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  • 5 Sterne

    17 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 26.01.2024

    Als Buch bewertet

    Elli und Käthe sowie Margot aus Aachen, die die Ferien stets mit ihren Eltern im Rurtal in der Eifel verbrachte, sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Zusammen mit ihnen kann Elli sie selbst sein und schämt sich nicht für ihre Behinderung, die ihr den grässlichen Spitznamen "Hinkemädchen" eingebracht hat.
    Doch dunkle Zeiten ziehen auf, als die Nationalsozialisten an die Macht kommen und die Gesetze vor allem für die jüdische Bevölkerung verschärfen und die übrigen Menschen mit ihrem unmenschlichen Gedankengut indoktrinieren.
    Elli muss fassungslos zusehen, wie ihre Freundin Käthe sich der Frauenschaft anschliesst und sie sich immer weiter entfremden, wie Margot und ihre Familie zwangsenteignet wird und schon bald in Lebensgefahr zu schweben scheint.
    Sie entwickelt daraufhin einen stoischen Mut, möchte die Dinge nicht einfach nur so hinnehmen und findet in Hans einen verlässlichen Freund an ihrer Seite, in dessen Gegenwart ihr Herz höher schlägt. Doch die Liebe zu ihm scheint keine Zukunft zu haben, ist er doch längst einer anderen Frau aus dem Dorf versprochen.

    Die Geschichte beginnt mit einem Prolog im Jahr 1933, als die Welt für die drei Freundinnen noch in Ordnung ist. Fünf Jahre später setzt die Geschichte an und die Stimmung ist eine ganz andere. Von einer unbeschwerten Fröhlichkeit ist nichts mehr zu spüren.
    Der Roman ist aus der Perspektive der nun 20-jährigen Elli geschildert, die ihre besten Freundinnen an die Nationalsozialisten zu verlieren droht - Käthe, die sich der Ideologie beugt und in der NS-Frauenschaft aufgeht und Margot, die als Jüdin immer mehr unter den sich verschärfenden Gesetzen zu leiden hat.
    Elli, die eingangs mit ihrer Behinderung hadert und sich minderwertig und unnütz fühlt, entwickelt eine stoische Zivilcourage und hat sich fest vorgenommen, Margot und ihrer Familie zu helfen. Dabei geht sie jedes Risiko ein, ist mit ihrem Stolz und Wagemut sogar bereit, auf ihre Liebe zu verzichten.

    Der Roman versetzt die/ den LeserIn anschaulich in ein fiktives Dorf in der Eifel unweit der Grenze zu Belgien. Das Alltagsleben im Dorf, wo man abgelegen nicht alle Repressalien des Regimes mitbekommen kann oder möchte, fängt den Zeitgeist ein und macht die Charaktere nahbar. Das Leben auf dem Hof ist beschwerlich und für die Halbwaise Elli von Armut geprägt. Das hindert sie jedoch nicht daran, anderen selbstlos zu helfen. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und findet über ihre Mutter, eine tüchtige Hebamme, heraus, wie sie noch mehr helfen kann.

    "Sturmmädchen" ist eine fiktive Geschichte, die als historischer Roman jedoch einen wahren Hintergrund hat und von der düsteren Zeit zu Beginn und unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erzählt. Neben all dem Leid, das ungeschönt geschildert wird, ist es eine Geschichte, die zeigt, dass es in dieser dunklen Zeit auch hilfsbereite und selbstlose Menschen gab, die kein Risiko scheuten, um Schwächeren zu helfen. Es ist ein dramatisch und empathisch geschriebener Roman, der Emotionen weckt, traurig und wütend macht und dabei beweist, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen und Verantwortung zu übernehmen und damit vorbildhaft für alle Zeiten ist. "Sturmmädchen" ist nicht nur dramatisch, sondern durch die ungewissen Schicksale und geheimen Machenschaften darüber hinaus spannend. Das Ende ist hoffnungsvoll und versöhnlich und bietet sogar Potenzial für eine Fortsetzung.
    "Sturmmädchen" macht Geschichte lebendig und ist nach "Trümmermädchen" und "Findelmädchen" erneut ein empathischer Roman gegen das Vergessen.

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  • 5 Sterne

    13 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    maraAngel2107, 23.01.2024

    Als eBook bewertet

    Die junge Frau auf dem Cover strahlt eine Verlorenheit aus, Traurigkeit und irgendwie auch Resignation, die Farben sind sehr gut aufeinander abgestimmt, der Hintergrund mit hervorgehobenem Kirchturm der Stadt und dem See im Vordergrund. Ein wenig Düsternis, was jedoch absolut zum Roman passt.

    Durch einen leichten Schreibstil findet der Leser sehr schnell in die Geschichte und die Geschehnisse hinein. Eine innige Freundschaft, die durch die Grausamkeiten und Missständen zu zerbrechen droht. Ein Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht und sehr gut erzählt und umgesetzt ist, wenn auch frei erfunden. Das Buch ist von der ersten Seite an unglaublich spannend und man kann es kaum aus der Hand legen, wenn auch eine sehr heftige Nazi- und Vorkriegszeit hier erzählt und beschrieben wird, die Judenverfolgung und Vernichtung, die Misshandlung von unschuldigen Menschen, es ist teilweise sehr dramatisch und sehr heftig erzählt. Allerdings auch so detailgetreu, das man jede/n einzelne/n Protagonist*in klar vor Augen hat, mit ihnen leidet und auch die wenigen schönen Momente hautnah erleben darf. Wieviel Miteinander in dieser Zeit trotz allem möglich war und wieviel Gefahren sich die einzelnen Menschen ausgesetzt haben, um zu helfen, um ihr eigenes Gewissen frei zu halten und nicht weg zu sehen. Eine mutige junge Frau schreitet hier voran und zeigt mehr Stärke und Kraft als ihr zugetraut wird. Ich fühlte mich ihr sehr nahe und konnte sehr gut nachvollziehen, warum sie viele Dinge gesagt, getan oder auch verweigert hat. Man spürt die Emotionen zwischen den Zeilen und am Ende gab es eine wundervolle Wendung in einer Situation und mir kamen tatsächlich sogar die Tränen. Cover, Erzählung & Protagonisten wunderbar in Einklang gebracht!

    Ein wundervolles Buch über eine schreckliche Zeit sehr gut an die Leserschaft weiter gegeben. Dieses Buch hat meine Seele und mein Herz berührt und mich sehr zum nachdenken gebracht über die damalige Zeit, über das Leben und die Menschen, ein Vergleich zu heute lässt mich erschreckt feststellen, das viele Situationen vielleicht anders, jedoch vom Verhalten der Menschen her, oftmals nicht viel von den damaligen Verhältnissen abweichen.

    5 von 5 Sternen absolut verdient und eine klare Leseempfehlung von mir für jedermann.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid R., 03.02.2024

    Als Buch bewertet

    Inhalt: Im Jahr1933 ist die Welt der drei besten Freundinnen Elli, Käthe und Margot noch in Ordnung. Sie verbringen gerne die Freizeit miteinander, am liebsten am Ufer des Perlenbachs. Elli hat aufgrund einer Erkrankung im Kleinkindalter die Verkürzung eines Beines zurückbehalten und wird deswegen von den Dorfbewohnern als „das Hinkemädchen“ gehänselt. Sie ist glücklich, dass ihre beiden Freundinnen über ihre Behinderung einfach hinwegsehen und ihr bei Bedarf hilfreich zur Seite stehen. Käthe, aus ärmsten und brutalen Familienverhältnissen stammend, ist wie ein Fels in der Brandung für sie und Margot, eine unbekümmerte herzliche Jüdin, bringt sie oft zum Lachen. „Eine für alle und alle für eine“ ist ihr gemeinsames Versprechen. Doch nur wenige Jahre später ändert sich Käthes Einstellung und die Familie von Margot muss um ihr Leben fürchten – der Nationalsozialismus hat das Dorf Monschau und die Stadt Aachen fest im Griff …
    Der Klappentext und das wunderschöne Cover haben sofort mein Interesse an diesem Buch geweckt. In fünfunddreissig Kapitel wird über die Freundschaft der drei Mädchen Elli, Käthe und Margot in einer dunklen Zeit, erzählt. Der Schreibstil der Autorin Lilly Bernstein ist so spannend, bildhaft und berührend, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Immer wollte ich wissen, wie es weiter geht und ob eine solch eingeschworene Freundschaft in diesen schweren Zeiten Bestand hat. Alle Charaktere wurden so authentisch gezeichnet, dass ich mir die Personen sehr gut vorstellen konnte und mein Kopfkino auf Hochtouren lief. Wie habe ich mit allen mitgefiebert und mitgezittert. Die Protagonistin Elli ist ein warmherziger Mensch, der mir aufgrund seiner Beinbehinderung sehr leidtat. Ich denke, dass sie als kleines Kind an Kinderlähmung litt. Aber meine Hochachtung und Bewunderung gilt Ellis Mutter Alma. Sie ist eine aufopferungsvolle und liebevolle Frau, die als Hebamme und vor allem als Mensch helfen und beschützen möchte. Mich hat das Buch sehr berührt und von Anfang an in seinen Bann gezogen. Manche Kapitel waren sehr traurig. Nach dem „Findelmädchen“ ist dies nun das zweite Buch der Autorin, das ich mit Freude gelesen habe und ich hoffe, es folgen noch mehr. Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich das Vorgehen an der Grenze zum Schluss, dass mich aber nicht davon abhält, eine unbedingte Leseempfehlung auszusprechen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 12.02.2024

    Als eBook bewertet

    Lilly Bernstein beleuchtet in ihrem neuen Roman, wie politische Ereignisse drei Freundinnen auseinanderreissen, obwohl sie sich ewige Freundschaft geschworen haben. Käthe lässt sich vom Nationalsozialismus blenden. Margot bekommt schnell zu spüren, was es zu dieser Zeit heisst, Jüdin zu sein. Elli wird von allen Hinkemädchen genannt, weil sie eine Gehbehinderung hat und fühlt sich dadurch zu nichts nütze. Sie gibt nicht auf, um die Freudschaft zu kämpfen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Elli, die immer wieder über ihre Grenzen hinaus geht und nie den Mut verliert. Jedoch fand ich sie an manchen Stellen etwas sehr naiv dargestellt. Vielleicht lag das aber auch daran, dass sie in ihrem verschlafenen Dorf in der Eifel nicht viel über Politik mitbekam. Gut dargestellt wurde die Schmuggeltätigkeit einiger, die versuchten, die Juden nach Belgien zu bekommen. Die Autorin hat die Geschichte mit vielen Emotionen geschrieben. Sie beschreibt, wie es in den Sammelhäusern zuging und wie sehr die Menschen unter dem Regime leiden mussten. Einige Stellen waren nur schwer zu ertragen. Die zarte Liebesgeschichte zwischen Elli und Hans hat sich gut ins Geschehen eingefügt und hat nicht zu viel Platz eingenommen und trotzdem was fürs Herz gegeben. Mir hat der Roman über diese schreckliche Zeit sehr gut gefallen und es gab so einige spannende Momente zu überstehen. Die Geschichte ist fesselnd geschrieben und spricht viele wichtige Themen der damaligen Zeit an, beleuchtet aber auch eine sehr schöne Freundschaft von drei jungen Frauen, die unbedarft in eine fürchterliche Zeit geschlittert sind.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 19.03.2024

    Als Buch bewertet

    Den guten Steuermann lernt man erst im Sturme kennen. – Seneca
    1933 Monschau/Eifel. Elli, Käthe und Margot kennen sich von klein auf. Sie sind enge Freundinnen, die alles miteinander teilen, vor allem ihre Lebensträume. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten allerdings bringt nicht nur ihre Freundschaft gefährlich ins Wanken, auch ihre jeweiligen Zukunftspläne sind davon bedroht. Käthe lässt sich schnell von der Nazi-Ideologie einfangen, während Margot mit ihrer Familie als Juden plötzlich von der Gesellschaft geächtet und verfolgt wird. Und für Elli, die aufgrund einer Gehbehinderung sowieso schon dem Gespött der Bevölkerung ausgesetzt ist, wird jeder Schritt zu einem Spiessrutenlauf. Trotzdem setzt sich gerade Elli für die Schwächeren ein und möchte vor allem ihrer Freundin Margot und deren Familie helfen, die immer mehr unter der braunen Herrschaft zu leiden haben. Wird die Freundschaft der drei Frauen diese harte Zeit überstehen oder kommt es zum endgültigen Bruch?
    Lilly Bernstein hat mit „Sturmmädchen“ einen sehr spannenden Roman vor historischer Kulisse vorgelegt, der den Leser nicht nur in die dunkelste Zeit deutscher Geschichte zurückführt, sondern auch die Veränderung innerhalb einer Freundschaft aufzeigt, wenn sich durch gefährliche politische Ideologie das menschliche Verhalten ändert. Der flüssige, bildhafte und fesselnde Erzählstil ermöglicht es dem Leser, unsichtbar in die Mitte der drei Freundinnen seinen Platz zu finden, um dort ihre jeweilige Lebenssituation sowie deren Gedanken- und Gefühlswelt zu erkunden. Margot stammt aus einer wohlhabenden jüdischen Familie, die nach der Machtübernahme der Nazis immer mehr Repressalien, Anfeindungen und ständiger Angst ausgesetzt ist, am Ende sogar um ihr Leben fürchten muss. Käthe und ihre Familie haben sich von der Nazi-Propaganda regelrecht einlullen lassen, weshalb sie sich vor allem von ihrer Freundin Margot distanziert. Elli lebt allein mit ihrer Mutter Alma, die als Hebamme arbeitet und ihre Tochter aufgrund deren Handikaps immer beschützen möchte. Während die Autorin mit wohlgesetzten Pinselstrichen die Landschaft sowie deren Bewohner für den Leser zeichnet, macht sie auch nicht vor deren Veränderungen halt, die durch die Nazis immer mehr zutage treten. Da werden Nachbarn und Freunde auf einmal zu Feinden, niemand weiss mehr, wem er noch trauen kann, die Gesellschaft scheint regelrecht vergiftet, denn jeder möchte in diesen Zeiten möglichst unsichtbar sein und vor allem überleben, koste es, was es wolle. Bernstein erzählt nicht nur eine auf wahren Tatsachen beruhende Geschichte, sondern kann dem Leser die unterschiedlichsten Emotionen wunderbar vermitteln, indem sie die gesamte Klaviatur des Gefühlsbarometers ausspielt. Von der Handlung dermassen gefesselt, kann man sich von den Seiten kaum trennen.
    Die Charaktere sind liebevoll mit menschlichen Ecken und Kanten ausgestattet und glaubwürdig in Szene gesetzt. Der Leser fühlt sich vor allem Elli schnell sehr verbunden und heftet sich an ihre Fersen, um keinen Augenblick zu verpassen. Margot strahlt zu Beginn noch Optimismus aus, ist liebenswert und hilfsbereit, doch verliert sie ihre positive Weltsicht immer mehr, je schlimmer sie und ihre Familie zu leiden haben. Hat man als Leser Käthe am Anfang noch als Teil der Freundinnen betrachtet, rückt dieser Eindruck immer mehr in den Hintergrund, je mehr sie die Nazi-Ideologie verinnerlicht. Eigentlich ist sie als junge Frau ein Opfer, denn sie hat womöglich nicht die Kraft, sich gegen ihre Familie aufzulehnen. Umso mehr muss man Elli lieben und bewundern für ihre Warmherzig- und Menschlichkeit, für ihren Mut und ihre Stärke, alles für diejenigen zu tun, die ihr am Herzen liegen.
    „Sturmmädchen“ begeistert nicht nur mit einer spannenden Geschichte um den Wert der Freundschaft, sondern brilliert auch durch einen wunderbaren Erzählstil, der den Leser atemlos und emotional berührt zurücklässt, wenn die letzte Seite gelesen ist. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Strohhaken, 01.03.2024

    Als Buch bewertet

    Aufwühlend!
    Dieses Buch ist nichts für gemütliche Stunden auf dem Sofa!

    Lilly Bernstein erzählt in ihrem historischen Roman die Geschichte von drei jungen Frauen, die seit der Kindheit eng miteinander befreundet sind. Man meint, dass zwischen Elli, Margot und Käthe kein Blatt dazwischen passt. Elli und Käthe leben in ärmlichen Verhältnissen nähe Monschau in der Eifel. Margot kommt aus einer gut situierten jüdischen Familie. An den Wochenenden und in den Ferien verbringt Margot ihre Zeit mit den Freundinnen. Ab 1938 werden die Zeiten immer schwieriger und unterschiedlicher hätte das Leben für die drei Freundinnen nicht verlaufen können. Käthe orientiert sich an den Nationalsozialisten und tritt der NS Frauenschaft bei. “Sich verpuppen und abwarten, bis die Zeit wieder besser wird.” Das würde Margot gerne tun. Sie und ihre Familie verlieren alles und müssen in Aachen in ein Judenhaus ziehen. Elli ist gehbehindert und voller Selbstzweifel ob ihrer körperlichen Unzulänglichkeiten. Elli, die bisher kein Selbstvertrauen hatte, stemmt sich gegen die Ungerechtigkeiten und versucht zu helfen.

    Lilly Bernstein ist es gelungen, die Dunkelheit der damaligen Zeit und auch einige Lichtblicke einzufangen. Ich fand es beeindruckend wie die Not, die gegensätzliche Entwicklung der Freundinnen, das Misstrauen dargestellt werden. Wem kann man noch vertrauen? Gilt immer noch die Losung der Freundinnen? ”Eine für alle und alle für eine.”
    Es war wunderbar, Elli als Hauptcharakter in ihrer Entwicklung zu begleiten. Vom unnützen Mädchen zur selbstbewussten, selbstlosen und mutigen Frau. Ein liebenswerter Mensch mit einem grossen Herzen.

    Detailreich wird die Eifel, das Perlenbachtal, die Rur oder auch der blau schillernde Feuerfalter beschrieben. Das kleine Backes mit der Klöntür, dem Hoal und dem Alkoven hatte ich bildlich vor meinen Augen. Es war teilweise eine Freude in der Geschichte zu versinken. Andererseits war es so beklemmend und bedrückend, dass ich das Buch beiseite legen musste. Dieses Buch ist etwas ganz besonderes.

    Mein Fazit: Dieses Buch klingt lange nach. Es ist keine leichte Kost und gerade deshalb eine unbedingte Leseempfehlung für Menschen, die gerne historische Romane lesen.

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  • 5 Sterne

    Zeilenauslese, 22.03.2024

    Als Buch bewertet

    Inhalt

    Ellie, Margot und Käthe sind schon vom Kindergarten an Freundinnen und unzertrennlich. Und auch als Jugendliche sind sie sich sicher, dass sie ihr ganzes Leben miteinander verbringen werden. Doch schon ein paar Jahre später ist alles anders. Es ist 1938 und Hitler und seine Politik spalten die Gesellschaft und somit auch die Freundschaft der inzwischen jungen Frauen. Ellie, die zusammen mit ihrer Mutter auf dem Hof eines jähzornigen Bauers in ärmlichen Verhältnissen lebt weiss noch nicht so genau, wie sie mit diesen Veränderungen umgehen soll. Für Käthe dagegen ist schnell klar, was sie von Hitlers Politik hält. Sie läuft mit der Masse. Mit ihrer einst besten Freundin Margot, die Jüdin ist, bricht sie den Kontakt komplett ab. Nur Ellie hält nach wie vor zu Margot und ihrer Familie, denen grauenhafte Zeiten bevorstehen. Denn obwohl man zuvor noch ein Mensch wie jeder andere war ist man plötzlich als Jude für die Mehrheit nur noch Dreck.

    Meine Meinung

    Ein klassisches Cover, das sehr schön zum Buch passt. Wenn man die Bücher von Lilly Bernstein kennt weiss man auch direkt, wo man es hinstecken soll.

    Die Geschichte beginnt mit drei jungen Mädchen, die sich ihre Zukunft rosig ausmalen und sich wenige Jahre später in einer grausamen Zeit wiederfinden. Das komplette Buch wird über Ellie erzählt und man erlebt mit, wie alles um sie herum sicher verändert und wie sie versucht, damit klar zu kommen. Ich war direkt gut in der Geschichte drin und konnte dank des sehr guten Schreibstils flüssig lesen.

    Es ist eine sehr tiefgreifende und emotionale Erzählung und die Spaltung der Gesellschaft ist hier perfekt ausgearbeitet. Noch dazu wurden hier mit Ellie, Margot und Käthe drei völlig unterschiedliche Protagonistinnen geschaffen. Während sie am Anfang der Geschichte noch alle gleich behandelt werden und von einer Zukunft träumen dürfen wandelt sich das alles nur durch Macht und Politik. Und vor allem Margot findet sich ohne ihr Zutun plötzlich in einer menschenverachtenden Situation wieder.

    Ich fand es spannend und auch sehr fesselnd dies alles mit zu verfolgen, dabei passiert meist etwas, aber es gab auch immer mal ein paar Längen, da sich ein paar Handlungen gerne mal in ähnlicher Form wiederholen. Das ist aber eine der wenigen Kritikpunkte die ich an diesem Buch habe. Lilly Bernstein hat hier wieder einen ganz tollen historischen Roman geschaffen. Die Erzählung ist zwar fiktiv, aber beinhaltet auch ganz Vieles, was in der damaligen Zeit der Wahrheit entsprochen hat und woraus wir gelernt haben sollten.

    Fazit

    "Sturmmädchen" ist für mich das dritte Buch von Lilly Bernstein und auch hier ist sie wieder ihrem Stil treu geblieben. Mal wieder hat sie eine sehr emotionale Geschichte in der Zeit in und um den 2. Weltkrieg geschrieben, in der es um junge Mädchen bzw. Frauen geht, die sich in dieser neuen, schlimmen Welt, zurechtfinden müssen. Mit Margot, Käthe und Ellie hat sie drei sehr authentische Protagonistinnen geschaffen, die alle drei auf ihre Art mit den Veränderungen um sie herum zurechtkommen müssen. Käthe, deren Familie in der Partei ist und sie somit mitreissen um mit der Masse und der Politik mitzugehen, Ellie, die aufgrund einer Behinderung nirgendwo richtig dazugehört und in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter lebt und Jüdin Margot, deren Leben vor den Augen anderer plötzlich nichts mehr wert ist. Die Entwicklung der drei jungen Frauen fand ich sehr authentisch und es war richtig fesselnd. Es gab immer wieder interessante Handlungen. Es passiert auch immer etwas, aber zwischendurch gab es auch immer mal wieder ein paar kleinere Längen, fand ich jetzt aber auch nicht so schlimm, so ein Buch lebt ja auch nicht von Action und Spannung, sondern von Emotionen und Dingen, die den Leser zum Nachdenken bringen sollten. Hier wird über eine Zeit berichtet, die hoffentlich nie wieder anbricht und wir sollten alle etwas dazu beitragen, damit so etwas niemals mehr passiert. Und liebe Lilly Bernstein, ich denke, dieses Buch hat Potential für eine Fortsetzung ;-)

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  • 5 Sterne

    Silke T., 29.02.2024

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1933, in einem kleinen Dorf in der Eifel, gleich in der Nähe zur belgischen Grenze, wachsen die Freundinnen Elli und Käthe auf und an den Wochenenden und in den Ferien ist auch Margot, die Tochter eines reichen Aachener Kaufmanns immer dabei. Während Käthe in ärmlichen Verhältnissen und Elli, deren Vater im ersten Weltkrieg fiel, allein bei ihrer Mutter lebt, ist die lebhafte Margot anderes gewohnt. Trotzdem verbindet die drei eine innige Freundschaft. Aber in der Luft liegt bereits der Umbruch und die Nazis gewinnen immer mehr an Einfluss. Die Zeit vergeht, Käthe entscheidet sich für die Frauenschaft der Nazis, während die jüdische Margot und deren Familie immer mehr drangsaliert wird von eben diesen. Elli, zunächst noch völlig unbedarft, steht komplett dazwischen, doch schon bald spürt Elli, was sie zu tun hat.
    Der Klappentext des Buches sprach mich umgehend an, allein schon, weil die Geschichte von der Zeit des Beginns des Naziregimes erzählt. Das hat die Autorin Lily Bernstein unheimlich gut umgesetzt und mit ihrer wunderschönen Sprache einfach nur absolut bewegend und fesselnd erzählt. Der Schreibstil ist so bildgewaltig, dass man sich in der Zeit zurückversetzt fühlt.
    Auch den kleinen Ort in der Eifel, der zwar fiktiv ist, aber treffend beschrieben wurde, konnte ich direkt vor mir sehen. Da ich selbst nicht weit entfernt von der Eifel lebe, kenne ich die realen Orte, wie Aachen mit dem Pondtor oder Monschau mit den schiefen Fachwerkhäuschen. Auch der berühmte Westwall, der hier begonnen wird zu bauen, kenne ich und dieser bereitet mir bis heute immer wieder Gänsehaut, wenn ich ihn sehe. All das ist, ohne auszuschweifen, lebendig dargestellt. Das war ganz grosses Kino für den Kopf.
    Die Geschichte ist berührend und fesselnd durch einen neutralen Erzähler wiedergegeben. Dabei ist es von der ersten Seite an unglaublich fesselnd. Wir erleben zunächst den Zusammenhalt zwischen den Mädchen und ihre Veränderungen während sie zu jungen Frauen heranwachsen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so intensiv zog es mich in seinen Bann.
    Im Mittelpunkt steht Elli, deren Mutter als Hebamme die Frauen in allen Dörfern versorgt. Wir erleben durch Elli, wieviele Menschen grosse Not leiden, wie Armut und Hunger zum Alltag dazu gehören, wie sich die Menschen in den Dörfern und deren Gesinnung sich unter der Naziherrschaft verändern. Grausamkeiten gegenüber Menschen mit Behinderungen, aber auch gegen die Juden werden schonungslos und doch mit so viel Gefühl erzählt, dass man ganz tief berührt wird. Viele der entsetzlichen Taten, wie zum Beispiel die Reichspogromnacht oder das Stück für Stück Enteignen der jüdischen Menschen erleben wir zwar im wahrsten Sinne des Wortes mit Abstand und doch macht es fassungslos, egal, wie oft man darüber gehört hat.
    Protagonistin Elli ist eine unglaublich starke Protagonistin, die aufgrund einer körperlichen Einschränkung, ein kürzeres Bein und einen entstellten Fuss, von ihrer Mutter sehr behütet wird. Zunächst ist sie noch naiv, doch Elli, die zunächst nur ahnt, was vor sich geht, öffnet immer mehr ihre Augen und beginnt selbst zu handeln. Sie ist so unglaublich mutig und tapfer und gibt alles für die Menschen, die sie liebt. Mit Entsetzen muss sie erleben, was Margot und ihrer Familie widerfährt, aber Elli setzt alles in Bewegung, um irgendwie zu helfen. Die Entwicklung dieser Protagonistin ist absolut gelungen und ich bewunderte ihre Stärke und ihr Einfühlungsvermögen.
    Aber auch die Nebencharaktere sind unglaublich gut und mit viel Tiefgang beschrieben. Man erlebt immer wieder Überraschungen und auch hier gibt es immer wieder ein auf und ab der Gefühle.
    Mein Fazit: Es gibt so unheimlich viel über dieses Buch zu erzählen, aber eigentlich möchte ich nur sagen: lest es! Emotional, bildgewaltig, berührend und bewegend hat mich diese Geschichte von der ersten Seite an abgeholt. Definitiv ein Highlight!

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 29.01.2024

    Als Buch bewertet

    Unbedingte Freundschaft in schrecklichen Zeiten

    Es ist ein herrlicher Frühlingstag, ein Sonntag im Mai des Jahres 1933 - die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe verbringen unbeschwerte Stunden am Perlenbach. Bald jedoch ist es vorbei mit ihren sorglosen Tagen, die Nationalsozialisten bekommen immer mehr Zulauf. Für Margot und ihrer jüdischen Familie wird es zunehmend gefährlicher, auch wird Elli durch ihre Gehbehinderung kritisch beäugt und Käthe schliesst sich den Braunhemden an, die einstige Mädchenfreundschaft droht zu zerbrechen.

    Mit „Sturmmädchen“ führt Lilly Bernstein dann ins Jahr 1938, direkt hinein in eine Zeit, die wir hoffentlich nie wieder erleben müssen. Margot entstammt einer wohlhabenden Familie. Ihr einziges „Vergehen“ ist ihr Glaube. Die Juden müssen ausgerottet werden, wir wissen es alle und doch wissen wir viel zu wenig. Direkt aus den Judenhäusern wurden sie weiter in die Vernichtungslager deportiert, die Autorin gibt Einblicke in menschenverachtende Foltermethoden. Auch wenn im Buch alle Personen und Geschehnisse fiktiv sind, so beruht dieser gut recherchierte, im deutsch-belgischen Grenzgebiet angesiedelte Roman, doch auf wahren Begebenheiten.

    Ellis Mutter Alma ist als Hebamme viel unterwegs, sie kennt hier alle Pfade, auch die uralten Schmugglerwege sind ihr wohl vertraut. Sie ist eine zupackende Frau, die vieles durchschaut, auch hält sie ihre beschützende Hand stets über ihre Tochter, deren rechtes Bein durch einen unglücklichen Sturz nicht gut mitwächst. So ist sie das Hinkemädchen, immer eine wenig abseits stehend, was sie aber nicht daran hindert, anderen zu helfen. Und Margot braucht ihre Unterstützung in Zeiten höchster Not, denn Käthe hat sich abgesondert, sie hat sich der NS-Frauenschaft angeschlossen. Auch hier, in diesen Reihen, spürt man nur zu deutlich, was aus einer Dorfgemeinschaft wird, welch Feindseligkeit den Andersdenkenden entgegengebracht wird, ganz zu schweigen vom Hass gegen das Judenpack. Neben den Verbrechen der strammen Nationalsozialisten und deren Mitläufern gibt es auch die anderen, die trotz aller Gefahren für ihr eigenes Leben ganz einfach helfen.

    Die Autorin spart nichts aus, sie zeigt einmal mehr deutlich auf, was aus einst friedlich zusammenlebenden Nachbarn und Freunden wird, wie schnell sich so mancher aufstacheln lässt. Obwohl ich schon vieles über diese Zeit gelesen habe, so habe ich hier von Foltermethoden erfahren, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ihre Protagonisten – ob gut oder böse gesinnt – sind lebendig und gut nachvollziehbar gezeichnet. Durch ihren so einnehmenden Schreibstil mochte ich das Buch gar nicht weglegen, ich musste einfach wissen, wie es Margot mitsamt ihrer Familie ergehen wird. Wie Elli, die ich sosehr ins Herz geschlossen habe, mit all dem zurechtkommen mag und auch, was Käthe zu ihrem Handeln letztendlich getrieben hat.

    „Sturmmädchen“ erzählt von einer schrecklichen Zeit, geprägt von Menschenverachtung schlimmsten Ausmasses, aber auch von unbedingter Freundschaft, von Liebe, voller Wärme und nie verlorener Mitmenschlichkeit. Es ist ein Buch, das ich nicht missen möchte, ein Buch, das lange nachhallt.

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  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 12.02.2024

    Als Buch bewertet

    Eine wundervolle Freundschaft

    Worum geht’s?
    Elli, Margot und Käthe sind von klein auf miteinander befreundet. Doch dann kommen die Nationalsozialisten an die Macht. Käthe tritt einem Frauenbund bei und ist mit Herz bei der Sache. Margot jedoch ist Jüdin und Elli ist das „Hinkemädchen“. Wird die Freundschaft der drei die Ideologie der Zeit überstehen?

    Meine Meinung:
    „Sturmmädchen – Freundinnen in dunkler Zeit“ ist bereits der 3. Historische Roman von Lilly Bernstein, das ich verschlinge. Ich liebe ihren Schreibstil, wie sie die Geschichte in Szene setzt und die Protagonisten zum Leben erweckt. Ihre Bücher sind absolut zauberhaft, emotional und tiefgehend. Zudem verwebt sie gekonnt historische Fakten und Fiktion und erweckt damit die damalige Zeit authentisch wieder zum Leben.

    Wir begleiten Käthe, Margot und Elli, wobei Elli die Hauptprotagonistin ist. Ich hatte sie von Anfang an ins Herz geschlossen. Trotz ihrer Behinderung ist Elli eine mutige, liebevolle, sympathische Frau voll Herz. Wer so eine Freundin hat, braucht sich vor nichts zu fürchten.

    Und auch die Geschichte der drei, die Jahre, in denen wir ihnen folgen dürfen sind atemberaubend erzählt. Wir tauchen hinein ins Deutschland der 1930er Jahre und es ist grausam. Ich bin so froh, diese Zeit nicht erlebt haben zu müssen. Und Lilly lässt hier wirklich neben den schönen Szenen auch die grausamen Dinge aufleben. Der Umgang mit sog. unwerten Leben, das Judenhaus, in dem Margot wohnt, die Arbeitsbedingungen, denen sie und die anderen unterworfen sind. Die Judenverfolgung. Der Hass gegen Elli. Aber auch die Kriegsgewinnler stellt sie heraus. Und die Menschen, die versucht haben, im Hintergrund unerkannt zu helfen. Historische Fakten, die mit den fiktiven Gestalten und Szenen eine so wundervolle, emotionale aber auch grausame Geschichte ergeben, die die Gefühlswelt der Lesenden Achterbahn fahren lässt. Es gab einige Stellen, an denen ich Wasser in den Augen hatte, so nah ging mir die Erzählung. Es gab Stellen, an denen es um Liebe ging, eine spannende Flucht und ganz besonders ans Herz gewachsen ist mir auch der kleine Friedrich. Ein kleiner Kerl, nur Haut und Knochen und doch das Herz am rechten Fleck und Mut ohne Ende. Ich hoffe sehr, dass wir in einem künftigen Buch erleben dürfen, wie es mit ihm weitergeht. Für mich war das Buch ein absolutes Highlight in diesem Jahr und ein Pageturner, vielleicht sogar das intensivste und packendste Buch der Autorin bislang. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

    Fazit:
    Mit „Sturmmädchen – Freundinnen in dunkler Zeit“ lässt Lilly Bernstein uns am Leben von Käthe, Elli und Margot teilhaben. Wir erleben die wirklich dunklen Seiten der Judenverfolgung. Aber auch, wie die Kriegsgewinnler agieren und wie es immer wieder Menschen gab, die ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, um den Verfolgten zu helfen. Das Buch war wieder ein historischer Roman, der es wirklich in sich hatte. Es war emotional, es war grausam, es war unglaublich und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

    Ein absolutes Lesehighlight in diesem Jahr und ganz klar 5 Sterne von mir!

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  • 5 Sterne

    Luise_Dez, 04.02.2024

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Lilly Bernstein, erzählt in ihrem neuen Roman „Sturmmädchen“ eine Geschichte über drei junge Frauen und deren Schwur vor dem Hintergrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

    Inhalt:
    Die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe kennen sich seit ihren Kindertagen in der malerischen Eifel. Aber die Zeitläufte stellen ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen, fühlt Käthe sich von der neuen Ideologie angezogen, während die Jüdin Margot bald um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten muss. Die gehbehinderte Elli, für die Leute im Dorf nur das »Hinkemädchen«, wird hineingerissen in einen Strudel der Gefühle: Angst und Trauer um ihre Freundinnen, Sorge um ihre überarbeitete Mutter, die einzige Hebamme im Tal. Und sie fühlt eine Liebe in sich aufkeimen, die es gar nicht geben dürfte. Doch sie weiss, dass sie nur eine Wahl hat: Margot zu helfen, um jeden Preis. Auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt und droht, alles zu verlieren, was sie liebt.

    Meine Meinung:
    Das Cover finde ich ausgesprochen gelungen und für den Klappentext konnte ich mich sofort begeistern. Die Autorin versteht es ausgezeichnet ihre berührende fiktive Handlung, mit gut recherchierten historischen Fakten, zu verknüpfen.

    Bereits nach den ersten Seiten hat mich diese Geschichte in seinen Bann gezogen. Wunderbare authentisch agierende Protagonisten, allen voran die scheinbar naive Elli, die trotz ihrer Behinderung eine durchaus tragende Rolle spielt.

    Eigentlich haben sich die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe ewige Freundschaft geschworen, doch seit die Nationalsozialisten die Macht übernehmen, herrscht Schweigen zwischen ihnen. Käthe fühlt sich der neuen Ideologie hingezogen, während die Jüdin Margot sich um ihr Leben und das ihrer Eltern sorgen muss. Nur Elli versteht die Welt nicht mehr und tappt in ihrer naiven Art, von einem Fettnäpfchen in das andere. Ihre heile Welt scheint es nicht mehr zu geben, sie gewinnt an Stärke und wächst immer mehr über sich hinaus. Elli wird fast krank vor Sorge um ihre Freundin Margot und gelangt zu einer Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.

    Das Ende hält so einiges an Überraschungen und Wendungen bereit, mit denen ich so nicht gerechnet hätte, mich aber für Elli und ihren Seelenfrieden, gefreut hat.

    Fazit:
    Der Autorin ist mit ihrem flüssigen Schreibstil, eine authentische und spannungsgeladene Geschichte gelungen, die mich von der ersten Zeile an fesseln konnte. Die Charaktereigenschaften der Protagonisten, sind hervorragend ausgearbeitet. Besonders die Entwicklung von Elli hat mir sehr gut gefallen, plötzlich stark, mutig und selbstbewusst. Der schwungvolle Schreibstil unterstreicht die emotionalen Momente und lässt auch die Niederlagen fühlbar werden. Im Nachwort am Ende des Buches, weist die Autorin noch einmal auf Fiktion und historische Ereignisse, hin.
    Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Kristall, 04.02.2024

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    „Die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe kennen sich seit ihren Kindertagen in der malerischen Eifel. Aber die Zeitläufte stellen ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen, fühlt Käthe sich von der neuen Ideologie angezogen, während die Jüdin Margot bald um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten muss. Die gehbehinderte Elli, für die Leute im Dorf nur das »Hinkemädchen«, wird hineingerissen in einen Strudel der Gefühle: Angst und Trauer um ihre Freundinnen, Sorge um ihre überarbeitete Mutter, die einzige Hebamme im Tal. Und sie fühlt eine Liebe in sich aufkeimen, die es gar nicht geben dürfte. Doch sie weiss, dass sie nur eine Wahl hat: Margot zu helfen, um jeden Preis. Auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt und droht, alles zu verlieren, was sie liebt.“

    Autorin Lilly Bernstein erweitert ihr Mädchen-Reihe nun mit dem Titel „Sturmmädchen“. Wenn wir auch hier wieder das kitschige Cover mal weniger intensiv betrachten, so tut sich doch beim lesen dieser Geschichte Grosses auf. In der wunderschönen Eifel lernen wir drei Mädchen kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten aber ihre Freundschaft geht über so viele Grenzen hinweg, dass man sie einfach nur mögen muss. Getrübt wird diese Freundschaft durch den braunen politischen Sumpf der gewaltig an Grösse gewinnt. Plötzlich droht ihre freundschaftliche Bande zu zerreissen und es liegt an ihnen diese zu bewahren. Keine leichte Zeit und Situation. Als Leser ist man sehr schnell mitten in der Geschichte gefangen. Bernsteins Schreibstil ist mir bereits aus den anderen Büchern bekannt und somit war klar, der Lesefluss kommt schneller als gedacht. Elli rückt hier besonders in den Fokus der Geschichte und ja, da wird der Buchtitel Programm. Der Wind weht stark und Elli muss sich behaupten. Aber schlussendlich müssen das auch Margot und Käthe. Margot ist auch noch Jüdin! Man ahnt bereits jetzt schon wie besonders der Spannungsbogen in dieser Geschichte sein mag und ich kann Ihnen versichern, er ist hoch und die Seiten verfliegen nur so beim lesen dieser emotionalen und sehr bewegenden Geschichte. Gott sei Dank ist nur das Cover kitschig, denn Kitsch finden wir auf keiner Buchseite dieser Geschichte. Alles wirkt glaubwürdig und nachvollziehbar. Bernstein beschreibt nicht nur die Protagonisten sehr gut und ihre Situationen sondern auch sehr bildlich und intensiv die politische Situation mit all ihren Stimmungen. Elli steht trotz ihrer Behinderung fest im Leben und stellt sich sogar dem Sturm entgegen. Sie steht und fällt nicht um, lässt sich nicht so schnell unterkriegen aber fest steht, der Kampf wird kein leichter. Hier hat Lilly Bernstein, mal wieder, eine wirklich lesenswerte und nachhallende Geschichte verfasst, die es zu lesen lohnt! 5 Sterne hierfür!

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  • 5 Sterne

    Gilasbuecherstube, 18.03.2024

    Als Buch bewertet

    „Sturmmädchen: Freundinnen in dunkler Zeit“ von Lilly Bernstein

    Eine Geschichte, die mich noch lange begleiten wird

    Es ist Frühsommer im Jahr 1933.
    Die drei Freundinnen Ellie, Käthe und Margot wachsen gemeinsam in einem kleinen Ort in der Eifel auf. Doch als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Während Käthe sich immer mehr von der neuen Ideologie angezogen fühlt und der Frauenschaft beitritt, muss die Jüdin Margot um das Leben ihrer Familie fürchten, denn sie werden drangsaliert und schikaniert.
    Ellie, die durch eine Gehbehinderung beeinträchtigt ist und in ihrem Dorf das „Hinkemädchen“ genannt wird, muss sich Spott und Bosheiten der Nazis gefallen lassen.
    Doch Elli hat auch grosse Angst um ihre Freundin Margot und um ihr zu helfen, bringt sie sich selbst in Gefahr und verzichtet auf ihr eigenes Glück.

    Nachdem mich von der Autorin bereits die beiden Bücher „Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ und „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ begeistert haben, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Lilly Bernstein.

    Was soll ich sagen?
    Auch diesmal ist es der Autorin wieder gelungen, mich von der ersten Seite an mit ihrer Geschichte zu fesseln. Sie versteht es, Emotionen und Gefühle im Worte zu fassen und an so manchen Stellen musste ich das Buch kurz zur Seite legen und mich sammeln.

    Ich habe mich schon oft mir der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt, denn mein Grossvater ist im Krieg gefallen und meine Grossmutter hat meinen Vater und meinen Onkel alleine grossziehen müssen.
    Lilly Bernstein hat die Hintergründe grossartig recherchiert und geschichtliche Informationen gekonnt und realitätsnah in die Handlung eingebunden.
    Auch die atmosphärische Stimmung wunderbar eingefangen.
    Die Schilderungen über das Judenhaus und die Flucht waren teilweise sehr schockierend und kaum auszuhalten.
    Sie beschönigt nichts und so begleiten wir Elli, die nicht nur gemeinsam mit ihrer Mutter ums Überleben kämpft, sondern auch um das Leben von Margot und ihre Eltern bangt.

    Elli ist eine sehr sympathische junge Frau, die viele Gefahren in Kauf nimmt, um ihrer Freundin zu helfen. Auch wenn sie zu Beginn ziemlich naiv ist, handelt sie selbstlos und verzichtet auf vieles, um es Margot und ihrer Familie etwas leichter zu machen.
    Doch auch die Nebenfiguren bieten allerlei Facetten, wirken glaubwürdig und fügen sich perfekt in die Geschichte ein. Man spürt, dass die Autorin sie mit viel Herzblut gestaltet hat.

    Fazit:
    „Sturmmädchen: Freundinnen in dunkler Zeit“ ist eine Geschichte, die unter die Haut geht und für mich emotional sehr berührt hat.
    Ich hatte während des Lesens oft einen dicken Kloss im Hals und sie wird mich bestimmt noch lange begleiten.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 07.02.2024

    Als Buch bewertet

    „...Ich bin Margot. Wir haben ab heute hier ein Ferienhaus. Wollen wir Freundinnen sein?...“

    Mit diesen Worten tritt die 6jährig Margot zu Käthe und Elli. Mittlerweile sind acht Jahre vergangen. Wir schreiben 1933. Die ersten Schatten fallen auf die Freundschaft, denn Margot ist Jüdin. Ihre Eltern haben in Aachen ein Geschäft.
    Die Autorin hat einen tiefgründigen und sehr gut recherchierten historischen Roman geschrieben. Er spielt in einen kleinen Ort unweit der belgischen Grenze.
    Der Schriftstil ist ausgereift. Dazu gehört auch, dass die Personen sehr gut charakterisiert werden. Elli lebt mit ihrer Mutter in einem Gebäude auf dem Hof des Bauern Janssen. Ihre Mutter arbeitet als Hebamme. Elli hat eine körperliche Behinderung. Deshalb wird sie von ihrer Mutter überbehütet. Käthe muss mit ihrem Vater und den älteren Brüdern zurecht kommen. Die sind dem Alkohol ziemlich zugetan.
    Nach dem Prolog sind weitere 5 Jahre vergangen. Die politischen Entwicklung hat Spuren hinterlassen. Käthe hofft, durch ihre Mitgliedschaft in der Frauenschaft ihrem Elend entfliehen zu können. Margot schweigt sich über die Probleme aus, die ihrer Familie drohen.
    Und dann ist dann noch Schwester Gertrud, die zu den unterschiedlichsten Zeiten bei Alma, Ellis Mutter, auftaucht. Ab und an hat sie einen ziemlich trockenen Humor.

    „...Fritz Todt heisst der Trottel, der sich diesen Blödsinn mit der Verteidigungslinie ausgedacht hat. Bei uns sind alle wohlauf. Noch...“

    Die Zeitverhältnisse werden gut wiedergegeben. In dem kleinen Ort ist es schwierig, etwas unter den Teppich zu kehren. Auf Grund ihrer Behinderung wird Elli ausgegrenzt. Ihre Freundschaft mit Käthe geht in die Brüche, weil letzte der Masse hinterher läuft. Elli dagegen hat für das neue Regime nichts übrig.
    Die Autorin versteht es, Ellis Entwicklung deutlich zu machen. Sie möchte eine Aufgabe, möchte sich nützlich machen. Als sie mitbekommt, wie sich die Verhältnisse von Margot und ihrer Familie verschlechtern, wächst sie über sich hinaus. Dabei ist sie anfangs ziemlich naiv. Nur ihre Mutter ahnt die Gefahren und versucht, sie auszubremsen.
    Das Buch hat viele verschiedene Facetten. Die sorgen für den hohen Spannungsbogen. Als Leser ahnt man, was sich im Untergrund abspielt. Berichtet wird aber lange Zeit nur das Geschehen, was Elli betrifft.
    Auch bei Käthe gibt es eine Entwicklung. Die vollzieht sich allerdings im Stillen. Nach aussen hält sie ihre Fassade geschlossen.
    Ein inhaltsreiches Nachwort schliesst die Geschichte ab.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Manches der Ereignisse ist heftig, aber so waren die Zeiten.

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  • 5 Sterne

    Daniela K., 29.01.2024

    Als Buch bewertet

    Nach „Trümmermädchen“ und „Findelmädchen“ veröffentlicht Lilly Bernstein mit „Sturmmädchen“ ihren dritten historischen Roman. Von mir gibt es zum dritten Mal 5 Sterne!

    Elli, Käthe und Margot wachsen zusammen auf und sind beste Freundinnen. Während Elli und Käthe aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammen, sind Margots Eltern finanziell besser gestellt und besitzen sogar ein eigenes Ferienhaus.
    Als aus den Mädchen junge Frauen werden, wird die Freundschaft auf die Probe gestellt. Käthe geht in der Nazi-Ideologie auf und distanziert sich von der Jüdin Margot.

    Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Elli erzählt. Sie lebt mit ihrer Mutter in einer kleinen Kate. Aufgrund ihres verkrüppelten Fusses und der damit verbundenen Scham lebt sie sehr zurückgezogen. Ihre Mutter unterstützt dies zusätzlich, in dem sie ihre Tochter vor allem abschirmt.
    Elli war wirklich eine interessante Hauptfigur, die eine beeindruckende Entwicklung durchläuft. Vom unsicheren jungen Mädchen wächst sie zu einer mutigen jungen Frau heran, deren Hilfsbereitschaft keine Grenzen kennt. Sie möchte ihrer Freundin Margot um jeden Preis helfen auch wenn sie dafür hungern und Schmerzen erleiden muss. Ihre Selbstlosigkeit war wirklich bewundernswert.

    Wer die Bücher von Lilly Bernstein kennt weiss, dass die Autorin nichts beschönigt. Auch „Sturmmädchen“ ist eine sehr, sehr düstere Geschichte, ohne dabei reisserisch zu sein. Obwohl ich schon wirklich viel über diese Zeit gelesen habe, machte mich das hier beschriebene Grauen wirklich sehr betroffen. Margot und ihre Familie müssen in ein Judenhaus ziehen. Ihr Leben, wie sie es gewohnt waren und Margots junge Ehe werden zerstört, einfach aus dem Grund, weil sie Juden sind. Es ist so unfassbar schwer zu begreifen, dass Menschen so grausam sein können und die Geschichte hat mich manches Mal schwer schlucken lassen.

    Der Roman macht auch demütig. Demütig, dass man genug zu essen hat, nicht frieren muss und seine Meinung frei äussern kann.

    Trotz der permanenten Tragödien, die sich in „Sturmmädchen“ abspielen, gibt es auch Momente der Hoffnung. Elli findet Verbündete und verliebt sich sogar. Dies wird ohne überflüssigen Schmalz beschrieben sondern spiegelt ebenfalls realistisch die Problematiken der damaligen Zeit wieder.

    Das Buch endet mitten im 2. Weltkrieg und bietet theoretisch die Möglichkeit auf eine Fortsetzung. Ich würde mich auf jeden Fall über ein Wiedersehen freuen, vielleicht mit Fokus auf Käthe und wie es für sie nach dem Krieg weitergeht.

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  • 5 Sterne

    cybergirl, 08.02.2024

    Als Buch bewertet

    Freundinnen für immer

    Die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe kennen sich seit ihren Kindertagen in der malerischen Eifel. Aber die Zeitläufte stellen ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen, fühlt Käthe sich von der neuen Ideologie angezogen, während die Jüdin Margot bald um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten muss. Die gehbehinderte Elli, für die Leute im Dorf nur das „Hinkemädchen“ wird hineingerissen in einen Strudel der Gefühle: Angst und Trauer um ihre Freundinnen, Sorge um ihre überarbeitete Mutter, die einzige Hebamme im Tal. Und sie fühlt eine Liebe in sich aufkeimen, die es gar nicht geben dürfte. Doch sie weiss, dass sie nur eine Wahl hat: Margot zu helfen, um jeden Preis. Auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt und droht, alles zu verlieren, was sie liebt.

    „Sturmmädchen“ von Lilly Bernstein hat mich wieder sehr begeistert.
    Die Autorin entführt ihre Leser*innen in die Eifel in die Jahre 1933 - 1940.
    Im Mittelpunkt stehen die drei Freundinnen Eli, Margot und Käthe.
    Sie sind Freundinnen seit Kindertagen und schwören sich immer füreinander da zu sein.
    Doch die politische Lage in Deutschland wird prekär.
    Die Nationalsozialisten kommen an die Macht. Käthe fühlt sich zu den neuen Machthabern hingezogen, Margot ist Jüdin und fürchtet um ihre Sicherheit. Elli dagegen ist voller Sorge um ihre Mutter und um Margot.

    Lilly Bernstein hat für ihren Roman tolle Charaktere entwickelt und ihnen Leben eingehaucht.
    Man kann sich die Schicksale der Protagonisten gut vor Augen führen.
    Die drei Frauen waren mir, jede auf ihre Art sympathisch.
    Die LeserInnen bekommen aber auch vor Augen geführt wie schwer es in den Jahren war, wenn man eine andere Meinung hatte.
    Man fragt sich oft, ob die Freundschaft der drei Frauen diese dunkle Zeit überstehen kann.
    Wegen der Zeiten und der verschiedenen Lebenssituationen scheint die Freundschaft auseinanderzubrechen.

    Lilly Bernstein vermittelt die Zeit der Handlung sehr authentisch.
    Die Autorin hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.
    „Sturmmädchen“ ist ein Roman mit einer oft traurigen Stimmung aber auch ein Roman der Mut macht.

    Wie schon mit „Trümmermädchen“ und „Findelmädchen“ hat mich Lilly Bernstein auch mit „Sturmmädchen wieder begeistert.

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  • 5 Sterne

    Chattys Bücherblog, 04.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ich bin ein grosser Fan von zeitgenössischen Romanen. Familiengeschichten und Spannung, die perfekte Mischung. Die Autorin ist mir durch "Trümmermädchen" bekannt.


    "Drei junge Frauen. Ein Schwur. Wie stark ist die Freundschaft?" So beginnt der Ullstein-Verlag die Kurzbeschreibung des zeitgenössischen Romans um die drei jungen Frauen Elli, Margot und Käthe. Obwohl der Roman die Freundschaft der Mädchen thematisiert, steht jedoch Elli stark im Vordergrund. Ihren körperlichen Makel versteckt sie unter ihrer liebenswürdigen Art. Sie zeigt sich sehr empathisch und hilft wo sie kann. Ob zur Unterstützung ihrer Mutter im Haushalt, als "Einparkmädchen" beim Hofbesitzer, bis hin zur Hebamme. Ja, sie kann einfach alles und packt an. Wenn da bloss die Judenverfolgung nicht wäre. Ihre Freundin Margot ist nämlich davon betroffen und Elli hilft, auch wenn sie sich selbst in grosse Gefahr begibt.

    Von Käthe erfährt man relativ wenig. Sie spielt bei der Dreierfreundschaft nur eine untergeordnete Rolle. Soll heissen, dass sie lediglich auf den ersten und letzten Seiten in Erscheinung tritt. 


    Wer, wie ich, Romane mag, in denen eine Freundschaft im Vordergrund steht, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen, wenngleich auch manche Szenen nichts für zartbesaitete Leser*innen sind.



                                                                                       ***


    Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Roman nicht gleich Roman ist. Die Autorin entführt den Leser in die dunkelste Zeit Deutschlands, ins Jahr 1933. Der Judenhass greift um sich und alte Freundschaften zerbrechen. Und genau davon handelt dieser Roman. Durch den bildhaften Schreibstil, lässt die Autorin die Hitlerzeit wieder lebendig werden. Jeder Satz, jede Szene wirkt authentisch und nachvollziehbar. Die Charakterisierung der Protagonisten wird perfekt und hervorragend in Szene gesetzt. Ich habe das Buch nahezu verschlungen. Vielen Dank dafür.


    Meine Empfehlung für Leser*innen von Familiengeschichten und Freundschaften ihm zeitgenössischen Rahmen.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 24.01.2024

    Als Buch bewertet

    Eine schwierige Zeit – sehr bewegend

    „Sturmmädchen: Freundinnen in dunkler Zeit“ ist nach "Trümmermädchen" und "Findelmädchen" der dritte historische Roman der Autorin Lilly Bernstein.

    Der Prolog beginnt im Jahr 1933 und für die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe ist die Welt in Ordnung. Sie kennen sich bereits seit ihrer Einschulung vor acht Jahren.
    Es folgt ein Zeitsprung in das Jahr 1938 und damit werden auch die Auswirkungen der Nationalsozialisten auf das Leben der Freundinnen deutlich spürbar.
    Während es für Margot und ihre Familie aufgrund ihres jüdischen Glaubens gefährlich wird, ist Käthe durch ihre Familie den Nationalsozialisten zugetan. Elli, die durch Kinderlähmung gehbehindert ist, möchte Margot helfen. Die Freundschaft der drei droht zu zerbrechen.

    Handlungsort ist Monschau, ein kleines Dorf in der Eifel, das ich beim Lesen direkt vor Augen hatte. Das Leben der Dorfbewohner und der Einfluss der Nationalsozialisten auf deren Leben wird gut beschrieben. Im Mittelpunkt stehen die drei Freundinnen, insbesondere Elli, deren grösstes Anliegen es ist Margot und ihrer Familie zu helfen.
    Elli, Margot und Käthe sind drei vollkommen unterschiedliche Charaktere. Jede von ihnen reagiert anders auf die Ereignisse um sich herum und Lilly Bernstein ist es ausgesprochen gut gelungen die Entscheidungen und Gedanken jeder einzelnen, nachvollziehbar darzustellen. Ihr Schreibstil liest sich sehr angenehm und enthält genau die richtige Mischung aus Emotionen und Informationen.

    Der Roman ist ein Stück erschreckende und bedrückende Zeitgeschichte, in dem es um Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Liebe geht. Die Schicksale stehen stellvertretend für viele andere.

    Mich haben die Ereignisse sehr berührt und ich kann das Buch jedem, der gerne historische Romane liest und sich für die Schicksale der Menschen interessiert nur ans Herz legen.

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  • 5 Sterne

    Buchwurm05, 17.03.2024

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    An einem Maitag im Jahr 1933 scheint für die 3 Freundinnen Elli, Margot und Käthe die Welt noch in Ordnung zu sein. Sie geniessen die Wärme der Sonnenstrahlen und denken, nichts könne sie auseinander bringen. Doch schon hier ziehen die ersten dunklen Wolken am Himmel auf. Elli versteht bald die Welt nicht mehr. Margot gerät als Jüdin immer mehr ins Visier der Nationalsozialisten und Käthe folgt der breiten Masse. Wie soll Elli sich verhalten? Tief im Inneren merkt sie, dass sie ihren eigenen Weg gehen muss.....

    Leseeindruck:
    "Sturmmädchen" entfaltet sich langsam. Eine scheinbar heile Welt bekommt die ersten Risse. In dieser Phase hatte ich etwas mit der Geschichte gehadert. Diese ist aus Ellis Sicht geschrieben. Das Schicksal ihrer Freundinnen Margot umd Käthe konnte ich so nur als Aussenstehende verfolgen. Aber dann wurde ich immer mehr in einen Strudel gezogen. Die emotionale Ebene nahm immer mehr zu. Schon bald war es mir unmöglich den Roman aus der Hand zu legen. Elli erlebt ein auf und ab, muss den ein oder anderen Schicksalsschlag verkraften. Denn nicht nur Margot ist in einer lebensbedrohlichen Situation, auch Elli als "Hinkemädchen" steht unter Beobachtung. Leider kann ich nicht mehr dazu schreiben, sonst würde ich zu viel verraten. Ich wurde jedenfalls des öfteren über den weiteren Verlauf der Geschichte überrascht. Und meine Emotionen hatten eine wahre Achterbahnfahrt vollführt.

    Fazit:
    "Sturmmädchen" beginnt langsam. Legt dann aber immer mehr an Tempo zu. Bald schon haben mich die Schicksale der drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe berührt. Ich war entsetzt wie schnell durch äussere Umstände Freundschaften auseinander gehen können. Vor allem aber konnte mich der Roman auch überraschen. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    kunde, 16.03.2024

    Als Buch bewertet

    Sommer 1933 in der Eifel: Die Mädchen Elli, Käthe und Margot sind Freundinnen. Elli und Käthe leben im Dorf unter armseligen Verhältnissen, Margot dagegen kommt aus der Stadt. Ihre Eltern sind wohlhabend und haben im Dorf ein Wochenendhaus. Das stört die Freundschaft der drei Mädchen aber nicht, denn sie haben sich geschworen, immer füreinander da zu sein. Die Jahre vergehen und aus den Mädchen werden junge Frauen. Käthe lässt sich von den neuen Parolen überzeugen und sieht darin ihre Vorteile. Für Margot und ihre Familie brechen schwere Zeiten an, denn sie sind Juden. Elli wird von ihrer Mutter zunächst von allen Problemen ferngehalten, doch bald kann sie nicht mehr nur zusehen. Sie muss etwas tun, um ihre Freundin Margot zu retten. Auch wenn es für sie selbst um Leben oder Tod geht.

    Romane der Autorin Lilly Bernstein haben immer einen ernsteren Hintergrund - so auch das neue Buch "Sturmmädchen". Der Untertitel "Freundinnen in dunkler Zeit" sagt schon viel über den Inhalt aus, denn dunkler kann eine Zeit wohl kaum sein, als in den 1930er Jahren. Lilly Bernstein beschreibt die bittere Armut der Menschen in einem kleinen Eifeldorf sehr anschaulich. Man kann sich kaum vorstellen, wie das Leben dort ausgesehen hat. Da ist es fast nachvollziehbar, dass gerade die Ärmsten in die neue Ideologie ihre Hoffnung setzen. Die Geschichte entwickelt eine ungeheure Spannung bis zum Ende. Die Leser fiebern mit, wenn Elli für Margot ihr Leben aufs Spiel setzt. Diese tapfere junge Frau, die so gar nichts von einer Heldin hat, zeigt allen, was das Wort Freundschaft bedeutet. Die Geschichte hat mich tief beeindruckt. Das lag viel an der dramatischen Handlung, aber auch an dem so eindringlichen Schreibstil der Autorin Lilly Bernstein.

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