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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 08.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    2017 Miami. Die Journalistin Marisol will den letzten Wunsch ihrer geliebten Grossmutter Elisa erfüllen und macht sich nach deren Tod auf die Reise, um die Urne in Elisas Heimatland Kuba beisetzen, denn Elisa ist seit Ende der 50er Jahre nie mehr in Kuba gewesen. Marisol kennt die Heimat ihrer Vorfahren nur aus den Erzählungen Elisas, aber als sie kubanischen Boden betritt, fühlt sie sich sofort daheim. Ihre Unterkunft bei Elisas bester Freundin Ana liegt in Havanna genau neben dem ehemaligen alten Haus von Marisols Familie. Ana weiss viel über die alten Zeiten zu erzählen, darauf hofft Marisol, denn Elisa hat nie viel von damals berichtet. Und als Marisol noch in den Besitz von alten Liebesbriefen Elisas gelangt, taucht sie immer tiefer in Elisas Welt und sucht nach dem Herzensmann ihrer Grossmutter. Dabei wird sie von dem Universitätsprofessor Luiz unterstützt, der bald schon ihr Herz in Gefahr bringt…
    Chanel Cleeton hat mit „Nächstes Jahr in Havanna“ einen sehr unterhaltsamen, gefühlvollen und farbenfrohen Roman vorgelegt, der den Leser auf die südamerikanische Insel Kuba entführt. Der Schreibstil ist flüssig, eindringlich und atmosphärisch dicht, schnell taucht der Leser in die fesselnde Handlung ein und lässt mal im alten Kuba an der Seite von Elisa im Jahr 1958, mal an der Seite von Marisol im Jahr 2017 nieder, um die Erlebnisse der beiden Frauen hautnah mitzuerleben. Mit den wechselnden Zeitperspektiven gibt die Autorin einen sehr guten Einblick in die politische und gesellschaftliche Lage im Kuba der jeweiligen Zeit und welchen Einfluss diese auf ihre Protagonisten hatte. Die Bevölkerung litt unter Versorgungsengpässen, Gewalt, Folter und Unterdrückung. Beide dargestellten Zeiten sind vom Umbruch bestimmt: im vergangenen Jahrhundert stand Kuba 1958 kurz vor der Revolution durch Fidel Castro, während sich das Land im Jahr 2017 in einer tiefen Rezession befand, nachdem es sich mehr und mehr von der zentralistischen Staatswirtschaft verabschiedete. Die bittersüss-geschilderten Liebesgeschichten transportieren südamerikanisches Flair, die farbenfrohen Beschreibungen der Örtlichkeiten von Havanna entstehen während der Lektüre vor dem inneren Auge des Lesers und lassen von einem Besuch dieser faszinierenden Stadt träumen.
    Die Charaktere sind liebevoll und sehr lebendig ausgestaltet, sie bestechen durch ihre individuellen Eigenschaften, wirken authentisch und glaubwürdig. Der Leser fühlt sich schnell mit ihnen verbunden und kann mit ihnen leiden, fühlen, hoffen und bangen. Marisol ist eine Frau, die eine tiefe Verbindung zu ihrer Familie hat und sich danach sehnt, endlich ihre Wurzeln kennenzulernen. Sie besitzt eine gesunde Neugier, die ihr auch mal zum Verhängnis werden kann, sie ist hartnäckig und einfühlsam, aber auch selbstbewusst und stolz. Luiz ist ein Mann der Tat, gebildet und vor allem politisch engagiert. Elisa ist eine mutige Frau aus wohlhabender Familie, die sich allen Konventionen entgegengesetzt und doch ihre Heimat verlassen muss. Pablo ist ein charismatischer Revolutionär aus armen Verhältnissen, der gegen die Politik rebelliert und sich bessere Bedingungen für alle wünscht. Aber die weiteren Protagonisten wie Ana können mit ihren Auftritten überzeugen und machen die Handlung rundum gelungen.
    „Nächstes Jahr in Havanna“ erzählt nicht nur zwei emotionale Liebesgeschichten in verschiedenen Jahrhunderten, sondern wartet auch mit vielen interessanten Informationen über die südamerikanische Insel auf. Wunderbare Lektüre, die einen von Havanna träumen und eine Achterbahn der Gefühle erleben lässt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby H., 07.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Kubanerin zu sein heisst stolz zu sein

    Havanna 1958:
    Elisa Perez lebt mit ihren Eltern und ihren Schwestern Isabel, Maria und Beatriz in einer Familienvilla am Meer in Varadero bzw. in einem feudalen Stadthaus in Havanna. Beatriz´Zwillingsbruder Alejandro hat sich den Freiheitskämpfern um Fidel Castro angeschlossen und fast keinen Kontakt mehr zur Familie. Ihr Vater Emilio leitet ein bedeutendes Zuckerunternehmen. Bis zu dem Zeitpunkt, als die Familie beschliesst, geschlossen das Land zu verlassen. Danach hat Elisa, die sich in einen Freiheitskämpfer verliebt hat, keinen Fuss mehr in ihr Heimatland gesetzt.

    Miami 2017:
    Marisol Ferrera, eine Enkelin von Elisa, will den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Grossmutter erfüllen und ihre Asche nach Kuba zurück bringen. Bei Ana, der ehemals besten Freundin ihrer Grossmutter, die immer noch direkt neben dem ehemaligen Haus der Familie Perez wohnt, fühlt sich Marisol sofort zuhause. Durch Ana erfährt sie viel über das Leben ihrer Grossmutter. Als Ana ihr eine Schachtel übergibt, die sie mit Elisa kurz vor der Ausreise nach Amerika vergraben hat, ist das der Beginn, an dem sich Merisol tiefer auf die alte Familiengeschichte einlässt und beginnt, nach dem Mann zu suchen, den ihre Oma so geliebt hat. Auch ihre Wurzeln will sie endlich finden und kennenlernen. Dabei lernt auch sie einen Mann kennen, der ihr Herz im Sturm erobert.


    In diesem Familienroman über die Industriellenfamilie Perez nimmt mich Chanel Cleeton mit auf die wunderschöne Karibikinsel Kuba. Abwechselnd lerne ich Land und Leute einmal an der Seite von Elisa kennen, dann wieder aus heutiger Sicht durch ihre Enkelin Marisol. Durch die eindringlichen und farbenfrohen Beschreibungen meine ich sehr bald direkt vor Ort und mittendrin zu sein. Durch Ana lerne ich, wie schwer es auch heute noch ist, in diesem scheinbaren Paradies zu leben. Versorgungsengpässe bestimmen das Leben und organisieren ist lebenswichtig. Ich erfahre auch Vieles über die politische Lage, z.B. aus der Zeit als Fidel Castro und Freiheitskämpfer Che Guevara die Batista-Regierung stürzen wollen und Folter, Gewalt und Unterdrückung an der Tagesordnung sind. Aber auch heute ist die politischen Lage noch immer angespannt.

    Ich mag die Menschen, denen ich hier begegne. Allen voran Elisa und Pablo, Marisol und Luis. Die Liebesgeschichten der beiden Frauen gleichen sich sehr und bringen neben den Sorgen, die die beiden Frauen, jede in ihrer Zeit haben, den Touch Romantik in die Geschichte. Auch die anderen Charaktere sind glaubwürdig, menschlich, liebevoll und mit den verschiedensten Eigenschaften ausgestattet, gut vorstellbar gezeichnet. Ich konnte ihre Sorgen, ihren Kummer, die Trauer, Hoffnungslosigkeit, Angst und Unsicherheit gut nachempfinden. Aber auch die Hoffnung, die ich gut verstehen kann, nimmt einen grossen Teil der Geschichte ein.

    „Nächstes Jahr in Havanna“ spült so viele Emotionen an die Oberfläche, hat mich gefesselt und in mir den Wunsch geweckt, dieses Land, von dem ich nicht so Vieles wusste, einmal zu besuchen. Vielleicht gelingt es mir auf Elisas und Marisols Spuren zu wandeln.

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  • 5 Sterne

    12 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 22.07.2019

    Als Buch bewertet

    ** Havanna ist wie eine Frau, die einst eine Königin war und nun schwere Zeiten durchmacht. Hier und da erinnert manches an die frühere Herrlichkeit, zeigt Spuren einer vergangenen Ära, wie eine verblichene Fotografie, die sich langsam auflöst. **

    1958: Die Perez-Schwestern Isabel, Beatriz, Elisa und Maria wurden von klein auf dazu erzogen, stolz auf ihren Familiennamen zu sein. Ihr Vater ist ein schwerreicher Zuckerbaron und nichts darf auf den Ruf der Familie kommen. Sie sind schön, gebildet und doch nur schmückendes Beiwerk - eine Liebesheirat ist in ihren Kreisen unüblich. Elisa kennt es nicht anders, bis sie auf einem heimlichen Ausflug Pablo kennenlernt, der den Rebellen angehört - ein Unterstützer Fidel Castros. Ehe sie sich versieht, begibt sie sich auf gefährliches Terrain.

    2017: Marisols Grossmutter, eine Exil-Kubanerin, ist gestorben und sie möchte ihr den letzten Wunsch erfüllen und ihre Asche auf Kuba verstreuen. In dem Land, in dem sie aufgewachsen ist, aus dem sie vertrieben wurden und in das sie ihr Leben lang zurückkehren wollte. Nun ist Fidel Castro tot, aber trotzdem ist es immer noch nicht ganz ungefährlich. "Vergiss niemals, wo du bist", hatte ihre Grosstante sie gewarnt. "Sobald du in Havanna landest, hast du so gut wie keine Rechte mehr. Halte deine Freiheit in Amerika nicht für selbstverständlich." Unter einem journalistischen Vorwand reist sie ein und begibt sich auf die Suche nach Elisas Spuren....


    Man spürt das Herzblut und die Liebe zu Kuba in jeder Zeile.

    "Nächstes Jahr in Havanna" bringt einem nicht nur das Land, sondern vor allem auch die Menschen und ihr Leben, damals wie heute, unheimlich nahe.

    Für mich persönlich war Kuba eher die grosse Unbekannte, nicht viel mehr als wunderschöne, alte, bunte Cadillacs und der Buena Vista Social Club. Klar, ist einem der Name Fidel Castro ein Begriff, aber von seinem Vorgänger Batista hatte ich noch nie gehört und auch die Zeiten des Sturzes und der Hintergründe waren mir unbekannt.

    Chanel Cleeton verbindet die politischen Hintergründe, das Lebensgefühl und den Stolz und Pragmatismus der Kubaner ("Wir tragen Seide und Spitze, aber darunter sind wir aus Stahl.") zu einer grossartigen, sehr lebendigen und spannenden Familiengeschichte über drei Generationen.

    Ihr Schreibstil ist dabei so bildhaft und detailliert, dass ich völlig eingetaucht bin in die kubanische Welt. Ich bin mit offenen Augen durch Havannas Strassen gegangen, habe die Schwüle auf der Haut gespürt, bin am Malecón entlangflaniert und habe im paladar gegessen. Ich hätte sogar gerne die Rezepte im Anhang gehabt.

    Die Autorin hat einfach ein Gefühl dafür, die alltäglichen Dinge, diese Kleinigkeiten, die doch so viel bedeuten, einzubinden. Das macht beide Zeitebenen unheimlich greifbar und authentisch. Man blickt tief in die Seele und Herzen der Charaktere und kann so ihr Handeln und Denken sehr gut nachvollziehen.

    Und obwohl ich mit Politik sehr wenig am Hut habe, fand ich es total spannend und interessant. Denn das macht Kuba leider immer noch aus. Man erfährt viel aus dem Leben, der damaligen Korruption und der heutigen Zustände, der Angst und Lebensmittelknappheit, das ständige Anstehen und die trotzdem ungebrochene und unbändige Lebenslust der Kubaner.

    Fazit: "Nächstes Jahr in Havanna" ist eine Familiengeschichte, eine Liebesgeschichte und auch eine politische Geschichte. Sie nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Reise in ein wunderschönes Land, das so viel zu bieten hat.
    Ich kann es kaum abwarten, im nächsten Band mehr über Beatriz zu lesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 03.09.2019

    Als Buch bewertet

    "Nächstes Jahr in Havanna" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Chanel Cleeton gelesen habe. Mit ihrem Band 1 der Kuba-Saga hat sie mich sofort in ihren Bann gezogen. Wir lernen zwei starke Frauen kennen, die vor manche grosse Entscheidung gestellt werden.

    Das ist zum einen Elisa, Tochter eines Plantagenbesitzers. Wir befinden uns in Havanna im Jahr 1958. Elisa verkehrt in den besseren Kreisen und geniesst ihr Leben in vollen Zügen. Mit der Politik ihres Landes hat sie nichts zu tun, bis sie einem Mann begegnet, der ihre Welt völlig auf den Kopf stellt. Pablo ist tief in die politischen Umwälzungen verstrickt und die Zukunft Kubas scheint sich zu ändern. Dann befinden wir uns im hier und jetzt. Miami 2017. In die USA hat Elisas Familie integriert und hat immer gehofft, wieder in ihr Heimatland zurückkehren zu können. Nun ist Marisols Grossmutter tot und sie soll ihr den letzten Wunsch erfüllen. Marisol wird daher zum ersten Mal in das Heimatland ihrer Vorfahren reisen.

    Wow! Einfach gigantisch. Als ich das Nachwort des Buches gelesen habe, war mir einiges klar. Man merkt während des Lesens die tiefe Verbundenheit der Autorin zu Kuba. Aus der Geschichte ihrer Familie ist ein herausragender Roman entstanden. Wenn ich die Augen schliesse, befinde ich mich in Havanna zu Prunkzeiten. Sehe die farbenfrohen Häuser vor mir. Doch der Schein trügt. Durch diesen Roman wird uns die Geschichte Kubas wieder nahe gebracht, Vergessenes wird wieder lebendig. Und plötzlich ist all der Schmerz und Kummer, das Leid und Elend förmlich zu spüren. Wir lernen zwei aussergewöhnliche Frauen kennen. Wir tauchen tief ein in die Geschichte von Elisa, die mich sehr berührt hat und die mir nahe gegangen ist. Eine willensstarke Frau, deren grösster Wunsch sich leider nicht mehr erfüllt hat. Und dann ist da ihre Enkelin Marisol, die bei ihrer Grossmutter aufgewachsen ist und die immer voll Spannung den Geschichten ihrer Grossmutter über Kuba gelauscht hat. Als sie jedoch nach Kuba reist, taucht sie in ein Familiengeheimnis ein, dass nicht nur ihr Leben verändern wird......Der Spannungsbogen ist einfach genial.

    Das Cover gefällt mir auch sehr gut. Und die Geschichte ist wirklich ein Lesehighlight, das so manches mal für Gänsehautfeeling gesorgt hat. Eine unglaubliche berührende Geschichte. Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen 5 Sterne und freue mich schon riesig auf Band 2.

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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinaliestvor, 04.03.2019

    Als eBook bewertet

    Marisol begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Als ihre innig geliebte Grossmutter stirbt, wünscht sich diese sehnlichst, dass ihre Asche den Weg nach Kuba zurückfindet.

    Mit einem Rechercheauftrag für ein Reisemagazin und der Asche ihrer Grossmutter begibt sich Marisol nach Havanna. Dort angekommen wird sie bei Ana, einer alten Freundin ihrer Grossmutter Elisa aufgenommen. Luiz, Universitätsprofessor und Rebell der Familie Anas spielt den Reiseführer und merkt schnell, das Marisol nicht nur eine eingebildete reiche amerikanische Touristin ist.

    Marisol begreift schnell, warum Elisas Herz so an Kuba hing und die Flucht nach Amerika so schmerzhaft war.

    Als Elisas Vermächtnis in Form von geheimen Briefen an ihren Liebsten in die Hände von Marisol gelangen, beschliesst Marisol trotz vieler Warnungen, sich auf die Suche nach der wahren Liebe ihrer geliebten Grossmutter zu machen.

    Mit Marisol und Elisa begibt sich der Leser auf eine innige Reise nach Kuba. Hart umkämpft, rebellisch und von viel Leid geprägt, zeigt sich diese atemberaubende Stadt als eherne Festung, für die es sich als kubanisches Volk stets zu kämpfen lohnte.

    Unterdrückung, Verstaatlichung, Gewalt und Folter stehen an der Tagesordnung. Vertrauen, Liebe und Hoffnung findet man nur im Verborgenen.

    Elisas Vergangenheit und das ihrer grossen Familie zeigt einem die von Rebellion und Umschwüngen geplagten Insel. Flucht scheint die einzige Überlebenschance, Florida scheint so nah.

    Marisol hingegen ist sich der andauernden Gefahr erst bewusst, als sie sich in Luiz verliebt und hautnah zu spüren bekommt, was Rebellion bedeutet. Mutig, voller Hoffnung und mit einem klaren Ziel vor Augen, tritt Marisol immer mehr in die Fussstapfen ihrer Grossmutter und die Vergangenheit schliesst sich in einem tiefen Kreis von Flucht und einer unbekannten neuen Zukunft.

    Chanel Cleeton hat mit „Nächstes Jahr in Havanna“ einen wunderschönen Roman über Liebe, Vergangenheit und Rebellion geschaffen. Während man den Mut von Elisa bewundert, rebelliert man mit Luiz und lüftet mit Marisol dunkle Familiengeheimnisse. Eine Hommage an Havanna, an eine lange vergangene Zeit und an die Freundschaft.

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  • 5 Sterne

    24 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 08.06.2019

    Als Buch bewertet

    2017 Miami. Die Journalistin Marisol will den letzten Wunsch ihrer geliebten Grossmutter Elisa erfüllen und macht sich nach deren Tod auf die Reise, um die Urne in Elisas Heimatland Kuba beisetzen, denn Elisa ist seit Ende der 50er Jahre nie mehr in Kuba gewesen. Marisol kennt die Heimat ihrer Vorfahren nur aus den Erzählungen Elisas, aber als sie kubanischen Boden betritt, fühlt sie sich sofort daheim. Ihre Unterkunft bei Elisas bester Freundin Ana liegt in Havanna genau neben dem ehemaligen alten Haus von Marisols Familie. Ana weiss viel über die alten Zeiten zu erzählen, darauf hofft Marisol, denn Elisa hat nie viel von damals berichtet. Und als Marisol noch in den Besitz von alten Liebesbriefen Elisas gelangt, taucht sie immer tiefer in Elisas Welt und sucht nach dem Herzensmann ihrer Grossmutter. Dabei wird sie von dem Universitätsprofessor Luiz unterstützt, der bald schon ihr Herz in Gefahr bringt…
    Chanel Cleeton hat mit „Nächstes Jahr in Havanna“ einen sehr unterhaltsamen, gefühlvollen und farbenfrohen Roman vorgelegt, der den Leser auf die südamerikanische Insel Kuba entführt. Der Schreibstil ist flüssig, eindringlich und atmosphärisch dicht, schnell taucht der Leser in die fesselnde Handlung ein und lässt mal im alten Kuba an der Seite von Elisa im Jahr 1958, mal an der Seite von Marisol im Jahr 2017 nieder, um die Erlebnisse der beiden Frauen hautnah mitzuerleben. Mit den wechselnden Zeitperspektiven gibt die Autorin einen sehr guten Einblick in die politische und gesellschaftliche Lage im Kuba der jeweiligen Zeit und welchen Einfluss diese auf ihre Protagonisten hatte. Die Bevölkerung litt unter Versorgungsengpässen, Gewalt, Folter und Unterdrückung. Beide dargestellten Zeiten sind vom Umbruch bestimmt: im vergangenen Jahrhundert stand Kuba 1958 kurz vor der Revolution durch Fidel Castro, während sich das Land im Jahr 2017 in einer tiefen Rezession befand, nachdem es sich mehr und mehr von der zentralistischen Staatswirtschaft verabschiedete. Die bittersüss-geschilderten Liebesgeschichten transportieren südamerikanisches Flair, die farbenfrohen Beschreibungen der Örtlichkeiten von Havanna entstehen während der Lektüre vor dem inneren Auge des Lesers und lassen von einem Besuch dieser faszinierenden Stadt träumen.
    Die Charaktere sind liebevoll und sehr lebendig ausgestaltet, sie bestechen durch ihre individuellen Eigenschaften, wirken authentisch und glaubwürdig. Der Leser fühlt sich schnell mit ihnen verbunden und kann mit ihnen leiden, fühlen, hoffen und bangen. Marisol ist eine Frau, die eine tiefe Verbindung zu ihrer Familie hat und sich danach sehnt, endlich ihre Wurzeln kennenzulernen. Sie besitzt eine gesunde Neugier, die ihr auch mal zum Verhängnis werden kann, sie ist hartnäckig und einfühlsam, aber auch selbstbewusst und stolz. Luiz ist ein Mann der Tat, gebildet und vor allem politisch engagiert. Elisa ist eine mutige Frau aus wohlhabender Familie, die sich allen Konventionen entgegengesetzt und doch ihre Heimat verlassen muss. Pablo ist ein charismatischer Revolutionär aus armen Verhältnissen, der gegen die Politik rebelliert und sich bessere Bedingungen für alle wünscht. Aber die weiteren Protagonisten wie Ana können mit ihren Auftritten überzeugen und machen die Handlung rundum gelungen.
    „Nächstes Jahr in Havanna“ erzählt nicht nur zwei emotionale Liebesgeschichten in verschiedenen Jahrhunderten, sondern wartet auch mit vielen interessanten Informationen über die südamerikanische Insel auf. Wunderbare Lektüre, die einen von Havanna träumen und eine Achterbahn der Gefühle erleben lässt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annette R., 26.06.2019

    Als Buch bewertet

    Spannende Kuba-Saga!
    Während der Kubanischen Revolution flohen tausende Kubaner, darunter Marisols Grossmutter Elisa, vor dem kubanischen Diktator Batista.
    Elisas grösster Lebenswunsch war es, eines Tages wieder nach Kuba zurück zu kehren.

    Genau diesen Wunsch erfüllt ihr ihre Enkelin Marisol:
    Die Journalistin Marisol macht sich im Jahre 2017 von Miami auf den Weg ins Land ihrer Vorfahren. Sie will den letzten Wunsch ihrer geliebten, nun verstorbenen, Grossmutter Elisa erfüllen: Die Urne in Kuba beisetzen.

    Marisol war noch nie auf der Karibikinsel, aber durch die lebendigen Erzählungen ihrer verstobenen Grossmutter fühlt sie sich mit Kuba sehr verbunden.
    Auf der Suche nach einem schönen Platz für Elisas Urne lernt Marisol Elisas bester Freundin Ana kennen, bei der sie eine Unterkunft hat.
    Das Haus liegt in Havanna genau neben dem ehemaligen alten Haus von Marisols Vorfahren.

    Ana überreicht Marisol eine alte Schachtel mit Briefen und Marisol taucht beim Lesen der Briefe tief in die Geschichte und in Elisas damalige Welt ein: Das unbeschwerte Leben in dem schönen Haus des wohlhabenden Zuckerplantagen Giganten (Marisols Urgrossvater), die grosse Liebe, die Revolution, Krieg, Enteignung und Flucht.
    Mit Hilfe von Luis, Anas Enkel, sucht Marisol all die Plätze auf, über die sie in Elisas Briefen liest.

    Es scheint fast, als würden sich Elisas und Marisols Schicksal ähneln, denn Marisol verliebt sich in Luis und begibt sich damit ungeahnt in grosse Gefahr.


    Mein Fazit:

    „Nächstes Jahr in Havanna“ enthält spannende und interessante Informationen über Kuba und seine Geschichte, verpackt in zwei bittersüsse, emotionale Liebesgeschichten.

    Chanel Cleeton hat mich mit „Nächstes Jahr in Havanna“ sehr unterhaltsamen und gefühlvolle in die Welt Kubas entführt.

    Mir gefallen der lebendige und flüssige Schreibstil, sowie die spannende Handlung!
    Ich konnte mich sehr gut in Kuba „einleben“ denn durch die bildhaften und farbenfrohen Beschreibungen der Karibikinsel und der Zeitepochen konnte ich richtig eintauchen in die Geschehnisse.
    Immer wieder wechseln sich Zeit und Ort des Geschehens ab, einmal ist es Elisas Kuba im Jahre 1958 und einmal Marisols gegenwärtiges Erlebnis in Kuba 2017.

    Alle Charaktere wirken authentisch und glaubwürdig und sind sehr lebendig ausgestaltet. Ich habe mich schnell mit ihnen verbunden gefühlt und war mitten drin in ihrem Leid und in ihren Ängsten, in ihren Hoffnungen und ihren Träumen.

    Ojalá, nächstes Jahr in Havanna! Ich bin richtig neugierig auf Kuba geworden. Ein zauberhafter Roman, dem ich eine absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen erteile!

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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    karin t., 07.11.2019

    Als eBook bewertet

    Sehr spannendes buch vorallem wer schon mal in kuba war

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 04.08.2019

    Als Buch bewertet

    Eine grosse Liebe gegen alle Regeln
    Marisol reist im Januar 2017 nach Kuba. Grund für die Reise ist der Tod ihrer Grossmutter Elisa, die Marisol gross gezogen hat. Elisa war Exil-Kubanerin. Als reiche Zuckerbarone und Anhänger von Batista musste die Familie 1958 vor Fidel Castro fliehen. Obwohl die Familie in Miami erneut zu Wohlstand gekommen ist, blieb Elisas Herz in Kuba. Da es Elisas Wunsch war, dass ihre Asche in Kuba verstreut wird, sucht Marisol all die Plätze und Menschen auf, die für Elisa einmal wichtig waren. Dabei entdeckt Marisol Elisas grosses Geheimnis : eine Liebe, die nicht sein durfte. Unterstützung erhält Marisol bei ihrer Suche durch Luis, den Enkel von Elisas bester Jugendfreundin Ana, die damals in Kuba geblieben ist. Wiederholt sich Elisas Geschichte durch ihre Enkelin Marisol ?
    Die Autorin erzählt sowohl Elisas als auch Marisols Geschichte in der Ich-Form. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, die Gedanken und Gefühle der beiden Frauen eindringlich zu schildern. Für mich hat die Autorin den Konflikt zwischen Liebe, den Erwartungen der Familie , der Gesellschaft und den politischen Verhältnissen gut heraus gearbeitet. Ich weiss nicht, wie ich mich in so einer Situation entscheiden würde. Ganz beiläufig erfährt der Leser etwas über die damaligen und heutigen Verhältnisse auf Kuba. Interessant fand ich auch, dass sich auch Teile der dritten Generation der Exil-Kubaner in Amerika, sich zuerst als Kubaner sehen.
    Ich fand das Buch sehr einfühlsam geschrieben und die Atmosphäre damals und heute anschaulich geschildert. Zu aller erst ist der Roman in meinen Augen eine wundervolle Liebesgeschichte, die mich berührt und gut unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 28.07.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Roman, der in zwei Zeitebenen spielt. Einmal im Jahr 1958 und dann 2017. Elisa wächst mit ihren drei Schwestern in der High Society Havannas auf. Ihr Vater ist der Zuckerbaron Perez. Sie leben in einem goldenen Käfig mit all dem Luxus. Dass sich aber die politische Lager langsam ändert, bekommen die Mädchen überhaupt nicht mit. Um aber etwas Spass zu haben und nicht nur nach den strengen Regeln ihrer Mutter zu leben, schleichen sich die Schwestern manchmal aus dem Haus und gehen auf Partys. Auf einem dieser Ausflüge lernt die 19jährige Elisa den 30jährigen Rebell Pablo kennen. Er ist Verehrer und Mitstreiter von Fidel Castro, der eine Revolution anzetteln will. Heimlich trifft sich Elisa immer wieder mit Pablo, doch dann wird er inhaftiert. Der Familie Perez wird es langsam zu gefährlich in Havanna und sie flüchten in die USA, wo Perez Grundstücke besitzt. Fast 60 Jahre später trifft Marisol in Havanna ein, Sie hat die Asche ihrer Grossmutter Elisa bei sich. Ihr Wille war es, dass die Asche in Kuba verstreut wird. Marisol kommt bei Elisas Freundin Ana unter, die ihr ein Kästchen übergibt, das die Geheimnisse der Grossmutter enthält u.a.die Briefe von Pablo. Marisol ist von Havanna sehr begeistert, vor allem möchte sie die Geheimnisse erfahren, die um Pablo und ihrer Grossmutter herrschten. Dabei kommt Marisol selbst in Gefahr und nicht zuletzt verliebt sie sich auch noch in einen Mann aus Havanna. Das Buch führt uns ohne etwas zu beschönigen in das Kuba der 50 Jahre. Hier die Armut, dort die Plantagenbesitzer mit ihrem unvorstellbaren Reichtum. Das wollte das Volk nicht mehr hinnehmen und so kam ihnen Fidel Castro als Retter vor. Die heimliche Liebe Elisas gibt dem Buch seinen gewissen Reiz. Durch die Lektüre habe ich so einiges neues über das Land erfahren, über die Umwälzungen und aber auch noch über die heutige Lage. Wir alle träumen doch von dem Kuba mit den bunten Häusern und den bonbonfarbenen Caddilacs. Ich habe das fast 500 Seiten umfassende Buch voll genossen, es wurde auf keiner einzigen Seite langweilig und ich liebe diese Bücher, die sich über mehrere Generationen erstrecken. Man spürt hier ganz genau, dass die Autorin selbst Teil einer kubanischen Familie ist, denn so detailliert wie sie über das Leben, das Essen und die Politik dieses Landes schreibt, hätteman nie recherchieren können. Der Einband mit den drei Mädchen am Swimmingpool und den Palmen ist wirklich gut getroffen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 08.07.2019

    Als Buch bewertet

    Der Roman "Nächstes Jahr in Havanna" von Chanel Cleeton beruht auf wahren Begebenheiten und handelt in zwei Zeitebenen; die Eine im Jahr 2017, die Andere um 1958 .

    Der Roman beginnt in Havanna des Jahres 1958: Elisa Perez, Tochter eines wohlhabenden Zuckerbarons, verliebt sich gerade in einen Mann, dessen Lebenswandel sicherlich kaum eine lebenswerte Zukunft für sie bereit halten wird. Pablo ist ein politisch engagierter Freiheitskämpfer. Je mehr Elisa ihn kennenlernt desto mehr interessiert auch sie sich für Politik und die zu dieser Zeit herrschende Ungerechtigkeit in ihrem Land Kuba. Er ist ein stolzer Revolutionär der sein Leben riskiert, um gegen Fulgencio Batista vorzugehen obwohl er weiss, dass Elisas Vater auf der Seite Batistas steht. Elisa und Pablo verlieben sich ineinander und hoffen insgeheim auf eine bessere Zukunft und eine Lösung ihrer Situation. Wie wird die Geschichte für sie enden...? 

    Miami 2017: Marisol wuchs bei ihrer Grossmutter Elisa in Miami auf und möchte deren letzten Willen erfüllen: Sie reist in die Heimat Kuba um die Asche Elisas in Havanna beizusetzen. Dort lernt sie Elisas beste Freundin Ana und ihren Enkel Luis kennen. Luis ist Professor für Geschichte an der Universität in Havanna. Er ist zutiefst in die aktuellen politischen Geschehnisse tief verstrickt, was auch das Schicksal Marisols sein wird. 
    Der Autorin gelang ein unfassbar intensiver Roman, dessen authentische Charaktere die in der Story enthaltene Botschaft auf's Beste transportieren. Elisa Perez, die als Tochter eines reichen Zuckerbarons aufwuchs, hatte noch drei Schwestern: Isabell, die sehr schöne Beatriz und Maria. Ihr einziger Bruder wurde enterbt und kämpfte für die andere politische Seite. Elisa gehörte zu der wohlhabendsten Schicht Kubas und kümmerte sich sehr wenig um die politischen Umwälzungen ihres Landes, bis sie durch Pablo in der Wirklichkeit aufwachte und ihre Heimat mit anderen Augen sehen musste. 
    Marisol, wuchs bei ihrer Grossmutter mit den vielen Geschichten und Abenteuern auf, die sie über ihre Tanten erzählt bekam. Sie lernte von ihr kubanische Speisen, wie beispielsweise die Kochbanane zu schätzen, und lernte den Duft von Jasmin zu lieben. Ihr wurde versprochen eines Tages wieder in das prächtige Heim auf Havanna zurückkehren zu können, um all das Wertvolle dieses Landes geniessen zu können. Die damit verbundene seelische Not und Sehnsucht der alternden Elisa gipfelt auf Seite 18 im Satz 
    "Im Exil zu leben bedeutet, die Dinge zu verlieren die man am meisten liebt". 

    Ihre Familie sass mit eingefrorenen Erinnerungen an die geliebte Heimat in den Vereinigten Staaten fest. Ihr Trinkspruch "Nächstes Jahr in Havanna " war ihnen in dieser Zeit ein Ausdruck sehnlichster Hoffnung auf eine Rückkehr. 

    Für den Leser wird sich spätestens dann der zunächst etwas verwirrende Titel des Buches erklären und Sinn ergeben. Marisol ist eine Journalistin die über Themen des Lifestyles schreibt. Mit ihr identifizierte sich die alternde Elisa, die ihrerseits ein wichtiger menschlicher Anker für Marisol nach der Scheidung iher Eltern war. Luis Rodriguez ist Geschichtsprofessor, Musiker und Kellner im Restaurant seiner Grossmutter Ana. Mit diesen Nebentätigkeiten konnte Luis seine Familie finanziell über Wasser halten. Sein Herz schlägt leidenschaftlich für Kuba und er riskiert sogar sein Leben darfür. 
    Chanel Cleeton beschreibt sehr gut und ausführlich sowohl das politische Geschehen um 1958 als auch der Gegenwart, ohne aber auch nur im Ansatz langatmig zu sein. Die Zwänge, die Armut der Bevölkerung und die Unterdrückung durch das Regime sind präzise, klar, unmissverständlich und in seiner damit verbundenen Tiefe erschreckend dargestellt. Die Bespitzelung des Staates ist ausgedehnt, perfekt und umfangreich. Nirgends ist die Bevölkerung über die Willkür der Polizei und der Behörden sicher. Ein Leben in Kuba erscheint mir unvorstellbar hart und Angst erfüllt. 
    Die Autorin ist gebürtige Kubanerin, lebte jedoch in Florida, bis sie zur Aufnahme ihres Studiums nach England ging. Sie notiert im Anhang, dass dieses Buch "Nächstes Jahr in Havanna " das Schicksal ihrer Familie beschreibt. Sie weist darauf hin, wie stolz sie darauf ist eine Kubanerin zu sein und hofft inständig auf bessere Zeiten für ihr Land. Der Leser merkt rasch, wieviel Herz und Tränen aus dem Leben der Autorin in diesem wunderschönen Buch steckt. 

    Es war eine Ehre für mich, an ihren Gefühlen über diese aussergewöhnliche Geschichte teilhaben zu dürfen. 

    Einen herzlichen Dank an Heyne-Verlag für dieses packende Buch

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Veronika G., 10.06.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Spannende Familiengeschichte, in welcher die Enkelin, die den letzten Wunsch der Grossmutter erfüllen will, zum ersten Mal überhaupt nach Kuba reist. Daher stammt Ihre Familie, Sie selbst ist in den USA aufgewachsen und kennt Kuba nur aus Erzählungen der Grossmutter. Die Geschichte spielt in 2 Zeitebenen, einemal die im "Heute der Enkelin" und im "Gestern der Grossmutter" zur Zeit der Revolution. Es werden auch in der Romanhandlung geschichtliche Zusammenhänge aufgegriffen.

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  • 5 Sterne

    Fernweh_nach_Zamonien, 28.05.2020

    Als Buch bewertet

    Packende Familiengeschichte voller Geheimnisse, Zerwürfnisse, politischer Eindrücke & interessanter Einblick in das Kuba von 1959 und 2017.

    Inhalt:

    Die politische Lage in Kuba ändert sich und die Zukunft des Plantagenbesitzers Emilio Perez erscheint ungewiss und bedrohlich.

    Gemeinsam mit Frau und Töchtern verlässt er 1959 Havanna und flüchtet in die USA. Die Jahre verstreichen, aber die Hoffnung, nach Fidel Castros Tod wieder Kuba zurückzukehren, bleibt.

    Eine der Töchter, Elisa, hält diesen Wunsch bis zu ihrem Sterbebett im Herzen.

    Elisas Enkelin Marisol macht sich 2017 zum ersten Mal in ihrem Leben auf den Weg nach Kuba. Sie möchte den letzten Wunsch ihrer Grossmutter erfüllen und deren Asche in Havanna verstreuen.

    Marisol lernt das Land und seine Bewohner kennen, deren Lebensfreude trotz politischer Unsicherheiten und Einschränkungen anhält.

    Sie verliebt sich nicht nur in das Land, von dem ihr Elisa immer wieder vorgeschwärmt hat.


    Mein Eindruck:

    Die Handlungsstränge der beiden Protagonistinnen Elisa Ende der 1950er Jahre und der Enkelin Marisol im Jahr 2017 wechseln immer wieder, so dass der Leser mit jedem Zeitsprung tiefer in die Geheimnisse der Familie hineingeführt wird.

    Um einen Überblick zu erhalten, wäre zu Beginn ein Stammbaum der Familie Perez hilfreich gewesen. Emilio Perez ist das Oberhaupt der Familie und Teil eines seit Generationen bestehenden Zucker-Imperiums. Seiner Familie fehlt es an nichts und doch werden mit dem Machtwechsel die Grenzen neu gezogen und die Zukunft für die Familie sieht alles andere als rosig aus. Die Flucht ins freiwillige Exil, die Ereignisse, die dazu führen, und der innere Konflikt, die Heimat und geliebte Menschen zu verlassen, sind realistisch, berührend und fesselnd beschrieben.

    Dank des flüssigen und spannenden Erzählstils verliert man trotz der Schnelligkeit der Story nie den Faden und erhält zusätzlich interessante Einblicke sowohl in das Leben der Kubaner im Heute sowie zur Zeit der Revolution kurz vor dem Machtwechsel Batista/Castro.

    Abwechslungsreich gestaltet wirkt die Handlung - trotz vieler politischer Wirrungen - nie eintönig. Ein wenig Hintergrundwissen schadet hierbei aber nicht.

    Besonders die Parallelen zwischen Elisa und Marisol sind wunderbar herausgearbeitet: beide sind starke und kämpferische Frauen und beide verlieren in politisch schweren Zeiten ihr Herz an einen Revolutionär und müssen eine Entscheidung treffen.

    Wer sich für Familiensagas, politische Dramen und die Geschichte Kubas interessiert, den erwartet eine spannende Familiengeschichte (inkl. Tragik, Hingabe zum eigenen Land, Dramatik und Herzschmerz).

    Das Nachwort der Autorin gibt der ganzen Geschichte eine zusätzlich persönliche Note.


    Fazit:

    Der Beginn einer Familiensaga voller Geheimnisse, politischer Intrigen und voller Leidenschaft für Kuba

    Der Roman ist nicht nur unterhaltsam und berührend sondern zudem informativ und gibt einen guten Eindruck über die politischen Verhältnisse und das Leben der Kubaner sowohl Ende der 1950er Jahre wie auch im Jahr 2017.

    Eine klare Leseempfehlung!

    Band 2 liegt schon zum Lesen bereit.



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    rezensiertes Buch: "Nächstes Jahr in Havanna" aus dem Jahr 2019

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 23.06.2019

    Als Buch bewertet

    Elisa ist eine der Töchter eines wohlhabenden Zuckerrohrplantagenbesitzers und gehört damit zur oberen sozialen Schicht in Kuba. Über Politik hat sich die 19-Jährige bisher kaum Gedanken gemacht, doch dann schliesst sich erst ihr Bruder den Rebellen an und wenig später lernt sie Pablo, einen Freiheitskämpfer, kennen und verliebt sich in diesen. Für eine unsichere Zukunft mit Pablo, der in den Wäldern gegen das politische System Kubas unter Staatspräsident Fulgencio Batista sein Leben riskiert, müsste Elisa ihr komfortables Leben aufgeben und mit ihrer Familie brechen.

    60 Jahre später ist Elisa verstorben und Marisol, ihre Enkelin, für die Elisa wie eine Mutter war, begibt sich von Florida in die Heimat ihrer Ahnen um den letzten Wunsch ihrer Grossmutter zu erfüllen: ihre Asche in dem Land zu verstreuen, das sie verlassen musste und als Exil-Kubanerin nie wieder betreten konnte. Erst dort erfährt Marisol von der grossen Liebe ihrer Grossmutter, die diese ihr verschwiegen hatte. Marisol verliebt sich selbst nicht nur in das Land, sondern auch in den Enkel einer Freundin von Elisa und zieht als Journalistin, die einen Artikel über Kuba schreiben möchte, das Misstrauen der Regierung auf sich.

    "Nächstes Jahr in Havanna" ist der erste Band der zweiteiligen Kuba-Saga, der vom Schicksal zweier Frauen der kubanischen Familie Perez handelt und auf zwei Zeitebenen in den Jahren 1958/1959 bzw. 2017 spielt. Der Titel drückt die Sehnsucht der Exil-Kubanerinnen auf, die davon träumten, wieder in ihre Heimat Kuba zurückkehren zu können.

    Beide Erzählstränge weisen Parallelen auf, denn beide junge, wohlhabende, etwas naiv wirkende Frauen verlieben sich auf Kuba in Männer, die das gegenwärtige politische System vor Ort ablehnen bzw. aktiv bekämpfen. Die Liebesgeschichten sind in die politische Lage eingebettet, die von der Autorin - selbst Nachfahrin von Exil-Kubanern - kritisch betrachtet wird.
    Die Geschichte ist damit etwas einseitig und die Charaktere klischeehaft. Man spürt jedoch, dass der Roman mit Herzblut geschrieben wurde, weshalb mich die Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, berühren konnte. Der Zwiespalt von Elisa, aber auch die Situationen ihrer Schwestern, die alle mit ihren Rollen in der gut situierten Familie nicht zu Rande kamen, sind nachvollziehbar dargestellt.

    Der Roman hat allerdings seine Längen und lässt vor allem in der Gegenwart an Spannung vermissen, da die Annäherung von Marisol und Luis doch sehr vorhersehbar ist. Die schnelle Entwicklung ihrer tiefen Liebe und innigen Zukunftspläne empfand ich als wenig realistisch. Sowohl Elisa als auch Marisol sind zu flach dargestellt, so dass es schwer fällt, wirklich mit ihnen zu fühlen.

    Die realen Hintergründe der Geschichte sind interessant und ich hätte durch diesen Roman gerne mehr über das Land Kuba, die politische Situationen in den vergangenen 60 Jahren und die Geschichte des Landes erfahren, allerdings beschränkt sich die Autorin in ihrer Erzählung auf die Aneinanderreihung von Floskeln. Die Ziele der verschiedenen widerstreitenden Kräfte werden nicht klar, die Entwicklung der Revolution 1958/1959 bleibt damit unverständlich und zu oberflächlich. Der Erzählstrang in der Vergangenheit endet sehr abrupt.
    Die Situation in der Gegenwart empfand ich sehr abenteuerlich und zu melodramatisch. Ich hatte auf beiden Erzählebenen das Gefühl, dass mir wichtige Details zum Verständnis fehlten und die Autorin nur vage an der Oberfläche kratzt. Welche Motive Pablo und Luis haben, welche Wege sie für Demokratie und Freiheit gehen wollen, erschliesst sich nicht wirklich. Die Leidenschaft der Revolutionäre ist nicht spürbar.

    Auch wenn man bedenkt, dass die Autorin die sich entwickelnde Öffnung Kubas in der Gegenwart beschreiben wollte, hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf die Vergangenheit gewünscht, um zumindest einem der beiden Handlungsstränge durch eine historische Recherche mehr Tiefgang zu verleihen.

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  • 3 Sterne

    Claudia S., 09.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Elisa und Marisol

    Elisa hat im Kube der 1950er Jahre gelebt. Castros Regierung bedeutet für sie die Flucht nach Amerika. Ihre Enkelin Marisol soll 2017 die Asche von Elisa nach Kuba bringen und erlebt und erfährt auf ihrem Weg so einiges, das ihr bisheriges Leben komplett auf den Kopf stellt. Wiederholt sich die Geschichte nun in umgekehrter Reihenfolge?

    Die Idee gefällt mir schon sehr, nur ist die Umsetzung nicht so gelungen, wie ich mir das gewünscht hätte. Der Stil muss einem liegen. Ich mag die Ich-Perspektive sehr gern, doch hier wird sie bei Elisa und auch Marisol genutzt und noch dazu bei beiden im Präsenz. Das liest sich nicht sehr angenehm. Es wäre gerade bei zwei unterschiedlichen Erzählerinnen sehr schön gewesen, wenn hier auch im Erzählstil ein Unterschied zu finden wäre. Im Grunde nimmt auch der erste Abschnitt ein ordentliches Stück von der Spannung aus dem Buch. Hier hätte eine andere Lösung besser funktioniert.

    Insgesamt hat mich das Lesen ein bisschen angestrengt. Die Längen zwischendurch und der gewöhnungsbedürftige Stil in der Gegenwartsform haben mich bis zum Ende recht stark gebremst. Auch kann ich zwar verstehen, dass Elisa ihre Heimat im Exil bis zum Schluss vermisst, aber wenn ich an all die armen Menschen denke, die es nicht so leicht wie sie hatten, die ohne Netz und doppelten Boden fliehen mussten oder das Regime schweigend ertragen, werde ich sogar ein bisschen wütend. Für mich ist und bleibt Elisa trotz allem das verwöhnte Gör und Marisol steckt davon auch ein gutes Stück in den Genen.

    Die Wege der beiden Frauen sind auf gewisse Weise schon interessant, dennoch konnten mich beide Figuren weder erreichen, noch wirklich intensiv fesseln. Ein bisschen neugierig war ich, wollte die Geschichte erfahren. Eile hatte das aber nicht. Dass in Kuba freie Meinungsäusserung nicht wirklich existiert, das Leben schwierig ist, das Gefälle von Arm zu Reich sehr gross ist – all das kommt im Buch nur mangelhaft rüber. Mir ist zu westlich gedacht. In unseren Augen ist das dortige Regime natürlich unfassbar schrecklich, auch die Bewegungen dort nicht komplett nachvollziehbar. Doch sollte man immer im Auge behalten, dass man niemals Äpfel mit Birnen vergleichen sollte. Die Entwicklung des Landes ist für mich unzureichend dargestellt und auch ein bisschen einseitig.

    Vielleicht bin ich einfach nur die falsche Zielperson für dieses Buch, diese Art Geschichte. Wirklich schlecht fand ich sie auch gar nicht, da möchte ich nicht missverstanden werden. Es ist ein Buch, das ganz sicher beim richtigen Leser Begeisterung auslösen kann, für mich aber eben eine „Sommerlektüre“ war. Schön, sie gelesen zu haben, aber kein Buch, das dauerhaft hängenbleibt. Deshalb gebe ich drei Sterne.

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  • 3 Sterne

    Wanderer of words, 17.12.2020

    Als Buch bewertet

    Leider nur ein Liebesroman der kaum Wissen über die Kubanische Revolution vermittelt

    »Nächstes Jahr in Havanna« entführt den Leser ins Kuba der Jahre 1958 und 2007. Die Geschichte ist aus der Sicht von Elisa und ihrer Enkelin Marisol erzählt, beide Frauen verlieben sich in einen Mann der gegen die Ungerechtigkeiten im Land kämpft und sich dadurch in Gefahr bringt. Das Buch ist daher leider in erster Linie ein Liebesroman. Hier liegt meiner Meinung nach auch der Grund für das viele verschenkte Potential, denn durch den Fokus auf die Geschichte der beiden Frauen wird viel Erzählenswertes nicht berücksichtigt.

    Der Handlungsstrang von Marisol, der in der Gegenwart spielt, ist hierbei viel besser gelungen. Es gelingt der Autorin sehr gut, das Dilemma der Nachkommen der Exilantenfamilien darzustellen. Marisol ist in den USA geboren, sie wächst aber auch mit der Sprache, dem Essen und den Geschichten ihrer Grossmutter auf. Doch in Kuba angekommen muss sie feststellen, dass sie als Touristin, und da ihre Familie geflohen ist teilweise auch als Verräterin, angesehen wird. Sie entdeckt die Orte von denen die Grossmutter ihr so viel erzählt hat und doch erkennt sie das Land aus den Erzählungen nicht wieder, denn es hat sich viel verändert. Das alles schafft die Autorin sehr gut zu vermitteln und so ist der Handlungsstrang um Marisol sehr bewegend zu lesen.

    Elisas Geschichte hingegen hat sehr viel verschenktes Potential. Ihr Handlungsstrang spielt zu Zeiten der Revolution unter Fidel Castro und Che Guevara, hier wären also viele Möglichkeiten für eine spannende Erzählung vorhanden gewesen. Leider wird jedoch nur aus Elisas Sichtweise berichtet und so kann der Leser lediglich erleben wie sie zu Hause im prunkvollen Anwesen sitzt oder Einkaufsbummel macht, die Kämpfe in die ihr Geliebter verwickelt ist, das entbehrungsreiche Leben der Rebellen in den Bergen und auch die finale Schlacht bleiben jedoch Randnotizen. So weiss der Leser nach Beenden des Buches kaum mehr über die Kubanische Revolution als zuvor und auch Fidel Castro oder Che Guevara werden lediglich erwähnt, bleiben aber letztendlich nur zwei Namen auf dem Papier. Die politischen Umwälzungen spielen für meinen Geschmack also eine viel zu kleine Rolle, gemeinsam mit Elisa sitzt der Leser im goldenen Käfig und bekommt kaum etwas von den Vorgängen im Land mit.

    Fazit
    Das Buch ist eine gute Urlaubslektüre, gibt jedoch keinen tieferen Einblick in die Kubanische Revolution. Mir haben viele Hintergründe und vor allem Details zur Revolution gefehlt. Den zweiten Band werde ich nicht mehr lesen.

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  • 4 Sterne

    Dana G., 23.07.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es war interessant und spannend geschrieben. Man erhält einen guten Einblick in Kubas Geschichte, Menschen, Kultur und Politik. Der Schreibstil war sehr angenehm. Ich finde diesen Aspekt immer wichtig, weil man sonst schnell die Lust am Lesen verliert. Bin sehr gespannt wie es im zweiten Teil der Saga weitergeht.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 07.07.2019

    Als Buch bewertet

    Kubanerin zu sein heisst stolz zu sein

    Havanna 1958:
    Elisa Perez lebt mit ihren Eltern und ihren Schwestern Isabel, Maria und Beatriz in einer Familienvilla am Meer in Varadero bzw. in einem feudalen Stadthaus in Havanna. Beatriz´Zwillingsbruder Alejandro hat sich den Freiheitskämpfern um Fidel Castro angeschlossen und fast keinen Kontakt mehr zur Familie. Ihr Vater Emilio leitet ein bedeutendes Zuckerunternehmen. Bis zu dem Zeitpunkt, als die Familie beschliesst, geschlossen das Land zu verlassen. Danach hat Elisa, die sich in einen Freiheitskämpfer verliebt hat, keinen Fuss mehr in ihr Heimatland gesetzt.

    Miami 2017:
    Marisol Ferrera, eine Enkelin von Elisa, will den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Grossmutter erfüllen und ihre Asche nach Kuba zurück bringen. Bei Ana, der ehemals besten Freundin ihrer Grossmutter, die immer noch direkt neben dem ehemaligen Haus der Familie Perez wohnt, fühlt sich Marisol sofort zuhause. Durch Ana erfährt sie viel über das Leben ihrer Grossmutter. Als Ana ihr eine Schachtel übergibt, die sie mit Elisa kurz vor der Ausreise nach Amerika vergraben hat, ist das der Beginn, an dem sich Merisol tiefer auf die alte Familiengeschichte einlässt und beginnt, nach dem Mann zu suchen, den ihre Oma so geliebt hat. Auch ihre Wurzeln will sie endlich finden und kennenlernen. Dabei lernt auch sie einen Mann kennen, der ihr Herz im Sturm erobert.


    In diesem Familienroman über die Industriellenfamilie Perez nimmt mich Chanel Cleeton mit auf die wunderschöne Karibikinsel Kuba. Abwechselnd lerne ich Land und Leute einmal an der Seite von Elisa kennen, dann wieder aus heutiger Sicht durch ihre Enkelin Marisol. Durch die eindringlichen und farbenfrohen Beschreibungen meine ich sehr bald direkt vor Ort und mittendrin zu sein. Durch Ana lerne ich, wie schwer es auch heute noch ist, in diesem scheinbaren Paradies zu leben. Versorgungsengpässe bestimmen das Leben und organisieren ist lebenswichtig. Ich erfahre auch Vieles über die politische Lage, z.B. aus der Zeit als Fidel Castro und Freiheitskämpfer Che Guevara die Batista-Regierung stürzen wollen und Folter, Gewalt und Unterdrückung an der Tagesordnung sind. Aber auch heute ist die politischen Lage noch immer angespannt.

    Ich mag die Menschen, denen ich hier begegne. Allen voran Elisa und Pablo, Marisol und Luis. Die Liebesgeschichten der beiden Frauen gleichen sich sehr und bringen neben den Sorgen, die die beiden Frauen, jede in ihrer Zeit haben, den Touch Romantik in die Geschichte. Auch die anderen Charaktere sind glaubwürdig, menschlich, liebevoll und mit den verschiedensten Eigenschaften ausgestattet, gut vorstellbar gezeichnet. Ich konnte ihre Sorgen, ihren Kummer, die Trauer, Hoffnungslosigkeit, Angst und Unsicherheit gut nachempfinden. Aber auch die Hoffnung, die ich gut verstehen kann, nimmt einen grossen Teil der Geschichte ein.

    „Nächstes Jahr in Havanna“ spült so viele Emotionen an die Oberfläche, hat mich gefesselt und in mir den Wunsch geweckt, dieses Land, von dem ich nicht so Vieles wusste, einmal zu besuchen. Vielleicht gelingt es mir auf Elisas und Marisols Spuren zu wandeln.

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  • 4 Sterne

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    Bibliomarie, 03.07.2019

    Als Buch bewertet

    In ihrem Herzen fühlt sich Marisol als Kubanerin, obwohl sie schon in der 2. Generation in Miami lebt. Aber ihre Grossmutter Elisa hat ihr die Liebe zur Heimat eingepflanzt. Elisa musste als junge Frau von Kuba fliehen, die Eltern gehörten zur reichen Klasse und standen Battista nah, als sich die Revolution unter Castro und Che abzeichnete, wurde es gefährlich für die Familie. Politik war nie Elisas Thema, sie lebte in Luxus und abgeschottet von normalen Leben. Dann lernt sie einen Mann kennen, sie ist fasziniert von seinen Ideen und seinen politischen Zielen, auch sie wird allmählich kritischer, aber die Flucht der Familie reisst sie auseinander.


    Ein ganzes Leben später erfüllt Marisol ihren letzten Wunsch, ihre Asche soll auf Kuba verstreut werden. Marisol findet Aufnahme im Haus von Elisas Jugendfreundin Ana und verliebt sich in ihren Enkel Luis. Es scheint, als ob sie die Geschichte ihrer Grossmutter wiederholt….


    Man spürt in diesem Roman aus jeder Seite die Liebe der Autorin zu Kuba, den Menschen dort und deren karibischen Lebensgefühl, das auch nach Jahrzehnten von Mangel und Misswirtschaft ungebrochen ist. Mir schien, sie hat die eigene Sehnsucht nach der Heimat ihrer Familie in ihrer Protagonistin Marsisol ausgedrückt.


    Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen angesiedelt, das vorrevolutionäre Havanna im Jahre 1958, das Elisa erlebt und das Havanna im Jahr 2917, als Marisol als Touristin die Stadt erlebt. Die Rückblenden haben mich fasziniert, viel zu wenig wusste ich von den revolutionären Umbrüchen der Insel und hatte Castro immer nur als Greis mit Bart im Gedächtnis. Wie die Menschen die Revolution feierten, eine neue Zukunft erhofften und im Lauf der Jahre immer ernüchterter wurden, ist farbig und lebendig erzählt. Ich fühlte mich nach Kuba versetzt.


    Marisols Geschichte ist mir im Gegensatz dazu fast zu blass erschienen, die Liebesgeschichte mit Luis war eigentlich unausweichlich und sollte wohl Dramatik in den Handlungsstrang bringen, obwohl dafür auch schon ein altes Familiengeheimnis sorgte, welches meiner Meinung nach aber in die Kategorie Klischee fällt.


    Aber der Roman lebt von seinem Temperament und den stimmungsvollen Beschreibungen, er hat mir trotz meiner kleinen Kritikpunkte sehr gut gefallen und gut unterhalten. Die Autorin ist ganz dicht an ihrem Thema und bringt es warmherzig ihren Lesern nah. Ganz besonders die geschichtlichen Hintergründe haben mich interessiert und fasziniert

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  • 4 Sterne

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    Gelinde R., 11.06.2019

    Als Buch bewertet

    Nächstes Jahr in Havanna, von Chanel Cleeton

    Cover:
    Ein Eyecatcher, echt toll gemacht.

    Inhalt:
    Eine Geschichte die auf zwei Ebenen erzählt wird.
    Es geht um die Familie Perez.
    Einmal in der Vergangenheit 1959 in Kuba, aus der Sicht der 19 jährigen Elisa.
    Dann im Hier und Heute als Marisol, eine Exilkubanerin, die in Maimi geboren und aufgewachsen ist, wieder nach Kuba zurückkehrt, um dort den letzten Willen ihrer Grossmutter Elise zu erfüllen und deren Asche, nachdem sie nun verstorben ist, in Kuba zu verstreuen.
    Und genau hier in Havanna, beginnt dann für Marisol eine Liebesgeschichte, die der ihrer Grossmutter gleicht, was Marisol aber nicht weiss und erst Stück für Stück ausgräbt.

    Meine Meinung:
    Kuba, ein Paradies in dem Böses, Böses vertrieben hat und der grösste Anteil der Bevölkerung nie aus dem Leiden herauskam?

    Hier in diesem Buch finde ich werden zwei Schwerpunkte gelegt.

    Einmal geht es um die Liebes- (und Leidensgeschichte) zweier junger Frauen, die sich sehr gleichen und auch wiederholen (nur mit unterschiedlichem Ausgang).

    Dann wird auf die Politische und gesellschaftliche Lage in diesem wunderschönen Paradies eingegangen. Es wird sehr viel „Politik“ erklärt, aber immer so, dass es zur Geschichte passt und die Handlung nicht erdrückt wird.

    Das Ganze wird aus der Sicht der Perez-Familie erzählt und diese ist sehr wohlhabend. Vor dem Exil sowie auch danach!
    Deshalb denke ich, auch wenn die Probleme der ganzen Bevölkerung aufgezeigt werden, dass wir nur einen kleinen Zipfel des Elends der „normalen“ Bevölkerung erleben.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Personen und die Handlung sehr emotional und vor allem das Paradies wird wunderschön und bildlich beschrieben.
    Am liebsten möchte man sofort einen Urlaub in Kuba buchen.

    Autorin:
    Chanel Cleetons Familie stammt ursprünglich aus Kuba. Sie selbst wuchs jedoch in Florida auf.

    Mein Fazit:
    Ein Buch (mit zwei Liebesgeschichten) das mir die schlimmen Zustände in Kuba wieder ins Gedächtnis gerufen hat, das aber auch mein Fernweh nach diesem Paradies erneut geweckt hat.
    Von mir 4 Sterne.

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