20% Rabatt auf den tolino Epos 3!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 94061553

Buch (Gebunden) Fr. 16.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R., 28.03.2018

    Als Buch bewertet

    Eine nicht einfache Geschichte ist dem frischgebackenen Autor Tim Tichatzki da in den Schoss gefallen. Umso mehr bewundere ich ihn dafür, dass er sich die Zeit genommen hat, diese nun auch uns Lesern und Leserinnen zur Verfügung zu stellen. Sie ist einfach so eindringlich, dass sie an das Licht der Öffentlichkeit gehört. Mit ihr erzählt Tim die Geschichte der Familie seiner Frau und ihren Vorfahren. Er wählt ein geschicktes Format um diese nicht einen Moment zu sachlich oder gar zu trocken wirken zu lassen. Dem jungen Willi, der in der Tat gelebt und geliebt hat, stellt er den fiktiven Freund Maxim zur Seite, der die andere Hälfte mit Leben erfüllt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die beiden Charaktere über einen Zeitraum von fast dreissig Jahren verändern. Während Willi – auch dank seiner Religionszugehörigkeit – doch eher an das Gute im Mensch glaubt und stets für eine gewaltfreie Lösung plädiert, wird aus Maxim über die Jahre eine wahre Tötungsmaschine. Die beschriebenen Grausamkeiten – auch weil sie ja leider auf wahren Tatsachen beruhen – sind oft schwer zu ertragen und das sage ich als Leserin, die diese in der Wärme ihres Wohnzimmers konsumierte. Man sagt ja, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben, aber was diesen Familien abverlangt wurde, ist mit Worten fast nicht zu beschreiben. Ich lege dieses Buch jedem ans Herz, der sich für Geschichte interessiert und gegen ein Vergessen ist. Während ich diese Rezension schreibe, erleiden tausende von Menschen auf dieser Welt ein ähnliches Schicksal und ich möchte eine kleine Schweigeminute einlegen und mich mal wieder daran erinnern, wie gut es mir und den Meinen geht .

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wuschel, 29.03.2018

    Als Buch bewertet

    Beschreibung:
    Der Autor Tim Tichatzki nimmt uns in seinem Debüt in die Jahre 1919 bis 1947. Eine Zeit in der Angst und Schrecken an jeder Ecke lauerte. Mit diesem Werk schrieb er die Lebenserinnerungen seiner Schwiegermutter nieder.

    Er erzählt die Geschichte zweier Freunde, Maxim und Willi, die Beide in Osterwick aufwachsen. In diesem Dorf leben überwiegend Mennoniten, die sich ihrem Glauben verschrieben haben sowie Abstand von jeglicher Gewalt nehmen. Im Laufe der Zeit kämpft Willi mit seiner Familie ums nackte Überleben, während Maxim sich auf die Seite des Regimes schlägt. Die Freundschaft entzweit und keiner der Beiden weiss ob sie sich je wieder sehen werden.

    Meinung:
    Obwohl ich das Buch bereits vor einigen Tagen beendet habe, weiss ich ehrlich gesagt immer noch nicht wo ich anfangen soll. Die Geschichte hat mich einfach überwältigt und aufgewühlt, ging mir unter die Haut. Natürlich bekommt man ab und an mal wieder mit, wie der Krieg über die Kontinente fegte. Hört verschiedenen Berichte hier und da. Vielleicht bekommt man sogar mal etwas von jemandem erzählt, der mitunter selbst dabei war. Doch diese Menschen gibt es immer weniger und bei vielen sitzt der Schmerz so tief, dass sie es nicht wagen darüber zu sprechen – so die Erfahrung aus meiner Familie.

    Ich ziehe zuerst einmal den (virtuellen) Hut vor Tims Schwiegermutter, dass sie die Kraft hatte ihm von den Geschehnissen zu erzählen. Ihn an ihrer Geschichte teilhaben zu lassen. Zudem möchte ich auch dem Autor ein grosses Lob für seine Recherche Arbeit zukommen lassen.

    Bereits zu Anfang fiel mir sehr positiv auf, dass die Kapitelüberschriften immer einen kleinen Einblick auf das Geschehen geben – ohne aber zu viel zu verraten – ausserdem sind sie mit Ort und Zeitangaben versehen, was sehr hilfreich ist. Auf den ersten Seiten des Buchs findet der Leser zusätzlich noch eine kleine Landkarte, sodass er sich problemlos zurechtfinden kann. Tim Tichatzki hat ausserdem einen sehr einnehmenden und flüssigen Schreibstil, sodass man sich von Anfang an einfach in die Geschichte befördert fühlt. Ich fand schnell in das Buch und wollte es nicht mehr aus der Hand legen, lediglich um das „Erlebte“ zu verarbeiten.

    Sehr gut gefielen mir die Beschreibungen der mennonitischen Siedler, ihrer Grundsätze, wie sie lebten, alles einfach. Ich finde es absolut bewundernswert, dieses friedliche Miteinander und man kann das Gemeinschaftsgefühl regelrecht herauslesen. Obwohl die Thematik des Buchs sehr ernst ist, und auch beim Lesen nicht immer leicht zu verdauen, hat der Autor es geschafft all diese Brutalität „sehr schön“ zu verpacken. Er schafft es einem das Grauen vor Augen zu führen, aber einem dennoch keine zu extremen Bilder in den Kopf zu pflanzen.

    Es war interessant über all die Machenschaften zu lesen, die damals in der Ukraine oder auch Russland vor sich gingen. Söldner/ Miliz, welche ein Verhaftungssoll erfüllen mussten. Bauern, die durch Verhaftung quasi zur Enteignung gezwungen wurden. Der Staat, wie er die Bauern „versklavt“ und ausnimmt, sodass diese letzten Endes den Winter kaum oder gar nicht überstehen. Das alles aus der Sicht eines Dorfes, das wohl am Wenigsten für all das kann – oder daran mitgewirkt hat.

    Manchmal hatte man solche lichten Momente, in denen man Hoffnung hegt, dass sich nun endlich alles zum Besseren wendet. Die Deutschen evakuieren das Dorf. Bis nach Thüringen ging die Reise. Doch weit gefehlt, denn dies wurde zur russischen Besatzungszone. Auch erfährt man, dass die Alliierten einen Vertrag hatten, alle ehemals russischen-deutschen sind an die Russen auszuliefern. So kamen sie vom Regen in die Traufe. Ich entsinne mich nicht davon je in unserem Geschichtsunterricht gehört zu haben, somit ein sehr interessantes wie auch schmerzliches Detail unserer Vergangenheit.

    Fazit:
    Es ist kein ermüdendes Sachbuch. Es ist ein Buch, das unter die Haut geht und die Geschichte aus der Sicht einer betroffenen Familie erzählt. Eine Reise in die Vergangenheit, die wir uns so nicht vorstellen können. Mich hat es überwältigt, mitgerissen, aufgewühlt und darum würde ich es jedem empfehlen, der gerne einen Blick in diese Zeit werfen möchte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rose75, 12.06.2019

    Als eBook bewertet

    -- Sehr berührendes aber auch bedrückendes Hörbuch - Das muss man aushalten können --

    In diesem sehr emotionalen und berührenden Hörbuch verarbeitet der Autor u.a. Berichte und Geschichten aus seiner Schwiegerfamilie. Man kann und will es sich nicht vorstellen, welchen Strapazen und Nöten diese Menschen ausgesetzt waren.

    Willi und Maxim sind die Hauptfiguren in dieser Geschichte und wir begleiten die beiden durch die Zeit nach dem ersten Weltkrieg, durch den Bürgerkrieg, dem Aufstieg des Stalin Regimes und den zweiten Weltkrieg. Maxim sucht seine Bestätigung durch Arbeit für das Regime und Willi, der durch seine mennonitische Erziehung Gewalt strikt ablehnt, versucht sich und seine Familie heil durch die Wirren dieser Zeit zu bekommen.

    Die Frage nach dem Umgang mit Gewalt und die Besinnung auf den christlichen Glauben nehmen viel Raum in der Geschichte ein und haben mich oft nachdenklich gemacht. Das hat mir sehr gut gefallen.

    Am Anfang habe ich mir schwer getan in die Handlung zu kommen und habe die CD bestimmt 4-5 x neu begonnen. Nach dem ersten Teil wurde es für mich dann leichter, weil ich die Orte und Personen dann zuordnen konnte. Wer sich schwer konzentrieren kann, sollte vielleicht lieber zum Buch greifen. Das stelle ich mir einfacher vor.

    Dieses Hörbuch braucht Zeit und den passenden Rahmen und seine volle Wirkung entfalten zu können. Für kurze Strecken im Auto oder neben der Hausarbeit ist es aus meiner Sicht weniger geeignet.

    Es gibt von meiner Seite nur einen Kritikpunkt und zwar die sehr langen Tracks. Ich mag bei Hörbüchern gerne kurze Hörabschnitte um nach Pausen wieder schneller einsteigen zu können.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Alina H., 31.10.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Der Hörer befindet sich im Jahre 1919, mitten im Sturm der russischen Revolution. Der Bürgerkrieg erschüttert die armen Menschen des Landes.
    Als die beiden Freunde Willi und Maxim ein Maschinengewehr entdecken, das von einem Soldaten hinterlassen wurde, werden die zwiespaltigen Gedanken, die aufkommen deutlich. Denn Maxim sieht es als Chance endlich zu rebellieren und die Welt wie sie ist nicht hinzunehmen und Willi, als Sohn mennonitischer Siedler, sieht es als Herausforderung seines friedliebenden Glaubens. Hier nun sollen sich die Wege der beiden Freunde trennen, denn Willis Familie sieht sich bald aufgrund der aufkommenden unterdrückenden Sowjetdiktatur ums nackte Überleben kämpfen, während sich Maxim auf die Seite des Regime schlägt.

    Ich habe zum Hören nur drei Tage gebraucht. Wäre ich nicht durch meine Arbeit gestört worden, ich hätte das Hörbuch innerhalb eines Tages verschlungen. Es war so unglaublich spannend.

    Die Geschichte der beiden Jungen könnte unterschiedlicher nicht sein. Sie zeigt, wie sich eine einzige Entscheidung, geprägt durch Glaube und Erziehung, auf den Rest des Lebens auswirken kann. Dies zeigt uns der Autor über die Zeit hinweg, in dem der Hörer die Protagonisten von Anfang bis Ende auf ihrem Weg begleitet und dieser Weg ist geprägt durch Gewalt und Hass. Ich fand es immer wieder erstaunlich, wie die Menschen, trotz all dieser erschütternden Widrigkeiten dennoch weiterleben wollten und konnten. Wie sie ihre Familien schützten oder aber auch die Dinge hinnahmen, um irgendwie in diesem Leben zurecht zu kommen. Wie viele der Menschen dennoch niemals die Hoffnung aufgaben, die Hoffnung auf ein besseres Leben. Wie das geht und das das mit Sicherheit nicht einfach war, das zeigt Tichatzki, in dem er nichts auslässt, in dem er zeigt, was passiert ist, wie die Gewalt die Dörfer heimsuchte, Vergewaltigung, willkürlich Ermordung, die geballte Grausamkeit, der Autor verschont den Hörer nicht und das fand ich so brillant. Gleichzeitig zeigt er, woraus die Träume der Menschen damals gemacht waren, wie sie sich geholfen haben und das das Leben irgendwie weiterging. Das zeigt er uns durch die Entwicklungen im Leben von Maxim und Willi, so dass der Hörer Einsicht in alle Seiten des Lebens zur damaligen Zeit erfährt. Dadurch erzählt der Autor sehr detailliert aber es wirkte auf mich nie, als wäre das zu viel, sondern genau die richtige Dosis.

    Tim Tichatzki schreibt so echt, schonungslos und vermag den Hörer aber nicht abzuschrecken, sondern fesselt ihn immer mehr und mehr, so dass an Aufhören nie zu denken ist.
    Ich habe einige Male Tränen verloren, weil mir die Geschichte sosehr unter die Haut ging.

    Ich habe sehr lang keine so bedrückende Geschichte mehr gehört, die mich tagelang beschäftige, tonnenschwer auf mir lastete und die ich dennoch so gut fand.

    Makke Schneider liest zudem so eindrücklich und sympathisch, er passt wie die Faust aufs Auge und ist als Sprecher eine Wucht. Er ist die beste Wahl für dieses Hörbuch gewesen.

    Tim Tichatzki hat in "Roter Herbst" eine ehrliche, schonungslose, herzzerreissende und wahre Geschichte zu Papier gebracht, die gehört werden muss.

    Durch und durch empfehlenswert. Nicht nur für Leute die interessiert an Geschichte sind.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sonja K., 08.02.2019

    Als Buch bewertet

    Was für ein bewegender Roman !

    Erzählt wird die Geschichte von Willi und seinem Freund Maxim. Willi gehört zu der Mennonitengemeinde von Osterwick, einem kleinen Ort in der Ukraine. Ihre Vorfahren kamen auf Einladung von Katharina der Grossen aus Deutschland und besiedelten die Gebiete. Von den Menschen, die 1919, als die Geschichte beginnt, in Osterwick lebten, hat kaum einer Deutschland je gesehen, dennoch werden Sprache und Traditonen von Generation zu Generation weitergegeben. Genauso wie das Rechts der Mennoniten auf Kriegsdienstverweigerung.
    1919 herrscht Bürgerkrieg. Der erste Weltkrieg ist zu Ende, der Zar gestürzt. Es herrst Gewalt und Willkür, Kämpfe zwischen den "Roten und den "Weissen" - und mittendrin Willi und sein Freund Maxim. Maxim und sein Vater konnten nach Osterwick flüchten, während seine Mutter und seine zwei Schwestern gefangen genommen wurden. Die kommende Zeit wird eine Zerreissprobe, nicht nur für die Freunde, sondern auch für die Dorfbevölkerung.
    Repressalien, Konfizierungen und hohe Abgabequoten, die erfüllt werden sollen. Sollte man sich wehren ? Wie lang kann alles ertragen und erduldet werden?
    Hier beginnt die Geschichte von Willi und Maxim und führt uns durch die bitteren Jahre bis 1947. Am Ende des Buches rundet noch ein Ausblick auf 70 Jahre später die Geschichte ab.

    Es ist keine reine fiktive Geschichte, es sind die Erinnerungen und Erlebnisse seiner Schwiegermutter, die der Autor Tim Tachatzki zu diesem Roman verarbeitet hat. Damit sie nie in Vergessenheit geraten. Ihre Geschichte ist die von vielen. Es sind die Erinnerungen an Zeiten des Umbruchs, der Willkür, der Diktatur und Krieg, geprägt von Gewalt und Hungersnöten, Zeiten, in denen es ums reine Überleben, aber auch um das Festhalten am Glauben ging. Es geht um die Opfer und ihr Leid, aber auch die Täter werden beschrieben.

    Die Sichtweisen verändern sich im Buch, die Grausamkeiten werden so ziemlich deutlich beschrieben. Keine leicht Lektüre, man fühlt und leidet mit. Nicht alles ist leicht zu ertragen. Dennoch ist es wichtig, dass es erzählt wird, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

    Von mir bekommt "Roter Herbst in Chortitza" volle Leseempfehlung. Wichtiges Thema, fesselnd erzählt - die Geschichte einer Russlanddeutschen Familie, aber auch die einer dunklen Zeit.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Isabelle B., 18.01.2020

    Als Buch bewertet

    "Roter Herbst in Choritza" von Tim Tichatzki, beschreibt eine europäische Geschichte mit emotional, düster und sehr bewegenden Erlebnissen die von Makke Schneider, hervorragend erzählt werden.

    Es schreibt das Jahr 1919 indem ein gewaltiger Bürgerkrieg über das zerfallene Zarenreich fegt. Gefangen zwischen den Fronten, finden die Freunde Willi und Maxim ein von Soldaten zurückgelassenes Maschinengewehr. Doch was für Maxim wie ein Geschenk des Himmels, stellt sich für Willi als Sohn mennonitischer Siedler, die jede Form von Gewalt ablehnen, als die grösste Herausforderung seines Glauben dar.
Während Willis Familie in der aufkommenden Sowjetdiktatur ums nackte Überleben und um ihren Glauben kämpfen, schlägt sich Maxim ausgerechnet auf die Seite des Regimes. Eine Zerreissprobe ihrer Freundschaft, indem keiner der beiden weiss ob sie sich jemals wieder sehen werden.

    
Tim Tichatzki blickt in eines der dunkelsten Kapitel europäischer Geschichte, und erzählt zugleich sehr ergreifend und bewegend, ein Stück eigener Familiengeschichte. Er schafft es von Anfang an in eine äuserst düster, von Gewalt durchzogene Vergangenheit zu entführen und hat mich durch die ehrlich und herzergreifenden Handlungsverläufe mehrmals tief Schlucken lassen. Somit verlangt er seinen Zuhörern einiges ab, ist nichts für Zartbesaitete, sodass ich mehrere Pausen beim hören einlegen musste, da es mich so ergriffen hat. Auch die Charaktere sind allesamt sehr authentisch und lebensnah beschrieben.

    Sehr beeindruckend und gefallen haben mir auch die glaubhaft und authentisch einfliessenden Schilderungen über die Christenverfolgung und den Glauben der Mennoniten, das für mich sehr interessant war.

    Auch Makke Schneider, der den Charakteren mit seiner Stimme leben einhaucht, ist eine gute Wahl und hat hervorragend zur Geschichte gepasst. Er schafft es die Emotionen einzufangen und die Stimmungen ergreifend wiederzugeben. Insgesamt hat mir das Hörbuch ausgezeichnet gefallen, das düster, bewegende Erlebnisse und eine europäische Geschichte aufleben lässt und hervorragend erzählt wird. 


    Eine sehr bewegend und mitreisende Geschichte, die aber auch voller Leid, Schmerz und durch Trauer geprägt ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    makkipakki, 05.11.2019

    Als Buch bewertet

    Die Deutschen haben das Dorf Osterwick 1919 verlassen. Dort leben Maxim und Willi in einer menonitischen Gemeinschaft. Und die Entwicklung dieser beiden freunde sind Hauptinhalt des Buches. Die Irrungen und Wirrungen des Ersten Weltkrieges münden in einer Diktatur und diese historischen Ereignisse prägen

    Das Cover zeigt schon was Programm ist. Ein Junge der mit seiner roten Sowjetfahne durch die Gegend streift, vermeintlich ziellos. Das Hörspiel kommt leider nur in einer Papphülle daher, was prinzipiell sicherlich umwelttechnisch super ist, die Langlebigkeit des Produktes aber nicht fördert.
    Die Handlung ist wahnsinnig fesselnd. Sie splittet sich immer mal wieder auf, begleitet verschiedene Protagonisten ohne jemals die beiden Protagonisten Maxim und Willi aus den Augen zu verlieren. Die Aufarbeitung der Geschichte von Russlanddeutschen ist wirklich interessant. Es gibt viele historische Merkmale und ich vertraue einfach mal darauf, dass es wahre Begebenheiten sind, sowie der Klappentext impliziert.
    Während also Willi seiner Herkunft treu bleibt, und friedlich irgendwie gegen das System kämpft oder doch irgendwie mit, ist Maxim ein kleiner Krieger und wird dann doch ein Folgender der Diktatur. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und zeigen eine wirklich interessante und irgendwie nicht ganz so vorhersehbare Entwicklung.
    Der Sprecher ist total toll. ich muss es einfach so salopp ausdrücken, er schafft es mich vollkommen zu überzeugen. Er ist sehr ruhig und unaufgeregt. Auch die einzelnen Figuren werden gut differenziert.

    Ein Stück Geschichte, dass in meinen Augen viel zu kurz kommt. Die Bevölkerungsgruppe der Russlanddeutschen hat eine wirklich interessante Kultur und einen interessanten Weg in der Geschichte hinter sich. Dieses Hörbuch kann ich uneingeschränkt empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    makkipakki, 05.11.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Deutschen haben das Dorf Osterwick 1919 verlassen. Dort leben Maxim und Willi in einer menonitischen Gemeinschaft. Und die Entwicklung dieser beiden freunde sind Hauptinhalt des Buches. Die Irrungen und Wirrungen des Ersten Weltkrieges münden in einer Diktatur und diese historischen Ereignisse prägen

    Das Cover zeigt schon was Programm ist. Ein Junge der mit seiner roten Sowjetfahne durch die Gegend streift, vermeintlich ziellos. Das Hörspiel kommt leider nur in einer Papphülle daher, was prinzipiell sicherlich umwelttechnisch super ist, die Langlebigkeit des Produktes aber nicht fördert.
    Die Handlung ist wahnsinnig fesselnd. Sie splittet sich immer mal wieder auf, begleitet verschiedene Protagonisten ohne jemals die beiden Protagonisten Maxim und Willi aus den Augen zu verlieren. Die Aufarbeitung der Geschichte von Russlanddeutschen ist wirklich interessant. Es gibt viele historische Merkmale und ich vertraue einfach mal darauf, dass es wahre Begebenheiten sind, sowie der Klappentext impliziert.
    Während also Willi seiner Herkunft treu bleibt, und friedlich irgendwie gegen das System kämpft oder doch irgendwie mit, ist Maxim ein kleiner Krieger und wird dann doch ein Folgender der Diktatur. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und zeigen eine wirklich interessante und irgendwie nicht ganz so vorhersehbare Entwicklung.
    Der Sprecher ist total toll. ich muss es einfach so salopp ausdrücken, er schafft es mich vollkommen zu überzeugen. Er ist sehr ruhig und unaufgeregt. Auch die einzelnen Figuren werden gut differenziert.

    Ein Stück Geschichte, dass in meinen Augen viel zu kurz kommt. Die Bevölkerungsgruppe der Russlanddeutschen hat eine wirklich interessante Kultur und einen interessanten Weg in der Geschichte hinter sich. Dieses Hörbuch kann ich uneingeschränkt empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Ingrid S., 22.06.2019

    Als eBook bewertet

    Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt Tim Tichatzki hier die Geschichte von russlandsdeutschen Mennoniten. Die Handlung beginnt 1919 nach dem ersten Weltkrieg als die deutschen Truppen das von Mennoniten bewohnte ukrainische Dorf verlassen haben in dem Willi mit seinen Eltern und Geschwistern lebt. Maxim, ein russischer Junge, der ausser seinem Vater seine restliche Familie verloren hat wird sein Freund und im Buch sind die Lebenswege dieser beiden beschrieben.
    Geschildert werden die Ereignisse, die in der nachfolgenden Zeit über das Dorf Osterwick hereinbrechen. Unfassbar grausame Taten zuerst durch die Machnowzi , einer anarchistischer Guerilla-Armee, später durch die Stalin-Diktatur verübt, machen den Bewohnern des Dorfes und ganz besonders den Deutschen das Leben schwer. Hungersnot und willkürliche Gewalt versetzen die Menschen in Angst und Not. Auch ihren Glauben können sie nicht mehr frei leben.
    Während Willi und seine Familie versuchen, auf Gewalt zu verzichten, geht Maxim einen ganz anderen Weg. Er passt sich der Diktatur an und wird selbst Teil des grausamen Regimes. Die beiden verlieren sich aus den Augen, begegnen sich aber nach dem 2. Weltkrieg unter ganz anderen Umständen wieder.
    Die Geschichte ist emotional sehr berührend und manchmal musste ich eine Pause beim Hören machen, um das kaum Fassbare zu verarbeiten, was diese Leute an Leid ertragen mussten. Grausam, was Menschen sich gegenseitig antun können.
    Noch nie habe ich so detailliert von der Geschichte der Russlandsdeutschen im letzten Jahrhundert gehört. Ich finde, auch das ist ein Teil der deutschen Geschichte, der kaum je ein Thema ist. Loben möchte ich den Sprecher Makke Schneider. Er liest hervorragend.
    Das Buch hat mich jedenfalls sehr bereichert und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    nellsche, 21.05.2020

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1919 fegt ein Bürgerkrieg über das zerfallende Zarenreich. Mittendrin finden die Freunde Willi und Maxim ein Maschinengewehr. Während es für Maxim ein Geschenk des Himmels ist, lehnt Willi als Sohn mennonitischer Siedler jede Form von Gewalt ab. Eine Zerreissprobe für ihre Freundschaft beginnt.

    Die Beschreibung hat mich sofort neugierig gemacht, so dass ich mich sehr auf das Hörbuch gefreut habe.
    Der Sprecher Makke Schneider hat mir sehr gut gefallen, ich mochte seine Stimme und die Betonungen.
    Ich hatte zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Ich bin dann ein paar Tage später nochmal gestartet und kam dann viel besser zurecht. Die Geschichte hat mich dann schnell gefesselt und in ihren Bann gezogen. Sehr gut haben mir die Wechsel der Erzählstränge um Willi und Maxim gefallen, denn so bekam ich sehr intensive Einblicke in die beiden.
    Die Geschichte war wirklich harte Kost und ging mir sehr nahe, gerade weil ihr wahre Begebenheiten zugrunde lagen. Die Schrecken des Krieges, die Infos über Russlanddeutsche, der Glaube der Mennoniten - alles wurde spannend und interessant beschrieben und ging mir teilweise sehr nahe. Manchmal waren die Erzählungen richtig grausam und erschütternd. Ein Buch voller Emotionen, die mich nicht kalt liessen.

    Diese Geschichte hat mich sehr bewegt und betroffen gemacht. Obwohl sie teilweise sehr grausam ist, ist sie absolut hörens- bzw. lesenswert. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Funny, 08.07.2019

    Als eBook bewertet

    "Roter Herbst in Chortitza" von Tim Tichatzki und gelesen von Makke Schneider ist eines der tollsten Hörbücher, das ich bisher gehört habe.

    Die Geschichte, die auf einer wahren Geschichten beruht, spielt ab dem Jahr 1919 und erzählt von den beiden Freunden Maxim und Willi, die in Osterwick aufwachsen. Sie erleben die Grausamkeiten des Krieges. Willi, der Sohn einer strenggläubigen mennonitischen Familie lehnt Gewalt vollständig ab, wohingegen Maxim sich dem Regime anschliesst, das seine Macht nur allzu oft durch Gewalt demonstriert.
    Ihre beiden Leben entwickeln sich komplett auseinander, aber das Schicksal lässt sie dennoch irgendwann wieder aufeinander treffen.

    Es ist unglaublich spannend der Geschichte zu folgen. Die furchtbaren Geschehnisse, die die Menschen teilweise ertragen mussten und die rohe Gewalt, die manche einfach einsetzten, schockieren einen sehr. Da die Geschichte sehr authentisch erzählt ist, ist das Ganze umso erschreckender. Es ist einfach grausam sich vorzustellen, zu was Menschen fähig waren und sind.

    Makke Schneider versteht es durch seine Art des Sprechens die Spannung noch gezielt zu erhöhen.

    Ein wirklich absolut gelungenes Hörbuch, das einen fesselt und zum Nachdenken anregt. Absolut empfehlenswert!!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Marianne, 29.04.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Willi wächst in der Ukraine auf, in dem idyllischen Ort Osterwick. Vor langer Zeit fanden die mennonitischen Bewohner des Orts hier Zuflucht, und ihr tiefer Glaube prägt nun das Zusammenleben.

    Der Ukrainer Maxim und sein Vater finden bei der mennonitischen Familie Berger Zuflucht. Ihre Familie wurde von Tschekisten, sowjetische Geheimpolizisten, auseinandergerissen und die anderen Familienmitglieder wurden verschleppt.

    Die fast gleichaltrigen Jungen, Willi und Maxim, werden Freunde. Miteinander erleben sie wie die Idylle des Dorfs im Bürgerkrieg immer mehr zerbricht. Gewalt und Hunger sind an der Tagesordnung. Als Maxims Vater die Mutter von Willi verteidigt, kommt er ums Leben. Daraufhin verlässt der noch junge Maxim das Dorf.

    Beide Jungen erleben die folgenden, bewegten Jahre der Sowjetunion ganz unterschiedlich. Willi bleibt zunächst im Dorf. Er heiratet und gründet eine Familie. Aber es gibt nur kurze Zeiten des Friedens. Nach dem Bürgerkrieg herrscht der Hunger. Die Bauern werden mit List und Tücke enteignet, die Kirche ausser Betrieb gesetzt.

    Dann bricht der zweite Weltkrieg herein, und die deutschstämmigen Mennoniten stehen zwischen den Fronten. Zu ihren Überzeugungen gehört Gewaltlosigkeit, aber angesichts ihrer misslichen Lage, fragen sie sich immer wieder ob sie sich zumindest wehren dürfen.

    Zuletzt findet Willi mit seiner Familie in Thüringen Zuflucht, aber im Zuge der Repatriierung werden sie nach Sibirien verschleppt, wo sie viele Jahre trotz starker Entbehrungen und verzweifeltem Hunger arbeiten müssen.

    Maxim macht im Sowjetregime Karriere. Bewegte ihn anfangs der Wunsch in seiner Position für Gerechtigkeit einzustehen, muss er mehr und mehr von seinen Träumen abrücken, denn ihm wird klar, entweder gehorcht er, oder er verliert sein Leben. Es dauert nicht lange, und er ist nicht mehr als ein Werkzeug des Staats.

    Anhand von diesen beiden Lebensläufen erfährt der Leser in dieser spannenden Lektüre viel aus der grausamen Geschichte der Sowjetunion. Willi und seine Familie wachsen dem Leser ans Herz, aber beim Lesen kann man auch nachvollziehen warum Maxim seinen Lebensweg wählt. Die Grausamkeit der Staatspolizei und die schrecklichen Folgen des Hungers werden vor Augen gemalt. Bei Willi und den anderen Mennoniten taucht immer wieder die Frage auf, wo Gott in diesem schrecklichen Geschehen bleibt. Bis zum Schluss hält Willis Familie am Glauben fest, aber in der Geschichte überwiegt die Hoffnungslosigkeit.

    Ein spannendes Buch, das auf eine wahre Lebensgeschichte beruht. Schade, dass die Hoffnungslosigkeit überwiegt. Aber es werden auch schreckliche Jahre in der Geschichte der Sowjetunion beschrieben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Marianne, 29.04.2018

    Als Buch bewertet

    Willi wächst in der Ukraine auf, in dem idyllischen Ort Osterwick. Vor langer Zeit fanden die mennonitischen Bewohner des Orts hier Zuflucht, und ihr tiefer Glaube prägt nun das Zusammenleben.

    Der Ukrainer Maxim und sein Vater finden bei der mennonitischen Familie Berger Zuflucht. Ihre Familie wurde von Tschekisten, sowjetische Geheimpolizisten, auseinandergerissen und die anderen Familienmitglieder wurden verschleppt.

    Die fast gleichaltrigen Jungen, Willi und Maxim, werden Freunde. Miteinander erleben sie wie die Idylle des Dorfs im Bürgerkrieg immer mehr zerbricht. Gewalt und Hunger sind an der Tagesordnung. Als Maxims Vater die Mutter von Willi verteidigt, kommt er ums Leben. Daraufhin verlässt der noch junge Maxim das Dorf.

    Beide Jungen erleben die folgenden, bewegten Jahre der Sowjetunion ganz unterschiedlich. Willi bleibt zunächst im Dorf. Er heiratet und gründet eine Familie. Aber es gibt nur kurze Zeiten des Friedens. Nach dem Bürgerkrieg herrscht der Hunger. Die Bauern werden mit List und Tücke enteignet, die Kirche ausser Betrieb gesetzt.

    Dann bricht der zweite Weltkrieg herein, und die deutschstämmigen Mennoniten stehen zwischen den Fronten. Zu ihren Überzeugungen gehört Gewaltlosigkeit, aber angesichts ihrer misslichen Lage, fragen sie sich immer wieder ob sie sich zumindest wehren dürfen.

    Zuletzt findet Willi mit seiner Familie in Thüringen Zuflucht, aber im Zuge der Repatriierung werden sie nach Sibirien verschleppt, wo sie viele Jahre trotz starker Entbehrungen und verzweifeltem Hunger arbeiten müssen.

    Maxim macht im Sowjetregime Karriere. Bewegte ihn anfangs der Wunsch in seiner Position für Gerechtigkeit einzustehen, muss er mehr und mehr von seinen Träumen abrücken, denn ihm wird klar, entweder gehorcht er, oder er verliert sein Leben. Es dauert nicht lange, und er ist nicht mehr als ein Werkzeug des Staats.

    Anhand von diesen beiden Lebensläufen erfährt der Leser in dieser spannenden Lektüre viel aus der grausamen Geschichte der Sowjetunion. Willi und seine Familie wachsen dem Leser ans Herz, aber beim Lesen kann man auch nachvollziehen warum Maxim seinen Lebensweg wählt. Die Grausamkeit der Staatspolizei und die schrecklichen Folgen des Hungers werden vor Augen gemalt. Bei Willi und den anderen Mennoniten taucht immer wieder die Frage auf, wo Gott in diesem schrecklichen Geschehen bleibt. Bis zum Schluss hält Willis Familie am Glauben fest, aber in der Geschichte überwiegt die Hoffnungslosigkeit.

    Ein spannendes Buch, das auf eine wahre Lebensgeschichte beruht. Schade, dass die Hoffnungslosigkeit überwiegt. Aber es werden auch schreckliche Jahre in der Geschichte der Sowjetunion beschrieben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    neling, 12.12.2019

    Als Buch bewertet

    Kurzmeinung: Eine sehr bewegende Geschichte, die aber sehr grausam ist und für die ich etwas zu sensibel war.

    Inhaltsangabe: Tim Tichatzki erzählt mit diesem Hörbuch eine sehr packende Geschichte, die aber stellenweise sehr brutal und grausam ist. Er entführt uns mit diesem Buch ins Jahr 1919 , wo das Zarenreich zerfällt und ein Bürgerkrieg tobt. Wir lernen hier die beiden sehr gegensätzlichen Freunde Maxim und Willi kennen und erleben mit wie sie ein Gewehr finden. Maxim ist begeistert, Willi aber in einem grossen Zwiespalt. Denn Willis Familie lehnt Gewalt total ab, weil sie strenggläubige Christen, Mennoniten sind. Doch das ist erst der Beginn, es kommt bald zu einer grossen Zerreissprobe der Freundschaft und um einen Kampf ums nackte Überleben.

    Meine Meinung:In dieser Geschichte verschmelzen Realität und Fiktion, denn Tim Tichatzki erzählt damit auch teilweise die Geschichte seiner Vorfahren. Dies ist zwar sehr packend, aber ich konnte es nur immer teilweise mit grossen Pausen mir anhören, weil mich die Geschichte einfach zu sehr belastet hat. Stellenweise ist es sehr brutal und grausam. Natürlich passt es, denn es ist authentisch und so war die Zeit damals wohl, aber ich brauchte doch immer etwas länger um die schrecklichen Bilder wieder abzuschütteln. Daher würde ich sehr sensiblen Menschen und Jugendlichen unter 14 Jahren unbedingt von dem Hörbuch, aber wohl auch von dem Buch abraten.

    Dabei ist das Buch aber ohne Zweifel sehr lesenswert und man bekommt einen sehr drastischen Einblick in diese schlimme Zeit. ....nur wie gesagt, mir war das oft etwas zu drastisch. Aber ich könnte mir vorstellen, dass der Schreibstil sicher männliche Leser mehr anspricht.

    Sehr interessant fand ich vor allem die Abschnitte, wo von dem Glauben der Mennoniten und von der Christenverfolgung erzählt wurde. Das fand ich sehr authentisch.

    Ein grosses Lob auch an den Sprecher Makke Schneider, der das Buch sehr packend und abwechslungsreich liest, man ist zu jedem Zeitpunkt sehr dicht dran gewesen. .

    Ich bewerte dieses Hörbuch mit 4 von 5 Sternen und empfehle es allen, die historische Romane über diese Zeit lesen möchten, nicht zu zartbesaitet sind und natürlich auch jenen, die das Buch vom christlichen Standpunkt her interessiert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    ikatzhorse2005, 16.11.2019

    Als Buch bewertet

    Tim Tichatzki: Roter Herbst in Chortitza - Nach einer wahren Geschichte, gelesen von Makke Schneider, erschienen im Brunnen Verlag
    (MP3-CD: 13h 20min)
    Anhand zweier Lebenswege, die unterschiedlicher nicht sein könnten, beschreibt der Autor die Erlebnisse von Maxim und Willi von 1919-1947 im Russischen Reich. Was der Bürgerkrieg im Zusammenhang mit der Auffassung verschiedenen Glaubens und unterschiedlicher Ideale mit einem Leben anrichten kann, erzählt Tim Tichatzki in ergreifenden, teils schonungslosen Worten. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Geschichte auf Tatsachen beruht, vor denen niemand die Augen verschliessen kann. Schwere Kost, die mich während des Hörens der fast 14 stündigen CD oft innehalten lies, und mich noch nach Beenden des Hörbuches beschäftigt. Trotz der Grausamkeiten sind die einzelnen Hauptakteure und Nebendarsteller hervorragend in Szene gesetzt und agieren nach ihrer jeweiligen Überzeugung. Daher durchdringt die Glaubwürdigkeit jede gehörte Zeile. Fassungslos, zu welch unmenschlichen Taten die zivilisierte Menschheit fähig ist! Fassungslos auch, welch standhafte Überzeugung und Haltung aus einem Glauben erwachsen und bestehen kann!
    Makke Schneider liest "Roter Herbst in Chortitza" sehr überzeugend und verleiht dem ganzen Geschehen eine Eindringlichkeit, der man sich nicht entziehen kann. Durch seine Stimme gewinnen die Protagonisten nochmals an Stärke und einzelne Charakterzüge und Äusserungen bekommen deutlich mehr Schärfe.
    Fazit: Hier liest und hört man einen aufrüttelnden Roman, eine tragische Geschichte, ein Zeitzeugnis gegen das Schweigen, grandios in Szene gesetzt, emotional, traurig, nichts für sanfte Gemüter!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Karl A., 02.05.2018

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich unendlich traurig gemacht. Die russische Revolution vor 100 Jahren war zwar Thema im Geschichtsunterricht. Aber sie so hautnah am Schicksal von zwei ehemaligen Freunden zu erleben, das tat weh. Der eine wird zum brutalen, willigen Vollstrecker der stalinistischen Vernichtungsmaschinerie. Der andere – im Umfeld der Mennoniten aufgewachsen – bleibt seinem Glauben und seiner Familie treu, auch als er in ein sibiri-sches Arbeitslager transportiert wird und dort elend verhungert. Wenn das Buch nicht "einer wahren Ge-schichte" (so das Cover) folgen würde, man würde die Grausamkeiten nicht für möglich halten, zu denen Men-schen fähig sind.
    Die ganze Zeit fragte ich mich beim Lesen dieses Buches nach den Motiven des Verfassers. Wie kommt ein Mensch dazu, so ein dunkles Kapitel der Menschheit nochmals ans Licht zu zerren? Erst mit seinem allerletzten Satz offenbart der Autor sein Geheimnis: "Meine Hoffnung ist, dass dieses Buch einen Beitrag leisten kann, die Geschehnisse von damals nicht zu vergessen, sondern für nachfolgende Generationen am Leben zu erhalten." Aber genügt diese Motivation, um dem Leser ein Buch von über 450 Seiten zuzumuten?
    So viel menschliche Gemeinheiten und ungerechte Machenschaften der Behörden – man würde es nicht glau-ben, wenn es nicht so erlebt worden wäre. Die Willkür der Parteifunktionäre, ohne dass sie irgendjemand zur Rechenschaft gezogen hätte, ist fast nicht zu ertragen. Es wird verhaftet, vergewaltigt, gefoltert und erschossen – ohne irgendeine Gerichtsverhandlung. Manchmal musste ich mich richtig zwingen, überhaupt weiterzulesen. Innert weniger Jahre gelang es Stalin und seinen Henkern, alle Menschen gefügig zu machen und Falschheit zum neuen Prinzip zu machen.
    In den Unruhen der russischen Revolution kamen auch mennonitische Gemeinden in der Ukraine unter die Räder. Ihre passive Rolle in diesen bürgerkriegsähnlichen Umwälzungen enttäuschte mich. Es ging ihnen nicht um ein aktives Bezeugen ihres Glaubens, sondern nur noch darum, den Grundsatz der Gewaltlosigkeit aufrecht zu erhalten. Soll/darf sich ein Christ selbst verteidigen? Wer nicht bereit war, sich und seine Familie zu schützen, machte sich zu einer leichten Beute der Revolutionäre. Diesen an sich mutigen Ansatz hatten die Revolutionäre schnell begriffen und nützten diese "Schwäche" mit Genuss und Schadenfreude zu ihren Gunsten aus.
    Wer die russische Geschichte nicht bis ins Detail kennt, vermisst im Anhang eine Begriffserklärung zu den ver-schiedenen sich bekämpfenden Gruppierungen zurzeit der russischen Revolution. Die fremdländischen Namen sind an sich schon verwirrend genug, geschweige denn wer gegen wen kämpfte und Unschuldige terrorisierte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stefan W., 09.06.2019

    Als Buch bewertet

    Kurz reingelesen in die Geschichte und voller Neugier, ahnte ich nicht was dann alles kam und mich mitgerissen hat in eine Welt, die ich niemals erleben möchte, deren Personen mich aber unheimlich berührt haben.

    Geschichte: 1919 Ukraine. Die russische Zarin hatte viele deutsche Siedler eingeladen auf dem Gebiet der Ukraine zu siedeln und Getreide und Lebensmittel anzubauen. Dafür haben die Siedler Ihre Ruhe und können ihren Glaubensrichtungen folgen. So auch viele Mennoniten, die völlig Gewaltfrei sind und zu Gott in Ihrer Kirche beten und niemand etwas antun. Bei Familie Bergen haben auch 2 Ukrainer Unterschlupf gefunden , Vater und Sohn , die von den Rotarmisten verfolgt wurden und aus dem Machtbereich der Bolschewiken abhauen möchten. Doch die Revolution kommt langsam aber sicher immer näher und im Bügerkrieg der roten Armee gegen die weisse Armee , machen sich auch immer mehr Gesetzlose Banden auf den Weg und denken, dass sie sich ein Teil des Landes schnappen können und bedrohen viele Orte. In diesem Hintergrund, leben Willi Bergen und Maxim Orloff relativ sicher Ihre Kindheit aus. Eines Tages kommen Gesetzlose in den Ort und die Albtraum , der nie enden soll beginnt....

    Es wird die Geschichte von Willi und Maxim erzählt, die auf völlig unterschiedliche Weise, das Grauen, welches über Ihr Dorf kam, nicht nur verarbeiten, sondern die Machtübernahme der sowjetischen Diktatur unter Stalin komplett verschieden erleben und überleben. Willi als Mennonit kämpft ums nackte Leben, während Maxim sich dem Russischem Regime widmet und beide Ihre Überraschungen erleben.

    Das Hörbuch und der Sprecher sind Weltklasse und man kann nur mit unglaublichem Staunen und entsetzen dem ganzen folgen. Der Sprecher Makke Schneider bringt es wirklich dazu, dass der Hörer zu 100% in der Geschichte gefangen bleibt. Der Schreibstil von Tim Tachitzki ist unheimlich flüssig und erzeugt eine Gänsehaut, die selten von Freude erzählt und die brutale und grausame Art der sowjetischen Union unter Stalin zeigt.

    Da ich mich zu wenig in Geschichte und dieser Zeit auskannte, war es für mich so wahnsinnig lehrreich und schaffte mir eine ausgezeichnete Übersicht über die Geschehnisse und Zeit in der die Menschen überleben mussten.

    Auch nach Tagen, an denen ich jetzt Abstand gewonnen habe, lässt mich dieses Hörbuch und diese Geschichte nicht zur Ruhe kommen, so sehr hat mich dieses Geschichte beeindruckt. 5 Sterne und eine Empfehlung an jeden , der sich mit Geschichte und zwar einer sehr schmerzhaften auseinandersetzen kann. Für mich eine der Geschichten 2019!!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein