Merken
Merken
 
 
lieferbar

Bestellnummer: 108108184

Taschenbuch Fr. 12.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    16 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi K., 19.02.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Fetti und Fidschi, im wahren Leben heissen die beiden Jannik und Tai, gehen auf dieselbe Schule und sind miteinander befreundet. Sie sind Aussenseiter und nicht sonderlich beliebt. Jannik ist ziemlich dick und ein grosser Klassikliebhaber. Tai ist asiatischer Herkunft und ein Technikgenie. Dies ist für ihre Mitschüler Grund genug, die beiden als Aussenseiter und Freaks abzustempeln. Eines Abends trifft Tai den völlig betrunkenen Rektor der Schule, Jens Lamprecht, auf der Strasse. Tai hat immer eine Kamera dabei und so filmt er auch die Szenen, die den Rektor zeigen, als er sich so gar nicht mehr im Griff hat. Tai ruft Jannik an und die zwei folgen dem Rektor bis in seine eigene Wohnung. Aus dem Scherz wird schnell eine Entführung, denn Tai sperrt Herrn Lamprecht in seiner Wohnung ein und lässt ihn dort erst einmal zappeln. Zuerst gehen ihm die Zigaretten aus, danach auch das Wasser. Die Situation beginnt langsam aber stetig zu eskalieren und für eine Freilassung ist es irgendwann zu spät.
    Die Geschichte hat mir vergnügliche Lesestunden beschert, ich fühlte mich auf ganzer Länge kurzweilig unterhalten. Die Handlung wird aus Sicht von Jannik erzählt. Man lernt im Laufe der Geschichte die Protagonisten immer besser kennen und bekommt ein tieferen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Den grössten Seelenstriptease legt aber der Direktor Herr Lamprecht hin, der sich von Zigaretten-, Wasserentzug und der nicht funktionierenden Klimaanlage in einem völlig desolaten Zustand befindet und nicht mehr Herr seiner Sinne ist. Der Schreibstil ist jugendlich und erfrischend, ich konnte mich schnell in die Handlung einfinden. Eine witzige Geschichte, auch die Gestaltung des Buchumschlages und der Titel gefallen mir gut und passen zum Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    14 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Biest, 22.02.2018

    Als Buch bewertet

    Witzig, spannend und emotional

    Inhalt:

    Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Siebzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren sturzbetrunkenen Rektor auf der Strasse auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai geniesst es, Gott zu spielen, und zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der sowieso mit seiner zarten Verliebtheit zu Tai ringt. Er muss handeln...

    Autor:

    Axel Ranisch, Regisseur, Schauspieler und Opernschreiber ist ein kreativer Tausendsassa. Nach den Filmen »Dicke Mädchen«, »Ich fühl mich Disco« und »Alki Alki« hat er nun seinen Einfallsreichtum in Literatur gegossen.

    Meine Meinung:

    "Nackt über Berlin" ist der Debütroman von Axel Ranisch. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt sagen, er schreibt schon ewig.
    Ihm ist hier eine ganz wundervolle Geschichte gelungen, die mich von der ersten Seite an total in ihren Bann gezogen hat. Sie beginnt mit viel Witz und entlockt dem Leser einge Lacher. Doch dann beginnt sich die Stimmung zu ändern, über Verzweiflung, Hilflosigkeit, Hass bis hin zur Einsicht, Erleichterung und Frieden.
    So toll die Emotionen beschrieben werden, so genial sind auch die Charaktere gezeichnet. In Tai und Jannik kann man sich wunderbar hineinversetzen. Man fühlt, leidet und lacht mit ihnen. Jannik ist eher der ruhigere Typ, ist sich über seine eigenen Gefühle noch nicht so richtig im Klaren, ist verliebt in Tai und fühlt sich von seinen Eltern unverstanden, ein ganz normaler Teenie eben. Tai ist das genaue Gegenteil, draufgängerisch, dominant, abenteuerlustig und kommt super mit seiner Familie aus. Doch das ungleiche Paar verbindet eine besondere Freundschaft.
    Der Autor hat hier aktuelle und wichtige Themen geschickt mit in die Story eingebaut. Unter anderem gehts um Homosexualität, Selbstmord, Pubertät, Schuldgefühle und Freundschaft. Eine wirklich spannende Mischung, die meiner Meinung nach perfekt umgesetzt wurde. Kaum hatte ich das Buch aufgeschlagen war ich mittendrin und habe alles um mich herum vergessen.
    Der moderne Schreibstil, die bildhaften Beschreibungen und die lebendigen und realistisch gezeichneten Charaktere harmoniesieren sehr gut miteinander und bilden zusammen eine wundervolle Geschichte, die wirklich zum Nachdenken anregt.
    Das Cover ist auf jeden Fall ein Hingucker, an dem man nicht so leicht vorbeikommt.

    Fazit:

    Ein absolut gelungener Debütroman. Unbedingt lesen. Spannend, emotional und witzig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 18.02.2018

    Als Buch bewertet

    Spannend, skurril & witzig – eine gelungene Mischung

    „Nackt über Berlin“ ist der Debütroman von Axel Ranisch und ein echtes Leseerlebnis.
    Allein das Cover zu diesem skurrilen Roman ist – im doppelten Sinne – ein echter Eyecatcher, der Titel provozierend und die Spiegeleier eher spiessig.
    Jannik und Tai sind in der Schule zwei Aussenseiter und haben es in der Schule und im Leben nicht leicht. Von ihren Mitschülern werden sie Fetti und Fidschi genannt, Fetti ist ein übergewichtiger Musikfan und Fidschi ist ein Technikfreak. Als die beiden Siebzehnjährigen ihren betrunkenen Direktor Lamprecht auf der Strasse antreffen, entführen sie ihn kurzerhand. Schnell entwickelt dieser ursprüngliche Scherz eine unvorhersehbare Eigendynamik.
    Geschrieben wurde das Buch aus Sicht des Ich-Erzählers Fetti. Seine Geschichte zeigt, wie schnell und einfach wir uns manipulieren lassen und wie wenig wir von unseren Mitmenschen wissen. Ihm wird klar, dass er für seinen besten Freund mehr als nur Freundschaft empfindet. Seine Gefühle und seine Liebe zur Musik sind gut herausgearbeitet und nachzuvollziehen. Schwieriger fand ich es Zugang zu Tai zu finden, die Gründe für seine Distanziertheit werden im Laufe der Story deutlich. Durch Tai, der den Direkter zwingt sein Innenleben zu offenbaren, erfährt man auch einiges über den Direktor.
    Der Schreibstil von Axel Ranisch ist locker, einfach zu lesen und amüsant. Es fällt leicht, sich in Gedanken- und Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuversetzen. Trotzdem bringt er tiefer gehende Themen mit dem nötigen Ernst rüber und es handelt sich nicht nur um einen unterhaltsamen Roman, sondern einen mit Tiefgang, der überraschende Entwicklungen enthält und beim Lesen einfach Spass macht.
    Ich habe dieses Buch erfrischend und als echtes Leseerlebnis empfunden. Ein Buch der anderen Art, das Spass macht und lohnenswert ist. Von mir gibt es für diesen Coming-of-Age-Roman eine klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maren V., 27.02.2018

    Als Buch bewertet

    Jannik und Tai wollen ihrem Direktor einen Streich spielen, doch dann droht dieser aus dem Ruder zu laufen.

    Das Cover mit einer Pfanne voller Spiegeleier ist etwas eigenwillig, aber gerade dadurch fällt es ins Auge und weckt das Interesse.

    Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven.
    Zum einen ist da der 17jährige Ich-Erzähler Jannik, der sich in klassischer Musik verlieren kann, in seinen Kumpel Tai verliebt ist und noch versucht sich selbst zu finden.
    Und dann ist da Jens Lamprecht, der ungewollt zum Objekt eines Streiches wird, was ihm natürich ganz und gar nicht gefällt.
    Dann ist da aber auch noch Tai, der sich nicht so schnell in die Karten blicken lässt.
    Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet und in Szene gesetzt und verfügen über ihre eigene Stimme, die sie voneinander unterscheidet. Jeder hat seine eigenen Wünsche, Ängste, Nöte, die sprachlich gekonnt zum Leser transportiert werden, was einen guten Einblick in die Gefühlslage von Jannik und Lamprecht ermöglicht.

    Sprachlich lässt sich das Buch flüssig lesen und das Kopfkino läuft schnell an und untermalt alles mit den passenden Bildern. Sprachlich kann es aber auch schon mal deftig werden, was aber nur die Lebendigkeit der Geschichte und ihrer Charaktere unterstreicht.

    Was als Geschichte über die erste Liebe eines Teenagers beginnt, wandelt sich in eine komplexe Geschichte über Familie, Zusammenhalt, Freundschaft, das Erwachsenwerden, Schuld und Reue, über getroffene Entscheidungen und ihre Auswirkungen und über Macht. Das Buch schlägt immer wieder Harken und führt den Leser immer wieder auf andere gedankliche Wege, ohne dabei aber den roten Faden zu verlieren.

    Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen und habe mich, wie Jannik in seiner Musik, in den Seiten verloren bis ich am Ende wieder auftauchte. Das Buch fand ich einfach nur genial und kann es nur empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stefanie U., 02.03.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist eine interessante, spannende und fazinierende Mischung aus Krimi, Thriller, gesellschaftskritischem Roman und Liebesgeschichte. Und genau diese Mischung macht das Buch so grandios.

    Zufällig werden die beiden 17-jährigen Freunde Jannik und Tai Zeuge eines alkoholischen Totalabsturzes ihres Schuldirektors. Sie ergreifen die Chance und beschliessen aus jugendlichem Leichtsinn den sturzbetrunkenen Lehrer in seinem Appartment einzuschliessen, ohne Kontakt zur Aussenwelt. Was als pupertär-naives Abenteuer beginnt, wächst den beiden Jungen schnell über den Kopf und macht beide zu kriminellen Schwerverbrechern. Nebenbei erwacht zunächst ganz unscheinbar eine zarte Liebe zwischen den beiden Hauptakteuren.

    Im Laufe des Buches tun sich einige Abgründe auf, mit denen man als Leser nicht gerechnet hätte. Ständig gibt es Wendungen, die nicht erahnen lassen, wie die Geschichte enden könnte. Spannung bis zum Schluss!

    Die Geschichte ist unkompliziert geschrieben. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, regt aber auch zum Nachdenken an. Besonders die Ausflüge in die Welt der klassischen Musik ist eine tolle Bereicherung für das Buch. Ich kann mir die Geschichte auch sehr gut als Verfilmung vorstellen.

    Einziges Minus: Das Cover. Es passt absolut gar nicht zur Geschichte und der Titel erschliesst sich mir auch nur über Umwege.

    Trotzdem von mir eine klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea T., 25.02.2018

    Als eBook bewertet

    Aus Spass wird ernst

    Jannik ist ein normaler Sechzehnjähriger aus Berlin. Normal? Fast. Jannik liebt klassische Musik und komponiert gern. Und er ist in der sexuellen Orientierungsphase, denn er merkt, dass er für seinen vietnamesischen Kumpel und Mitschüler Tai schwärmt, ein IT-Genie, der immer mit der Kamera bewaffnet, Momente einfängt, um sie so digital auf einem Datenträger festzuhalten. Beide sind Aussenseiter und kämpfen sich mehr schlecht als recht durch den schulischen Alltag. Eines Abends begegnen sie ihrem Schuldirektor Jens Lamprecht, einem äusserst strengen und moralisch festen Zeitgenossen, der sturzbetrunken durch Berlin taumelt. Kurzerhand entführen sie ihn in seine Wohnung und schliessen ihn dort ein. Was als kleiner Jungenstreich für Jannik begann, wird bald ernst. Denn Tai spielt sein eigenes Spiel mit dem Direktor, was so perfide ist, dass dieser in einer Art Seelenstriptease eine Höllenfahrt der Gefühle durchlebt - mit einem Ziel, die Wahrheit über den Tod einer Mitschülerin zu erfahren.

    Was am Anfang der Geschichte mit einer lockeren und leichten Erzählung beginnt, entwickelt sich für den Leser im Verlauf tatsächlich zu einer tiefgründigen und ernsten Geschichte, die mich als Leserin angesprochen und zum Nachdenken angeregt hat. Mich hat die Geschichte der beiden Freunde sehr überzeugt. Denn Axel Ranisch gelingt es auf eine sehr humorvolle und teils skurile Art und Weise sehr authentische Charaktere zu zeichnen, die mit ihrer Sprache und Handlungsweise überzeugen können. Jannik ist mir von Anfang an sehr sympathisch und auch seine Entwicklung - seine Zweifel und sein innerer Kampf, ob er das Richtige tut und nicht zuletzt seine Gefühle zu einem gleichaltrigen Jungen, die in einem genialen Coming-Out-Moment vor seinen Eltern gipfelt, machen ihn zu einem sehr glaubhaften Helden und Protagonisten. Tai bleibt hingegen durchaus undurchsichtig, weil seine eigentlichen Motive immer irgendwie im Verborgenen bleiben. Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt - der von Jannik und des Schuldirektor Jens Lamprecht - wird der Leser auf einer turbolenten Achterbahnfahrt mitgenommen, die durchaus ernste Töne anschlägt. Die Entwicklung des Schuldirektors hin zum reuigen "Sünder" wirkt zwar teilweise etwas überspannt, aber passt letztlich doch in diese schnell erzählte und dynamische Geschichte. Die lockere Sprache, die teils skurilen, unterhaltsamen Momente und nicht zuletzt ein wirklich toll gestaltetes Cover machen dieses Buch aus meiner Sicht zu einer echten Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone P., 20.02.2018

    Als Buch bewertet

    Jannik ist ein unscheinbarer Junge, der versucht für seine Mitmenschen unsichtbar zu bleiben - bis er Tai kennenlernt. Doch die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als Tai plötzlich die Idee hat ihren Direktor, Jens Lamprecht als Geisel zu nehmen, um den Fall Melanie Heise aufzuklären.

    Das Cover verwirrt mich ein wenig. Es hat so überhaupt nichts mit dem Buch zutun, hat überhaupt keinen Bezug dazu, passt aber dennoch irgendwie zur Geschichte. Allerdings würde ich vermutlich in der Buchhandlung nicht unbedingt danach greifen.

    Das Buch geht schon ziemlich...sagen wir...ungewöhnlich los. Ich meine: welcher Pubertierende masturbiert schon zu Tschaikowski?!
    Die klassische Musik zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch, passt einerseits überhaupt nicht hinein, andererseits rundet es das ganze Geschehen perfekt ab.
    Überhaupt ist dieses Buch voller Gegensätze, die sich aber so gut ergänzen, dass sie ein vollkommenes Ganzes bilden.
    Die Charaktere sind anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig.
    Jannik, der unglaublich unsicher ist wirkte auf mich erst ziemlich ausladend.
    Ich kann ja verstehen, wenn man mit sich nicht zufrieden ist und jeder andere besser erscheint, aber warum muss man da ständig drauf rumreiten?!
    Und Tai...ja, der ist ein Kapitel für sich. Ich habe schon am Anfang gerochen, dass es mit ihm noch viel Ärger geben wird.
    Und obwohl ich so rebellische Charaktere normalerweise ziemlich gern mag, war es bei Tai einfach ein wenig zu viel des Guten.
    Herr Lamprecht dagegen...er hat die grösste Wandlung durchgemacht.
    Vom selbstgefälligen Egoisten zum einsichtigen Gutmenschen.
    Ob das wirklich so realistisch ist sei mal dahingestellt, mir hat die Verwandlung auf jeden Fall gut gefallen.
    Auch an die Handlung selbst musste ich mich erstmal gewöhnen.
    An sich ist nicht viel passiert und viele Dinge haben sich immer wieder wiederholt, aber dennoch wurde es irgendwie nie langweilig.
    Das Ende hat mir dabei am Besten gefallen, denn es hat so ziemlich alles nochmal aufgegriffen und gut verarbeitet...lediglich zu der Geschichte zwischen Tai und Jannik hat mir ein handfester Abschluss gefehlt - das hängt für meinen Geschmack noch ein wenig zu sehr in der Luft.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch liest sich flüssig und zügig, aber dennoch hat es mich nicht gelangweilt.

    Fazit:
    Ein schöner Roman, der ebenso schräg und witzig, wie gefühlvoll geschrieben ist. Lohnt sich auf jeden Fall gelesen zu werden!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 17.02.2018

    Als Buch bewertet

    Allein das Cover zu diesem sehr schrägen Roman ist der Eyecatcher schlechthin.
    Der Schreibstil ist lebendig und sehr direkt gehalten.
    Die Idee, dass zwei Schüler ihren Direktor entführen ist sehr skurril und interessant zu verfolgen.
    Über Jannik, dem Musikliebhaber und Tai, dem Technikfreak, erfahren wir nach und nach viele Einzelheiten, die am Ende des Romans vieles klarer erscheinen lassen. Die Coming-of-Age-Geschichte lässt die Entwicklung der beiden Jugendlichen gut ergründen. Hautnah bekommt der Leser Einblick in die Gefühlswelt der beiden. Auch die öffentliche Zurschaustellung des Schuldirektors ist grossartig herausgearbeitet.
    In diesem Buch geht es um die erste Liebe, versteckte Helden, vermeintliche Opfer und Rache. Alles hat eine tiefere Bedeutung als vorher angenommen.

    Fazit:

    Ein moderner und witziger Roman über Persönlichkeitsentwicklungen mit absolutem Tiefgang!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    XYZ, 25.02.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Buch mit Überraschungseffekt


    Allein von der Handlung her bietet das Buch schon eine einzigartige und neuartige Geschichte - sprich wenn man etwas neues Lesen möchte ist man hier richtig.

    Die beiden Schulkameraden Tai und Jannik nehmen ihren Direktor in seiner eigenen Wohnung gefangen. In diesem Buch werden aber weit mehr Themen auch tiefgründig behandelt: zerrüttete Familien, Selbstmord, Liebe und das Streben zweier Freunde. Das Buch hindurch mangelt es aber auch nicht an Humor - eine Situation zum Lachen jagt die nächste.

    Was mir recht gut gefallen hat ist der direkte Schreibstil - man hat das Gefühl der Autor schreibt genau so, wie er es sich denkt. Und das passt einfach sehr gut, auch wenn mir ab und an die Wortwahl nicht so zusagt.

    Liebe und Glück und Tränen und Enttäuschung - Tiefgründigkeit und Homorvolle Szenen - ein Buch, was sehr viel bietet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwürmchen, 25.02.2018

    Als Buch bewertet

    Schon seit geraumer Zeit verfolge ich interessiert das Programm des Ullstein fünf Verlages und auch bei „Nackt über Berlin“ verbirgt sich eine ganz wunderbar erzählte, aussergewöhnliche Geschichte zwischen den Buchdeckeln.

    Der jugendliche Protagonist Jannik ist völlig anders als seine Altersgenossen. Übergewichtig und als Liebhaber klassischer Musik hat er keinen leichten Stand. Nur sein vietnamesischer Mitschüler Tai freundet sich mit ihm an. Von ihren Schulkameraden werden sie nur „Fetti“ und „Fidschi“ genannt. Jannik entwickelt zarte Gefühle für seinen Freund Tai, doch kann er diese auch erwiedern? Eines nachts greifen sie gemeinsam den sturzbetrunkenen Direktor ihrer Schule, Jens Lamprecht auf. Tai‘s Cam ist immer dabei. Doch was als kleine Lektion gedacht war, ein übler Jungenstreich, eskaliert auf einmal unkontrolliert... Jannik überkommen immer wieder leise Zweifel, doch wie weit wird er zum Spielball seiner Gefühle?

    Was für eine unglaubliche, aussergewöhnliche Geschichte, mich konnte einfach alles an diesem Buch begeistern.
    Erzählt wird in längeren Kapiteln, abwechselnd aus der Perspektive von Jan und dem Direktor Jens Lamprecht. Immerzu wollte ich wissen, wie es mit den jeweiligen Personen weitergeht und in welche Richtung sich das Geschehen entwickelt.
    Die Sprache ist absolut orgienell, amüsant und passt hervorragend zu den manchmal doch etwas skurrilen Szenen. An einigen Stellen fallen die Ausdrücke etwas derber aus, aber auch das hat der Autor wohldosiert, so dass es zur jeweiligen Situation und den Charakteren passt, jedoch niemals plump daherkommt.
    Alle Charaktere sind grossartig dargestellt, mit allen ihren positiven und negativen Facetten. Auch der Wandel, den die Figuren aufgrund der Ereignisse durchmachen, wirkt absolut glaubhaft. Dieses Buch hat soviel mehr zu bieten, als eine gewöhnliche Comming-out-Geschichte. Es geht auch um Familie, Zusammenhalt und vor allem um die Frage, wie weit man für echte Freundschaft gehen darf.
    Das alles erzählt Axel Ranisch in einem liebevollen Ton und in einer aussergewöhnlich originellen Sprache, die mich genauso begeistern konnte wie diese ganz besondere Geschichte.
    Für mich ein absoluter Lesegenuss.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helmut W., 25.02.2018

    Als Buch bewertet

    Was als eher oberflächliches Geplänkel eines Jugendlichen beginnt, der hormonell bedingt einen riesigen Sack mit Problemen mit sich herumschleppt, entwickelt sich nach und nach zu viel tiefgründigeren und umfangreichen Themen. Im Mittelpunkt steht Jannik, der den Rektor dabei filmt wie er betrunken Mist baut. Gemeinsam mit seinem Freund Tai filmen sie ihn dabei für die Nachwelt und helfen ihm in die Wohnung, aber nur um ihn dort quasi gefangen zu halten. Was sie nach haarsträubendem Blödsinn von Jugendlichen anhört, nimmt aber die Form von Lebenssinn, wahnwitzigem Humor und auch tiefgründigen Emotionen an, je tiefer man in das Geschehen vordringt. Der Roman hat mich wirklich umgehauen. Absolut empfehlenswert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela P., 17.03.2018

    Als Buch bewertet

    Im Mittelpunkt des Romanes steht Jannik, der unter seinen Klassenkameraden ein Aussenseiter ist, auch wegen seines Übergewichtiges. Er freundet sich mit Tai an, der aus Vietnam stammt und ähnliche Probleme in der Schule hat. Tai filmt sehr viel, auch den Schuldirektor Lamprecht, den sie betrunken auf der Strasse liegend erwischen. Doch dabei bleibt es nicht. Er wird auch noch von ihnen entführt. Der Roman ist ganz aussergewöhnlich. Was ziemlich witzig beginnt, wendet sich bald um in Tragik, denn Janniks Leben hat viele Baustellen. Tai entpuppt sich immer mehr als Psychopath und man spürt das Grauen, das in ihm steckt, bald selbst im Nacken. Das Buch ist unterhaltsam, spannend, kurzweilig und absolut lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 15.02.2018

    Als Buch bewertet

    Der Teenie Jannik hat es nicht leicht im Leben. Mit einer moppeligen Statur gesegnet, wegen seiner Leidenschaft für klassische Musik belächelt, wird ihm dann auch noch klar, dass er für seinen besten Freund Tai mehr als freundschaftliche Gefühle hegt. Doch diese Probleme rücken in den Hintergrund, als den beiden der Schulrektor – sagen wir mal in die Hände fällt. In seiner eigenen Wohnung gefangen, beginnt für ihn eine harte Zeit unter der Fuchtel der eigenen Schüler.

    Axel Ranisch hat mich mit seinem Roman unglaublich gut unterhalten. Witzig, skurril, ein bisschen verrückt. Gefühlvoll, einfühlsam und unter die Haut gehend. Mir haben seine Figuren sehr gut gefallen, alle sind sehr menschlich geworden. Jannik als hauptsächlichem Erzähler kommt man natürlich am nächsten, man kann seine Gefühle und Probleme immer sehr gut nachvollziehen. Seine Liebe zur Musik wird wunderbar in die Handlung eingebettet und legt einen schönen Rahmen um das grosse Ganze. Tai ist etwas unnahbar, im Laufe der Geschichte wird auch klar warum. Auf der anderen Seite erfährt man auch immer wieder hautnah vom Rektor Lamprecht, bei dem nach und nach auch hinter die Fassade blicken darf. Die Figuren werden sehr schön entwickelt, sodass nicht nur der eigentliche Entführungsfall die Handlung bestimmt, sondern auch das eigene Fortkommen. Der Erzählstil hat mich ebenfalls sehr angesprochen, recht locker, aber mit dem richtigen Ernst sofern nötig. Unterm Strich war „Nackt über Berlin“ ein unterhaltsamer Roman mit Tiefgang, überraschenden Entwicklungen und viel Spass. Ich habe ihn gerne gelesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 20.02.2018

    Als Buch bewertet

    Die beiden 16-jährigen Freaks Jannik - in Bezug auf klassische Musik und Tai - in Bezug auf Technik haben eine Schnapsidee: sie sperren ihren betrunkenen Rektor, den sie auf der Strasse aufgelesen haben, in dessen Wohnung ein. Der eher schüchterne Jannik lässt sich von seinem asiatischen Freund in diese Sache mit reinziehen. Aus Liebe zu ihm beteiligt er sich an dem perfiden Spiel, würde es aber lieber früher als später beenden. Doch Tai hat noch Einiges mit dem ungeliebten Schuldirektor vor. Im Laufe des Buches wird klar, dass er gute Gründe dafür hat. So wird aus einem Streich bitterer Ernst und ernste Rache. Es geht um den Selbstmord einer Mitschülerin der beiden.

    So erlebt Rektor Jens einige höllische Tage. Er geht im Geiste alle seine Sünden durch, sucht nach möglichen Tätern und kommt doch nicht darauf, wer sich hinter "Gott" verbirgt. Seine Nöte und Ängste sind gut nachvollziehbar, dadurch wird er einem sogar etwas sympathisch.

    Das alles wird sehr spannend und humorvoll erzählt. Erste Liebe und Probleme in der Schule werden ebenfalls thematisiert. Die Sprache ist oft recht gewöhnlich, wird aber, wenn es um Janniks klassische Musik geht, direkt poetisch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nevena B., 18.03.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt: An einem Abend finden die beiden 17-jährigen Teenager Jannik und Tai ihren Schuldirektor betrunken auf der Strasse. Spontan bringen sie den Angetrunkenen in seine Wohnung und sperren ihn dort ein. Tai beginnt, Gott zu spielen und schon nach kurzer Zeit wird aus dem anfangs bösen Streich eine ernste und gefährliche Geiselnahme. Jannik muss handeln, was ihm jedoch alles andere als leichtfällt...

    Die Lektüre beginnt etwas pervers, dadurch gelingt der erste Eindruck nicht besonders gut. Nach den ersten Kapiteln beginnt die Geschichte jedoch spannender zu werden. Durch die Erzählerwechsel wird die Handlung abwechslungsreich aufgebaut, bis sie sich schlussendlich zu einem nachdenkenswerten Roman erschliesst. Allerdings konnte ich auch nach dem Ende keinen Zusammenhang zwischen der Überschrift und dem Inhalt erkennnen. Trotzdem empfehle ich den Roman weiter, da er trotz Spannung zum Nachdenken anregt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 22.02.2018

    Als eBook bewertet

    Was anfangs als sehr schräge und lustige Geschichte begann, entwickelte sich dann plötzlich zu einem Buch, das in die Tiefe ging. Mich hat die Wendung sehr überrascht, da ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Aber es tat der Geschichte sehr gut, denn sonst hätte ich sie als Klamauk abgetan. Mir hat sehr gut die charakterliche Entwicklung von Jannik gefallen und auch die Leiden von Direktor Jens Lamprecht gingen mir zu Herzen. Ich habe stellenweise mit ihm mitgelitten. Tai kam mir sehr skrupellos und sadistisch rüber, aber je weiter ich las, desto verständlicher waren seine Aktionen. Axel Ranisch versteht es sehr gut die Gefühle zu transportieren und dort Humor reinzubringen, wo er angebracht ist. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und dadurch, dass es im Verlauf auch etwas tiefgründiger wurde, ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RES, 24.02.2018

    Als Buch bewertet

    Zu skurril für meinen Geschmack

    Nach Lesen der Inhaltsangabe sowie Leseprobe habe ich mir ein unterhaltsames Buch mit doch etwas Tiefgang erwartet. Da wurde ich leider enttäuscht. Das Buch ist sehr sehr skurril - ich habe das Gefühl, dass vieles witzig gemeint ist und so vom Leser empfunden werden sollte. Aber für mich ist das Ganze etwas zu viel des Guten. Ich habe mich nicht wirklich in die Geschichte eingefunden und war etwas enttäuscht.

    Inhalt:
    Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Sechzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren Rektor sturzbetrunken auf der Strasse auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai geniesst es, »Gott« zu spielen und zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der schnell bemerkt, dass Tai seine zarte Verliebtheit nur ausnutzt. Er muss handeln…

    Fazit:
    Nach Lesen der Inhaltsangabe sowie Leseprobe habe ich mir ein unterhaltsames Buch mit doch etwas Tiefgang erwartet. Da wurde ich leider enttäuscht. Das Buch ist sehr sehr skurril - ich habe das Gefühl, dass vieles witzig gemeint ist und so vom Leser empfunden werden sollte. Aber für mich ist das Ganze etwas zu viel des Guten. Ich habe mich nicht wirklich in die Geschichte eingefunden und war etwas enttäuscht.

    Rezensionstext kopieren

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 19.02.2018

    Als Buch bewertet

    Spannend, skurril & witzig – eine gelungene Mischung

    „Nackt über Berlin“ ist der Debütroman von Axel Ranisch und ein echtes Leseerlebnis.
    Allein das Cover zu diesem skurrilen Roman ist – im doppelten Sinne – ein echter Eyecatcher, der Titel provozierend und die Spiegeleier eher spiessig.
    Jannik und Tai sind in der Schule zwei Aussenseiter und haben es in der Schule und im Leben nicht leicht. Von ihren Mitschülern werden sie Fetti und Fidschi genannt, Fetti ist ein übergewichtiger Musikfan und Fidschi ist ein Technikfreak. Als die beiden Siebzehnjährigen ihren betrunkenen Direktor Lamprecht auf der Strasse antreffen, entführen sie ihn kurzerhand. Schnell entwickelt dieser ursprüngliche Scherz eine unvorhersehbare Eigendynamik.
    Geschrieben wurde das Buch aus Sicht des Ich-Erzählers Fetti. Seine Geschichte zeigt, wie schnell und einfach wir uns manipulieren lassen und wie wenig wir von unseren Mitmenschen wissen. Ihm wird klar, dass er für seinen besten Freund mehr als nur Freundschaft empfindet. Seine Gefühle und seine Liebe zur Musik sind gut herausgearbeitet und nachzuvollziehen. Schwieriger fand ich es Zugang zu Tai zu finden, die Gründe für seine Distanziertheit werden im Laufe der Story deutlich. Durch Tai, der den Direkter zwingt sein Innenleben zu offenbaren, erfährt man auch einiges über den Direktor.
    Der Schreibstil von Axel Ranisch ist locker, einfach zu lesen und amüsant. Es fällt leicht, sich in Gedanken- und Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuversetzen. Trotzdem bringt er tiefer gehende Themen mit dem nötigen Ernst rüber und es handelt sich nicht nur um einen unterhaltsamen Roman, sondern einen mit Tiefgang, der überraschende Entwicklungen enthält und beim Lesen einfach Spass macht.
    Ich habe dieses Buch erfrischend und als echtes Leseerlebnis empfunden. Ein Buch der anderen Art, das Spass macht und lohnenswert ist. Von mir gibt es für diesen Coming-of-Age-Roman eine klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Larissa B., 05.03.2018

    Als Buch bewertet

    Nachdem sich die ersten 30 Seiten gezogen haben, war ich völlig fasziniert von der Geschichte der beiden Teenager Jannik und Tai.
    Jannik und Tai entführen (ungewollt) den Direktor ihrer Schule und sperren ich in seinem eigenen Luxusappartment ein. Was folgt ist ein Prozess der Entwicklung der Protagonisten:
    Der entführte Herr Lamprecht versucht herauszufinden, wer ihn entführt hat während er den Qualen der Entführer ausgesetzt ist und findet letztendlich Frieden mit sich selbst.
    Tai rächt sich an den von ihm wahrgenommenen Systemfehlern und würde dabei auch über Leichen gehen.
    Jannik steht zu seiner Homosexualität und seiner Liebe zu Tai und schafft es einen besseren Umgang mit seinen Eltern zu finden.
    Insgesamt ein sehr bewegendes Jugendbuch, das in der Landeshauptstadt spielt und tiefe Einblicke in das Gefühlsleben der Protagonisten erlaubt.
    Eine klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Astrid, 19.03.2018

    Als Buch bewertet

    Fetti und Fidschi – klingen wie zwei Antihelden aus einem Zeichentrickfilm, sind aber eigentlich Jannik und Tai. Jannik hat ein bisschen mehr auf den Rippen, hat eine ausgeprägte Affinität für klassische Musik… und für seinen besten Freund Tai. Den findet man nicht ohne seine Kamera mit der er alles um sich herum aufnimmt.
    So auch ihren Rektor, der ihnen eines Nachts betrunken auf der Strasse begegnet und den sie kurzum in seiner eigenen Wohnung einsperren. Doch schon nach kurzer Zeit wird aus dem Spass Ernst, denn der Rektor scheint etwas mehr über einen Todesanfall an der Schule zu wissen, als er je zugeben hat. Plötzlich wird aus dem jugendlichen Scherz eine ernste Sache, doch für beide verschwimmen schnell die Grenzen, was machbar ist oder nicht.
    „Nackt über Berlin“ ist ein skurriler, zunächst lustiger Jugendroman, jedoch setzt sich Alex Ranischs Geschichte bei Weitem von anderen Coming-of-Age-Spartengenossen ab. Es gibt viel Wortwitz, viel schmunzeln, denn Tai und Jannik sind ein paar Unikate, die einem schnell ans Herz wachsen. Doch neben den Streichen, der aufkeimenden Liebe von Jannik zu Tai und den Geständnissen ihres Rektors, gibt es auch viele Momente zum Innehalten. Denn wir haben hier nicht einfach nur eine lustige Geschichte, sondern auch Charaktere, die einfach passen. Jannik ist so unsicher, zeitgleich so herzlich und so unbedarft, dass man nicht nur für ihn mit Tai mitfiebert, sondern gänzlich all seine Unsicherheiten versteht: zu dick, zu alternativ, zu anders – wir alle haben uns schon einmal so gefühlt. Zeitgleich sitzt in einer abgeschlossenen Wohnung der gefallene Rektor: Vom angesehenen Vorbild zum jämmerlichen Alkoholiker, der sich um Kopf und Kragen redet. Doch auch hier – es ist nicht nur zum Lachen, schneller als man denkt hat man Mitleid mit Herrn Lamprecht, versteht seine Zwickmühle und beneidet ihn keineswegs um seine zwischenmenschlichen Baustellen.
    Daher ist Nackt über Berlin eine kleine besondere Perle. Ein verdammt gut geschriebenes Buch, mit genügend Tiefe um in Erinnerung zu bleiben, mit genug Witz zum Lachen und Figuren, die einem ans Herz wachsen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein