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  • 4 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 02.04.2019

    Eine Riesenverantwortung für eine junge Frau

    Hamburg 1892. Aufgrund ihrer Volljährigkeit kann die Waise Agnes Martin nicht mehr im Waisenhaus in Strassburg bleiben. Sie tritt eine Stelle als Gesellschafterin von Tilly Bevenkamp in Hamburg an. Deren verstorbener Mann war Pfarrer und leitete ein Waisenhaus. Als die Cholera ausbricht, fliehen die beiden mitsamt einer grossen Kinderschar nach Kleenshoop, wo Tillys Elternhaus steht. Beim Spazieren entdeckt Agnes ein leerstehendes Herrenhaus mit einer wunderbar ausgestatteten Küche. Ob sie die wohl benutzen dürfte? Die Besitzer sagen leider Nein…

    Erster Eindruck: Der beige Hintergrund des Covers mit seinem unregelmässigen Rand wirkt wie Pergamentpapier. Ansonsten gibt es eine Möwe und den Sanddorn, letzterer ist glänzend abgedruckt – insgesamt eher schlicht. Mir gefällt das Cover sehr gut.

    Mit einundzwanzig Jahren wurde man früher volljährig und das war der Zeitpunkt, an dem die Waisen das Waisenhaus verlassen mussten. Agnes hat glücklicherweise eine Stelle angeboten bekommen, aber es fällt ihr schwer, das Waisenhaus, das viele Jahre ihr Zuhause war, zu verlassen. Tilly Bevenkamp ist jedoch gar nicht erfreut, dass sie plötzlich eine Gesellschafterin bekommt. Aber wieso? Sie hat Agnes doch nach Hamburg geholt, oder? Der Ausbruch der Cholera lässt viele Menschen sterben. Bevor Hamburgs Regierung die Stadtgrenzen schliessen kann, fliehen Agnes und Tilly mit zwölf Kindern. Unglaublich, wie die junge Agnes viel leistet, bis zum Rande der Erschöpfung. Sie trägt eine Riesenverantwortung. Es liess mich manchmal fast vergessen, wie jung sie selbst noch war…
    Tilly war für mich gleich von Beginn an eine sehr interessante Persönlichkeit und ich war gespannt, sie besser kennenzulernen. Ich habe mich gefragt, wieso sie so verbittert reagierte und warum sie über vierzig Jahre nicht mehr in ihrem Elternhaus war, das erstaunlicherweise sehr sauber und gepflegt war.
    Mir haben die Nebendarsteller sehr gefallen, wie z.B. die Dorfbewohner, die zuerst ziemlich abweisend scheinen. Und das Fräulein Frieda: Sie ist eine Zufallsbekanntschaft von Agnes, die für ihr weiteres Leben eine grosse Rolle spielen wird.

    Für mich war es das erste Buch von Lisa Marcks und daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Die Geschichte hat sich flüssig lesen lassen und die Beschreibungen haben mir gefallen. Backen und Kochen ist ein grosses Thema (und eine grosse Leidenschaft von Agnes). Zu Beginn habe ich gedacht, dass Tilly ungefähr eine gleichgewichtige Rolle wie Agnes haben würde – leider war dem nicht so. Den Ausgang der Geschichte fand ich für mich nicht ganz stimmig, doch die Botschaft der starken Frauen ist bei mir angekommen.

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  • 3 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 02.04.2019

    >> Mit einem Seufzer blickte Agnes zum Herd, der mit seinen zwei Kochstellen eher kärglich war. Wie sie damit dreizehn Menschen bekochen sollte, war ihr noch schleierhaft. Aber bis heute Mittag würde ihr schon etwas einfallen, irgendeine Idee war bisher schliesslich immer aus ihrem Kopf gepurzelt. >>

    Kochen und Backen, das sind die grossen Leidenschaften von Agnes, die mit 5 Jahren in dem Waisenhaus von Pfarrer Wieland, in Strassburg ein neues Zuhause gefunden hat. Doch nun ist sie volljährig und tritt ihren Job als Gesellschafterin einer Pfarrerswitwe in Hamburg an. Tilly Bevenkamp arbeitet in einem Waisenhaus und so fällt Agnes der Abschied aus Strassburg nicht allzu schwer. Aber Tilly scheint sie gar nicht zu erwarten und ist nicht nur wenig begeistert von ihrem Auftauchen, sie ignoriert Agnes vollständig. Doch dann bricht die Cholera in der Stadt aus und sie flüchten mit einem Grossteil der Kinder an die Ostsee, wo Tilly´s Elternhaus, eine kleine Kate an der Küste, steht.

    Kochen, Backen, ein altes Herrenhaus an der Ostseeküste und das alles in der Zeit um 1892... Traumzutaten! Ich habe mich unheimlich auf den Roman von Lisa Marcks gefreut. Doch so ganz konnte er meine Erwartungen nicht erfüllen - es wurde vieles nur oberflächlich abgehandelt und hatte dadurch wenig Tiefgang.

    Das Hauptthema, das sich durch das Buch zieht, ist "starke, unabhängige Frauen", das hat mir sehr gefallen, nur die Umsetzung fand ich oftmals weniger gelungen. Mir fehlte die tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik. Tilly ist traumatisiert, Agnes baut sich als Strandverkäuferin eine Grundlage auf; quasi aus dem Nichts, in einer klitzekleinen alten Kate und 11 Kindern, die auch versorgt werden wollen. Das lief mir, wie alles weitere, viel zu smooth. Es war alles vorhanden, von Gewürzen bis hin zum Nähgarn, niemand litt je Hunger, es wurde sogar noch ständig gereist - selbst ein Waisenhaus incl. Kinder, was ich mir in der Zeit schwerlich vorstellen kann und dann noch just for fun....
    Ja, es sind Kleinigkeiten, aber sie haben sich summiert und irgendwann hat es mich dann einfach gestört. Vieles war schlicht zu konstruiert.

    Auch gab es wenige Gespräche zwischen Agnes und Tilly oder tiefergehende Gedankengänge von Agnes, so dass ich emotional die meiste Zeit gefühlt aussen vor blieb.
    D ie Nebencharaktere waren grossartig, die teils verschrobene Dorfgemeinschaft, die durch dick und dünn geht, Agnes Verhandlungspartner auf dem Lübecker Markt... alles Charakterköpfe. Das sind die Hauptprotagonisten auch, nur fehlte mir da die Tiefe, die ein Nebenprota nicht unbedingt braucht.

    Die Geschichte an sich gefällt und auch der Schreibstil von Lisa Marcks; sehr bildhaft und lebendig. Man hatte Agnes Backverführungen direkt in der Nase und es lief mir so manches Mal das Wasser im Mund zusammen. Schade, dass es keine Rezepte im Anhang gibt.

    Fazit: Ein netter Roman über starke Frauen, die ihren Weg gehen - der aber durch seine Oberflächlichkeit recht durchschnittlich bleibt und mir deswegen auch wohl nicht sehr lange im Gedächtnis.

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  • 3 Sterne

    20 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 14.04.2019

    1892. Agnes Martin, die seit ihrem 5. Lebensjahr in einem Waisenhaus unter der Leitung von Pfarrer Wieland im Elsass aufwuchs, muss dieses mit 21 Jahren verlassen. Pfarrer Wieland hat ihr allerdings schon eine Anstellung als Gesellschafterin in Hamburg vermittelt, damit sie nicht obdachlos ist. Bei der Pfarrerwitwe Tilly Bevenkamp soll sie ihr neues Zuhause finden. Doch als Agnes Hamburg erreicht, ist ihr erstes Zusammentreffen mit Tilly erst einmal wenig erfolgversprechend, denn Tilly hat sie gar nicht erwartet und geht weiter ihrer Arbeit im örtlichen Waisenhaus nach. Agnes allerdings lässt sich dadurch nicht einschüchtern und zieht in Tillys Haushalt ein, versucht mit begrenzten Mitteln einen normalen Tagesablauf zu organisieren. Als in Hamburg die Cholera ausbricht, verlässt Agnes in einer Nacht und Nebelaktion mit einigen Waisenkindern und Tilly im Schlepptau die Stadt Richtung Ostsee, Tillys alter Heimat, wo es immer noch deren Elternhaus gibt. Dort ist Agnes in ihrem Element, verköstigt nicht nur mit Hilfe der Dorfbewohner die Kinder, sondern backt auch noch für die Strandurlauber, die ihren Köstlichkeiten nicht wiederstehen können und sie ihr gegen Geld aus der Hand reissen. Bei einem ihrer Spaziergänge trifft Agnes auf den charmanten Benjamin von Reiker, der ihr Herz im Sturm erobert. Doch sie findet auch ein altes leerstehendes Gutshaus und träumt davon, in der gut ausgestatteten Küche ihren Geschäftszweig zu erweitern. Doch der unbekannte Besitzer des Hauses macht ihr allerdings einen Strich durch die Rechnung…
    Lisa Marcks hat mit ihrem Buch „Vom Himmel zum Meer“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vor historischer Kulisse vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und anrührend, der Leser lässt sich schnell an Agnes‘ Seite nieder und begleitet sie auf einem aufregenden Lebensabschnitt, während ihr Herz und ihre Seele weit offen stehen und dem Leser Einblick gewähren zu ihren geheimsten Wünschen und Träumen. Agnes‘ Ideenreichtum mutet utopisch an, um alle Personen über die Runden zu bringen, da der Tag nur 24 Stunden hat. Die Autorin hat den historischen Hintergrund gut mit ihrer Handlung verwebt, zeigt die gesellschaftlichen Standesunterschiede auf und die damalige Rolle der Frau. Das Baden der nackten Füsse in der Ostsee stellte so manche Dame vor eine Herausforderung. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten an der Ostsee, sind farbenfroh und lassen den Leser von einem verwunschenen alten Gutshaus mit wildem Garten sowie Spaziergängen am Strand träumen. Trotzdem lässt die Geschichte leider an Tiefgründigkeit vermissen, kratzt nur an der Oberfläche und bleibt deshalb wohl nicht lange im Gedächtnis.
    Die Charaktere sind ein buntes Potpourri von teils skurrilen Typen, die sich heimlich in das Herz des Lesers schleichen und sich dort einnisten. Unterschiedlich angelegt mit vielen individuellen Ecken und Kanten wirken sie durchweg authentisch und lebendig. Agnes ist eine Frau mit einem Riesenherz, immer ist sie für alle da, krempelt die Ärmel hoch und ist sich für nichts zu schade. Die Menschen liegen ihr am Herzen, sie findet überall Zugang, was auch ihrer offenen und unverfälschten Art zuzuschreiben ist. Sie sorgt sich mehr um andere als um sich selbst, gerade das macht sie so liebenswert. Tilly ist eine traumatisierte Frau, nach aussen herrisch, manchmal hart und spröde, ist sie doch nur verängstigt und in ihrer Welt gefangen, weil sie nie über etwas aus ihrer Vergangenheit hinweggekommen ist. Fräulein Frieda ist eine Klasse für sich, erst denkt man, sie ist eine ältliche Dame mit Geldsorgen, doch dann erlebt man als Leser eine Überraschung nach der anderen. Pfarrer Wieland ist ein Mann mit offenem Herz, ebenso Charles, der immer so brummig daherkommt. Aber die besten Protagonisten sind die Dorfbewohner, die erst einsilbig und ablehnend erscheinen, um dann so etwas wie eine zweite Familie zu werden. Selbst Ida, der Hund, kann da nicht mithalten.
    „Vom Himmel zum Meer“ ist ein Roman, der leider nicht in die Tiefe geht. Eine kurzweilige Lektüre, die ein paar unterhaltsame Stunden beschert.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 09.04.2019

    Agnes Martin muss das Waisenhaus im Elsass verlassen, da sie volljährig wird. Pfarrer Wieland hat ihr jedoch eine Stelle in Hamburg bei der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp besorgt. In Hamburg ist alles etwas anders, als es sich Agnes vorgestellt hat. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Dann bricht die Cholera aus. Mit einer Kinderschar aus dem Hamburger Waisenhaus und Tilly macht sich Agnes auf nach Kleenshoop an der Ostseeküste, wo das Elternhaus von Tilly steht. Doch die Kate ist klein und Tilly weigert sich, sie zu betreten. Auch die Dörfler verhalten sich ein wenig merkwürdig. Begegnungen am Strand sorgen für eine Geschäftsidee und eine Menge Herausforderungen. Agnes aber packt die Chancen, wenn sie sich anbieten.
    Das Buch lässt sich sehr schön lesen. Auch wenn man ahnt, wie die Geschichte ausgeht, so ist sie doch sehr unterhaltsam.
    Die Charaktere sind alle gut dargestellt, auch wenn mir die Kinderschar ein wenig zu kurz kam, denn schliesslich wollte Agnes ja die Kinder vor der Cholera retten. Agnes ist eine junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Schwierigkeiten sind dafür da, dass sie beiseite geräumt werden. Sie liebt es, in der Küche zu stehen und Köstlichkeiten zu zaubern. Dabei ist sie auch sehr kreativ, wenn es um die Beschaffung der Zutaten dafür geht. Sie hat Mitgefühl für andere, lässt aber jedem seinen Freiraum. Dass Tilly etwas Schlimmes erlebt hat, wird Agnes schnell klar, doch sie dringt nicht in Tilly ein. Ihre Begegnung mit Frieda, löst in der verhuschten Frau etwas aus, und ich war verblüfft, als Frieda eine Idee Wirklichkeit werden lässt und sich damit einen Traum erfüllt. Rund um Tillys Kate, die zig Jahre leer stand, ist plötzlich viel Leben. Aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Personen, die mir wirklich gut gefallen haben.
    Immer wieder läuft Agnes auch Benjamin von Reiker über den Weg. Seiner Familie gehört ein leerstehendes Herrenhaus, dass eine wunderbar eingerichtete Küche hat, die so geeignet wäre für Agnes‘ Küchenkreationen. Doch Benjamins Vater hat andere Pläne.
    Eine schöne und unterhaltsame Geschichte.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 14.04.2019 bei bewertet

    1892. Agnes Martin, die seit ihrem 5. Lebensjahr in einem Waisenhaus unter der Leitung von Pfarrer Wieland im Elsass aufwuchs, muss dieses mit 21 Jahren verlassen. Pfarrer Wieland hat ihr allerdings schon eine Anstellung als Gesellschafterin in Hamburg vermittelt, damit sie nicht obdachlos ist. Bei der Pfarrerwitwe Tilly Bevenkamp soll sie ihr neues Zuhause finden. Doch als Agnes Hamburg erreicht, ist ihr erstes Zusammentreffen mit Tilly erst einmal wenig erfolgversprechend, denn Tilly hat sie gar nicht erwartet und geht weiter ihrer Arbeit im örtlichen Waisenhaus nach. Agnes allerdings lässt sich dadurch nicht einschüchtern und zieht in Tillys Haushalt ein, versucht mit begrenzten Mitteln einen normalen Tagesablauf zu organisieren. Als in Hamburg die Cholera ausbricht, verlässt Agnes in einer Nacht und Nebelaktion mit einigen Waisenkindern und Tilly im Schlepptau die Stadt Richtung Ostsee, Tillys alter Heimat, wo es immer noch deren Elternhaus gibt. Dort ist Agnes in ihrem Element, verköstigt nicht nur mit Hilfe der Dorfbewohner die Kinder, sondern backt auch noch für die Strandurlauber, die ihren Köstlichkeiten nicht wiederstehen können und sie ihr gegen Geld aus der Hand reissen. Bei einem ihrer Spaziergänge trifft Agnes auf den charmanten Benjamin von Reiker, der ihr Herz im Sturm erobert. Doch sie findet auch ein altes leerstehendes Gutshaus und träumt davon, in der gut ausgestatteten Küche ihren Geschäftszweig zu erweitern. Doch der unbekannte Besitzer des Hauses macht ihr allerdings einen Strich durch die Rechnung…
    Lisa Marcks hat mit ihrem Buch „Vom Himmel zum Meer“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vor historischer Kulisse vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und anrührend, der Leser lässt sich schnell an Agnes‘ Seite nieder und begleitet sie auf einem aufregenden Lebensabschnitt, während ihr Herz und ihre Seele weit offen stehen und dem Leser Einblick gewähren zu ihren geheimsten Wünschen und Träumen. Agnes‘ Ideenreichtum mutet utopisch an, um alle Personen über die Runden zu bringen, da der Tag nur 24 Stunden hat. Die Autorin hat den historischen Hintergrund gut mit ihrer Handlung verwebt, zeigt die gesellschaftlichen Standesunterschiede auf und die damalige Rolle der Frau. Das Baden der nackten Füsse in der Ostsee stellte so manche Dame vor eine Herausforderung. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten an der Ostsee, sind farbenfroh und lassen den Leser von einem verwunschenen alten Gutshaus mit wildem Garten sowie Spaziergängen am Strand träumen. Trotzdem lässt die Geschichte leider an Tiefgründigkeit vermissen, kratzt nur an der Oberfläche und bleibt deshalb wohl nicht lange im Gedächtnis.
    Die Charaktere sind ein buntes Potpourri von teils skurrilen Typen, die sich heimlich in das Herz des Lesers schleichen und sich dort einnisten. Unterschiedlich angelegt mit vielen individuellen Ecken und Kanten wirken sie durchweg authentisch und lebendig. Agnes ist eine Frau mit einem Riesenherz, immer ist sie für alle da, krempelt die Ärmel hoch und ist sich für nichts zu schade. Die Menschen liegen ihr am Herzen, sie findet überall Zugang, was auch ihrer offenen und unverfälschten Art zuzuschreiben ist. Sie sorgt sich mehr um andere als um sich selbst, gerade das macht sie so liebenswert. Tilly ist eine traumatisierte Frau, nach aussen herrisch, manchmal hart und spröde, ist sie doch nur verängstigt und in ihrer Welt gefangen, weil sie nie über etwas aus ihrer Vergangenheit hinweggekommen ist. Fräulein Frieda ist eine Klasse für sich, erst denkt man, sie ist eine ältliche Dame mit Geldsorgen, doch dann erlebt man als Leser eine Überraschung nach der anderen. Pfarrer Wieland ist ein Mann mit offenem Herz, ebenso Charles, der immer so brummig daherkommt. Aber die besten Protagonisten sind die Dorfbewohner, die erst einsilbig und ablehnend erscheinen, um dann so etwas wie eine zweite Familie zu werden. Selbst Ida, der Hund, kann da nicht mithalten.
    „Vom Himmel zum Meer“ ist ein Roman, der leider nicht in die Tiefe geht. Eine kurzweilige Lektüre, die ein paar unterhaltsame Stunden beschert.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 02.05.2019 bei bewertet

    Historischer Roman mit starken und eigenwilligen Frauen

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Hamburg 1892. Die junge Waise Agnes tritt eine Stelle als Gesellschafterin der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp an. Doch dann bricht die Cholera aus, und die Frauen fliehen in Tillys altes Elternhaus an die Ostseeküste. Eines Tages entdeckt Agnes bei einem Spaziergang ein leer stehendes Herrenhaus mit einer herrlich ausgestatteten Küche. Einer, in der man anders als in der Kate die wunderbarsten Köstlichkeiten zaubern könnte … Sie hat jedoch die Rechnung ohne den Besitzer, den attraktiven Adligen Benjamin von Reiker, gemacht. Kategorisch verweigert er ihr den Zutritt zu dem Haus. Aber gelingt es ihm auch, ihr den Zutritt zu seinem Herzen zu verbieten?

    Meinung:
    Der sehr bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der dritten Erzähl-Perspektive von Agnes geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, vor allem Fräulein Frieda und die Dorfbewohner mit ihren Eigenheiten und Schrullen sorgen für so manches Lächeln und Lachen während dem Lesen.

    Bereits nach wenigen Seiten war ich völlig von Agnes und ihrer Geschichte gefangen und konnte das Buch nur sehr schwer zur Seite legen. Und all die Köstlichkeiten die Agnes zubereitet haben mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Agnes ist eine starke junge Frau, die sich im Laufe der Geschichte authentisch weiterentwickelt und selbstbewusster wird, so dass ich sie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet habe.

    Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten und vor allem die Botschaft über starke Frauen hat mir sehr gefallen. Doch leider gibt es einige Kleinigkeiten, die nicht hundertprozentig erklärt worden sind (wie z.B. woher hat Agnes ein Waffeleisen her?) und so etwas das Lesevergnügen trüben. Zudem fand ich es schade, dass die Waisenkinder, wegen denen sie ja Hamburg verlassen haben, eher in den Hintergrund gerückt sind. Auch ging es mir am Ende zu schnell voran, so dass ich mir hier ein paar Seiten mehr gewünscht hätte.
    So gibt es aufgrund der oben genannten Kritikpunkte wunderbare 4 von 5 Sternen für einen schönen historischen Roman über starke Frauen.

    Fazit:
    Ein toller historischer Roman mit starken und eigenwilligen Frauen, schöne Lesestunden sind garantiert.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 09.04.2019 bei bewertet

    Agnes Martin muss das Waisenhaus im Elsass verlassen, da sie volljährig wird. Pfarrer Wieland hat ihr jedoch eine Stelle in Hamburg bei der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp besorgt. In Hamburg ist alles etwas anders, als es sich Agnes vorgestellt hat. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Dann bricht die Cholera aus. Mit einer Kinderschar aus dem Hamburger Waisenhaus und Tilly macht sich Agnes auf nach Kleenshoop an der Ostseeküste, wo das Elternhaus von Tilly steht. Doch die Kate ist klein und Tilly weigert sich, sie zu betreten. Auch die Dörfler verhalten sich ein wenig merkwürdig. Begegnungen am Strand sorgen für eine Geschäftsidee und eine Menge Herausforderungen. Agnes aber packt die Chancen, wenn sie sich anbieten.
    Das Buch lässt sich sehr schön lesen. Auch wenn man ahnt, wie die Geschichte ausgeht, so ist sie doch sehr unterhaltsam.
    Die Charaktere sind alle gut dargestellt, auch wenn mir die Kinderschar ein wenig zu kurz kam, denn schliesslich wollte Agnes ja die Kinder vor der Cholera retten. Agnes ist eine junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Schwierigkeiten sind dafür da, dass sie beiseite geräumt werden. Sie liebt es, in der Küche zu stehen und Köstlichkeiten zu zaubern. Dabei ist sie auch sehr kreativ, wenn es um die Beschaffung der Zutaten dafür geht. Sie hat Mitgefühl für andere, lässt aber jedem seinen Freiraum. Dass Tilly etwas Schlimmes erlebt hat, wird Agnes schnell klar, doch sie dringt nicht in Tilly ein. Ihre Begegnung mit Frieda, löst in der verhuschten Frau etwas aus, und ich war verblüfft, als Frieda eine Idee Wirklichkeit werden lässt und sich damit einen Traum erfüllt. Rund um Tillys Kate, die zig Jahre leer stand, ist plötzlich viel Leben. Aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Personen, die mir wirklich gut gefallen haben.
    Immer wieder läuft Agnes auch Benjamin von Reiker über den Weg. Seiner Familie gehört ein leerstehendes Herrenhaus, dass eine wunderbar eingerichtete Küche hat, die so geeignet wäre für Agnes‘ Küchenkreationen. Doch Benjamins Vater hat andere Pläne.
    Eine schöne und unterhaltsame Geschichte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 04.04.2019

    Sanddorn, Vogel, der Titel ... all dieses löste in mir ein wohliges Gefühl aus. Ein Gefühl, das mit Neugierde umher ging. Und was konnte ich dagegen besseres tun, als dieses Buch zu lesen.

    Schon auf den ersten Seiten erlebt man eine ziemlich turbulente Szene. Diese Szene ist von Temperament, Unverständnis und auch Ratlosigkeit geprägt, verlangte aber jedoch, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.

    So lernte ich also Agnes kennen. Sie erschien mir sehr mutig und zielstrebig. Neigt dazu, für alles immer einen Plan B zu haben. Im Gegensatz zu Tilly, die sehr nörglerisch wirkt und sich irgendwie in ihrer kleinen Welt bewegt. Es ist jedoch auch zu spüren, das da tief in ihr drin etwas ganz anderes schlummert. Dem galt es im Laufe der Geschichte auf die Sprünge zu kommen.

    📚 Fazit 📚

    Ein Roman, der mir oftmals ein tiefes Seufzen entlockte.

    Eine Geschichte, die von Tragik und Hoffnung durchwebt ist, unterhaltend wirkt, aber auch Gefühle weckt. Ein Roman, der berührt und die Seiten nur so dahinfliegen lässt.

    Ach ja, ein bisschen schade fand ich, dass im Anhang nicht die Rezepte zu finden waren. Wurde doch im Roman so viel von den selbstgemachten Leckereien beschrieben.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 02.05.2019

    Historischer Roman mit starken und eigenwilligen Frauen

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Hamburg 1892. Die junge Waise Agnes tritt eine Stelle als Gesellschafterin der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp an. Doch dann bricht die Cholera aus, und die Frauen fliehen in Tillys altes Elternhaus an die Ostseeküste. Eines Tages entdeckt Agnes bei einem Spaziergang ein leer stehendes Herrenhaus mit einer herrlich ausgestatteten Küche. Einer, in der man anders als in der Kate die wunderbarsten Köstlichkeiten zaubern könnte … Sie hat jedoch die Rechnung ohne den Besitzer, den attraktiven Adligen Benjamin von Reiker, gemacht. Kategorisch verweigert er ihr den Zutritt zu dem Haus. Aber gelingt es ihm auch, ihr den Zutritt zu seinem Herzen zu verbieten?

    Meinung:
    Der sehr bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der dritten Erzähl-Perspektive von Agnes geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, vor allem Fräulein Frieda und die Dorfbewohner mit ihren Eigenheiten und Schrullen sorgen für so manches Lächeln und Lachen während dem Lesen.

    Bereits nach wenigen Seiten war ich völlig von Agnes und ihrer Geschichte gefangen und konnte das Buch nur sehr schwer zur Seite legen. Und all die Köstlichkeiten die Agnes zubereitet haben mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Agnes ist eine starke junge Frau, die sich im Laufe der Geschichte authentisch weiterentwickelt und selbstbewusster wird, so dass ich sie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet habe.

    Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten und vor allem die Botschaft über starke Frauen hat mir sehr gefallen. Doch leider gibt es einige Kleinigkeiten, die nicht hundertprozentig erklärt worden sind (wie z.B. woher hat Agnes ein Waffeleisen her?) und so etwas das Lesevergnügen trüben. Zudem fand ich es schade, dass die Waisenkinder, wegen denen sie ja Hamburg verlassen haben, eher in den Hintergrund gerückt sind. Auch ging es mir am Ende zu schnell voran, so dass ich mir hier ein paar Seiten mehr gewünscht hätte.
    So gibt es aufgrund der oben genannten Kritikpunkte wunderbare 4 von 5 Sternen für einen schönen historischen Roman über starke Frauen.

    Fazit:
    Ein toller historischer Roman mit starken und eigenwilligen Frauen, schöne Lesestunden sind garantiert.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 04.04.2019 bei bewertet

    Sanddorn, Vogel, der Titel ... all dieses löste in mir ein wohliges Gefühl aus. Ein Gefühl, das mit Neugierde umher ging. Und was konnte ich dagegen besseres tun, als dieses Buch zu lesen.

    Schon auf den ersten Seiten erlebt man eine ziemlich turbulente Szene. Diese Szene ist von Temperament, Unverständnis und auch Ratlosigkeit geprägt, verlangte aber jedoch, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.

    So lernte ich also Agnes kennen. Sie erschien mir sehr mutig und zielstrebig. Neigt dazu, für alles immer einen Plan B zu haben. Im Gegensatz zu Tilly, die sehr nörglerisch wirkt und sich irgendwie in ihrer kleinen Welt bewegt. Es ist jedoch auch zu spüren, das da tief in ihr drin etwas ganz anderes schlummert. Dem galt es im Laufe der Geschichte auf die Sprünge zu kommen.

    📚 Fazit 📚

    Ein Roman, der mir oftmals ein tiefes Seufzen entlockte.

    Eine Geschichte, die von Tragik und Hoffnung durchwebt ist, unterhaltend wirkt, aber auch Gefühle weckt. Ein Roman, der berührt und die Seiten nur so dahinfliegen lässt.

    Ach ja, ein bisschen schade fand ich, dass im Anhang nicht die Rezepte zu finden waren. Wurde doch im Roman so viel von den selbstgemachten Leckereien beschrieben.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 08.04.2019

    Das Cover ist wunderschön und schlicht. Es passt perfekt zu diesem besonderen Buch.

    Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Ich war sofort in der Geschichte gefangen. Die Beschreibungen der Landschaften haben mir sehr gefallen und mich sofort in Urlaubsstimmung versetzt.

    Die Charaktere waren gut beschrieben und ich habe mich mit ihnen gut identifizieren können. Man konnte die Wünsche und Gefühle so sehr gut nachvollziehen.

    Ganz besonders haben mir die tollen Kapitelüberschriften gefallen. Die Autorin war in diesem Zusammenhang sehr kreativ.

    Der Roman ist ein schöner, leichter Sommerroman durch den man in die Zeit zurück versetzt wird und für einige Seiten abschalten kann.

    Ich vergebe 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 15.04.2019

    Agnes Martin, die im Waisenhaus in Strassburg aufgewachsen ist, wird nach Hamburg geschickt. Dort soll sie eine Anstellung als Gesellschafterin einer Pastorenwitwe annehmen. Doch dort muss sie erfahren, dass sie nicht erwünscht ist, die Witwe Bevenkamp will weiterhin im Lebenswerk ihres verstorbenen Mannes, dem Hamburger Waisenhaus, mitmischen, was dem Nachfolger Pastor Sörensen überhaupt nicht gefällt. Doch die Cholera, die in Hamburg 1892 ausbricht, zwingt die beiden Frauen zum Handeln. Sie fliehen zusammen mit einigen Kindern an die Ostseeküste, wo Tilly Bevenkamps elterliche Kate steht. Agnes versucht nun den Unterhalt für sie alle zu verdienen, indem sie am Strand kleine Backwaren an die reichen Kurgäste verkauft. Ein leerstehendes Herrenhaus mit einer grossen Küche wäre ideal für sie, doch die Besitzer, die adlige Familie von Reikers stehen den Plänen sehr abwehrend gegenüber.

    Der historische Roman lebt von seinen starken Frauengestalten. Agnes und Tilly nähern sich nur langsam an einander an, denn Tilly trägt schwer an ihrer Trauer und ihrer unglücklichen Familiengeschichte und auch Agnes wird an der Ostseeküste vor schwierige Entscheidungen gestellt.

    Die Autorin hat eine spannende und auch emotionale Geschichte geschrieben, die man wirklich in einem Zug auslesen möchte. So sehr wird man von den Ereignissen in Bann gezogen. Das ist leicht und flüssig geschrieben und vor allem die Frauenfiguren sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.

    Das historische Ambiente war mir allerdings ein wenig durch die rosarote Brille gesehen. Standes- und Bildungsunterschiede spielen keine Rolle und besonders die junge Agnes als gerade erwachsen gewordenes Findelkind, verfügt über beeindruckend viel Tat- und Entscheidungskraft und Lebensweisheit. Alle Schwierigkeiten lassen sich schnell und manchmal auch durch Zufälle beseitigen, was mir ein wenig zu weichgezeichnet vorkam. So wirkt das Historische eher als farbige Folie für ein Art Emanzipationsgeschichte.
    Der Lesefluss und das Vergnügen an dem Roman werden dadurch aber nicht geschmälert. Die Geschichte hat mir trotzdem gut gefallen und das Leben an der Ostseeküste war stimmungsvoll eingefangen. Bei all den Back- und Kochkünsten von Agnes ist mir der Mund so wässrig geworden, dass ichdie sonst üblichen Rezepte im Anhang fast vermisste.

    Ein schönes, stimmiges Happy End rundete die Geschichte dann perfekt ab und was das wunderschöne Titelbild versprach, wurde eingelöst.

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