Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 3 Sterne

    Lesezauber_Zeilenreise, 24.06.2022

    Ein Bergbauerndorf in Südtirol – idyllisch? Nein! Dafür mörderisch und schweigsam!

    Ich vergebe für das Buch 3,5 Sterne – da es hier keine halben Sterne gibt, runde ich tendenzmässig auf 3 Sterne ab.

    Tal-Valle in Südtirol – ein kleines Bergbauerndorf mitten im Nichts. Hier soll Pietro Carminati ab sofort seinen Dienst versehen. Doch anstatt eine ruhige Kugel schieben zu können, wird direkt ein Toter gemeldet. Sepp, der „Dorfbsuff“ liegt tot im Bach. Sicher ein Unfall. Als dann tags darauf die Leiche eines der Bauern mit abgehackten Händen und halbnackt an einem Marterl geflochten entdeckt wird, keimt ein Verdacht auf. Dieser erhärtet sich, als am nächsten Tag der nächste Bauer tot am Marterl hängt. Allen Leichen wurde ein Sträusschen Vergissmeinicht beigestellt. Carminati versucht zu ermitteln, doch die schweigende Dorfgemeinschaft macht es ihm nicht leicht. Zudem kämpft er mit seinen Gefühlen, denn seine Verlobte Beatrice hat ihm den Laufpass gegeben, was Carminati nicht akzeptieren will. Und der Chef fordert schnelle Ergebnisse. Carminati steht unter Druck – und schon passiert noch ein Mord.

    Eine Leiche jagt die nächste in diesem Südtirol-Krimi. Es geht Schlag auf Schlag, zu schnell, um wirklich Ermittlungen zu betreiben. Ausser ein paar Befragungen, die aufgrund der stoischen Wortkargheit der Bergbauernfamilien eher Monologen gleichen und dem Einsatz von Militärpatrouillen im Dorf, unternimmt Pietro eigentlich nichts. Dazu ist er von seinem Privatleben – erst in Form seiner Verlobten, die ihm einen Laufpass gegeben hat und später dann von den schönen grünen Augen einer Journalistin, die ihm den Kopf verdreht – zu sehr abgelenkt. Für mich macht das aus Pietro einen denkbar ungeeigneten Polizisten und ich empfinde ihn tatsächlich als sehr stümperhaft. So kommt leider kein Ermittlungsfieber auf – es wird ja kaum ermittelt. Eine Leiche nach der anderen, dazwischen ein bisschen Geplänkel und am Ende dann der Showdown mit der letzten Leiche und der Auflösung. Es hat schon Spass gemacht, das Buch zu lesen und der Schreibstil ist auch wirklich fesselnd. Doch mir ging alles zu schnell. Es blieb keine Zeit, die Figuren näher kennenzulernen – alle blieben für mich sehr blass. Dadurch, dass einfach immer mehr Leichen auftauchten, ohne dass dem Leser ein bisschen Zusatzinfos oder Hinweise zu den Opfern geliefert wurden, war es nahezu unmöglich, mitzuraten, weswegen und von wem sie ermordet wurden. Gefallen hat mir der Humor, der vor allem mit den Militärjungs immer mal wieder aufblitzte. Über Pietro habe ich mich eigentlich nur aufgeregt. So eine selbstmitleidige, unnütze Heulboje. Die Auflösung war dann zwar nachvollziehbar, aber doch auch sehr reisserisch.

    Das Cover ist sagenhaft! Diese bedrohliche Stimmung passt perfekt zu dem einsamen Bergbauerndorf. Und: ich weiss jetzt, was Marterln sind – das war mir vorher nämlich nicht bewusst, dass diese überdachten Wegkreuze mit den religiösen Figuren an den Wegesrändern so heissen.

    Ein Krimi, der sich flüssig und schnell lesen lässt, der aber irgendwie mein Krimiherz nicht wirklich befriedigt hat. Dafür war es zu viel und zu schnell und zu sehr nur an der Oberfläche. Das ist schade, denn der Schreibstil an sich ist wirklich super. Mit mehr Tiefe und Detailverliebtheit wäre der Krimi perfekt gewesen. So vergebe ich 3 gute Sterne (wie gesagt: GUTE Sterne! Drei sind bei mir GUT, vier sind SEHR GUT – das Buch ist also keinesfalls schlecht, sondern liegt zwischen gut und sehr gut).

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  • 3 Sterne

    katikatharinenhof, 18.07.2022

    Die Wand des Schweigens tötet

    Schon gleich am ersten Tag an seinem neuen Dienstort muss Maresciallo Pietro Carminati feststellen, dass Schweigen und Sturheit die beiden Eigenschaften sind, die im Dorf am meisten vertreten sind. Denn wo vierzig Jahre lang alle in buchstäblicher Eintracht zusammengelebt haben, treibt ein Mörder sein Unwesen. Die Toten werden am Marterl zur Schau gestellt und selbst der Pfarrer kann/will kein Licht ins Dunkel bringen. Carminati steht vor einer Wand aus verstummten Mündern, die nicht einstürzen will...


    Heidei Troi schlägt mit diesem Krimi einen neuen Weg ein und zögert nicht, Blut und Brutalität in die Handlung miteinzubringen. Wer ihre anderen Krimis kennt, wird überrascht sein, welch harten Töne sie doch anschlagen kann.

    Mit Pietro Carminati steigt ein Ermittler aus den Seiten, der manchmal schon ganz schön was wegstecken muss. Leider hat er die Eigenart, sich immer wieder wegzuducken und das lässt ihn als Angsthasen erscheinen. Keine guten Voraussetzungen, um sich als Ermittler durchsetzen zu können.

    Auch machen es ihm die Dorfbewohner:innen nicht einfach, denn ihr Schweigen ist nicht nur eine Wand, die bolzenfest verankert ist, sondern der Nährboden für den Täter, um seine Frevel weiter ungestört begehen zu können.

    Mir fehlt das gewisse Quäntchen an Spannung, um Feuer und Flamme für diesen Krimi zu sein. Die Suche nach dem Täter ist nämlich nicht grossartig mit Ermittlungsarbeit verbunden, was Carminati in einem unguten Licht dastehen lässt. Er wirkt mitunter als Statist in seinem eigenen Krimi und steht mehr als einmal als Randfigur am Set.

    Wer bereits fest im Krimi-Genre verankert ist, erkennt schon früh, dass die an den Tatorten hinterlassen Vergissmeinnicht auf eine bestimmte Art von Rache hindeuten, denn die Sprache der Blumen ist doch recht deutlich. Die Auflösung kommt auch eher überhastet und wirkt für mich zu gewollt.

    Und dann das grosse Fragezeichen überhaupt: Hat es Carminati wirklich nötigt, wie eine Biene von Blüte zu Blüte zu fliegen und sich Hals über Kopf in eine neue Beziehung zu stürzen, wo die Wunden der letzten noch nicht einmal verheilt sind ? Ich gönne ihm ja sein Glück, aber dieses Handeln ist unglaubwürdig.

    Ich mag die Krimis von Heidi Troi wirklich sehr, aber mit "Marterlmord" hat sie leider nicht ganz so ein glückliches Händchen bewiesen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike B., 19.07.2022

    MARTERL MORD HEIDI TROI
    Cover: Macht neugierig und passt sehr gut zum Inhalt.
    Klappentext: Hat mich eingefangen, an der Leserunde teilzunehmen.
    Es geht kurz und knapp los, charakteristisch für die dargestellten Einwohner.
    Ein Toter begleitet den Einstand des neuen Commissarios, bald darauf ein zweiter.
    Der Ermittler prallt an eine Mauer dörflichen Schweigens. Muss man sich das gefallen lassen, habe ich mich gefragt? Wie soll dann ein Mord aufgeklärt werden? Ich hätte mir gewünscht, dass der Comissario da ein wenig selbstbewusster agiert.
    Diese Art und Weise der Dörfler finde ich gruselig.
    Abwechselnd mit Ermittlungen in einer schwer zugänglichen Bergregion folgt LeserIn auch dem privaten Dilemma und hat unweigerlich Mitleid mit Pietro.
    Es mag an meinem fortgeschrittenen Alter liegen, aber ein Würstchenverhalten = inaktiv und drauf zu warten, dass man konsumiert wird, bedingt, dass eben genau dieses geschieht.
    Ein Dorf, wie aus der Zeit gefallen und brutale Serienmorde, die sogar nicht in dieser Region passen wollen. Dazu ein feiner Humor und Formulierungen, die aus dem Geschehen eine unterhaltsame Geschichte machen. Es blieben Fragen offen, die ich wg. des Spoilerns nicht weiter ausführen möchte.
    Ob ein Nicht-Muttersprachler der Geschichte folgen kann? Ich habe da so meine Befürchtungen.
    Das skizzierte Frauenbild mag ich nicht und ich hoffe, dass solche Dorfgemeinschaften mit derart antiquierten Verhalten zu Lasten von Frauen, ausgestorben sind.
    Lieblingsformulierungen:
    „Hab ihm die Schnapsflasche vor die Nase gehalten und er hat nicht danach gegriffen. Also ist er tot.“
    Ein Vorhang des Misstrauens fiel über sein Gesicht.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MeenzerBuuchMeedsche, 14.07.2022

    Da ist endlich das neue Buch von Heidi Troi, erschienen im Empire Verlag, und wie sehr habe ich mich darauf gefreut.

    Ich hatte keinerlei Startschwierigkeiten und empfand den Einstieg als gelungen. Womit ich allerdings kurz meine Problemchen hatte, das muss ich zugegeben, waren die Charaktere, an die musste ich mich erst gewöhnen. Ich möchte hier jedoch nicht zu viel verraten, und eigentlich hatte ich, je mehr ich las, umso mehr meinen Spass. Den Protagonisten Pietro Carminati empfinde ich als gut und authentisch ausgearbeitet. Der arme Kerl fühlte sich erstmal wie ein Ausserirdischer und das fühlte ich wie gesagt sehr, denn die Bewohner sind wirklich faszinierend – in jeder Hinsicht.

    Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Da er unkompliziert daher kommt, sucht man unpassende Wortwahlen oder lange in sich verschachtelte und damit komplizierte Sätze vergebens.

    Die Handlung spielt in Südtirol und durch bildhafte Darstellungen der Gegebenheiten konnte ich mir die Handlungsorte gut vorstellen. Das Erzähltempo ist angenehm, und es mangelt keineswegs an nötigen Informationen, jedoch hätte ich mir an manchen Stellen noch mehr Ausführlichkeit gewünscht. Dennoch wurde alles schlüssig erklärt und ich konnte der Handlung problemlos folgen, das ist schliesslich das Wichtigste.

    Ich konnte gut mitfiebern und war von der Handlung gefangen. Daher hoffe ich sehr, dass es ein Wiedersehen mit Pietro Carminati geben wird. Ich möchte einfach noch mehr von ihm erfahren. Ich wurde wirklich gut unterhalten und hatte eine spannende Lesezeit. Bis zur Auflösung hatte ich keinen blassen Schimmer, wer denn der Täter sein könnte und konnte dadurch gut miträtseln. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und vier Sterne.

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