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  • 5 Sterne

    11 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gesine R., 18.08.2015

    Als Buch bewertet

    "Idee is immer jut!"
    Ein kleiner Tischtennisball sorgt für Streit in einem Berliner Klassenzimmer – und setzt eine Lawine ins Rollen! Angeblich hat ein kleiner Zweitklässler aus Gambia den Ball verschleppt und damit seine Mitschüler verärgert. Zeit für eine „Weltoffene Woche“, wie der engagierte Rektor findet!

    Jeder Schüler mit „Migrationshintergrund“ soll ein Kulturgut aus seiner Heimat mit in die Schule bringen und präsentieren. Damit soll in der Vorweihnachtszeit für mehr Toleranz geworben werden.

    Vater Sung hat ein Problem: was soll er seinem kleinen Sohn Minh als vietnamesisches Kulturgut mitgeben? Er ist selbst in Berlin geboren und aufgewachsen, auch in seinem Asia-Laden gibt es nichts „typisch Vietnamesisches“. Doch Oma Hien weiss Rat - sie kramt eine uralte Schachtel hervor, worin sie eine ganz besondere Puppe aufbewahrt: eine vietnamesische Wassermarionette, bunt bemalt und faszinierend geheimnisvoll. Oma Hien legt eine spannende Darbietung mit ihrer Puppe hin, und Minh ist der Star des Tages. Wenig später wollen alle Kinder eine solche Puppe. Eine findige Lehrerin treibt einen verbitterten Händler auf, der ihr das wasserfeste Spezialholz für Puppenrohlinge beschafft, und der von ihrer Begeisterung angesteckt wird. Überhaupt werden nach und nach immer mehr „Prenzlberger“ mit unterschiedlichsten Nationalitäten infiziert: vietnamesische Reisstrohhüte schützen vor der Sommersonne, vietnamesisches Essen und Coffee-to-go werden hip, und ein feines Netz fragiler Bambusbrücken verbindet über Nacht Häuser und Menschen. Vietnamesische Literatur boomt ebenso wie Sprachkurse. Ein Highlight der besonderen Art bahnt sich an, als alle sich zusammenschliessen, um der Berliner Bürokratie ein Schnippchen zu schlagen…

    Die Autorin Karin Kalisa wurde 1965 geboren, lebte zeitweise in Hamburg, Tokio, Wien – und seit einigen Jahren im Ostteil Berlins. Sie versteht sich sowohl als Literatin als auch als Wissenschaftlerin, die sich mit dem asiatischen Denken, der Sprache und der Geschichte beschäftigt. Sungs Laden ist ihr erster Roman.

    Dies gleich vorweg: dieser Roman hat mich total fasziniert und begeistert! Karin Kalisa versteht es meisterhaft, verschiedene Ebenen miteinander zu verknüpfen, ohne dass ein Dickicht entsteht. Das Erzählgewebe ist federleicht, eine kleine Geschichte führt zur nächsten, auch die grosse Weltgeschichte findet ihren Platz, ohne dass man sich belehrt fühlt. Wir erfahren einiges über Vietnam – die Sprache, die Bräuche, die historischen Hintergründe und Parallelen zu Deutschland – schliesslich sind beide Länder „wiedervereinigt“. Die Beschäftigung mit der fremden Kultur fasziniert die Berliner im Roman – und führt zu einigen Veränderungen, die jeden bereichern, der sich darauf einlässt. Am Ende kann sich keiner dem Zauber der Wasserpuppen und Affenbrücken entziehen…

    Fazit: für mich ein wunderbar tiefgründiger, vielschichtiger, poetischer und interessanter Roman, der viel zu bieten hat. Ich freue mich schon auf mehr von Karin Kalisa!

    5 von 5 Sternen – und eine Leseempfehlung!

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    ja nein
  • 2 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carmen D., 25.11.2015

    Als eBook bewertet

    Ein modernes Märchen als Integrationsbeitrag?
    Viele vietnamesische Läden gibt es inzwischen am Prenzlauer Berg und einer der Ladenbesitzer ist Sung.
    Er hat einen kleinen Gemüse und Obstladen und jede menge Ladenhüter, die aber bleiben dürfen bis sie doch mal jemand kauft. Die Läden leben von Laufkundschaft und die vietnamesischen Betreiber verdienen ganz gut, aber richtig Reich wird man mit so einem Laden nicht. Die Kinder der Vietnamesen wachsen hier auf und sprechen fast nur Deutsch und sind eigentlich integriert, aber sie bleiben doch nur unter sich!

    "Sungs Laden" kommt bei einer weltoffenen Woche in der Schule ins Gespräch und allmählich ändert sich das Verhalten der deutschen und sie gehen langsam auf die Vietnamesen zu.

    Die Idee war von Karin Kalisa ja eigentlich gut, nur mich konnte die Geschichte nicht richtig erreichen. Der Schreibstil und die inhaltliche Verarbeitung fand ich sehr holprig und manche Sätze waren so verschachtelt mit so vielen Einzelheiten, die für die Geschichte selbst nicht wichtig waren und ich diese Dinge auch nicht vermisst hätte. Die eigentliche Geschichte verzögert sich und man liest sich durch langwierige Seiten, die manchmal keinen richtigen Sinn ergaben und haben zu sehr von der wirklichen Geschichte abgelenkt. Die Charaktere selbst waren mir zu Farblos und die Protagonisten waren eigentlich nur Randfiguren, die mich mit ihrer Geschichte nicht wirklich fesseln konnte.
    Vielleicht muss man für so ein Buch in Stimmung sein, bei mir hat es trotz vieler guter Bewertungen leider nicht geklappt und ich habe es sehr langatmig empfunden und habe manchmal ganze Seiten überblättert.

    Die Story selbst hätte schon Potenzial gehabt, aber Karin Kalisa hat es leider nicht geschafft, die Geschichte so zu schreiben, das mir das Buch wirklich gefallen hätte. Aber jeder Leser ist anders.

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  • 5 Sterne

    7 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 13.04.2017

    Als eBook bewertet

    Ein modernes federleichtes Wohlfühlmärchen mit nachdenklich machenden ganz leisen Zwischentönen.

    Am Prenzlauer Berg blinzelte man in den Himmel und schaute zugleich tief in die eigene anarchische Seele, die ein bisschen Fett angesetzt hatte mit den Jahren.

    Allles fängt damit an, dass der Schuldirektor kurz vor Weihnachten mitten in den eh schon hektischen Vorbereitungen, noch schnell eine "weltoffene Woche" veranstalten soll. Der Einfachheit halber und aus Bequemlichkeit, gibt er das Thema an die Lehrerinnen und ihre Schüler mit Migrationshintergrund jeglicher Art ab, die ein "Kulturgut aus der Heimat" vorstellen sollen.

    Minh, Sungs Sohn und die zweite Generation einer vietnamesischen Einwanderfamilie, sucht Rat bei seiner Grossmutter. Die packt kuzerhand ihre geliebte Wasserspielpuppe aus und erzählt in ruhigen aber sehr eindringlichen Bildern ihre Geschichte.

    Dieser kurze Moment löst eine langsame aber schneeballartige Kettenreaktion aus. Im Mittelpunkt die vietnamesischen Ladenbesitzer im Berliner Prenzlberg und ihre Mitmenschen, die grösstenteils erst jetzt anfangen ihre Nachbarn wirklich wahrzunehmen.

    Ich bin so lange um dieses Buch herumgeschlichen.... Märchen sind nicht so mein, aus manchen Rezensionen meinte ich herauszulesen, dass es so überspitzt wird, dass es schon fast einer Persiflage gleicht (das habe ich jetzt z.B. überhaupt nicht so empfunden!). Letztendlich hat es mich dann doch gepackt, plötzlich musste ich es unbedingt haben, so dass ich noch in der Mittagspause in die Stadt gefahren bin.

    Für mich ist dieses Buch ein kleiner Schatz und ich denke, jeder, der diese leisen, aber unterschwellig erzählten kleinen Geschichten mag (wie z.B. Namiko), wird es genauso lieben, wie ich.

    Es ist ein Buch der ruhigen Töne, darauf muss man sich einlassen, um sie auch wahrzunehmen und wirken zu lassen. Mich haben sie sehr berührt, die individuellen, aber doch eigentlich so geläufigen Geschichten, jeder einzelnen Person. Warum Ly Phong aufgehört hat zu lächeln, wie verloren Sung sich auf dem vietnamesischen Markt fühlt, weil er die Sprache nicht spricht usw.

    Wenn man mag, gibt das Buch einem kleine Einblicke in die Geschichte der vietnamesischen Leiharbeiter, die damals in die DDR gekommen sind. Nicht als Geschichtsstunde, sondern auf die fernöstliche Art, federleicht gehaucht. Das ist es, was das Buch ausmacht.

    Ich wohne zwar nicht in Berlin, aber ich liebe den Prenzlberg und er ist gefühlt meine zweite Heimat. Trotzdem hatte ich mich mit der Thematik noch nie befasst, eigentlich war ich mir sogar noch nicht einmal bewusst.
    Dieses Buch macht einen Aufmerksam wieder genauer hinzuschauen, seine Mitmenschen wahrzunehmen und auch mal mit Gewohnheiten zu brechen. Und das kann in der heutigen Zeit ja nicht so verkehrt sein, oder....

    Fazit: Oberflächlich gesehen, ein schönes Wohlfühlmärchen, hinter dem sich tiefer geschaut, viele Geschichten und Schicksale verbergen.

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  • 3 Sterne

    10 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie T., 08.07.2015

    Als Buch bewertet

    So lustig wie der Klappentext ist das Buch gar nicht. Es geht um Vietnamesen in Berlin und wie diese dort hinkamen. Es wird betrachtet, wie Vietnamesen im Ostberlin zu DDR Zeiten arbeiten und leben mussten und wie die Regierung mit diesen Billiglöhnern umging. Die meisten sind dann nach der Wende geblieben und machten sich selbständig, was vielen Ost- und Westdeutschen mit deren Kultur und Läden entgegen kam. Erzählt wird dabei die Geschichte einer Familie und ihrer Entwicklung. Buch mit Hintergrund zum Nachdenken. Da es nur 250 Seiten sind hat man das Buch an einem Nachmittag locker gelesen.

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