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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 26.06.2019

    Als Buch bewertet

    Spannender Krimi mit historischem Bezug

    Gina Angelucci kehrt nach der Elternzeit wieder an ihre Arbeitsstelle zurück und wird gleich mit einem "Cold Case" betreut. Ein Knochen-fund wirft viele Fragen auf. Die zwei Opfer scheinen vor über 70 Jahren erschossen worden zu sein, so dass die Recherchen bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückreichen. Ein Zwangsarbeitslager, in dem auch baltische Kräfte untergebracht wurden, wird Zentrum der Ermittlungen. Kann man anhand der Knochen noch die Identität der beiden Toten ermitteln? Wie soll Gina in einer so fernen Vergangenheit noch den Täter ausfindig machen? Lebt dieser überhaupt noch? Viele Fragen ergeben sich in diesem komplizierten Fall, der die sympathische Ermittlerin noch sehr beschäftigen wird...

    "Unbarmherzig" ist der zweite Band um die engagierte und zugleich sehr sympathische Ermittlerin Gina Angelucci. Die sehr erfolgreiche Autorin Inge Löhnig konnte mich bereits mit dem ersten Teil der Serie begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihr neues Buch gestartet bin. Schnell konnte sie mich aber wieder mit ihrem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil in den Bann ziehen. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Knochenfund klassisch aufgebaut und es entwickelt sich eine raffiniert konstruierte Geschichte mit zwei Handlungssträngen. Geschickt wechselt Inge Löhnig zwischen den Zeiten und verleiht so dem Buch eine zusätzliche Dynamik. Der historische Bezug des Zweiten Weltkrieges wirkt sehr gut recherchiert, was dem Verlauf des Buches eine zusätzliche Tiefe gibt. Das Finale war in seiner Art für mich stimmig und völlig überzeugend.

    Mit "Unbarmherzig" hat Inge Löhnig eine aus meiner Sicht fesselnde und zugleich völlig überzeugende Fortsetzung geschrieben, die mich noch auf weitere Fälle für die Ermittlerin hoffen lässt. Wieder einmal hat die Autorin ihren Ruf als Meisterin ihres Fachs unter Beweis gestellt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 01.07.2019

    Als Buch bewertet

    WOW! Da haben Sie aber einen Volltreffer gelandet, Frau Löhnig! Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Nachdem ich Anfang des Monats gerade das aktuelle Buch um Kommissar Dühnfort gelesen hatte, war ich natürlich schon mittendrin im Leben Tinos und seiner Frau Gina. Und zu meiner Freude ging es hier nun recht nahtlos weiter. Doch die Rollen sind diesmal umgedreht und Kommissarin Angelucci steht im Mittelpunkt des Geschehens. Sie, ihr Kollege Holger und natürlich die beiden rätselhaften Skelette, die wie durch Geisterhand aus der Vergangenheit in die Gegenwart befördert werden. Ich konnte es mir lebhaft vorstellen, was das für ein Gerede und Misstrauen in dem kleinen Dorf Altbruck verursachte. Ein Dorf, in dem ohnehin zwei der wichtigsten Familien seit Jahrzehnten eine private Fehde führen. Doch wie hängt diese Fehde mit den beiden unbekannten Toten zusammen? Gina hat sich regelrecht festgebissen an diesem Fall und will unbedingt die Antwort darauf erfahren, koste es was es wolle …
    Durch zwei Erzählstränge verknüpft die Autorin auf spannende Weise diese Aufklärung, die den Leser mehr als einmal auf eine falsche Fährte lockt. Sie legt erschütternde Details aus den Zeiten der Zwangsarbeiterschaft frei, die mich mitleiden liessen mit diesen armen, gegen ihren Willen verschleppten Menschen. Sie waren bitter benötigt in der nicht sterben wollenden Hoffnung auf den Endsieg. Doch wehe, es kamen Gefühle oder gar Liebe mit ins Spiel!
    Dieser Kriminalroman beinhaltet für mich viel mehr als die Aufklärung zweier Morde. Inge Löhnig hat hier ein brisantes Thema mit verarbeitet, das den Leser in Atem hält. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich den Nebenschauplatz mit der ominösen Insektenfrau wirklich gebraucht habe, aber eines schafft der ja auf jeden Fall … er schweisst die kleine Familie bestehend aus Tino, Gina und Töchterchen Chiara noch enger zusammen … gut gemacht, liebe Frau Löhnig! Nun bin ich natürlich sehr gespannt auf den nächsten Fall. Wer wird das Rennen machen, Tino oder Gina?

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angela S., 10.08.2019

    Als Buch bewertet

    Auf diese Fortsetzung habe ich mich schon sehr gefreut, da ich ein grosser Fan von Tino Dühnfort und seiner Liebsten Gina Angelucci bin. Am Ende des letzten Bandes kam ja sogar endlich der lang ersehnte Nachwuchs: die kleine Chiara. Nicht ohne Probleme, aber ein grosses Glück, das auch in diesem Band wieder ein wichtiges Thema ist.
    Gina hat ihren Dienst wieder angetreten und Tino übernimmt bei der Kinderbetreuung.

    In ihrer "Cold Case"-Abteilung bekommt sie es mit einem mysteriösen Skelettfund zu tun. Die Knochen liegen dort schon seit ca. 70 - 80 Jahren und zunächst sträubt sich der Staatsanwalt, überhaupt Ermittlungen zu erlauben, denn schliesslich ist der mutmassliche Mörder bestimmt schon selbst tot. Doch Gina setzt sich mit ihrer manchmal recht eigenwilligen Art wieder mal durch und begibt sich auf eine schwierige Suche.

    Die Recherchen führen sie zurück bis in die letzten Kriegstage und mitten hinein in einen uralten Familienzwist in dem kleinen Ort, in dem die beiden Skelette gefunden wurden.

    Der Schreibstil ist grandios, einfach toll zu lesen, alles kann man sich bestens vorstellen und man ist emotional immer voll dabei. Auch die Personen sind so sympathisch und für mich als Fan der Reihe war es ein Wiedersehen mit vielen liebgewonnenen Charakteren.
    Sehr gut fand ich auch die wechselnden Kapitel, in denen wir immer wieder in die Vergangenheit blicken dürfen und die Erlebnisse damals hautnah geschildert bekommen.
    Es geht um Nationalsozialismus, Verblendung, Zwangsarbeit und vieles mehr ... eine absolut interessante Thematik, die mich wirklich berührt hat. Man merkt auch, dass die Autorin prima recherchiert hat, ich lese hierzu immer gerne die Danksagung am Ende bzw. hier noch eine Anmerkung.

    Ein tolles, spannendes Buch, das ich absolut weiterempfehlen kann. Natürlich wird alles eindrücklicher, wenn man den Vorgängerband und die Dühnfort-Reihe bereits kennt, aber auch als Neuleser wird man keine Probleme haben, die Figuren ins Leserherz zu schliessen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 15.06.2019

    Als Buch bewertet

    Gelungene Verknüpfung zwischen Gegenwart & Vergangenheit

    „Unbarmherzig“ ist der zweite Gina-Angelucci-Krimi der Autorin Inge Löhnig, der sich problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen lässt.

    In dem Dorf Altbruck werden zwei Skelette gefunden. Schnell kommt der Verdacht auf, dass es sich dabei um Zwangsarbeiter handelt, die Ende des Zweiten Weltkrieges in der nahe gelegenen Munitionsfabrik gearbeitet haben. Gina Angelucci übernimmt den Fall während sich ihr Ehemann Tino Dühnfort um die kleine Tochter kümmert. Zielstrebig bemüht sich Gina mehr über die Identität der Toten herauszubekommen und wühlt dafür tief in der Vergangenheit der Bewohner des Dorfes. Gleichzeitig bekommt sie Probleme mit einer Stalkerin, die immer wieder und überall auftaucht und das Glück ihrer Familie bedroht.

    Der Schreibstil von Inge Löhnig ist kurzweilig und angenehm zu lesen. Direkt von Anfang an wird Spannung aufgebaut. Perspektivwechsel und Einblicke in die Vergangenheit der Opfer durch Tagebuchausschnitte sorgen für Abwechslung und fesseln so zusätzlich. Neben den Ermittlungsarbeiten erfährt man auch einiges über Ginas Privatleben. Als Eltern eines Kindes mit Herzfehler und Down Syndrom wird ihnen auch privat einiges abverlangt. Die Ermittlungsarbeiten sind interessant zu lesen. Man merkt, dass die Autorin die Hintergründe für den Roman gut recherchiert hat und die Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit ist ihr einfach grossartig gelungen.

    Die Charaktere werden authentisch beschrieben. Dabei gibt es sympathische und weniger liebenswerte Zeitgenossen.

    Mich hat dieser Krimi gut unterhalten und mir hat dabei besonders gut gefallen, dass er ohne unnötige Brutalität auskommt und sehr einfühlsam geschrieben ist. Das Ende war stimmig und rund und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buechertraum, 21.07.2019

    Als Buch bewertet

    Spannender Cold Case-Krimi

    Nach Ende der Elternzeit freut sich Gina Angelucci zur Münchner Kripo zurückzukehren und wieder als Spezialistin für Cold Cases zu arbeiten. Ihr Töchterchen Chiara ist in allerbesten Händen und wird nun von ihrem Ehemann und Kollegen Tino Dühnfort zuhause betreut. Kriminalhauptkommissarin Gina übernimmt schon bald die Ermittlungen zu einem neuem, mysteriösen Cold Case. Bei den auf einem Kiesablageplatz im idyllischen Dorf Altbruck aufgefundenen sterblichen Überresten zweier Personen scheint die Klärung ihrer Identität fast unmöglich zu sein. Doch Gina und ihr Team aus der Abteilung für ungeklärte Altfälle setzen alles daran, mehr über die schon vor Jahrzehnten verscharrten Toten herauszufinden, um den Hinterbliebenen endlich Gewissheit zu verschaffen. Im Laufe der Ermittlung finden sie heraus, dass das weibliche Opfer aus dem Baltikum stammt und wahrscheinlich eine Zwangsarbeiterin in der nahegelegenen Munitionsfabrik in Altbruck war.
    Von verschiedensten Seiten unter Druck gesetzt verbeisst sich Gina in den Fall, der in die Wirren zu Ende des 2. Weltkriegs zurückreicht, und recherchiert Geschehnisse, über die niemand mehr gerne reden möchte. Wird es Gina nach all der Zeit dennoch gelingen, die Identität der Opfer und die Motive für die Tat aufzudecken?
    Der Krimi „Unbarmherzig“ von Inge Löhnig ist bereits der zweiten Fall für die Münchner Cold Case-Ermittlerin und Spezialistin für ungeklärte Mordfälle Gina Angelucci. Doch auch von Neueinsteigern kann dieser Band problemlos ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden, da wichtige Zusammenhänge kurz angerissen werden und der spannende Fall in sich abgeschlossen ist.
    Löhnig hat eine sehr komplexe und lange Zeit undurchsichtige Geschichte auf zwei Zeitebenen angelegt, die sich mit den vielen Perspektivwechseln und trotz des eher gemächlichen Erzähltempos zu einer packenden Krimihandlung entwickelt. Geschickt lassen Rückblenden in das Kriegsjahr 1944 und Tagebuchauszüge einer Zwangsarbeiterin den Leser allmählich in den erschreckenden Alltag jener Zeit eintauchen. Der geschichtliche Hintergrund ist sehr gut recherchiert, anschaulich in die Handlung eingebaut und erinnert gekonnt an vergangenes Unrecht. Nach und nach werden immer mehr Details und Hintergründe zum damaligen Geschehen enthüllt und auch Ginas Nachforschungen zu dem Fall decken Geheimnisse und Verbindungen auf, die seit dem 2. Weltkrieg im Verborgenen lagen. Es ist eine wendungsreiche Krimihandlung, die viel Stoff zum Spekulieren bietet, aber niemals durchschaubar ist und mit einer überzeugenden, sehr realitätsnahen Auflösung punkten kann. Weniger gut hat mir die eingefügte Nebenhandlung gefallen, die für zusätzliche Spannungsmomente sorgte, aber für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten war und zu sehr von der spannenden Haupthandlung ablenkte. Die abwechslungsreiche Mischung an gut ausgearbeiteten, vielschichtigen Charakteren - egal ob Haupt- oder Nebenfigur – konnte mich sehr überzeugen. Vor allem die sympathische Hauptfigur Gina mit ihrer Lebendigkeit und ihren Ecken und Kanten hat mir sehr gut gefallen. Sie ist facettenreich, niemals langweilig und immer wieder für eine Überraschung gut. Ihre Leidenschaft, Beharrlichkeit und ihr Hang, sich über sämtliche Hindernisse hinwegzusetzen und sich zu gewagten Alleingängen hinreissen zu lassen, um endlich zu Ergebnissen zu kommen, machen aus ihr eine ideale Handlungsträgerin für diese Krimireihe.
    Man kann gespannt sein, wie es für Gina beruflich weitergehen wird und welche neuen offenen Cold Cases sie im nächsten Band entschlüsseln wird.
    MEIN FAZIT
    Ein interessanter Cold Case-Krimi mit einer fesselnden, komplexen Handlung und düsteren, historischen Einblicken in das Ende des 2. Weltkriegs.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vindö50, 07.06.2019

    Als Buch bewertet

    die Toten von Altbruck
    In Altbruck findet eine Radfahrerin zufällig auf einem Kiesablageplatz einen menschlichen Schädel. Die daraufhin alarmierte Polizei findet Teile von zwei Skeletten, von einem Mann und einer Frau.
    Nach zwei Jahren Elternzeit arbeitet GinaAngelucci wieder im Dezernat für ungeklärte Altfälle. Tino bleibt derweil zu Hause und kümmert sich um die gemeinsame Tochter. Von den beiden gefundenen Skeletten erfährt Gina aus der Zeitung. Doch sie hat noch einen anderen Cold Case, einen Lehrermord. Aber die Toten von Altbruck gehen Gina nicht aus dem Kopf. 70 bis 80 Jahre sollen sie schon dort gelegen haben. Mit Hilfe der Presse gelingt es Gina, grünes Licht für die Ermittlungen zu bekommen.
    Ich hatte schon lange auf ein neues Buch der Autorin gewartet. Gina und Toni sind mir ans Herz gewachsen, sie sind ein sympathisches Pärchen und man möchte einfach wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Normalerweise lese ich nicht so gern über die Aufklärung von Altfällen, ich finde es meist spannender, wenn die Ermittler gegen die Zeit arbeiten, z.B. um einen Serienkiller zu stoppen oder jemanden rechtzeitig zu finden, der in die Hände eines Killers geraten ist. Aber hier fand ich das Geschehen und die Ermittlungen zu keiner Zeit langweilig. Die Handlung führt uns ins Jahr 1944, kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges, zu Zwangsarbeiterschaft und zu zwei verwandten Familien, deren Feindschaft schon seit Generationen besteht. Aber auch privat haben Toni und Gina Aufregung. So habe ich das Buch an einem Wochenende schnell ausgelesen gehabt, weil ich wissen wollte, ob Gina den Altfall aufklären kann. Die Handlung ist gut konstruiert und der Schreibstil hat mir wie immer auch gefallen. Die ausführlichen Szenen mit Tochter Chiara und zu wissen, ob sie eine neue Windel braucht, ihr Sprechen- und Laufenlernen etc, hätte ich persönlich nicht haben müssen, aber das gehört nun mal zu Gina und Toni und von daher passte das schon. Gut gelungen, finde ich.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 01.07.2019

    Als Buch bewertet

    „Unbarmherzig“ hat mir für einen Krimi wirklich ganz gut gefallen, deswegen gebe ich vier Sterne. Am Schluss gibt es in meinen Augen ein grosses Manko, aber das möchte ich hier natürlich nicht verraten. Sagen wir einfach, es war nicht ganz zufriedenstellend, deswegen kann ich nicht die volle Punktzahl geben.
    Es ist der zweite Fall von Gina Angelucci, die sich um Cold Cases kümmert. Eine Spaziergängerin findet Knochen auf einem Baugelände. Die Identität der beiden Opfer zu klären, scheint zunächst unlösbar, aber dann kann Gina doch gute Fortschritte machen.
    In den Mittelpunkt des Buchs rückt neben Gina das Dorf Altbruck. Hier lernen wir einige verschiedene Charaktere kennen. Die Dynamik dieses Dorfs zu sehen, war auf jeden Fall interessant. Ausserdem lässt die Autorin einiges auf politischer Ebene einfliessen, manchmal ganz subtil, manchmal ziemlich offenkundig, aber meiner Meinung nach mit genau der richtigen Botschaft.
    Was mir ganz gut gefallen hat, ist, dass so viel Persönliches von den Figuren miteingebracht wird. Das hat zwar manchmal vom Krimi etwas abgelenkt, aber die Charaktere viel nahbarer gemacht. Die wechselnden Perspektiven haben das Lesen unterhaltsam gemacht. Auch von Gina selbst bekommen wir viel Familienleben mit, gerade das mit ihrer Tochter finde ich eine nette Nebenhandlung. Der zweite Nebenstrang, der hier eingebaut wird, hätte es allerdings nicht unbedingt gebraucht.
    Richtig interessant waren die Rückblicke in die Vergangenheit, in kursiver Schrift, in denen nach und nach die Hintergründe der beiden Opfer erläutert werden. Das waren meine Lieblingsabschnitte, auch wenn man schon wusste, dass es nicht gut enden kann.
    Ich fand das Buch sehr spannend und gut geschrieben, bis zum Ende war man sich nicht ganz sicher, wer der Täter war. Genau so soll es sein und bis auf die Sache am Schluss ist alles gut gelungen. Ich würde das Buch trotzdem weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 05.07.2019

    Als Buch bewertet

    Auf einem Kiesabladeplatz in der Nähe einer Grossbaustelle werden die Gebeine zweier Menschen gefunden. Scheinbar wurden sie vor 70 Jahren verbuddelt. Gina Angelucci und ihr Kollege von der Abteilung für ungelöste Fälle bei der Kriminalpolizei München werden auf den Fall angesetzt. Doch können sie nach so langer Zeit noch herausfinden, was den Toten widerfahren ist?

    Gina Angelucci ist gerade aus der Elternzeit zurück als sie und ihr Kollege Holger den alten Fall aufnehmen. Zunächst ist nicht klar, ob es sich um Mord handelt, auch die Identität der Leichen ist nicht so einfach zu klären, da in dem Dorf Altbruck in der entsprechenden Zeit im Zweiten Weltkrieg niemand als vermisst gemeldet wurde. Als die Identität der beiden Toten geklärt ist, wird auch immer klarer, wie es zu dem Verbrechen kommen konnten. Die in Altbruck angesiedelte Munitionsfabrik wurde im Krieg mit Zwangsarbeitern betrieben.

    In Rückblenden und Erinnerungen der alteingesessenen Familien im Ort klärt sich nach und nach, wer die Toten waren und wie es zu ihrem Tod gekommen ist. Zwei verfeindete Teile einer Familie sind die fehlenden Puzzleteile, die Gina und Holger nach und nach zusammensuchen.

    Mir hat das Buch rund um Gina und ihre Arbeit bei der „Cold-Case-Einheit“ gut gefallen. Ich mag es, wenn so alte Fälle doch noch gelöst werden, weil sich ein Polizistenteam damit beschäftigt. So war es auch hier und zwei Familien konnten endlich ihre vermissten Angehörigen, die man im Krieg verloren glaubte, begraben.

    Das Buch ist gut geschrieben und fesselnd, auch der Teil, der das Privatleben von Gina und Tino sowie ihrer Tochter Chiara beleuchtet. Das hat mir gut gefallen und ich kann mir sehr gut vorstellen, weitere kalte Fälle mit dem Team zu lösen.

    Gut erzählter Krimi, der auch viel aktuelles Geschehen mit verarbeitet. Hat mir gefallen!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 24.06.2019

    Als eBook bewertet

    engagierte Ermittlerin mit Privatleben

    Als Quereinsteiger in Inge Löhnigs Romanwelten um Tino Dühnfort kam ich gut in das Buch hinein, auch wenn die Vorgeschichte ein wenig fehlt.
    Gina Angelucci ist bereits mehrfach in den Romanen aufgetreten, dies ist der zweite Band, in der sie als Hauptfigur im Mittelpunkt steht und Cold cases bearbeitet.
    Der neue Fall reicht weit zurück, bis in die schlimmste Zeit in Deutschland in den vierziger Jahren. Die Passagen der Vergangenheit um die ermordete Kairi sind gut gemacht.
    Aber am Besten gefallen mir die Gegenwarts-Abschnitte um Tino und Ginas Privatleben. Sie haben mit Chiara ein gemeinsames Kind und Tino ist in Elternzeit, während Gina wieder ermittelt. Sie ist sehr engagiert.
    Chiara ist ein besonderes Kind. Das Familienleben ist sehr schön dargestellt, aber es gibt auch eine Bedrohung durch eine gestörte Frau, die Gina die Schuld für den Tod ihres Bruders gibt und sich rächen will. Dadurch entsteht eine Anspannung. Als Leser nimmt man lebhaft daran teil.
    Ansonsten schreibt Inge Löhnig ruhig und gelassen. Sorgfältiges Schreiben ist wichtiger als dauerhafte Action.
    Am Ende bin ich beeindruckt von Ginas Engagement im Fall, der doch so weit zurückliegt. Es ist ihr wichtig, zu vermitteln, dass auch die Schicksale der Figuren der Vergangenheit ihre Bedeutung haben und ihr Tod nicht unaufgeklärt bleiben soll.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 02.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gina Angelucci beisst sich fest

    Inhalt:
    Bei Bauarbeiten werden die sterblichen Überreste zweier Menschen gefunden, die schon zwischen 70 und 80 Jahren tot sind. Schnell steht fest, dass die beiden ermordet wurden. Gina Angelucci, die an Cold Cases bei der Kripo München arbeitet, beisst sich gegen den Willen des Staatsanwalts an dem Fall fest. Bald kristallisiert sich die Heeresmunitionsanstalt in Altbruck als unrühmlicher Hintergrund des Falles heraus. Doch über die Ereignisse während des 2. Weltkriegs spricht man im Dorf nicht gern …

    Meine Meinung:
    Gina Angelucci und ihr Mann Tino Dühnfort waren bereits Protagonisten vieler Kriminalromane, in denen allerdings meistens Tino die Hauptfigur darstellt. „Unbarmherzig“ ist nun der 2. Fall, in dem Gina ohne Tino ermittelt. Man kann diesen Band sicherlich auch ohne Vorkenntnisse lesen, denn der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.

    Wie alle Bücher von Inge Löhnig hat mir auch dieses gut gefallen. Die Handlung ist feinsinnig erdacht und grösstenteils spannend erzählt. Dabei verzichtet die Autorin auf allzu blutige und brutale Beschreibungen. Die Rückblicke in die Zeit am Ende des Krieges wirken gut recherchiert. Auszüge aus dem Tagebuch einer Zwangsarbeiterin erwecken die Vergangenheit zum Leben und bringen den Lesenden die Opfer nahe.

    Der Hauptfall dieses Romans konnte mich wirklich begeistern. Kaum meint man, die Tat zu durchschauen, überrascht Inge Löhnig schon wieder mit einer Wendung, die in eine ganz andere Richtung weist. Gestört habe ich mich ein wenig an etlichen Wiederholungen. Auch auf die Stalkerin, die vor Ginas und Tinos Haus lauert, hätte ich lieber verzichtet. Die sowieso schon komplexe Handlung wirkt dadurch etwas überladen und zu gewollt.

    Nun bin ich gespannt, welchen der offenen Fälle sich Gina fürs nächste Mal vornehmen wird. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf.

    Die Gina Angelucci-Reihe:
    1. Gedenke mein
    2. Unbarmherzig

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 04.06.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt: 
    Als in dem idyllischen Dorf Altbruck zwei Leichen gefunden werden, die mehrere Jahrzehnte verscharrt gewesen waren, übernimmt Gina die Ermittlungen. Die Identität der Toten nach so langer Zeit zu klären, erscheint zunächst als unlösbare Aufgabe. 
    Meine Meinung: 
    Im Grunde fand ich das Buch echt langweilig, da die Story einfach nicht so richtig in die Gänge kam. Auch bei einem Kriminalroman erwarte ich eine gewisse Spannung. Diese kam für mich so überhaupt nicht auf. Da mir die Spannung fehlte, fand ich auch den Schreibstil auch eher mässig. Die Protagonisten waren teilweise nicht uninteressant, besonders Kairi möchte ich da erwähnen, aber insgesamt blieb die Geschichte eher blass und langweilig. 
    Fazit: 
    Eher langweilig

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    egal, 31.05.2019

    Als Buch bewertet

    Sehr spannender zweiter Fall

    Eine Frau findet beim Radfahren in einem bayrischen Ort menschliche Knochen, mit einer Liegezeit von sieben bis acht Jahrzehnten. Lohnt es sich da noch Ermittlungen anzustellen? Der Täter wird schliesslich selbst schon verstorben sein und die Vergangenheit sollte man ruhen lassen – finden zumindest einige, nicht so Gina Angelucci, die Spezialistin für Cold Cases, die gerade wieder frisch aus der Elternzeit ins Berufsleben einsteigt.
    Auch dieser zweite Fall um Gina hat mich wieder von Beginn an gefesselt und bis zum Schluss begeistert. Es ist ein klassischer Krimi, der hauptsächlich in der Gegenwart spielt, aber starke Bezüge zum zweiten Weltkrieg hat. Wie soll man nach so langer Zeit noch die Namen zu den beiden Skeletten herausfinden können? Warum wurden die beiden Personen getötet und einfach verscharrt, sodass sie lange nicht gefunden wurden? Gina und ihre Kollegen ermitteln im Ort und nach und nach ergibt sich ein Bild, sodass weiter ermittelt wird. Werden tatsächlich beide Opfer identifiziert und vielleicht sogar das Motiv für die Tat ermittelt werden können? Ein sehr spannendes Konstrukt der Autorin, die parallel dazu auch Ginas Privatleben nicht zu kurz kommen lässt, aber mit einer ebenfalls spannenden Wendung versieht.
    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und rund, die Autorin wartet mit einigen Überraschungen auf und der Bezug zum dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte ist sehr gut gelungen. Die Charaktere sind interessant und spannend gezeichnet – kurz und gut: ich habe keinerlei Kritikpunkte. Auch das Ende, bei dem ich so gewisse „Befürchtungen“ hatte, hat die Autorin sehr gut aufgelöst.
    Dieser Fall lässt sich auch wunderbar ohne den (super empfehlenswerten) ersten Teil lesen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 20.06.2019

    Als Buch bewertet

    Unbarmherzig von Inge Löhnig ist der zweite Solo-Band um Gina Angelucci, die Spezialistin für sogennante Cold Cases - ungelöste Kriminalfälle bei der Münchner Kriminalpolizei.

    Ich habe sowohl alle Bände um Kommissar Tino Dühnfort, als auch den ersten Band um Gina gelesen.

    Gina Angelucci kehrt nach der Elternzeit wieder zurück an ihren Arbeitsplatz und Tino übernimmt die Rolle des Hausmannes. Schon an ihrem ersten Arbeitstag entdeckt Ella, eine Spaziergängerin auf einem Kiesabladeplatz Knochen die zu einem bzw zwei menschlichen Skeletten gehören. Nach der Untersuchung steht fest, diese Knochen wurden schon vor 80 Jahren verscharrt. Doch der Fundort ist nicht gleichzeitig der Tatort. Schnell kommen Fragen auf, wo war der wirkliche Ablageort, um wen handelt es sich ,was hat die Familie des ehemaligen Bürgermeisters zu verbergen? Ella gehört zu einem Teil dieser Familie. Entgegen der Meinung ihres Chefes, der den Fall zu den Akten legen möchten, findet Gina gute Gründe um zu ermitteln und schreckt auch nicht vor der Zusammenarbeit mit der Presse zurück um ihr Ziel zu erreichen.

    Inge Löhnig versteht es gekonnt die historischen Hintergründe vom 2. Weltkrieg, den Zwangsarbeitern und die Gegenwart miteinander zu verbinden. Wie auch bei den Vorgängerbänden gefällt mir das Team und der Chef um Gina mir ausgesprochen gut.

    Unbarmherzig ist ein solider Krimi im gewohnten Löhnig Stil und für kurzweilige Lesestunden geeignet.

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  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana E., 13.06.2019

    Als Buch bewertet

    Inge Löhnig – Unbarmherzig

    Eigentlich wollte Ella nur den Kopf frei bekommen, in dem der Verlust ihres Ehemannes und Geldsorgen schwirren, als sie zufällig bei einer Radtour über menschliche Knochen in einer Kiesgrube stolpert. Noch kann Ella nicht ahnen, dass sie damit eine Reihe Ereignisse in Gang setzt, die vor über 70 Jahren ihren Anfang nahmen.
    Gina hat nach der Babypause wieder ihren ersten Tag in der Abteilung „Ungeklärte Altfälle“. Während sie viel lieber den Knochenfund in der Kiesgrube bearbeiten möchte, werden ihr andere Fälle zugeteilt. Als sich allerdings die Presse darauf einschiesst, dass keine Ermittlungen aufgenommen wurden, erhält Gina und ihr Kollege Holger den Fall doch noch. Allerdings werden ihr von höchster Stelle Steine in den Weg gelegt und die Puzzleteile müssen mühsam zusammen gesucht werden.
    Während Gina sich um die Ermittlungsarbeit kümmert, kümmert sich ihr Ehemann Tino um die gemeinsame Tochter Chiara, denn nun ist er in der Elternzeit. Als ihnen auffällt, dass sie von einer Frau verfolgt werden, wendet sich Tino an seine Kollegen bei der Polizei. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen?

    Ich kenne bereits ein paar Bücher der Autorin und war auf ihr neuestes Werk neugierig, da mir die Leseprobe gut gefallen hat.
    Der Schreibstil ist modern, die Erzählart überwiegend flüssig aber oft sehr detailliert, die Kapitel sind angenehm kurz. Der Kriminalroman baut schnell die Spannung auf, die aber leider nicht durchgängig gehalten wird. Immer wieder gibt es kleinere Wiederholungen der Handlung oder Situationen (Es wurde sehr oft wiederholt, dass Ella ihren Mann liebt und vermisst, ebenso wurde immer wieder die Fehde der Familie Anger und Schattenhofer angesprochen, auch das Gina gegen Windmühlen kämpfen muss, weil ihr Steine bei den Ermittlungen in den Weg geworfen werden,...), oder ausschweifende, detaillierte Beschreibungen der Handlung, die dann leider meinen Lesefluss etwas gestört haben und die Spannung abfallen liessen. Ebenso werden einige Handlungsstränge eröffnet, die sich hinterher verlaufen, wahrscheinlich um den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Ebenso bleiben einige Fragen ungeklärt oder bereiten vielleicht schon auf den nächsten Roman vor.

    Nicht falsch verstehen, „Unbarmherzig“ ist ein solider Krimi, der fesseln kann, aber mir persönlich war er streckenweise etwas zu langatmig, dazu kam die politische Seite, die zwar interessant ist, aber dennoch gefühlt in jedem dritten Krimi verarbeitet wird.
    Es gab einige Überraschungen, es gab Irrwege und der Fokus liegt eigentlich auf einem Familiendrama, das noch bis heute andauert. Ein Hauptaugenmerk liegt auf das Jahr 1944, mitten in Kriegszeiten, wo die Zwangsarbeiterin Kairi lebt und arbeitet. Das auch hier natürlich das Augenmerk auf die politische Situation liegt, war zu erwarten. Auch in der Gegenwart wird die „rechte Gesinnung“ etwas vordergründig behandelt, was dazu führt, das Gina angefeindet oder sogar in ihren Ermittlungen behindert wird.
    Die Charaktere wurden detailliert und facettenreich beschrieben. Ich konnte mir sämtliche Figuren gut vorstellen, aber bis auf Tino, den ich bereits aus anderen Büchern kenne und den ich immer noch sympathisch und authentisch finde, konnte mich nur noch Gina von sich überzeugen, die tough und klug an die Arbeit geht, aber ihrem Mann scheinbar nur wenig zu traut. Wirklich sympathisch ist sie mir nicht geworden, aber sie ist eine Frau mit Charakter und als Polizistin beweist sie Wille, Mut und Schlagfertigkeit.
    Holger, der in diesem Buch kaum präsent war, ist zwar ein Sympathieträger, aber er kam meiner Meinung diesmal viel zu kurz.
    Die Streitigkeiten zwischen der Familie Anger und Schattenhofer zieht sich über Jahrzehnte hinweg und machen einen Grossteil des Buches aus, auch hier gibt es ständige Wiederholungen der Twistigkeiten und natürlich fing alles mal mit einem Mann an, was aber eher nebensächlich ist.

    Die Handlungsorte sind gut beschrieben, wirken anschaulich und ich konnte mir Altbruck, die Tatorte und die Umgebung sehr gut vorstellen.

    Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber manchmal stimmt die Chemie zwischen Leser und Buch nicht so ganz. Das heisst aber nicht, dass das Buch schlecht ist, es hat einen guten Unterhaltungswert und wer Bücher mit Schwerpunkt auf historische Begebenheiten gut findet, wird auch diesen Krimi gerne lesen.

    Das Cover ist genretypisch, der See hat jetzt nicht wirklich etwas mit dem Inhalt zu tun, ist aber ein Blickfang.

    Fazit: solider Krimi, der mich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut unterhalten konnte. 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    ele, 13.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Unbarmherzig, Kriminalroman von Inge Löhnig, 384 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
    Gina Angelucci ermittelt in ihrem zweiten Fall.
    Die Kommissarin Gina Angelucci ist nach ihrer Elternzeit wieder ins Kommissariat „Cold Cases“ für ungeklärte Altfälle, K12 zurückgekehrt. Dort gibt es jede Menge zu tun, doch Skelettfunde in Altbruck etwas nördlich von München lassen sie nicht los. Gegen den Widerstand des Oberstaatsanwalts beginnt sie zu ermitteln. Die erste Spur führt in das neu ausgewiesene Gewerbegebiet der Gemeinde, wo sich zur Zeit des Nationalsozialismus eine Munitionsfabrik befand. Das männliche Skelett scheint zu einem jungen Mann zu gehören der aus der Nähe kam und in den letzten Kriegsmonaten verschwunden ist, das weibliche Opfer jedoch, welches aus dem Baltikum zu stammen scheint, gibt Rätsel auf. Könnte es sich um die sterblichen Überreste einer jungen Lettin handeln die zeitgleich mit dem jungen Mann verschwunden ist? Gina will es sich zur Aufgabe machen, den Toten ihre Identität wieder zu geben. Doch nicht alle Bewohner des Dorfes sind an einer Lösung des Falls interessiert.
    Schon im Prolog ist der Leser dabei als ein Liebespaar erschossen wird, die Spannung setzt also unmittelbar bei Beginn des Buches ein. 51 Kapitel in angenehmer Länge, lebhafte Dialoge, zum Teil im Dialekt, was mir besondere Freude machte, bildhafter Schreibstil und hervorragend gezeichnete Charaktere waren der Grund, warum ich sofort in Lesefluss kam und ungern die Lektüre unterbrach. Bis der Fall geklärt und der letzte Satz gelesen war fiel es mir schwer, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Die Autorin verwendete die auktoriale Erzählweise, der Leser ist also immer nah am Geschehen und etwas besser informiert als die ermittelnden Beamten. Es handelt sich um einen Plot in zwei Zeitebenen, zum einen kursiv geschrieben und somit deutlich hervorgehoben, der Rückblick ins Jahr 1944, als Tagebucheintrag der Lettin Kairi. Zum anderen die Gegenwart, die die Ermittlungsarbeit und das nicht minder aufregende Privatleben der Kommissarin aufzeigt. Gleichzeitig wird auch ein langjähriges Eifersuchtsdrama, und eine daraus resultierende, mir sehr zu Herzen gehende, Familienfehde erzählt. Löhnig hat mich mit diesem atmosphärisch dichten Kriminalroman hervorragend unterhalten, obwohl ich den Vorgängerband nicht gelesen habe hatte ich keinerlei Mühe der Geschichte zu folgen. Besonders anrührend fand ich die Bestrebungen der Protagonistin, den Familien der Opfer, nach so vielen Jahren noch die Gewissheit über das Schicksal ihrer Lieben zu geben. Das wurde auch im Buch zu einem zufriedenstellenden Abschluss gebracht. Die Charaktere sind gut gelungen. Gina war natürlich meine Lieblingsfigur, eine gute Polizistin und Mutter. Den beiden verfeindeten Cousinen Lisbeth und Toni gehörte meine Sympathie, wie auch der jungen Zwangsarbeiterin Kairi. Ihre Notizen im Tagebuch haben mich zu Tränen gerührt. Inge Löhnig gibt allen Figuren ihre Geschichte, selbst den eher unbedeutenden. Ein überaus ergreifender Plot aus der Nazi-Zeit und die Spannung aus den gegenwärtigen Ermittlungen ,dazu der private Stalker-Fall. Ich bin begeistert und der Vorgängerband steht nun ganz oben auf meiner Leseliste.
    Ich hoffe, dass es noch weitere Gelegenheiten gibt, Gina Angelucci, ihre sympathische Familie und die tüchtigen Kollegen, bei weiteren Fällen zu begegnen. Eine absolute Leseempfehlung für die Fans von Inge Löhnig. Ein mitreissender Krimi, der alles hat, was eine fesselnde Geschichte braucht, deshalb von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 04.06.2019

    Als Buch bewertet

    Die Sünden der Vergangenheit

    Endlich ist er da , der zweite Cold Case , für meine Lieblings Kommissarin Gina Angelucci . Lange hat es gedauert, aber das Warten hat sich für mich gelohnt !

    Gina Angelucci, ist Spezialistin für die Cold Cases der Münchner Kripo. Ihre Elternzeit ist vorbei und vor kurzem ist sie in den Dienst zurückgekehrt.
    Ehemann und Kollege Tino Dühnfort betreut die kleine Tochter und freut sich auf seinen Teil der Elternzeit mit Chiara .
    Kaum das Gina wieder im aktiven Dienst ist , werden im idyllischen Dorf Altenbruck , auf der Kies -Ablagefläche die menschlichen Knochen zweiter Leichen gefunden , die wohl vor mehreren Jahrzehnten dort verscharrt worden sind. Trotz heftiger Gegenwehr ihres Chefs übernimmt Gina den Cold Case und setzt alles daran die Identität der Opfer festzustellen und die Morde aufzuklären .
    Schon bald steht fest , das ein Opfer weiblich ist und aus dem Baltikum stammt, während das andere Opfer ein Mann war , der aus der Gegend von Altenbruck stammte .
    Nach einiger Recherche ist klar , das beide Opfer mit der ehemaligen Munitionsfabrik "Muna" in Zusammenhang standen .
    Gehörten die Toten zu den ca. 2000 Zwangsarbeiter , die dort während des Krieges für die Nazis arbeiten mussten ? Wieso wurden ihre Leichen ausserhalb des Arbeitslager verscharrt ?
    Ginas Chef würde den Fall am liebsten "unter dem Tisch kehren" .
    Zu brisant , was eventuell von dem einen oder anderen Dorfbewohner durch die Recherche aufgewirbelt und ans Licht kommen könnte .
    Doch Gina hat sich längst entschieden den Fall restlos aufzuklären und ist dem Täter auf der Spur. Während sie mit Kollege Holger in der braunen Dorf - Vergangenheit nach einem Mörder sucht, versucht jemand das private Glück von Gina und Timo zu zerstören .

    Inge Löhnig ist für mich schon lange eine der besten Krimiautoren , die wir haben . Seit ich ihren ersten Dühnfort Krimi gelesen habe , bin ich ein grosser Fan der Autorin und ihrer vielschichtigen , spannenden und niveauvollen Krimiserien . Auch ihrer tollen Romane , die sie unter dem Namen Ellen Sandberg schreibt , habe ich mit grosser Begeisterung gelesen .
    Ginas zweiter Fall hat es in sich und bedient gleichzeitig das Krimi, so wie auch das historische Genre . Für mich das perfekte Buch , da ich beides liebe !
    Ganz geschickt und spannend erzählt , führt uns die Geschichte der gefundenen Knochen in die historische Vergangenheit , direkt hin zu den Zwangsarbeitern des NS Regime, in das Arbeitslager einer Munitionsfabrik. In ständigen Perspektivenwechsel erzählen die Protagonisten des historischen Cold Case eine spannende , aber auch sehr berührende Geschichte .
    In der Gegenwart hat Gina Angelucci alle Hände voll zu tun um die Spuren der Vergangenheit richtig zu analysieren und zusammen mit Tino , ihre Familie zu beschützen .

    Ein toller Krimi auf zwei Zeitebenen, der mich wie alles aus der Feder von Inge Löhnig, das ich bisher gelesen habe, bestens unterhalten hat .


    Sehr gerne vergebe ich
    5 Sterne
    und eine ganz klare Leseempfehlung für alle die gerne spannende Krimis lesen und hier auf den niveauvollen Inhalt eines Roman nicht verzichten müssen .

    Es mir hat grossen Spass gemacht zusammen mit Gina in ihrem neuesten Cold Case zu ermitteln und einen tollen Einblick in ihr glückliches Familienleben zu bekommen.

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  • 5 Sterne

    LEXI, 30.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wer waren die Toten von Altbruck?

    Auf einem Kiesablageplatz in Altbruck werden Skelettteile zweier Personen gefunden, die vor siebzig bis achtzig Jahren ermordet wurden. Kriminalhauptkommissarin Gina Angelucci von der Münchner Mordkommission arbeitet mit ihren beiden Kollegen Thomas Wilzoch und Holger Morell in der Abteilung für ungeklärte Altfälle, sie soll diesen alten Mordfall neu aufrollen. Die Ermittlungen gestalten sich angesichts der langen Zeitspanne, die seit den Morden verstrichen ist, als schwierig. Doch Ginas Leidenschaft für ungelöste Fälle und ihr Hang zu unkonventionellen Alleingängen veranlassen sie dazu, sich über sämtliche Hindernisse hinwegzusetzen. Gina möchte mit allen Mitteln die Identität der Opfer, ihre Geschichte, das Mordmotiv, und die Person des Täters ausforschen. Oberstaatsanwalt Jochen Poschmann fühlt sich durch Politik und Presse unter Druck gesetzt und verlangt von der Kommissarin und ihren Kollegen innerhalb kürzester Zeit Ergebnisse. Doch der Mord geschah in den Wirren des Krieges, Familienangehörige und Zeitzeugen sind vermisst, verschollen oder bereits verstorben, die Spur ist längst kalt. „Die Zeit arbeitete gegen die Wahrheit und für das Vergessen“ – mit dieser Aussage möchte Gina Angelucci sich jedoch nicht abfinden, und letztendlich wird ihre Hartnäckigkeit von Erfolg gekrönt.

    Mit der vorliegenden Neuerscheinung „Unbarmherzig“ hielt ich das erste Buch von Inge Löhnig in meinen Händen. Obgleich es sich hierbei um den zweiten Fall der Reihe um die Kriminalkommissarin Gina Angelucci handelt, fand ich mich mühelos in der Geschichte zurecht. Die Autorin besitzt einen sehr flüssigen und einnehmenden Schreibstil, sie versteht es geschickt, den Leser ans Buch zu fesseln. Der brutale Mord und die interessante Ermittlungsarbeit der Kriminalbeamten bringen Spannung ins Buch, die Neugier auf die Identität des Täters wird geweckt. Rückblenden in die Vergangenheit erzählen von einer Munitionsfabrik der Nazis, in der zweitausend Kriegsgefangene, Sträflinge und Zwangsarbeiter tätig waren. Detaillierte Orts- und Zeitangaben ermöglichen eine gute Orientierung im steten Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Fokus ist auf die Protagonistin Gina Angelucci, ihre Kollegen, und ihre Familie gerichtet. Im Erzählstrang, der sich mit der Vergangenheit befasst, spielt eine junge Zwangsarbeiterin aus Riga namens Kairi Naujokate die Hauptrolle. Ihre Verschleppung, die beschwerliche Reise zur Heeresmunitionsanstalt und ihr hartes, entbehrungsreiches Leben in Altbruck werden dem Leser überzeugend nahegebracht. Inge Löhnig stellt ihren Protagonisten zahlreiche Nebenfiguren zur Seite und streut darüber hinaus einige Verdachtsmomente. Auch dem Privatleben von Gina Angelucci wird grosse Aufmerksamkeit zuteil, der Kommissarin und ihrer Familie droht Gefahr aus völlig unerwarteter Richtung. Ich empfand sowohl die Charakterzeichnung der handelnden Personen, als auch die Darstellung ihrer Konflikte als äusserst gelungen.

    FAZIT: „Unbarmherzig“ war mein erstes, aber mit Sicherheit nicht das letzte Buch dieser Autorin. Der vorliegende Krimi hat mir sehr gut gefallen. Inge Löhnig bereitete mir mit ihrem Schreibstil, der spannenden Handlung und überzeugenden Charakteren grosses Lesevergnügen und ich freue mich bereits auf weitere Bände dieser Reihe.

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  • 5 Sterne

    Anja R., 31.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Spannende Cold-Case-Ermittlungen
    In einem recht idyllischen Dorf werden menschliche Knochen entdeckt, die offensichtlich bereits vor Jahrzehnten verscharrt wurden. Dieser Fund weckt das Interesse von Gina Angelucci, die gerade aus der Elternzeit zurückkehrt und ihren Dienst in der Cold-Case-Abteilung der Münchner Kriminalpolizei wieder antritt. Zunächst scheint es aussichtslos, die Identität der Toten und die Umstände ihres Todes zu entschlüsseln. Doch Gina Angelucci gibt nicht auf. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs....

    "Unbarmherzig" ist nach "Gedenke mein" der zweite Band der Dühnfort-Reihe, in dem Kommissar Konstantin Dünforts Frau, Gina Angelucci, im Zentrum der Handlung steht und die Ermittlungen führt. Auf ein Wiedersehen mit Tino Dühnfort darf man sich aber dennoch freuen, da er natürlich im privaten Handlungsstrang eine grosse Rolle spielt und sich die beiden über den Fall austauschen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie unabhängig voneinander lesen. Dem aktuellen Geschehen kann man auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen, und der Weiterentwicklung der Charaktere, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge.

    Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos, denn Inge Löhnig versteht es wieder hervorragend, das Interesse am Fall und seinen Hintergründen zu wecken. In einem kurzen Rückblick in die Vergangenheit beobachtet man, was an dem Tag geschah, an dem die beiden Menschen, deren Knochen im aktuellen Fall gefunden werden, ihr Leben verloren. Dabei wird nicht zu viel verraten, sodass man gemeinsam mit Gina Angelucci auf Spurensuche gehen, und dabei eigene Überlegungen anstellen kann.

    Das Rätsel um die beiden Toten ist nicht so leicht zu durchschauen. Inge Löhnig legt Spuren aus, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Allerdings ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und deshalb muss man die eigenen Überlegungen oft überdenken und neu ansetzen. Dadurch bleibt die früh aufgebaute Spannung durchgehend erhalten. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und ausserdem gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Handlungsorte und Protagonisten werden dabei so lebendig beschrieben, dass man mühelos ins Geschehen eintauchen und die Nachforschungen geniessen kann.

    Die rätselhaften Ermittlungen, die in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückführen, sorgen allerdings nicht alleine für Spannung. Auch im Privatleben von Gina Angelucci und Tino Dühnfort stellt sich recht früh eine bedrohliche Atmosphäre ein. Eine unbekannte Frau beobachtet Gina, Tino und die kleine Tochter. Die beiden erfahrenen Ermittler haben kein gutes Gefühl dabei. Dieser Handlungsstrang sorgt für zusätzliche Spannung.

    Ich habe bisher alle Bände der Reihe mit grosser Begeisterung gelesen und auch bei diesen Ermittlungen wurde ich nicht enttäuscht. Denn der alte Fall war äusserst interessant, die Charaktere lebendig und die aktuellen Ereignisse im privaten Bereich sorgten für zusätzliche Spannung. Ich bin hier voll auf meine Kosten gekommen und habe das Buch beinahe in einem Rutsch verschlungen.

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  • 5 Sterne

    Gaby H., 08.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein spannender Blick zurück...

    Zwei Jahre Elternzeit , die sie mit ihrer kleinen Tochter Chiara verbracht hat, sind für Gina Angelucci vorbei. Nur bleibt ihr Mann Kommissar Konstantin „Tino“ Dühnfort zuhause und probiert sich an Hausarbeit und Vaterpflichten aus. Gina kehrt an ihren alten Arbeitsplatz zu den ungelösten Fällen bei der Münchner Kripo zurück. Als in dem kleinen Dort Altbruck nördlich von München menschliche Knochen gefunden werden, erwacht ihr Ehrgeiz und sie will den Toten einen Namen und den Angehörigen Klarheit über ihre Vermissten geben.


    Dies ist der zweite Fall, in dem sich Inge Löhnig der Partnerin meines Lieblingsermittlers gewidmet hat. Ich habe Gina, als ich sie kennengelernt habe, sofort ins Herz geschlossen und habe mich sehr gefreut, hier mit ihr auf Ermittlungstour gehen zu dürfen. Trotz aller Widerstände gelingt es der beharrlichen und ehrgeizigen Ermittlerin den gefundenen Knochen ein „Gesicht“ und einen Namen zu geben. Die Angehörigen haben nun endlich Gewissheit über den Verbleib ihrer Liebsten.

    Auf zwei Zeitebenen, einmal im Hier und jetzt, einmal 1944 kurz vor Kriegsende – diese Kapitel sind in kursiv dargestellt - bei den Zwangsarbeitern einer Munitionsfabrik im Norden von München, begegne ich in dem kleinen Ort Altbruck Menschen, die bis heute ihre nationalistische Gesinnung nicht abgelegt haben. Gekonnt verwebt die Autorin ihre sehr guten Recherchen zu Zwangsrekrutierungen von osteuropäischen Arbeitskräften mit den Problemen zweier heute noch zerstrittenen Familien. Sehr berührt hat mich Ginas Besuch in Lettland. Aber dazu will ich hier nicht mehr verraten.

    In diesem Krimi geht es sehr ruhig zu, was aber nicht heisst, dass er nicht spannend ist. Ich fand es sehr spannend zu lesen, was die Gerichtsmedizin aus über 90 Jahre alten Knochen alles heraus finden kann. Ich fand es spannend zu lesen, wie Gina ein kleines Puzzlestückchen nach dem anderen findet und die Teile dann auch noch richtig zusammen setzen kann. Die Spannung ist hintergründig immer präsent und hat mich festgehalten.

    Die Menschen, die hier mitspielen, haben teilweise noch Erinnerungen an die damalige Zeit, sperren diese aber in sich ein. Sie wirken durch ihre Gefühle und Gedanken, die hier sehr klar beschrieben werden, menschlich, nahbar und ich kann mich gut in sie hinein versetzen.
    Gina und Tino haben aber auch ihre privaten Probleme. Hier hin Form einer Stalkerin, die das Glück der Beiden bedroht. Und dann ist da die Frage: soll Chiara in die Kinderkrippe oder soll man sie selbst betreuen bis sie in den Kindergarten kommt. Der fast normale Alltag eines jungen Elternpaares mit einer kleinen behinderten Tochter.

    Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann er auch ohne Kenntnis des Vorgängerbuches gelesen werden. Es macht nur noch mehr Spass, wenn man einige der Protagonisten schon kennt und ihren Weg bis hierher verfolgt hat.

    Inge Löhnig hat mir mal wieder einen Krimi vorgelegt, bei dem es schwer ist, das Buch aus der Hand zu legen. Spannend, sehr gut recherchiert, interessant, unterhaltsam – genau so wie ich mir eine gute Geschichte vorstelle. Meine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    PeLi, 11.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Unbarmherzig" ist der zweite Kriminalroman von Inge Löhnig, in dem nicht Tino Dühnfort ermittelt, sondern seine Frau Gina Angelucci. Während Tino sich nun um die gemeinsame Tochter Chiara kümmert, kehrt Gina nach ihrer Elternzeit gerade wieder an ihren Arbeitsplatz bei der Münchner Kripo zurück. Dort bearbeitet sie , zusammen mit ihren beiden Kollegen Holger und Thomas, ungelöste Altfälle. Kurz vor ihrem Arbeitsbeginn erfährt sie von einem Knochenfund auf einer Baustelle in dem kleinen Ort Altbruck. Offenbar liegen diese Knochen dort schon seit mindestens 70 Jahren und Ginas Interesse, herauszufinden, wer die unbekannten Toten sind, bei denen es sich um eine Frau und einen Mann, handelt, ist sofort geweckt, denn leider weiss sie aus eigener Erfahrung, wie belastend es für Angehörige ist, wenn ein nahestehender Mensch einfach verschwindet , ohne dass man je erfährt, wo derjenige ist und was mit ihm passiert ist.

    Doch ihr Chef und einige andere einflussreiche Männer sind gar nicht begeistert über ihr Interesse an diesem Fall, denn die Toten stammen aus einer Zeit, in der es in dem Ort Altbruck eine Heeresmunitionsanstalt gab, in der hauptsächlich Zwangsarbeiter eingesetzt wurden und diesen wenig rühmlichen Teil der Altbrucker Vergangenheit möchte man nicht so gerne wieder ans Licht zerren. Doch auch die Presse hat inzwischen Wind bekommen von diesem brisanten Fund und das ist Glück für Gina, denn nun darf sie mit ihren Kollegen doch den Fall untersuchen. Und tatsächlich gelingt es ihr sogar, die Identität der beiden Toten , die schon so lange dort verscharrt waren, aufzudecken und je tiefer sie und ihre Kollegen durch ihre Recherchen in die Vergangenheit eintauchen, umso ungeheuerlichere Dinge aus dieser Zeit gegen Ende des zweiten Weltkriegs kommen ans Licht.

    Und nicht nur dieser Fall beschäftigt Gina sehr, sondern sie und Tino müssen sich auch noch mit beängstigenden Vorkommnissen in ihrem Privatleben auseinandersetzen, die immer mehr zur Bedrohung ihrer kleinen glücklichen Familie werden.

    Es war sehr interessant, in diese Geschichte einzutauchen, aber teilweise auch sehr deprimierend, zu lesen, wie mit den Zwangsarbeitern umgegangen wurde und dass ganze Familien gewaltsam auseinandergerissen wurden. Besonders gut haben mir trotzdem die Kapitel gefallen, in denen das Opfer selbst zu Wort kam, in Form ihrer Tagebücher. Inge Löhnig ist es wunderbar einfühlsam gelungen, die Gedanken und Ängste des Opfers in ihren letzten Wochen und Monaten wiederzugeben. Auch ist es sehr angenehm, dass die Hauptprotagonisten in Inge Löhnigs Büchern mir sehr sympathisch sind, denn ich mag es gar nicht, Kriminalromane zu lesen, in denen die Ermittler fast mehr "Dreck am Stecken" haben als die Verbrecher, die sie suchen.

    Ein sehr gutes Buch mit einem überzeugendem Ende, deshalb von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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