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  • 5 Sterne

    8 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beate G., 13.02.2024

    Als Buch bewertet

    Patrizia di Stefano schreibt Jahre nach dessen frühen Tod die Lebensgeschichte ihres Vaters, eines italienischen Gastarbeiters im Berlin der 60-iger Jahre, auf.
    26 Jahre nach dem Tod des Vaters erhält Tita, die Nachricht, dass ihr Lieblingsonkel Peppino, Erbe des Familienanwesens Magni der Grosseltern, nun ebenfalls verstorben ist und sie mit ihrem Bruder und ihren Cousinen dieses Anwesen erbt. Ein Vierteljahrhundert hat sie keinen Kontakt zu ihren Verwandten in Italien gehabt, die Erinnerung an den verstorbenen Vater schmerzte zu sehr. Um die Erbschaft zu klären macht sie nun eine Reise in die alte Heimat ihres Vaters, eine Reise in die Vergangenheit.
    Die Geschichte von Gianni wird abwechselnd aus Sicht des Vaters und der damals kleinen Tochter erzählt. Die Gemütslage von Gianni, dem jungen Gastarbeiter, der ohne Job und Wohnung am Bahnhof in Köln ankommt, die erste Nacht dort auf einer Parkbank verbringt und von der Polizei aufgegriffen wird, wird sehr authentisch vermittelt. Die Schwierigkeiten der meist jungen Männer, die als Arbeitskräfte zwar im damaligen Deutschland gebraucht wurden, als Menschen aber möglichst separat, unter sich bleiben sollten, wird sehr gut geschildert.
    Diese Biografie beschönigt nichts, weder das Verhalten der deutschen Bevölkerung gegenüber den Fremdarbeitern damals, noch die Zustände im heutigen Sizilien bis hin zum Unrat am Strassenrand.
    Aber sie zeigt auch, wie eng die Verbindung der Tochter zum Land ihres Vaters noch ist, obwohl sie 26 Jahre nicht dort war. Für Tita wird diese emotionale Reise in ihre Vergangenheit unerwartet eine Heimkehr und eine innere Ankunft. Besonders berührend fand ich das Wiedersehen von Tita mit ihrem Onkel Salvatore und seiner Frau Lina nach all den Jahren.
    Eine sehr schöne Lektüre, sehr emotional, teilweise zu Tränen rührend, aber nie kitschig: Sehr zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    6 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 12.02.2024

    Als Buch bewertet

    „Sizilien - niemals nur süss, auch ein bisschen bitter“

    Schon lange schlägt mein Herz für Italien. Vor allem der Süden hat es mir angetan und dazu gehört neben den Regionen auf der Halbinsel auch Sizilien. Natürlich. Wie könnte ich da an so einem Buch, dessen Cover schon eine nostalgische Reise zu meiner Sehnsuchtsinsel verspricht, vorbeigehen.

    Voller Vorfreude schlage ich die ersten Seiten auf und höre direkt das Telefon klingeln. „Buonasera. Spreche ich mit Signora Tita?“ Dottore Gianluca Mancuso ist am Apparat, der den Nachlass ihres Onkels verwaltet. Schlagartig fühlt sie sich zurückversetzt in eine Zeit, als Gianni, ihr Papà, noch da war. Denkt an die langen Autofahrten Jahr für Jahr ohne Pause von Berlin in Papàs Heimat, nach Ragusa. Titas Onkel hat ihr, ihrem Bruder und ihren beiden Cousinen sein Landgut Magní hinterlassen, ausser ihr hat jedoch keiner Interesse daran, also macht sich Tita nach einem viertel Jahrhundert auf, Papàs Siciliana neu zu entdecken. Es wird eine emotionale Reise zurück, Tita durchlebt ihre Familiengeschichte, ihre Kindheit zwischen Berlin und Sizilien – es waren glückliche, unbeschwerte Jahre.

    Patrizia Di Stefano erzählt die wahre Geschichte ihres Vaters, die sie in langen Gesprächen mit ihrer Familie als erwachsende Frau neu erfahren hat. Auch wenn die Erinnerungen manchmal trügen, so sind doch bis auf wenige Charaktere alle authentisch wiedergegeben. Gianni war einer der ersten italienischen Gastarbeiter, den es schliesslich nach Berlin verschlagen hat. Dort hat er seine Carla kennen- und liebengelernt, dort hat er nicht nur eine Familie gegründet, er hat auch den Berlinern in seinem Ristorante die bis dahin noch ungewohnten italienischen Spezialitäten mitsamt dem sizilianischen Lebensgefühl nähergebracht.

    In diesem Roman steckt so viel mehr als „nur“ eine Familiengeschichte. Obwohl es diese Familiengeschichte ist, in der so viel Charme steckt, die das nicht immer einfache Leben ungeschönt wiedergibt, das aber auch den unbedingten Zusammenhalt und ganz viel Herzenswärme ausstrahlt. Und so bitter es war, mussten sich zu viele gen Norden aufmachen, um das dort verdiente Geld in die Heimat zu schicken.

    Der Roman erzählt auch von der Schönheit Siziliens, von den üppig wachsenden Oleanderbüschen, die in den trockenen Böden bestens gedeihen, von den Häuser überragenden Bougainvillea, den Olivenbäumen und Kakteen, aber auch von den halb verfallenen Häusern und dem Müll direkt am Strassenrand. Da fällt mir grad eine Passage aus diesem wundervollen Buch ein: „Papà lächelt sein typisch geheimnisvolles Giannilächeln. Erzählt von der Süsse der Pistazie und dem leicht bitteren Nachgeschmack – sie ist wie Sizilien. Niemals nur süss, auch immer ein bisschen bitter.“

    Die Autorin lässt nicht nur die Landschaft und die kulinarischen Köstlichkeiten Revue passieren, mit etwa dem Kennedy-Besuch in Berlin, mit Elvis Tod, der RAF und Berlins Infiltrierung mit der Cosa Nostra ist die damalige Zeit gut eingefangen. Und die italienische Bürokratie wird auch heute noch nicht sehr viel anders sein, zumindest kommt dies meinem Italien-Bild am nächsten und doch ist und bleibt diese Halbinsel und natürlich Sizilien in all ihrer Schönheit meine Sehnsuchtsinsel.

    Ich hätte noch so viel länger weiterlesen mögen, konnte gar nicht genug bekommen und doch war das Buch viel zu schnell ausgelesen, es hatte auf mich eine Sogwirkung - ich war hier genau richtig. Der so einnehmende Schreibstil hat es mir zudem leicht gemacht, mich wohlzufühlen. Zumindest gedanklich bin ich noch mit Tita in und um Magní. Auf dem Landgut, das ihr ihre Familie wieder nähergebracht hat. Die Schönheit Siziliens hat Patrizia Di Stefano gut eingefangen. Und ja, es ist eine sehr lesenswerte, „eine bittersüsse Liebeserklärung an den italienischen Süden“ geworden.

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  • 5 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das Coverbild vermittelt Sonne, Meer und Amore schlechthin. Tita lebt in Berlin und arbeitet als Grafikerin. Sie erhält einen Anruf aus Sizilien, der sie in ihre Vergangenheit zurück führt. Ihr Vater, Gianni, verliess die Insel um in Berlin als Gastarbeiter zu suchen. Er verliebte sich und führte erfolgreich die Tiefkühlpizza in Deutschland ein. Leider verstarb er viel zu früh und Tinas Erinnerungen an die Insel verblassten. Nun ist ihr Onkel verstorben und sie erbt, 26 Jahre später, das Landgut Magní. Das Lesen dieser Geschichte handelt vom Auszug aus der Heimat, das Leben in der Fremde, das immer vorhandene Heimweh und der sonnigen, schönen Insel Sizilien. Beginnt man diesen Roman zu lesen, schwebt man bald einmal in Gedanken auf der Insel Sizilien. Die Beschreibung der Landschaft und der Protagonisten ist sehr gelungen und realistisch. Man kommt nicht darum herum das italienische Flair beim Lesen mitzunehmen. Das macht diese Geschichte so lebensnah. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rennwurmi, 14.02.2024

    Als Buch bewertet

    Tolles Buch

    Bei diesem Buch hat mich sofort das Cover angesprochen. Als Italien-Fan sticht einem dies sofort ins Auge. Klasse Farben, klasse Bild - da kommt Urlaubsfeeling auf.

    Gianni, ein junger Sizilianer, reist Anfang der 60er Jahre nach Deutschland, um Arbeit zu suchen. Seine Liebe zu Sizilien lässt ihn jedoch nicht los. Jedes Jahr reist er mit der Familie, die er zwischenzeitlich gegründet hat, Frau und zwei Kinder, nach Sizilien. Leider stirbt er sehr früh und Sizilien tritt bei der Familie in den Hintergrund.

    Viele, viele Jahre später erhält Tita, Giannis Tochter, den Anruf, dass der Onkel in Sizilien verstorben ist. Er hinterlässt ein Erbe, das bei Tita emotionale Kindheitserinnerungen weckt.

    Das Buch ist bei jedem neuen Kapitel mit Datum und Ort versehen, so behält man den Überblick bei der Handlung.

    Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist sehr emotional geschrieben. Beim Lesen kommen Urlaubsgefühle und Fernweh auf.

    Das Buch ist das erste Buch der Autorin Patrizia DiStefano. Und ich muss sagen, es ist gelungen.

    Für dieses Buch vergebe ich klare 5 Sterne. Es ist einfach klasse.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike L., 21.02.2024

    Als Buch bewertet

    Plötzlich wieder mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert zu sein, ist es ein unwahrscheinlcihes Gefühl. Tita, die sich mit der Gestaltung von Buchcovern ihren Lebensunterhalt verdient, verdrängt geschickt ihre Trauer um ihren Vater, Deswegen hat sie auch Sizilien nie mehr besucht.
    Als der Bruder ihres Vaters stirbt, muss und will sie nach Sizilien, um sich das Testament anzuhören. Zusammen mit ihren Cousinen und Cousins hat sie das Familienhaus und das bisschen Grund geerbt.
    Doch erstaunlicherweise willigt sie nicht in den Verkauf ein. Sie lernt die Freunde und ihre Familie, die noch in dem Dorf dort wohnen, kennen und erfährt immer ein Stückchen mehr von ihrer Vergangenheit.
    Patrizia di Stefanos Collagetechnik ordnet die Kapitel so an, dass sie einmal in der Gegenwart spielen und dann in der Vergangenheit, einmal sind es Titas Erinnerungen an ihren Vater, dann wieder die Erinnerungen der Bekannten und Freunden, einmal sind die Erinnerungen aus der Sicht ihres Vaters auktorial und zum Teil mit der Figur beschrieben.
    Generell ist Titas Sicht und die ihres Vaters ausschlaggebend.
    Durch den persönlichen Background der Autorin wird ein spannendes Zeitgemälde der sizilianischen Landbevölkerung und ihrer Mentalität lebensecht und mitreissend beschrieben. Auch die Fertigpizza, das bescheidene und anstrengende Gastarbeiterleben des 20, Jahrhunderts sind ein wichtiges Thema.
    Figuren, Sprache und die Szenen sind perfekt ineinander verwoben und lebensecht. Der Erzählduktus ist so flüssig und mitreissend, dass ich einen freien Tag lang das Buch nicht aus den Händen legen konnte. Ich war ganz in dieser sizilianischen Welt eingedrungen. Mir haben die sizilianischen Sätze und die Mentalität viel von einem Urlaubsfeeling und Eingebundensein in die Lebenswelt gegeben.
    Die Sehnsucht nach der Heimat ihres Vaters ist in jeder Zeile des Buches deutlich zu spüren, so dass Titel und auch Titelbild stimmig sind. Fazit: Wer Sizilien und die geradlinige Herzlichkeit der Leute dort mag wird von diesem Buch begeistert sein und einiges über ihre Lebensweise lernen. Gleichzeitig ist der familiäre Zusammenhalt irgendwie beruhigend und gibt ein Gefühl der Geborgenheit beim Lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lese-Abenteurerin, 25.02.2024

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung
    Der Autorin ist mit „Nostalgia Siciliana“ ein berührender Erstlingsroman wunderbar gelungen.

    Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen aus der jeweiligen Perspektive von Tita und Gianni, Tochter und Vater, erzählt. So ergibt sich im Laufe des Buches ein immer dichteres Netz an Einblicken in das Familienleben in Deutschland bzw. in Sizilien und ich konnte mir aufgrund der eindrücklichen Schilderungen die jeweiligen Heimatorte sehr bildlich vorstellen. Die gelungene Beschreibung der Atmosphäre in den Familien und Örtlichkeiten machten das Buch zu einer ansprechenden Zeitreise in die nähere Vergangenheit Italiens und Deutschlands, wobei hier insbesondere die Thematik der Gastarbeiter mit viel Einfühlungsvermögen aufgearbeitet wurde.

    Die Charaktere wurden mit Liebe zum Detail gezeichnet und ich hatte zeitweise den Eindruck, die Personen selbst zu kennen.

    Auch wenn manches in der Geschichte ein wenig wehmütig war, so war es eine schöne Wehmut, wie sie eben die Nostalgie ausdrückt. Daher fand ich den Titel sehr passend gewählt. Das Cover konnte mit seiner schönen, detailreichen und nostalgischen Aufmachung ebenfalls bei mir punkten.

    Mein Fazit
    Wer auf der Suche nach einer einfühlsamen Familiengeschichte zwischen Deutschland und Italien ist und wer Interesse an der Thematik der Gastarbeiter in Deutschland hat, dem sei „Nostalgia Siciliana“ wärmstens empfohlen. Ein Buch, das mir zu Herzen ging und das ich gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    smile66!, 26.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ich liebe Italien, das Klima, die Menschen, das Essen, die Musik - einfach alles. Und obwohl ich schon sehr oft in Italien im Urlaub war, habe ich es leider noch nie bis nach Sizilien geschafft. Dies wollte ich nun mit diesem Buch nachholen. Die Leseprobe hat mich von der ersten Seite an gefesselt und auch das Cover passt sehr gut.
    Die Geschichte ist die eines jungen italienischen Gastarbeiters, der in den 1960er Jahren nach Deutschland kommt und hier versucht trotz Widerstände sein Glück zu finden. Als er stirbt sind seine Kinder noch klein und der Schmerz so gross, dass Frau und Kinder keinen Kontakt nach Italien und zur dortigen Familie ertragen. Nach 26 Jahren fällt es schliesslich seiner Tochter Tita zu, die Erbschaft eines Onkels zu klären und heraus kommt ein sehr zu Herzen gehender Roman über Selbstfindung, Familie und Heimat. Die Biografie des italienischen Gastarbeiters beschönigt nichts, weder das Verhalten der deutschen Bevölkerung den Gastarbeitern gegenüber, noch die Zustände im heutigen Sizilien. Aber es zeigt auch die enge Bindung zur eigenen Familie und Heimat des Vaters auf, auch wenn man lange Jahre lang getrennt war. Dieses Buch ist sehr empfehlenswert!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 14.03.2024

    Als Buch bewertet

    Die schönsten Erinnerungen formen sich zu wärmenden Augenblicken im Herzen

    Es sind nur wenige Worte, die das Leben von Tita vollkommen auf den Kopf stellen und ihr Herz in Aufruhr versetzen. Tita erfährt durch einen Anruf aus Sizilien, dass ihr verstorbener Onkel ihr ein ganz besonderes Erbe hinterlässt. Was nach aussen hin ein paar alte, renovierungsbedürftige Mauern darstellt, ist mit ganz vielen liebevollen Erinnerungen verbunden: das Landgut Maní. Zwischen den rustikalen Steinen und der staubigen Erde befinden sich ganz viele Erinnerungen, die Tita eigentlich ganz fest in ihrem Herzen verschlossen hatte. In ihr reift eine Idee, die nicht nur den Ort ihrer Kindheit wiederbelebt, sondern auch Erinnerungen weckt, die mal fröhlich, mal melancholisch sind....

    Patrizia di Stefano hat mit "Nostalgia Sicilina" ihre eigene Familiengeschichte zu Papier gebracht, lässt den Geschmack von sonnengereiften Früchten, Granita und aromatischem Olivenöl auf der Zunge tanzen und hüllt die Leser:innen mit ihren herzlichen und melancholischen Worten in eine Decke aus wärmenden Sonnenstrahlen ein.

    Es sind sind die Begegnungen mit den liebenswerten Dorfbewohner:innen und Familienangehörigen, die den Leser;innen das Gefühl geben, immer Willkommen zu sein und sich gemeinsam mit ihnen an einem reich gedeckten Tisch einzufinden, um sich nicht nur die mediterranen Köstlichkeiten schmecken zu lassen, sondern auch den Lebensgeschichten, Anekdoten, Sagen und Legenden zu lauschen.

    Papa Gianni kehrt einst seiner geliebten Heimat den Rücken, weil im alles zu eng wird. Als Gastarbeiter in Deutschland versucht er sein Glück, auch wenn das Heimweh manchmal droht, übermächtig zu werden. Das Leben in den 1960er Jahren wird sehr lebendig und anschaulich beschrieben, sodass es ein Leichtes ist, sich mit Gianni auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und einem kleinen bisschen Glück zu begeben.

    Es beginnt eine Erfolgsgeschichte, die aber auch auf wackligen Beinen steht. Gianni ist zwar mit Leib und Seele Pizzabäcker, aber fürs Geschäftliche fehlt im doch das letzte Quäntchen, um dauerhaft auf der Erfolgswelle mitschwimmen zu können.

    Ein bisschen Sehnsucht nach Sizilien schwingt immer mit, wenn die Autorin persönliche Erinnerungen und Erfahrungen zu einem berührenden Roman zusammenfasst. Nostalgische Bilder, die wie Aufnahmen aus einem Fotoalbum wirken, werden plötzlich lebendig und ermöglichen den Lesenden, sich als Teil dieser Familiengeschichte zu fühlen und gemeinsam in Erinnerungen - auch in den schmerzhaften - zu schwelgen.

    Der Roman ist nicht nur eine Zeitreise mit all ihren Höhen und Tiefen, sondern auch eine Anregung, sich mit der eigenen Familiengeschichte zu befassen und an unsere Herzensmenschen zu denken, die wir bereits loslassen mussten und schmerzhaft vermissen.

    Sehr lesenswert und intensiv, denn Patrizia di Stefano berührt ein Gefühl im Herzen, die wir sonst gerne vor anderen verschliessen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 21.03.2024

    Als Buch bewertet

    Dies ist ein ganz besonderes Buch, das viel über die sizilianische Familie von Tita, ihrem Vater, den Grosseltern und vor allem ganz viel über die Landschaft Siziliens und ihre Menschen erzählt. Tita, deren Vater Sizilianer war und deren Mutter Deutsche ist, arbeitet als Grafikerin in Berlin als sie die Nachricht erhält, dass der jüngste Bruder ihres Vaters in Sizilien verstorben ist und ihr, ihrem Bruder und einigen Cousins das Elternhaus vererbt hat. Mit viel Empathie und Liebe zur Heimat wird nun beschrieben, wie Tita sich auf den Weg macht, um ihr Erbe anzutreten. Gegen den Willen der übrigen Erben möchte sie das alte Haus behalten und umbauen, um zu ihren Wurzeln nach Sizilien zurückzukehren. In Rückblicken erfährt der Leser viel von Titas Vater Giani, der in den 60er Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland kam und hier eine Restaurantkette mit italienischer Speisekarte aufbaute und eine Familie gründete. Mit der Familie ist er in jedem Jahr in den Ferien zu den Eltern und Brüdern nach Sizilien gefahren. Tita hat die wunderbarsten Erinnerungen an die wunderschönen Sommertage auf dem Hof der Grosseltern. Leider ist Giani früh verstorben, und die Familie hat die Besuche eingestellt. Jetzt nach 26 Jahren ist Tita wieder dort angekommen und in all ihren Erinnerungen lebt die unvergessliche Zeit mit der sizilianischen Familie wieder auf.

    Es ist ein ganz und gar wunderbares Buch. Eine Hommage an die Familie, an neue Freundschaften und die Liebe zur Heimat. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula L., 09.03.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover passt super zu dem Titel und lässt gut auf den Inhalt schliessen.

    "Nostalcica Siciliana" ist die wahre Geschichte vom Vater der Autorin Patrizia De Stefano der 1961 nach Deutschland auswandert.

    2004 erhält Tita, eine Nachricht aus Sizilien. Ihr verstorbener Onkel vermacht Ihr das Familienlandgut. Sie ist seit dem Tod Ihres Vaters nicht mehr dort gewesen und macht sich auf die Reise und erlebt Ihre Vergangenheit als Kind und auch die Ihres Vaters plötzlich hautnah. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt.
    Man spürt so gut wie sich Gianni in Sizilien gefühlt hat, wie Tita Ihre Zeit dort erlebt hat und Sie findet im heute so viele Spuren Ihres Vaters.
    Wir erfahren von den Ängsten, den Sehnsüchten und wie es für die Gastarbeiter hier im kalten Deutschland gewesen sein muss. Es spiegelt unsere Geschichte wider und so ist es ja auch heute noch.
    Die Sprache ist fliessend und die Personen sind gut charakterisiert.
    Die Eckpunkte der Zeit, wie der Mauerbau und die Rede Kennedys sind gut in die Geschichte eingebunden.
    Es passt in unsere Zeit und ist brandaktuell!

    Dieses Buch ist unbedingt lesenswert! !!Ich kann es nur sehr empfehlen!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna M., 28.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover verrät schon um was es in der Geschichte geht: die Sehnsucht nach dem Süden. Nach Sonne & Meer.

    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: im Jahr 2004 reist Tita nach Sizilien um das Erbe ihres Onkels anzutreten. In den 60er Jahren geht Titas Vater Ganni nach Deutschland um als Gastarbeiter sein Glück zu finden.

    Beide Handlungen sind sehr spannend und ich mochte die Eindrücke und Kontraste von Italiens armen Süden und dem wirtschaftlich florierendem Deutschland. Die Beschreibungen der Landschaft und Kulinarik lassen einen Nachdenken und Schmunzeln. Besonders mochte ich die italienischen Redewendungen die dem Buch etwas besonderes verleihen.

    Ein Buch das die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Sizilien auf sanfte Weise aufzeigt und dass Fernweh weckt nach einer Insel der Kontraste. Süss aber immer auch ein bisschen bitter.

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  • 5 Sterne

    Luise_Dez, 16.04.2024

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Patrizia Di Stefano wurde in Berlin geboren und hat als Grafikerin ihre Liebe zu Büchern zum Beruf gemacht. In ihrem Romandebüt „Nostalgia Siciliana“ zu dem sie von ihrer eigenen Familiengeschichte inspiriert wurde, erzählt sie voller Wärme und die zu Herz gehende Geschichte ihres Vaters Giovanni Di Stefano (1939 – 1978).

    Inhalt:
    Ein Familienroman zwischen Sizilien und Berlin und eine bittersüsse Liebeserklärung an den italienischen Süden

    Tita, eine Berliner Grafikerin, erhält einen Anruf aus Sizilien, der sie zurück in die Vergangenheit führt: Ihr Vater Gianni verliess einst den Südosten der Insel, um als einer der ersten Gastarbeiter in Berlin sein Glück zu finden. Er verliebte sich, gründete eine Familie und wurde erfolgreich, indem er die Tiefkühlpizza in Deutschland etablierte. Sein früher Tod trübte Titas Kindheit und liess Sizilien in ihrer Erinnerung verblassen. Nun, 26 Jahre später, ist auch Titas Onkel verstorben und hinterlässt ihr ein emotionales Erbe – das Landgut Magní, das Erinnerungen an sonnendurchglühte Kindheitssommer weckt ...

    Patrizia Di Stefano erzählt in diesem heiteren und melancholischen Roman vom Leben in der Fremde, von Heimweh und der Schönheit Siziliens.

    Meine Meinung:
    Schon alleine das selbst gestaltete Cover von der Autorin zeigt eine Leichtigkeit und die Sehnsucht nach Sizilien – der Heimat ihres Vaters –.

    Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin die Geschichte von Giovanni Di Stefano und seiner Tochter Tita.

    Giovanni – genannt Gianni -, verlässt in den 60er Jahren Hals über Kopf seine Heimat Sizilien um in Deutschland sein Glück zu finden. Schnell merkt er aber, dass er als Gastarbeiter, hart arbeiten muss um Erfolg zu haben. Gianni nimmt jede Arbeit an und kämpft sich Stück für Stück nach oben. Nur ein Augenblick genügt und er weiss, Carla ist die Frau, die er an seiner Seite wünscht. Das Glück scheint perfekt zu sein als er mit seiner Frau Carla eine Familie gründet. Giovanni wird erfolgreich, indem er die Tiefkühlpizza in Deutschland etabliert. Doch die Sehnsucht nach Sizilien seiner Heimat bleibt. Mit seiner Familie reist Gianni jedes Jahr zu seinem Elternhaus auf das Landgut Magní. Erst hier kann er seine Wehmut und alles Schwere, was ihn belastet, ablegen.

    26 Jahre später erbt Tita zusammen mit ihrem Bruder und ihren Cousinen ein emotionales Erbe von ihrem verstorbenen Onkel Peppino – das Landgut Magní -. Tita folgt dem Anruf aus dem Süden und reist auf der Stelle nach Sizilien, nicht nur wegen dem Erbe sondern auch um ihre verlorene und vergessene Kindheit, neu zu entdecken.

    Titas Erwartungen übertreffen ihre Erinnerungen an den Zauber und die Landschaft Siziliens. Schnell findet Tita ihre Verwandten und Menschen, die sie noch aus ihrer Kindheit kennen, gewinnt neue Freunde und verliebt sich erneut in die Heimat ihres verstorbenen Vaters. Gelingt es Tita das Landgut Magní für sich zu gewinnen …

    Die Autorin zeichnet ein wunderbares atmosphärisches Bild über die Schönheit Siziliens und deren vielseitige kulinarische Vielfalt, die zwischen den Zeilen immer wieder zu lesen und zu spüren sind.

    Fazit:
    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihrem flüssigen Schreibstil, ihren Charakteren und Zeitsprüngen, eine heitere und melancholische Familiengeschichte über das Leben in der Fremde, von Heimweh und der Schönheit Siziliens, zu erzählen. Die Protagonisten Giovanni und Tita sind im Handlungsverlauf sehr authentisch und glaubwürdig dargestellt. Mit dieser bezaubernden Familiengeschichte hatte ich viele schöne Lesestunden, die ich einfach nur geniessen konnte. Nach diesem gelungenen Romandebüt, bin ich sehr gespannt auf weitere Veröffentlichungen der Autorin!
    Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    sommerlese, 07.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ein bewegender, wunderschön erzählter bitter-süsser Familienroman
    "Nostalgia Siciliana ist der Debütroman von Patrizia Di Stefano, der im Aufbau Verlag erscheint.

    Berlin 2004: Tita arbeitet als Grafikerin. Sie bekommt einen Anruf aus Sizilien, in dem ihr der Tod ihres Onkels mitgeteilt wird und um ein Familienerbe geht. Sofort hat sie alte Erinnerungen an ihre Kindheit und ihren früh verstorbenen Vater Gianni, der Italien 1961 verliess, um als Gastarbeiter in Deutschland sein Glück zu versuchen. Gianni verliebte sich in Carla, gründete eine Familie und wurde Inhaber eines Restaurants und belieferte eine grosse Tiefkühlfirma mit gefrorener Pizza. In dieser Zeit reiste die Familie jedes Jahr in den Urlaub auf das Familien-Landgut Magni nach Sizilien. Als Gianni starb, riss die Verbindung mit Sizilien für viele Jahre ab, zu sehr schmerzten die Erinnerungen an die schöne gemeinsame Zeit. Jetzt sind 26 Jahre vergangen und Tita reist nach Sizilien, um alte Erinnerungen aufzufrischen und das Erbe anzusehen.

    "...die Herzlichkeit der Menschen, deren Lachen und Weinen in allen Lebenslagen sich immer die Waage zu halten schien - all das kam ihr so vertraut vor, als hätte es schon immer zu ihrem Leben gehört." Zitat Seite 296

    Patrizia Di Stefano erzählt die wahre Geschichte ihres Vaters, die sie recht authentisch abbildet. Es ist die bitter-süsse Liebesgeschichte des Sizilianers Gianni, der in Berlin mit seiner Frau Carla eine Familie gegründet hat und den die Sehnsucht nach seiner Heimat nie verliess.

    In diesem Roman wird nicht nur eine Familiengeschichte erzählt, die Geschichte enthält noch viel mehr und man wird man mitgerissen vom authentischen Strudel italienischer Lebensart, von der Armut und Gastfreundschaft der Sizilianer, der besonderen Landschaft und der einfachen, aber schmackhaften Küche mit Produkten der Gegend. Die Autorin schafft es, dass man hautnah in das sizilianische Lebensgefühl eintaucht und es persönlich spüren kann.

    In wechselnden Perspektiven erfahren wir, warum Gianni nach Deutschland ging und tauchen in Titas Kindheit ein und begleiten sie auf ihrer Reise nach Sizilien.

    Als einfache, aber glückliche Bauern arbeiten Giannis Eltern hart auf ihrem Hof, der kaum genug abwirft. Gianni soll Priester werden und mit seinem Einkommen die Familie unterstützen. Doch es kommt anders und Gianni wagt einen Neubeginn in Deutschland, der mit Enttäuschungen beginnt, steinig und schwer ist. Er vermisst seine Familie und fühlt sich fremd, bis er Carla kennenlernt.

    Eingebaut in die Handlung führt uns die Autorin immer wieder die Schönheit der Landschaft Siliziens vor Augen, wo in südlicher Hitze Orangenbäume, Olivenbäume und Kakteen wachsen, zauberhaft bunte Oleander und Bougainvilleen blühen und die Tomaten vor lauter Sonne unvergleichlich süss schmecken. Sie zeigt aber auch die Schattenseiten Siziliens: Latrinen statt Kanalisation, Müll auf den Strassen und die Mafia, die sich in alle Belange einmischt.

    "Nostalgia Siciliana" ist eine bewegende und sehr atmosphärische Geschichte, in der Patrizia Di Stefanos Begeisterung für Sizilien fühlbar wird. An Titas Seite erleben wir, wie alte Erinnerungen und Gefühle Siziliens wieder in ihr erwachen und sie sich durch die Familien und den Zusammenhalt dort heimisch fühlt.

    Eine wunderbare Familiengeschichte, die schöne und bittere Seiten in der Familie aufzeigt und mich damit in ihren Bann gezogen und mit der sizilianischen Atmosphäre und kulinarischen Köstlichkeiten verzaubert hat.

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  • 5 Sterne

    Magdalena L., 18.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist ein Traum und als Italienliebhaberin habe ich das Buch mit grosser Freude gelesen. Patrizia di Stefano hat die Geschichte ihres Vaters Giovanni aufgeschrieben, der 1960 als einer der ersten Gastarbeiter nach Deutschland gekommen ist.
    Giovanni, von allen nur Gianni genannt, wächst in einer kinderreichen Familie in der Nähe von Ragusa auf. Sein Vater bewirtschaftet ein gepachtetes Landgut. Da Giovanni studieren möchte und die Eltern ihm das Studium nicht finanzieren können, soll er Priester werden. Schon bald merkt er, dass er sein Leben nicht als Priester verbringen möchte. Am Strand lernt er ein junges Paar aus Deutschland kennen, das ihm vom deutschen Wirtschaftswunder vorschwärmt. Die Industrie sucht hängeringend nach arbeitswilligen jungen Männern. Kurz entschlossen steigt er in den nächsten Zug nach Köln, von wo es ihn aber schon nach wenigen Monaten nach Berlin verschlägt. In einer Diskothek lernt er Carla kennen, die beiden heiraten und bekommen zwei Kinder. Gianni eröffnet sein erstes Restaurant und führt die erste Tiefkühlpizza in Deutschland ein. Doch der Arm der Cosa Nostra reicht bis nach Berlin und trotz harter Arbeit sammelt er keine Reichtümer an. Nach kurzer Krankheit stirbt er mit 38 Jahren. Carla zieht einen Strich unter ihr Leben mit Gianni und kehrt nie mehr nach Sizilien zurück.
    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen – zum einen Giannis Leben in Sizilien und seine Anfänge in Berlin und zum anderen Titas Reise in die Vergangenheit ihres Vaters, als sie erfährt, dass sie Magní, das Landgut ihres Onkels, geerbt hat. Zuletzt war sie vor sechsundzwanzig Jahren als Zwölfjährige in Sizilien. Sie verliebt sich erneut in das Land ihres Vaters. Von Verwandten und Freunden ihres Vaters wird sie mit offenen Armen aufgenommen, es ist, als ob sie nie weg gewesen wäre. Ihre Cousinen wollen Magní verkaufen, Tita beschliesst, ihnen ihre Anteile auszuzahlen und das heruntergekommene Landgut selbst zu erwerben. Es ist der Ort, an dem ihr Vater aufgewachsen ist, sie verbindet mit ihm schöne Erinnerungen an ihre Nonna und die Sommer ihrer Kindheit.
    Das Buch ist wie eine Reise nach Sizilien, wir erfahren einiges über die Geschichte Siziliens, die Mentalität und Denkweise der Sizilianer. Sie sind katholisch, aber auch sehr abergläubisch, herzlich und über alle Massen gastfreundlich. Eine grosse Rolle spielt die abwechslungsreiche und reichhaltige sizilianische Küche, die von der arabischen und griechischen Küche beeinflusst ist.
    Am interessantesten waren für mich Giannis Anfänge in Deutschland. Wie traurig, dass Italiener mit so vielen Vorurteilen konfrontiert und in Gastarbeiterunterkünfte abgeschoben wurden. Umso schöner fand ich, dass Carlas Familie Gianni direkt herzlich in die Familie aufgenommen hat.
    Die Autorin hat einen wunderbaren Roman über das Leben ihres Vaters geschrieben, ihm mit ihrem Buch ein Denkmal gesetzt und Sizilien eine Liebeserklärung gemacht. Nostalgia Siciliana hat mich in ihren Bann gezogen und meine Reiselust geweckt. Ich empfehle den Roman allen, die Italien lieben und denjenigen, die sich für die Geschichte der ersten Gastarbeiter in Deutschland in den 1960er und 1970er Jahren interessieren.

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  • 5 Sterne

    Sigrid C., 04.03.2024

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Patrizia Di Stefano hat aus ganz viele kleinen und grösseren Puzzleteilen die Lebensgeschichte ihres Vaters, Gianni di Stefano aufgeschrieben und ein sehr berührendes Bild von Heimat, Sehnsucht, Trauer, Verdrängung, Ängsten und natürlich auch Familie, Freundschaft, Verbundenheit, Sicherheit und Wohlgefühl zu einen sehr schönen Buch geschaffen.

    Als ihr Vater nach Deutschland kam, war gerade die erste Gastarbeiterwelle von Italien nach Deutschland geschwappt.
    Der junge Sizilianer hatte von deutschen Urlaubern bei ihm zu Hause gehört, dass jeder Arbeit und Unterkunft finden würde, wenn er bereit wäre, in Deutschland zu arbeiten. Sie hatten aber anscheinend nicht gewusst, dass diese Welle gut organisiert und ausgearbeitet worden war und man sich dafür registrieren lassen musste.
    So schlief der junge Mann, der mit unterschlagenem Geld, ohne Sprachkenntnisse und nicht registriert, gerade nach Köln angereist war, erst einmal einige kalte Nächte auf einer Bank am Bahnhof verbrachte.
    Zwar gab es eine italienische Gemeinschaft, aber er gehörte noch nicht dazu.
    Mit einem Leidensgenossen teilte er sich dann ein Zimmer, auch einen nicht gerade gut bezahlten Job bei der Eisenbahn hatte er auch bekommen, aber mit dem reich werden und Geld zurückzahlen haperte es gewaltig. Bis er in Berlin eine Frau kennen lernte und mit Hilfe ihrer Familie ein eigenes Restaurant eröffnen konnte, vergingen Jahre. Hochzeit, Kinder, Eröffnung weiterer Restaurants, sogar einige Erfindungen, deren wichtigste die Tiefkühlpizza war, verging wieder Zeit. Er fuhr dann jedes Jahr mit der Familie nach Sizilien auf Urlaub, aber dann begann die Mafia ihre Fangarme nach Deutschland und auch zu ihm auszustrecken.....

    Di Stefano starb sehr jung, er war Diabetiker, und die Familie verdrängte ihre Trauer, um das Ganze überstehen zu können.

    Nach 26 Jahren starb dann Giannis Bruder und Tita, seine Tochter reiste nach Sizilien, wo sich endlich ihre Gefühle und ihre Trauer, ihre Erinnerungen und ihr Heimatgefühl lösen konnten.
    Tita beschreibt im Roman, wie schön das Land ist und wie sich alles weiterentwickelt hatte in diesen Jahren.
    Und natürlich die Herzlichkeit der Menschen, die sich untereinander helfen und einander beistehen.
    Das Cover vermittelt sizilianisches Lebensgefühl.

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  • 5 Sterne

    Marielle J., 05.05.2024

    Als Buch bewertet

    Der Gesang der Kalanderlerche

    Tita ist noch ein Kind, als ihr Papa Gianni stirbt und sie, ihr Bruder und ihre Mama allein in Berlin zurückbleiben. Erst 26 Jahre später, als auch Titas Onkel stirbt, beginnt ihre Reise zurück zu ihren Wurzeln - nach Sizilien. In vielen verschiedenen Zeiten dürfen wir zurückblicken in Titas und auch in Giannis Vergangenheit. Wird sich Tita entscheiden zwischen Berlin und Sizilien und wird sie auf ihr Herz hören?

    🍋🍋🍋

    Ich hätte nie für möglich gehalten, bei einer Familiengeschichte so sehr mitzufiebern. Obwohl wir von Anfang an wissen, dass Gianni bereits als junger Vater gestorben ist, lässt die Autorin seine Geschichte so warm und voller Emotionen aufleben, dass ich Sizilien mit allen Sinnen nachfühlen kann.

    Ebenso aufregend sind Titas Erlebnisse in Sizilien als erwachsene Frau, die sich auf Spurensuche begibt, um ihre Familiengeschichte zu erfahren, die Jahrzehnte lang im Verborgenen lag.

    Die Autorin Patrizia Di Stefano erzählt Titas Leben, das ganz nah dran ist an ihrem eigenen - gespickt mit zahlreichen Ereignissen, die sich genauso zugetragen haben. Ihr lebendiger Schreibstil versprüht dabei die sizilianische Wärme, die Düfte und Geschmäcker und vor allem die Kontraste der Insel, die schönen Seiten und auch die hässlichen.

    Ich habe diesen Roman unglaublich gern gelesen. Es war, als wäre ich dabei - auf Sizilien, in Giannis Vergangenheit und auf Titas Reise. Schmerz und Freude, Melancholie und Sehnsucht so dicht beieinander. Und beim Umblättern kann ich den einzigartigen Geruch riechen, wenn der erste Regen nach Monaten auf die staubige, trockene Erde fällt.

    Riesige Leseempfehlung für eine Geschichte, die mir in Erinnerung bleiben wird. Sie bekommt dort ein Plätzchen unter dem alten Carrubo, auf dessen Ast die Kalanderlerche sitzt und ein süsses und ebenso bitteres Lied singt.

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  • 5 Sterne

    Sabine W., 22.03.2024

    Als Buch bewertet

    Das Verstehen der sizilianischen Seele
    Ein Anruf nach dem Tod des Onkels in Sizilien führt die Berliner Grafikerin Tita zurück in die Vergangenheit. Ihr Vater Gianni war einer der ersten Gastarbeiter, der den Südosten Siziliens für Berlin verlassen, dort eine Familie gegründet und berufliche Erfolge errungen hatte. Das Erbe des Landguts Magní weckt in Tita Kindheitserinnerungen und andere Emotionen.
    Das Cover erinnert stark an die Plakate der Neunzehnfünfzigerjahre und mutet wie eine Werbung zum Urlaub am Meer an. In kurzen Kapiteln erzählt einerseits Ich-Erzählerin Tita von der Wiederentdeckung ihrer Wurzeln in Sizilien, andererseits erfährt man vom Leben ihres Vaters. Die Beschreibungen sind ausführlich, die Darstellung der Gegend und Gerüche der Mittelmeerinsel erwecken die Insel zum Leben und lassen einen die Gefühle der Protagonisten nachfühlen. Die Autorin erzählt sehr persönlich über den Werdegang ihres Vaters. Durch die eingeflochtenen Daten über die Gastarbeiter und deren Situation in Deutschland erfährt das Publikum nebenbei auch allgemeine Hintergründe dazu.
    Di Stefano schreibt über die kulturellen Gegensätze zwischen Deutschen und Italienern, aber auch über die Widersprüchlichkeit auf Sizilien, der Insel, die sich immer mit zwei Gesichtern zeigt, schön und hässlich, fröhlich und traurig, mit Licht und Schatten; in deren Leben auch der Aberglaube noch verankert ist. Eingestreut sind auch Verweise auf die sizilianische Kultur, Spezialitäten deren Küche und italienische Ausdrücke, deren Sinn sich aus dem Geschehenen ableiten lässt.
    Der Debütroman ist eine recht persönliche Beschäftigung mit dem Leben des zu früh verstorbenen Vaters, eine Brücke in die Vergangenheit, eine Suche nach den eigenen Wurzeln auf einer einer Insel, die lange Zeit im Herzen der Autorin verschüttet lag.

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  • 5 Sterne

    Martina W., 08.04.2024

    Als eBook bewertet

    Ist das nicht ein wunderbares Buchcover? Die Autorin hat es selbst entworfen und damit absolut ins Schwarze getroffen.
    Wenn ich ehrlich bin: ich habe eine Weile gebraucht, um in das Buch reinzukommen. Woran es lag: die Autorin hat einen Hang zur akribischen Beschreibung; Landschaft, Lokale, Häuser, Essen, Innenenrichtung alles wird detailverliebt geschildert. Das ist leider gar nicht mein Ding, obwohl das natürlich auch zur Atmosphäre beiträgt.
    Auch waren mir zu viele italienische Wörter, oftmals ganze Sätze, eingestreut sehr oft ohne jede Übersetzung. Das alles hat zu Beginn meinen Lesefluss arg gebremst, aber ich mochte die Geschichte zu sehr, also habe ich begonnen, diese Passagen ein wenig zu überspringen. Das hat nicht nur funktioniert, sondern das Buch letztendlich zu einem tollen Leseerlebnis werden lassen und ich habe es in einem Rutsch am Wochenende durchgelesen. Dank Aufbau Verlag gibt es die zum Buch passende Beschallung als Playliste auf Spotify.
    Da es sich um eine wahre Familiengeschichte handelt, fühlen sich die Personen sehr real an und Gianni ist einfach ein unheimlich sympathischer Protagonist, den man sofort ins Herz schliessen muss. Patrizia di Stefano ist mit diesem Roman eine wirklich schöne Liebeserklärung an ihren Vater und an Sizilien gelungen.
    Ich empfehle es allen Leserinnen, die Familiengeschichten und Italien mögen und ich brauche jetzt ganz dringend Urlaub in Sizilien.

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  • 5 Sterne

    Juliane B., 01.03.2024

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich überrascht. Ich hatte eine sommerliche Familiengeschichte mit viel Dolce Vita, Liebe und Herzschmerz erwartet. Der Roman ist aber eine sehr gefühlvolle Familiengeschichte zwischen Deutschland und Sizilien, eine Geschichte über einen jungen Mann, der Freiheit und Selbstbestimmung sucht, ein Buch über Familie und Verbundenheit, Heimat und natürlich die italienische Küche. Dabei gelingt es der Autorin ein sehr liebevolles Bild ihrer Figuren zu zeichnen. Die Charaktere sind facettenreich, nicht oberflächlich, spannend und haben Ecken und Kanten. Sizilien wird nicht folklorisiert sondern als das beschrieben, was es ist. Mal schmutzig, mal dunkel, mal traurig und doch wunderschöne Heimat und Sehnsuchtsort. Die verschiedenen Perspektiven von Vater und Tochter, die Zeitsprünge und unterschiedlichen Wahrnehmungen sind sehr packend und halten den Spannungsbogen. Ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt, auch wenn sich die Geschichte insbesondere in der Jugend und den Priesterjahren teilweise langsam entwickelt. Toll geschrieben und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Anne S., 17.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover finde ich einfach toll. Es wirkt nostalgisch und passt hervorragend zur Geschichte und dem Titel!

    Tita lebt in Berlin und ist Grafikerin. Ein Anruf aus Sizilien bringt ihre Welt gehörig durcheinander. Ihr Vater Gianni ist vor Jahren verstorben, er kam als Gastarbeiter nach Berlin, verliebte sich und baute ein Unternehmen aus, welches Tiefkühlpizzen vertreibt. Nun ist auch Titas Onkel verstorben und sie soll ein Erbe antreten. Sie reist nach Sizilien und alte Kindheitserinnerungen werden wach, sie kauft das Anwesen Magni und mit diesem Anwesen wachsen die Gefühle zur Familie und zu Sizilien.

    Was für eine wunderschöner und emotionale Geschichte! Nicht nur Tita Leben wird beschrieben, auch wie Gianni nach Berlin kam, sein Leben und auch das, was er in Sizilien zurückgelassen hat. Ein Roman über Familie und Liebe.

    Der Schreibstil war absolut fesseln. Die Charaktere waren facettenreich beschrieben. Die Beschreibungen der Orte fand ich ganz besonders schön. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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