und trotz seines Alters von fünfzehn Jahren in ein Männergefängnis verbracht. Letzterer wird nun aus der Haft entlassen und von Chief Walker (Walk), seinem besten Freund, der sich seit Jahren um Star und ihre Kinder kümmert, abgeholt. Nicht jeder freut sich über die Freilassung von King und so wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die das Leben aller Beteiligten verändern wird.

    „Vincent King mochte einst ein guter Mensch gewesen sein, aber das Blut eines Kindes liess sich niemals von den Händen waschen. Und nicht einmal der stärkste Mann würde dreissig Jahre in der Gesellschaft durch und durch schlechter Menschen unbeschadet überstehen.“ (Seite 418)

    Das Cover und der Klappentext versprachen mir ein Lesevergnügen und ich wurde nicht enttäuscht; im Gegenteil wurden meine Erwartungen weit übertroffen! Nach einem sehr kurzen Prolog war ich sofort mitten im Geschehen. Das traurige Leben von Star und ihren Kindern, ihr täglicher Kampf ums Überleben, es könnte fast ein Schicksal unter vielen sein, denn in dieser Kleinstadt hat manch einer sein Päckchen zu tragen, wäre da nicht die Tragödie von vor über dreissig Jahren. So etwas hinterlässt Spuren, das übersteht keine Familie ohne Blessuren.

    Mit den Charakteren tat ich mich anfangs schwer; so manches war für mich zu sperrig, zu unsympathisch, einfach nicht nachvollziehbar. Erst nach und nach bekamen die Beteiligten ein Gesicht, haben sie mich berührt, hat ihr Schicksal mich bewegt. Die rebellische Duchess, welche ihre Mutter verachtet und trotzdem an ihr hängt. Der treue Walk, der unbeirrbar daran glaubt, dass alles immer noch so werden könnte, wie es früher war. Die Story entfaltet sich langsam, dann aber mit solch einer Wucht, dass einem schwindelig werden könnte. Ein emotionaler Roadtrip, ein Drama, ein Krimi, eine Tragödie und irgendwo tief drinnen ist auch Liebe zu spüren. Die Wendungen, die der Autor eingebaut hat, haben mich mehr als einmal überrascht und auch eine solche Tiefe habe ich nicht erwartet. Viel zu lachen gibt es im Buch nicht, dennoch blitzt hie und da ein wenig feiner Humor durch, der passt. Ein wunderbares Buch, eine tragische Geschichte, ein grandioses Werk. Von mir gibt es 5 Sterne mit Sternchen und eine unbedingte Leseempfehlung. Prädikat: besonders wertvoll.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 09.01.2022

    Cape Haven ist ein malerischer Ort an der Küste Kaliforniens, eine Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und die Nachbarn ein Auge auf den anderen haben.
    Vor 30 Jahren ist dort ein Mädchen ums Leben gekommen. Der Täter, Vincent King, hat seine Strafe abgesessen, wird entlassen und kehrt als verurteilter Mörder zurück nach Cape Haven.
    Dort lebt Duchess mit ihrem Bruder Robin und ihrer Mutter Star Radley, die den Tod ihrer jüngeren Schwester nie verkraftet hat. Duchess ist erst 13 Jahre alt, fühlt sich jedoch verpflichtet, ihrem Bruder die Mutter zu ersetzen und ihre Familie zu schützen. Sie bezeichnet sich selbst als Outlaw und geht mir unerbitterlicher Härte gegen jeden vor, der sich ihr in den Weg stellt.
    Provinzpolizist Walk hat in Cape Haven bisher nur mit Bagatelldelikten zu tun gehabt und versucht zu verhindern, dass Duchess auf die schiefe Bahn gerät.
    Als jedoch sein ehemaliger bester Freund Vincent aus dem Gefängnis entlassen wird, ereignet sich wenig später ein Verbrechen, das die Kleinstadt erschüttert. Vincent ist der Hauptverdächtige, aber Walk glaubt an seine Unschuld und möchte diese beweisen. Er bittet seine Exfreundin die Verteidigung für Vincent zu übernehmen und ermittelt eigenmächtig weiter, obwohl die State Police den Fall übernommen hat.

    Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive der 13-jährigen Duchess und des Polizisten Walk erzählt. Duchess ist ein starkes Mädchen, ein trotziger Teenager, das viel zu reif für ihr Alter ist. Sie kümmert sich rührend um ihren Bruder und versucht ihre Mutter vor übergriffigen Männern zu schützen. Sie nimmt keine Hilfe an und möchte alles alleine schaffen, da sie kein Vertrauen in die Erwachsenen hat. Sie hat ein gutes Herz, das man vor Hass und Verbitterung aber kaum sieht.
    Walks Aufgaben als Polizist sind auf Ordnungswidrigkeiten beschränkt. Er kennt die Kleinstadt und ihre Einwohner sehr gut und greift dort ein, wo es nötig ist. Er glaubt an das Gute im Menschen, weshalb er seinen ehemals besten Freund Vincent auch nie als Mörder angesehen hat. Nachdem er als Jugendlicher bei dem Prozess vor dreissig Jahren gegen ihn ausgesagt hat, möchte er ihn nun unterstützen, denn in diesem Fall glaubt er an seine Unschuld.

    "Von hier bis zum Anfang" ist eine Familientragödie, die zwar nüchtern, aber auf diese Art dennoch sehr eindringlich und bewegend geschildert ist. Die Geschichte ist fesselnd und die deprimierenden Schicksale der genannten Figuren berühren. Auch wenn die Geschichte an einem malerischen Ort spielt, wo Häuser mit bestem Ausblick stehen und der Wert der Immobilien stetig steigt, ist die Atmosphäre dort beklemmend. Der Ort wirkt verloren, Hoffnungslosigkeit macht sich breit. Das Schicksal der Figuren erscheint vorgezeichnet, als könnten sie ihm nicht entgehen.
    Cape Haven wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als ein vermeintlicher Mörder zurückkehrt und sich ein neues Unglück mit weitreichenden Folgen ereignet. Das Drama entwickelt sich zunehmenden zu einem spannenden und wendungsreichen Krimi. Auch wenn ein Täter schnell gefunden ist, fragt man sich nach dem Motiv und warum sich der in Walks Augen Unschuldige nicht gegen die Vorwürfe wehrt, die rein auf Indizien beruhen.

    Die Mischung aus Drama und Kriminalroman, Emotionen und Spannung ist gelungen. Es ist eine authentische Geschichte mit individuell gestalteten, vielschichtigen Charakteren, die zeigt, wie sehr die Vergangenheit auch nachfolgende Generationen belastet, wenn das Leid unverarbeitet bleibt. Sehr eindringlich und nachvollziehbar ist zudem geschildert, wie weit Menschen gehen, um die, die sie lieben zu schützen. Schuld und Sühne, Busse und Vergeltung sowie der schier aussichtslose Kampf um Gerechtigkeit sind die zentralen Themen in einem komplexen Handlungsgefüge, das immer wieder aufs Neue überrascht.
    Und auch wenn gerade zu Beginn das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit überwiegt und die Hauptfiguren durch Rückschläge zurückgeworfen werden, schwingt doch eine Spur Hoffnung und die Chance auf einen Neuanfang mit, die eine Abwärtsspirale verhindern kann, denn selbst die offensichtlich Bösen haben ihre guten Eigenschaften.

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