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Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    egal, 16.08.2017

    Als Buch bewertet

    Hat mich nachdenklich gestimmt...

    Wie ist es, wenn man ein „Etwas“, einen Knoten in der Brust entdeckt, aber keinem verrät? Lässt sich das Leben ganz normal weiterleben? Genau das versucht Katharina, die uns einen Tag in ihrem Leben mitnimmt. „Eigentlich“ ist sie eine „normale“ Mutter und Ehefrau in den 40ern mit allen möglichen Problemen und einer Vergangenheit, doch jetzt ist nichts mehr, wie es vorher war…
    Die Idee hat mir sehr gefallen, aber der Schreibstil war mir über weite Strecken zu sachlich und emotionslos. An vielen Stellen empfand ich das passend, an anderen hat mich das sehr befremdet. Auch haben mir die handelnden Personen, insbesondere die Erzählerin, nicht wirklich zugesagt. Da ist die extrem schwierige Tochter, die möglicherweise ADHS hat, der dagegen aalglatte Sohn, das mangelnde Vertrauen zum Ehemann und der, auf den ersten Blick, fragwürdige Umgang mit der (möglichen) Krankheit und dem Sterben. Mitten in all den Ängsten, die die Erzählerin verständlicherweise hat, mucken auch noch Haustiere, Elektrogeräte und Nachbarn. Andererseits hat mich die Geschichte auch nicht losgelassen, gerade die Rückblicke hatten es sehr in sich und mein Mitgefühl mit Katharina wuchs, obwohl ich manches immer noch nicht ganz nachvollziehen konnte und sie mir suspekt blieb. Die Angst verändert und ich denke, wer sie noch nicht am eigenen Leib in dieser Gestalt kennenlernen musste, kann es auch nicht ganz verstehen, besonders manche Sache, die zum Finale hin mit Katharina „passiert“.

    Ich denke, dass sich etliche Frauen früher oder später in der Geschichte wiederfinden können und vergebe daher, trotz aller Kritik, vier Sterne, denn die Geschichte hat mich nachdenklich gestimmt, lässt mich nicht wirklich los und die Idee war einfach sehr gut, wenn ich auch manches an der Umsetzung nicht ganz gelungen fand.

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  • 5 Sterne

    12 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 24.07.2017

    Als Buch bewertet

    Einfach wunderbar

    Kath ist eine ganz normale Ehefrau mit zwei Kindern und einem Ehemann, der unter der Woche in Berlin als Architekt arbeitet. Doch sie trägt ein Geheimnis in sich, sie hat einen Knoten in ihrer Brust ertastet und hat noch nicht den Mut gefunden einen Arzt aufzusuchen. Stattdessen erlebt sie mit ihrer Familie den täglichen Wahnsinn und ein paar Dinge, die darüber hinausgehen. Ein Nachbar verliert seinen Daumen, den sie gemeinsam im Vorgarten suchen und ihre Tochter, bekommt mal wieder einen Ausraster und wird vom Pferd geworfen. Dann kündigt sich noch ihr alter Studienfreund an, den sie seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie erinnert sich an ihre Kindheit und Jugend und sinniert über vertane Chancen in ihrem Leben. Dieses Buch ist mit viel Witz und Charme geschrieben. Es ist auf keiner Seite langweilig und man galoppiert mit der Protagonisten regelrecht durch ihr Leben und durch diesen einen Tag, der alles verändern wird. Ein wirklich gelungenes Buch, über eine ganz normale Vorstadtfamilie, die dann doch nicht so normal ist.

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  • 4 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 28.07.2017

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiss davon, und das ist auch gut so.
    Meine Meinung:
    Das Buch ist gut geschrieben, hat mir wirklich Freude bereitet es zu lesen. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar, die Protagonisten sind mir eigentlich durchweg sympathisch. Speziell die rebellische Helli ist mir ans Herz gewachsen. An besagtem Freitag bricht um Katharina das blanke Chaos auf, und das, wo sie eigentlich ein letztes normales Wochenende verleben wollte, bevor vielleicht alles anders wird. Der ganze Roman ist mit viel Herz geschrieben, man kann sich sehr gut hinein finden. Für mich gibt es lediglich ein Manko. Ich hätte nämlich gerne gewusst, wie es mit Katharina weitergegangen wäre. So bleibt alles der Fantasie überlassen und vielleicht ist es auch gut so. So kann sich jeder sein eigenes Ende in Gedanken machen.
    Fazit:
    Ungewöhnliche Geschichte

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kleine_welle, 08.08.2017

    Als Buch bewertet

    Vor zwei Wochen hat Katharina etwas in ihrer Brust entdeckt. Noch weiss es keiner und sie war auch noch nicht beim Arzt. Aber nach diesem Wochenende möchte sie am Montag zum Arzt gehen und die Diagnose bekommen.

    Das Cover hat mich irgendwie direkt angesprochen. Der Fuchs gefällt mir und obwohl es doch recht schlicht wirkt, ist es ein Blickfang.
    Zuerst hatte ich so meine Schwierigkeiten in einen Lesefluss zu kommen, denn es sind doch viele Zeitsprünge im Buch und da man Katharina noch nicht so kennt, ist es schwierig ihren Gedanken zu folgen. Aber nach und nach wird es einfacher und man lernt Katharina zu mögen. Denn sie ist zwar manchmal etwas gestresst und macht bestimmt nicht immer alles richtig, aber ihr Humor ist sehr gut. Und so nähert man sich dem ernsten Thema Krebs auf eine humorvolle Art und Weise.
    Das heitert die Stimmung dann auch sehr auf und ich musste zwar nicht immer lauthals lachen, aber zumindest doch des Öfteren schmunzeln. 
    So bekommt man dann nicht direkt Angst, wenn man über das Thema liest. Man geniesst das Buch wirklich, auch wenn das jetzt vielleicht komisch klingt.
    Was mir allerdings so gar nicht gefallen hat, war das es keine Kapitel in dem Buch gibt. Wenn Sprünge in der Zeit passieren, ist da nur ein Absatz oder es werden zwischendurch mal Sternchen gesetzt, aber ein richtiges Kapitel hat man nicht. Da sich alles an einem Tag abspielt, ist das vielleicht ein probates Mittel, aber ich mag das überhaupt nicht. Ich weiss dann einfach nicht, wann ich aufhören soll zu lesen und vor allem wo. Ich mag einfach die Ordnung von Kapiteln. Aber das ist wirklich ein ganz persönliches Gefühl und hat mit der Qualität des Buches nichts zu tun.
    Ich habe aber auch gemerkt, dass ich an das Buch vollkommen falsch herangegangen bin. Denn ich dachte, es geht mehr um die Aussage „Lebe das Leben“, aber das ist es nicht. Katharina beschreibt ihren ganz normalen Alltagswahnsinn, gespickt mit vielen Erinnerungen. Und so geht es wohl vielmehr um verpasste Chancen und Liebe. Aber als ich dann so darüber nachgedacht habe, geht es vielleicht wirklich mehr darum wenn man dem Tod ins Gesicht blickt.
    Man denkt darüber nach, was man erlebt hat, was man erleben wollte, aber auch was man erreicht hat und vor allem wem man alles auf diesem Weg begegnet ist. Nicht die Zukunft ist wichtig, denn wenn man es mal ganz drastisch sagt, die erlebt man ja auch nicht mehr. Und das hat mir dann doch wiederum sehr gut gefallen, auch wenn meine Erwartungen andere waren.
    Aber ich lasse mich auch gerne überraschen oder eines besseren Belehren. ;)
    Das Ende ist dann auch recht offen und lässt Katharina und ihre Familie mitten im Leben zurück. Aber doch hat man das Gefühl, dass sie im Reinen mit allem ist und man kann ruhigen Gewissens das Buch zuklappen.
    Obwohl doch die Frage bleibt: Was kommt noch?

    Mein Fazit: Trotz der zuerst verwirrenden Zeitsprünge, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Denn es regt nicht nur zum Denken an, sondern man wird an ein sehr ernstes Thema in unserer Gesellschaft mit Humor herangeführt. Und vielleicht brauchen wir das? Lachen wir dem Tod einfach ins Gesicht und leben unser Leben bis wir ihm dann endgültig begegnen.

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  • 1 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidrun R., 20.01.2019

    aktualisiert am 04.05.2019

    Als eBook bewertet

    Der Anleser bzw. Klappentext versprach viel. Total enttäuscht bin ich nach der Lektüre des Buches. Einfach schrecklich. Zum Glück waren es nicht zu viele Seiten. Der Umschlag ist schön gestaltet, daher der Stern.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hiclaire, 17.08.2017

    Als Buch bewertet

    „Sieh mich an“ ist ein Buch, das von Anfang an einen unwiderstehlichen Sog auf mich ausgeübt hat! Obwohl es durchaus nicht immer vergnüglich gewesen ist, die Ich-Erzählerin Katharina durch diese turbulenten Stunden zu begleiten. Bei ihrer Tochter Helli wurde gerade ADHS diagnostiziert, aber noch keine Behandlung begonnen, so dass sie nach wie vor unter Dauerstress steht. Mit ihrem Mann führt sie seit geraumer Zeit nur noch eine Wochenendehe und dann ist da noch dieses „Etwas“ in ihrer Brust, welches sie beharrlich an den Rand ihres Bewusstseins zu schieben versucht. Zwei Wochen zuvor hat sie es entdeckt, „es wird nicht kleiner, ist nicht beweglich und schmerzt nicht“… Nur noch dieses Wochenende, so hat sie für sich beschlossen, dann geht sie zum Arzt um sich Gewissheit über das „Etwas“ zu verschaffen.

    Und dieses Wochenende, genau genommen nur etwa ein Tag, hat es dann wirklich in sich. Es beginnt damit, dass Katharina ihre Tochter in der Schule abholen muss, weil sie sturzbachartig aus der Nase blutet. Helli kann diese Fähigkeit anscheinend nach Belieben einsetzen um die Leute in Angst und Schrecken zu versetzen, vor allem dann, wenn sie gerade keinen Bock auf Schule hat.
    Dass es keine leichte Aufgabe ist, ein Kind mit ADHS zu lieben und grosszuziehen, war mir schon klar. Trotzdem hat es mich erschüttert zu lesen, was das im Einzelfall bedeuten kann. Ob es sich bei Helli um einen besonders schweren Fall handelt? Und warum hat es über zehn Jahre gedauert, das festzustellen?

    Was Katharina in der Folge noch alles „zustösst“ ist teilweise bizarr und grenzt manchmal an Slapstick, doch im Zusammenspiel mit dem tiefen Ernst ihrer Gedanken und Erinnerungen habe ich das tatsächlich nicht als übertrieben wahrgenommen, eher als wohltuenden Ausgleich. Katharina erzählt sehr offen und gewährt dabei tiefe Einblicke in ihre Lebenssituation und seelische Verfassung. Sie tut das mit einer Art verzweifeltem Pragmatismus, leiser Selbstironie und gelegentlich trockenem Humor, was der Geschichte einen Hauch von Leichtigkeit verleiht. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, berührt mich ihre Lage zutiefst. Nahezu jede Seite atmet den Stress und den Druck, unter dem sie steht. Während des Lesens habe ich mich manchmal selbst ganz „hibbelig“ gefühlt, so sehr hat sich diese unterschwellige Grundunruhe übertragen. Irgendwie geht auch alles ein wenig durcheinander, was aber wiederum zum Leben der Protagonistin passt. Ständig versucht sie mit dem Erstellen von teils originellen, teils absurden Listen, Ordnung in ihr „Helli-bedingtes Chaos“ zu bringen – allerdings wenig erfolgreich.

    Das Ende war mir dann ein bisschen sehr über- und abgedreht. Nichtsdestotrotz hat es aber auch irgendwie gepasst. Die durch Stress und Schlaflosigkeit bis zum Äussersten aufgeladene Anspannung musste sich ja irgendwie entladen *g*.

    Musik ist ein elementarer Teil von Katharinas Persönlichkeit, das ist immer wieder zu spüren. Ihre beruflichen Pläne und Wünsche diesbezüglich beschränken sich derzeit darauf, dass sie, als studierte Musikwissenschaftlerin, den Kindern ambitionierter Eltern ein paar Stunden die Woche musikalische Früherziehung angedeihen lässt. Ab und zu gönnt sie sich kleine Fluchten in ihre Musik und träumt sich dabei weg, was auch schon mal Folgen haben kann – wie z.B. den abgebrochenen Aussenspiegel eines Autos ;). In diesen Passagen fühlt man ganz besonders eine leise Wehmut, ihre Sehnsucht nach Ruhe und das Bedürfnis, endlich einmal wieder zu sich zu kommen.

    Diese so wichtigen Stunden mit Katharina zu durchleben, war für mich wechselweise berührend und schmerzvoll, heiter und unterhaltsam, immer eloquent und niemals langweilig. Nicht zuletzt wegen der leicht schrägen Nebenfiguren wie z. B. dem liebenswert-skurrile Transgender-Pärchen aus der Nachbarschaft, oder Hellis Freundin Cindi, die ihre Hochbegabung sorgsam zu verbergen sucht.

    Mareike Krügel ist für mich eine echte Entdeckung gewesen, eine grossartige, überaus einfühlsame Erzählerin, von der ich unbedingt ein weiteres Buch lesen möchte.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi K., 02.08.2017

    Als eBook bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Katharina denkt sich, dass sie nicht einfach sterben kann wenn in ihrem Leben noch so viele Dinge ungeklärt und so viele Fragen noch nicht beantwortet sind. Sie hat einen Knoten in ihrer Brust entdeckt und noch mit niemandem darüber gesprochen. Diesen einen Freitag möchte sie nun einfach noch einmal so erleben als ob nichts wäre, also ganz normal. Die komplette Handlung spielt nun an diesem besagten Freitag und der ganz normale Alltagswahnsinn in Katharinas Leben nimmt seinen Lauf, bevor sie am Montag der Wahrheit ins Auge sehen und den unungänglichen Arzttermin wahrnehmen will. Katharina ist Anfang 40 hat zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in Norddeutschland. Sie führt eine Wochenendbeziehung, ihr Mann arbeitet unter der Woche in Berlin und verbringt nur die Wochenenden zu Hause bei seiner Familie. Mareike Krügel schafft es mühelos, mich als Leserin derart an diesem Roman zu fesseln, dass ich die Zeit selbst ganz vergessen habe. Dieser eine Tag – der Freitag ist so vollgepackt mit Gefühlen und Stimmungen, dass man den Roman kaum aus der Hand legen kann. Sie schreibt sehr gefühlsbetont und stimmungsvoll ohne dabei jemals kitschig zu werden. Man kann sich gut in Katharina hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühle warum sie so handelt oftmals verstehen oder nachvollziehen. Trotz der Tragik der Ereignisse gbit es auch sehr viel Spielraum für positive Gefühle, hier ist für alle Gemütslagen das Passende dabei. Einzig die Gestaltung des Buchumschlages lässt mich etwas unschlüssig zurück, irgendwie kann ich mich mit dem Fuchs auf dem Cover nicht anfreunden, hier hätte mich wohl ein Landschaftsbild glücklicher gemacht. Alles in allem aber ein absolut empfehlenswerter Roman mit ganz viel tiefgründiger Lebensweisheit.

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  • 1 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike P., 29.08.2017

    Als Buch bewertet

    Ich habe dieses Buch als kostenloses Leseexemplar erhalten.

    Ich weiss gar nicht so genau, was ich von diesem Buch erwartet habe.... Ein paar mehr Gefühle und Emotionen zu diesem Ding in ihrer Brust. Ein paar mehr Gedanken zu den Möglichkeiten, wie es weiter geht. Ein früheres Aufklären der Familie und anschliessend den Umgang miteinander.

    Bekommen habe ich seitenlanges Schreiben über Alltägliches. Es ist nichts besonderes passiert. Emotionen waren kaum enthalten. Jedenfalls nicht zum Thema "Ding in der Brust" und sollte es darum nicht gehen? Es gab keine Auseinadersetzung mit dem Thema. Zwei drei Sätze im ganzen Buch. Das war alles. Dieses Buch war weder unterhaltsam, noch wachrüttelnd. Es war einfach langweilig. Und das "grosse Finale" beschämend. Weiss echt nicht, wer sich sowas ausdenkt und auch noch glaubt, dass das dem Leser gefallen könnte. Einen Punkt gebe ich für den wirklich guten Schreibstil.

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  • 3 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Astrid, 22.08.2017

    Als Buch bewertet

    Katharina schreibt gerne Listen. Was muss heute noch erledigt werden? Welche Musikstücke lösen eine Gänsehaut aus? Welche Fragen kann ich nicht mehr hören? Welcher Spruch wäre passend für den eigenen Grabstein?
    Letzteres ist nicht Katharinas makabren Humor geschuldet, sondern dem Knoten in ihrer Brust. Dieser ist das unausweichliche Thema von Mareike Krügels „Sieh mich an“. Doch hier geht es nicht um den Kampf gegen die Krankheit, die Tage nach der Diagnose oder dem Neuanfang nach dem Sieg gegenüber dem Krebs, sondern um einen Tag. Es sind gerade mal 24 Stunden, die wir Katharina begleiten. Doch es ist ein ganzer Tag voller Gedanken, Fragen und Erinnerungen, die sich wie ein Kreis zusammenfügen. Denn wie akzeptiert man dieses Ding in seiner Brust, wenn man nebenbei noch Mutter, Haus- und Ehefrau und Musiklehrerin ist? Wenn man eigentlich sich um die Tochter kümmern müsste, die unter AHDS leidet und schon wieder mit Nasenbluten aus der Schule nach Hause kommt? Oder wenn der Sohn die erste Freundin nach Hause bringt? Oder die SMS mit dem Mann, der auf Dienstreise ist, immer nüchterner und kalkulierender werden? Wenn der ehemalige Mitbewohner aus Studentenzeiten anreist und den Kopf mit Martini und Apfelmus verwirrt? Wie soll man da Zeit haben zu realisieren, verstehen und akzeptieren?
    Katharina ist sicherlich kein einfacher Charakter, der zusätzlich in einer schwierigen Situation steckt und sie zusätzlich zum eh schon chaotischen Alltag vollkommen überfordert. Ihre Affinität für abstruse Listen und die Gedanken in alle Richtungen kreisen zu lassen, macht sie auf den ersten Blick nicht sympathisch, aber menschlich. Die kleinen Rückblenden auf die Vergangenheit, sei es Costas und ihre Geschichte oder die Erklärungen ihrer Universitätskarriere, machen so manches Verhalten verständlicher und schaffen einen wunderbaren Rahmen, in dem Katharina nicht mehr nur verzweifelt und zeitweise wunderlich wirkt, sondern man ganz genau die Konsequenzen diverser Schicksalsschläge und Entscheidungen sehen kann. Die Thematik ist hart, Katharinas gedankliche Eskapaden keine leichte Kost und trotzdem kann das Buch nur schwerlich aus der Hand gelegt werden. Durch die Vermischung aus Vergangenheit und Gegenwart erklärt sich Katharinas Geschichte wie von selbst und jede Seite beantwortet wieder ein kleines bisschen mehr. Hinzu kommt Krügels brillanter Schreibstil, der das Buch auch literarisch wertvoll macht.
    Doch dann kam das Ende und die Krux ist wie üblich aus einer guten Idee einen guten Abschluss zu schaffen. Leider verliert sich Krügel samt Katharina irgendwo auf einer Autobahn Richtung Berlin. Die letzten dreissig Seiten wirken zu temporeich, zu impulsiv und zu abstrus – für die Autorin und für ihre Protagonistin. Es hinterliess mich mit einem leichten Kopfschütteln und Unverständnis. Nicht weil es ist nicht klar ist, dass traurige Menschen verrückte Dinge anstellen, sondern weil ich mich fragte, was nun die Perspektive für unsere Katharina ist. Warum hat sie das getan? Was passiert nun weiter? Das Ende ist so offen, dass die Fragen, die uns Krügel so beharrlich erklärt hat, wieder offen sind.
    Alles in allem hinterlässt durch das seltsame Ende „Sieh mich an“ einen faden Beigeschmack. Als hätte man etwas Wundervolles gefunden, das einem gewaltsam aus den Händen gerissen wurde.

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  • 5 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchträumerin, 15.08.2017

    Als Buch bewertet

    Unsere Protagonisten ist Katharina. Eine wirklich taffe, coole Frau, mit der ich gerne befreundet wäre.
    Sie hat vor zwei Wochen ein "Etwas" in der Brust entdeckt und möchte wenigstens noch ein normales Wochenende mit ihrer Familie verbringen, bevor sie es allen erzählt. Während sie jetzt über ihr Leben philosophiert lernt man ihre an ADHS leidende, gerade frisch pupertierende Tochter Helli und ihren Sohn Alexander kennen, der gerade mit seiner ersten Freundin zusammengekommen ist. Ihr Mann Costa ist beruflich nur noch, wenn überhaupt, am Wochenende zu Hause.
    Das ganze Familienleben ist verpackt in Anekdoten und Beschreibungen, die einen zum schmunzeln, nachdenken oder wildem Kopfnicken verleiten. Ich kam nicht umhin, dieses Buch mit einem gewissen ironischen Unterton zu lesen. Weswegen kann ich gar nicht sagen.

    Manche Beschreibungen sind so extrem bildlich. Als Beispiel: Sie beschreibt den Geruch, der scheinbar jeder Schulaula anhaftet. Ich hatte dabei sofort meine alte Schule in der Nase.

    Das Buch ist zugleich tiefsinnig und kurzweilig. Man ist so sehr in das Buch vertieft, dass es einen erstaunt, plötzlich am Ende angelangt zu sein. Die Reise durch Katharinas Vergangenheit und ihre Gegenwart ist zu schnell vorbei. Gerne hätte ich sie noch ein Stück in ihre Zukunft begleitet. Mir bleibt das Gefühl, einen wirklich starken weiblichen Buchcharakter kennengelernt zu haben. Darüber bin ich sehr froh und werde dieses Buch nicht das letzte Mal gelesen haben.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fuechslein, 03.08.2017

    Als Buch bewertet

    Berührend und komisch zugleich

    Dieses Buch lockte mich zunächst mit dem Cover - »Oh, ein Fuchs!« Die Leseprobe gefiel mir, und das Buch »verschlang« ich an einem Tag. Ein Tag wie ein Jahr ... Denn auch die Handlung des Romans umfasst nur einen einzigen Tag im Leben von Katharina. Sie ist Anfang 40, Hausfrau, Mutter mit kleinem Nebenjob, der sie glücklich macht, aber weit entfernt ist, was sie sich als junge Frau mit abgeschlossenem Studium der Musikwissenschaften erträumte. Mit ihrem Mann führt sie seit gut einem Jahr eine Wochenendehe. Alles klingt ganz normal, banal, langweilig, solche Leben werden in unserem Land tausendfach gelebt. Doch seit zwei Wochen weiss nur Katharina, dass ein »Etwas« da ist, das sie in ihrer Brust ertastet hat und das da nicht hingehört. Gedanken um Sinn des Lebens und das, was nach dem Sterben bleibt, beschäftigen sie.

    Rückblick, Bestandsaufnahme, Vorausschau und immer wieder ihre heimlich geführten Listen. Das alles beschäftigt Katharina und wird doch immer wieder unterbrochen von dem ganz alltäglichen Chaos und Wahnsinn, der ihr Leben bestimmt. Der Autorin ist eine wundervolle Gratwanderung gelungen zwischen ernsthaften, teilweise fast philosophischen Gedanken und schreiend komischen Situationen. Katharinas Leben ist alles andere als banal und langweilig. Ein pflegeleichter, angepasster Siebzehnjähriger mit Goldkehlchen und eine pummelige, chaotische Elfjährige mit ADHS - unterschiedlicher könnten Kinder nicht sein. Dazu die beiden Nachbarn, die einmal Nachbarinnen waren, ein alter WG-Freund, abenteuerlustige Ratten und Haushaltsgeräte mit Mord- bzw.- Selbstmordabsichten ... Und schliesslich das Meer und tatsächlich der Fuchs vom Buchcover. Letzterer ist für mich eine Metapher, denn er lebt sein Leben, ohne dass Katharina sich für ihn verantwortlich fühlen muss. Andere loslassen, zu sich selbst finden, das gelingt ihr im Laufe des Tages immer besser. Dem Ende zu gewinnt die Geschichte an Tiefe, was wohl am Meer liegt, dem Katharina sich endlich wieder zuwendet, auch wenn sie es quasi vor der Haustür hat.

    Mir gefällt die Figur der Katharina so gut, weil ich mich an ganz vielen Stellen mit ihr identifizieren kann. Ihr Wunsch nach Perfektion, der oft genug im Chaos endet, die alten, begrabenen Träume, die Wochenendehe, die Flirt-Resistenz. Aber auch die Spontanität, der Mut, aus- und aufzubrechen. Am Ende ist nicht alles gut, aber trotzdem macht mich die Geschichte glücklich. Denn »Glück ist das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.« (Jo Jansen)

    Fazit: Leseempfehlung und 5*****

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  • 4 Sterne

    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 03.08.2017

    Als Buch bewertet

    Anfang : Dieses Buch ist sehr speziell ,aber auf diese ganz eigene Weise , hat es eine innerliche und tiefgründige Botschaft , nach der der Leser zwar eine Weile suchen muss , doch dann kann dieser einzigartige Roman durch eben diese Besonderheit bestechen . 
    Wenn ich dieses Buch beschreiben müsste , dann würde ich sagen , es ist ein Buch über die Menschen und über die Sehnsucht der Welt . 
    Doch gerade diese vielschichtige und andersartige Erzählweise und Struktur , gibt dem Buch eine sehr komplexe Sichtweise auf sehr ähnliche und doch unterschiedliche Dinge . Es ist zwar etwas vewirrend , trägt aber später zur Perfektion des Romans bei und gewinnt später auch an einer klareren Struktur. 
    Die Charaktere des Buches , sehe ich ein wenig zwiegespalten . 
    Auf der einen Seite , beleben sie diesen Roman und lassen ihn an Substanz und bezaubernden Passagen gewinnen . Dennoch wirkten sie für mich nicht ganz so emotional und lebendig ausgearbeitet , wie ich es mir an manchen Stellen gewünscht hätte . Doch trotzdem geben sie diesem Buch eine solche wortgewaltige Kraft und hauchen der Geschichte ganz neues Leben ein , welches ich so vielleicht noch nie lesen durfte . 
    Im Mittelpunkt des Romans stehen sicherlich , eben diese vielschichtigen und emotional geprägten Protagonisten . 
    Zum einen ist "sieh mich an " eine lebendige und tiefgründige Reise durch ferne und doch so nahe Gefühlswelten und auf der anderen Seite, ist es ein Buch über uns Menschen und das Leben im allgemeinen . 
    Der Autorin gelingt es exzellent die einzelnen Passagen vielschichtig und authentisch darzustellen .Jede kleine Eigenart feilt sie mit ihrem leisen und doch gewaltigen Stil heraus und arbeitet die Charaktere zu einer lebendigen Charakterisierung heraus . 
    Mit einer faszinierenden und behutsamen Erzählweise , macht die Autorin auf die Probleme aufmerksam und diese nehmen den Leser mehr als mit und lassen ihn auf eine ungewöhnliche Weise nicht mehr los . 
    Im ersten Moment könnten die Charaktere und ihre Geschichte blass wirken , aber ich glaube , wenn man sich ein wenig Zeit nimmt und in die Tiefe der Geschichte eindringt , wird man verstehen und feststellen können, wie emotional und tiefgründig dieser Roman wirklich ist . 
    Dieser Roman ist für mich eine lebendige und häufig emotional wechselnde Charakterstudie , wie verändern wir uns mit der Zeit und was bewirken Schicksalsschläge im tiefsten Innern unserer Seele ?! 


    Fazit : 
    Ein sehr besonderer und einzigartiger Roman , bei dessen Bewertung ich mir sehr unschlüssig bin . 
    Wer sich auf einen ruhigen und doch sprachgewaltigen Roman einlassen kann , der ausschliesslich von den Protagonisten und deren belebtem Leben besteht , der sollte dieses Buch auf jeden Fall ausprobieren und für sich entdecken . 
    Für mich ein sehr besonderer Roman , eine literarisch bezaubernde und tiefgründige Reise durch die Welt und die menschliche Psyche . 
    Ich vergebe 4 Sterne , für einen aussergewöhnlichen Roman , der sicherlich den passenden Leser braucht , um geliebt und verstanden zu werden !

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  • 2 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 19.08.2017

    Als Buch bewertet

    Katharina entdeckt in ihrer Brust einen Knoten. Doch bevor sie zum Arzt geht und vielleicht eine niederschmetternde Diagnose erhält, möchte sie noch ein normales Wochenende erleben, an dem alles wie immer ist. Doch ihr Mann, mit dem sie eine Wochenendbeziehung führt, kann ausgerechnet an diesem Freitag nicht nach Hause kommen. Und so durchlebt sie diesen Freitag mit all seinem Chaos alleine.

    Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil es sich nach einer besonderen Geschichte anhörte. Leider bin ich jedoch gar nicht mit dem Buch und den Protagonisten warm geworden.
    Das erste, was mich gestört hat, war, dass das Buch keine Kapitel hat, die für mich schon einen gewissen Sinn machen. Dann fehlten mir Dialoge, die ein Buch für meinen Geschmack erst lebendig machen.
    Der Leser begleitet Katharina im Alltag, wo sie die merkwürdigsten Dinge erlebt, wie z.B. einen Nachbarn, der einen Finger verloren hat. Gespickt sind diese aktuellen Geschehnisse mit Gedanken an die Vergangenheit. Ich musste mich teilweise sehr konzentrieren, da die Sprünge ziemlich hin und her gingen.
    Ich fand das Buch leider insgesamt sehr anstrengend zu lesen und für mich hat sich der Sinn nicht wirklich erschlossen. Auch hat mich das Buch leider gar nicht berührt, was ich bei der befürchteten Diagnose von Katharina aber auf jeden Fall erwartet hätte. Für mich war das Buch leider sehr langweilig, so dass ich es auch nur schwer fertig lesen konnte.

    Für mich ein zähes Buch, das bei mir keine Emotionen erzeugen konnte. Ich kann daher nur 2 von 5 Sternen vergeben.

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  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia K., 11.08.2017

    Als Buch bewertet

    Wendepunkt eines Lebens?

    Das Buch "Sieh mich an" von Mareike Krügel hat mich in der Leseprobe beeindruckt. Nicht das Cover, dessen Gestaltung ich nicht so recht nachvollziehen kann, auch wenn ein Fuchs in der Geschichte an einer Stelle erwähnt wird. Die Wahl des Titels wird immerhin am Ende noch verdeutlicht. Vermutlich wäre dieses Buch ohne die Leseprobe an mir vorbei gezogen, was grundsätzlich schade gewesen wäre, denn die Grundidee dahinter finde ich sehr gut.

    Auch mit der Protagonistin Katharina, eine Frau Anfang 40, zweifache Mutter und in einer seit einigen Monaten kriselnden Ehe, die in ihrer Brust ein Etwas entdeckt, vom Schlimmsten ausgeht und einen Arzttermin vor sich her schiebt, konnte ich mich von Anfang an sehr gut identifizieren und viele Eigenschaften von ihr in mir wieder finden, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte. Witz und Tragik gepaart, so liest man im Roman von einem Tag aus dem Leben von Katharina, einem Tag, den sie nochmal "normal" verbringen wollte, ein Wochenende sollte nochmal alles so sein wie immer, bevor sie sich den Tatsachen stellen möchte. In Rückblicken bzw. in ihrer Gedankenwelt erfährt man einige Dinge aus ihrer nicht einfachen Vergangenheit und insgesamt wurde ihre Person sehr gut ausgearbeitet und ihr Leben sehr realistisch und ihre hin und her wankende Gefühlswelt sehr mitfühlend dargestellt. Vielleicht ist ein bisschen viel passiert an diesem Tag und manche Szenen wirkten überzogen, aber auch solche Tage gibt es und ihre Rolle als Mutter, Ehefrau, Schwester, Hausfrau, Leiterin einer Gruppe für musikalische Früherziehung, Freundin und Nachbarin und ihre Pflichten und Bemühungen darin fand ich sehr glaubhaft. Ich kann ihre Reaktion auf ihre gesundheitliche Befürchtung sehr gut nachvollziehen und auch wie es ist, ein schwieriges Kind zu haben und den Ehemann nur am Wochenende zu sehen. Toll fand ich den Vergleich mit einer Spinne im Netz und welche tragende Rolle eine Mutter spielt und dabei das Gefühl hat, im Leben nicht genug erreicht zu haben, wird in dem Buch sehr deutlich und authentisch beschrieben.

    Im Roman wurden viele sehr gute Themen angeschnitten, z.B. ADHS, Homöopathie, Verlust eines Kindes, Neid auf das vermeintlich bessere Leben der Freundin oder des Partners, Stellung von Mann und Frau in der Gesellschaft, (noch) nicht erfüllte Lebenspläne, wo ich mir oft eine ausführlichere Ausführung gewünscht hätte. Dagegen hatten andere Textpassagen für mich zu viel Länge, waren für mich unwichtig. Ganz einverstanden war ich ebenfalls nicht mit dem Ende des Romans, für mich war es zu offen und ich hätte mir für die Geschichte einen Prolog und Epilog gewünscht, auch Katharinas Gedanken an ihre Lieben in zehn Jahren nach ihrem Tod haben mir das Ende etwas vermiest, hier wäre für mich mehr Optimismus und Unterstützung der sie begleitenden Personen angebrachter gewesen. Spannung hat mir leider auch gefehlt, es passiert viel, was einen den Roman sehr schnell lesen lässt, aber nichts wirklich besonderes, von daher ist es ein Buch, das mich nicht so richtig vom Hocker gerissen hat. Schade, denn ich denke, die Grundidee hätte mehr Potential gehabt. Von daher kann ich schweren Herzens nur drei Sterne vergeben.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jarmila K., 19.08.2017

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiss davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles wie immer sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Während sie aber einen abgetrennten Daumen versorgt, ihren brennenden Trockner löscht und sich auf den emotional nicht unbedenklichen Besuch eines Studienfreundes vorbereitet, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln, und sie stellt sich grosse Fragen: Ist alles so geworden, wie sie wollte? Ihre Musik, ihre Kinder, die Ehe mit dem in letzter Zeit viel zu abwesenden Costas? Als der Tag fast zu Ende ist, beschliesst sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt.

    Leseeindruck:


    In Mareike Krügers Roman "Sieh mich an" lernen wir die 40-jährige Katharina kennen. Schon die ersten beiden Sätze des Klappentextes liessen mich vermuten, dass es sich um einen Brustkrebsknoten handelt, den sie da in ihrer Brust ertastet hat, obwohl die Krankheit selbst während des Romans nicht beim Namen genannt wird. IN Anbetracht erblicher Vorbelastung und den sicheren Tod erwartend, will sie das Wochenende nochmals unbeschwert verbringen, bevor sie sich Montags untersuchen lässt. Die Handlung des Buches spielt sich genau nur an einem einzigen Tag ab, diesen Freitag vor dem Arztbesuch....


    Da ich selbst eine Krebsdiagnose hatte (auch einen gynäkologischen), fand ich es ein wenig unrealistisch, wenn man weiss, dass man erblich vorbelastet ist, sich nicht regelmässig in Kontrolluntersuchungen zu begeben und sich diesen Knoten dann selbst ertasten muss. Irgendwie war der gesamte Roman für mich ein wenig wischt-waschi.
    Auch wurde ich nicht so recht warm mit den Figuren, besonders mit der Protagonistin nicht.


    Den Ansatz fand ich ganz gut, Aber man hätte mehr draus machen können. Irgendwie zieht einem der Roman schon ein wenig runter, da die Stimmung schon ziemlich unten ist, da hilft auch das Vorhaben den Tag vor der Untersuchung unbeschwert zu verbringen nicht weiter....


    @ esposa1969

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Equida, 02.08.2017

    Als Buch bewertet

    Ernstes Thema humorvoll verpackt
    "Sieh mich an" ist der vierte Roman der Autorin Mareike Krügel,die für ihre Werke schon mit demFörderpreis der Stadt Hamburg und dem Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet wurde. Er erschien 2017 im Piper Verlag.

    Inhalt:
    Als Katharina einen Knoten in ihrer Brust entdeckt bricht ihre Welt zusammen.Verzweifelt bemüht sie sich ihren Alltag mit 2 Kindern und einer Wochenendehe für ein Wochenende normal weiter zu führen.Während der ganz normale Alltagswahnsinn seinen Lauf nimmt, beginnt Katharina jedoch ihr Familienleben und ihre Ehe mit Costas in Frage zu stellen und sie erkennt,dass für sie alles auf dem Spiel steht.Nicht nur ihre Ehe und die Familie,sondern ihr ganzes Leben.

    Meine Meinung:
    Mareike Krügel ist eine fantastische Erzählerin,der es mit diesem Roman gelungen ist ein sehr ernstes Thema humorvoll zu verpacken,ohne dabei ins Triviale oder gar Oberflächliche abzudriften.Die Geschichte wirkt so lebensnah und authentisch erzählt,dass sie sich genauso ereignet haben könnte.Katharina ist eine starke Persönlichkeit,die Haushalt, Familie und Beruf zu meistern versucht und dabei selbst ein wenig verloren gegangen ist.Durch den Knoten in ihrer Brust und den Tod vor Augen beginnt sie vieles in ihrem Leben in Frage zu stellen.Beim lesen wusste ich oft nicht,ob ich nun lachen oder weinen soll,denn der Autorin gelingt es durch ihren aussergewöhnlichen Schreibstil das Humorvolle gekonnt mit dem Tragischen zu verknüpfen .Dadurch wird der Leser in ein unterhaltsam-bestürzendes Wechselbad der Gefühle getaucht,das nachhallt und nachdenklich stimmt.

    Fazit:
    Ein sehr lesenswerter Roman über das Leben und den Tod,der zwar unterhaltsam ist,den Leser jedoch auch nachdenklich zurücklässt.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion B., 07.08.2017

    Als Buch bewertet

    Eine Mischung aus trauriger Ernsthaftigkeit und rührendem Humor
    Katharina, Ehefrau und Mutter von zwei Kindern, hat eine folgenreiche Entdeckung an ihrem Körper festgestellt: sie hat in der Brust einen Knoten. Mit dem Wissen dass sie ihre Mutter durch Brustkrebs verloren hat geht sie nach aussen hin sehr beherrscht damit um. Sie sagte es erst mal niemanden, nimmt sich aber vor am nächsten Montag damit zu einem Arzt zu gehen. Doch bis dahin ist noch viel zu tun. Ihr Mann ist über der Woche Auswärts am Arbeiten und kommt nur am Wochenende nach Hause - und das auch nicht immer wie zum Beispiel an dem nun anstehenden Wochenende aufgrund von beruflichen Verpflichtungen. Ihre Tochter verlangt ihr viel Aufmerksamkeit ab und das liebenswerte Nachbarpärchen ist auch nicht immer ganz einfach. Für Samstagabend hat sich ihr alter Studienfreund und WG-Mitbewohner angekündigt und es gäbe noch so viel im Vorfeld zu erledigen. Doch Katharina kümmert sich erst um die Belange der Kinder und Nachbarn und kommt dabei viel zu kurz. Das Wochenende endet Chaotisch mit viel zu viel Alkohol.

    Mareike Krügel hat hier ein reales Thema angeschnitten. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus trauriger Ernsthaftigkeit und rührendem Humor. Geschrieben ist es in der Ich-Form, Katharina erzählt die Geschichte aus ihren Empfindungen und aus ihrer Sichtweise der Dinge. Sie hat Angst vor dem Tod und macht sich dabei noch Sorgen was aus ihrer Familie wird wenn sie sterben sollte.
    Ein bemerkenswertes und fesselndes Buch über das Leben und den Tod.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 17.08.2017

    Als Buch bewertet

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Katharina ist Mutter von zwei Kindern, arbeitet Teilzeit in einem Kindergarten, hat ihre geplante Musikkarriere für ihre Familie platzen lassen und plagt sich nun durch den Familienalltag. Von ihrem Ehemann Costa hat sie sich inzwischen etwas distanziert, da sie aufgrund seiner beruflichen Situation nur noch die Wochenenden miteinander verbringen und so hat sie ihm auch verheimlicht, dass sie „Etwas“ in ihrer Brust entdeckt hat.

    Meine Meinung zum Inhalt:
    Eigentlich schildert der Roman den ganz normalen Alltagswahnsinn eines Freitages von Katharina, so wie ihn viele von uns in ähnlicher Form kennen. Katharina arbeitet Teilzeit in einem Kindergarten, hat selbst zwei Kinder, einen Mann der viel ausser Haus ist und bestreitet ihren Alltag ziemlich alleine. Dann kommen noch ein paar unerwartete Dinge dazu, die das Zeitmanagement ausbremsen und schon versinkt man fast im Strudel, aber irgendwie hat sie dann doch noch alles auf die Reihe bekommen. Zudem kann ich gut nachvollziehen, dass sie die Gedanken quälen, wie lange sie noch zu leben hat und was sie von ihrer Familie vielleicht nicht mehr mitbekommen wird. Gestört hat mir daran einzig die wirklich radikal einseitige Sichtweise, denn Katharina war noch nicht einmal bei der Untersuchung beim Arzt und redet nur noch vom baldigen Sterben, dass es in sehr vielen Fällen aber gute Behandlungsmöglichkeiten und reale Überlebenschancen gibt, blendet sie komplett aus. Ihre Macke, zu allen möglichen und unmöglichen Dingen, Listen zu schreiben, habe ich zuerst schrullig und liebenswert gefunden, am Ende war es mir dann doch schon ein wenig zu viel. Den Schreibstil der Autorin finde ich gelungen, teilweise ist er so trocken und schon wieder zum Schmunzeln, obwohl das Thema traurig ist, auf alle Fälle ist er mitreissend. Vom Ende war ich ein wenig enttäuscht: Sie hat zwar ihrem Mann nun mitgeteilt, dass sie in ihrer Brust einen Knoten entdeckt hat, er ist daraufhin eingeschlafen. Wie das Wissen darum ihr Leben beeinflussen wird, wäre interessant und auch wie die Kinder darauf reagieren.

    Titel und Cover:
    Der Titel „Sieh mich an“ passt sehr gut zum „Etwas“, das Katharina in ihrer Brust entdeckt hat und das sie nun zwingt hinzuschauen und der Fuchs ist auch ein Eyecatcher. Ansonsten habe jetzt keinen Bezug zu Füchsen ausmachen können, die Hausratten, die so oft vorkommen, hätten vielleicht auch ganz gut dafür gepasst.

    Mein Fazit:
    Ich finde den Roman unbedingt lesenswert, er ist aus Sicht von Katharina traurig schön beschrieben und zeigt, wie plötzlich das komplette Leben anders betrachtet wird.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 28.07.2017

    Als Buch bewertet

    Das Leben ist kein Ponyhof - der (fast) ganz normale Wahnsinn

    Inhalt:
    Es ist Freitag. Freitage sind dazu da, die Woche ruhig ausklingen zu lassen, nicht für grosse Veränderungen. So ist zumindest Katharinas Meinung. Und so will sie diesen Tag und das darauffolgende Wochenende noch einmal ganz normal und in Ruhe verbringen, bevor sie am Montag einen Termin bei der Gynäkologin ausmachen wird. Denn vor zwei Wochen hat sie ein Etwas in ihrer Brust entdeckt, das da nicht hingehört. Für die Vierzigjährige ist klar: Sie wird sterben. Und noch soll es niemand wissen.

    Meine Meinung:
    Mir gefällt der Schreibstil von Mareike Krügel recht gut. Die Ich-Perspektive von Katharina ist gut gewählt. Man bekommt so alle Gedanken und Gefühle von ihr hautnah mit und spürt schon gleich zu Anfang, dass da ein Unheil droht. Die Atmosphäre ist sehr melancholisch. Die Protagonistin wirkt immer wieder, als wäre sie in Watte gehüllt oder unter einer Glasglocke gefangen, allein mit ihren Gedanken und Ängsten.

    Katharina ist eine Frau, die sich gerne selbst verrückt macht, die immer hintenan steht und mit ihrem eigenen Leben nicht ganz zufrieden ist. Wenn es um sie selbst geht, wirkt sie unsicher, weiss nicht, was zu tun ist. Haben andere ein Problem, packt sie es unerschrocken an und kümmert sich. Doch allmählich hat sie es satt, immer zu funktionieren und für andere da zu sein.

    So hat sie auch an diesem Freitag eine Menge Probleme zu bewältigen, bei denen es um ihre elfjährige Tochter Helli geht, die ihre Mutter in jeder Hinsicht stark beansprucht, oder um ihre Nachbarn oder ihre Musikkurse, die sie an der Musikschule und in Kindergärten gibt. Dazwischen bleibt kaum einmal eine Minute, in der Katharina zur Ruhe kommen kann. Die Ereignisse überschlagen sich schier. Hier hätte ich es besser und glaubwürdiger gefunden, wenn die Autorin sich auf weniger beschränkt hätte.

    Doch unter all dem Stress blitzen immer wieder vergangene Episoden aus Katharinas Leben hervor. Ihre Kindheit, ihre Jugend, der frühe Tod der Mutter, Freundin und Studienfreund, ihr Ehemann Costas, mit dem sie seit einem Jahr eine Fernbeziehung führt. Mit jeder Seite wird das Bild der Protagonistin vollständiger. Auch wenn ich in vielen Dingen sicher anders agieren würde als Katharina, konnte ich mich doch gut in diese Frau hineindenken.

    Obwohl die Handlung trotz der vielen unvorhergesehenen Geschehnisse etwas leblos wirkt, da hauptsächlich einfach Katharina erzählt und es nur sehr wenige Dialoge gibt, war ich davon gefesselt, denn eigentlich ist sie eine Frau wie du und ich.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arachnophobia, 13.08.2017

    Als Buch bewertet

    Mareike Krügels Roman „Sieh mich an“ nimmt den Leser mit, den vielleicht nicht ganz alltäglichen Alltag von Ich-Erzählerin Katharina (verheiratet, zumindest an den meisten Wochenenden und zwei Kinder, eines davon etwas schwierig – um es vorsichtig auszudrücken) für einen Tag zu begleiten.

    Es hat mir schon zu Beginn gefallen, dass man ohne langes Vorgeplänkel sofort in die Handlung geworfen wird und gut sehen kann, mit welchen Problemen Katharina jeden Tag zu kämpfen hat. Nicht ganz unschuldig ist hier ihre Tochter Helena, genannt Helli, die im Verlauf des Tages nicht das letzte Mal für Chaos gesorgt haben wird. Ich muss zugeben, dass ich Helli als sehr anstrengend empfunden habe. Sicherlich war das von der Autorin durchaus so gewollt, aber stellenweise hat mir hier das Lesen kaum noch Spass gemacht und ich empfand das Buch in manchen Momenten doch als gute Werbung gegen das Kinderkriegen – auch wenn das vielleicht eine eher unpopuläre Meinung sein mag.

    Grundsätzlich vermochte das Buch dennoch gut zu unterhalten. Dies lag in erster Linie am Schreibstil, der sich durchweg sehr gut lesen liess und trotz teilweise inhaltlich spannungsarmer Passagen doch immer wieder zum Weiterlesen animierte. Die Autorin schaffte hier eine schöne Balance, so dass das Buch sich nie dem eher Easy-to-read-Stil beispielsweise eines Chick-Lit-Romans annäherte, aber andererseits auch nicht überzogen und schwurbelig wirkte.

    Ein wenig Bedenken hatte ich beim Lesen des Klappentexts, dass der Roman angesichts der angekündigten Ereignisse des abgetrennten Daumens oder des brennenden Trockners ins Alberne abdriften konnte, aber glücklicherweise war dem nicht so. Andererseits muss ich hier auch gleichzeitig sagen, dass _trotz_ dieser nicht alltäglichen Kuriositäten keine grosse Spannung entstand. Irgendwie hatte ich durchweg das Gefühl, dass trotz aller unterschwellig angedeuteten Ernsthaftigkeit die Handlung durch den Tag plätscherte. Der Roman zog in seiner Gesamtheit ein wenig zu belanglos an mir vorbei, daran konnte auch die ernsthafte und unterschwellig stets präsente Thematik des Es-muss-sich-was-Veränderns nicht viel ändern.

    Letztendlich schwankte ich gegen Ende zwischen einer Bewertung von drei oder vier Sternen, da das Buch ja trotz der Kritikpunkte durchaus gut unterhalten konnte… aber leider, leider folgte das Finale in einer Szene, die für meinen Geschmack einfach nicht hätte sein müssen. Nicht, weil ich spiessig bin, sondern weil genau hier das befürchtete Übertriebene in geballt auf den Leser einstürzte und ich gar nicht so viel mit dem Kopf schütteln konnte, wie ich wollte. Schade, denn so bleibt doch letztendlich ein etwas fader Nachgeschmack, da zumindest für mich die Szene zu stark im Gedächtnis bleibt. Deshalb gebe ich „Sieh mich an“ gute drei Sterne.

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